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Volkswagen paradox

Bei VW wegen Job-Krise Krach zwischen Betriebsratschefin und Vorstand

03.11.2021

| Lesedauer: 5 Minuten
Die neue VW-Gesamtbetriebsratschefin Daniela Cavallo setzt die Geschichte des ewigen Kampfes im Auto-Konzern fort. Sie hat Vorstandschef Herbert Diess in einem Aufsehen erregenden Terminstreit zum Nachgeben gezwungen.

Die Gene des VW-Konzerns wurzeln seit Gründung am 18. Mai 1937 (Berlin, Wolfsburg gab es noch nicht) als Kind der „Deutschen Arbeitsfront“ des Nazi-Regimes in der „Kraft durch Freude“, nicht in der Kraft durch Freunde. Das durchzieht die Konzerngeschichte bis heute.

Ein Streit zwischen der neuen Gesamtbetriebsratschefin Daniela Cavallo und Vorstandschef Herbert Diess offenbart erneut die besondere Macht des Betriebsrates  in Deutschlands größtem Autokonzern. Diess glaubte, einen Auftritt vor der Betriebsversammlung vermeiden zu können. Doch Cavallo (italienisch „Pferd“) zwang Diess mit einer geharnischten Reaktion, von seinem hohen Ross zu steigen.

Zu den Einzelheiten kommen wir gleich. Doch zunächst zur Erinnerung: Die Konflikte zwischen Konzernführung und Gesamtbetriebsrat sind legendär, gelegentlich sogar zur Unterhaltung der Öffentlichkeit untermalt durch Schmuddelaffären wie in den Nuller-Jahren, damals mit den Hauptdarstellern  Gesamtbetriebsrat Klaus Volkert und VW-Personalvorstand Peter Hartz.

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Gegen Volkert und Hartz  wurden schließlich Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue bzw. der Beihilfe zur Untreue eingeleitet. Beide landeten vor Gericht, der erste anschließend real im Gefängnis, der zweite wurde auf Bewährung und mit hoher Geldstrafe verurteilt und verlor seinen Vorstandsposten. 

Zwischen Volkerts Nachfolger Bernd Osterloh und der VW-Führung traten mit Einsetzen der Dieselaffäre 2015 neue Konflikte offen zu Tage. Hauptakteur auf Vorstandsseite war diesmal Herbert Diess, der 2015 von BMW zu VW gewechselt war. Zum 1. Juli 2015 bestellte der Aufsichtsrat der Volkswagen AG Herbert Diess zum Mitglied des Konzernvorstands der Volkswagen AG und zum Vorsitzenden der Marke Volkswagen Pkw. Mit Wirkung zum 13. wurde Diess dann zum Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG gekürt – Ziel erreicht.

Seither ist das Verhältnis zwischen Konzernführung und Gesamtbetriebsrat angespannt, manchmal bis kurz vorm Zerreißen. Die Bewältigung der Diesel-Affäre, vor allem aber die Transformation und Neuausrichtung des trägen Konzernapparates an das Zeitalter von Elektromobilität und Digitalisierung bei gleichzeitig gewaltiger Steigerung von Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit schuf immer wieder neue Konfliktpotentiale zwischen dem geschmeidigen, aber notorisch auf Konflikt gebürsteten Vorstandsvorsitzenden Diess und dem knorrigen Betriebsratschef  Osterloh, der sich wie alle seine Vorgänger als die graue Eminenz in der VW-Konzernführung sieht. Mal wollte Diess das Handtuch werfen, mal sollte es ihm zugeworfen werden. Diess stand wiederholt auf der Kippe, im Ergebnis aber brachte er den bräsigen Konzern voran.

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Aber es blieb mühsam. Zwar ordnete der Volkswagen-Konzern zum 1. Juli 2020 die Zuständigkeiten bei der Führung von Marke und Konzern neu: Herbert Diess erhielt mehr Freiraum für seine Aufgaben als Konzernchef. Im Konzernvorstand der Volkswagen AG hat er weiterhin die Gesamtverantwortung für den Bereich Volkswagen Pkw sowie für die Markengruppe Volumen. Ständige offen oder versteckt ausgetragene, Horst Seehofer würde „Schmutzeleien“ dazu sagen, blieben angesichts der von Diess als notwendig erachteten Einschnitte und Veränderungen der Kosten- und Personalstrukturen bei Europas größtem Konzern an der Tagesordnung. Wobei der Betriebsrat bei Volkswagen schon qua Gesetz eine extrem starke Stellung hat.

Frieden im Verhältnis zwischen Diess und Gesamtbetriebsrat versprach sich der VW-Aufsichtsrat von dem Augenblick an, als der machtbewusste und vierschrötige Bernd Osterloh im Mai 2021 die Seiten wechselte, um hochdotiert als Personalvorstand mit weitreichenden Befugnissen in den Vorstand der Volkswagen LKW-Tochter Traton zu wechseln. 

Seine Nachfolgerin als Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Volkswagen wurde im Frühjahr 2021 Daniela Cavallo (46), leise und zierlich, mit italienischen Wurzeln, bereits der Vater war bei VW beschäftigt. Seit Anfang 2019 war die studierte Betriebswirtin und Mitglied der IG Metall Cavallo Stellvertreterin von Osterloh. Dem Handelsblatt von damals zufolge „soll die Deutsch-Italienerin systematisch als Nachfolgerin aufgebaut werden. Einige Jahre bekommt sie dafür Zeit.“  Und das wurde sie dann auch, nachhaltig. 

Denn der Frieden in der „Wolfsburg“ währte gerade mal ein halbes Jahr, dann brach der Machtkampf zwischen Betriebsratschefin Daniela Cavallo und CEO Herbert Diess wieder offen aus, das alte Drama nahm seinen Lauf, diesmal sogar besonders heftig. Und diesmal mit Herbert Diess auf der Verliererseite.

Ausgangspunkt war eine von Diess geplante Reise zu Investoren in den USA, die justament dann stattfinden sollte, als Cavallo für den 4. November eine Betriebsversammlung angesetzt hatte, die erste nach zwei Jahren Corona-Pause. Bei den Mitarbeitern hatte sich großer Gesprächsbedarf aufgestaut: umfassende Kurzarbeit auch im Stammwerk Wolfsburg wegen fehlender Speicherchips und Bauteile, zum Teil Versäumnissen der Logistik geschuldet; permanent erhöhter Rationalisierungs- und Effizienzdruck auf die Belegschaften; immer und überall mit Verweis auf den Konkurrenten Tesla – dem Lieblingsunternehmen von Herbert Diess – , der Elektroautos in 15 Stunden zusammen bauen würde, während VW dafür doppelt so lange brauche. Und schließlich stand die offene Drohung von Konfliktchampion Diess im Raum, bei VW seien 30.000 Arbeitsplätze in Gefahr, wenn sich nicht schleunigst viel ändere: schnellere Entscheidungen, mehr Effizienz, sonst werde die Lage für den 670.000-Mitarbeiter-Konzern bald existenzbedrohlich sein. Womit er angesichts der unglaublichen Herausforderungen durch Klimawandel, Elektromobiliät und Vernetzung, vor denen die Branche steht, nicht ganz unrecht hat.

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Es gab also viel zu besprechen auf der Betriebsversammlung, die Unruhe unter der Belegschaft war groß und außerdem werden im kommenden Jahr 2022 Betriebsratswahlen stattfinden, für den amtierenden IG-Metall-Betriebsrat ein kritisches Datum. Das Erscheinen des Vorstandsvorsitzenden war also höchst erforderlich, um Rede und Antwort zu stehen, insbesondere bei einem Konzern wie Volkswagen. Und schließlich würde es ja auch die Feuertaufe für die neue Arbeitnehmer-Chefin werden. Eigentlich selbstverständlich, dass da der Vorstandsvorsitzende erscheint.

War es aber nicht, Konfliktmaschine Herbert Diess sagte seine Teilnahme ab, zunächst wegen einer zeitgleich geplanten USA-Reise, danach weil der notorische Provokateur Diess plötzlich und unerwartet seinerseits für den gleichen 4. November der Betriebsversammlung zu einer eigenen Informationsveranstaltung via VW-Intranet einlud. Diese sollte unter dem Motto stehen: „Beschäftigte fragen: Herbert Diess antwortet“. Laut Einladung sollte dabei Vorstandsvorsitzender Diess 200 Beschäftigten Rede und Antwort stehen.

Für Cavallo war das ein Affront sondergleichen. Sie tobte offenbar in einer Kombination von italienischer Grandezza mit Osterlohscher Blutgrätsche. Noch am gleichen Tag der Vorstandseinladung ließ Cavallo laut Süddeutscher Zeitung (SZ 28.10.2021) mit zuvor noch nie vernommener Schärfe in einem offenen Brief an ihre Arbeitnehmerklienten verlauten: „Während der Konzernvorstandsvorsitzende mit seinen Surfaktionen auf dem Mittellandkanal, den Fahrraddemos vorm Werkstor oder den gemütlichen Wandertouren mit seinen Vorstandskollegen den Anschein erweckt, als liefe alles rund, stecken die Kolleginnen und Kollegen seit Monaten fast durchgängig in Kurzarbeit fest“. Das sei eine „dramatische Situation, die es so noch nie gab“. Und weiter schrieb sie: „Herbert Diess zieht die Investoren an der Wall-Street der eigenen Belegschaft vor – dieses Verhalten ist beispiellos in der Geschichte unseres Konzerns und zeigt einmal mehr, dass der Konzernvorsitzende selbst in dieser Krise weder Empathie noch Gespür für die Situation der Belegschaft hat.“

Vor allem die Paralleleinladung des Vorstands gegen die hochheilige Betriebsversammlung brachte für Cavallo das Diess-Fass zum Überlaufen. Das Auftreten der Arbeitgeberseite sei – milde gesprochen – flegelhaft, das Verhalten von Konzernchef Diess, nach „eigenem Drehbuch“ eine Dialogveranstaltung in den Terminkalender zu schieben anstatt zur Betriebsversammlung zu erscheinen, zeige, dass „… Herr Dr. Diess weiterhin keinerlei Interesse an einer konstruktiven Zusammenarbeit hat“. Noch nie habe sich in der VW-Geschichte ein Manager in Krisenzeiten so ignorant und respektlos gegenüber Belegschaft verhalten. Es ginge ihm um Selbstdarstellung. Vor allem wolle der Vorstandsvorsitzende auch in Wolfsburg die Bühne ganz für sich allein haben (alle Zitate wörtlich oder sinngemäß nach SZ).

Touché! 

Cavallos Botschaft wirkte, Diess knickte ein. Er sagte kurzfristig sowohl die geplante USA-Reise wie die eigene Dialogveranstaltung ab. Und sagte sein Erscheinen auf der Betriebsversammlung zu. 

Was die alten Machtstrukturen im VW Konzern wieder an den Tag fördert. Der Betriebsrat in Wolfsburg war und ist unverändert mächtig, ohne seien Mitwirkung und Zustimmung bleibt jede Veränderung im Konzern eine Illusion. Und Daniela Cavallo (italienisch „Pferd“) möchte offensichtlich auch in Zukunft „Frau im Sattel“ bleiben.

Auf den nächsten Akt im Drama, darf das Publikum gespannt sein.

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34 Kommentare

  1. Autonomes Fahren (darunter verstehe ich Autos ohne manuelle Fahrmöglichkeit, d.h. es gibt kein Lenkrad etc, weil eh keine der transportierten Personen eine Fahrerlaubnis besitzt) und zwar ab 2025?
    Ja klar, davon träumt die Branche schon seit vielen Jahren, kündigt viel an und bringt wenig auf die Straße. Vom Mobilitätsanbieter reden sie auch schon seit vielen Jahre, Output dazu nahe Null.
    Google hat bzgl. ihrem „Car“ auch schon viel publiziert und wenig realisiert.
    Das Hauptproblem wird neben der technischen Komplexität/Verfügbarkeit (bei Wind und Wetter, zu jeder Zeit, an jedem Ort und ohne Einfluss von außen) die (haftungs)rechtliche Komponente werden. Daher werden wir glücklicherweise noch sehr viele Jahre selbst ins Lenkrad greifen dürfen, was ich ausdrücklich begrüße.

  2. Es ist schön, endlich mal wieder von einer Frau mit „Feuer“ und Sachverstand zu lesen.
    Quotenprinzessinnen haben „wir“ inzwischen mehr als genug.
    Viel Erfolg bei der VW-Rettung, Frau C(r)avallo !!
    Auf den alten weißen Mann ist in diesem Fall, ausnahmsweise, kein Verlass.

  3. Typen wie Diess haben durch ihr Einknicken bzw. durch das Politclownhecheln die EA 189 Betrügerei verursacht. Eine derzeitige unfassbar mindere Qualität insbesondere bei Motoren und wieder diese Deppenshow CO², die gleichen Fehler. Diess möchte gern Musk sein und für diese Eitelkeit reisst der alles ein, Volkswagen muss Technologieoffenheit und -konkurenz bestimmen. Achso,ich wollte bei dem CO² Blödsinn und Vernetzung aufhören, deshalb ist Volkswagen ja in China um zu besseren Umweltkonditionen zu produzieren und hier den CO² Ausstoss zu vermindern, allerdings besitzt DE 90 Milliarden Bäume, 4,4 Mrd. setzen durch Photosynthese das gesamten CO² der Bundesbürger von etwa absolut 7 Tonnen pro Kopf um. Die Bundesrepublik ist faktisch CO² neutral, und weltweit wird es insbesondere beim !!!Umweltverschmutzung!!!!sweltmeister China keine Bewegung geben, wir lassen dort alles produzieren und das wird noch massive Probleme geben. Aber im Politdummerland bei den CO² Endsiegkameraden, wie auch oben beim Autor schläft man sich ins Para“diess“ und glaubt an Windmühlen, die energetisch kaum den Produktionsaufwand vor ihrem Einriss erzeugen und klascht bei der vorsätzlichen Zerstörung neuer Industrieanlagen.Der ganz große Sprung!

    • Wichtig wäre halt, dass die BRD zur industriellen Produktion von echten Qualitätsprodukten „Made in Germany“ zurückkehrt. Die Mitarbeiter müssen da zusammen mit der Führungsebene an einem Strang ziehen, dass man halt wieder stolz auf die eigene Firma und deren Produkte ist, ohne in Selbstzufriedenheit zu verfallen. Jeder Tag ist eine Herausforderung und Kampf, um die Konkurrenz auszustechen. Also kein Dienst nach Vorschrift und Schlendrian.

      So sehe ich das jedenfalls. Ich will ein erfinderisches, innovatives Forscherland mit sehr guten Bildungseinrichtungen und Top Universitäten. Das ist meine Vorstellung von einem starken, kraftvollen und dynamischen Deutschland.

      Viele Kunden im Ausland wollen gerade deutsche Qualitätsprodukte und sind dann auch dazu bereit, tiefer in die Tasche zu greifen.

      Dann kann man auch eine Marke wie Tesla schlagen.

    • Die CO² Speicherung durch Bäume ist sehr bemerkenswert. Ich habe dazu aber etwas andere Zahlen gefunden.
      Die 90 Milliarden Bäume stehen auf 11,4 Millionen Hektar Waldfläche. 1 Ha Wald bindet ca 12 to CO² im Jahr. Summe ca 137 mio to.  Die 7 Tonnen pro Kopf entsprechen ca 582 mio to.

  4. Hieß es nicht vor kurzem von VW, man wolle 30.000 Mitarbeiter entlassen und Autos aus China importieren? Erfolgreiches Management muss anders aussehen.

    • Finde ich auch komisch. Derweil baut Tesla in Brandenburg vor den Toren Berlins eine neue Fabrik und schafft dort Arbeitsplätze.

      Aktuell habe ich jetzt gelesen, dass Tesla in den Niederlanden 10 Superchargerstationen zum Aufladen von E-Autos errichten wird. Andere Fabrikate wie VW oder BMW dürfen dort auch aufladen. Tesla zeigt hier also Entgegenkommen:

      Tesla Is Officially Starting To Open Its Charging Network To Other EVs | ZeroHedge

      Im Gegensatz zur behäbigen VW-Marke macht Tesla im Moment auf mich schon einen sehr dynamischen und vitalen Eindruck. Es hat schon was Magisches.

      Bekommt die BRD das mit den Ladestationen überhaupt noch hin ?

      Selbst bei mir in Berlin sehe ich kaum Aufladestationen am Straßenrand.

      • Unsinn, es geht doch nicht um die Infrastruktur mit Ladestationen!
        Wir haben in Deutschland bald keine gesicherte Grundlastversorgung mehr in Bezug auf elektrische Leistung!
        Die Erzeugung der elektrischen Leistung wird immer unregelmäßiger durch „Wind und Sonne“.
        Der Bezug von elektrischer Leistung ist ohnehin stark schwankend über den Tag und die Jahreszeiten spielen auch noch mit hinein.
        Wir haben in D. bald eine Unterdeckung der Stromversorgung!
        Es geht um die Verteuerung des Individualverkehrs, nur die Reichen Mitbürger können sich dann ein Automobil leisten!
        Die Propagierung von „Elektroautos“ ist Fake oder Schwindel auf Deutsch.
        Wir haben den Sozialismus bereits erreicht, vorwärts und nicht vergessen — die Solidarität, so sang man doch in der DDR.
        Vorwärts immer, rückwärts nimmer — bis in den wirtschaftlichen zusammenbruch!

  5. Die Zukunft von VW liegt nicht in Deutschland, die können froh sein, wenn sie Elektroautos zusammensetzen dürfen. Mit Teilen aus Ländern wo Energiekosten und Lohnkosten niedriger sind als hier. Hier baut man nur zusammen um die VW Gläubigen zu beruhigen. Obwohl wenn die Nationale Front also die Ampel ihre Klimaneutralalität als Schwerpunkt setzt und es wird auch so kommen, ist fraglich ob überhaupt Millionen von Batterien die Straßen bevölkern. Nur um das Auto an die Ladestation zu hängen, damit überschüssigen Windstrom dort gespeichert und abgerufen werden kann, so sind manche Grüne Ideen, werden sich die wenigsten leisten können. Denn Zahlen soll der Besitzer. Das nächste ist wozu brauche ich ein Auto, wenn ich nicht zur Arbeit muß, entweder ist die Firma pleite oder es ist dunkel und es weht kein Wind. Eigentlich gehen mir VW, BMW, usw am Allerwertesten vorbei, denn die Arbeitnehmer scheinen Beifall zu klatschen , was die Chefs mit ihren Millionen Gehälter Vorhaben und auch die Gewerkschaften mehr Schall als Rauch. Wo sind die großen Arbeitskampf, ganz toll die Streiks für wenig mehr Lohn, nur schützt das nicht davor, daß hier bald das Licht ausgeht.

  6. Diess ist eine Fehlbesetzung. Er sollte erst einmal sein bei BMW gereiftes Birminghamtrauma verarbeiten, bevor er wieder eine nennenswerte Personalverantwortung übernimmt.
    Alleine seine wiederholten Initiativbewerbungen bei Tesla (die nehmen ihn aber nicht) auf Kosten seines Arbeitgebers sollten eigentlich für einen Rauswurf reichen.

  7. Nicht nur die Konzerngeschichte. Genau das ist wieder aufgelebt im vierten Reich. Kraft durch Freude trifft auch nicht zu, wenn man sich die dekadenten und degenerierten Wohlstandsschrottgenerationen betrachtet. Freude haben diese Spaßgesellschaften sicher viel, aber Kraft dadurch schöpfen sie nicht, mentale Kraft, nur Kraft, um zu denunzieren, diffamieren, mobben etc.

  8. Sehr geehrter Herr Dr. Becker,
    Sie schreiben:
    „die Transformation und Neuausrichtung des trägen Konzernapparates an das Zeitalter von Elektromobilität und Digitalisierung bei gleichzeitig gewaltiger Steigerung von Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit“.
    Wie ich auf dieser Plattform schon mehrmals schrub macht VW mit jedem verkauften EiDie-E-Mobil mehrere tausend Euro Verlust, da der Materialbedarf eines solchen fahrbaren Hochleistungs-Akkus, vor allem in Bezug auf Kupfer, Silber, Kobalt und seltene Erden den eines Verbrenners weit übersteigt und die Preise dieser Materialien derzeit in die Stratosphäre schießen (Stichwort: Rohstoff-Boom).
    Jetzt erklären Sie mir mal, wie man mit solchen Möhren, die noch dazu keiner kaufen will da bereits die ersten Strom-Rationierungen drohen, die Rentabilität steigern will.
    Danke.

  9. Ich komme aus der Automobil- Leitungsebene, nur Vice President. Ich habe die Überheblichkeit und das arrogante Verhalten der Leute in den oberen Funktionsetagen kennengelernt. Dazu muss man wissen, wer nicht Quereinsteiger ist, muss sich durch alle Hierarchien durchkämpfen. Und dieses Durchkämpfen formt denjenigen und das gesamte Miteinander. In einem Konzern mit 300.000 Mitarbeitern wollen tausende an die Goldnäpfe. Der Kampf ist brutal! Und so wird man auch. Auch Diess hat diesen Kampf durchgemacht. Wer nicht hart sich und anderen gegenüber ist, der verliert. Komme mir keiner mit der Keule Sozialkompetenz!

    Diess hat auch einen „Vorgesetzten*, die Finanzindustrie. Denen gegenüber ist er verpflichtet und er macht den zusätzlichen Eiertanz, indem er auch politisch „gehorchen“ muss.

    Ich breche keine Lanze zu Diess, ich will nur dessen Konfliktlage aufzeigen, muss aber auch sagen, dass bei Diess das Peter-Prinzip zutreffen wird: bis zur Unfähigkeit aufgestiegen.

  10. Sehr gut! Da hat ihm mal jemand so richtig den Marsch geblasen. Weiter so!!

  11. Was für eine Generation an Managern nachgewachsen ist. Vor Luisa, Carla und Greta ganz tief in die Knie gehen „VW-Chef nach der WahlHerbert Diess fordert CO₂-Preis von 65 Euro ab 2024Ein schnellerer Anstieg des CO₂-Preises, ein früherer Kohleausstieg und ein stärkerer Ausbau der erneuerbaren Energien: VW-Chef Herbert Diess fordert kurz nach der Wahl eine ambitioniertere Klimapolitik.“ https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/herbert-diess-vw-chef-fordert-co2-preis-von-65-euro-fuer-2024-a-abba19f3-ef14-45d1-a320-01c58f06865e
    und zu Hause dann den Rambo spielen. Naja, immerhin wissen die VW Mitarbeiter wes Geistes Kind Diess ist. Mehr wie Dienst nach Vorschrift wäre für mich nicht mehr drin.

  12. Wie in allen vorausgegangen Branchen, die über Jahrzehnte als prosperierende Gewerke entweder das Land verlassen haben oder aus Konkurrenzgründen aufgeben mußten, wird auch die Automobilbranche den gleichen Weg beschreiten und übrig bleiben nur noch solche Zweige, die sich mittelbar nur mit dem Absatz im eigenen Land über Wasser halten und es dabei keine Ausweichmöglichkeiten oder Zugewinn geben wird.

    Die einstmals gewaltige Textilindustrie, Uhren, Schuhe, Lederwaren, Photoindustrie und Komunikationsgerate-Industrie, Schiffbau, Schienenfahrzeuge usw. wurden doch alle platt gemacht und übrig geblieben ist nur die Autoindustrie der Werkzeugmaschinen-Bau und ein Schrumpfsegment in der Waffenproduktion.

    Große Erfindungen mit Zukunft wie die gesamte Computerindustrie und den darauf folgenden digitalen Sektor hat man ebenso sträflich vernächlässigt und Silikon-Valley dürfte es eigentlich garnicht geben, hätten die Deutschen nicht alles verpennt und sich nun über die Chinesen mit 5G eindecken müssen, weil sie selbst unfähig waren, diese Themen weiter mit der nötigen Energie zu verfolgen.

    Ein weiteres Beispiel ist die großartige Innovation der Magnetschwebebahn, eine deutsche Entwicklung und zum ersten mal ein radloses Gefährt mit großer Zukunft, was systematisch klein geredet wurde, weil es eine Konkurrenz zu denn Radgetriebenen Fahrzeugen und den Flugzeugen darstellte und wesentlich sicherer wäre bei Höchstgeschwindigkeiten, wenn auch zunächst teuerer, bis es sich amortisiert hat über größere Mengen. Die haben es noch nicht einmal geschafft eine Reverenzstrecke im Norddeutschen Tiefland über 200 – 300 km zu schaffen um der Welt zu zeigen wie es geht und so ist nun eine wirklich revolutionäre Technik in der Schublade verschwunden und wartet in China auf seine Auferweckung, wie viele andere Dinge auch, die bei uns durch Interessenskollission verhindert wurden.

    Es gibt auf der Welt auch schon Magnetmotoren,die durch Anziehung sich selbst antreiben und die autark Strom erzeugen können und damit auch Fahrzeuge fortbewegen könnten und die erleben auch ein keinen Push, um sich von anderen schädlichen Dingen wie Batterien frei zu machen und nun muß man sich fragen, wer daran ein Interesse hat, bestimmte Erfindungen zu verhindern, die vielleicht zum Einsatz kommen könnten, aber einfach ignoriert werden.

    Dafür arbeiten sie aber mit größter Freude an Mordwaffen um andere Leute totzuschießen und da geht anscheinend alles und ist nichts zu teuer und diese fatale Entwicklung bringt uns nicht voran, das wirft uns zurück und übrig bleibt nur noch der Dienstleistungssektor und das Baugewerbe und auch die werden eines Tages in die Röhre sehen, wenn einer kommt und nach dem Legosystem oder Schnellbausatzsystem ein Haus zum Selbstbauen anbietet und die hätten dann schnell Abnehmer, weil bauen überbordend teuer ist, auch durch Minimalismus verbilligt werden könnte und trotzdem wohnlich wäre.

    Auch da ist längst noch nicht alles ausgereizt, aber das will man nicht, sonst würden ja die Margen schwinden, wenn ein Haus nur noch die Hälfte kostet und im Sinne eines heutigen verbesserten Gartenhauses in 4 Wochen selbst erstellt wäre und es müßte ja auch nur für ein bis zwei Generationen reichen, für die Ewigkeit ist niemand gedient, so alt wird doch kein Mensch.

    Bei all den Entwicklungen wäre die Politik schon vor Jahrzehnten gefragt gewesen und die haben doch nur zugesehen und ihre eigenen Interessen verfolgt, anstatt das Land wettberwerbsfähig zu erhalten und wären die Unternehmer nicht selbst aktiv geworden, dann hätten wir heute nur noch wenig zu bieten, die pumpen zwar auf vielen Ebenen Geld in die Forschung, was aber dann ungeprüft versickert und eher einer Subvention gleicht, als einem Auftrag, daraus etwas zu machen.

    • Nibelung,
      ich verstehe und teile Ihre Position, die ja auch mit der verirrten EU Politik übereinstimmt, die EU als Dienstleistungsgesellschaft; Produktionsgesellschaft, das war mal. Realität: ich kenne BMW in Shenyang, Daimler in Beijing … Die Industrie wandert aus. Als ich dort tätig war, war der Vollkosten Stundensatz 0,22 Euro! Was empfehlen also Betriebswirte? Aufwändige Arbeiten in Niedriglohnländer. Ein Dieselmotor hat 2500 Bauteile, die gefertigt und montiert werden müssen. Riesiger Personalaufwand direkt und indirekt.

      Welche Chancen haben wir? Hochmechanisierung nutzen zur Stückkostensenkung, das hilft nur bedingt, weil die Kaufkraft letztlich fehlt. Wir kommen nun bald an die Grenzen der schrankenlosen Globalisierung, dem UN Mittel, zur Reduzierung der Armut in der Welt.

  13. Diess ist ein Provokateur, der seine Linie als einzig gangbare Art durchsetzt. Ein Despot eben. Was aber all diese Herren an Konzernspitzen vergessen, sind die Angestellten! Während diese Herren ihr fürstliches Auskommen haben und im Fall der Fälle mit goldenen Handschlägen abgefunden werden, rasieren diese Typen pauschal und in Nebensätzen beiläufig durch solche Entscheidungen persönliche Schicksale ab. Für die sind es Nummern. Ausgaben. Kostenfaktoren. Einsparpotenzial. Aber Mitarbeiter sind die Seele eines Unternehmens, etwas, was diese Leute nicht haben. Daher macht da ein Betriebsrat Sinn. Und wenn er wie bei VW so bissig ist, dann macht er seine Arbeit richtig. Klar gefällt die Arbeit eines BR nicht jedem, aber in großen Unternehmen und Konzernen ist der BR unabdingbar. Ich hatte das „Glück“ schon den einen oder anderen BR kennen lernen zu dürfen. Die hauptberuflichen BRs waren meist allesamt mit großen Dienstwagen und anderen offensichtlichen Wohltaten blind für bestimmte Dinge gemacht und stimmten nur zu gerne der GF bei der Abschaffung von Weihnachts- & Urlaubsgratifikation und Boni-Kürzung zu. Ohne Kampf und Konfrontation. Während der Geschäftsführer weiter freudig alle 6 Monate einen neuen Porsche oder Lamborghini bekommt. Klar „ist ja nur geleast“… Nein, eine gesunde Mischung muss es geben und trotz zweier konträrer Sichtweisen ist das Tagesgeschäft das Ergebnis tragfähiger Kompromisse beider Sichtweisen. So sollte es sein. Aber Theorie und Wirklichkeit bleiben zwei Paar Schuhe…

  14. „…angesichts der unglaublichen Herausforderungen durch Klimawandel, Elektromobiliät und Vernetzung, vor denen die Branche steht,….“
    Werter Herr Becker, ich kann Ihre Sorgen hier z.T. zerstreuen. Die Branche, VW, auch nicht Toyota, Ford, Daimler und General Motors brauchen sich von dem Klimawandel ‚unglaublich herausgefordert‘ fühlen.
    Wissen Sie, der Klimawandel (seit Milliarden Jahren natürlich) tut der Autoindustrie nichts an. Die Autoindustrie umgekehrt tut dem Klima auch nichts an. Da ist alles wie immer. Die Werte des Wetters (die statistisch über 30 Jahre aufbereitet ‚Klima‘ heißen) jucken weder Produktion noch Nutzung von Autos. Und mit Autos rumfahren juckt die Wetterstatistik (Klima) nicht. Also alles okay für Autoproduzenten, keine Panik vor grünem Sozialistengeschwätz.

    • So ähnlich begründet fand ich es bei uns im Wochenblatt, in dem der Wasserzweckverband die Bevölkerung auf neue Konzepte der Absicherung vorbereitete. Das heißt vermutlich, auf Grund zunehmend instabiler Stromversorgung, müssen Notstromaggregate angeschafft werden. Dies wurde auch mit dem Klimawandel begründet. Natürlich ist es keine Folge des Klima-Wandels, sondern des Klima-Wahns. Und natürlich hütet man sich davor, den politischen Irrsinn als Ursache zu benennen.

  15. Schon die Lakota-Indianer wussten: „Kein Pferd ist so tot, dass es nicht geritten werden kann.“
    Mal sehen, ob und wie VW diese Machtkämpfe übersteht. Für Investoren (wie mich) sind solche Nachrichten eher abschreckend.
    Ich muss mal wieder ein paar Puts auf VW kaufen …

  16. Eine unnötige Provokation von Seiten Diess… Zusätzlich sind jetzt alle Augen auf die Situation gerichtet und er sollte jedes Wort mit der Goldwaage abwägen. Vielleicht wird ihm auch noch gesagt, das er den Konzern mit Verbrennern weiterführen soll, weil für die E-Mobilität noch keine Infrastruktur in dem Maß vorhanden ist um den Absatz (Arbeitsplätze) zu halten.

  17. Herr Diess ist mit seiner E-Mobil Strategie dabei Volkswagen zu zerstören und tausende von Arbeitsplätzen zu vernichten. Langjährige Kunden die Diesel fahren werden verprellt (siehe Golf8 Chaos) und E-Autos sind gar nicht lieferbar dh. Neue Kunden gibt’s kaum. Ende offen!

    • Es ist noch schlimmer.
      Diess hat seinen Ingenieuren verboten, technologieoffen zu sein- einfach schwachsinnig.
      Seinen Umsatz macht er bei den Kommunisten in China mit bis zu 50% – Tendenz fallend – Zukunft fraglich?
      E-Autos werden in China gefertigt und sollen auch in Deutschland verkauft werden – Steuern, Löhne und Gewinne für die chinesischen Kommunisten und die Autos sollen dann die arbeitslosen oder immer schlechter bezahlten Deutschen kaufen.
      Die unsinnige Klimahysterie in Deutschland fördert Diess u.a. mit seinen neulich verkündeten „14 Thesen“.
      Die Management-Prozesse unter Diess laufen katastrophal.  Den Betriebsrat kann ich verstehen, Herr Becker.

  18. In den 60er Jahren lernte die DDR von China ersetzte zeitweilig Betriebsdirektoren durch Arbeiter. Das Ziel war, bessere Entscheidungen für die Produktionssteigerung zu erreichen.
    Diese Experimente scheiterten in China und auch in der DDR. In dem größte DDR-Verlag, in dem mein Vater Verlagsleiter war, scheiterte dieses Experiment ebenfalls. Das mussten mein Vater und die SED-Politbürokraten erkennen.
    Die Genossen begriffen, dass die Interessen eines Betriebes, den die Direktion zu vertreten hat, sich mit den Interessen der Arbeiter und Angestellten beißen. Sie widersprechen sich.
    Das VW-Modell soll das Problem lösen, wird es aber nicht.
    Aufschlussreich das Ganze zu beobachten.
    Gegenwärtig hilft Corona, anderen Wegen den Durchbruch zu ermöglichen. Es sind wieder chinesische Experimente.

    • In der DDR wurden nicht „Betriebsdirektoren“ durch „Arbeiter“ ersetzt, sondern es ging auch darum die Leute mit der richtigen „Haltung“ in Stellung zu bringen, also stramme Genossen, die nichts können mussten, außer gehorchen. Und da sie nichts konnten, gehorchten sie. So läuft das im Sozialismus, damals wie heute. Das ist Systemimmanent.
      Übrigens interessierte damals niemanden in DDR, ob oder wie in China ein Sack Reis umfiel. Das scheint heute bei den grünen Genossen anders zu sein.

      • Dass ist ein anderes Thema, was Sie anschneiden.
        Ich erinnerte an ein kurzfristiges Experiment in den 60er Jahren. Ihnen offenbar nicht bekannt. Sie posten über die langfristige Politik.
        Das mit dem Gehorchen ist nicht, so wie Sie es posten, wahr. Wenn Sie das so sehen,.werden Sie Vieles, was heute in Deutschland passiert fehlbewerten, für sich falsche Entscheidungen treffen.
        Sie möchten doch nicht etwa behaupten, dass alle, die sich heute Impfen lassen, einfach gehorchen?
        In der DDR herrschte das Prinzip „Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit“. Die Notwendigkeit war nicht nur Druck, es waren auch Argumente, wie heute. Druck plus medizinische Argumente. Druck auf das reale Leben und Argumente etwas zu tun oder nicht, begleitet die Menschen ihr Leben lang. Der Druck und die Argumente sind unterschiedlich.
        Ich sehe zu viel Ähnlichkeiten mit dem Druck und den Argumenten und den Loyalitätsübungen, der heute erfolgten, und das, was ich in der DDR und Sowjetunion erlebte.
        China hat die Menschen in der DDR schon interessiert. Die Auseinandersetzungen zwischen den sowjetischen und chinesischen realen Kommunisten hat die Menschen interessiert. In der Prawda (Zentralorgan (Zeitung) der KP der Sowjetunion mit einer Auflage zeitweise von mehr als 10 Millionen) wurden die langen chinesichen Erkklärungen vollständig auf mehrere Seiten publiziert. In der DDR nicht. Die China-Politik hat viele Menshcen interesiiert, nicht nur die Politbürokraten. Man versuchte, von China zu lernen, wie heute. Hinzu kommt, es haben in der DDR viele Vietnamesen gearbeitet, studiert. Ich habe in Dresden die Diplomarbeit eines Vietnamesen als Ingenieur für Drucktechnik betreut. Wir haben politisch nicht diskutiert, aber sein Leben in Vietnam hat schon viele interessiert. Insgesamt wurden die Vietnamesen, so wie die Kubaner und Algerier recht isoliert gehalten. Die russlischen Soldaten der Sowjetarmee ebenfalls. Die sah mabn selten auf der Straße. Die Offiziere waren etwas freier.

  19. Auf eine höhere und gesamtstaatliche Konfliktebene einer funktionierenden Volkswirtschaft und eines effektiven und effizienten öffentlichen Dienstes (!) problematisierende gestellt:
    Eine Kernparole der Gewerkschaft(en) lautet weiterhin „wenn Dein starker Arm es will, stehen alle Räder still“.
    Eine weitere „wer glaubt, dass Dienststellenleiter Dienststellen leiten, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten“.
    Wer die Broschüre des DGB aus den 1990ern über das „Mobbing“ kennt, wei8 diese auch als Drehbuch des Mobbens zu lesen.
    Wer sitzt im Glaskasten? …

  20. Auf meine Frage:
    „und, wie ist euer Betriebsrat denn so“?
    an einen Betriebsratskollegen aus einer anderen großen Firma, antwortete er kurz aber aussagekräftig:

    Bestochen….

    Gut dass sich bei VW in dieser Hinsicht was geändert hat.
    Nichtsdestotrotz kann man den Kollegen nur Mut und viel Geschick im Glück wünschen.
    Sie werden es brauchen.

  21. Der Betriebsrat vertritt die Interessen der angestellten Mitarbeiter, die in erster Linie darin bestehen, für möglichst wenig Arbeit möglichst viel Lohn zu erhalten. Der Vorstand vertriit die Interessen der Eigentümer, die für möglist wenig Aufwand maximalen Gewinn sehen wollen. Der Unterschied bei VW ist in der Tat, dass der Konzern zum Teil dem Staat gehört, und der ist im Falle Niedersachsen schon seit langem stramm links. Somit folgt er in seiner Unternehmenspolitik nie nur rein betriebwirtschaftlich-kapitalistischen Zielen.
    Das erklärt auch die Personalie Herbert Diess, der Mitglied der SPD ist und seit langem dadurch auffällt, dass er am liebsten Greta Thunberg zur Cheffin der Produktentwicklung und Luisa Neubauer zum Vertriebsvorstand machen würde. Man merkt dem Beitrag des Autors an, dass sie beide bei BMW gewesen sind, daher wohl die mild-sympathisierende Sichtweise von Dr. Becker auf Diess.
    Volkswagen hat lange, sehr lange davon profitiert, dass es für tüchtige Ingenieure und Facharbeiter eine sichere und meist lebenslange Anstellung mit den höchsten Löhnen der Branche bot. Die Gegend zwischen Braunschweig und inzwischen weit nach Sachsen-Anhalt hinein ist übersät mit schmucken Häuschen, die sich diese Arbeitsnehmer leisten konnten. Ein Resulat waren die unbestritten guten Autos, die VW in seiner hohen Zeit zwischen der Premiere des Golf 1 und dem Diesel-Skandal baute. Ich fahre zwar einen Audi, doch in dem steckt überwiegend VW-Technik, 10 Prozent teurer verkauft. Er wird mein letzter sein, da die neuen nur die billig zusammengenagelten Kisten der Diess-Ära sind, aber das ist hier nicht mein Punkt.
    Volkswagen ist heute so ein Teil des Staates wie der ÖRR oder der Bundespresseball. Und Diess ist der ranghöchste Kombinatsdirektor des prominentesten VEB Deutschlands. Ein Schauspieler am Ende, der sein Gesicht hinhält für eine Strategie, die ihm die SPD und die EU-Kommission vorgeben. Das exzerziert er emotionslos herunter. Er wird nicht wie sein Vorgänger Winterkorn im Gefängnis enden, der noch versucht hat, gegen den Grenzwerte-Irrsinn der Politik vorzugehen – freilich mit einem Mangel an Schläue und ohne eine passende Exit-Strategie. Diess wird in 5 oder 10 Jahren mit 30 Millionen Abfindung und 25.000 € monatlicher Betriebsrente inkl. eines jährlich neuen Audi Q7 seinen Lebensabend zwischen West Palm Beach, Florida und den Golfkursen der Costa del Sol verbringen. Er hat alles richtig gemacht. Die Dummen werden jene Niedersachsen oder Kasselaner oder Zwickauer sein, die SPD, CDU oder die Grünen wählen. Es wird ihre gekündigte Betriebsrente und die zerstörten Wohlstandsperspektiven ihrer Kinder sein, mit denen sie bezahlen. Aber muss man Mitleid haben? Sie haben es ja mitgemacht, so wie die braven Lämmer bei VW.

    • Ihre Prognose kann zutreffen, aber niemand weiß, ob es nicht wie unter Gerhard Schröder laufen wird, der in der letzten Krise nach rechts gerückt ist, auch bezüglich VW. Wenn VW Absatzprobleme bekommen wird, und zwar über die aktuelle Chipkrise hinaus, dann wird die drohende Schieflage riesigen Druck erzeugen.

    • Da haben Sie nicht verstanden, die heutzutage Konzerne funktionieren. Der Vorstand vertritt mit nichten die Interessen der Eigentümer, sondern ausschließlich seine eigenen. Das war ja genau der Trick hinter dem „Finanzkapitalismus“. Wie leite ich die Kohle der Eigentümer in meine Taschen um. Und die Konzernlenker waren hier in den letzten 35 Jahren sehr erfolgreich.

  22. In Richtung Politik habe ich Herrn Diess durchaus als geschmeidigst, aber nicht als auf Konflikt gebürstet wahrgenommen.

  23. Wie man die eigenen Mitarbeiter derart vor den Kopf stoßen kann ist mir unbegreiflich. Disss sollte aufpassen, dass seine Mitarbeiter nicht zu Tesla wechseln.

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