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Produktionskürzungen und Stellenabbau

Tiefgreifender Umbruch bei Thyssenkrupp – Sigmar Gabriel tritt als Aufsichtsratschef zurück

31.08.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Hohe Energiekosten belasten Thyssenkrupp. Das Unternehmen will seine Stahlproduktion in Duisburg herunterfahren, mit erheblichen Folgen für die Beschäftigten. Die internen Spannungen haben sich durch den Rücktritt von Sigmar Gabriel und weiterer Aufsichtsratsmitglieder verschärft.

Thyssenkrupp, einst ein führender Name in der deutschen Schwerindustrie, steht vor einem historischen Umbruch. Die Stahlsparte des Unternehmens befindet sich in einer Krise, die enorme Herausforderungen umfasst. Der Rücktritt von Sigmar Gabriel und weiteren Mitgliedern des Aufsichtsrates der Stahlsparte zeigt einmal mehr die derzeitige Unsicherheit und die schwierigen Zeiten, in denen sich das Unternehmen befindet.

Produktionskürzungen und Stellenabbau: Die harte Realität

Thyssenkrupp hat kürzlich angekündigt, die Stahlproduktion in Duisburg um zwei Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Dies ist eine drastische Maßnahme, die erhebliche Folgen für die rund 13.000 Beschäftigten am Standort Duisburg haben wird. Die geplante Reduzierung der Produktionskapazität von 11 auf 9 Millionen Tonnen jährlich wird unweigerlich zu einem Stellenabbau führen. Der genaue Umfang der betroffenen Arbeitsplätze ist noch nicht festgelegt, aber die Unsicherheit innerhalb der Belegschaft ist bereits groß.

Um den sozialen Druck abzufedern, hat die Unternehmensführung betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen und eine Beschäftigungsgarantie bis März 2026 gewährt. Dennoch kann diese Garantie die Unsicherheit nicht vollständig beseitigen. Die Produktionskürzungen werden nicht nur die Herstellung, sondern auch die Verarbeitungs- und Verwaltungsbereiche betreffen.

Politische und wirtschaftliche Herausforderungen

Die aktuelle Situation bei Thyssenkrupp ist nicht nur das Ergebnis interner Probleme wie Missmanagement, sondern auch das Ergebnis externer Faktoren. Die deutsche Energiepolitik hat zu stark steigenden Energiekosten geführt, die die Stahlproduktion erheblich belasten. Gleichzeitig verschärfen günstige Importe aus Asien den Wettbewerb auf dem globalen Markt. Auch der Rückgang der Nachfrage in der Automobilindustrie, insbesondere im Bereich der E-Mobilität bei Audi, VW & Co., haben die Nachfrage nach inländisch produziertem Stahl weiter verringert.

Anstatt Unternehmen wie Thyssenkrupp durch steuerliche Entlastungen oder niedrigere Energiekosten zu unterstützen, verfolgt die Politik in Berlin weiterhin ihre strikten Klimaziele. Thyssenkrupp-CEO Miguel López treibt ebenfalls die grüne Transformation der Stahlerzeugung voran. Das Unternehmen strebt an, bis 2045 eine klimaneutrale Produktion in Duisburg zu erreichen. Dieses ambitionierte Ziel hat jedoch zu Spannungen im Aufsichtsrat beigetragen und möglicherweise zu Gabriels Rücktritt geführt.

Vergleich mit der Finanzkrise 2008

Die Herausforderungen, vor denen Thyssenkrupp steht, erinnern stark an die globale Finanzkrise 2008/2009. Während dieser Krise sah sich ArcelorMittal, der weltweit größte Stahlproduzent, ebenfalls mit dramatischen Problemen konfrontiert. Das Unternehmen musste seine Produktionskapazitäten um 40 Prozent reduzieren und über 29.000 Arbeitsplätze abbauen.

Um seine Marktstellung zu sichern, konzentrierte sich ArcelorMittal auf strategisch wichtige Branchen wie die Automobil-, Bau- und Energieindustrie. Ähnlich könnte auch Thyssenkrupp gezwungen sein, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu bleiben. Hätte man früher gehandelt, wären die Probleme vielleicht noch abwendbar gewesen, doch nun bleibt Thyssenkrupp bleibt kaum eine andere Wahl, als sich den Herausforderungen zu stellen und notwendige, jedoch schmerzhafte Maßnahmen umzusetzen – leider werden dabei wahrscheinlich die Arbeitnehmer die Hauptleidtragenden sein.

Interne Spannungen und Führungswechsel

Die internen Spannungen bei Thyssenkrupp haben sich kürzlich durch den Rücktritt von Sigmar Gabriel sowie mehrerer Vorstandsmitglieder der Stahlsparte weiter verschärft. Gabriel nannte „schwere Differenzen“ mit Konzernchef Miguel López und sprach von einem „Vertrauensbruch“ als Gründe für seinen Rücktritt. Dieser Schritt fiel zeitgleich mit Protesten der Mitarbeiter, die durch Unsicherheit bezüglich ihrer beruflichen Zukunft und die geplante Abspaltung der Stahlsparte angeheizt wurden.

In einem Interview mit Focus erläuterte Gabriel die Hintergründe seines Rücktritts detailliert. Er beschrieb die eskalierenden Konflikte mit López und kritisierte ihn für eine „beispiellose öffentliche Kampagne“ gegen die Vorstandsmitglieder. Gabriel behauptete, dass „keiner der Vorstände freiwillig gegangen wäre, wenn López nicht deren Reputation massiv öffentlich infrage gestellt hätte.“ Er warf dem Konzernchef einen zerstörerischen Führungsstil vor, der die Zusammenarbeit im Aufsichtsrat unmöglich gemacht habe.

Gabriel machte deutlich, dass die angestrebte Verselbstständigung der Stahlsparte stets an mangelnder Finanzierung gescheitert sei. López habe versucht, die Finanzierungslücke „quasi über Nacht“ zu schließen, was jedoch nicht gelungen sei. Obwohl der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky bereits 20 Prozent an Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) erworben hat und plant, seinen Anteil weiter auszubauen, und es zudem weitere Kaufinteressenten gibt, mangelt es weiterhin an ausreichender Finanzierung.

Gabriel kritisierte zudem, dass López den Stahlvorstand für die Unternehmensprobleme verantwortlich gemacht habe, anstatt die tieferliegenden strukturellen Probleme anzugehen. Gabriel bezeichnete dies als „einfach Unsinn“ und betonte, dass die Schwierigkeiten weit über Fehlentscheidungen des Vorstands hinausgingen. Zusätzlich warf Gabriel López vor, das Unternehmen und den Stahlvorstand direkt und am Aufsichtsrat vorbei beeinflusst zu haben, was eine konstruktive Zusammenarbeit unmöglich gemacht habe. Infolgedessen sahen Gabriel und seine Kollegin Frau Eller keine Grundlage mehr für ihre weitere Tätigkeit im Aufsichtsrat.

Die bittere Realität

Die aktuelle Lage bei Thyssenkrupp offenbart eine bittere Realität: Es gibt keine einfachen Lösungen für das Unternehmen. Trotz aller Bemühungen der Unternehmensführung wird ein Stellenabbau unvermeidlich sein, wenn Thyssenkrupp seine Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten will. Fehlentscheidungen im Vorstand und eine verfehlte Wirtschaftspolitik haben das Unternehmen in diese schwierige Lage gebracht. Die Herausforderung besteht darin, den unvermeidlichen Stellenabbau möglichst sozialverträglich zu gestalten und gleichzeitig die Grundlagen für eine Neuausrichtung des Unternehmens zu legen.

Der Rücktritt führender Köpfe hat zusätzlich Fragen über die strategische Ausrichtung und die Zukunft der rund 27.000 Beschäftigten aufgeworfen. Die IG Metall hat die aktuelle Strategie scharf kritisiert und fordert eine Rückkehr zu den grundlegenden Problemen des Unternehmens. Es bleibt ungewiss, ob Thyssenkrupp den Balanceakt zwischen notwendigen Veränderungen und dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit erfolgreich meistern kann.

Des Weitern könnte das Schicksal von Thyssenkrupp einen entscheidenden Einfluss auf die industrielle Basis des Landes haben. Es bleibt abzuwarten, ob eine Lösung gefunden werden kann, die das Unternehmen langfristig stabilisiert, bevor es für viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter zu spät ist.

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40 Kommentare

  1. Ich nehme an, dass „Sigi-Pop“ nur schon mal den Sessel für Robert Habeck freigemacht hat, denn der Robert braucht ja nun ab dem kommenden Jahr auch wieder ne Aufgabe.

  2. Für mich istdas was als Klimaneutral bezeichnet wird richtiger Weise ausgedrückt CO² Vermeidung. Mit Einfluß aufs Klima hat Co² nichts oder fast nichts zu Tun, wie das auch von Viele tatsächklichen Experten, die keine Propagandisten sind bestätigt wird.
    Wer Strom aus derzeitigen Windrädern und aus Sonne verwendet nimmt Einfuß auf das Klima und zwar negativ. Windräder, Abbau von Windstärke und Verwirbelungen was z.B. zu Veränderungen von Niederschlägen führt. Sonnenstrom z.B. Reflektion der Sonnenstrahlen, stärkere Erwärmung der Luft

  3. „Grüner Stahl“ ist nicht verkäuflich, da er ohne Qualitätssteigerung drei bis viermal teurer als gewöhnlicher Stahl hergestellt wird. Planwirtschaft können die Grünen mit ihren rotgelbschwarzen Blockflöten halt auch nicht und Export oder Diplomatie schon zweimal nicht.

  4. Es dürfte schwer fallen, mittels der Aussage eines privatrechtlichem Unternehmen, das …

    Unternehmen strebe an, bis 2045 eine klimaneutrale Produktion in Duisburg zu erreichen.

    … den aktuellen Wahnsinn zu übertreffen.
    Das 21. Jahrhundert wird als das der Heuchler und Verrückten in die Historie eingehen.

  5. Es gab Zeiten, da hätte die Führung solcher Konzerne kurzerhand ein eigenes Kraftwerk bauen lassen. Die heutigen Nachtwächter haben das nicht mehr drauf. Da wird gejammert und nach Staatsknete gerufen.

  6. Ich habe noch gelacht, als Habeck öffentlichwirksam 2 Milliarden Steuergeld zu Thyssen-Stahl trug, auf dass die ihren unglaublich hohen Energiebedarf zukünftig mit „grünem Wasserstoff“ decken. Ich dachte, die nehmen die 2 Milliarden und machen weiter wie bisher.
    Da wusste ich noch nicht, dass der Politiker Gabriel mit im armen Thyssen-Stahl Boot sitzt. Es scheint, als hätten die beiden Thyssen-Stahl tatsächlich transformiert, sprich abgewickelt.

    • Sehr geehrter Herr „gast“, ob Sie sich in guter Gesellschaft befinden, sei dahingestellt, doch zweifelsohne dürfen Sie sich zahlreicher Gesellschaft erfreuen.
      Jene eint: Ohne Kenntnis lachten sie – Die Erkenntnis ließ sie schaudern.
      Hochachtungsvoll

  7. Die Krupp-Stiftung ist mit knapp 21% der größte Anteilseigner der Thyssenkrupp AG, Siegfried Russwurm ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Sigmar Gabriel und seine SPD Gewerkschaften mischen auch mit. Alle CEO ´s waren Gurken und haben in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat einen katastrophale Geschäftspolitik betrieben. Die Vorsitzende der Krupp-Stiftung, eine Mathematikerin ist absolut unfähig diesen Konzern mit zu beaufsichtigen. Der aktuelle Aufsichtsratsvorsitzende Russwurm versucht seine Unfähigkeit durch Ausflüge in die Politik mit Angriffen auf die AfD zu vertuschen. In der Hoffnung auf viele Milliarden Subventionen, spielen sie das desaströse Spiel der Energiewende mit. Das geht jetzt offensichtlich voll in die Hose.

  8. Ist es wirklich so, dass ein Aufsichtsrat die Aufsicht über ein Unternehmen führt?
    Bei Differenzen mit dem CEO, also dem, der ausführt, tritt folglich der Aufsichtsrat zurück?
    Das ist perfekt.

  9.  Thyssenkrupp-CEO Miguel López treibt ebenfalls die grüne Transformation der Stahlerzeugung voran. Das Unternehmen strebt an, bis 2045 eine klimaneutrale Produktion in Duisburg zu erreichen. „
    Die Stahlproduktion wird auf NULL transformiert und aus die Maus. Die deutsche Industrie wird durch schwarzgrünrot gerade abgewickelt wie seinerzeit die DDR durch die Treuhand, nur heißt es dieses mal Transformation – und die Demokratie wird gleich mit transformiert.

  10. Seinen Auftrag, Staatsknete abzugreifen, hat er füllt. Für etwas anderes war er nicht da. Zwei Milliarden Euro sind aber für die Umsetzung der grünen Fantasterei viel zu wenig.

  11. Die Stahlproduktion bei Thyssenkrupp herunterzufahren ist ja keine Schnapsidee aus dem Habeckschen Haus, es ist Folge der wirtschaftlichen Bedingungen der BRD.
    Um es mit der Floskel, die in den 90er Jahren im Osten so geläufig wurde, es rechnet sich nicht mehr. Das Hickhack zwischen den Kostgängern im Management ist nicht der Streit um ein Missmanagement, sondern sie laufen auseinander weil keine Kohle mehr da ist. Der Sigi kriegt dieses Jahr wohl nicht seine 70.000 €.

  12. Nun ja, Gabriel bewies bei den meisten Dingen, die er anpackte selten ein glückliches Händchen!
    Selbst der berühmte Eisbär Knuth, für den er die Patenschaft übernommen hatte, ist frühzeitig verendet.
    Und das mit dem „grünen Stahl“ ist ein Hirngespinst bei Thyssen und auch anderswo!
    Dazu braucht man sich nur den Aktienkurs von „Plug Power“, einem der führenden Unternehmen der Wasserstoff-Industrie anzuschauen. Kurz vor Bankrott.
    Grüner Stahl ist ökonomischer Unsinn und wird bestenfalls hoch subventioniert am Leben gehalten!

  13. Hat der SPD-Siggi irgendwelche Erfahrungen in der Industrie? Meines Wissens war der bisher nur Politiker – mit wenig Erfolg!

  14. Wenns brenzlig wird verschwinden sie, weil sie genau wissen wer es zu verantworten hat und das sind ihre sozialistischen Glaubensbrüder und sonst niemand und die Bürger sind sowas von bescheuert, wie es schlimmer nicht geht und lassen sich von diesen linken Brüdern und Schwestern in der Politik und in den Gewerkschaften alle Grundlagen unter dem Allerwertesten wegziehen, was zum verzweifeln wäre, wenn es einen selbst betrifft und ansonsten kann man nur sagen. selbst schuld, denn wer das Versagen wählt erntet das Unglück und das haben sie nun davon.

  15. Was glaubt so ein Polit-Aufsichtsrat wie Gabriel mit seinem Rücktritt zu erreichen?
    Dass das wirtschaftliche Umfeld für Stahl in Deutschland (Stichworte: Green Deal, Wasserstoff, Habeconomics) besser wird?
    Oder wird ihm und anderen nur der Stuhl zu heiß für die paar Kröten?

  16. Hat Sigmar Gabriel bei TK Gutes geleistet? Warum tritt man als Politiker zurück, wenn es darum geht viele tausende Arbeitsplätze zu erhalten?

  17. Steuerzahler-Milliarden für die Wasserstoff-Stahl-Illusion kassiert, obwohl man genau gewusst hat, welcher Irrsinn dahintersteckt.
    Nachdem diese Milliarden sinnlos verbraten wurden, hat man bemerkt, dass die reale Stahlerzeugung vernachlässigt wurde gegenüber der virtuellen.
    Anstatt sich vor 2 Jahren starkzumachen für billige Stromerzeugung durch KKWs, ist man Habeck hinterhergehechelt in seinem Klimawahn, ähnlich der Autoindustrie.
    Ich habe das Gefühl, dass die heutige Managergeneration samt und sonders in einschlägigen Schulungszentren (Stichwort WEF) gehirngewaschen wurde, und anstatt dem Firmen- und Mitarbeiterwohl verpflichtet zu sein, den neuen Götzen Nachhaltigkeit, Diversität und Klima hinterherhechelt.
    Grausam.

  18. Was hat das Weltklima davon, wenn der Stahl nun in China mit günstigem Kohlestrom hergestellt wird und ein paar Millionen Tonnen per Schiff nach Europa gebracht werden? Das nutzt dann nichts, wenn ThyssenKrupp klimaneutral ist.

  19. Als Sigmar Gabriel Wirtschafts-Minister war wurden die deutschen Erdgas-Speicher an Gazprom verkauft.
    Von der Gefahr einer zu hohen Abhängigkeit vom russischen Gas wollte damals keiner was wissen.
    Vor der Amtszeit Gabriel’s lag der Anteil an russischem Gas an der deutschen Energie-Versorgung unter 30%, danach über 50%.
    Jetzt „belasten Hohe Energiekosten Thyssenkrupp“.
    Sowas kommt von sowas.

  20. RRG macht keine halben Sachen. Das zeigt sich z. B. am Sprengen von Kühltürmen: (Wie?) im Krieg wird möglichst viel verbrannte Erde hinterlassen. So ist m. E. auch ThyssenKrupps Stahlsparte zu betrachten. Sie soll aufhören zu arbeiten. Passt doch.
    Und die Gewerkschaften? Sehen seit Jahren zu.

  21. Verstehe ich nicht, lt Herrn Habeck, kompetentester Wirtschaftsminister aller Zeiten, ist der zu erzeugende “grüne” Stahl ein weltweit höchst gefragtes, einzigartiges Produkt deutscher Industrieproduktion. Für Thyssen-Krupp brechen daher goldene Zeiten an, weshalb diese Rücktritte?
    Herr Gabriel zeigt sich sehr unsolidarisch mit der geplanten wirtschaftspolitischen Entfaltung des Landes. Die Sonne scheint! Alles gut!
    Oder doch nicht?

  22. Natürlich gibt es eine extrem einfache Lösung für das Unternehmen. Alle deutschen Standorte zeitnah dicht machen und die Konzernzentrale aus Deutschland weg verlegen.
    Ist der Vorstand dazu nicht in der Lage ist es Aufgabe der Aktionäre diesen sofort vor die Tür zu setzen.

  23. Haben Die für die Produkttionsumstellung auf „GrünIdeologie“ Wasserstoff von Habeck nicht erst 2 Milliarden versprochen bekommen?
    Nach heutigem Stand der Technik deckt dies vermutlich aber bei Weitem immer noch nicht die Mehrkosten um konkurrenzfähig zu bleiben

  24. Ich habe noch nirgends gelesen, ob die vier Aufsichtsräte und drei Vorstände (von fünf) mit sofortiger Wirkung zurückgetreten sind. Vermutlich trifft dies aber zu.
    Bei allem Frust der Betroffenen scheint mir das offen gesprochen schon Fahnenflucht zu sein, wenn man sich in so einer für das Unternehmen kritischen Situation einfach vom Acker macht. Das sind keine einfachen Mitarbeiter, die vielleicht einmal frustriert alles hinwerfen, sondern von denen erwartet man schon etwas mehr Verantwortungsbewusstsein. Und für den Frust gibt es auch ein „Schmerzensgeld“. Gibt es nicht auch einen „Rücktritt zur Unzeit“?

  25. Verstehe ich nicht. Ich denke, Sonne und Wind schicken keine Rechnung? Also müsste Thyssen-Krupp doch den Weltmarkt mit konkurrenzlos billigem Stahl überschwemmen können, oder? Haben die denn nicht zugehört, als Olaf Scholz vor einem Jahr „Wachstum wie in den 1950er- und 1960er-Jahren durch den Öko-Umbau des Landes“ vorausgesagt hat?

  26. Mir fallen die Entgegenkommnisse an die Politik auf:
    Das Unternehmen strebt an, bis 2045 eine klimaneutrale Produktion in Duisburg zu erreichen. (einfach nur dumm)
    Sigmar Gabriel als Aufsichtsratsvorsitzender ist ganz klar ein Hinweis auf seine Eitelkeit, nicht auf Kompetenz.

  27. Die Produktionskapazität von 11 auf 9 Millionen Tonnen jährlich zu senken bedeutet auch ein Einsparen von angeblich schädlichem CO2.
    Und um „grünen“ Stahl zu produzieren bekam ThyssenKrupp Subventionen aus Steuergeld durch Robert Habeck in Höhe von fast 2.000.000.000.00 Euro im Juli 2023: https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/bundesminister-fur-wirtschaft-und-klimaschutz-robert-habeck-besucht-thyssenkrupp:-thyssenkrupp-steel-erhalt-forderung-in-einer-gesamthohe-von-rund-zwei-milliarden-euro-durch-bund-und-land-229073.
    Was ist jetzt damit? Und wo ist das Geld?
    Und kann sich der Reststahl, der produziert wird, jetzt durch den Verzicht auf Produktion „grün“ nennen?

  28. Welche Qualifikation hat Gabriel, die ihn in den Aufsichtsrat brachte?
    Hat er was studiert, eine besondere Gabe?
    Mir ist nichts bekannt, nur das es für diesen Posten Geld gibt.

  29. Schon wieder jemand, der sich wundert das das verschenken von Milliarden in die ganze Welt, das verschrotten von Kraftwerken, das Klimagedöns etc.zu steigenden Energiekosten führt! Das soll jetzt durch Geldgeschenke der Regierung ausgeglichen werden? Sprich vom Steuerzahler. Wer jemand wie Gabriel, einen studierten (?) Politiker in der Wirtschaft als Vorstand hat, was erwartet der? Das ergibt nur Durchsetzung der komplett irren Politik – bis zum Zusammenstoß mit der Realität.
    „Als Bundesumweltminister setzte er (Gabriel) sich für die Energiewende, also den Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie und eine Reduktion von CO2-Emissionen ein.“
    Zumindest hat er erkannt, das es so nicht weitergeht. Seine Schäfchen wird Herr Gabriel schon im trockenen haben…
    Jetzt wundern sich auch die Arbeiter? Wen oder was haben die denn die ganze Zeit gewählt, Herr Gastautor?

  30. Im Vorstand der Thyssenkrupp fand ich von Berufsakademie bis Doktortitel keinen Ingenieur. Keinen Naturwissenschaftler.
    So eine Firma ist wertlos, weil t o t.

    • Das begann als dumpfe Ahnung schon mit Gerhard Cromme Mitte der 80er Jahre – also 40 Jahre her. Alle Ingenieure hielten nix von diesem Ehrgeizling.
      Er hatte eine ganz schlechte Presse – damals bedeutete das noch etwas.

  31. Und was ist mit Siemens Energy? Woher kommen die hohen Energiekosten? Wer ist beteiligt? Wird VW demnächst auch abgewickelt? Wer zahlt dann Steuern und Sozialabgaben? Woher kommt das Bürgergeld? Fragen über Fragen.

  32. Thyssenkrupps Probleme sind vom Green Deal verursacht, der Energie künstlich verteuert und Verbrennerautos langfristig verbietet. Dadurch ist eine rentable Stahlproduktion ohne Dauersubventionen nicht mehr möglich; durch das Autoverbot wird die Stahlnachfrage dauerhaft gedrosselt.

    Ein weiterer Fehler war der Verkauf der Aufzugsparte an Finanzinvestoren. Die Aufzugsparte verdiente gut Geld, war das eigentliche Kronjuwel, musste aber verkauft werden, um Schulden zu begleichen. Vielleicht wäre ein Börsengang der Sparte Aufzüge & Rolltreppen mit Thyssenkrupp und der KfW als Anker-Großaktionäre besser gewesen…

  33. Es ist praktisch aussichtslos ein spezialisiertes Unternehmen mit hoch verschachtelten Arbeitsprozessen im Wochentakt den gerade neuesten Ideen eines Kinderbuchautors anzupassen. Der ausschließlich ideologisch begründete, dabei fast willkürliche Dirigismus einer entfesselten Grün-woken Administration ist in einem marktwirtschaftlichen Umfeld nicht zu überleben, wenn die anderen Volkswirtschaften ihrem Unternehmenssektor nicht dieselben Handicaps aufbürden. ThyssenKrupp wird als Stahlhersteller untergehen, dessen bin ich mir sicher.

  34. Thyssenkrupp-CEO Miguel López treibt ebenfalls die grüne Transformation der Stahlerzeugung voran. Das Unternehmen strebt an, bis 2045 eine klimaneutrale Produktion in Duisburg zu erreichen.
    Das ist sehr realistisch, denn wenn man nicht mehr wettbewerbsfähig ist verschwindet man vom Markt und somit wird nichts mehr produziert was wiederum zu einer klimaneutralen Produktion führt. Nichts produzieren bedeutet Null CO2 Emissionen. Ziel erreicht. 🤣🤣🤣

  35. Als Aufsichtsratsvorsitzender entscheidet er über die Personalfragen in der Vorstandsetage! Also sehe ich hier nur einen vorgeschobenen Grund! Vermutlich ist die Lage im Konzern weit angespannter, als man vermuten kann. Meine Sicht der Dinge!

  36. Wieder ein Politiker, der alles „kann“, dabei Steuergelder in ein Fass ohne Boden (Förderung von H2-Stahlproduktion) umgeleitet hat. Am Ende alles nichts geworden aber Geld ist Weg.
    Hat es was mit Korruption zu tun oder ist es „nur“ Vetternwirtschaft?

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