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Innenansichten aus der Blase

Sie halten sich für die besten Journalisten – wenn nur die blöden Zuschauer nicht wären

22.07.2019

| Lesedauer: 9 Minuten
Während Insider über verheerende Zustände bei den Öffentlich-Rechtlichen klagen, redet ARD-Chef Ulrich Wilhelm seine Anstalt schön - im Kuschelinterview mit dem Journalistenverband DJV, der eine klare politische Agenda fährt.

Wie brechen autoritäre oder erstarrte Systeme zusammen? Die Geschichte zeigt: Eine der tieferen Ursache ist meistens eine Abgehobenheit der Herrschaften (m/w/d) in den oberen Etagen. Je strammer die Hierarchien, je strenger die ideologische Auslese und je allgegenwärtiger die Bauchpinseler, umso mehr entfremden sich die Menschen an der Spitze mangels Rückkoppelung von der Wirklichkeit, leben in einer eigenen Welt. Der Elfenbeinturm-Effekt. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern scheint er weit fortgeschritten.

Kürzlich saß ich mit drei Urgesteinen aus solchen Anstalten im feinen Wilmersdorf in Berlin zum Abendessen zusammen – altgediente Schwergewichte mit so großem Bekanntheitsgrat, dass an den Nachbartischen manches Gespräch verstummte, weil man uns zuhörte.

Die altgedienten Fernseh-Matadore, inzwischen in Rente aber noch bestens vernetzt, klagten unisono bitter, dass ihre Sender die jungen Leute nicht mehr erreichen. Einer erzählte von einem Vortrag in einer Hochschule, wo er rund 500 junge Zuhörer fragte, wer von ihnen noch abends den Fernseher für die Nachrichten einschaltet. Kein einziger meldete sich. Die meisten haben gar keinen Fernseher mehr. Wer von ihnen zumindest noch gelegentlich auf dem Smartphone öffentlich-rechtliche Nachrichten ansehe, wollte er dann wissen. Ein Fünftel habe sich gemeldet. Auf die Frage, wer Netflix nutzte, sei „gefühlt jede Hand“ in die Höhe gegangen.

Das Fazit der öffentlich-rechtlichen Troika: „Wir erreichen die jungen Menschen nicht mehr. Das ist ein Tsunami, der da auf unsere Sender zuläuft, das droht uns alle wegzufegen“. Die Sender-Oberen, so der Tenor, wollten die Entwicklung nicht wahrhaben. Generell herrsche bei ihnen die Tendenz, sich in den bestens gepolsterten Chefetagen von den Unannehmlichkeiten der Realität unten im Alltag abzuschotten – so sehen das zumindest zwei der drei altgedienten TV-Männer (wobei der dritte auch nicht widersprach, aber das mag an der Gruppendynamik liegen).

Wenige Tage nach diesem Gespräch flatterte mir die Zeitschrift „Journalist“ ins Haus. Ein Medienmagazin, dessen Zwangsabonnent ich als Mitglied des „Deutschen Journalisten-Verbandes“ (DJV) bin. Die Lektüre erfordert einiges an Toleranz – ist die Ausrichtung des Heftes doch tendenziell stramm links.

"NANO"
Der Mann bei 3sat und sein CO2-Fußabdruck
Auf dem Titel: Der Intendant des Bayerischen Rundfunks und ARD-Chef Ulrich Wilhelm – vormals Regierungssprecher von Angela Merkel (allein die Tatsache, dass der frühere Sprecher der Kanzlerin Vorsitzender des größten öffentlich-rechtlichen Sender-Zusammenschlusses ist, besagt einiges über den Zustand von Demokratie und Journalismus im Lande). Als Überschrift prangt auf dem Heft ein Zitat des mächtigen Senderchefs mit dem Hollywood-Charme: „Es gibt da keinen Generationsabriss“. Und weiter: „ARD-Vorsitzender Ulrich Wilhelm widerspricht dem Eindruck, die ARD erreiche die jungen Menschen nicht mehr.“

Das saß.

Wenn ich den „Journalist“ in die Hand nehme, bin ich schweren Tobak gewöhnt. Der Tenor der Zeitschrift Monat für Monat ließe sich polemisch überspitzt so zusammenfassen: „Wir haben den besten Journalismus aller Zeiten, nur leider auch die blödesten Leser, die nicht schätzen, wie toll wir für sie arbeiten und ihnen die richtige Haltung beibringen“.

Aber zugegeben – ich bin nicht ganz objektiv. Stehe ich mit dem Heft doch innerlich auf Kriegsfuß, seit die Macher dort ihren Fragebogen, den sie immer auf der letzten Seite abdruckten, an Roland Tichy schickten – den Herausgeber und Gründer von Tichys Einblick. Die Fragen waren derart manipulativ und aggressiv, dass ich mich fremdschämte. Tichy selbst hatte sie deshalb nicht beantwortet – und so wurden sie ohne Antworten abgedruckt.

Beim Lesen fühlte ich mich an die Propaganda aus finsteren Zeiten erinnert.
Beispiel:

„Bitte beginnen Sie diesen Satz
….und deshalb haben wir es ,liberal-konservatives Meinungsmagazin´ genannt und nicht ,Das Blatt für einen Nationalsozialismus mit menschlichem Antlitz´.

Übelste Verunglimpfung und billige Stimmungsmache statt Journalismus – und das im Branchenheft des Journalistenverbandes.

FRONTBERICHT AUS CHARLOTTENBURG
Deutsche Medien – betreutes Informieren
Ein Gutes hatte die Attacke unter der Gürtellinie: Ich schrieb damals eine Mail an Roland Tichy, den ich bis dato kaum kannte, mit dem Hinweis, dass ich mich als Mitglied des DJV für diese Sauerei entschuldige und mir den Austritt überlege (zu dem ich mich bislang nicht durchrang – denn wenn alle Querdenker den Verband verlassen, kippt er noch weiter). Der Briefwechsel mit Tichy weckte meine Neugierde auf seine Arbeit, und diese mündete in der Zusammenarbeit, deren Resultat etwa auch dieser Beitrag ist. Insofern bin ich dem „Journalist“ und dem DJV dankbar.

Verärgert bin ich indes, dass der Verband kaum noch zu versuchen scheint, dem auf seiner Homepage gesteckten Anspruch selbst gerecht zu werden. Dort heißt es: „Der DJV vertritt die berufs- und medienpolitischen Ziele und Forderungen der hauptberuflichen Journalistinnen und Journalisten aller Medien. Er ist politisch wie finanziell unabhängig und handelt ohne sachfremde Rücksichtnahmen. Der DJV achtet und fördert die publizistische Unabhängigkeit seiner Mitglieder“.

Demnach sollte der DJV etwa auch Journalisten vor Diffamierung schützen. Stattdessen betreibt er diese Diffamierung selbst auf seiner Internetseite. „In Zeiten von Populismus und AfD haben die Tichys Hochkonjunktur“, hieß es etwa in einem Blog auf der Seite des DJV. Tichy reize „die Meinungsfreiheit nach Ansicht seiner Kritiker bis über die Grenzen des Erlaubten aus“ – als ob in Deutschland nicht (Grund-)Gesetz und Gerichte die Grenzen des Erlaubten feststellen würde, sondern Journalistenverbände. In dem gleichen Blogbeitrag vom Juli 2018 ist auch zu lesen, Tichy würde „immer weiter in Richtung Rechtspopulismus“ driften. Subjektiv mögen sich die Verbandsfunktionäre damit durchaus im Recht fühlen – aus ihrer vorwiegend sehr linken Haltung fühlt sich die Mitte wohl als „rechtspopulistisch“ an – genauso wie bei den Autoren der kürzlich veröffentlichten Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.

Als die Zeit-Korrespondentin Mariam Lau sich in einem Pro-und-Contra-Beitrag mit dem Titel „Oder soll man es besser lassen?“ kritisch mit den negativen Folgen der privaten Seenotrettung auseinandersetzte, und sich nach einem darauf folgenden Shitstorm die Chefredaktion verdruckst vor den Lesern für die inkorrekte Meinung entschuldigte, statt Lau zu unterstützten, lobte der DJV die ZEIT-Chefetage auf twitter dafür den Tritt gegen die eigene Redakteurin: „Überzeugende Erklärung und Entschuldigung von Die ZEIT-Chefredaktion“.

Im Januar 2016 startete der DJV den Blog „Augenzeugen.info“ zu politischer Gewalt gegen Journalisten. Während dort von Übergriffen auf rechtsradikalen Demos die Rede war, ließ sich nichts von Angriffen durch Linksradikale oder Übergriffe durch Islamisten finden, wie Ben Krischke schrieb: „Wer die Beschreibung des Blogs las, konnte meinen, Gewalt gegen Journalisten gäbe es ausschließlich von Rechtsradikalen, was selbstredend grober Unsinn ist.“ Krischkes Fazit: „Der Verband fällt immer wieder mit einer politischen Einseitigkeit auf, die an die einschlägigen linken Gewerkschaften erinnert. Anstatt die Interessen aller Journalisten zu vertreten, verfolgt der DJV dabei eine klare politische Agenda.“

Auch während der Hetzjagd-Debatte um Chemnitz fasste der Journalistenverband seinen Aufgabenbereich sehr weit auf – er kritisierte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen für seine Äußerungen zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen und dafür, dass er Zweifel an der Aussage von Journalisten geübt habe. So erklärte er unseren Berufsstand also als die letzte Wahrheits-Instanz und Zweifel daran als verwerflich.

Wie weit der DJV von politischer Neutralität entfernt ist und wie stark sein Kompass in eine Richtung verstellt ist, zeigen Schlagzeilen auf der DJV-Internetseite wie diese: „Eine umfassende Untersuchung zeigt – wenig überraschend-, dass rechte Themen den Diskurs im Netz dominieren. Journalisten müssen diese Verzerrung verinnerlichen.“ Zuweilen scheinen die Grenzen zwischen dem Berufsverband und einer der zahlreichen „Initiativen gegen rechts“ fließend.

So forderte der DJV-Vorsitzende Frank Überall öffentlich die Überwachung der AfD durch den Verfassungsschutz. Der Verband machte auch von sich reden mit der Absichtserklärung, er wolle keine AfD-Mitglieder mehr in seinen Reihen dulden. Das wurde nach massiver Kritik zwar abgemildert dahingehend, dass der DJV nun „alle Formen von politischem Extremismus gleich welcher Ausrichtung strikt ablehnt“. Aber es ist nichts bekannt von ähnlich rigiden Vorbehalten gegenüber der „Linken“, die laut eidesstattlicher Erklärung ihres Bundesschatzmeisters rechtsidentisch ist mit der unter Stalins Ägide gegründeten Diktatur-Partei SED und sich nie glaubwürdig von ihrer DDR-Vergangenheit distanzierte.

Alexander Fritsch, 52, der bei der Wahl zum DJV-Vorsitzenden 2015 knapp unterlag, schrieb dazu im Oktober 2018 auf Tichys Einblick: „Bei den Debatten, die meine Selbstbeherrschung mittlerweile arg strapazieren, geht es eigentlich immer um dieselbe Sache: den „Umgang mit Rechts“ von Journalisten. Dabei erlebe ich, dass meine Zunft – mindestens teilweise, in meiner Wahrnehmung tatsächlich überwiegend – Grundsätze über Bord wirft, die unseren Beruf ausmachen.“

Fritsch zitiert als Beispiel dafür, wie Journalisten in Bezug auf alles auf der rechten Seite ticken, aus einem Facebook-Thread mit DJV-Kollegen zur Bayern-Wahl 2017:

„Jeder 10. Wähler ist ein AfD-Nazi.“
„Und hört mir bloß auf, von Enttäuschten zu sprechen, wer eine solch radikale Partei wählt, der macht das nicht aus Enttäuschung, sondern weil er die bewusst wählt. Von daher, 11 Prozent Rechtsradikale in Bayern.“

Hinter der Ausgrenzung könne, so vermutete Fritsch, stecken, dass man beim DJV „tatsächlich verhindern möchte, sich in absehbarer Zukunft verbandsintern mit unliebsamen Ansichten und Argumenten ernsthafter als bisher auseinandersetzen zu müssen.“

So massiv der Verband Journalisten mit „falschen Ansichten“ attackiert, so zahm ist er gegenüber denjenigen, die die richtige Haltung mitbringen. Das Interview mit dem ARD-Chef im „Journalist“ ist ein Musterbeispiel für Wohlfühl-Journalismus. Allenfalls mäßig kritische Stichworte, kein Auf-den-Zahn-Fühlen. Streicheln statt Boxen.

Mit Fragen wie dieser: „Was macht der Bayerische Rundfunk besser als andere Anstalten? Woran können sich die anderen ein Beispiel nehmen?“
Antwort Wilhelm: „Jeder macht etwas gut in der Gemeinschaft“.
Nachfrage: „Aber Sie machen doch irgend etwas besser?“

Als Wilhelm etwa von der Abstimmung zum öffentlichen Rundfunk in der Schweiz berichtet, die zu dessen Gunsten ausfiel, fragt der Autor: „Bräuchten wir so eine Abstimmung nicht auch in Deutschland, damit die Menschen Position beziehen und die Fans der ARD lauter werden?“

Keine einzige Frage dagegen zu den Vorwürfen politischer Einseitigkeit, Abgehobenheit vom Zuschauer, oder zu dem Skandal um das Framing-Manual der ARD. Wirklich heikle Themen werden weiträumig umschifft – im Blatt des Journalisten-Berufsverbands. Nicht einmal der Name des Autors und Fragestellers ist richtig geschrieben – aus Hans Hoff wurde Han Hoff. Ein Flüchtigkeitsfehler. Aber auch ein Schutz gegen schnelles googeln. Denn tut man das, liest man bei Wikipedia, dass der Autor „für das WDR-5-Magazin Politikum regelmäßig Medienkolumnen spricht“. Der WDR ist Teil der ARD. Würden die Wikipedia-Angaben zutreffen, würde der Fragesteller für eine Anstalt arbeiten, deren Verbund der Befragte leitet. Aufgrund der Unzuverlässigkeit von Wikipedia und mangels anderweitiger Bestätigungen muss hier aber sowohl für Hans Hoff als auch den DJV die journalistische Unschuldsvermutung gelten.

Beim Lesen des Interviews (zu finden hier) musste ich immer wieder den Kopf schütteln. Das, was Wilhelm erzählt, und was mir die TV-Kollegen zuvor beim Abendessen berichtet hatten, klang, als stamme es aus zwei Parallel-Universen. Ach, hätte ich doch nur die Klagen der drei als Interviewfragen an Wilhelm weiterleiten können. Ich hätte ihn dann etwa konfrontiert mit deren Aussage, dass in den meisten Redaktionen eine stramme linke Haltung vorherrsche. Wobei hier noch anzumerken sei, dass die drei sich durchaus selbst als links sehen – aber aus ihrer Perspektive die Redaktionen eben noch deutlicher links bzw. zu links sind. Zitat: „Jeder weiß, wenn er von der vorherrschenden Linie abweicht, wirkt sich das eklatant bei den Karrierechancen aus. Und im sozialen Umgang. Schon in den Vorstellungsgesprächen würde aussortiert, wer mit seinen Aussagen nicht zum Weltbild der Chefs passt.“

TICHYS EINBLICK MAGAZIN 02-2019
Medienforscher Kepplinger: Nicht nur der Spiegel, auch das TV verdreht Tatsachen
So werde Duckmäusertum gefördert, vorauseilender Gehorsam, und es entstünden „redaktionelle Blasen“, mahnte einer der vom Bildschirm vielen Deutschen gut vertrauten Männer: „Man lebt in den feinen Gegenden der Stadt, geht nur mit seinesgleichen aus, und lebt immer mehr in der eigenen Realität. Für Auslandsposten in weniger feinen Ländern gibt es kaum noch Bewerber – da müsste man ja raus ins Leben. Und wäre von der Karriere-Rolltreppe abgetrennt.“

Eine Folge dieser Homogenität ist wohl auch die Illusion von Meinungsvielfalt: Mehrmals habe ich jüngere Journalisten vom öffentlich-rechtlichen getroffen, die überzeugt und aufrichtig beteuerten, es herrsche völlige Pluralität und Meinungsfreiheit in ihren Redaktionen – schließlich könnten sie ja sagen, was sie wollten. Können sie sicher auch – weil ihre Grundüberzeugung eben zu der dort vorherrschenden passt. Wie wäre es aber, wenn sie Anhänger der AfD wären? Oder auch nur der CSU? Wenn sie skeptisch in Sachen Einwanderung wären oder massive Probleme mit dem Islam hätten? Würden sie das dann auch frei sagen können, ohne Sorge um die Karriere? Die Antwort ist immer ein „theoretisch ja, natürlich“. Blöd ist nur, dass es praktisch in den Programmen genau umgekehrt aussieht.

Einen möglichen Ausweg aus der Blase habe ich vor kurzem auf twitter skizziert – ironisch gemeint, aber leider gar nicht so abwegig:

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Ein ARD-Kollege antwortete:

Das ist ziemlich wortkarg. Ich kann den Gegenbeweis nicht antreten, und der Kollege mag Recht haben. Aber selbst wenn es solche „Rechte“ in den Redaktionen gibt – ob sie sich wirklich trauen, sich zu Wort zu melden? Auf dem Bildschirm jedenfalls offensichtlich kaum.

In einem waren sich die drei TV-Männer bei dem Abendessen einig: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei eigentlich ein sehr gutes System – nur habe er sich stark verkrustet, sei mit den Jahrzehnten zum Opfer von Bürokratie und Hierarchie geworden. Eine der Folgen sei die Quotenhörigkeit.

TE 04-2019
Ex-dpa-Journalist: Gesinnungsjournalismus gefährdet unsere Demokratie
Statt auf journalistische Schwerpunkte werde immer mehr auf Sport und Unterhaltung gesetzt – obwohl das mit der Idee der Gebührenfinanzierung kaum vereinbar sei. Teilweise werden die Anstalten im Kasernenhofstil geführt – es werde stramm von oben durchkommandiert, was dem Entstehen von kritischem Journalismus mit Querdenken und Hinterfragen nicht unbedingt dienlich ist.

Zweifel herrschte in der Runde auch darüber, ob von den Sendern selbst in Auftrag gegebene Umfragen, in denen sie sich quasi ein hohes Vertrauen zu ihnen selbst bestätigen lassen, allzu ernst zu nehmen sind – oder ob es sich um ebenso teuren wie gefährlichen Selbstbetrug handelt.

Hätte man noch Hoffnung, dass die Männer und Frauen an der Spitze der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf Stimmen von außen hörten, müsste man ihnen den berühmten Satz von Michail Gorbatschow zurufen: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Vielleich ist es schon zu spät.


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In seiner Kolumne «Berlin extrem – Frontberichte aus Charlottengrad» lüftet Boris Reitschuster ironisch den Blick hinter die Kulissen der russisch-ukrainisch-jüdischen Diaspora an der Spree, deren Außeneinsichten oft ungewöhnliche Perspektiven eröffnen. Darüber hinaus spießt der Autor den Alltags-Wahnsinn in der Hauptstadt auf – ebenso wie die Absurditäten in der Parallelwelt des Berliner Politikbetriebs und deren Auswirkungen auf den bodenhaftenden Rest der Republik. Weitere Beiträge aus der Kolumne finden sie hier

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151 Kommentare

  1. „Das Fazit der öffentlich-rechtlichen Troika: „Wir erreichen die jungen Menschen nicht mehr.“

    Ich war in den 90ern an der Uni. Ich will es nicht beschwören, dass sich damals bei der Frage nach der Tagesschau niemand gemeldet hätte, aber der Focus der Studenten lag zu der Zeit schon deutlich bei den boomenden Privatsendern und dem Musikfernsehen von MTV und Viva. Bei den Privaten sah man auch an der Uni gerne Daily Talk, Sex-Magazine wie „Liebe Sünde“ und „Wahre Liebe“ oder trashige, pseudo-seriöse Reportage-Formate wie „Die Reporter“, „Die Redaktion“ oder „Akte“. Die Inhalte dieser Sendungen waren am nächsten Tag meistens Uni-Gespräche. Allein schon um mitreden zu können schaute man zu. Es gab im Vergleich zu heute natürlich viel weniger mediale Alternativen. Netflix waren damals noch die guten alten stationären Videotheken, wo fast jeder Student einen Mitgliedsausweis hatte und man sich für Video-Abende gemeinsam Filme auslieh. ARD und ZDF galten bei uns Studenten damals als hoffnungslos veraltete Sender für die Generationen unserer Eltern und Großeltern. Manche jungen Leute legten in den Senderlisten ihrer Fernseher ARD, ZDF und Drittes gar nicht mehr auf Platz 1, 2 und 3, sondern RTL, SAT1 und Pro7. Damals war man der Meinung, dass die ÖR-Sender in den kommenden Jahrzehnten mangels Zuschauer verschwinden würden. Selbst die Bundesliga war bei Sat1 und mit „Talk im Turm“ mit Erich Böhme hatte man sogar eine qualitativ hochwertige Abend-Talkshow bei den Privaten. Es kam dann alles anders. Ich empfinde die ÖR-Sender heute viel dominanter und martkbeherrschender als noch vor über 20 Jahren.

  2. Den Mißbrauch journalistischer Macht und ebenso den Mißbrauch der Macht durch die Altparteien kann man zurzeit wunderbar in München erleben. Bei den Wahlen wurden in den letzten Jahren die Plakate der AfD von Aktivisten, also Linksextremisten, zerstört. Die der Altparteien natürlich nicht. Diese Sachbeschädigung wird von weiten Teilen der Bevölkerung durchaus gutgeheißen. Bei der letzten Wahl waren die AfDler immerhin so clever, dass sie ihre Plakate in 3-4 Metern Höhe angebracht haben. Die Folge: kaum ein zerstörtes Plakat. Offensichtlich sind die Linksextremisten sehr klein oder können nicht sehr hoch hüpfen und ganz schlecht klettern. Eigentlich gut. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die AfD-Plakate nicht, wie alle anderen Partei-Plakate, verkehrsgefährdend mitten an Einfahrten, auf Kreuzungen usw angebracht waren. Alle anderen Parteien (vor allem die Grünen) machen genau das. Sie stellen gerne die Verkehrssicherheit heraus und postieren ihre Plakat mitten auf dem Fahrradweg (habe Bilder davon!). Um der AfD jetzt also weiter zu schaden, beschließt das zuständige Kreisverwaltungsreferat, mit Billigung des Stadtrats, dass Wahlplakate unbedingt verkehrsbehindernd und verkehrsgefährdend auf dem Boden aufgestellt werden müssen. Ich halte das für undemokratisch! Wer es nicht gleubt: https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.kvr-plant-aenderungen-so-stoppt-die-stadt-muenchen-die-plakatflut.d00f6d60-0e79-415a-9668-7dbc47d2d5ef.html

  3. Unglaublich. Mit so einem Sumpf hätte selbst ich nicht gerechnet. Danke für diese verstörenden Einblicke.

  4. Zitat: „…flatterte mir die Zeitschrift „Journalist“ ins Haus. Ein Medienmagazin, dessen Zwangsabonnent ich als Mitglied des „Deutschen Journalisten-Verbandes“ (DJV) bin. Die Lektüre erfordert einiges an Toleranz – ist die Ausrichtung des Heftes doch tendenziell stramm links.“

    > Öhm, wenn jemanden solch -linke- Lektüre aufgezwungen wird und diese hinzu auch noch „einiges an Toleranz“ ab-/erfordert, DANN sollten eigentlich Sie (Schmerzen-)Geld von den Verband bekommen 😉

  5. In dem Wort „rechts“ kommt das Wort Recht vor, in „links“ das Wort link.

    So weit – so klar.

  6. Die Besorgnis der ÖR kann man verstehen. Denen geht das zu framende Volk flöten. Erstmal egal, weil: wir bespaßen uns ja gegenseitig (mit Hoecker, Elton und Pflaume -wenn´s sein muß) und Knete ist ja reichlich da – von wegen Bildungsauftrag und überhaupt und so. Später kann es dann ungemütlich werden, wenn Generation Z wissen will, wofür sie eigentlich immer noch Gebühren zahlen soll. Für die Stars von dunnemals? Eher uncool das Ganze. Dann sind aber die heutigen Intendanten und Programmchefs schon im Journalistenhimmel und erklären Gott die Schöpfung oder dämmern im Korbsessel im Tessin oder am Comer See ihren Ableben entgegen.

  7. Hallo Herr Reitschuster! Schön, daß Sie auf diesen von Ihnen beschriebenen Weg zu Tichys Einblick gekommen sind! Sie sind eine echte Bereicherung! Zu den von Ihnen beschriebenen Zuständen des heutigen „Qualitätsjournalimus“ sage ich mal nichts; schüttelte ich bis vor einem Jahr ungläubig den Kopf ob dieser „neuen Art“ von Pressearbeit (war dies als Westlerin einfach nicht gewohnt), zucke ich heutzutage nur noch mit den Schultern, wie viele ehemalige DDR-Bewohner damals wohl auch…

  8. Vielen Dank, Herr Reitschuster, für diesen hochinteressanten Einblick in die Journalistenwelt. Ich meide ARD und fühle mich bei Herrn Kleber und Frau Slomka viel besser „betreut“. Auch der Deutschlandfunk strotzt nur so vor Objektivität in der Meinungsbetreuung.

    Schauen Sie, Herr Reitschuster, beim „Kampf gegen rechts“ kommt bei „denen“ so ein richtiges Widerstands-Feeling auf. Im Dritten Reich wären sie ohnehin alle Widerständler gewesen. Mit der heutigen Genration hätte es vermutlich sogar mehr Widerständler als alles andere gegeben. Jetzt kann man das mal so richtig unter Beweis stellen.

    Wie mutig die „Leute“ heute sind, dafür steht z. B. Josef Käser von Siemens. Was teilt der gegen Trump aus. Richtig beeindruckend und so unvorstellbar mutig. Aber auch unsere Kirchenleute, wie Bedford-Strohm, zeigen sich wahnsinnig mutig, wenn sie ihr Kreuz ablegen, weil sie andere nicht verletzen wollen.

  9. ARD / ZDF . Wer diese Sender gucken will soll sie bezahlen – Ende ! Wer guckt die noch, 80 plus, Filme aus den Anfängen der bewegten Bilder. Keine Ahnung aus welchem Museum die ihr Material beziehen !

    • Da war Willi Schwabe in seiner Rumpelkammer Avantgarde.

  10. Ein wirklich interessanter Bericht! Ich bin sozusagen Zunftkollege, auch wenn ich in einem ganz anderen Bereich publiziere als die auf TE schreibenden Autoren. Damals, um die Jahrtausendwende, als ich unbedingt einen Presseausweis brauchte, stand ich vor der Wahl zwischen zwei Journalistenverbänden und habe mich gegen den DJV entschieden, allerdings nicht aus politisch-weltanschauliche Motiven – damals ging alles noch wesentlich entspannter und moderater ab, erst die Ära Merkel hat auf so vielen Sektoren zu unerfreulichen Entwicklungen geführt -, sondern, ich gestehe es ein, aus dem Bauch heraus, da einige Kollegen, die ich nicht so mochte, damals im DJV waren. Ich habe mich, wie auch heute in der Politik, für die Alternative entschieden. Mit „V“ fängt es an, mit „S“ hört es auf – Insider wissen damit, in welchem Genre ich tätig bin – und ich hatte in den knapp 20 Jahren, die ich Mitglied bin, nie einen Grund zur Beschwerde. Der Verband hat sich bis dato unaufgeregt und sachorientiert um die Interessen seiner Mitglieder gekümmert und zeitgeistig-politischen Mummenschanz stets herausgehalten. Da habe ich wohl instinktiv einiges richtig gemacht.

  11. Ich habe das Problem so gelöst: Ich lese die sog. Qualitätsmedien schon lange nicht mehr. Kritiker sprechen nicht umsonst von Lügenmedien. Was da alles an Unwahrheiten, Entstellungen und schlicht Hetze, v.a. über Russland, verbreitet wird, ist einfach absonderlich. Ich informiere mich lieber aus kritischen Medien. Z.B. RT bringt wiederholt kritische Hintergrundberichte zu den Zuständen in Deutschland, hinterfragt und schaut hinter die Kulissen.

  12. Ich habe jetzt fast alle Kommentare gelesen. Der Tenor hier und auch die Tatsache, dass die jungen Leute kein ÖR mehr konsumieren, bringt mich zu der Frage:
    WARUM ZAHLT IHR NOCH???
    SIE KÖNNEN UNS NICHT ALLE EINBUCHTEN, ABER SIE VERHUNGERN, WENN WIR SIE NICHT MEHR ERNÄHREN!!

    Die Antwort? Ganz einfach und typisch deutsch:
    „Sollen’s doch erst die Anderen machen…..“

    Dieses Volk hat nichts anderes verdient, als unterzugehen!

    • Man kommt nicht gleich in den Knast. Erst wird gepfändet. Würden Sie, insofern Sie Normalverdiener sind, dabei zugucken wollen, wie der Staat Ihr Eigentum beschlagnahmt, das verkauft und so Ihre Schulden bezahlt? Was hätten Sie dann gewonnen? Und selbst, wenn Sie nichts zum Pfänden hätten: Wollen Sie es Leuten, die Beruf und Familie haben, zumuten, sich einsperren zu lassen? Das, was Sie sagen, hört sich schön an: Ja, sie können nicht alle einbuchten. – Aber das ist dieselbe sinnlose Träumerei wie damals die Sozialisten, die in der Vorstellung schmachteten, alle Leute würden Ihr Geld von den Banken abheben und dann würde es diese nicht mehr geben. Die einzige Möglichkeit, der GEZ etwas entgegenzusetzen, besteht darin, die AFD zu wählen. Denn diese möchte die GEZ abschaffen und ist für Volksabstimmungen: Gleich zwei Wege, um der GEZ den Garaus zu machen.

  13. Vor ein paar Tagen lief zufällig „Heute Journal“ und es ging um irgend etwas im Nahen Osten, ich habe nicht zugehört. Was mein Interesse weckte: da durfte der „Nahost Experte“ der Grünen den Zuschauern aus einem Studio in Deutschland die lokale Situation erklären und direkt DANACH der eigene ZDF Korrespondent VOR ORT seine Sicht.
    Langsam ist auch meine Frau überzeugt, dass der nette Klausi Kleber ein übler Parteiagitator der Grünen, der Regierung und der ganz schön Dreisten ist. Wer so offensichtlich Partei ergreift, der sollte sich nicht Journalist nennen und ehrenwerte Journalisten dadurch abwerten.

    • Journalist darf sich heute jeder nennen, ist ein ungeschützter Begriff, genau so wie Unternehmensberater.

      • Und „Kabarettist“ – was da inzwischen teilweise so herumspringt ist auch mehr als eine Zumutung! Ich sage nur Bernd Stelter

  14. Hans Hoff? Ist das der, der früher als Hansi Hoff für die Rheinische Post Kritiken über Rockkonzerte geschrieben hat?

  15. Eines macht dieser Beitrag m. E. mehr als deutlich: wer seine Informationen zu Politik und Gesellschaft ausschließlich aus den ÖR und sonstigen MSM bezieht, lebt tatsächlich in einem Elfenbeinturm, blendet alles Unbequeme aus und ist der festen Überzeugung, dass alles gut ist in unserem Land und das Leben so weitergeht. Viele Gespräche im Freundes – und Bekanntenkreis bestätigen das ganz klar.

  16. Die Sache erledigt sich von selbst…nur eine Frage der Zeit….siehe den Blätterwald….hier sinken die Auflagen trotz Online-Angebote immer mehr….bald existieren BILD und Co. nicht mehr. Gleiches gilt für ARD/ZDF mit allen anhängenden Spartensendern…sobald die geburtenstarken Jahrgänge aussterben, schaut keiner mehr das ÖR…die Jungen bis 35 schauen eigentlich fast kein TV mehr…sondern leben nur noch mit YT, Gesichtsbuch und Smartphone…und das Online Angebot der ÖR schaut auch keiner wirklich.
    Die ältere Generation schaut halt noch…ich gebe zu…ich auch. Aber zunehmend kritischer und TV Nachrichten werden nicht mehr als Wahrheiten sondern nur noch als „jaja die wieder mit ihren Nazis“ wahrgenommen. Der Rest des Verdummungs-TVs ist sowieso nur noch eine Mischung aus seichten Soaps, Koch- und Auktionssendungen und Boulevard. Dazu massig Krimis mit unterdurchschnittlichen Darstellern, die damit ihre Dauerversorgung gesichert sehen. Nachricht gibt es so gut wie keine mehr….nur noch Kommentare…und das merken auch zunehmend die West-Deutschen…während man in Ost-Deutschland immer öfter schon bei heute und Taggesschau ausschaltet.
    Die ÖR werden wohl, wie auch die Amtskirchen keine Mitglieder, irgendwann keine Zuschauer mehr haben….aber wenn juckts?….die Zwangsabgabe wird weiter da sein (so wie die Kirchensteuer) auch wenn keiner mehr zu schaut….in die Kirche geht ja auch kaum mehr jemand (nur bei denen kann man immerhin austreten).

    • Ob den Unsinn noch jemand schaut, ist doch voellig egal. Hauptsache die Finanzierung ist gesichert. Ich warte nur darauf, dass ARD und ZDF eine der taumelnden Printmedien übernehmen. Dann gibt es alles aus einer Hand.

      • Stimmt nicht ganz. Wenn keiner mehr zuschaut, muss nämlich die Frage nach dem Gebührenprivileg der Öffentlich-Rechtlichen gestellt werden, und davor haben sie eine Heidenangst. Wer sich die Quoten beim RTL-Text 891 anguckt, kann unschwer feststellen, dass die Quoten in der zweiten Kategorie (14-59 Jahre) halbiert sind, Ausnahmen: Fußball, Tagesschau, „Tatort“, folglich senden sie Fußball und Krimis ohne Ende, bis beides den Zuschauern zum Hals heraushängt. Man sollte aber auch mal fragen, was die Quotengeilheit der Oberen bei den Fernsehredakteuren zur Folge hat, welche Demotivation sich in den Köpfen breitmacht, wenn man nur noch Mord und Totschlag und „Ich muss sie erst auf dem Tisch haben“ zu verwalten hat.

    • Bei Danisch stand neulich, in Österreich werden die Medien dadurch vom Staat gefördert, indem dieser Inserate in den Zeitungen schaltet. Da geht es um viele, viele Millionen. Sie glauben doch wohl nicht, eine linke Regierung läßt ihre Sprachrohre verstummen? So wie in Österreich wird es auch hier kommen. Staatspropaganda durch die Hintertür. Freie, unabhängige Presse? Ja, klar …

  17. „Diese Effekte zusammen bewirken langfristige Mehrbelastungen für die Anstalten, deren Barwert 700 bis 800 Millionen Euro betragen würde. Die Rundfunkanstalten haben bereits kurz nach der Einigung im Mai 2003 – als nämlich das Ausmaß der neuerlichen „Reformen“ [Rentenkürzungen] sichtbar wurde – erklärt, dass sie die dadurch ausgelösten Mehrbelastungen nicht tragen könnten. Die KEF hatte von ihnen verlangt, die Gesamtversorgung abzuschaffen und dabei auch massiv in erdiente Ansprüche einzugreifen.“
    -VERDI ARD-weite Einigung zur Altersversorgung-

    Wenn eine Rot/Grüne Regierung den Bürgern die verdiente Rente kürzt, dann hätte es auch den öR betreffen müssen.
    Tut es nur nicht, die Grünen hatten 2003 dies bemerkt und den Rundfunkbeitrag da schon in Stein gemeiselt. 10 Jahre später gab es dann den Bonbon für den öR.

    VERDI hat da (2005 s.o.) noch schnell Tarifverträge mit dem öR gebastelt.

    Es gehören alle Tarifverträge (und die haben es in sich!!) der Rundfunkanstalten gekündigt. SOFORT!
    Rentenniveau, Krankenversorgung, Hinterbliebenenversorgung sollen die wie die „vor der Klotze“ erhalten!!!

    Und wenn die für ihre Rente und Absicherung wieder Seher und Hörer benötigen, dann würden die auch wieder Qualität abliefern.
    So ist es nur „wes Brot ich fress, des Lied ich sing“

  18. Dieses System funktioniert eben auch deswegen so reibungslos, weil sich Mitarbeiter wie diese „drei Urgesteine aus solchen Anstalten“ nicht aus der Anonymität wagen. Indem ihnen das eigene Hemd noch immer am nächsten ist, unterstützen sie, was sie deshalb wenig glaubthaft kritisieren. „Ein Kerl muss eine Meinung haben.“ Alfred Döblin

  19. DJV, das Verbandsformat für einen Stalinismus mit Hipster Image? Jedenfalls mit Positionen, die schon so unseriös sind, daß die Wirkung allenfalls auf die eigene Blase der einvernehmlichen Gesinngskonspiranten beschränkt bleibt…

  20. Die Staatsmedien haben doch gar keinen Grund, sich zu ändern, wenn die Kohle automatisch hereinschwappt. Schaut man heute Rateshows, Kochshows, Spieleshows etc. hat man den Eindruck, als säßen dort immer die gleichen halblustigen Nasen: abgehalfterte Schauspieler, Moderatoren, Staatskomiker a la Nuhr, Nachrichtensprecher und Dampflaberer vom Schlag eines Horst Lichter. Das sind gefühlte 200 bis 300 Leute, die sich wechselseitig einladen dürfen und hin und wieder mal einen Satz gegen Trump oder die AFD fallen lassen müssen, damit der zuständige Programmchef den Stempel „linientreu“ auf ihrem Gehaltsscheck machen kann. Ein Zuschauer ist doch bei diesem selbsterhaltenden und selbsreferentiellen System gar nicht nötig. Der wird nur als Zahlmeister gebraucht, um die horrenden Pensionen der TV-Granden zu finanzieren.

  21. Hab nochmals drüber nachgedacht: Man sollte dem gemeinen Pöbel das Fernsehen im privaten Rahmen verbieten. Leute verstehen nicht die Genialität des Qualitätsrundfunks und lassen sich dann von rechtspopulistischen Schreihälsen verunsichern und beeinflussen.

    Darum sollte man öffentliche Räume einrichten, wo dann der Demos sich zum gemeinschaftlichem Konsum von Tagesschau, Kleber und Bundesliga einfindet und von geschulten Politkommissaren betreut wird.

    • Mhh, also so ganz Nord-Korea typisch wo linientreues Dauerklatschen, -lächeln und falls nötig auch -weinen und -jammern angesagt ist

      Fehlt beim Staatsfunk wirklich nur noch eine Sendung namens „Der schwarze Kanal“.

  22. Danke für die vielen guten Kommentare aus denen hervor geht, dass sich so mancher komplett vom ÖR-Rundfunk losgesagt hat. Nur, warum ist der Widerstand gegen den Zwangsbeitrag nicht größer? Wir sollten, wo immer es geht, Sand im Getriebe des abgehobenen mainstreams und seiner linkslastigen Indoktrinationen werden. Kündigung der Mitgliedschaft und wo dies nicht geht, Zahlungsverzögerung und Zahlungsverweigerung bis zur persönlichen Schmerzgrenze. Dazu Förderung (finanziell und verbal) der demokratischen Strukturen.
    Sind wir zu wenige oder sind wir zu mutlos?

    • Die Konsequenzen sind: Pfändung. Und wenn das nicht geht, Gefängnis. Wer bitte schön, der Beruf und Familie hat, kann sich das leisten? Und ein bisschen Zahlungsverzögerung, das ist doch hilfloser Hokuspokus. **

      • Ja, am Ende steht oft Pfändung und sehr selten Gefängnis. Nach dem Motto ‚Bestrafe einen, erziehe Viele‘. Beim ‚Sandkorn-im-Getriebe-Spiel‘ kann man aber jederzeit aussteigen. Wenn man bei Pfändungsandrohung zahlt sind 1-2 Jahre ins Land gegangen, in dieser Zeit hat man nichts gezahlt, jetzt muss man dann und Mahngebühren plus aufgelaufene Zwangsgebühren fallen an. Dann kann man wieder von vorne beginnen. Je mehr Leute das machen, um so brüchiger wird das GEZ-Konstrukt. Siehe auch http://www.rundfunk-frei.de

    • Gegen den ÖR-Apparat zu klagen kostet einiges an Nerven und Geld. Also daher überlegt man sich das schon gut.

    • Hallo uteblume. Die Begründung dürften Gewohnheit und Bequemlichkeit sein. Der gesetzliche Rahmen macht es aber auch sehr schwer, die Förderung der ÖR zu verweigern. Das schreckt ab. And dafür tut es einfach nicht genug weh. Dann ist es am Ende auch eine pragmatische Entscheidung, wenn man nach Abwägen der Chancen und Risiken darauf verzichtet, gegen etwas zu kämpfen, was – wie wir gehört haben – sich irgendwann von alleine marginalisieren wird. Mutlos? Vielleicht – aber ich z.B. hebe mir den Mut für Dinge auf, die für mich im Alltäglichen nutzbringender sind.
      Im Übrigen, wenn man erstmal geschnallt hat, dass die ÖR am Ende genau so eine Filterblase darstellen wie jede andere öffentliche Plattform (auch TE ist eine Filterblase!), dann kann man sich doch die Freiheit genehmigen, aus all den Blasen ein zusammengesetztes stimmiges Ganzen zu formen. Ich schaue auch weiter ÖR TV und höre NDR Info (mit skeptischem Blick und Ohr), darüber hinaus habe ich ein TE-Abo und schaue regelmäßig bei Kopp-Report rein (ja, auch dort!).

  23. Ich lese die sog. Qualitätsmedien schon lange nicht mehr. Kritiker sprechen nicht umsonst von Lügenmedien. Was da alles an Unwahrheiten, Entstellungen und schlicht Hetze, v.a. über Russland, verbreitet wird, ist einfach absonderlich. Ich informiere mich lieber aus kritischen Medien. Z.B. RT bringt wiederholt kritische Hintergrundberichte zu den Zuständen in Deutschland, hinterfragt und schaut hinter die Kulissen.

    • Ich mache bei Russland genau die umgekehrten Erfahrungen als jemand, der 16 Jahre dort gelebt hat – im öffentlich-rechtlichen sind der Mafia-/KGB-Charakter und die Kriegstreiberei des Systems Putin tendenziell eher tabu. Dass er kein Demokrat ist und Menschenrechte verletzt werden – das wird gesagt, aber mehr eher nicht, siehe die Absetzung des Films „Putin und die Mafia“ beim KGB. Wer Russland nicht selbst kennt wird deshalb in die Irre geführt. Die Kritik an Trump, der kein Nachbarland angegriffen hat, nicht für den Abschluss eines Zivilflugzeugs verantwortlich ist und bei dem nicht Gegner reihenweise auf dem Friedhof oder im Gefängnis landen, ist um ein vielfaches überdrehter. Deshalb denken viele, der arme Putin werde genauso überspitzt kritisiert – dabei wird er eher mit Samthandschuhen angefasst. Ich führe das auf seinen Anti-Amerikanismus und geschickt bediente Sozialismus-Nostalgie (die nur für den Westen gespielt wird, in Russland bedient Putin die nur sehr bedingt) zurück, die bei vielen Journalisten hierzulande sehr gut ankommen. Siehe hierzu meinen Bericht: https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/jedem-seinen-putin/

      • Richtig, „Putin wird gepampert“, nur warum;
        liegt an den den Leuten die ihn ins Amt brachten, liegt es an seiner internationalen wirtschaftlichen Vernetzung, seinen internationalen Freunden in der Finanzbranche und der großen Politik?
        Vermutlich war noch nie ein russischer Herrscher eine derartige Marionette, nur hat man seit Jelzin eben gelernt…

      • Sehe ich genauso. Meiner Meinung ist es sonderbar, die EU zu kritisieren und Putin gleichzeitig in Schutz zu nehmen. Vieles hier nähert sich russischen und chinesischen Zuständen an (Einschüchterung der Opposition, Bekämpfung jener mit schmutzigen Tricks wie in Sachsen, Wahlfälschungen, absolut einseitige Presse, Propaganda überall, im Radio, in der Schule, im Kindergarten, im Fernsehen, in den Zeitungen, an den Unis, selbst Bibi Blocksberg ist zur Klassenkämpferin mutiert).

      • Putin hat ein Passagierflugzeug abgeschossen? Höchstpersönlich? Und wer hat den Beweis erhoben?
        Nein, der böse Putin ist an allem schuld. Und die Academi Söldner und die CIA waren auch nicht in der Ukraine aktiv, nein. Der Putin wars.

        Herr Reitschuster, niemand behauptet Putin sei lupenreiner Demokrat. Nur ist es einigen von uns einfach Wurscht. Im Vergleich zu China ist er ein Musterdemokrat und Menschenrechtsheiliger. Von Iran, Saudi Arabien und Co. fange ich gar nicht erst an.

        Sie kennen doch selbst die kulturelle Vielfalt, die riesige Ausdehnung und die bewegte Geschichte Russlands. Sie wissen, wie das Land nach dem Kommunismus darniederlag. Sie haben gesehen, wie das „Volksvermögen“ von den alten Funktionären mit ausländischen Geldern aufgekauft wurde, und wie die Omas auf der Straße bettelten, während Präsident Boris an der Pulle hing.

        Ein lupenreiner Demokrat hatte da keine Chance. Es musste ein knallharter Hund mit tiefen Kontakten in die alten Eliten hinein kommen. So einer oder keiner. Und es war Gottseidank Putin der kam.

        Er sorgte dafür, dass die bettelnden Omas verschwanden. Die Perpektivlosigkeit der Leute – durchschnittliche Lebenserwartung für Moskauer Männer Anfang der 90er lag bei Mitte 50! – können sich die meisten von uns kaum vorstellen. Putin gab ihnen Hoffnung zurück, Solz und Selbstvertrauen. Er zog die Armee aus der Latrine, er wahrte Russlands Sicherheitsinteressen gegen die – abredewidrig – vorrückende Nato.

        Ja, er wurde stinkreich dabei, nennen Sie es korrupt, aber er hielt die Mafia und die alten Funktionärseliten auch im Zaume. Er dämmte die Korruption kräftig ein. Dank Putin ist Russland eine moderne Marktwirtschaft. Keine perfekte – aber was das betrifft sollten wir hier lieber ganz kleine Brötchen backen.

        Aber statt sich zu freuen, dass der „Diktator“ jemand wie Putin ist, der zwar seinen Staat mit eiserner Hand führt, den Leuten aber sonst dem Westen vergleichbare persönliche Freiheit gestattet, hat der moralinbesoffene Westen ihn stets regelrecht angepöbelt und mit Vorbehalten, Einschränkungen, Handelshemmnissen und Sanktionen überzogen.
        Putin hat von Anfang an die offene Hand nach Westen gestreckt, und wurde immer wieder abgebügelt.

        Wo sehen Sie eine putinfreundliche Berichterstattung? Spiegel oder Focus sind es jedenfalls nicht. ARD und ZDF auch nicht.
        Man kann ja über Putin denken, was man will. Aber der Mann ist glühender, nein brennender Patriot. DAS bewundern hier viele. Ja, ich auch.

      • @Reitschuster
        Das glaube ich gerne, dass Sie das genau umgekehrt sehen als jemand, der 16 Jahre in RU gelebt hat. Sie sollten vielleicht mal wirklich nach RU gehen und sich das Leben dort mit eigenen Augen anschauen. Glauben Sie mir, Sie müssten nicht volle 16 Jahre bleiben um zu merken, dass uns die Systemmedien eigentlich nichts als Unsinn über dieses schöne Land, seine liebenswerten Menschen und seine effiziente Führung erzählen.

  24. Man hätte sicher auch ein altes Interview aus dem DDR-Staatsfunk ausgraben können, es hätte auch so ähnlich geklungen. ÖR=Staatsfunk, den den größten Einfluss haben die Parteien, nicht die Bürger! Wer dem Bürger keine Wahl lässt und nur mit Zwang diesen sündhaft teuren, eigentlich toten Funk-Dino am Leben erhält, der hat den Begriff von Demokratie nicht verstanden. Aber bekanntlich ist es in einer Scheindemokratie so üblich, viel von Demokratie zu REDEN aber nicht demokratisch zu HANDELN, wie auch bei der so angeblich tollen EU sehen konnte.

  25. Die einzig lohnenswerte Sendung auf ÖR ist für mich Bares für Rares.
    Ansonsten versuche ich diese Sender zu meiden, wo es nur geht. Jeden einzelnen Tag verfluche ich die Zwangsgebühr, mit der ich diese linksgerichteten Diktatoren unter Strafandrohung zu unterstützen verpflichtet bin.
    Den Programmplatz 1 und 2 auf meinem Fernseher belegen inzwischen National Geographic und Sky Cinema.

    • Versuchen Sie an all die stummen und unbekannten Hände zu denken, die den ÖR fern der Inhalte am Laufen halten, damit ihre Familien ernähren. Das hilft die Zwangsabgabe besser zu verkraften.

  26. Ich drittel mal die Zielgruppen und beginne mit den 40 bis 60-Jährigen, zu denen ich selbst gehöre.

    Wir haben ARD und ZDF als Qualitätsfernsehen kennengelernt, weil man auf Klasse statt auf Masse setzte.
    Nachrichtensendungen trennten zwischen Fakten und Meinungen. Natürlich war schon die Auswahl subjektiv, auch waren Kommentare einseitig (Strauß=Teufel) – ein Vergleich zu heute verbietet sich aber.
    Kultursendungen enthielten keine moralische Wertung. Alles wurde gezeigt. Eine Sendung wie 100 Meisterwerke vermisse ich.
    Sportsendungen zeigten auch Randsportarten wie Querfeldein-Radfahren oder Pferdesport (Adi Furler sei Dank). Eine Fußball/Biathlon/Skisprung – Diät war undenkbar.
    ZDF-Matinee, Das kleine Fernsehspiel, Der phantastische Film, Science-Fiction: Hier wurde man nicht nur an Kintopp aus Hollywood herangeführt, sondern auch an die italienischen 50er und 60er (Visconti, Rosselini, Antonioni, Fellini), an das französische Kino (meine Liebesbeziehung) und an deutsche Fernsehfilme, die eine aus heutiger Sicht Wahnsinnsqualität hatten. Das deutsche Remake des französischen Films „Der Heiligenschein“, mit Horst Frank in der Hauptrolle war ein Highlight des Humors, was es so nicht mehr gibt. Das Boot lief nach dem Kinofilm als Serie im WDR. Ein Film wie „Utopia“ über 186 Minuten von Sohrab Shahid Saless mit Manfred Zapatka in der Hauptrolle – ein echtes Schmuckstück, wenn auch nichts für Konsumenten – wäre heute undenkbar.
    Im Tatort wurden Stars geboren.
    Derrick – nicht mein Fall – wurde in alle Welt verkauft.
    Edgar Reitz konnte sich verwirklichen. Nachwuchsregisseure aus aller Welt kopieren bis heute seine Art Serie.

    Das alles, und noch viel mehr, ist verstorben.
    Wie reagiert meine Generation auf den Verfall? Unterschiedlich. Bei mir ist es einfach: Es ist – Verzeihung, denn jetzt kommt ein rauher Vergleich – wie mit dem Zuchtstier, dem man zur Samenentnahme immer eine Kuhattrappe aufgebaut hat. Wenn der Zuchtstier einnal eine echte Kuh hatte, verweigert er das Bespringen der Attrappe. Ich bin wie der Zuchtstier und die ÖR-Sender von heute sind eine Attrappe. Auf arte lief Gomorra, fein. Sonst noch was?
    Ich gucke nicht. Ich habe kein einziges Spiel der Fußball-WM gesehen, nichts von Olympia, seit Jahren keinen Film, keine Doku. Wenn ich es doch einmal versuche, gebe ich nach Minuten auf. Im Urlaub versuchte ich bei amazon prime einen Film aus der Reihe „Das kleine Fernsehspiel“ nacmens „Puppe, Icke und der Dicke.“ Nach 12 Minuten 23 Sekunden hatte ich genug. Es ging einfach nicht mehr. Selbst im Urlaub kann ich keine Überdosis an Einfalt, schlechte Schauspieler, idiotische Handlungen ertragen. Neu war es ja auch nicht – man schaue aus den 80ern „Schwarzfahrer“ mit Rolf Zacher in der Hauptrolle und weiß, wie man einen Film aus dem Genre „Verlierer mit Würde“ macht.
    Andere gucken noch Lieblingssendungen. Einer (sehr intelligent, künstlerisch begabt, Direktor im Dax-Unternehmen) hat Schlafstörungen und braucht seinen „Bergdoktor“ – unseren Spott quittiert er mit Achselzucken.

    Die Jugend – volle Zustimmung, Herr Reitschuster – guckt nicht. Meine Kinder schaffen nicht mal 3 Minuten von dem Schrott (so sagen sie) , gucken aber bis heute gerne mit mir Klassiker und Arthouse Cinema, Sundance und kleine Filme, gerne auch B-Movies. Es stimmt – die Jugend ist unerreichbar. Warum? Weil es Schrott ist. Ich hatte das Zuchtstier – Erlebnis schon mal. Als Kind liebte ich die amerikanische Sesamstraße, Oskar aus der Tonne, Bivo, Bob, Ernie und Bert, Kermit, das Krümelmonster – bis heute gucke ich manchmal die Muppets Schow (immer wieder gerne: Buddy Rich gegen „das Tier“ im Schlagzeugduell). Dann kam die deutsche Sesamstraße mit Tiffy und Samson. Für mich brach eine Welt zusammen – was für ein GutmenschenmanipulationsgendermainstreamingpiepiepiepwirhabenunsalleliebLBGTWTFscheiß. Genauso empfindet die an Netflix und Prime gewöhnte Jugend deutsches Fernsehen – SCHROTT. Verschwendete Lebenszeit.

    Die Alten:
    Die 60 bis 80-jährigen schauen noch, teilweise um sich aufzuregen, oder, wie manche listig sagen, um „den Gegner zu beobachten“. Verschwendete Lebenszeit.

    Den über 80-jährigen gönne ich Helene Fischer, Andre Rieu und die Tierfilme. Vom Tempo passt es. Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.

    • Danke für Ihren wunderbaren Kommentar, Monsieur Diderot, der mich daran erinnert hat, was für ein anständiges Öffentliches Fernsehen wir mal hatten.
      Wir beide müssen etwa der gleiche Jahrgang sein.
      Als Kind liebte ich die Reihe „Der Phantastische Film“, und wie hiess gleich noch die andere, in deren Vorspann immer das mechanische Werk eines Filmprojektors als Zeichentrick unter dem monotonen Chakatak, chakatak, chakatak,… Film-Fördergeräusch zu sehen war?
      Ich versuchte mit allerlei Tricks die, allein schon wegen der späten Sendezeit, mit elterlichem Verbot belegten Science Fiction Filme heimlich mitzuspähen, um am nächsten Tag auf dem Schulweg mit meinen Klassenkameraden technisch-philosophische Diskussionen über die Plausibilität des Dargebotenen zu führen und bei den besseren Filmen den Plot spielerisch weiterzuspinnen.
      Auch ich bin durch die französischen Filme im Fernsehen meiner Jugend ein Fan des Französischen Kinos geworden, angefangen bei den klassischen Krimis mit Delon, Ventura, Gabin, Piccoli, Montand.
      Apropos Montand, ein echtes Highlight mit fulminantem Schluss war „I comme Icare“, in dem sogar das Milgram Experiment inszeniert wurde.
      Aber mir hatten es auch die französischen Kommödien wie z.B. „Un éléphant ça trompe énormément“ angetan, der später etwas schwächer als amerikanisches Remake „Woman in Red“ mit Gene Wilder wiederverwertet wurde.
      Aber auch die französischen Familienfilme, die man ab und zu im ÖRR zu sehen bekam.
      Selbst noch in den 90ern wurden irgendwann nach Mitternacht solche Gemmen wie „Eat Drink Man Woman“ vom taiwanesischen Regisseur Ang Lee versendet.
      Ja selbst heutzutage verirrt sich mal ein schöner Film wie z.B. „Oh Boy“ mit dem charmanten Loser Tom Schilling ins Programm der Dritten zwischen all dem Schrott und Wiederholungen.
      Bei den im TV gezeigten Hollywood Filmen blieben mir besonders die Hitchcock Thriller und bei den Komödien die von Billy Wilder als auch in der Wiederholung sehenswert im Gedächtnis haften.
      Doch nochmal zurück in die BRD 70er.
      Da fallen mir solch herrliche deutsche Produktionen wie die vom Regisseur Dieter Wedel „Einmal im Leben“ ein, die die Fährnisse des Häuslebauers aufs Korn nahm und in dem späteren Mehrteiler „Alle Jahre wieder“ dieselbe Film „Familie Semmeling“ bei den Strapazen des Familienurlaubs zeigt.
      Oder die Auto-Serie „PS“, mit dem technisch unterbelichteten Familienvater – ich glaube gespielt von Gerd Baltus – der beim Erwerb der Familienkutsche an ein Montagsprodukt gerät und zum Dauerkunden wider Willen in der Autowerkstatt wird – „der schöne Amalfi“.
      Ach, wenn man nur lang genug in der Erinnerung schwelgt, finden sich gewiss noch unzählige Beispiele aus jedem Genre und jedem Ressort dafür, dass der ÖRR trotz schon traditioneller Linkslastigkeit damals durchaus auch seine lichten Momente hatte.

  27. Tichy und Broder sind zwei mediale Leuchttürme für das kritische und nach wie vor selbstdenkende Deutschland! Vielen Dank an die mutigen Redaktionen!

  28. Ich gucke schon seit geraumer Zeit nicht mehr die „Staatlichen“. Auch das Radio bleibt aus. Ich habe mich daran gewöhnt. Selbst die Besprechungen der Talks hier auf TE lese ich nicht mehr, auch wenn sie von Stefan Paetow sind; es ktzt mich einfach nur an.

    Und es sind nicht nur die Nachrichten. Selbst im Wetterbericht wird für den menschengemachten blahblahblah das Volk für dumm verkauft.

    In einem Punkt möchte ich meinen Vorredner pm ergänzen – nicht nur deutsche Produktionen wie Tatort betreiben Gehirnwäsche auf Teufel komm raus. Man denke nur an diese Weibsbilder als leitende Kommissare, umgeben von Blödmännern, gerade gut genug als Stichwortgeber und Kaffeeholer, die von Mami geführt werden müssen, weil sie sonst mit der Härte dieser Welt nicht zurecht kämen. In der Paraderolle übrigens diese spröde Burdafrau, Name vergessen, Ausstrahlung wie ein Getränkeautomat.

    • Das ist auch noch nicht das Ende dieser Fahnenstange. Ist jetzt nicht so jedermanns Geschmack, aber die heftigste ‚Umstrukturierung‘ dürfte in den letzten Jahren „Doctor Who“ durchgemacht haben. Nach fast 50 Jahren Serie musste DER Doctor weiblich werden. Aber damit nicht genug, gibt man ihmIhr folgende Helfershelfer an die Hand: Einen schwarzen Flegel mit kaukasischem Adoptivvater, eine pakistanstämmige Polizistin und eine (natürlich) heroische schwarze Supermama (von Obigem). Und als ob dieser Käse noch nicht reicht, gibt es direkt noch eine Episode obendrauf, in welcher der Trupp in die Pakivergangenheit der Polizistin reist und der Kashmirkonflikt zu 100% von den ‚aggressiven Hindus‘ ausgelöst wurde. Arme arme Mohamedaner, haben garnix gemacht und waren immer friedlich. *Args* Fazit: Nicht mal mehr ‚Easy listening‘ ist möglich. Danke für nix.

      • Wenn man einmal die Propaganda entdeckt hat, sieht man sie immer öfter. Doctor Who schaue ich aus den Gründen, die Sie genannt haben, schon lange nicht mehr. Die Serie war schon immer politisch korrekt, aber in den letzten Jahren ist es einfach unerträglich geworden. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm, bei Barnaby. Die Täter fast ausnahmslos weiß. Wenn mal ein Schwarzer etwas Dreck am Stecken hat, dann meist Dinge wie zum Beispiel Geld veruntreuen um damit der Natur oder armen Menschen zu helfen. Einfach nur noch zum Lachen. Man kann bestimmte Personen (Ökos, Künstler, Ausländern) meist von vornherein als Haupttäter ausschließen. Und so ist das fast überall, auch bei privaten Produktionen. Ich glaube, deswegen sind auch viele Produktionen so grottenschlecht. Es ist wie eine Mischung aus Biedermeier- und DDR-Zeit.

  29. „Die ÖR sind faul bis ins Mark“
    mit dieser Aussage hat Meuthen sowas von Recht.
    Und ich bin so froh, dass er es gewagt hat,
    dies -während einer Talkshow- auszusprechen!

    • Schön war auch die gezischte Reaktion der Moderatorin.

  30. Jeder weiss, dass Politiker und Gebrauchtwagenhändker es mit der „Wahrheit“ nicht so genau nehmen. Aber viele Journalusten übertreffen diese beiden Berufsgruppen ..

    • Gebrauchtwagenhänder halten sich aber wohl nur selten für moralisch überlegen.

  31. „(…) ‚Das Blatt für einen Nationalsozialismus mit menschlichem Antlitz‘. “

    Zumindest mir verschlägt es da die Sprache. Radikalisierung ist die direkte Folge. Solchen Leute gebe ich kein Pardon mehr.

    • Es reicht, deren Zeitungen nicht mehr zu kaufen, ihre Seiten nicht mehr zu klicken, ihre Sendungen nicht mehr zu schauen, ihnen nicht mehr zuzuhören und vor allem sie nicht mehr ernst zu nehmen.

      • Reicht leider nicht, denn diese Mentalität macht vor den ÖR nicht halt, und diese werden zwangsfinanziert. Und auch Zeitungen werden hier schon durch Recherchennetzwerke durch Steuern gefördert und wer weiß, wann der Staat, wie in Österreich, wo Medien durch staatliche Inserate in dreistelliger Millionenhöhe gefördert werden, hier in Deutschland eingreift. **

      • Was ich sagen will: bislang habe ich aus Gutmütigkeit im Umgang mit solchen Weltbeglückern – egal ob Journalisten oder sonstwer – eine gewisse Langmut, Nachsicht etc. gezeigt. Aber warum eigentlich? Jede Minute ‚Diskussion‘ mit solchen Leuten, jede gedankliche Auseinandersetzung mit ihren sog. ‚Argumenten‘ ist verschwendete Lebenszeit und vor allem: Dämlichkeit, denn unter denen findet sich kein einziger, der sich ähnlich verhält. Die Regel ist vielmehr Unverschämtheit, so wie der oben zitierte Satz.

  32. Bei TE propagieren wir weder rot-grünes oder braunes Gedankengut, noch sind wir sozialistische Zwangsgebühr-Journalisten, sondern liberal-konservative Demokraten und der Wahrheit verpflichtete Journalisten, und deshalb haben wir es ,liberal-konservatives Meinungsmagazin´ genannt und nicht ,Das Blatt für einen Nationalsozialismus mit menschlichem Antlitz´.

    • Geschenkt. Den Fragebogen ohne Antworten abzudrucken hat den Machern mehr in die Karten gespielt als wenn kluge Antworten dabei gewesen wären. So ist das in einer Echokammer.

    • Nein, auf so eine freche, dumme und den Nationalsozialimus verharmlosende Frage hätte ich auch nicht geantwortet.

  33. Wir die Öffentlichen guckt, dem ist nicht zu helfen. Das ist wie mit Süchtigen. Co-Abhängigkeit hilft nicht.
    Der Öffi-Gucker muss die Folgen der linken Politik am eigenen Leibe spüren und auf selbst auf Entzug gehen. Dann kann er wieder lernen, die Realität wahrzunehmen. Dann kann man helfen. Vorher kann man nur Richtung Tür zeigen, durchgehen muss jeder selbst.
    Für die sogenannten Journalisten in der (Matrix?) Anstalt gibt es keine Rettung mehr. Da könnten Migrantenhorden durch den Vorgarten trampeln, sie ziehen einen Zaun gegen Nazis hoch.

  34. Ach Herr Reitschuster, ich LIEBE ihre Artikel. Die sind einfach nur Welklasse.

    Das dumme ist nur, sie entsprechen leider auch der (grausamen) Realität. Und das wiederum ist beängstigend. Trotzdem, bleiben Sie am Ball und uns hier erhalten!

    • Danke für die freundlichen Worte, die sind mir Ansporn! Ich würde auch gerne anderes schreiben – aber ich kann einfach nicht den Mund halten, wenn ich die Realität in Deutschland sehe. Sie verschlägt mir ein ums andere Mal den Atem. Schön, dass es Leute gibt wie Sie, die nüchtern und klar ohne Scheuklappen die unschöne Realität als solche wahrnehmen – ich bin, da ich viel mit Vorträgen durch das Land reise und viele Menschen treffe, überzeugt, es sind auch viele, viele andere, ja, sogar die Mehrheit – nur sind sie im Gegensatz zu der lautstarken Minderheit der Ideologen eher schweigsam.

      • Bitteschön, ich schließe mich gern an. Sie hatten genug Verstand und Mut, einfach mal selbst nachzuschauen, was der ach so böse ** Tichy und seine ach so bösen ** hier bei TE tatsächlich sagen.
        Damit allein sind Sie schon eine seltene und rühmliche Ausnahme unter den Journalisten.
        Die große Mehrheit Ihrer Zunft will nur eine Parole, „Nazi“, und schon marschieren Sie im Gleichschritt für das Gute und wehe dem „Nazi“, der ihnen im Wege steht. Brave kleine… mir fehlt das Wort… irgendwas mit F… Fasching, Fetischisten… ich komm nicht drauf.
        Sie sind jedenfalls keiner. Traurige Zeiten, in denen es kein höheres Lob für einen Journalisten geben kann.

  35. Ich hielte mich für den besten Zuschauer, wenn nur die Journalisten nicht wären.

    Jetzt mal im Ernst: wer ist noch so blöde und glaubt den Freaks auch nur ein Wort?

    Nach mindestens 40 Jahren Lügen sollte doch langsam klar sein wie die ticken 🙂

  36. „„Bitte beginnen Sie diesen Satz
    ….und deshalb haben wir es ,liberal-konservatives Meinungsmagazin´ genannt und nicht ,Das Blatt für einen Nationalsozialismus mit menschlichem Antlitz´.“

    Es wäre doch sicher möglich gewesen, solche Fragen durch intelligente Antworten lächerlich zu machen. Zugetraut hätte ich es Ihnen definitiv. Ich wundere mich etwas, dass man sich diese Chance durch nicht-Antworten entgehen lässt.

    Empört sein ist ein Zeichen von Schwäche, lasst das mal das Problem der Gegenseite bleiben.

    • die Staatsmedien führen einen immer vor, letztlich bestimmen sie was, wie veröffentlicht wird…
      Wenn Herr Tichy ironisch überzeugend geantwortet hätte, wäre es schlicht nicht gedruckt worden…..
      Wenn man einen Kampf nicht gewinnen kann, dann verlagert man die „Front“ dahin, wo man ihn gewinnt und ich denke hierin ist das TE Team sehr gut.
      Strategisch erfüllt TE seinen Informationsauftrag als eines der letztes gallischen Dörfer, gegen die massive Propaganda wird es nicht nutzen, aber es nutzt sehr viel unsere Reihen funktionsfähig und intakt zu halten, oder gar auch das Abgleiten in die Gewalt (was der Feind ja stetig zu provozieren versucht) zu verhindern, da wir uns gegenseitig auffangen; Danke dafür.
      Eine evt. Veränderung wird erst möglich sein, wenn das System wirtschaftlich zusammenbricht und den Schafen das Gras ausgeht, an die Wölfe sind sie gewohnt, das erschreckt sie nicht mehr, dienen sie doch nur „ihren besten“.

  37. Ein gutes Beispiel für die krasse linkstendenz ist ein Kommentar Format im DLF. Das bringt immer 3-4 Kommentare von DLF Redakteuren hintereinander. Das ist so dermaßen einseitig linksgrün, man mag es kaum glauben. Als Chefredakteur würde ich ja ein Format machen, in dem für alle Positionen Stellung bezogen werden muss.

  38. ….und deshalb haben wir es ,liberal-konservatives Meinungsmagazin´ genannt und nicht ,Das Blatt für einen Nationalsozialismus mit menschlichem Antlitz´.

    Ha, ha, Herr Tichy ist garantiert kein Sozialist. Sozialismus bedeutet Umverteilung und es gibt viele Artikel in der Zeitung gegen Umverteilung. Ob er ein Nationalist ist, weiß ich nicht (Nationalismus muss nicht automatisch schlecht sein, die Nation kann althergebrachte Zugehörigkeiten wie Rasse, Kultur ablösen, alle sind gleichberechtigte Mitglieder einer Nation). Er wirkt eher wie ein Traditionalist oder Patriot auf mich, der will, dass es dem Land, in dem er lebt, den Menschen, die dort leben, gut geht. Wer gegen die EU ist, ist nicht automatisch Nationalist. Man kann auch gegen überbordende Bürokratie, Ineffizienz, Nicht-Demokratie, Bürgerferne sein, ohne Nationalist zu sein. Für Merkanilismus ist Herr Tichy bestimmt nicht (würde mich wundern), sondern für Welthandel.
    Seltsame Aussage oben. Ich möchte gar nicht wissen, was da in den Köpfen verquer geht.

  39. +

    …halte ich für sehr sinnvoll, dass sich die *Schornalischten mit sich selber beschäftigen –

    richten sie anderweitig keinen Schaden an…

    und übrigens:

    wenn die nasse Füße kriegen, dann merken die schon, dass aus ihrem feuerroten Gummiboot die Luft entweicht und dann wird sich zeigen, wer schwimmen kann…

    +++

  40. Eines muss man den Linken in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen lassen, es ist ihnen in einem kurzen Zeitraum gelungen, die Meinungshoheit hierzulande zu erringen und die meisten Menschen glauben und folgen mittlerweile diesem Meinungsbild, auch wenn es noch so abwegig ist und dieser Gesellschaft enorm schadet.

    • Die „Konservativen“ und „Liberalen“ haben aber immens mitgeholfen. Jahrzehntelang hat man den Linken das Bildungsministerium überlassen und es darüberhinaus nicht fertiggebracht, auch nur eine einzige Zeitung, die liberal-konservative Ansichten hegte, zu verteidigen. Im Gegenteil, Welt, FAZ, Zeit und Focus sind heute ebenso radikal links wie unsere Regierung. Eine liberal-konservative Stimme gibt es unter den bekannteren Tages- und Wochenzeitungen nicht mehr und ebensowenig bei den Fernsehsendern. Ist es da ein Wunder, daß das Volk denkt, wie es denkt? Mir stellt sich die Frage, warum es anscheinend keine liberal-konservativen Menschen in diesem Land gibt, die die Mittel besitzen und die Verpflichtung verspüren, die Medienlandschaft wieder etwas geradezurücken.

      **

      So wird das nichts mit einer liberal-konservativen Gegenbewegung in diesem Land.

  41. Ich bin schon vor über zehn Jahren aus dem BJV (dem bayerischen Pendant) ausgetreten. Als ich Anfang der neunziger Jahre Jungredakteur war, gab es noch ordentliche journalistische Arbeit. Soll heißen Trennung von Nachricht und Kommentar, keine Manipulation mit der Sprache usw. Aber schon Mitte der Neunziger begann das Übergewicht von Linksgrün in den Redaktionen. Ende der 90er schieden so langsam die letzten konservativen Kollegen aus. Und seit 2015 wird gnadenlos in den Redaktionen Erziehungsjournalismus betrieben, mit der Auswahl der Nachrichten und mit Sprache manipuliert sowie munter Kommentar und Nachricht vermischt. Ich habe seit etwa 15 Jahren keine Redaktion mehr gesehen, die nicht komplett Linksgrün verstrahlt wäre. Und dem Getwitter des ARD-Kollegen von wegen Meinungsvielfalt in der Redaktion glaube ich nicht. Außer er meint seine „gefühlte“ Meinungsvielfalt von Links bis ganz Links und dem extremen Links eines Herrn Böhmermann.

  42. Danke für diesen amüsanten Text!
    ÖR ist biased? Ich hatte das Vergnügen mit 2 ZDF Mitarbeitern. Zum Glück privat. Wie diese Personen dachten, dürfte hinlänglich bekannt sein. Als ich sie rhetorisch k.o. setzte, beschimpfen sie mich als rassist, faschist, 2.wk Person und sexist. Quoten sind übrigens ein Schmerzpunkt. Wehe, sie wagen die YouTube views mit Tv gleichzusetzen. Viele Kanäle haben mehr Views als deren Sendungen. Die Lösung ist natürlich, YouTube und Co zu verbieten und eben nicht, selber attraktiveres Programm zu machen.

  43. Der Fernseher bleibt auch bei mir immer öfter kalt. Für mich die schönste Form des Energiesparens!

  44. Die öffentlichen Medien habe ich nach und nach seit 2015 abgestellt. Die Tagesschau ist seit Jahren bei Null, politische Talk Sendungen sehe ich fast gar nicht mehr. Den Spiegel lese ich auch nicht mehr. Vor Jahren hatte ich ein Abo. Diese Berieselung und Information im Stile der DDR Aktuellen Kamera und des Neuen Deutschland brauche ich nicht. Wenn die Sender abgeschaltet würde würde ich das nur noch am Kontostand merken.

  45. Ich schätze Herrn Tichys Engagement sehr. Dieser Blog wird professionell geführt und ist, im krassen Gegensatz zu den ÖR und verschiedener anderer journalistischen Blogs, eher ein Hort nachdenklicher und gut informierter Autoren und Leser. Ich kann diesem Blog weder unterstellen Rechtspopulismus zu pflegen noch zu fördern, er orientiert sich vielmehr an nachweisbare Fakten, und er steht, mit seinen ausfühlichen Texten, gut rechechierten Berichten und breit gefächerten Autorenteam, bei vielen Freidenkern an oberster Stelle. Dieser kritische Blick ist weder Rechts noch Links, er ist Geradeaus. Um so mehr bin ich schockiert wie der dt. Journalisten-Verband gegenüber Herrn Tichy auftritt. Tichys Einblick vertritt ja nicht nur die Tugenden des freien, kritischen Journalismus, TE erfüllt noch einen sehr wichtigen, sozialen Auftrag. Zu sehen ist dies an den gut gefüllten Kommentarspalten , in denen regelmäßig Menschen schreiben bei denen Verstand und Kritikbewußtsein mehr ausgeprägt sind als der Zwang zur Konformität. Aber am Allerwichtigsten ist der intelligente Humor der als Unterton immer mitschreibt. Diesen Humor zu verstehen bedeutet zu verstehen das man sich nie mit einer Sache gemein machen sollte.
    Im Grunde macht dieser Verband genau das was alle anderen Verbände ohne Haftung auch tun. Ihren Herren dienen, so gebückt wie möglich.

    • ** Ich sehe das Problem darin, daß es immer weniger Foren gibt, in denen Rechte und Linke respektvoll miteinander umgehen – sachlich & höflich (wie altmodisch!) In England waren früher Debattierclubs sehr beliebt. Sie waren eine echte nationale Institution. Ich weiß nicht, ob das heute auch noch so ist. Dort lernte und pflegte man systematisch das logische und dialektische Argumentieren über weltanschauliche Grenzen hinweg. Diffamierung und bloße Propaganda der eigenen Vorurteile waren in diesen Clubs absolutes No-go. Eine Anne Will, aber auch die vielen „Experten“, die bei den Wills herumsitzen, wären dort gar nicht erst hervorgetreten. In diesem Sinne würde ich mir wünschen, daß Tichy sich nicht nur als Gegenforum versteht, sondern sich auch um mehr internen Pluralismus bemüht. Warum sollte es unmöglich sein, linke Autoren mit – nota bene: – Niveau zu finden, die hier ebenfalls publizieren und von den Foristen respektvoll kommentiert werden? Meine Anregung klingt zwar etwas aus der Zeit gefallen, vielleicht auch allzu naiv, sie wäre im Falle ihrer Umsetzung jedoch eine wirksamere Kritik an den einseitigen Mainstreammedien als das bloße Dagegenhalten.

      • Warum sollte man hier auch noch linke Autoren zu Wort kommen lassen? Alle Zeitungen, alle Sender sind voll davon. Wenn die hier auch noch auftauchen, bin ich weg. Ich zweifle nämlich daran, daß es linke Journalisten und Medienschaffenden mit Niveau gibt. Wo sind die denn bisher geblieben?

    • Das Problem ist doch, daß jeder „rechtspopulistisch“ ist, der nicht links ist. Sehen Sie sich doch mal die Positionen an, die die AFD vertritt und dann die, für die hier oder auf Achgut geworben wird. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die absolut deckungsgleich (Einwanderungspolitik, Brexit, EU-Politik, Klimawandel, Energiepolitik). Aus diesem Grund könnte ich im Moment beim besten Willen nicht beantworten, was „Rechtspopulismus“ überhaupt sein soll. Daß man Freiheit, Demokratie und Marktwirtschaft verteidigt? Daß man pro-israelisch denkt? Daß man religiöse Steinzeitbräuche angreift? Daß man nicht sozialistisch ist? Daß man dem Volk sein Vertrauen ausspricht und deswegen Volksabstimmungen einführen möchte? Daß man für niedrigere Steuern eintritt?

  46. Bin schon 70 und sehr sauer. Die örtliche Tageszeitung wurde schon vor Jahren gekündigt… SPIEGEL oder FOCUS ? Nicht ein Cent für den Schund. ARD und ZDF? Nein danke. Restle, Brecht, Slomka, Kleber, Plasberg, Will und Illner usw… da wird mir übel. Es gibt im Internet genug Alternativen, wie TE oder NZZ uva.

  47. Nebenbei: Man kann das Heftchen „Journalist“ auch als DJV- Mitglied abbestellen – ich habe es schon vor Jahren getan.
    Um den Öffentlich-Unredlichen-Rundfunk muss man sich wohl keine Sorgen machen. Die Finanzierung ist gesichert und die Parteien werden sich ihre qua Rundfunkraeten kontrollierten Lautsprecher kaum nehmen lassen.

  48. irgedwann ist man es satt,dauernd politisch korrekt kontra zu geben,wenn die #Gegenseite jegliche Plattform kapert,um Einfluss zu nehmen…
    keine Sorge,wir Graswurzeldeutschen sind auch dann noch da,wenn die grosse Krise über unser Land wie ein Gewitter gezogen sein wird!
    und nein,Dank von ** und Advokaten der Macht wird DANN nicht mehr benötigt

  49. Journalismus ist der Versuch die Wahrheit abzudrucken alles andere ist Public Relations

    • Aber da liegt auch das Problem. Es heißt: „Es gibt mindestens so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt!“ Das, was für mich wahr erscheint, kann für jemand anderen mit einem anderen Blickwinkel unwahr erscheinen.

  50. Diese dummen Leser und Zuschauer wollen einfach nicht kapieren, das der Oberlehrer im Verlagshaus oder in der GEZ-Anstalt immer Recht hat.

  51. Was die Holzmedien anbelangt, so sind doch die einzigen, die sich von ihnen noch einwickeln lassen, die Fische, die man auf dem Markt kauft. Und die sendenden Staatsmedien haben keine Zielgruppe mehr, sondern sind nur noch Rentenaufbesserungsanstalten für Geronto-Linke Tattergreise, die so hip sind wie der weiland neben seiner Lilahaarigen Gattin winkende Opa mit dem Pepitahut. To everything there is a season. Und deren Zeit ist entgültig vorbei. Wir vernehmen nur noch das verbale Ankämpfen gegen das unweigerliche Ableben. Keep Calm und warte noch ein Weilchen.

  52. Ich bin 55, lebe seit 1998 in den USA, habe früher ARD und ZDF online geschaut, aber das geht schon lange gar nicht mehr, leider auch kein Tatort mehr, triefend von Moral! Auch kein Spiegel, keine Zeit oder SZ mehr, deren politisch motivierte Agitation und Wahrheitsmanipulation sind unerträglich!

    Ich habe Medizin studiert, war Professor in DE und hier in den USA und bin nun Unternehmer, halte mich für relativ gut gebildet und informiert und brauche bestimmt kein betreutes Denken a la Relotius und Konsorten. Die Öffentlich-Rechtlichen haben die Zeichen der Zeit wohl noch nicht erkannt, sie werden nicht mehr gebraucht. Ich selbst bevorzuge online Medien aus DE, Schweiz, England, und natürlich USA.

    Schon der großartige Mark Twain sagte: don’t let the truth come in the way of a great story! Aber wie ich immer sage: die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit, nicht der Gewalt. In diesem Sinne: sapere aude!

    P.S.: Herr Reitschuster machen Sie weiter so!

    • Danke, lieber Herr Professor! Es geht mir leider auch so. Ich tue mich auch mit deutschen Filmen sehr schwer, weil sie oft so vor Moral triefen, dass es kaum auszuhalten ist. Umgekehrt sehe ich gerade spannende und sehr gut gemachte russische Serien – die durchaus die Missstände im Land in einer Art aufgreifen, wo mir russische Freunde sagen, so würde das in deutschen Filmen/Serien nicht gemacht (so lange Putin nicht persönlich kritisiert wird ist in Russland erstaunlich viel möglich).

    • gut gebrüllt Löwe, leider sind Sie auch nur einer von vielen Bürgern, die das ganze nicht mehr cool finden. Der großartige Twain versüsst Ihnen noch das Leben, mit seinen messerscharfen Sprüchen.

      Die arroganten Kriminellen interessiert das nicht im Geringsten.

      • Mein Lebensmittelpunkt ist in den USA, weshalb es mich nicht direkt betrifft. Würde ich noch in DE leben, würde ich mich aktiv politisch engagieren, um hier etwas zu ändern. Wenn sich all diejenigen Bürger, die das aus nicht gut finden, ebenfalls engagierten, wäre wohl auch eine neue Wende möglich. Der Osten zeigt uns im Herbst wohl, was möglich ist, Italien und Österreich auch!

    • Auf gut Deutsch, Sie konsumieren nur noch „WEST-FERNSEHEN“ 🙂

    • „… die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit, nicht der Gewalt.“ Ja, aber immer erst im Rückblick, wenn es zu spät ist.

  53. Obwohl sie von Stasi-Methoden über Nudging bis Framing alle miesen, hinterlistigen Tricks und Methoden durchprobiert haben, wird der Scherbenhaufen vor ihren Nasen immer größer, die Zustimmung zu ihren geliebten Parteien immer kleiner. Woran liegt es? Da schweigen sie seit Jahren all die negativen Seiten und Probleme linker Politik tot, verhängen Maulkörbe, hetzen und stellen an den Pranger, aber sie verlieren immer mehr Einfluss.

    Man muss die dreckigen Methoden eben auch richtig anwenden können. Dafür sind die leider zu blöd. Es nützt eben nichts, die Realität, die jeder Bürger jeden Tag sieht, weg zu schweigen und die, die sie benennen, zu bestrafen. Die Realität, das Offensichtliche kann man eben nicht weg-nudgen oder -framen.

    Die sind einfach zu blöd. Der Trick wäre gewesen, wenn es schon funktionieren soll, zwar die Realität zu benennen, ohne gezinkte Karten, aber die Schuld daran auf andere zu schieben. Aber auch dafür wären die zu blöd.

  54. Es ist soweit, für objektive Informationen ist es zwingend von Nöten ausländische Presseerzeugnisse zu konsumieren.
    Dank Internet ist es ja möglich.

  55. Dies alles ist den ÖR-Sendern, vielen Medien und diesem DJV völlig egal. Die Finanzierung der eigenen Meinung ist per Urteil gesichert. Warum sollten die sich deshalb freiwillig ändern?

  56. Tatsächlich gibt es immer noch deutlich zuviele Bürger, die an eine Veränderung dieser und anderer Institutionen sozusagen von Innen heraus glauben, eine Rückkehr der Vernunft, eine Abkehr von Ideologie und reinem Machterhalt um jeden Preis, kurz : ein Revirement zur Qualität früherer Zeiten mit Allem, was dazugehört. Das ist hier wie da ein Irrglaube, erklärbar nur noch mit dem Prinzip „ Hoffnung“. Diese sich gegenseitig tragenden Organisationen von Medien, Entertainment, Politik, Bildung, Großkonzerne sind Teile eines völlig maroden Gesamtsystems, das durchaus als Angriff von oben auf die unten, von Hipstern auf Bürgerliche, von Linken auf die Mitte, von Ideologen auf die Aufklärung, von Kollektiven auf das ( widerspenstige )Individuum, von Entkulturalisierten auf die Kultur, von sozialistischen Autokraten/ Oligarchen auf die Demokratie uvm verstanden werden kann und sollte, um den Ernst der Lage zu begreifen, auch wenn die jeweiligen Machthaber fast noch philanthropisch( wir meinen es nur gut und wollen nur das Beste ) daherkommen. Umso bemerkenswerter sind die immer noch zu lesenden Relativierungen oder „Erklärungen“ der anderen Seite für was auch immer. Der Widerstandsfall, wenn man sich nicht aus guten Gründen für die Emigration entscheidet, ist eingetreten wie man an den Gelbwesten hinreichend erkennen kann. Da wir weder mit einem Salvini noch mit einem Trump rechnen können, 13 % für eine politische Veränderung nicht ausreichen, kann man sich – wenn man nur richtig hinschaut – den weiteren Weg vorstellen. Diese ( Mainstream)Medien sind Mitakteure und zugleich Symptom einer fundamentalen Krise. Ihr Personal ist in jeder Hinsicht das Ergebnis einer ( gewollten )Negativauslese und das gilt für das gesamte „ Spitzenpersonal“ in den gesellschaftlich/ politisch relevanten Bereichen. Ein kollektiver ( freiwilliger )Rücktritt dieses entsprechend sozialisierten/ konditionierten Personals wegen erwiesener Unfähigkeit dürfte utopisch sein. Was nun ?

  57. Dazu passt, dass man die NZZ nach rechtsaußen verortet, da diese Themen aufgreift, die den deutschen Meinungsjournalisten unangenehm sind.

    • Um mit Steven Pinker zu sprechen: There is a magic place called the „left pole“ – when you are at the north pole, all direction point south. When you are at the left pole, all directions point right!

  58. „Sie sollen die Pressefreiheit verteidigen – und haben zu DDR-Zeiten offenbar für die Stasi gearbeitet: Wegen schwerer Vorwürfe ist der Vorstand des Deutschen Journalisten-Verbands in Sachsen-Anhalt zurückgetreten.“ …mehr muss man über deren politische „Haltung“ sicher nicht wissen 🙂

    • Hö? Davon hab ich noch nie was gehört.
      Gewiss ein Einzelfall.

  59. Frage an Radio Eriwan: „Gibt es in der Sowjetunion Pressezensur?“
    Antwort: „Im Prinzip nein. Es ist uns aber nicht möglich, auf diese Frage näher einzugehen.“

  60. Sehr aufschlussreicher Artikel und gewohnt informativ. Habe selber schon Jahrelang kein ÖR mehr laufen hier, da ist mir bpsw Tichy 1000 x seriöser und glaubwürdiger. Im ÖR erzählen sie dir mittlerweile einen vom Pferd bei so ziemlich allen (brisanten) Themen.

    Daher ist es irgendwie absolut unverständlich, dass Menschen wie Herr Tichy & Co keine Plattform bekommen, für Gegendarstellungen etc. Einfach um ein ausgewogenes Meinungsbild herzustellen. Aber da müssten sich unsere “Qualitätsjournalisten“ im ÖR Sektor am Ende noch mit Argumenten auseinandersetzen, wie schrecklich!

  61. Selbst ich mit meinen 40 Lenzen benutze meinen Fernseher inzwischen nur noch für Streaming oder Pay TV.
    Meine Lebensgefährtin ist Anfang 20, sie weiß noch nicht mal, dass es so etwas wie normales Fernsehen überhaupt gibt, glaube ich immer.
    Und selbst meine neunjährige Tochter schaltet ganz intuitiv Netflix oder Prime an, wenn sie mal darf.
    Diese Generationen gehen auch mit dem Netz vollkommen anders um. Wenn meine beiden Frauen sich manchmal unterhalten, komme ich nicht immer mit.
    Mir ist das aber ganz recht so, denn meine Tochter braucht weder Werbung, noch irgendwelche Lovestorys über Malvina und Dia.
    Und was anderes kommt ja nicht, denn mir ist kein Sender bekannt, wo man neutrale Berichterstattung bekommt.
    Wenn mal wieder irgendein Unglück auf der Welt geschieht, schalten wir mittlerweile lieber CNN und Co ein.
    Das ÖR braucht kein Mensch, das System ist überholt.

    • CNN?! CNN ist quasi die Mutter der linksextremen Fake-News.

    • Deine Familie in Ehren, aber das Zeug, dass auf NETFLIX die Runde macht, ist auch ganz schön inkriminatorisch.
      Sublime Botschaften aus Hollywood sollten Ihnen bekannt sein.

      Das Ör ist dermassen primitiv, daß es selbst dem Dümmsten auffällt, welche Propaganda da durchgezogen wird.

      Geil ist auch das Gutmenschenradio! Hör mal 2-3 Stunden DÖF, ich meinte DLF, da schlackern dir die Ohren.

  62. exakt. Der DJV, früher Heimat aller Journalisten, ist der erfolgreichen DDR Gehirnwäsche erlegen. Erich Honecker muß im Sozihimmel eine Party nach der anderen feiern.

  63. TE, Achse d. Guten, NZZ sind doch noch das einzige , was man vollständig lesen kann. Ansonsten genügt es, bei den anderen Medienprodukten die Überschriften zu lesen. ÖR-Fernsehen, ibs. Talkshows sind ungenießbar, da sie einfach krank machen. Dies ist nichts für Menschen, die noch klar im Kopf sind. Wer sich von diesem News-Müll fernhält, schont nicht nur seine Nerven, sondern senkt den Blutdruck und spart auch noch CO2 .

    • „TE, Achse d. Guten, NZZ sind doch noch das einzige , was man vollständig lesen kann“

      Einverstanden. Aber ich möchte hier unbedingt die Junge Freiheit ergänzen, deren redaktionelle Qualität ich erstklassig finde. Bei der JF wäre lediglich zu bemerken, dass es bei den Online-Kommentatoren so etwas wie eine „Stahlhelm-Fraktion“ gibt (so nenne ich die gelegentlich ironisch, wenn ich mal selbst kommentiere). Aber das hat mit der JF als Zeitung erstmal nichts zu tun.

    • Schon OK. Aber schauen Sie gelegentlich auch mal bei Vera Längsfeld vorbei. Nur um das Bild abzurunden meine ich.

  64. Sowas in der Art habe ich auch von einem zwischenzeitlich berenteten FAZ-Redakteur gehört: „Prima Meinungsvielfalt im Blatt, jeder kann schreiben, was er will“. Aber manches eben nur einmal, und ob es gedruckt wird, ist ja auch noch Sache des Chefredakteurs. Deshalb liest sich die alte Tante jetzt wie Hofberichterstattung. Das nimmt am Flughafen kaum einer noch für geschenkt in die Hand.

    • Wir haben hier so ein Lokalblatt. Zum glück kenne ich nur ein paar Anekdoten darüber.
      Auslassungen, Übertreibungen, und ein exorbitanter Lokalteil gehören zum Handwerkzeug des Blattes.

      Ein Freund sage er würde vermissen, die Zeitung am Morgen zu lesen. Ja das kann ich nachvollziehen, und finde es erschreckend. Mein Tipp war einfach im grossen Netz zu suchen.

      Es ist einfach ernüchternd, wie die Leute sich betrügen lassen.

      Ich sagte zu ihm: ‚weisste, mich juckt das nicht, ich hab keine kinder, keinen job, nix‘
      ‚DU wirst für die ganzen Fehlentscheidungen bezahlen‘

      Na mal sehn, der Samen ist gelegt!

  65. Der ÖRR sei eigentlich ein gutes System, sagen die drei alten TV-Granden?

    Leute, der ÖRR ist überall (!) auf der Welt nichts anderes als planwirtschaftlicher STAATSjournalismus. Das ist in der Tat ein System, allerdings ein sehr schlechtes und war im Nachkriegsdeutschland als Monopol nur dem eklatanten Sendefrequenzmangel geschuldet. Das Privat-TV will Geld verdienen. Das ist – bei aller Kritik an seinem Niveau – sein gutes marktwirtschaftlichen Recht. Der ÖRR will natürlich auch verdienen; und zwar beamtenmäßige Vollversorgungungsbezüge für seine sich als Elite und Avantgarde begreifende Mitarbeiter und – das ist das eigentlich fatale – zudätzlich hinzuströmende Gläubige für die weltanschauliche Grundüberzeugung bzw. Ideologie, die über die beiden quasi „Kirchenkanälen“ ARD & ZDF missionarisch (!) verbreitet wird. Die Gesellschaft mag sich dramatisch verändern, der Homo Sapiens bleibt sich indes seit 300000 Jahren treu. Klaus Kleber und Anja Reschke sind insofern im Kern nichts anderes als weltliche Theologen, die vor 200 Jahren noch bei den christlichen Kirchen eine Berufung und ein auskömmliches Einkommen gefunden hätten.

    PS. Eine klizekleine Polemik. Frage: Wie sieht Meinungsvielfalt im deutschen ÖRR aus? Antwort: 96% aller Journalisten wählen die Grünen. 2% aller Journalisten wählen die SPD. 1% aller Journalisten wählen die Linkspartei, ja, und 1% aller Journalisten wählen die CDU, wobei jene sich selbst verleugnen und behaupten die FDP wegen Herrn Gerhard Baum und Frau Sabine Leuthäusser-Schnarrenberger zu wählen.

  66. »Vielleich ist es schon zu spät.« Nun, zumindest soweit es mich betrifft, ist es definitiv zu spät für den ÖR-Verein. Ich habe seit Monaten nicht mehr ferngesehen und allenfalls einmal die Phönix-Runde oder den Presseclub via Internet. Inzwischen sind aber auch diese Sendungen derart abgefallen, daß es sich kaum mehr lohnt. Die GEZ-Gebühr ist halt eine Steuer&Abgabe wie andere auch. Aber niemand zwingt mich den Kakao, durch den man und dort zieht, auch noch zu trinken. (war das von Kästner? oder Tucholsky? oder… )
    Die ‚Oberen‘ der ÖR heute sind die Oberen des Politbüros von gestern. Stalin starb 1953, wie haben die die vergangenen 66 Jahre nur durchgestanden, tiefgefroren?

    • lass dich doch mal einfrieren und guck was in 30 jahren so läuft 🙂

      nee Spass, ÖR-Medien konsumiere ich nicht mehr, habe sogar Probleme mit den meisten Schreiberlingen hier.

      Korrekt sind aber viele Kommentare, das ist Eigentliche, daß mich bei Tichy hält.

      Abgesehen davon ist der DJV ein Scheissverein, in dem Mitglied zu sein eine Schande ist.

    • Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken. – Erich Kästner

  67. Der „Journalist“ ist ohne jeden Zweifel das seriöseste, überparteilichste und unvoreingenommenste Magazin, das die Welt je gesehen hat.
    Sein audiophiles Sprachrohr findet es im Deutschlandfunk, dessen Neutralität und unbedingte Sachlichkeit über jeden Zweifel erhaben ist.
    Das ist noch guter, objektiver Journalismus und wer was anders behauptet, gehört verbannt.

    • Verbannung, das ist so altmodisch. Ein Umerziehungslager, in dem man nur ARD, ZDF und Deutschlandfunk sehen und hören könnte, müsste eigentlich genügen, meinen Sie nicht auch?

  68. „In Zeiten von Populismus und AfD haben die Tichys Hochkonjunktur“, hieß es etwa in einem Blog auf der Seite des DJV. Tichy reize „die Meinungsfreiheit nach Ansicht seiner Kritiker bis über die Grenzen des Erlaubten aus“ Das Ganze erinnert mich an 1980-1981 in Polen, da könnte man alles lesen, die Freiheit schien grenzenlos zu sein. Ich bin sicher, dass unsere „Freiheit“ genau so enden wird! Die meisten Deutschen sind arme Schlucker, die von der Hand in den Mund leben. Ein paar Monate ohne Geld, können sie nicht durchhalten. CO2 Steuer wird kommen!

  69. Im Sozialismus war jeder dritte Journalist ein überzeugter Klassenkämpfer, der seine Pflicht darin sah, seine „dummen“ Mitmenschen zu belehren und zu erziehen.
    Die anderen beiden haben mitagitiert und -propagandert, weil sie ihren Job nicht verlieren wollten.
    Heute ist das Verhältnis in den Redaktionen immer noch so, nur andersherum, auf zwei Überzeugte kommt ein Opportunist.

  70. Es ist doch ganz einfach zu erklären:
    „Wes Brot ich ess des Lied ich sing“
    Egbert von Lüttich, entstanden 1022–1024!!!

    • Rückgratlos.
      Aber es gibt einige, die dennoch diesmal nicht mitmachen.
      Danke dafür.

  71. Und genau darum habe ich inzwischen alle deutschen Allgemeinmedien abbestellt. Ob Spiegel Focus, WiWo, Zeit oder Handelsblatt, nix verschmutzt da noch meinen Briefkasten. Fachmagazine sind ok und auch den Cicero lese ich gern. Tageszeitungen sind auch out. Ich fliege jeden Morgen durch die online Zeitungen allerdings nur um Fakten und Ereignisse zu lesen, keine Meinungen und keine Artikel,bei deren im Vergleich mit nicht-deutschen Medien sehr viel weggelassen wurde damit das Bild wieder der treuen Linie entspricht.Spart Geld und Zeit.

  72. Die gesamte Kaste der politischen Journalisten hat sich zur Wagenburg zusammengeschlossen. Alles was die Burg angreift wird einfach mal als „rechts“ bezeichnet. … Und sie bezeichnen sich als „links“ ungeachtet der in Echtzeit zu beobachtenden Folgen ihrer Irrungen: der inszenierte „Willkommenshype“ für mehrheitlich integrationsunfähige und -unwillige torpediert den Sozialstaat, die Erosion der Mittelschicht als DAS Gesellschaftsmodell der Nachkriegszeit schreitet durch die totale Billigkonkurrenz fort. Die Bildungsgleichheit löst sich angesichts von Inklusion von Bildungsunwilligen oder -unfähigen in Luft auf, während die Protagonisten ihre Kinder durch die ganze Stadt kutschieren oder in dänische Schulen schicken, um migrantischem oder moslemischen Unterrichtsniveau zu entkommen.

    Dazu passt, dass mir vorhin mein Kommentar zum Lamento über die Verwahrlosung der Städte als „typisch deutsch“ bei Welt online zensiert wurde. (der Beitrag war schon möglichst milde und verklausuliert hat aber trotzdem wohl den Wagenburg-Reflex ausgelöst):

    „Ich wohne in München, in meinem Viertel ist es nicht so …
    Aber ich ärgere mich, dass seit bestimmten Ereignissen, die öffentliche Gleichgültigkeit von offizieller Seite geradezu als erste Bürgerpflicht propagiert wird.“

    • Fein, dass Sie begriffen haben, das Widerspruch nicht hilfreich ist.
      Ich denke Sie sind nach wie vor integrierbar.

  73. Überraschend ist die Ausrichtung des DJV natürlich nicht, das System hat durchaus eine gewisse innere Logik. Die ÖR-Vertreter sollten sich einmal fragen, warum denn die ältere Bevölkerung ihre Programme noch nutzt (und die Nutzer/Komplizen sollten sich das ebenfalls fragen). Am Erreichen der jüngeren Altersgruppen über Online-Angebote wird übrigens fleißig (und kostenintensiv) gearbeitet; man kann nur wenig Erfolg wünschen. Das alles wäre jedenfalls erträglicher, wenn wir die Fettlebe der links-grünen Gehirnwäscher nicht auch noch zwangsfinanzieren würden.

    • Wenn hier immer mehr nicht hiesige nachwachsen – was sollen die mit dem „deutschen“ ÖR aus den Anstalten?
      Oder dachten die bei den Sendern tatsächlich, dass die sich in Mehrzahl integrieren und anpassen? Obwohl die Ideologie das verbietet?

    • man schaue sich das anbiedernde, dümmliche jugendprogramm mal an.
      wer da nicht schreiend die flucht ergreift, hats nicht kapiert.

  74. „…die ARD erreiche die jungen Menschen nicht mehr.“

    Bin jetzt 68, schön, dass ich mich wieder jung fühlen darf. Mich erreichen sie auch nicht mehr – weder ARD noch ZDF.
    Deep state – sonst nix.

    • Was soll ich sagen, BJ 1964? Bin ich wieder jung? Ja, Hurra!

      • Auch mich…1956…erreichen die ÖR nicht mehr. Forever young.

      • Ich habe mir noch nie ARD angetan. Gibt es mich überhaupt?

    • Seit wann sind die Öffentlich-Rechtlichen denn überhaupt auf Zuschauer angewiesen? Mag sein, dass es da ein linksgrünes Sendungsbewußtsein gibt, aber materiell reicht die GEZ.

  75. Erschreckend ist es, dass die tumbe Fernsehpropaganda am Tag darauf auch noch von der schreibenden Zunft bejubelt wird. So kann sich z.B. eine Show von Mrs Einseitigkeit (Anne Will) am folgenden Tag einer erneut einseitigen „Rezension“ in der Mainstreampresse erfreuen.
    Da klopfen sich unsere Journalisten dann gegenseitig auf die Schulter und begeistern sich daran, wie sie alle einheitlich ihrem jeweiligen Publikum die Einheitsmeinung eingetrichtert haben.

    • ist doch schön, so ist alles rein weiss.
      wie kommen sie überhaupt auf die idee , andere farben zu wünschen 🙂

      ich fürchte sie sind rechts.

  76. Diese (hier bitte ein nicht zu mildes Kraftwort Ihrer Wahl einfügen) vom DJV haben Roland Tichy tatsächlich schriftlich gefragt, warum „Tichys Einblick“ nicht den Untertitel „Das Blatt für einen Nationalsozialismus mit menschlichem Antlitz“ trägt? Tja, was soll man da noch sagen. Ich finde, „Tichys Einblick“ sollte Zuschüsse von den Krankenkassen bekommen, weil viele Leser ohne diese Meinungs-Wärmestube angesichts der absurden medialen Zustände im Land längst dem Wahnsinn verfallen wären (vielleicht sollte man Herrn Spahn mal einen diesbezüglichen Hinweis geben).

    PS: „Es ist nicht nötig, die Welt zu verstehen; aushalten muß man sie können.“ (Robert Lembke)

      • Werter Herr Engel, ich nehme mal an, Sie meinen, ob Robert „welches Schweinderl hätten Sie denn gern?“ Lembke den PS-Satz gesagt hat. Lembke war nicht nur Showmaster, sondern auch Chefredakteur des BR und Stv. Programmdirektor der ARD, außerdem hat er einige Bücher mit erstaunlich offenen, nicht selten zynischen Aphorismen veröffentlicht, die man antiquarisch immer noch bekommen kann. Versuchen Sie’s mal damit. Beste Grüße

      • Kann ich nur bestätigen. Einer seiner Sätze heißt: „Manche Frauen sind so hart, da hinterlassen nur Diamanten einen Eindruck.“

        Zugegeben, total aus der Zeit. Doch gerade deshalb erinnerungswert.

  77. Irgendwann sind einfach die sehr erheblichen GEZ-Pensionsansprüche nicht mehr zu finanzieren. Wenn dann die wirtschaftliche Lage in Deutschland schlechter ist, haben mehr und mehr Leute keinen Bock mehr die GEZ-Gebühren zu zahlen.
    Dann wird es einfach masssive Kürzungen geben müssen. Und dann fliegen auch in diesem Gutmenschenladen die Fetzen.

    • Lieber Namensvetter, Ihre weisen Worte in Gottes Gehörgang. 😐

    • Ich habe noch nie gezahlt. 2016 versuchte man mich zu pfänden, wogegen ich massiv Widerstand leistete (inkl. wütendem Auftritt im FA). Seit dem hat sich weder das FA, noch die GEZ wieder gemeldet. Nur zur Info, dass längst nicht alle zahlen und deswegen auch keine Konsequenzen tragen müssen!

    • Der völlig ausgeuferte Staatsrundfunk, der sich von seinem ursprünglichen Auftrag weitgehend verabschiedet hat, wird immer mehr zu einem Anachronismus. Müsste sich dieser abgehobene, zwangsfinanzierte Selbstbedienungsladen mit eigener Kraft finanzieren, dann könnte er in kürzester Zeit Insolvenz anmelden.

    • und ab diesem moment wird es wieder viele menschen geben die sagen sie hätten das schon immer gewusst.

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