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Rezession und gleichzeitig Inflation 

Panikstimmung im Öl- und Gashandel – Angst vor Rezession

von Redaktion

07.03.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
An den Rohstoffmärkten herrscht Panik. Grund sind Diskussionen im Westen über einen Importstopp von russischem Öl und Gas. In den USA verhandelt man offenbar sogar mit einem alten Erzfeind, um Ersatz zu schaffen.

Putins Krieg löst an den Märkten Panikkäufe bei Erdöl und Erdgas aus. Am Montagmorgen stieg der Preis um etwa 20 Prozent auf knapp 140 Dollar je Barrel der Ölsorte Brent aus der Nordsee und damit so viel wie seit 2008 nicht mehr. Grund sind Diskussionen im Westen über einen Importstopp von russischem Öl und Gas, was eine enorme Ausweitung der Sanktionen gegenüber dem Kreml bedeuten würde. 

Die US-Regierung beriet am Wochenende mit ihren europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland. „Wir sprechen jetzt mit unseren europäischen Partnern und Verbündeten, um auf koordinierte Weise die Aussicht auf ein Verbot der Einfuhr von russischem Öl zu prüfen“, sagte Außenminister Blinken dem Sender CNN am Sonntag. US-Präsident Joe Biden hatte explizit nicht ausgeschlossen, zu den bereits verhängten Strafmaßnahmen einen Importstopp für russisches Öl hinzuzufügen. Bisher war der russische Energiesektor aus Sorge vor dem wirtschaftlichen Schaden durch hohe Ölpreise für den Westen von internationalen Sanktionen ausgenommen. 

UKRAINE UND »GREEN-DEAL«
Forderung von Bauern: »Wir brauchen eine Zeitenwende«
Laut Energy Brainpool, einem unabhängigen Marktspezialisten für die Energiebranche mit Fokus auf den Strom- und Energiehandel in Europa, wurde am Montagvormittag Erdgas zur Lieferung am Folgetag zeitweise für rund 335 Euro je Megawattstunde gehandelt. Am Morgen gegen 08.00 Uhr hatte der Preis noch bei 220 Euro gelegen und gegen 10.30 Uhr schon wieder bei knapp 300 Euro. Etwa eine Woche vor Putins Krieg gegen die Ukraine war Erdgas zur Lieferung am Folgetag noch mit rund 69 Euro je Megawattstunde gehandelt worden. Hinter der Panikstimmung an den Märkten steht offenbar die Sorge vor einer Versorgungsunterbrechung. 

Nicht nur der Ölpreis, an den auch der Gaspreis gekoppelt ist, bereitet Kennern der Rohstoffmärkte Sorgen. Der Preisschock löst darüber hinaus auch Rezessionsängste aus. „Sollten die fünf Millionen Barrel aus Russland wegfallen, könnte der Ölpreis auf 200 Dollar je Barrel steigen und damit das globale Wirtschaftswachstum verringern“, analysiert Ethan Harris, Chefvolkswirt der Bank of America, gegenüber dem Handelsblatt. „Wenn der Westen den Großteil russischer Energie-Exporte verhindert, wäre das ein großer Schock für die Märkte.“ Als möglich gelten jedoch auch Gegensanktionen seitens Russlands bis hin zu einem völligen Ausfuhrstopp.

„Bei einem Embargo russischer Energielieferungen, wie es derzeit diskutiert werde, müssten Verbraucher mit dauerhaft höheren Preisen zurechtkommen“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets der FAZ. Dies würde den Konsum und das Wirtschaftswachstum empfindlich treffen. „Eine Rezession in Deutschland bei gleichzeitig hoher Inflation entwickelt sich damit mehr und mehr zum Basisszenario.“ Eine Stagflation jedenfalls mit anhaltend hoher Inflation und geringerem Wachstum wird von vielen Beobachtern längst für sehr wahrscheinlich gehalten. 

DER MARKTAUSBLICK
Der Ukraine-Krieg ist an den Devisenmärkten angekommen
An den Zapfsäulen waren Preissprünge bereits am Wochenende für die Autofahrer deutlich ablesbar. Diesel notierte höher als Benzin. An einigen Tankstellen hatte Super bereits die 2-Euro-Marke durchbrochen. Bundesweit kostete ein Liter Super E10 am Sonntag im Durchschnitt 1,965 Euro, wie der ADAC am Montag mitteilte. Diesel war sogar noch zwei Cent teurer als Super und stieg auf 1,984 Euro. Innerhalb einer Woche machten somit Benzin und Diesel einen Preissprung von bis zu zehn Cent je Liter. Die Spritpreise werden folglich angesichts der steigenden Rohölpreise weiter deutlich zulegen. 

Allerdings: Der Preisanstieg war schon vor Kriegsbeginn seit Weihnachten zu beobachten. Super E10 kostete am 21.12.2021 beispielsweise 1,590 Euro, der Preis für das Rohöl in Barrel lag bei 74,090 Dollar. Hohe Preise für Kraftstoffe und Heizen hatten die deutsche Inflationsrate im November 2021 erstmals seit fast drei Jahrzehnten über die Marke von fünf Prozent getrieben, Stichwort „Greenflation“.

Der New York Times zufolge ist sogar ein Treffen von Mitgliedern der US-Regierung mit Vertretern Venezuelas geplant, um über den Ersatz russischer Ölexporte durch solche aus dem politisch verfeindeten (und russlandfreundlichen) Venezuela zu verhandeln, schreibt das Handelsblatt. Im November stehen in den USA Kongresswahlen an – und die Spritpreise erreichen in den USA ebenso wie in Europa immer neue Höhen.

Offenbar erwägen die Berater von US-Präsident Biden einen möglichen Besuch in Saudi-Arabien in diesem Frühjahr, um die Beziehungen zwischen beiden Staaten zu kitten und das Königreich davon zu überzeugen, mehr Öl zu liefern, wie das Nachrichtenportal Axios berichtet. Biden hatte vor rund einem Jahr Waffenlieferungen an Saudi-Arabien gestoppt, um so die indirekte US-Unterstützung für den Krieg im Jemen zu beenden. Auch war Kronprinz bin Salman für die Ermordung des Kritikers Khashoggi verantwortlich gemacht worden. Durch die von Russland ausgelöste Energiekrise scheint das nun alles obsolet zu werden. 

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21 Kommentare

  1. Heute gab es im ARD-Brennpunkt Hinweise auf eine „repräsentative“ Umfrage zu den Preisen an den Tanksäulen. Einige Interviews wurden gezeigt: Die Befragten äußerten alle Verständnis! Laut der Kommentatorin waren über 60% mit den Preisen einverstanden! Hier hätte doch die Ausgewogenheit des Programms zumindest ein (unverfälschtes!) Gegenargument erfordert. Aber weit gefehlt! Das Ergebnis schockte sogar den Superwirtschaftsminister, der zugeschaltet war und kurz vorher sein übliches Blabla loswurde, in dem er sogar von zukünftigen „Autofreien Sonntagen“ sprach. Der kennt solche Zustimmungswerte aus dem gemeinen Volk ja gar nicht! Gut, das hier die ARD mal richtig nachgeholfen hat! Nicht mal DDR-Funk und Fernsehen sind da Vorbild. Dort wurde nach den Vorgaben des Politbüros nachgeplappert .ARD und ZDF kauen vor, wenn die Argumentation des Superministers stockt.

  2. Die deutsche Regierung verweigert sich dem von den Amis geforderten Öl-Embargo, weil es einer Selbstzerstörung gleichkäme (beim Gas sowieso). Das Vasallentum gegenüber Washington hat also Grenzen, zum Kadavergehorsam ist man immerhin nicht bereit. Scholz und Co. scheinen erkannt zu haben, daß die USA mit dem Sanktionsfuror in Wahrheit den regime change in Russland erzwingen wollen. Aus genau diesem Grund hat man Putin via Ukraine provoziert, bis er eingegriffen hat und in die vermeintliche Falle getappt ist.
    Man sollte nicht vergessen, daß die USA seit über 100 Jahren die Strategie verfolgen, Russlands Ressourcen und Deutschlands wissenschaftlich-technisches Know-How nicht zusammmen kommen zu lassen (Der einflußreiche Geostratege George Friedman hat das immer wieder erklärt). Die im Abstieg befindliche Weltmacht USA versucht nun den Befreiungsschlag: nieder mit Putins Russland und Schwächung Europas bei verstärkter Abhängigkeit von Uncle Sam.

  3. Heute im Qualitätsfunk DLF: „Wir müssen Putins Aggression für eine Schocktherapie zugunsten der Energiewende nutzen. Wir haben viele Möglichkeiten: Verbrauch reduzieren (macht wer und kontrolliert wer, der Staat per Verordnung?), mehr Flüssiggas einsetzen (kommt aus Frackingverfahren zu überhöhten Preisen aus USA. Muss in D in speziellen Anlagen wieder in Gasform umgewandelt werden. Diese Anlagen haben wir bei weitem nicht in ausreichender Kapazität. Aufwendiges Genehmigungsverfahren, Feldhamsterpopulation, Klage DUH wegen Verschiebung der Klimaziele, festkleben – anschließend muss das noch projektiert und gebaut werden. Dauer insgesamt nicht unter acht Jahren.), ganz schnell die Erneuerbaren ausbauen (wenn 30.000 Windräder bei Flaute 0 Megawatt liefern, wieviel liefern 100.000 Windräder?), und wenn’s denn wirklich sein muss noch ein paar KKW etwas weiter laufen lassen (woher kam nochmal die Kohle?). Das alles wird sehr teuer. Zahlen darf es auf keinen Fall der Verbraucher. (Wer dann? Der Steuerzahler, der ist ja fast identisch mit den Verbrauchern, bis auf die die keine Steuern zahlen.) Koste es was es wolle!“ Ohne Worte. D hat fertig. 2027 haben wir hier Lebensumstände wie 1947…

  4. Die unfahigen Pokitiker im Westen hätten den Krieg wirklich verhindern können wenn man nicht rücksichtslos die Russen in der Ukraine depürt hätte. Solche Geheimdienstleute wie Purin mit Atomwaffen muss man ernst nehmen.

  5. Es laeuft, nicht nur die Verelendung, die natuerlich schon weit vorher begann, sondern die „Einstimmung“ der Untertanen auf die Zeit danach, die ja bekanntlich eine neue Normalitaet ist. Autofahren und Heizen sind da nicht gefragt, Konsum nur soweit, als er zur Existenz noetig ist. Aber die Kaelber haben ihre Metzger selbst gewaehlt und sie waehlen sie weiterhin. Und die Aktivitäten des VS gegen die AfD passen aber sowas zum neuen Totalitarismus, der nur aussieht wie eine Demokratie, und den es natuerlich gegen Putin zu verteidigen gilt. Finde den Fehler.

  6. Putin muss nicht einmal mit einem Exportstopp drohen, um für Panik zu sorgen. Für Panik sorgen die Leute, denen die feindselige Haltung gegen Russland einen „hohen Preis“ wert ist.

  7. „…Energy Brainpool, einem unabhängigen Marktspezialisten für die Energiebranche mit Fokus auf den Strom- und Energiehandel in Europa…“
    Wenn ich das schon wieder lese hier. Unabhängiger Marktspezialist. Ist es nicht fürchterlich schief gegangen, die Mär von der heilsamen Privatisierung von öffentlichen Versorgungsgrundfunktionen, die essentiell sind für ALLE Bürger eines Landes? Grundsätzliche Basisversorgungen gehören a.m.S. in feste, gut kontrollierte, fähige Hände (das muss nicht unbedingt der Staat selber sein): Energieversorgung, medizinische Versorgung, Grundversorgung mit Nahrung. Hier darf aber keinesfalls die Gewinnorientierung eines Konzerns die oberste Geige spielen, sondern der Sinn und Zweck der Einrichtung. Die Hütte warm, Strom und Grundnahrungsmittel bezahlbar, Behandlungen zielführend und bestmöglich nach Stand der Medizin; da darf das Portemonaie keine Rolle spielen.
    Das die Einrichtungen mindestens kostendeckend wirtschaften müssen ist verständlich und logisch. Wem nutzt es aber am meisten, dass ein Krankenhausbett wie ein Wirtschaftsgut (Gewinn = Preis – Kosten) behandelt wird? Dem Patienten jedenfalls nicht. Der ist Mittel zum Zweck. Wirft das Bett ab Zeitpunkt X kein Gewinn mehr ab, kostet also mehr als die Krankenkasse bereit ist zu zahlen, bist du raus aus dem Haus. Die drücken dir noch fix die Krücken und den Urinbeutel in die Hände und adios. Wenn’s schlimmer wird bitte beim Hausarzt melden. Super. Danke Herr Lauterbach für diesen Müll Fallpauschale. Wie pervers muss man denken, um ein Krankenhaus als Geschäftsmodell zu vergewaltigen. Pflege genauso, die Leute sind da nur noch Nummern. Da kostet ein Zimmer für eine pflegebedürftige Person (25qm vielleicht wenn es hoch kommt) im Monat locker über 2500 EURO. Und da ist praktisch NULL Zeit für so Dinge wie Zuwendung, Gespräche, ein freundliches Wort und eines vor Allem: Ehrfurcht und Respekt vor den Alten! Fürchterlich dieses System. Aber auch das kommt daher das mit dem Pflegeheim in erster Linie GELD verdient werden muss. Und das teuerste sind in aller Regel nunmal die Personalkosten. Ist fast überall so. Deswegen geht der Herr Berater von McMoneysack da als erstes ran und erklärt dem Fachmann das er 20 Jahre lang Mist gemacht hat und das das mit der Hälft der Leute auch doppelt so schnell geht.
    Das könnt ihr auf alles projizieren. Überall das selbe. Darum sollte man doch als erstes fragen: Wo macht es Sinn, wo macht es keinen Sinn, wo ist es gar kontraproduktiv? Was ist dann wichtiger: Geld verdienen und Konzerne füttern oder ein bestimmtes Maß an Grundversorgung für jeden erschwinglich abzusichern? Wollt ihr euren Strom für 1€/kWh und das Gas für 50ct/kWh (und dahin werden wir bald kommen, seid euch versichert), dann lassen wir die Spekulanten und Börsenhaie auf dem Energiemarkt weiter hebeln und hedgen. Das hat mit der Grundversorgung NULL zu tun und spottet denjenigen jeder Beschreibung die das Gut (Strom, Gas, Wärme, Nahrungsmittel) mühsam erarbeiten und mit ihrer Hände Arbeit jeden Tag herstellen müssen.
    Der Finanzsektor sollte das wieder tun, für das er ursprünglich mal entstanden und gedacht war: den gesunden Wirtschaftskreislauf mit gesunden finanziellen Mitteln auszustatten und aussichtsreiche Ideen zu befördern so dass sie selbsttragende Kreisläufe generieren. Und nur das. damit haben sie genug zu tun.

  8. Und? Die meisten BlödMichel wählen auch bei den anstehenden Landtagswahlen die Verursacher dieser Preise. CO2 Abgabe = CDU/CSU/SPD – Abgabe und keine Reaktionen der Wähler: Für mich bedeutet das noch 2€ drauf pro Liter – ich kann es mir leisten, vielleicht hilft es einige zum Umdenken bei der nächsten Wahl zu bewegen und wenn nicht? 6€ pro Liter lassen wir diese Dummwähler bluten.
    Putin bezeichnet die Ukrainer auch als Nazis, also macht Politik mit denselben Lügen wie bei uns die Blockparteien gegen die AfD und Impfgegner.

  9. Lindner hat ja bei den Benzinpreisen eine Sekung der MwSt. von 19 % auf 7 % abgeöehnt. Die staatlichen Mittel seien begrenzt und man müsse Rücksicht auf die Ukrainie nehmen! Ja, wenn man den Bürger abkaassieren kann, ist diesem Herrn scheinbar jedes Mittel recht! Ansonsten gilt ja weiterhin: Staatsschulden machen, bis der Arzt komm!

  10. In der Rechnung fehlt der wichtigste Faktor: die katastrophale Energiewende des Biden-Regimes, unter dem ohne jede Not aus ideologische Gründen nicht nur die unter Trump erreichte Energie-Dominanz, sondern sogar die Energie-Unabhängigkeit der USA binnen eines Jahres völlig verspielt wurde. Unter Trump lag der Ölpreis zuletzt bei 40 Dollar, unter Biden hatte sich der Preis schon lange vor Putins Krieg mehr als verdoppelt. Die enorme Inflation und Energiepreissteigerungen in den USA sind somit das Resultat einer verheerenden Politik, deren Leidtragende genau die Wähler sind, die „Uncle Joe from Scranton“, in Wahrheit eigentlich „Mr. Big Guy“ aus dem globalistischen Briefkasten-Paradies Delaware, mit Lügen und falschen Versprechungen ins eigene Lager gelockt hatte.

  11. Wie doch der „Putin-Krieg“ der Hampeltruppe in die Karten spielt. Die Importstoff, oder Exportstopp, von russischem Öl und Gas verknappen und verteuern sich die Energieträger noch weiter, Autofahren wird dann immer schwieriger für immer mehr Menschen, heizen sowieso. Lindner lehnt eine Senkung der Bezinpreise resp. der Bezinsteuer ab. Auch nach den Kriegshandlungen und bei einer halbwegs möglichen Stabilisierung auf dem Energiemarkt bleiben die Preise hoch, in DE sowieso, nicht nur, weil individuelle Mobilität abgeschafft werden soll, sondern auch der schnelleren Enteignung der Bürger wegen. Läuft wie geschmiert.

  12. Leute, schaut mal auf das Heizöl!! Vor zwei Wochen lag der durchschnittliche Literpreis bei ca. 90 Cent, gestern bei 1,45 € und jetzt gerade bei 1,95 €. Hab heute mit dem Bezirkskehrmeister gesprochen. Hier auf dem Land betreut er 2700 Bestandsheizungen in seinem Bezirk. 1700 davon sind Ölheizungen. Gerade die sozial schwachen Menschen, die in Häusern der 70er und 80er Jahre wohnen, wirds zerlegen bei einem Jahresverbrauch von 4000 Litern.
    Wenn die Regierung nicht bald eingreift, bekommt sie bald ein noch ganz anderes Problem.

  13. Auch ohne die Brille eines Linksgrünen aufzusetzen oder Klimakid zu sein: Wo steht geschrieben, daß Energie „billig“ oder „erschwinglich“ zu sein habe?
    Wir brauchen sie, soviel ist sicher. Aber ihr Konsum steht in Konkurrenz zu anderen Gütern und Dienstleistungen, die wir konsumieren. Wir können sicher unseren Energieverbrauch etwas verringern. Ohne spürbare Verringerung des Lebensstandards dürfte das für den einzelnen ein Spielraum von fünf bis acht Prozent sein. Das reicht aber inzwischen beiweitem nicht mehr, um die Preissprünge zu kompensieren.
    Dann muss tatsächlich gespart werden. Entweder wirklich bei der Energie, oder beim sonstigem Konsum. Abgesehen von der Verringerung des Lebensstandards bedeutet das auch einen allgemeinen Rückgang der Nachfrage nach nahezu allem, das heißt zuerst Rezession, dann Arbeitslosigkeit, dann Verelendung.
    Wie immer wird dieser Wohlstandsabbau nicht linear realisiert. Bleibt es dabei, wird in Deutschland und im Westen letztendlich die Mittelschicht abgewickelt und verschwinden. Sie wird in ihrem Lebensstandard auf das zurückfallen, was heute Transferbezieher haben. Sie wird das eine Weile aus Vermögen kompensieren, indem sie sie verzehrt. Dann wird sie arm leben, aber mentalitär an Bewußtsein festhalten, „Mittelschicht“ zu sein. Bildungsverhalten, Lebensweise und politische Verortung werden einstweilen nicht geändert. In diese Phase sind wir bereits eingetreten, schon vor Corona und Putins Krieg.
    Endlich aber wird sie das nicht mehr durchhalten können. Da das Sein (auch) das Bewußtsein bestimmt, wird – genau wie durch Wohlstandsverewahrlosung – die Kultur der Mittelschicht unhaltbar und ersetzt. Sie basiert auf bestimmten Voraussetzungen, die gerade verschwinden. Ohne sie gibt es keine Mittelschicht, darum entstand sie ja auch erst im 19. Jahrhundert und wurde erst nach 1950 zur vorherrschenden Schicht im Westen.
    Hier beginnt die Spekulation, in welche Richtung es gehen wird.
    Und die Armen? Der Staat wird sie noch eine Weile freihalten, denn die Fähigkeit, sich aus selbst erwirtschaftetem Einkommen zu versorgen, haben sie schon lange nicht mehr. Hier werden sicher, man sieht das aus Ländern ohne fürsorgenden Sozialstaat, wieder echte Verarmung und Hunger eintreten, begleitet von eine Rearchaisierung des Lebens. Sprich Gewalt, Recht des Stärkeren, geringere Lebenserwartung. Auch das steht uns bald bevor.
    Gibt es einen Ausweg? ich müßte spekulieren und lasse es lieber. Doch besser wäre es, wir gestünden uns ein, daß die Phase des Hochwohlstandes und der Massenmittelschicht nach 1945 eher eine Anomalie der Geschichte war.

  14. Nun treten die wirklich wichtigen Themen der Politik zutage. Wie schon seit Jahren erwartet, neigt sich die Spaßgesellschaft ihrem Ende zu. Der ganze Quatsch aus Gender, Multi-Rassel-Dingsbums, Bunti-Öko-Trallala, Klima, CO², etc. etc. wird überrollt werden vom millionenfachen Überlebenskampf. Die strukturelle Grundinflation durch Euro-Geldflutung gesellt sich noch hinzu. Es scheint, als würde uns alles zugleich erwischen, inklusive Mega-Blackout. Dann gibt’s zusätzlich einen veritablen Bürgerkrieg mit Willkommenskultur. Da ist dann ein Atomkrieg gar nicht mehr notwendig. Verschwörungsgedöns ? Ich denke nein, wir sind näher an all dem dran als wir wahrhaben wollen. Nur ein Gutes hat das alles: die aktuelle Politikergeneration darf sich für alle Zeiten verabschieden.

  15. Ist die schleichende Enteignung der Bürger mittels Inflation denn nicht gewollt? Muss die „toxische“ Zocker-Geldmenge nicht abgeschmolzen oder in Sachwerte-Geld (CO2-Steuer) gewandelt werden bevor man das globale Finanzsystem an die Wand fährt? Finanztechnische Schlachtung der Bürger…

  16. Energiepreise und, damit verbunden, die Inflation drohen gerade außer Kontrolle zu geraten. Gleichzeitig steht Deutschland eine Rezession bevor, das sagt sogar Baerbock. Diese trifft auf eine durch Corona geschwächte und angeschlagene Wirtschaft. Die EZB schein paralysiert. Der Härtetest für Rot-Grün kommt schnell und heftig, täglich werden neue Maßnahmen verkündet und Forderungen erhoben, die Milliarden kosten (wie jetzt die Forderung nach „drastischer“ Mehrwertsteuersenkung).

    Nun verkündet Fancy-Nancy wenig überraschend, dass Deutschland alle aus der Ukraine ankommenden Flüchtlinge unabhängig von deren Herkunft aufnehmen wird. Die Schlepper und Schleuser wissen nun, wie sie die Routen planen müssen. Ein Vertreter der Kommunen forderte im TV bereits, dass die Kosten für den neuerlichen Flüchtlingsstrom von Bund und Ländern getragen werden müssten! Die Kommunen könnten das nicht leisten.

  17. Bei jedem Tanken steht neben der Kassiererin ein feist grinsender Christian L. mit hinter dem Tresen und freut sich über die zusätzlichen Steuereinnahmen. Steuersenkungen hat er ja schon -„leiderleider gerade unmöglich“- ausgeschlossen. Der badet gerade in Einnahmen, wie Dagobert Duck in seinem Geldspeicher.

  18. Eigentlich sollte man an Stelle der Kürzel der Mineralölkonzerne an jede Zapfstelle schreiben: „Wie gewählt, so geliefert“! Putins Krieg ist sicher letzter Preistreiber! Der Artikel suggeriert jedoch, dass er der einzige Preistreiber ist! Bis zur vorletzten Stufe der Preisleiter sitzen dieselben jedoch in Berlin! Nicht vergessen, Volk!

  19. Nicht Putins Krieg, sondern die unvernünftige Reaktion des Westens ist der Auslöser für die Panik in der Wirtschaft. Damit ist Putin nicht entschuldigt, aber unsere Politamateure auch nicht.

    • unvernünftig? Was hätte die Welt denn ihrer Meinung nach machen sollen? Pfeifend weggucken wie damals schon in der Krim? Drohen dass wir zukünftig unsere 35 einsatzfähigen Panzer nach Russland schicken? Noch nie war die Welt so schnell so einig Sanktionen zu verhängen. Und das völlig zu Recht gegen einen ungerechtfertigten Angriffskrieg gegen ein Land, dass sich dem Westen öffnen will.

  20. Unser herzlicher Dank geht an die „Freunde“ in Übersee unter dem großen „Demokraten-Führer“ Biden und natürlich an die Totalversager in der jetzigen und vorherigen Regierung sowieso die Absahner an der Spitze der Notenbank, nicht zu vergessen die katzbuckelnden Opportunisten in Verbänden, Kirchen, Parlamenten, Behörden, Parteien, im Rundfunk, in den Redaktionsstuben und wo auch immer für ihre Haltung, ihre Solidarität, ihre Weltoffenheit, ihre Toleranz und was auch immer. Danke. Herzlichsten Dank. Wir können uns dieses Jahr auf zweistellige Inflationsraten einstellen. Danke. Hab ich was vergessen? Achso, danke. Einfach nur danke.

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