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Fans gegen Rummenigge und Co

Profifußball: Funktionäre haben vergessen, wem sie den Erfolg verdanken

16.07.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Die meisten Strippenzieher des Milliardengeschäfts Profifußball scheinen nicht mehr zu wissen, wer die einst schnöde Bundesliga zu einer der populärsten Ligen der Welt gemacht hat: die Fans. Aber die aktuellen Fan-Initiativen haben ebenso wie Rummenigge den falschen Ton angeschlagen.

Seit mehr als 30 Jahren bewege ich mich in der Welt des Spitzensports und habe den Weg der grauen Maus Bundesliga vor dem Einstieg des Privatfernsehens bis jetzt meist hautnah mitverfolgt, stand als junger Bub auf den Stehplätzen, als Reporter auf der Pressetribüne und auch als Funktionär am Spielfeldrand und habe die Kahns, Rummenigges oder auch Watzkes kennen und schätzen gelernt. Die Strippenzieher des heutigen Milliardengeschäfts können sich noch genau erinnern, wie trostlos es war, in einem halbleeren Olympiastadion zu kicken, wie erbärmlich der Zustand des deutschen Fußballs in den 80ern war.

Sie haben aber offenbar in den vergangenen Jahren, verwöhnt durch Millionen von Fernseh- und Sponsoren-Euros, vergessen, wer die schnöde Bundesliga zu einer der populärsten und attraktivsten Ligen der Welt gemacht hat. Es waren die Fans, genauer die Ultras, die in den 90er Jahren, die Betonschüsseln – meist noch ohne Dach und VIP-Logen – mit Leben gefüllt haben.

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Neue Arenen sind entstanden, neues Geld wurde generiert, die Vereine sind längst zu Wirtschaftsunternehmen mutiert. Aber die Fans, die mit ihrer Stimmung, den Eintrittsgeldern und TV-Abos maßgeblich zu dieser positiven Mutation beigetragen haben, wurden vergessen, wurden meist in eine gewalttätige und laute Ecke gestellt. Ihnen wurden Spielzeiten diktiert, ihnen wurden Verhaltenskataloge auferlegt und ihre Anliegen wurden meist zwar gehört, aber nie umgesetzt. Das ist bis heute so. Mit einer Ausnahme. Mit dem neuen TV-Vertrag, der ab der Saison 2021/22 gilt, fallen die Montagsspiele weg. Einen Jubel hörte der millionenschwere Veranstalter Deutsche Fußball Liga (DFL) aber nicht. Warum auch.

Die Fronten zwischen der DFL, ihren Vereinen und den Fans sind verhärtet. Ich hätte gedacht, dass die Corona-Auszeit für klare Luft zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen gesorgt hätte, doch ich habe mich getäuscht. Corona hat es möglich gemacht: Die Fans wissen nun, dass Geisterspiele in der Bundesliga in die Tonne gekloppt gehören und wittern nun Morgenluft. Mit der Fan-Initiative “Unser Fußball” wollen sie aufrütteln und polemisch an die Öffentlichkeit treten. Mit ihren Forderungen, die zum Teil einfach utopisch sind – unter anderem Mitbestimmung über die TV-Einnahmen – und auch als Drohung angesehen werden können, sind sie bei den mächtigen Machern und Clubbossen aber ins Fettnäpfchen getreten.

Die Zukunft des Fußballs bestimmen die Fans schon lange nicht mehr, sondern Sponsoren, TV-Unternehmen und die Vereine selbst. Die harten Worte von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge gegen das Fan-Bündnis kommen aus einer bequemen Position heraus. Sein Verein ist kerngesund, hat eine eigene Arena, den besten Kader und viele Millionen auf dem Konto.

Wenn die Fans in Zukunft etwas erreichen wollen, müssen sie andere Worte wählen, andere Ziele definieren. Schritt für Schritt. Und dann dürften auch Leute wie Rummenigge oder Watzke gesprächsbereit sein für Reformen und Wünsche. Es ist der Ton, der die Musik macht. Und die haben beide Seiten momentan nicht getroffen. Übrigens ist der FC Bayern München der einzige Spitzenclub in Europa, der wirklich ohne Zuschauer im Stadion auskommen kann. Nach dem Re-Start hat der Rekordmeister alle Pflichtspiele gewonnen.

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41 Kommentare

  1. Deutscher Fussball und deutsche Fussballfans sind wie Parteienstaat und seine Wähler. Für beide Wechselbeziehungen gibt’s von mir wenig Verständnis und Sympathie.

  2. Worum geht es hier? Man muss wohl Fußball mögen, um das zu verstehen. Ich finde das Spiel langweilig und blöd. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Tatsache dagegen ist, dass die Vereine linksradikale Verfassungsfeinde sind. Oder wie war das mit den Fans, die es wagen AfD zu wählen?
    Fazit: Kann alles ersatzlos weg. Muss sogar. Ich hab jedenfalls so gar keinen Bock für ein todlangweiliges Spiel Linksradikaler auch noch TV-Gebühren zu zahlen. Das ist deren Privatvergnügen.

    • Einen Sinn hat Ihr Beitrag hier wohl kaum. Nach eigenen Angaben habe Sie für diesen Sport nichts übrig. Warum kommentieren Sie dann den Beitrag?

      Ferner taugt das o.g. Thema sehr wohl als Beispiel für die contemporären Fehlentwicklungen als auch die dadurch ausgelöste Spaltung der Gesellschaft.

      Denn wer selbst gespielt hat, liebt diesen Sport. Wenn man das Trikot übergestreift hatte und sich auf das Spiel einschwor, zählte nicht, wer Abitur hatte und wer nicht, wer Akademiker war und wer nicht. Unwichtig waren Einkommen, Familienstand, sozialer Status. Relevant war, wie gut man spielte und wie viel man bereit war für andere zu geben. Ich bin in einem gemischten Viertel aufgewachsen. Bei uns lebten Hilfsarbeiter und Professoren, technische Angestellte und Rechtsanwälte, Malocher von Krupp und Steuerberater. Wir Kinder teilten uns nicht nach Status sondern nach Gebiet auf die Vereine auf. Dann spielten wir miteinander und gegeneinander. Wer dieses Gefühl, mit 10 anderen völlig unterschiedlichen Jungs auf dem Platz zu stehen und dasselbe zu sehen, dasselbe zu fühlen und dasselbe zu erleben, als Kind gespürt hat, vergisst es nie. Bis heute bin ich meinem Jugendverein als zahlendes Mitglied treu geblieben obwohl ich hunderte Kilometer entfernt wohne. Ferner bin ich Mitglied beim Verein, der die Stadt repräsentierte. Seine Anhänger sind ebenfalls so gemischt wie beschrieben.
      Fußballkultur ist eine Männerkultur. Fußball ermöglicht als Gesprächsthema alle Schranken zu überwinden. Das war sein Geheimnis des Erfolges.

      Die 1963 begonnene Kommerzialisierung konnte den Sport genauswenig töten wie die Skandale, die ihn begleiteten.

      Was Rummenigge und Co. seit Jahren versuchen, ist dem Fußball das kulturelle Element zu rauben. Man versucht, ein geschlossenes System zu errichten wie die NFL. Aus Vereinen werden Unternehmen, die sich Gebiete aufteilen. Dazu müssen Traditionsvereine sterben, denn Aufstieg und Abstieg – der Reiz jeden Ligensystems – stören als wirtschaftliche Risiken.

      Die Basis wird wertlos, weil man sich die Kinder aus der dritten Welt zusammenkauft, interniert, verschiebt und gelegentlich wegwirft. Die Fans gehören nur noch zur Folklore wie das Steigerlied, das man bei allen Vereinen des Ruhrgebiets hört.

      Umso mehr Funktionäre und Journos die integrierende Kraft in den Fokus schoben, umso mehr verringerte sie sich. In Großstädten regiert mittlerweile die Gewalt in der Kreisklasse.

      Das alles spüren die Fans. Es ist ein weiterer Verlust von Heimat um den es hier geht. Es ist der Kampf der anywheres gegen die somewheres um den es geht.

      Wenn es sie stört, dass es bei TE nun auch um den Sport geht – es ist ein gutes Zeichen auf dem Weg zum neuen Sturmgeschütz der Demokratie.

      • Weil ich ein neunmalkluger Schwätzer bin und zu allem meinen Senf dazugebe. Freiheit und so. Sie haben die Freiheit, das (und mich) doof zu finden. Coole Sache, oder?
        Aber richtig lesen wäre schon nett. Es stört mich nicht, dass es bei TE um den Sport geht. Es stört mich, dass ich bei den Öffis dafür zahlen muss, obwohl ich dem Spiel nichts abgewinnen kann. Meine Reaktion ist dann etwas ätzend und ich verteile großzügig Hohn und Spott. Es stört mich weiter, dass da linksradikale Organisationen ihren Einfluss (und mein abgepresstes Geld) nutzen, um das Land zu „transformieren“. Da werd ich richtig stutenbissig. So ähnlich wie bei den Kirchen, die ich auch schon doof finde, ohne dass sie auf Genderökofaschismus machen; mit ist der Ofen dann eben ganz aus.

        Nebenbei: Wenn Fußball wirklich Männerkultur ist, erklärt das so manches. In den USA betrachtet man Soccer eher als weibisch.

      • Danke für die ausführliche Antwort.
        Ich bin für die Umstellung auf ein Bezahlmodell bei den Öffis. Hilfsweise sollte die Fußballfinanzierung sofort enden. Wer Fußball sehen will, soll dafür gefälligst bezahlen. Soweit sind wir uns einig.

        Der Rest fordert Widerpruch heraus. Fußball, den die US-Amerikaner Soccer nennen, gilt als weibisch, weil er dort ein Mädchensport für die weiße Mittelschicht ist. Hintergrund ist zum einen, dass er ein Sport der wetbacks ist – wovon man sich abgrenzt – und dass er die heilige Dreifaltigkeit aus NFL, NBA und Basball stört. In den USA spielt man auf gepflegten Rasenplätzen.

        Hätten Sie wie ich auf Ascheplätzen gespielt, wüssten Sie, dass man die unvermeidbaren Verletzungen wie ein Mann wegsteckt.

      • Aber bitte. Solange jeder Fan selbst seinen Spaß bezahlt, hab ich nix dagegen. Nur weil ich Fußball doof finde, muss das nicht für andere Leute gelten. Jedem sein Hobby. Ich bin da tolerant, nicht wie die Linksdreher, sondern tatsächlich. Sagte nicht mal jemand: „Ihr Hobby mag das Dümmste sein, was ich mir vorstellen kann, aber ich würde dafür sterben, dass Sie es ausüben dürfen?“ Oder so ähnlich.
        Mich stört es nicht, wenn Leute Fußball spielen oder in die Kirche gehen, nur weil es nicht meins ist. Ich erwarte keineswegs, dass der Rest der Welt so tickt wie ich. Was ich aber erwarte, und das mit Nachdruck, ist, dass man mich damit in Ruhe lässt, sonst werd ich eben zickig und werfe mit meinen Pumps.

        Sie haben schöne Erinnerungen an ein Spiel, das Sie mögen. Ich gönne es Ihnen von Herzen. Man hört ihre Begeisterung für den Sport raus, und das ist was Schönes, ganz egal was irgendein Dödel (wie ich) über den Sport denkt.
        „Wenn man das Trikot übergestreift hatte und sich auf das Spiel einschwor, zählte nicht, wer Abitur hatte und wer nicht, wer Akademiker war und wer nicht. Unwichtig waren Einkommen, Familienstand, sozialer Status.“
        Ich habe selbst übrigens ganz ähnliche Erinnerungen, nur eben nicht an Fußball. Da hat man mich in der Schule nur deswegen nicht als Letzten in die Mannschaft gewählt, weil ich als Abwehrspieler wenig Angst um meine Schienbeine hatte. Thaiboxen und Freefight ist meine Sportwelt.
        Zwei Mann, ein Ring, und dann Nahles. 😉

      • Auch ich habe für den Profifußball nichts übrig, trotzdem erdreiste ich mich, hier zu kommentieren. Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, weil ich diesen durch meine GEZ-Zwangsgebühren und meine Steuern mitfinanzieren muss.
        Und genau deshalb hat auch Alexis das Recht, dazu seine Meinung kund zu tun.

        Profifußball ist Kommerz pur, und hat mit Sport nicht mehr viel zu tun.

  3. So sehe ich das auch. Die Einnahmen sind proportional zu den Zuschauern. Die Zuschauerzahlen sind begrenzt. Die Preise für Tickets, Abos, Fanartikel können auch nicht beliebig erhöht werden. Bei vielen Vereinen fressen heute die Ausgaben schon die Einnahmen auf und es gibt keine Reserven. Ohne Zuschauer geht es schnell bergab. Ich kenne viele die dem Fußball treu sind, aber sich der 3. oder den Regionalligen zugewandt haben. Hier ist der Fußball noch ehrlicher und oft sogar spannender. Arrogante Typen wie Rummenigge und Co. werden dort nicht vermisst, der Sport ist regionaler und familienfeindlicher.

    • „familienFREUNDLICHER“ wollten Sie am Ende sicher sagen, ja, ich gebe Ihnen recht, Fußball von unten und in der Provinz macht einfach mehr Freude.

  4. Wieso sehen eigentlich alle, die mit Profisport zu tun haben immer total unglücklich aus, lauter Millionäre, aber die kommen rüber, als ob die kurz vor der Hinrichtung ständen. Dabei heißt es doch „im Verein ist Sport am schönsten“, aber auch „Geld allein macht nicht glücklich“, oder macht die Kombination Verein, Sport und Geld am Ende doch unglücklich. Kann ja sein, schließlich heißt es „Glück im Spiel, Pech in der Liebe“, das wäre ja eine Erklärung, obwohl man ja auch sagt „Liebe geht durch den Magen“. Vielleicht essen die alle bloß das falsche, na ja als Sportler wird man ja vom Essen bestimmt nicht glücklich, andererseits sagt man, Glück sei einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis. Und letzteres ist unverzichtbare Eigenschaft aller Funktionäre in Sport und Politik.

  5. Die Fans würden auch noch ihre Omma für den Fußball verkaufen. Sie sind Süchtige, ihr Stoff ist der Fußball. Und wie jeder Süchtige, haben sie keine Prinzipien mehr, keine Würde, keinen Anstand und keine Ehre.

    • Dann fragt sich doch, wonach Deutschland süchtig ist.

  6. Rummenigge kritisiert ja nicht den normalen Fan, der immer noch bei weitem in der Mehrheit ist.
    Die Ultras sind ein harter Fanblock, aus deren Reihen sich meist die Gruppen rekrutieren, die vor und nach Spielen für Zoff sorgen. Die während des Spiels diese unsäglichen Feuerwerke veranstalten. Die meinen, jeden, der ihnen nicht passt, mit riesigen Banderolen beleidigen zu können, Zielscheibe und so.
    Diese kleine Mehrheit der Krawaller kann mir gestohlen bleiben, es würde nichts im Stadion fehlen.
    Also bitte nicht die wirklichen Fans mit den Ultras gleichsetzen.

    • Diese „Ultras“ sind doch linksgestrickte, geistig gleichgeschaltete Kadertruppen. Da waren mir seinerzeit die betrunkenen Fußballproleten sympathischer.

  7. Wie bereits andere Leser schon sagten, ist der Beitrag der Ultras zum Erfolg des Fußballs eher marginal. Natürlich sehen sie sich als eine Avantgarde der Zuschauer, werden teilweise auch von den Opportunitätszuschauer so gesehen – aber zwischen beiden klafft ebenso ein Graben gegenseitiger Geringschätzung, den jeder sofort spürt, wenn er mal ein Spiel in den letzten Jahren besucht hat. In Ligen, in denen die Gelegenheitszuschauer einen geringeren Anteil stellen (z.B. Vereine wie FC St. Pauli oder Union Berlin oder viele Vereine im Osten) oder es wiederum kaum Ultras gibt (Leipzig, Hoffenheim) mag das anders sein, doch das ist nicht, wo das große Geld umgesetzt wird.
    Doch das entscheidende ist: Was den Fußball seit den 90ern groß gemacht hat, sind Glamour und das Milliardenspiel. Einen Lionel Messi hätte es auch schon vor 50 Jahren vom Talent her geben können, nicht aber den Typus Spieler, den Messi heute verkörpert. Oder viele andere Südamerikaner. Vergessen wir nicht, das Fußball heute eine Veranstaltung ist, in der die autochthone Mittelschicht in Europa ausländische Gastarbeiter dafür bezahlt, sich an ihnen ergötzen zu können. Verkauft wird das „Mulktikulti“ oder „bunt“, ist aber nichts anderes als die nubischen oder dakischen Gladiatoren im Collosseum von 1800 Jahren. Nur, das weniger Blut fließt, das verlegen wir heute auf Netflix-Serien.
    Daher ist Fußball Big Business und macht auch nur so Sinn. Wenn man das wegnimmt, und Corona hat eine Vorahnung davon gegeben, daß das durchaus möglich ist, wird er sehr schnell wieder zu dem verkümmern, was der von 30, 40 Jahren war. Nur, daß in den Jugendmanschaften heute überwiegend Migrantenkinder kicken. Und wenn die weiße Mittelschicht sich daran plötzlich mal stört oder gelangweilt ist, ist der Zauber weg und kommt nicht wieder. Bleibt also besser alle dabei, daß die Gewänder des Messi oder Havertz purpunen sind und sie Götter im Trikot. Was sonst würde Euch zerstreuen?

  8. Die schönste Geschichte der Bundesliga der letzten 10 Jahre ist Union Berlin und der Klassenerhalt.
    Dauermeister, politische Botschaften, Legionäre die heute dem und morgen einem anderen Verein ihr ganzes Herz schenken, VAR, Flüchtlinge im Sportstudio und Pseudodramatik interessieren mich nicht. Da schau ich lieber wie unser Dorfverein gegen das Nachbardorf kickt, persönlicher Bezug, echte Emotionen und lecker Bratwurst gibt‘s dazu.

  9. Seit der Schiri mit einem Equipment ähnlich Robocop aufläuft hat BL-Fußball seinen Reiz endgültig verloren. Und daran sind die Fernsehsender schuld, die mit einem Dutzend Kameras mit Super-Slomo neben, über und unter dem Rasen anfingen jede Entscheidung des Unparteiischen zu kritisieren.
    Abgerundet das Ganze von PR-Granaten wie „die Mannschaft“ mit ihrem emotionalem Neutrum, genannt Jogi.
    Hätte mir nie vorstellen können, daß es mir deren Ausscheiden aus einem Turnier einmal derart egal sein würde.
    Dann die Spieler: Werden in 20, 30 Jahren wohl gefragt:'“Welcher Knast oder welcher Verein? “ Wegen der Tatoos. Ist aber inzwischen sowieso zur Volksseuche geworden. Weit vor Corona und in der Regel ein ästhetischer Supergau. Da hilft auch ein wöchentlich wechselnder Hahnenkamm nichts mehr.
    O.k., ich schweife ab… liegt wohl am Alter.
    Dann diese von den ÖR oktroyierten Fairplay- und Rassismuskampagnen. Die pure Heuchelei.
    Passend noch die Meldung heute, dass der VfB Stuttgart wegen Corona staatliche Hilfe beantragen will. Schon klar, schliesslich braucht man wohl ein paar Mios an Transferkosten für ein paar Mittelklassespieler um in der kommenden Saison die Klasse zu halten.
    Na ja, beim Daimler wird’s künftig etwas eng, aber gibt’s in Stgt. keine Banken?
    Ach so, die sind ja selber klamm….
    Eine traurige Entwicklung.

    • Das mit den Rassismuskampagnen nervt mich auch immer. Und das in einem Land, in dem es keinen weit verbreiteten Rassismus gibt. Und die Kampagne fahren ausgerechnet die Vereine, die ihre Spieler, ganz analog zum früheren Sklavenhandel, für viele Millionen hin- und herverkaufen.

  10. Auch bei den Bayern kann es mal finanziell schnell bergab gehen. Es mus nur ein Krieg in der Golfregion ausbrechen oder der Ölpreis, dauerhaft niedrig bleiben, was die Saudis auf Dauer nicht durchhalten oder es versiegt ein Ölquelle in Kuweit. Auch ein Banken und Finanzrash. Daher sollten Rumgeknicke sich nicht zuweit aus dem Fenster lehnen. Gegen wollen sie dann Fussball spielen, wenn wegen den Corona Beschränkungen viele Spitzenclubs in Schieflage kommen oder jetzt schon Schulden in Milliardenhöhe haben.

  11. Es tut mir leid, aber die Bestandsaufnahme stimmt nicht. Es waren keineswegs die Ultras, die in den 90er Jahren, die Betonschüsseln – meist noch ohne Dach und VIP-Logen – mit Leben gefüllt haben. Ganz im Gegenteil: damals gab es die Südkurve aus Fanclubs und treuen Anhängern und gerade keine politisch mitivierten Ultras. Die Stadien waren in den 80ern nicht immer voll. Aber auch im Olympiastadion gab es in den 80ern viele ausverkaufte Spiele. Und in den 90ern steigen die zuschauerzahlen lange bevor die Ultras eine Rolle spielten. Der heutige Boom setzte erst mit dem neuen Stadion ab 2006 ein. Und die Zuschauermassen kommen von den Fanclubs, sind in der Regel Familien und normale Bürger, keineswegs spielen die Ultras dort eine Rolle. Der Fc Bayern hat über 200 000 Mitglieder. Die Ultras sind ein paar hundert bis paar tausend Leute. Also bitte bei der Wahrheit bleiben.

    • Ultras sind Cheerleader mit Bärten. Furchtbar. Sie haben alles kaputt gemacht.

  12. „wie erbärmlich der Zustand des deutschen Fußballs in den 80ern war.“
    Kann ich nicht finden.
    In genau den 80ern bekam man auf dem Oktoberfest, zu jeder Uhrzeit, zu jedwedem Wochentag, Hunderte von freien Platzen geboten.
    Unangestrengt, familiär, nett.
    Seitdem haben beide (nur als Beispiel) dermaßen am Rad und an der Schraube gedreht, dass man nur noch k… könnte.
    Hype – Unmaß – Sinnentleert.
    Alle beide!

  13. Der Fußball wurde, wer richtig hinschaut, schon seit Jahren total pervertiert. Ich gestehe gerne, dass ich damals in meinen jungen Jahren, zu Zeiten des „Tschik“ Cajkovski zum Bayern-Fan wurde und innerlich noch immer bin. Aber das Millionengeschacher kann ich nicht mehr nachvollziehen und schon gar nicht gut heißen, es widert mich nur noch an. Gehälter im aberwitzigen Millionenbereich, sog. Ablösesummen in zum Erbrechen führenden hohen Summen, all das widert nur noch an. Ein Stadionbesuch oder gar ein Sky-Abo kommen nicht infrage, nicht ein müder Cent fließt von mir in Richtung Profi-Fußball. Aber es ist offensichtlich so wie in der Politik. Da werden auch immer wieder die selben uns quälenden Geister gewählt und im Profifußball wird diesem perversen Tun auch Geld in unvorstellbarer Menge hinterher geworfen. Die Fans oder all die Mitbürger, die sich gerne mal ein Fußballspiel anschauen, hätten diesem perversen und dekadenten Tun schon längst den Stecker ziehen können. Ein Jahr lang nicht mehr ins Stadion gehen, im Fernsehen die Abos kündigen und keine Fan-Artikel mehr kaufen und schon kehrt Normalität ein. Ich weiß, ich träume, es wird sich nichts ändern, wie in der Politik lassen sich die Leute auch vom Profifußball vera………en und vergöttern diese zum großen Teil etwas unterbelichteten Typen auch noch. Und selbst ein Bundespräsident empfängt unterwürfig solch merkwürdige Typen, die sich weigerten, die Nationalhymne mitzusingen. Auch dieses abstoßende Getue zeigt doch, welch Geistes Kind ein viel zu großer Teil dieser (deutschen?) Kicker sind. Da geht einem patriotisch denkenden Bürger wahrlich das Herz auf, wenn die Italiener ihre Hymne voller Inbrunst mitsingen. Aber klar, auch diese werden mit viel zu viel Geld zugeschüttet, aber zumindest sind sie ihrem Land innerlich sehr verbunden. Die deutschen Kicker schämen sich ja eindeutig, wenn ihre Hymne erklingt, nur mühsam und verkniffen bewegen sie ein wenig ihre Lippen, na ja, und die mit dem Hintergrund pressen sie zusammen . . . 1954 haben sie noch für ihr Land gespielt, jetzt regiert das große Geld und bei einem WM-Turnier lassen sie die eigenen Frisöre einfliegen.

    • Nicht nur 1954. Auch 1974 und z.T. auch noch in 1990 waren die Spieler Stolz für Ihr Land spielen zu dürfen. Heute wird erst mal verhandelt wie hoch die Prämie bei einem Titelgewinn ist bevor man sich die Kickschuhe schnürt.

  14. Nicht nur die Bundesliga lebt von ihren Bewunderern, auch die Gegenpresse lebt ganz gut davon, denn ohne Leser und Kommentatoren wären sie sicherlich nicht das, was sie heute darstellen, obwohl auch hier offensichtliche Einseitigkeit herrscht weil die meisten Leute aus der schreibenden Zunft und dem Umfeld der Politik sich äußern, während der gemeine Mann weniger zu Wort kommt um in gewisser Art und Weise unter sich zu bleiben und hie und da wird mal ein Exot zugelassen um Vielseitigkeit zu demonstrieren.

    Auch hier findet laufend Zensur statt, weil man den eigenen Ruf nicht beschädigen will und was noch schlimmer ist, ist die Tatsache, eine Opposition zu sein, aber nur bis an die Grenze, darüber hinaus ist auch dort nichts erlaubt obwohl man meistens nur durch Grenzüberschreitungen etwas erreichen kann, ansonsten befindet man sich im System, vielleicht auf etwas nuancierte Art, aber nicht wesentlich besser,

    Der Herausgeber der Jungen Freiheit hat mal vor geraumer Zeit sich über das Thema Kommentar geäußert und keinen Hehl daraus gemacht, daß er regelrecht angewidert sei von manchen Äußerungen, was ja so sein mag, aber nun lebt mal eine Zeitung von der Teilnahme ihrer Leser und da gibt es solche und solche und wer das nicht ertragen kann, der muß halt den Briefkasten schließen, was dann zur Folge hätte, daß ihn dann weit weniger Post erreichen würde und in dieser schwierigen Lage befindet sich die konservative Presse, zwischen vielen Unmöglichkeiten ihrer Leser und der politischen Gegenseite, die den Postkasten für immer gerne schließen würde, was aber auch nicht geht, will man noch von Demokratie hierzulande reden.

    Auch die konservative Presse muß begreifen, daß ihre Auffassung nicht immer geteilt wird und wer duschen will ohne naß zu werden hat irgendwo sein Ziel verfehlt, natürlich kommt jetzt sofort das Argument der eigenen Haftung, was ja im Prinzip ein Witz ist, denn jeder ist für sein Tun selbst verantwortlich und was mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz geschaffen wurde ist geradezu abartig und erinnert an Hitler und Stalin und dafür muß man kämpfen, daß solche Gesetze wieder abgeschafft werden, die Meinung des einzelnen Lesers ist dazu eine kollektive Hilfe und nicht jeder ist in der Lage sich systemrelevant auszudrücken und was früher und heute noch an Stammtischen, auch von Intelligenten geäußert wird ist auch nicht immer vom Feinsten, nur hat es da niemand gehört und das soll unterbunden werden und somit die Meinungsfreiheit, das angeblich höchste Gut dieser Gesellschaft.

  15. Zugegeben, ich habe leicht reden, denn Fußball interessiert mich nicht. Maximal zu Zeiten der WM, aber auch das ist vorbei, seitdem in dieser „Mannschaft“ genannte Gurkentruppe islamistische Erdofans die große Klappe führen durften und die linksgrüne Propaganda samt Erziehungsanmaßung Einzug gehalten hat.

    Es gibt ein totsicheres Mittel, diese „Vereine“genannten Wirtschaftsunternehmen daran zu erinnern, wem sie ihren Reichtum verdanken: deren „Produkte“ einfach nicht mehr kaufen! Wenn die dann Monat für Monat vor weithin leeren Rängen dem Ball hinterherjagen, bleiben erst die Eintrittsgelder, dann die Sponsorengelder, dann die Gewinne aus Übertragungsrechten aus. Dann können sich die millionenschweren Balltreter überlegen, ob sie weiterhin nach Dubai jetten, um mal eben ein vergoldetes Steak zu essen wie vor einiger Zeit Ribery, um dann hinterher ihre Fans zu beschimpfen.
    Aber, es ist wie bei den Wahlen, wo die (deutschen) Schafe ihre eigenen Metzger wählen: solange die Leute vor der Kasse Schlange stehen und Hunderte Euros für das Spektakel abdrücken, können die Absahner weiterhin ihre Geschäfte machen und denen auf den Kopf s…n, die ihnen das Ganze erst ermöglichen. Insofern: kein Mitleid.

  16. Im Endeffekt sitzen die Fans am längeren Hebel. Sie sind nur zu gespalten (Ultras, Normalos, Event-/Erfolgsfans) um diesen Hebel auch zu betätigen. Denn sie können auch ohne den Profifußball, indem sie sich zur Not z.B. im Amateurfußball austoben oder ein anderes Event suchen, aber der kann nicht ohne sie. Ohne Fans (=Kunden) zahlt kein Sponsor und kein PayTV-Anbieter auch nur einen müden Euro. Auch das Auslandsgeschäft kann die einheischen Fans nicht ersetzen. zumal solche Märkte wie China langfristig sowieso ihre eigenen Klubs groß raus bringen wollen/werden. Die werfen nicht ewig Milliarden zu den Langnasen.

  17. Und wenn die Fans sich schlussendlich enttäuscht abwenden, fließt die Staatsknete.
    Es geschieht nichts Neues unter der Sonne…

  18. Die Fans sind doch selber schuld. Sie haben jeden kommerziellen Firlefanz mitgemacht und kaufen die sauteuren Eintrittskarten wie warme Semmeln, dazu noch TV-Abos und Merchandising-Schnikschnak. Ihre geliebten Vereine sind aber nur noch Investment-Unternehmen im globalen Sport-Business mit austauschbaren Söldnern. Vor 30 Jahren hatten viele Erstligisten im Schnitt nur 18.000 – 25.000 Zuschauer pro Spiel, heute kommen selbst in der Zweiten Liga 50.000 Leute ins Stadion. Kein Wunder, dass die Vereinsbosse immer arroganter und abgehobener werden, denn sie wissen: das Produkt Fußball ist so beliebt, dass die Fans immer wieder angekrochen kommen, egal wie herablassend man sie behandelt.

    Eigentlich würde dem Fußball mal ein Downsizing durch Zuschauerschwund gut tun.

  19. Die Überschrift, sorry, zeugt von einer guten Portion Naivität. Dank? Wieso? Wofür?
    In 99,99% der Unternehmen sind ausgeschiedene Mitarbeiter vergessen, auch wenn sie sich viele Jahre lang aufgeopfert hatten. Dank zu erwarten ist sehr naiv.

  20. Mal ganz ehrlich, ich brauche keinen Profifußball und auch keine Millionäre, die sich mit 22 Leuten um einen einzigen Ball streiten.
    Aber ich unterstütze gerne unseren örtlichen Sportverein, denn da müssen die Spieler sogar noch für das Waschen der Trikots selber bezahlen.

  21. Profifußball wird zum alleinigen Tool der großen Sportwettenfirmen, die Fans wenden sich ab.
    Die Firmen werden allerdings merken, dass mit E-Sport das Wettgeschäft billiger und zuverlässiger zu steuern ist, als mit dem überlebten Postcorona Fußball-Torso in Quarantänestationen.

  22. Der Fußballzirkus ist nur noch eine lächerliche Dekadenzveranstaltung mit verlogenen, speichelleckenden Akteuren, vom Spieler bis zum Management. Zudem sind diese Söldnervereine nur noch Multikultibrüter, ohne jede Identifikationskraft. Und was die Fans betrifft: die gewaltbereite Ultra-Szene mit ihren ewigen Pyroszenarien, denen man angeblich nicht Herr werden kann, ist ein mit der linken Antifa verbandelter Anarchohaufen, dem es zuallerletzt um Fußball geht. Das verlogene Getöse von „Traditionsvereinen“ dient lediglich der Ausbeutung echter Fanbegeisterung zur Rufschädigung echter Mäzene wie Hopp, Kind, Mateschitz und einiger anderer. So schadet jeder jedem. Deutscher Fußball: macht nur noch wenig bis gar keine Freude, selbst in den unteren Ligen schwindet das Identifikationsgefühl. Was soll ein Münchner Verein namens „Türkgüçü“ in der 3. Liga ? Gibt es einen vergleichbaren Verein namens FC Schwabenstreich in der Türkei ? 1860 München ist ebenfalls bereits unterwandert. Und als ob all das noch nicht genug wäre: wenn deutsche Reporter der ÖR-Medien mit ihrem hysterischen Torgeschrei aufwarten, um ihre Samba-Kollegen aus Brasilien zu übertrumpfen und „lockere“ Weltoffenheit simulieren, wird es unerträglich. Was waren das doch für angenehme Zeiten, als sportjournalistisches Urgestein (kennt noch jemand Kurt Brumme ?) sachlich kommentierte und sparsam analysierte. Heutzutage verkommt die gute alte Sportschau zu einer politischen Hetzkampagne gegen imaginierte Rassisten – die diesen ganzen Quatsch mit ihren Gebühren auch noch bezahlen.
    Macht alles keinen Spaß mehr.

    • Wow! Wie ein Donnerhall! Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.

      Und ich setze ich noch einen drauf: „Mannschaft“ – die Karikatur einer Nationalmannschaft, höre ich mir nicht einmal mehr im Radio an.

      • Dem kann ich mich nur anschliessen.
        Seit dem „Özil-Integrations-Desaster“, kombiniert mit der Rückgradlosigkeit
        der DFB Trainer und der DFB Führungsebene, sind die für mich gestorben.

        Guckt man sich dazu noch an, wie die einzigen Spieler mit Anstand und
        Meinung im DFB behandelt wurden (Hummels, Müller),
        ist das ein „Club“ mit dem ich mich nicht mehr identifizieren kann.
        Scheinbar bin ich da ja auch nicht alleine, wenn man sich den massiven
        Einbruch der Zuschauerzahlen (vor dem ungefährlichsten Weltuntergangsvirus
        aller Zeiten) genau anschaut.

        Und genau dieser lächerlichen „schöne, heile, neue Welt“ Anschauung haben
        sie nahezu alle Bundesligavereine unterworfen…daher distanziere ich mich
        auch dort.
        Politik hat im Sport nichts verloren.
        Wenn dann aber Vereine wie Eintracht Frankfurt und Werder Bremen gegen
        AFD Mitglieder und Sympathisanten hetzen…und dafür vom DFB noch
        gelobt statt bestraft werden, dann weis man wohin die Reise geht.

    • Zuletzt – 2016 schaute ich noch Nationalmannschaft, 2014 noch CL, 2013 noch BuLi – habe ich immer den Ton ausgemacht. Wer braucht einen Kommentator, der beschreibt was jeder sehen kann? Meine Meinung: Von denen kann keiner ein Spiel lesen. BBC-Kommentatoren sind auf einem anderen Level.

      Man muss sich abwenden.

    • da kann man jedes Wort unterschreiben.
      Multikulibrüter (Mainz05 als Paradebeispiel) nehme ich in meinen Wortschatz auf.

  23. Man schütelt verwundert den Kopf und schmunzelt über die Entwicklung – die, welche die Entwicklung von der Fankultur zum Event vorangetrieben haben, rebellieren?

    Einen Weg zurück dürfte es nicht geben. Zumindest die Bundesliga, aber auch die zweite Liga sind zu Fernsehfußball geworden. Es sind Events zu denen Helene Fischer prima passt. Mit der Fußballkultur, welche die Fans lieben, hat das nichts zu tun. Ich habe seit sechs Jahren weder ein Bundesligaspiel noch ein CL-Spiel geschaut. Warum? Weil es öde ist. Werde ich zwangsweise Zeuge – in einer Gruppe – schaue ich nur mit einem Auge. Es ist langweilig.

    Die, die sich jetzt am lautesten beklagen, die „Ultras“, haben diese Entwicklung befördert, nutzten sie doch bereitwillig gebotene Bühnen zur Selbstdarstellung. Auch die Spontanität der Fans, welche umso weniger nett je kreativer sie war, die wortwitzige Gesänge erfanden und entwickelten, haben die „Ultras“ auf dem Gewissen. Sie stehen auch für pc im Stadion – eine Entwicklung, die von den Clubs befördert wurden, denn hässliche Worte sind geschäftsschädigend. Dass Kinder aus Afrika aus ihren Familien gerissen werden und im kalten Europa wie Bauern auf dem Schachbrett verschoben und geopfert werden, hat selbstverständlich nichts mit Rassismus usw. zu tun.

    Ultras stehen für Gleichschaltung der Fankultur und das gilt für die Optik, den Sound und die Inhalte.

    Ultras machten aus Gärten mit Blumenfeldern und als Unkräutern verkannten Heilpflanzen schön ordentlich getorfte Friedhofsflächen.

    Ultras halfen mit, die Ware fernsehtauglich und damit dem Massenpublikum – auch den Weinschorle schlürfenden Frauen – verkäuflich zu machen.

    Ultras haben jedes Testosteron aus der Fankultur verbannt.

    Ultras sind Cheerleader mit Bärten.

    Jetzt wachen sie auf und sehen, was aus ihrer Kultur geworden ist – klebrige Zuckerwatte.

    Richtiger Fußball findet unterhalb der Bundesliga statt – mit Stadionbesuch, Freunden und Leidenschaft und zuweilen auch noch spontanen Gesängen und Ideen.

    Auch dort gibt es Ultras – dort haben sie aber nicht die Macht, denn das Fernsehen spielt keine Rolle.

    Man muss sich halt entscheiden zwischen Event und Sport, zwischen Fankultur und Fernsehgehampel.

    • Klasse auf den wunden Punkt gebracht ! Chapeau !

  24. Seit Profifußball zur Propagandamaschinerie für „bunt“ und „multikulti“ verkommen ist, und so getan wird, als wären zwei Drittel der Fans Nazis und Rassisten, interessiert er mich nicht die Bohne mehr. Gilt übrigens auch für andere Sportarten. Ich habe mein ganzes Leben in verschiedenen Ligen Basketball gespielt, aber die „Haltung“ – zuletzt euphorisches Black Lives Matter unterwerfen – hat mich komplett von dieser Sportart zurückziehen lassen.

    • Im Sport gilt eben, „dabei sein ist alles“

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