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Branchenreport Elektromobilität

Reichweitenangst und lange Ladezeiten bleiben Kaufhemmnisse für reine E-Autos

14.07.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Die staatliche Förderung treibt den deutschen Elektro-Pkw-Markt hoch. Aber von einem Durchbruch kann nach wie vor nicht gesprochen werden. Auf reine Elektro-Antriebe verlassen sich nur wenige Käufer.

Die Fördermaßnahmen der Bundesregierung zeigen Wirkung: Die Neuzulassungen von Elektro-Pkw haben im Juni um 118 Prozent auf 18.997 Fahrzeuge (KBA) weiter deutlich zugelegt. Ihr Anteil am Gesamtmarkt stieg auf 8,6 Prozent. Im ersten Halbjahr 2020 haben sich damit die Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland trotz der Corona-Krise auf 93.682 Elektroautos fast verdoppelt (+96 Prozent), währen im gleichen Zeitraum die Pkw-Neuzulassungen corona- und konjunkturbedingt um 35 Prozent schrumpften, allerdings immer noch auf beachtliche 1.210.700 Neuzulassungen. 

Wie politisch aus Umweltschutzgründen angestrebt nimmt die Elektromobilität in Deutschland also zu, von einem Marktdurchbruch kann jedoch nach wie vor nicht gesprochen werden. Zumal der Teufel, wie üblich, im Detail steckt. So verbirgt sich hinter der „elektrischen“ Markt- Dynamik, dass auch im Juni die Plug-In-Hybride (PHEV), also Elektro-Autos mit der Kraft eines „zweiten Herzens“ auf Verbrennerbasis, Hauptursache für den Absatzerfolg waren. Sie verzeichneten einen Anstieg um 274 Prozent auf den neuen Rekordwert von 10.749 Einheiten. Ihr Anteil an den Elektro-Neuzulassungen erreichte damit 57 Prozent. Das Marktvolumen rein batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) stieg dagegen lediglich auf 8.119 Einheiten (+ 41 Prozent). 

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An dieser Entwicklung lässt sich ablesen, dass Reichweitenangst und lange (und unsichere) Ladezeiten nach wie vor wichtig Kaufhemmnisse darstellen. Da das Modellangebot der deutschen Hersteller an Plug-In-Hybriden schon in 2020 weiter überproportional zunehmen wird, dürfte dieses Markt Segment auch weiterhin überproportional wachsen. Sehr zum Leidwesen jener Hersteller, die sich ausschließlich auf die Produktion hochpreisiger batteriebetriebener E-Autos konzentriert haben.

Dank der Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge konnte die deutsche Automobilindustrie ihren Marktanteil bei Elektroautos im Juni auf 67 Prozent (Vorjahresmonat: 46 Prozent) ausbauen. Die Modelloffensive ist in vollem Gange; laut VDA bieten deutsche Konzernmarken bieten bereits jetzt rund 70 verschiedene Elektro-Modelle an. Bis Ende 2023 sollen es mehr als 150 werden.

Entsprechend der bekannten Gebrauchsnachteile heutiger E-Autos blieben private Käufer im Verglich zu gewerblichen Käufern auch im Juni bei einem Anteil von 28 Prozent an den Elektroneuzulassungen weiterhin verhalten. Der VDA rechnet aber damit, dass sich das ändern wird. So geht Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), fest davon aus, dass die ab 1. Juli 2020 für sechs Monate abgesenkte Mehrwertsteuer in Kombination mit dem deutlich erhöhten Umweltbonus in den nächsten Monaten zu einer höheren Nachfrage bei privaten Käufern führen wird. „Für Hersteller, Handel und Kunden besteht nun Klarheit über die Förderung beim Kauf von Elektroautos. Beide Maßnahmen sind wichtige Instrumente, um die Erneuerung der Fahrzeugflotte durch klima- und umweltfreundliche Elektrofahrzeuge zu unterstützen“.

Weitere Zahlen vom VDA:

  • Der erhöhte Umweltbonus für den Kauf von Fahrzeugen mit Elektro- und Hybridmotor ist in dieser Woche mit Rückwirkung zum 3. Juni 2020 in Kraft getreten. Für den bisherigen, niedrigeren Umweltbonus wurden bis Ende Juni laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bereits 214.269 Anträge gestellt. Der Firmenwagenanteil bei Elektro-Pkw lag auch im Juni mit 39 Prozent aufgrund der steuerlichen Förderung deutlich über dem entsprechenden Anteil im Pkw-Gesamtmarkt von 28 Prozent.
  • Am 1. April 2020 lag der Bestand elektrisch angetriebener Pkw auf deutschen Straßen nach KBA-Angaben mit 284.000 Einheiten um 67 Prozent höher als im Vorjahr. Bis der Pkw-Gesamtbestand von 47.715.977 Einheiten (1. Januar 2020) auf deutschen Straßen elektrisch betrieben wird, dürfte es wohl noch ein paar Jahre dauern.
  • Im Mai konnte die Produktion von Elektro-Pkw wieder hochgefahren werden. Weltweit bauten die deutschen Hersteller ihre Fertigung um 17 Prozent auf 36.200 Elektro-Pkw aus. Damit sind im Jahresverlauf bereits 72.800 BEV (+21 Prozent) und 115.400 PHEV (+52 Prozent) fertig montiert worden. 

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29 Kommentare

  1. Von einer CO2-Ersparnis habe ich schon ganz lange nichts mehr gehört. Je mehr die E-Ressourcenverschwender gepusht werden, desto geringer die Bereitschaft, deren Bilanz durchzurechnen.

  2. Den Preis eines E-Autos mit dem Preis eines Neuwagens mit Vollausstattung zu vergleichen, wie hier in den Kommentaren zu lesen, ist nicht zielführend.

    Mehr als die Hälfte aller in Deutschland zugelassenen PKW sind Gebrauchtfahrzeuge mit einem Wert von unter 10.000 Euro. Die Menschen können sich keine Autos mehr leisten, die dem halben Gegenwert eines Einfamilienhauses entsprechen und sie wollen erst recht keine Reichweitennachteile dafür in Kauf nehmen (350 km Reichweite auch bei Tesla sind im Winter und bei eingeschalteter Heizung utopisch).

    E-Autos sind und bleiben Zweit- oder Drittwagen für Reiche, also teure Spielzeuge, wie ein Porsche oder ein Ferrari, lediglich mit anderem Hintergrund.

    An der Nachfrage des Marktes gehen diese Fahrzeuge völlig vorbei. Auf einem freien, unsubventionierten Markt hätten sie nicht den Hauch einer Chance.

    Die Grünen werden ohnehin weder beim Diesel, noch beim Benziner halt machen. Das ist nur die altbekannte „Salamitaktik“. Ziel ist das Ende allen Individualverkehrs.

    „Es wird nicht reichen, die Verbrennungsmotoren durch Elektroantriebe zu ersetzen. Die Autos müssen von der Straße.“

    Das ist das erklärte Ziel. Das gilt auch für die Elektromobilität.

    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.radikale-mobilitaetswende-gruene-jugend-will-autos-abschaffen.ecd6cecf-3871-4a59-9158-f7e31f943572.html

    Wer grün wählt, kann später nicht sagen, er habe von „nichts gewußt“.

  3. Reiner12, was sie bei der Abschätzung des „Tankstellen“-Bedarfs übersehen ist, dass ein sseht großer Teil der Nutzer 95% des Energiebedarfs über Nacht decken werden (oder Tagsüber beim Arbeitgeber) . Eine Nacht an einer normalen Schukosteckdose ergibt 150 km Reichweite. Fahren Sie mehr pro Tag? Wenn nicht, ist der „Tank“ jeden Morgen oder nach der Arbeit einfach voll.
    Nur wer dann wirklich mal auf Langstrecke geht braucht dann Schnelladestationen. Tesla hat diese Herausforderung bisher sehr elegant gelöst – ohne irgendwelche Engpässe.

  4. Reichweite im Anhängerbetrieb gibt es nicht. Nach meiner Kenntnis, gibt es z.Zt.
    keine E-Mobile die für den Hängerbetrieb frei gegeben sind.

    • caravaning.de hat schon Anfang 2019 einen Test des Model X mit Wohnwagen veröffentlicht.

    • Tesla und Polestar können dies. Der Polestar hat diese sogar integriert.

    • Der Audi e-tron ist auch für Hängerbetrieb zugelassen. Allerdings wird dann die Reichweite noch weiter massiv eingeschränkt , deshalb sind E-Autos für Hängerbetrieb eher ungeeignet.

  5. Zitat: „lässt sich ablesen, dass Reichweitenangst und lange (und unsichere) Ladezeiten nach wie vor wichtig Kaufhemmnisse darstellen.“

    > Mit Blick auf das reine e-Mobil ist die Ablehnung solcher e-Autos doch kein Wunder. Denn abgesehen davon, dass wenn man „nur“ Normalverdiener ist und sich nur ein Auto finanz. leisten kann, WER soll denn Spaß und Lust daran haben, dass sich als Auto-Besitzer z.B samt Familie und Koffer in einen günstigeren e-Kleinwagen reinquetscht UND dann bspw bei einer Reise von Hamburg nach (nur) München, dann je nachdem(Stau, Berge) mind. 2-3x lange stoppen muß um seine e-Karre aufzuladen(soweit dann auch eine Ladestation vorhanden UND v.a. auch frei ist)??
    Also ICH auf jeden Fall mal NICHT….!

  6. Beobachten wir mal, wie sich die (Reichweiten.) Angst und die Technologie in den nächsten 3-5 Jahren weiter entwickeln.
    Aktuell lädt man mit den modernsten Elektroautos mit einer maximalen Ladegeschwindigkeit von über 1000 km/Stunde.

    • Ein Tesla Model 3 mit ca. 400km Reichweite ist heute mit abzug der Förderung für etwa 37.000€ bestellbar. Inkl. 10 Jahre Steuerbefreiung, keine vorgeschriebenen Inspektionen, eine Karosserie die vom Hersteller für 1.000.000 Meilen sowie ohne großartige Wartung vorgesehen ist. Bei sagen wir 350km Netto-Reichweite ist man ca. 3 Stunden unterwegs und während man dann sinnvollerweise ohnehin mal kurz eine kleine Pause machen sollte lädt der Supercharger die Karre wieder gut voll. Eine Reichweitenangst bei der Ladeinfrastruktur besteht hierzulande wirklich nicht mehr.

      37.000€ sind übrigens auch kein astronomischer Preis wenn man die eigentliche Konkurrenz, also BMW 3er, Audi 4 oder C-Klasse betrachtet. Und lässt man mal die Wartung der nächsten 10 Jahre reinlaufen braucht man auch nicht der klügste Excel Rechner sein.

  7. Wenn demnächst die neuen grünlinken Jakobiner an die Macht kommen wird E-Auto halt befohlen. So einfach ist das.

  8. Merkwürdigerweise nennt der Autor den Hauptgrund für die Ablehnung reiner Elektroautos durch Privatkunden nicht: den Preis. Weniger Mobilität für mehr Geld – das kann sich die breite Masse schlicht nicht leisten. Die Reaktion des Kunden hat also nichts mit „Angst“ zu tun, sie ist vollkommen rational. Die dem Prinzip nach bereits vor über 130 Jahren erfundenen (und bis zum 1. Weltkrieg bei reichen Damen in den USA sehr beliebten) E-Autos werden sich erst dann durchsetzen, wenn sie objektiv einen höheren Nutzwert pro Preiseinheit bieten als Verbrenner – oder wenn letztgenannte verboten werden…

    • Ein wirklich BLANKER Golf 8 TDI kostet 25.000€. Nehmen wir mal ein paar Ausstattungen rein die wirklich heutzutage Standard sind wie z.B. Tempomat oder gute Sitze dann landen wir in kürzester Zeit bei etwa 30.000€. Und auch da sind wir weit weg von irrational, denn dieses Auto hat dann irgendwas um 110-140PS. Der Verbrauch. Steuern vermutlich so um die 200€/Jahr -> in 10 Jahren dann also 2000€. Wartung un inspektion teuer, zumal die neuen Motoren Öl-empfindlich geworden sind und es hassen Longlife Intervalle auszufahren. Hinzu kommen massive Verkokung durch die AGR Problematik schon so ab 100.000km Laufleistung. Rechtslage zur Einfahrt in die Städte…völlig offen. Preis bei 6 Liter Diesel auf 100km ~6€. Beim E-Auto mit 18kw/h Verbrauch 5,40€.
      Die höheren Preise für einen subventionierten i3 oder Zoe oder ioniq oder sogar tesla 3 holt man schnell wieder rein. Fair muss man allerdings bleiben, denn ein Neuwagen gegen einen Gebrauchtwagen oder eine unterschiedliche klasse antreten zu lassen ist unfair.

      • Nebenbei kann man auch einmal das Thema Wertverlust ansehen: Stromer schneiden da bisher überraschen gut ab wie auch schon der ADAC bemerkt hat. Ist ja auch logisch: Kein Turbolader, kein Getriebe, kein Auspuff, wenig Bremsenverschleiss, kein Zahnriemen, kein Ölwechsel, ….

      • „Die höheren Preise für einen subventionierten i3 oder Zoe oder ioniq oder sogar tesla 3 (…)“

        Es ist nicht Ziel eines Geschäftsmodells, Produkte anzubieten, die sich nur halbwegs rechnen, solange sie subventioniert bleiben. Das scheint aber wohl gerade in Deutschland Schule zu machen, wie man bereits am Windmühlenwahn sehen und an den höchsten Strompreisen Europas für Endverbraucher ablesen kann.

  9. Das Batterieauto läßt sich weder herbeischreiben durch ständiges Berichten oder Anpreisen, noch durch kurzfristige Kaufanreize herbeizwingen. Der Kaufpreis eines Autos ist ja nur eins, jeder, der einen Pkw hat, weiß, daß die Kosten so richtig erst nach dem Kauf losgehen. Innerhalb von Groß- und Mittelstädten, in denen die Mehrzahl in mehrstöckigen Häusern mit kleineren Wohungen lebt, gibt es keine nennenswerte Ladeinfratruktur, nicht einmal, wenn man inkaufnähme, daß das Aufladen stets die ganze Nacht dauerte. Es wird auch keine solche entstehen, dazu ist nirgendwo Platz.
    Sicher wird VW seine drei Batteriebaureihen bis Mitte kommenden Jahres auf den Markt bringen und riskiert dafür sogar, daß der Golf 8 zur am schlechtesten verkauften Version der Reihe seit der Einführung des Golf 1 wird. Doch praktisch kein Käufer, der den Golf als Neuwagen in Betracht zieht, wird oder würde einen ID3 kaufen. Das ist ein rein politisch motiviertes Modell.
    Tesla wird es vermutlich schaffen, in Ostdeutschland ein Regionalbewußtsen zu schaffen (was die westdeutschen Hersteller dort nie so recht geschafft haben), sobald die Fabrik bei Berlin produziert, und wird doch eine Nischenmarke bleiben. Völlig unklar ist nämlich, was mit gebrauchten E-Autos geschieht. Keiner wird sie kaufen, wenn die Batterie nicht nagelneu ist, egal ob sie sonst schon 150000 km auf der Uhr haben. Das ist der gleiche Grund, warum es keinen echten Markt für gebrauchte Smartphones mehr gibt – zeigt der Batteriezustand weniger als 98 % Ladeleistung an, ist das Gerät praktisch unverkäuflich, auch als iPhone. Das aber ist meist schon nach einem Jahr der Fall.
    Der Plug-In Hybrid kann nichts besser oder umweltfreundlicher als ein Diesel, im Grunde ist diese Technologie nur etwas für dieselresitente Märkte wie Nordamerika oder Ostasien. In Europa ist sie reine Ressourcenverschwendung, und wer einen Prius mal bevorzugt über die Autobahn fährt, weiß, daß ihn jeder Diesel mit Leichtigkeit schlägt.

    Noch weiß das die Mehrheit der Käufer. Ob das on fünf Jahren auch noch so ist, weiß man nicht, aber wenn sie es vergißt, wird es in Deutschland keine Autoindustrie mehr geben. Das hilft aus kein ID15 mehr.

  10. WIE SOLL DAS FUNKTIONIEREN?

    Das E-Auto ist eine Luftnummer – und seine regierungsseitige Unterstützung zeigt nur, wie inkompetent unser Politestablishment wirklich ist. Ein paar Fakten:

    -wir haben in der Bundesrepublik ca. 46 Millionen Kfz. Wollte man die alle durch E-Autos ersetzen würde das einen geschätzten Strom-Mehrbedarf von MINDESTENS ca. 30% bedeuten – wo wollen die denn so viel Strom hernehmen, wenn sie gleichzeitig die Grundlast (durch Abschaltung von Kraftwerken) immer weiter abbauen?

    -mal an einem konkreten Beispiel demonstriert, wie viel Strom ein E-Auto wirklich verbraucht: in meinem Single-Haushalt verbrauche ich pro Jahr ca. 800 kw/h. Der E-Motor eines große Tesla leistet ca. 400 kw. Die liegen zwar nicht immer an, aber sagen wir 200 kw. Dann erreicht ein Tesla schon bei nur 4 Stunden Betrieb meinen Haushalts-Jahresverbrauch.

    -ab dem Zeitpunkt wo man es von der Ladesäule abkoppelt VERBRAUCHT ein E-Auto ausschließlich Strom (was es durch Bremsrückgewinnung wieder rein holt ist vernachlässigbar). Ein Verbrenner PRODUZIERT die von ihm benötigte Energie durch chemische Umsetzung des Treibstoffs autonom.

    -die Praxistauglichkeit eines E-Autos wurde bisher viel zu wenig untersucht: auch E-Autos werden z.B. Unfälle und damit verbundene Staus verursachen. Wie sieht es z.B. bei einem E-Auto aus, wenn es nachts bei Eiseskälte in einem 40 km langen Autobahnstau steht? Wenn Verbraucher wie Heizung, Scheinwerfer, heizbare Heckscheibe, Scheibenwischer und Motor die Batterie in kürzester Zeit leer saugen? Dann steht das E-Auto da – und wie lädt man es wieder auf? Vorher alle hundert Meter Steckdosen in den Leitplanken bauen? Kilometerlange Ladekabel?

    -auch die Gesamtumweltbilanz ist bei ganzheitlicher Betrachtung (und nur die zählt – also von der Produktion der ersten Schraube bis zur Entsorgung umweltschädlicher Batterien und des letzten Karosseriefitzelchens irgendwann) vermutlich verheerend. Das E-Auto beruhigt die Gemüter der Simpel-Denker – weil es keinen Auspuff. Und letztendlich geht es nur um die Beruhigung des Gewissens dummer Herdenmenschen – die zu blöd und zu feige sind, ganzheitlich zu denken.

    E-AUTO: EINE LUFTNUMMER!

    • wo der Strom herkommen soll? Na vielleicht aus den Kraftwerken? Haben sie mal geschaut wie stark der Strombedarf Deutschlands zwischen Tag und Nacht schwankt? Das sind Gigawatt. Jeden Tag. Der Strombedarf sinkt nachts massiv ab. Würden alle E-Autos fahren würde einfach nur der Nachtverbrauch weniger stark absinken. Das wars. Die Strom-Menge ist überhaupt nicht das Problem, sondern eher die Lademöglichkeiten für städter. Auf dem Land ebenfalls kein Problem. Bei durchschnittliche 50km pro tag eines deutschen Pendlers fallen etwa 8-10kw/h an die nachgeladen werden müssen. Das schafft jede Schuko-Steckdose, selbst wenn man sie auf 1000Watt drosselt. Jeder Toaster der anspringt belastet das Netz mehr und spontaner.

      Ein durchschnittlicher E-Wagen zuhause wird den Strombedarf bei 15.000km um etwa 2000-2500kw/h anheben. Absolut lächerlich wenig. 6500kw/h verbrauch waren zur Zeiten der Glühlampe auch absolut normal oder als Kühlschränke und Kühltruhen massiv Saft zogen sowie Trockner und Waschmaschine. Auch da brannte keine Leitung durch. Ich erinnere auch an die guten Nachtspeicheröfen die genau das taten was zukünftig E-Autos auch tun. Sie ziehen Saft aus dem Netz wenn es nicht benötigt wird. Diese ganze Diskussion ist nichts anderes als unsinnige Panikmache .

    • Hören Sie auf mit den Milchmädchenrechnungen!
      Ein Tesla braucht 15-25 kWh pro 100 km. Sie kommen mit ihren wilden Annahmen tatsächlich auf Faktor 10 mehr und das schon allein bei dieser einen Zahl.

  11. Ich weiß, daß ich mich in meinen Benziner setzen und jederzeit von Berlin nach Frankfurt, Köln oder Düsseldorf fahren kann. Mit einem Tankstopp von ca. 10 Minuten geht die Reise weiter nach München, Stuttgart oder zum Bodensee. Mit so einer Stromkiste ist kurz hinter Hannover Ende im Gelände – da brauche ich keine „Reichweitenangst“ zu haben – es geht einfach nicht. Die Leistung des Produktes „Elektroauto“ ist einfach für diesen Anwendungsfall nicht ausreichend. Ob sie das je sein wird – wissen wir nicht. Wenn ich nur einen Wagen für die Stadt brauche und für alle Fernreisen sowieso in den Flieger steige, sieht die Sache dann schon anders aus. Aber auch bei absolut sicheren Anwendungsfällen – wie dem elektrischen Postauto (gab es mit Bleibatterien schon in den 1920er/1930ern) – ist die Elektromobilität gescheitert. Warum – wissen wir nicht. Es hätte ein Leichtes sein müssen, einen zuverlässigen „Street Scooter“ in ausreichenden Stückzahlen zu einen günstigen Preis zu bauen…

    • Sie dürfen sich natürlich beliebig von irgendwelchen Anspruchshaltungen abhängig machen. Solche limitierenden Vorannahmen schränken letztendlich ihre eigene Freiheit ein.

  12. Wer ein Faible für überteuerte Scherzartikel hat, ist doch mit dem Kauf eines reinen E-Mobils bestens bedient. Wobei ich mich frage, ob in diesem Kontext überhaupt noch von Mobilität in herkömmlichen Sinne gesprochen werden kann. Aber einige Kurzurlaube während der Aufladungsvorgänge mögen ja auch ihren Reiz haben.

  13. Ein reines Elektroauto mit annähernd dem Fahrkomfort und dem Raumangebot gibt es nicht in dem mir möglichen Preissegment. Ein Hybridfahrzeug kommt nicht in Frage, da alsbald der Benzinmotor angeht und der Verbrauch entsprechend steigt. Auf meinen Langstrecken bin ich mit meinem Diesel vollkommen zu frieden.
    Immer noch ungeklärt ist, woher der Strom für eine entsprechende Mobilität her kommen soll oder mit welchen Rohstoffen die Batterie und die sonstigen Komponenten gebaut werden. Neben den Kobolden sind da auch Kupfer und Lithium zu nennen, deren Abbaugebiete man sich gerne in Südamerika ansehen kann, mit entsprechender Umweltzerstörung. Die Rohstoffe sind weder aufbereitet noch verarbeitet. Die Bauern im Umfeld der Abbaustätten von Lithium beklagen sich über Wassermangel und den Verlust ihrer Lebensgrundlage, damit wir uns mit einem E-Auto wohl fühlen. Außerdem kommt mir so eine Brandfackel nicht in die Garage – fragen sie den Streetscooter Hersteller, warum sich so ein Gefährt nicht lohnt.
    Die Vision der Ökosozialisten sieht für Deutschland sowieso nur das Fahrrad vor und so bewegen wir uns auf den Spuren Vietnams und Chinas und werden zu tausenden fröhlich durch die Straßen und über Schnellradwege radeln, während sich die Touristen über unser Disney Land freuen. Aber das wird noch ein paar Jahre dauern und bis dahin schaue ich mir die Radieschen von unten an, ebenso wie diejenigen, die ökosozialistisch moralisch die Energiewende fordern und umgesetzt haben. Ausbaden werden das die jungen Hüpfer, die mit tiefem Glauben auf den Himmel schauen und auf den Klimawandel und den baldigen Tod warten. Der Klimawandel wird kommen und sie ohne Technik unvorbereitet treffen und sie werden Entwicklungshilfe von denjenigen bekommen, die sich weiter entwickelt haben, wie z.B. China.

  14. Die vermeintlichen Verkaufserfolge reiner E-Fahrzeuge beruhen fast ausschließlich auf der marktwirtschaftlich hohnsprechender Förderung dieser Fahrzeuggattung durch den Steuerzahler. Ich gehöre übrigens zu jenen Autointeressenten die sich durchaus für diese Antriebstechnologie interessieren. Meine Kriterien für den Kauf sind allerdings klar definiert, mindestens 500 km Reichweite bei jeder Temperatur und auch bei längeren Autobahnetappen mit Geschwindigkeiten um die 160 km/, dazu Ladezeiten von max. 10 Minuten und ein Schnellladenetz analog unserer aktuellen Tankstelleninfrastruktur. Des Weiteren möchte ich an diesen (Schnell-) Ladesäulen immer und überall mit Kreditkarte bezahlen können. Im Übrigen interessiert mich bei meinen Überlegungen das Thema Klima überhaupt nicht, klimafreundlich sind diese Fahrzeuge wie wir wissen keineswegs. Außerdem dürfte es dem Klima egal sein ob ich mit einem sauberen Verbrenner oder E-Auto unterwegs bin.

    • Wenn man die Förderung kritisiert dann sollte diese Kritik auch gegen jeden Verbrenner gehen. Die Abwrackprämie war damals nichts anderes. Ging da ein Aufschrei durchs land? Wie war das nochmal mit den Steuern die Konzerne wie VW mit fast ausschließlich Verbrennern hierzulande genießt? Wir haben ein massives Subventions-Problem in diesem Land und das betrifft nahezu alles.

      • Diejenigen Kritiker, die aufgeschrien haben, wurden entweder totgeschwiegen oder ignoriert: z.B. diesen hier: https://www.zeit.de/online/2009/16/abwrack-kritik – währenddessen diejenigen, die sich durch Staatsfunk und BLÖD informierten, davon entweder nichts mitbekamen oder zu blöd waren, diese Kritik zu verstehen. Die Warnungen dieses Kritikers sind eingetreten. Und kommen Sie nicht mit „Hinterher ist man schlauer“ – jeder VWL-Student im 3. Semester hätte das voraussehen können, da (a) Werte vernichtet wurden, die noch funktionstüchtig waren und (b) nur Konsum vorgezogen wurde, denn wer sich aufgrund der Abwrackpämie veranlasst sah, sich ein neues Auto anzuschaffen, kauf sich i.d.R. kein neues in den nächsten Folgejahren.

  15. Die Hybridfahrzeuge sind reine Augenwischerei. Angesichts der geringen Fahrleistung kann man sich das zweite Antriebssystem im Fahrzeug sparen. Wie die Koste-Nutzen-Rechnung zwischen Hybrid und Benziner aussieht, habe ich zwar nicht nachgerechnet, denke aber, dass dort genau so abartige Abweichungen im Praxistest auftreten werden, wie eben die Verbrauchswerte und Reichweitenangaben geschönt sind. Man muss schon sehr gehirngewaschen sein, um sich mit einem Hybrid oder E-Auto einzureden, dass man ganz toll was für die Umwelt leistet. In dem Maße, in dem wir hier angeblich böses CO2 sparen, werden die angeblich fossilen Brennstoffe in anderen Teilen der Welt verbrannt, und das so lange, bis nichts mehr da ist.

    • Ob man ganz toll was für die Umwelt leistet mag mal dahingestellt sein und auch die Tatsache dass andere mehr verbrauchen wenn wir weniger verbrauchen haben sie exakt und treffend beschrieben. Es ändert aber nichts daran dass selbst wenn das E-Auto mit Braunkohle geladen wird eine bessere Umweltbilanz hat als jeder Verbrenner, schon allein deshalb, weil Kraftwerke in einem konstanten und durchschnittlich besseren Wirkungsgrad arbeiten als viele Kleinstmotoren und sowohl Rauchgas als auch andere Faktoren stets geprüft werden. Die gesamte Wertschöpfungskette von der Exploration über Raffination usw. wird beim Benzin / DIesel gerne mal gänzlich weggelassen und dieser wird anschließend mit einem Wirkungsgrad von 15-20% verbrannt. Ein modernes Kohlekraftwerk das ausschließlich E-Autos lädt wäre sowohl für lokale Emissionen als auch Gesamt-energetisch eine Bereicherung für die Umwelt.

  16. Ich will spontan in 5 Minuten nachladen können. Alles andere lehne ich ab.

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