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Konjunkturindikatoren

Der Untergang ist unausweichlich: Rückgang beim Bierabsatz setzt sich fort

von Redaktion

01.08.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Folgt man dem Bier-Indikator, dann ist der Niedergang unausweichlich: Der Absatz schrumpft. Das ist nicht nur auf geänderte Konsumentenwünsche und Wein zurückzuführen, sondern hat auch ernste Hintergründe. Übrigens: Werden die Röcke kürzer getragen oder fallen sie wieder über das Knie?

Die Meldung lässt aufhorchen: Der Bierabsatz ist im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent beziehungsweise 25,8 Millionen Liter gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, haben die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager im 1. Halbjahr 2024 rund 4,2 Milliarden Liter Bier abgesetzt.

Dabei ist das erste Halbjahr gut für Bier und Brauer: Der Karneval ist bierselig, nicht unbedingt in den eher weinseligen Komitee-Veranstaltungen, aber beim Straßenkarneval und in den Kneipen. Im Frühjahr werden die Ärmel hochgekrempelt, in die Hände gespuckt und die Bauarbeiter zischen sich ihr Stärkungsmittel rein. Gebaut wird allerdings kaum mehr in Deutschland. Gerade mal 17.800 genehmigte Wohnungen waren es laut Statistischem Bundesamt im Mai: 24,2 Prozent weniger als im Mai davor. 43,9 Prozent weniger als im Mai 2022.

UMSIEDLUNGSPLäNE
Bauministerin hilflos
Kein Bau – kein Bier. Damit setzt sich die langfristige Entwicklung sinkender Absatzzahlen fort, und natürlich darf heute auf den Baustellen, die es noch gibt, nicht mehr so viel getrunken werden. Aber war da nicht die Fußball-Europameisterschaft als Konjunkturstütze für Brauereien? Konnte der Monat April im Vorfeld der Fußball-EM noch ein Plus von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnen, blieb der Bierabsatz für die Monate Mai (-1,0 Prozent) und Juni (-11,2 Prozent) weit hinter den Erwartungen der Brauereien zurück. Im Juni 2024 wurde mit einem Bierabsatz von 777 Millionen Litern sogar das niedrigste Ergebnis in einem Juni seit der Neufassung des Biersteuergesetzes im Jahr 1993 erzielt.

Die Europameisterschaft war ein Desaster. Deutschland flog raus; und damit kühlte die Begeisterung ab. Überhaupt hat ja die Politik den Jubel und damit den Durst verdammt: Wer Fahnen schwenkt, ist ein Nazi, das war die Botschaft. Viele Zuschauer blieben zu Hause, aber vereint und gemeinsam fließt es reichlicher. Zu diesem Rückgang hat auch das unbeständige Wetter beigetragen und der späte Tageszeitpunkt der meisten Spiele. Aber Fußball ist Begeisterung – und ohne Begeisterung bleibt die Kehle stumm und bedarf keiner Labung. Der Stolz auf die eigene Leistung und der Jubel über jeden Sieg wirken traditionell wie eine Kraftspritze für die Konjunktur. Die staatlich verordnete Miesepeterei und die hochgezogenen Brauen bei jeder Deutschlandfahne der rotgrünen Stimmungskiller killen auch die Brauereien.

81,7 Prozent des gesamten Bierabsatzes waren für den Inlandsverbrauch bestimmt und wurden versteuert. Der Inlandsabsatz sank im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 um 0,9 Prozent auf 3,4 Milliarden Liter. Die restlichen 18,3 Prozent beziehungsweise 765,5 Millionen Liter wurden steuerfrei (als Exporte und als sogenannter Haustrunk) abgesetzt. Das waren 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon gingen 428,1 Millionen Liter (+5,4 Prozent) in EU-Staaten, 332,3 Millionen Liter (-4,8 Prozent) in Nicht-EU-Staaten und 5,1 Millionen Liter (-8,1 Prozent) unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien.

Liegt es nur an der zunehmenden Abstinenzlerei?

Auch bei den Biermischungen – Bier gemischt mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen – war im 1. Halbjahr 2024 ein Rückgang zu verzeichnen. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 wurden 5,4 Prozent weniger Biermischungen abgesetzt. Sie machten mit 200,5 Millionen Litern allerdings nur 4,8 Prozent des gesamten Bierabsatzes aus, so die Statistiker. Auch verdünnt wird weniger Bier getrunken.

Nun gut, die Konjunktur folgt dem Bierindikator. Die Zahl der Arbeitslosen steigt, Firmen schließen, Kurzarbeit nimmt zu. „Deutschlands Industrie ist im freien Fall“, bilanziert Alexander Horn.

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Das drückt auf Stimmung und Kaufbereitschaft, schlägt jetzt auch auf den Konsum durch. Der Bierindikator warnt: Der Niedergang ist unausweichlich.

Es sind oft die geänderten Verhaltensweisen, die der Konjunktur vorauslaufen. Die große alte Dame der Demoskopie, Elisabeth Noelle-Neumann, hatte einst den Rocksaum-Indikator entwickelt: Geht die Wirtschaft gut, werden die Damen frecher und der Rocksaum geht Richtung Mini. Bei schlechter Konjunktur wird frau vorsichtig. Aber gilt das noch? Was macht die Rocklänge so?

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47 Kommentare

  1. Das hat mit dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der Menschen zu tun. Siehe auch Absatz von Zigaretten, Fleisch, Milch, Zucker, etc. alles ungesund und rückläufig. Vielleicht erkennen sie da einen Zusammenhang Frau oder Herr „Redaktion“?

    • Biertrinken ist gesund. Garantiert.
      Das zweitstärkste natürliche Antibiotikum der Welt.
      (das stärkste soll Rosmarin sein)
      Lockdowns, Maskenzwang und Coronaimpfungen sind wesentlich schädlicher als regelmäßiger Bierkonsum.

  2. Ja, aber mit Bier kommt man dem Elend nicht mehr bei, das hat bei Schröder noch gereicht, seitgem braucht es härteren Stoff.

  3. Der Bierabsatz fällt kontinuierlich seit Anfang der 90er, da hat sich die Konjunktur nicht drum gekümmert und die Ampel war auch nicht schuld, dass seither die Absatzmenge ein Drittel verlor.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3406/umfrage/bierabsatz-in-deutschland-seit-dem-jahr-1999/
    Es ist und bleibt recht sinnfrei, alles mit allem zu verrühren (kein Bau kein Bier … na klar, weil ja auf den Baustellen noch so getrunken wird wie 1960) nur um es der Ampel anzuhängen.

  4. Die stille Kulturrevolution:

    nachdem das Eck- und Dorfkneipensterben dieser deutschen Kulturtradition mit dem Hintergedanken der Beseitigung volksnaher Diskussionsorte erfolgreich nahezu vernichtet wurde, setzt nun der Garaus der Bauindustrie den Schlußpunkt unter die Traditionsbrauindustrie.

    Mit dem Einen und dem Anderen konnte die Pseudo-Elite nie etwas anfangen, als es nur für den Hort und Katalysator unerwünschter Meinungen zu diffamieren und abzuschaffen.

  5. Die meisten Brauereien sind doch sowieso in der Hand von einigen Oligopolisten. Kann weg. Braukultur wird nicht in hippen berliner Bars oder in globalen Biermarken bewahrt.

  6. Die staatlich verordnete Miesepeterei und die hochgezogenen Brauen bei jeder Deutschlandfahne der rotgrünen Stimmungskiller killen auch die Brauereien.“
    Ich habe habe viele Deutschlandfahnen gesehen aber keinerlei hochgezogene Brauen. Und die Miesepeterei kam vorwiegend von anderer Seite, auch hier: Bahnverspätungen, „Slums“ als Austragungsstädte – keinen Aspekt ließ man aus, die EM hierzulande schlecht zu reden. Ganz zu schweigen von pink-schwulen Trikots und einer Mannschaft, mit der man sich hier nicht identifizieren wollte und viele, die sich deswegen deren frühes Ausscheiden wünschte.

  7. Ja, Merkel und die ihr folgende Ampel haben ganze Arbeit geleistet!
    Der Mensch mag von seiner Natur her Geselligkeit. Vor Corona war man in seiner Freundes-/Bekanntengruppe gut aufgehoben. Man konnte über alles reden und schimpfen und hatte oft viel Spaß zusammen. Egal ob Stammtisch oder Jugendgrüppchen, ob Nachbarschaft oder Arbeitskollegen. Man kannte sich und verbrachte gerne Zeit zusammen. Dabei wurde dann auch der eine oder andere Bierkasten geleert. In der Coronazeit war genau das dann verboten – man suchte sich andere Möglichkeiten, manchmal war es das Internet und da lernte man ganz andere Menschen kennen., manchmal begrenzte man sich eben auf die Familie und entdeckte diese ganz neu. Durch den Impfkrams wurden dann noch vorhandene Beziehungen zerstört.
    In Gesellschaft ist es etwas Feines ein paar Bier zusammen zu kippen, Allein mit dem Internet macht das viel weniger Spaß, auch zusammen mit Kind und Kegel gießt man sich selten einige Bier hinter die Binde.
    All das trägt garantiert zur Senkung des Bierkonsums bei …

  8. Was ist denn am Rückgang des Bierkonsums so unverständlich? Die Zahl der Deutschen sinkt kontinuierlich und die Einwanderer aus 140 Ländern trinken alles mögliche aber kein Bier. Hinzu kommt, dass jedes alkoholische Getränk viel Zucker enthält. Denn Alkohol wird in der Leber zu Glukose umgewandelt und im Fettgewebe angereichert.

  9. Absatzeinbruch beim Bierkonsum aufgrund der konjunkturellen Delle bzw. korrekter beschrieben, des ökonomischen Verfalls?
    Wäre a.m.S. zu kurz gedacht. Denn der Bierabsatz in Deutschland geht bereits seit ca. 1996 in erschreckend kontinuierlicher Weise zurück.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3406/umfrage/bierabsatz-in-deutschland-seit-dem-jahr-1999/
    Erschreckend, weil dieser Indikator wohl vielmehr ein sozio-demographisch gelesen werden sollte als konjunkturell. So wie z.B. die Durchfallquote bei Führerscheinen, nationale und internationale Schulwett- und Bildungsbewerbe, nationale sportliche Leistungen wie der Medaillenspiegel bei Olympia, Erfolge bei Fußballweltmeisterschaften, der prozentuale Anteil von Hochtechnologie-Patentanmeldungen aus Deutschland, etc. pp.
    In all diesen Feldern und in noch dutzenden mehr wird Deutschland in einem Affentempo nach hinten durchgereicht, auf die Plätze verwiesen – nicht vorübergehen, einmalig. Sondern strukturell, „nachhaltig“. Wer die politische Verantwortung dafür hat muss hier nicht weiter ausgeführt werden.
    So geht der famos-nachhaltige Einbruch beim Bierabsatz in Deutschland seit 1995/96 wohl auch, ggf. primär, mit der Tatsache einher, dass das Durchschnittsalter der Deutschen seitdem deutlich angestiegen und die Anzahl der Deutschen seit Mitte der 1990er Jahre um über 12 Millionen zurückgegangen ist. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl migrantischer Neubürger – zunehmend jung, kontaktfreudig, präsent, antrittsstark, dominant, lebensbejahend – von denen ein drastisch ansteigender Anteil insbesondere aus kulturell-religiösen Gründen kein Alkohol und damit auch kein Bier und auch kaum Bier-Misch-Getränke zu sich nimmt und dies auch demonstrativ im Außen darstellt, bis heute (2024) um über 15 Millionen auf rund 24 Millionen angestiegen.
    Diese Entwicklung wird anhalten im besten Deutschland das es jemals gegeben hat, so dass das Deutschland der Zukunft noch besser wird.
    Kurzum, der Bierabsatz in Deutschland wird auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter sinken. Konjunktur hin, Konjunktur her.

  10. Früher hieß es: „Mach ’ne Kneipe auf, denn in guten Zeiten wird gesoffen und in schlechten noch mehr!“
    Trifft heute auch nicht mehr zu.

    • Dank sei unter anderem der besten Corona-Politik aller Zeiten.
      Eine sozio-kulturell fundamental gespaltene Gesellschaft findet keinen gemeinsamen Ort mehr.

  11. Da die Jungen erheblich mehr Bier trinken als die Alten, ist der Bierkonsum auch ein demographischer Indikator. Bevor man die fallenden Konsum auf die schlechte Wirtschaftslage zurückführt, muss man diese demographische Komponente herausrechnen.

    Ich kann nicht erkennen, dass der Artikel dies getan hat.

    • Genau.
      Dazu noch die religiöse Komponente herausrechnen, die MWSt berücksichtigen und dann um die Inflation bereinigen.
      Schon wird wieder mehr getrunken!

    • Sie haben offenbar wenig Kontakt zu „Jungen“. Denn die trinken inzwischen lieber entweder gleich Hochprozentiges oder die sogenannten „Alkopops“, also süße Getränke, die den hohen Alkoholgehalt verschleiern.

      • Ist das in allen gesellschaftlichen Schichten so, oder gerade genau in der, die Sie kennen?

        Und wenn in allen: Der Artikel hat diesen Faktor ebenso wenig berücksichtigt, wie die von mir thematisierte demographische Komponente.

  12. Die Bierkonsumenten sind aber offensichtlich nicht zum Milch trinken umgestiegen, denn der Milchkonsum in Deutschland ist so niedrig wie er seit Jahrzehnten nicht mehr war.

  13. Was macht die Rocklänge so?“ die Tendenz ist Richtung Burka.

  14. Es steigt der Konsum von Halal-Lebensmitteln, dadurch sinkt der Konsum von Haram-Lebensmitteln. Wenn trotz steigender Bevölkerungszahl der Schweinefleisch- und der Alkoholkonsum sinken, hat das mit einer veränderten Ernährungsweise und einem veränderten Trinkverhalten zu tun. Ob dies nun gesundheitliche Gründe oder kulturelle Gründe hat, wäre zu erforschen.

  15. Bier und Brot – das ist deutsche Kultur. Dank der horrenden Energiepreise machen reihenweise Bäckereien zu – und die Brauereien folgen ihnen auf den Fuß.
    Die Regierung führt Krieg gegen uns, unser Land und unsere Kultur!

    • Und das Tollste für diese Ideotologen ist, dass der Durchschnittsdeutsche ein Michel ist und sich nur duckt, wenn die Gesetzespeitsche auf seinen Rücken trifft.

  16. Der Rocksaum-Indikator taugt schon deshalb nicht mehr zur Vorhersage, weil es kaum noch Frauen gibt die Röcke tragen.

    • Wo wohnen Sie?

      In meinem Staddteil gibt es viele Frauen, die zumindest außerhalb der Wohnung keine Hosen tragen.

      Ob man Röcke, die am Halsauschnitt beginnen, als solche bezeichnen möchte, ist eine Definitionsfrage.

      Jedenfalls gibt es davon inzwischen so viele wie in München früher nur in der im Volksmund als Pinguin-Wochen bezeichneten Jahreszeit, in welcher kaufkräftige Tourist*innen aus Nahost das fossile Geld zum Oberpollinger trugen.

      Farblich ist die heutige Mode geschmackvoller, es dominieren Pastellfarben in Erd- und Pflanzentönen, gepaart wie luftigem Weiß.

      Die Kaufkraft ist aber geringer.

      • Ich komme aus der Nähe von Aachen und sehe im Alltag kaum noch gut gekleidete Frauen. Meiner Wahrnehmung nach ist die Eleganz aus der Frauenmode komplett verschwunden. Selbst wenn man eine Bank betritt sieht man Männer im Anzug und Frauen im Schlabberlook.

        Liegt das bessere Erscheinungsbild in München an den Trachten ?

  17. Und trotz dieser Flaute hat man zur EM für den Kasten Radeberger Pils 20 € bei uns löhnen müssen. Auch das ist bezeichnend. Ob der Handel oder der Braukonzern den Hals nicht voll genug bekommen hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Aber wie heißt es so schon „Durst ist schlimmer, als Heimweh“ und bei der Wärme ein kühles Blondes, ein Genuss.

  18. Links/grün hat schon längst die Lösung gefunden. Biergutscheine für alle Bürgergeldempfänger und/oder Migranten. Die arbeitende Bevölkerung bekommt nicht`s, die müssen ja schließlich arbeiten. Und Alkohol und Arbeit passt nicht gut zusammen. Und genügend Zeit für ein ausgiebiges Gelage im Park haben die auch nicht.

  19. Ungefähr 30.000 Stätten für Ausschank arbeiten derzeit nicht. 🙃 In den verbliebenen, kann ein schon mal der Durst vergehen oder nach einem Glas ist er auch schon weg.
    Alles ist mit Energie verbunden, säen, ernten, Wasser, brauen, kühlen, abfüllen, transportieren, kühlen, zapfen, aufwaschen. Plus Kosten Restaurant und Personal.
    Jeder Schritt mit vielen Steuern beaufschlagt.

  20. Glaube es liegt ehr daran das die Leute weniger ausgehen weil alles teuer ist, also auch weniger konsumieren.

    • Oder bessere, sprich teurere, Getränke konsumieren.
      Bier ist doch für den Pöbel.
      Wir geben uns mit Cranberry Aperol Spritz, Cucumber-Ginger-Smash und Blood Orange Mimosa den Gong etc….

  21. Der Rückgang der Bierwirtschaft ist sicher eher eine ganz normale Marktentwicklung.

    Die Biertrinkerkonsumenten sterben einfach weg, weil die jüngere Generation andere Verzehrgewohnheiten hat, als Papa und Opa.

    Im Markt ist so etwas eine ganz normale Entwicklung, dass irgendwann ein Produkt zum sterben verurteilt ist.

    Die Bierproduzenten haben das schon lange festgestellt und daher verzweifelt versucht mit der Erfindung von allerlei komischen Mixgetränken die junge Generation an der Stange zu halten.

    Beim Wein gibt es ja derzeit die gleiche Entwicklung mit großen Absatzproblemen.

    Auch hier versuchen die Weinproduzenten aus der Not heraus mit den merkwürdigsten Weinmischgetränke die junge Generation anzusprechen

    Selbst das bisherige Vorzeige-Weinproduktionsgebiet Bordeaux hat extrem große Absatzprobleme, was dazu führt, dass man dort schon einen riesigen Teil der Weinanbaufläche stilllegen wird, um das Überangebot an Bordeauxwein zu minimieren.

    • Super E10 enthält Ethanol, das in Frankreich aus Wein gewonnen wird. Zuckerrohr ist selten. Der Wein ist daher knapp und teuer geworden. Aus gesundheitlichen Gründen halte ich mich zurück.

  22. Meine Frau trägt keine Röcke, also kann ich zur Konjunktur wenig sagen 😉

    Aber wir fahren alle zwei Wochen zu viert nach Tschechien zum Großeinkauf und decken uns dort mit Staropramen und original Pilsner Urquell ein. Auch das normale 10’er und 11’er Bier ist nicht übel. Sorry deutsche Bierbrauer.

    • Schon klar, die Tschechen kommen nach Deutschland und hamstern Tschechenbier, wenn es die Kiste Pilsner Urquell für 13,99 in Kaufland oder Edeka in der Werbung gibt, weil mittlerweile der Werbepreis bei den Tschechen selbst dafür schon 21 Euro beträgt. Seit Fiala gehts dort auch den Bach runter…

  23. Bald wird WEF ähnlich den CO2-Tributen auch welche für Wasser verlangen – das dürfte Bier noch teurer machen.

  24. Wer den Absatz steigern will, der muss nur die Biergläser etwas größer machen. Also 0,55 ltr. ins Glas und den Preis um 49 Cent rauf. Warum das geht. A: an die Wucherpreise in den Gaststätten haben sich alle gewöhnt, B: die Leute denken, dass muss so sein und C: das merken die gar nicht.

  25. Es gab Preiserhöhungen, die den Sixpack in Masse für viele weniger erschwinglich machten. Auch hier sei Habeck gedankt, der die Energie zum Brauen wie zum Backen unseres guten Brotes derart verteuerte.
    Weiterhin steht die einreisende Austauschbevölkerung unter Alkoholverbot – und wenn ich die an der Supermarktkasse mit so was entdecke besteht das zumeist aus Hochprozentigem begleitet von einer Flasche Coke.
    Vielleicht kann jemand den Absatz von solchem gegenüberstellen? Oder auch den von inzwischen erlaubten benebelndem Cannabis – wobei das wohl gar nicht statistisch erfasst werden kann, da die Verkaufsquellen gar nicht versteuern werden?

  26. Steht die Roecklaenge nicht auch im linearen Verhaeltnis zu den Gefahren fuer Frauen im besten Deutschland aller Zeiten ?

  27. „Der Bierabsatz ist im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken.“

    Na klar ist der gesunken, denn das Bier ist ja – so wie auch alle anderen Speisen und Getränke auch – seit 1.1.2024 durch die Erhöhung der MwSt. im Gastgewerbe von 7% auf 19% wesentlich teurer geworden.

    Die Steuererhöhung war dringend notwendig, um die extrem hohen und für uns Deutsche meist völlig unsinnigen Geldtransfers ins Ausland zahlen zu können.

    So gingen letztes Jahr 12 Mrd. € in die Ukraine, worauf sie dort laut Handelsblatt einen Wirtschaftsboom mit +5% Wachstum hinlegte, während unsere Wirtschaft mit –0,5% das Schlusslicht der westlichen Welt darstellte.

    Im Januar gab die Ampel bekannt, dass man dieses Jahr wieder 12 Mrd. € Steuergelder in die Ukraine schaffen wird, worauf der dortige Energieminister eine Woche später frohlockte, dass man jetzt schon dieses Jahr mit dem Bau von 4 neuen AKWs beginnen könne.Und zwar 2 mit russischer Technik, 2 zwei US-Technik, aber natürlich keins mit deutscher Technik.

    Wir müssen also mal wieder dafür zahlen, dürfen aber nicht liefern.

  28. Ich sehe den Rückgang des Bierkonsums positiv, denn er ist schon seit Jahrzehnten im Gange und von der Konjunktur unabhängig. Die Gründe sind vielfältig, aber immer konstant:

    1. Migration. Der deutsche evangelische Stammtischgänger stirbt, ein muslimischer Junge mit türkischen Wurzeln wird geboren. Das ist einfach nur Statistik. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass er den selben Bierkonsum entwickeln wird wie der Verstorbene, sei es aus Gründen der Familientradition oder der Religion oder was auch immer.
    2. Die Beschränkungen im Arbeitsleben. Für Maurer, Handwerker, Gastwirte, aber auch in den Kantinen, in den Redaktionen war Bier früher normal. Heute herrscht fast an allen Arbeitsplätzen totales Alkoholverbot, etwas, was in den 80er-Jahren noch undenkbar war.
    3. Verkehrskontrollen. Früher galt die 0,8 Promillegrenze (vorher war es noch großzügiger) und kontrolliert wurde kaum. Heute heißt es über 0,3 bei einem Unfall Schein weg, MPU, und Kosten bis zum Abwinken, im schlimmsten Fall ist der Job auch noch weg.
    4. Gesellschaftliche Normen. Vereine sind nicht mehr cool. Studentenverbindungen sind nicht mehr cool. Stammtische sind nicht mehr cool. Cocktails sind cool. Veggie ist cool. Smoothies sind cool.
    5. Körperliche Belastung. Die Zahl der körperlich anstrengenden Berufe wie Landwirtschaft, Bergbau, Fischerei, etc. nimmt in Deutschland seit Jahren ab. Ein Schreibtischtäter hat weniger Kalorienbedarf als ein Waldarbeiter.
    6. Gute Ernährung. Bier war in früheren Zeiten Nahrungsersatz, gerade im Winter und im Frühjahr. Nicht umsonst war in Bayern das Starkbier in der Fastenzeit der Kraftbringer. In Zeiten, in denen Supermärkte unabhängig von der Jahreszeit immer dieselbe Kosten dank Importen, Kühltechnik, Logistik, Dosen, Gläsern, etc. anbieten können, verschwindet die Bedeutung als Kalorienquelle massiv.
    7. Suchtaufklärung. Zu viel Bier ist ungesund. Während das früher gesellschaftlich oft tabuisiert oder verharmlost wurde, ist das heute schon Bestandteil des Schulunterrichts.
    8. Alkoholfreie Biere schmecken inzwischen. Im letzten Jahrhundert gab es nur ein alkoholfreies Bier, dessen Namen ich aus Angst vor juristischer Repression jetzt nicht nennen werde, denn der Geschmack war nur eisgekühlt halbwegs erträglich. Versuchen Sie aktuell mal, in München leckeres Augustiner alkoholfrei zu bekommen. Ausverkauft bis zum geht nicht mehr. Weizen, Pils, Helles mit Alkohol von Marken jeglicher Art? – alles da zum Abwinken.

    Und daher mein Fazit: Endlich mal eine positive Entwicklung. Die Bierkultur in Deutschland wird nicht sterben, aber die Besäufnisse, die Dauerpegel, die Nachlässigkeit im Umgang mit Alkohol wird nicht wieder kommen; zum Glück.

    • Besoffen nach Hause gehen – wer kann sich das in diesen Zeiten noch leisten? Unter Presseportal Blaulicht kann man sich listen lassen, wie viele, sollten sie es dennoch wagen, Opfer neuländischer Verbrechen werden.
      Alleine das lässt nüchtern bleiben – oder?

    • Als wenn das am Bier liegen würde. Die meisten Trunkenbolde kippen doch zusätzlich einige Gläser Schnaps.

      Ich kannte Leute, die wurden vom Biertrinken eher nüchtern…

  29. In der wirtschafltich katastrophalen Zwischenkriegszeit wurden die Kleider und Röcke immer kürzer – zeitweise wurde fast Mini-Format erreicht. In den 1930ern ging es dann wieder abwärts mit dem Rocksaum. Heute beobachte ich beide Tendenzen: Hotpants bei den einheimischen Mädchen – klassische Kleider bei jungen Neubürgerinnen aus Osteuropa. Auch was den Bierkonsum betrifft, ist entsprechend zu differenzieren. Die Bio-Deutschen trinken wie gewohnt, meine ich, aber es kommen immer mehr Fachkäfte für alkoholfreie Genüsse herein…

  30. Eigentlich müsste der Bierkonsum in den Himmel schießen – die desaströse Lage in D kann man sich nur noch schön saufen. Aber vielleicht reicht dazu der Alkoholgehalt im Bier nicht mehr und es muss zwecks Wirkintensität auf Schnaps umgestellt werden…

    • Die Bier-Industrie hat sich bereits auf „schön saufen“ eingestellt:

      Gestern habe ich zufällig bei Edeka gesehen, dass es die günstige Biermarke „5.0“ jetzt auch in einer Starkbier-Variante mit fast dem doppelten Alkoholgehalt (9 % Alkohol) bei lediglich 10 Cent Aufpreis gibt.

  31. Bier ist Kultur – Bier ist Braukunst – und was ist mit den ganzen kleinen handwerklichen Brauereien die schließen. Ich bin kein Biertrinker – aber hier verliert Buntland genauso wie bei Bäckern und Fleischern.

    • Das liegt an den Konsumenten, die sich von TV-Werbung beeinflussen lassen und lieber das fade Massenbier kaufen, anstatt eine Lokalmarke.

      Zusätzlich gibt es einen Trend zum Dosenbier, weil die Dose viel leichter ist, nicht kaputt gehen kann und viel schneller gekühlt ist.

      Lokale Brauereien gehen diesen Trend jedoch nicht mit.

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