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Diesel, NO und Ozon

»Moderne Dieselmotoren sind Ozonkiller und Rußfilter.«

05.11.2018

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Regulierungsbehörden konzentrieren sich bei Abgasvorschriften lediglich auf NOx Emissionen. Sie unterscheiden nicht zwischen den beiden Stickstoffoxiden NO und NO2. Doch die weisen erhebliche Unterschiede auf, die bedeutsam für die Gesundheit sind.

Die Vorschriften für Abgasemissionen von Dieselmotoren durch EU und deutsche Behörden haben in der vergangenen Dekade die Giftigkeit der Luft erhöht statt gesenkt, weil sie die falschen Schwerpunkte gesetzt haben. Statt der Gesundheit zu dienen, schaden sie ihr.

Zu diesen aufsehenerregenden Schlüssen kommen Prof. Dr. Paul Tavan und Dr. Robert Denschlag. Der Physikprofessor im Ruhestand und sein früherer Mitarbeiter haben in einer Studie den aktuellen Stand der Wissenschaft zur Zusammensetzung und Toxizität der Abgase moderner Dieselmotoren zusammengefasst. Anschließend analysierten sie den Einfluss der Abgase auf die Toxizität der Atemluft. Sie kommen zum Schluss, dass moderne Dieselmotoren sogar die Stadtluft reinigen können.

Ihre Kritik an dem derzeit geltenden Regelwerk der europäischen Abgasvorschriften: Die Regulierungsbehörden konzentrieren sich lediglich auf NOx Emissionen. Sie unterscheiden aber nicht zwischen den beiden Stickstoffoxiden NO und NO2. Doch die weisen erhebliche Unterschiede auf, die bedeutsam für die Gesundheit sind.

Während NO in den in der Stadtluft vorkommenden Konzentrationen als ungiftig angesehen werden kann, ist NO2 ein toxisches Reizgas.

»Merkwürdigerweise werden Atemluftgrenzwerte für NO2, Emissionsgrenzwerte aber für die Summe NOx = NO + NO2 formuliert, wodurch der wesentliche Unterschied zwischen NO und NO2 verwischt wird.«

EIN MESSEBERICHT
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Die Behörden haben eine wichtige Eigenschaft der Emissionen moderner Dieselmotoren übersehen: »Sie befreien die Luft von hochtoxischem Ozon und senken somit die Ozonbelastung (sog. Sommersmog). Ferner wurde nicht zur Kenntnis genommen, dass solche Dieselmotoren die Stadtluft dank moderner Abgasnachbehandlung von krebserregenden Rußpartikeln aus Holzverbrennung, die vor allem im Winter in der angesaugten Luft schweben, befreien. Kommission und Parlament der EU haben schließlich den 2017 durch die US-Umweltbehörde erbrachten wissenschaftlichen Nachweis, dass von geringen NO2-Konzentrationen im Bereich von 40-100 μg/m3 keinerlei Gesundheitsgefahren ausgehen, ignoriert.
Stattdessen haben EU Kommission und EU Parlament an den Anfang des Jahrtausends in Bezug auf Stickoxid-Emissionen getroffenen und ursprünglich gut gemeinten Entscheidungen festgehalten. Dadurch wurde zum einen die Lufttoxizität durch die Erhöhung der Ozonbelastung vergrößert und zum anderen das Vermögen von Millionen von Autofahrern geschädigt.«

Denn die regulatorisch erzwungene Reduktion der Stickstoffoxid-Emissionen aufgrund der Katalysatoren und verbesserter Motorentechnik erhöht nachweislich den Ozongehalt der Atmosphäre. Das von Dieselmotoren fast ausschließlich emittierte Stickstoffmonoxid (NO) entgiftet gewissermaßen die Stadtluft vom gefährlichen Ozon. Das ist ein Reizgas und wirkt fünfmal stärker als NO2, wenn man die Grenzwerte beider Gase am Arbeitplatz als Referenz wählt.

Die Entgiftung funktioniert folgendermaßen: Das dem Auspuff entweichende Stickstoffmonoxid (NO) reagiert mit Ozon (O3) zu Stickstoffdioxid (NO2) und Luftsauerstoff (O2). Tagsüber kann sich dieser Prozess unter der Einwirkung der solaren UV-Strahlung auch zum Teil umkehren. Es entstehen dann erneut Stickstoffmonoxid und das zuvor aus der Atmosphäre entnommene Ozon. Sobald die Sonneneinstrahlung nachlässt, kehrt sich dieser Prozess um: Das photochemisch entstandene stark toxische Ozon verschwindet wieder und erzeugt dabei aus dem ungiftigen Stickstoffmonoxid das viel weniger toxische Stickstoffdioxid.

Aufgrund des beschriebene Prozesses können Stickoxide aus modernen Dieselmotoren aber nicht, wie häufig behauptet wird, die Quelle von hohen Ozon-(O3)-Konzentrationen in der Luft sein. Das Ozon entsteht vielmehr, vor allem an heißen Sommertagen, überall in der Biosphäre aus zerfallendem organischem Material und Luftsauerstoff unter der Einwirkung solarer UV-Strahlung.

Eine andere Quelle von Ozon in den unteren Atmosphärenschichten sind vertikale Turbulenzen. Diese transportieren Ozon aus der Ozonschicht der Stratosphäre ein atmosphärisches Stockwerk tiefer an die Erdoberfläche. Eine Folge aus dem oben beschriebenen Mechanismus ist, dass im Wald die Ozonkonzentration im Jahresmittel auch nachts noch auf relativ hohem Niveau oberhalb von 50 µg/Kubikmeter bleibt und tagsüber auf 70 µg/Kubikmeter ansteigt, weil dort der Eintrag an Stickstoffmonoxid aus Dieselmotoren entfällt.

In verkehrsreichen Städten dagegen variiert der Ozongehalt aufgrund des hohen Eintrags an Stickstoffmonoxid zwischen lediglich 20 µg/Kubikmeter (nachts) und 45 µg/Kubikmeter (tagsüber). Ein weiterer Beweis für die Bedeutung des oben beschriebenen Prozesses ist der weltweit in vielen Städten beobachtete Anstieg der Ozonkonzentration an Wochenenden. Dieser Anstieg folgt aus dem geringeren Verkehrsaufkommen und dem dadurch reduzierten Stickstoffmonoxid-Eintrag.

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Das bedeutet: Stadtluft ist im Hinblick auf das Reizgas Ozon vor allem im Sommer weniger toxisch als Landluft. Andererseits ist Stadtluft aber heutzutage im Winter vor allem durch Holzruß aus den Holzöfen, Kaminen und Pelletheizungen belastet, die in Städten 25 % des gesamten Feinstaubeintrages verursachen. Dieselmotoren geben aufgrund ihrer neuen Technologien praktisch keine anderen Stoffe außer Stickstoffmonoxid und CO2 mehr ab. Aus dem Auspuff kommt vor allem kein Dieselruß mehr, den halten die Partikelfilter wirksam zurück. Die Zeiten, da qualmende Rußwolken und unverbrannte Kohlenwasserstoffe aus dem Auspuff kamen, sind vorbei; moderne Dieselfahrzeuge sind nur noch in den Schlagzeilen »Stinker«.

Tavan und Denschlag folgern: »Diese Filtereigenschaft kommt der Stadtluft gerade im Winter zu gute, da die wieder in Mode gekommene Verfeuerung von Holz große Mengen sehr kleiner Rußpartikel freisetzt. Solche in der städtischen Ansaugluft schwebende Rußpartikel werden von Dieselmotoren angesaugt und dann durch Verbrennung, Katalyse und Filterung beseitigt.

Moderne Dieselmotoren emittieren spätestens seit 2009 (Eu-ro5-Norm) neben CO2 das ungiftige Stickstoffmonoxid NO und sonst fast nichts. Das den Auspuff verlassende NO wandelt sich in der Umgebungsluft in NO2 um, indem es dem hochtoxischen bodennahen Ozon (O3) ein Sauerstoffatom (O) entzieht und es so in Luftsauerstoff (O2) verwandelt. Bei der Erzeugung des vom EU-Atemluft-Grenzwert inkriminierten NO2 leistet das von Dieselmotoren emit-tierte NO also den nützlichen Dienst, das stark toxische Ozon durch das fünfmal weniger toxische NO2 zu ersetzen.

Sie formulieren sogar: »Plakativ ausgedrückt sind moderne Dieselmotoren also Rußfilter und Ozonkiller«.

Sie weisen anhand von Daten von Luftmeßstationen in Nordrhein-Westfalen nach, dass die Verringerung der NO-Emissionen seit 1984 zu einem starken Anstieg der mittleren Ozon-Konzentration insbesondere in urbanen Gebieten führen: »Hierdurch stieg die Toxizität der Atemluft dort effektiv an, obgleich ihr NO2-Gehalt abnahm. Die Emissionsregulation für NOx hat also das Gegenteil der beabsichtigten Gesundheitsfürsorge erreicht.«

»Der gültige EU-Grenzwert von 40 μg/m3 für NO2 in der Luft von Städten stammt aus Zeiten, in denen Dieselmotoren neben NOx noch große Mengen Ruß und andere Schadstoffe ausstießen. Man hoffte damals, mit der Reduktion von NOx die übrigen Schadstoffe zu beschränken. Heute aber wissen wir, dass die regulatorische Beschränkung der NOx Emissionen durch Motoren kontraproduktiv ist, da sie die Emission des Ozonkillers NO verringert und so die Toxizität der Luft erhöht.«

Der Diesel-Boom geht weiter – im Ausland
»Zu Beginn des Jahrtausends war das Zusammentreffen von erhöhten NO2 Konzentrationen mit Gesundheitsschäden (»vorzeitigen Todesfällen«) nicht von der Hand zu weisen, weil damals gesundheitsschädliche Stoffe von Dieselmotoren immer gemeinsam mit NOx emittiert wurden. Dass auch in manchen heutigen epidemiologischen Studien (z.B. in einem kürzlich vom Bundesgesundheitsamt veröffentlichten Bericht) immer noch Gesundheitsschäden erhöhten NO2 Konzentrationen angelastet werden, widerspricht dem Stand der Wissenschaft.« Das hat nicht zuletzt die US-Umweltbehörde im August 2017 erneut festgestellt. Prof. Dr. Paul Tavan und Dr. Robert Denschlag fassen die für uns zum Teil sehr überraschenden Einsichten, die unser Studium verfügbarer Literatur zur Entwicklung der Dieselmotoren-Technik, der damit einhergehenden Änderungen der von ihnen emittierten Abgase sowie der daraus folgenden Wirkung auf die menschliche Gesundheit geliefert hat, folgendermaßen zusammen:

1. Dieselmotoren neuerer Technologie emittieren außer CO2 und NO fast nichts, insbesondere nicht mehr den gefährlichen Dieselruß.

2. Das durch den Auspuff abgegebene NO ist ein nützliches Gas, weil es durch Vernichtung von Ozon (O3) die Gesamttoxizität der Atemluft verringert, wie Langzeitmessungen aus Nordrhein-Westfalen eindeutig bestätigt haben.

3. Der Grund für diese positive Wirkung ist die Entgiftungsreaktion. Insbesondere wirken NOx-Emissionen (bei kleinen Beimischungen von NO2) nach den Daten eher schwach hemmend als, wie häufig behauptet, fördernd auf die photochemische Ozon-Produktion in verkehrsreichen Gebieten.

4. Dieselmotoren neuerer Technologie können den in der Stadtluft schwebenden Holzruß, der von den zunehmenden Holzöfen stammt, und den ebenfalls in der Luft schwebenden Dieselruß aus Motoren älterer Technologie ansaugen und rückstandslos verbrennen.

5. Die Regulierungsbemühungen der Behörden zur Luftreinhaltung waren in Bezug auf die Befreiung der Luft von Dieselruß erfolgreich. Sie haben aber bei oxidierenden Gasen wie O3 und NO2 das Gegenteil dessen bewirkt, was beabsichtigt war: Die Toxizität der Luft ist im Jahresmittel beträchtlich größer statt kleiner geworden.

Einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lufttoxizität liefert also gegenwärtig die weitere Reduktion der NOx-Emissionen, die durch den Übergang zur Euro6_Norm erzwungen wird. Also müssen Nachrüstungen von Euro5 Dieselmotoren durch sogenannte SCR Katalysatoren als besonders gesundheitsschädlich angesehen werden.

Schaubild_LfURP-Kritik

UPI-Kritik

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47 Kommentare

  1. Als Autofahrer habe ich mich noch nie durch nicht eingehaltene Abgasswerte von den Konzernen betrogen gesehen. Sehr wohl aber durch nicht eingehaltene Versprechen bzgl. der Benzin- oder Dieselverbrauchswerte. Das ist ein Grund die Konzerne zu verklagen, nicht durch absurde Grenzwerte, die von der EU festgelegt werden. Wann kommen die NGO s auf die Idee alle Arbeitgeber zu verklagen, weil die Grenzwerte am Arbeitsplatz 10x höher sein dürfen als im Straßenverkehr?

  2. Merkwürdigerweise? Was ist daran merkwürdig? Gehen wir doch mal hypothetisch davon aus dass die Ziele der Öko-Kultisten weder Gesundheit, noch Umwelt, noch Klima sind, sondern die ideologisch begründete Zerstörung der Industrie – und plötzlich ergibt alles einen Sinn.

  3. Meines Wissens wird NO an der Luft sehr rasch zu NO2 oxidiert, auch ohne Anwesenheit von Ozon. Allerdings beschleunigt Ozon den Oxidationsvorgang erheblich. Insofern ist es schon richtig, NO und NO2 einfach zusammen zu zählen und zu messen. Idiotisch sind lediglich die abenteuerlich niedrigen Grenzwerte – weit niedriger als die in den USA beipielsweise geforderten. Mit Software tricksen geht allerdings auch nicht, das ist Betrug und deshalb hatten die Amis eine Handhabe, den Industriestandort DE erheblich zu schädigen – darum geht es in Wirklichkeit, um sonst gar nichts – leider ist das keineswegs umsonst. Da NO2 sehr gut wasserlöslich ist, wird bei Regenwetter ohnehin nix gemessen, sondern nur bei Sonnenschein – und da ist das Argument mit der Ozonreduktion richtig und greift tatsächlich. Vielleicht sollte man die Messstationen ständig unter einem leichten Wassernebel halten, dann missest du eh nichts, null. Ich halte das Problem des Benzols im Benzin für weit gewichtiger als das bisschen Stickstoffdünger aus der Luft. Benzol wird nicht verstoffwechselt im Körper und reichert sich im Fettgewebe an – weil es so gut wie nicht wasserlöslich ist und deshalb wird es auch kaum oder nur sehr langsam ausgeschieden. Benzol geht an die Nerven, aber gewaltig. Müsste auch gar nicht sein, man muss es bloß gleich gar nicht reinschütten in den Sprit (bis zu 1% ist zulässig). Es gibt andere, völlig ungiftige Antiklopfmittel – fast völlig ungiftig, Octan zB oder andere verzweigte KW. Ganz ungiftig gibt es ohnehin nicht, Sauerstoff etwa ist recht giftig, im Gegensatz zu Stickstoff (Luft: Fast 80% N2 und 20% O2, der Rest sind Edelgase, etwa 1% – die sind auch ungiftig. Es ist wie mit dem Wein und dem Bier: das einzig Giftige darin ist der Allohol …).

    • Vielen Dank für Ihre Zuschrift. Die Oxidation zu NO2 geht nicht so rasch. Prof. Tavan ( er kommt gerade nicht in die Kommentarfunktion und bat mich deshalb, Ihnen zu antworten ) weist auf das Papier Diesel_final hin ( link unten im Artikel ): „Weil die in der Umwelt vorliegenden NO-Konzentrationen sehr klein und molekulare Dreiersto ̈ße relativ selten sind, l ̈auft diese Reaktion sehr viel langsamer ab als die Entgiftungs-Reaktion (3), welche von 1. Ordnung in der NO-Konzentration ist und lediglich das relativ ha ̈ufige Zusammentreffen zweier Moleku ̈le voraussetzt. Aus der im MAK-Bericht von 2010 zu Stickstoffmonoxid19 bei einer NO Konzen- tration von 80 ml/m3 fu ̈r die Reaktion (4) zitierten Halbwertszeit von 2,5 Stunden kann man fu ̈r typische in St ̈adten vorkommende NO Konzentrationen von 40 μg/m3 eine Halbwertszeit von etwa einem halben Jahr abscha ̈tzen.“. herzliche Grüße Holger Douglas

  4. „Also müssen Nachrüstungen von Euro5 Dieselmotoren durch sogenannte SCR Katalysatoren als besonders gesundheitsschädlich angesehen werden.“
    Meine Tochter kam ziemlich zerknischt nach Hause, weil sie sehr wahrscheinlich eine Klassenarbeit vermasselt hat.
    Thema (der politschen Rede): „Warum die Autoindustrie Dieselautos kostenlos nachrüsten muss!“ Freie Parteinwahl – ALLERDINGS – durften AUSSCHLIESSLICH die mitgelieferten und zur Verfügung gestellten Äußerungen von greenpeace verwendet werden.
    Am liebsten hätte sie anschließend noch ihre eigene Rede geschrieben und nicht nur ideologisches Zeugs, gegen Unternehmen und auch noch für die Grünen.
    Auch ein „eigentlich das Recht auf Informationsfreiheit“ und „Du solltest eine linientreue Rede schreiben und hast Dich nicht verbiegen lassen. Ich finde das beeindruckend und bin echt stolz auf Dich!“, konnte sie nicht wirklich trösten, weil der Schnitt dadurch verdorben wird.
    Es ist unfassbar, was in Schulen an brainwashing so abgeht. Es gäbe noch mehr Beispiele.

    • Die Rede: „Meine Damen und Herren, ich selbst weiß natürlich, dass es keine gesetzliche Handhabe dafür gibt, zugelassene Diesel-Pkw von den Herstellern kostenpflichtig nachrüsten lassen zu müssen. Da aber ein solches Wissen bei Politikern, Journalisten, Lehrern, und damit auch in der Bevölkerung allgemein nicht mehr vorhanden ist, steht die kritische Masse des Unwissens gegen meine Wenigkeit und das Gesetz. Nachdem sich unsere Regierungschefin nun aber schon vielfach über dieses hinweggesetzt hat, kommt es auf dieses Mal auch nicht an. Sollen die Automobilkonzerne doch dagegen klagen, bis sie schwarz sind. Moral und Greenpeace haben eindeutig Vorfahrt, die Automobilkonzerne müssen nachrüsten!“

  5. Sehr interessanter Artikel. Es fehlt noch die Information, was unter einem Dieselmotor neuerer Technologie zu verstehen ist und ob diese einer bestimmter Abgasnorm zuordbar ist.

  6. Tya, im Grunde alles sehr ähnlich der Kernkraftnutzung, der Gentechnik oder der Migrationspolitik. Quasireligiöse Dogmen sind fest im kulturellen Konsens geradezu versteinert. Mag sein, dass es seinerzeit nur einen gab, der erkannte, dass wir auf einer Kugel leben. Heute gibt es Hunderte Galileo, dafür aber auch hunderte Millionen Götzendiener. Und so schnell kann gar kein Pferd mehr sein.
    Biermann, als er vor einem halben Jahrhundert noch richtig gut war, hat das so gesungen:
    „Was haben wir denn an denen verloren, an jenen deutschen Professoren, die wirklich manches besser wüssten, wenn sie nicht täglich fressen müssten.“
    Viel Glück, Prof. Dr. Paul Tavan und Dr. Robert Denschlag.

  7. Interessanter Artikel. Können Sie vielleicht die Quelle angeben? Durch googlen habe ich die Studie nicht gefunden. Ist sie überhaupt veröffentlicht? Wurde sie in irgendeiner Form begutachtet? Ist sie auf einem Server zugänglich?

    Ich würde mich auf solche Argumente gerne berufen, aber ohne Quellen geht das nicht.

    • Noch ist sie nicht auf einem Server. Ich bitte die beiden Autoren, sie Ihnen zuzuschicken. herzliche Grüße Holger Douglas

    • Bitte finden Sie unten am Ende des Artikels die Links zu den entsprechenden Artikeln und Quellen.

  8. Bitte keine Fakten! Die heutige Politik beruft sich auf Gefühl und Moral, alles andere stört da nur. Und außerdem geht es eigentlich gar nicht ums NOx, sondern um die Abschaffung von Verbrennungsmotoren. Zuerst greift man die Diesel an, danach die Benziner. Würde man alle auf einmal angreifen, würden die Bürger auf die Straße gehen.

  9. Ein sehr informativer Beitrag! Der Ozonabbau durch NO war mir so nicht bekannt. Überhaupt scheint das mit den Stickoxiden und den verwandten Nitraten bzgl. der Gesundheit doch komplexer zu sein. Klar sind diese in hohen Konzentrationen geundheitsschädlich. Aber NO spielt auch als Signalmolekül im Körper eine wichtige Rolle. So kommt eine aktuelle Veröffentlichung Mol. Nutr. Food Res. 2016, 60, 67-78 zum Ergebnis, dass sich NO im Körper, das dort aus Nitrat gebildet wird, günstig in Bezug auf Diabeteserkrankungen, Übergewicht und die Blutgefäße auswirkt. Es wird sogar vermutet, dass sich NO sogar zur Behandlung entsprechnder Gesundheitsprobleme eignet. Insofern scheint die aktuelle Diesel (und Nitrat) Panik letztendlich derGesundheit zu schaden. Vielleicht ist auch wegen NO die Lebenserwartung in Stuttgart besonders hoch.

    • Vielen Dank! Denken Sie nur an die wundersame Wandlung des Nitrats. Noch 2010 oder 2011 warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung vor Wintergemüse, das zu viel Nitrat enthalte. Gefährlich, gefährlich ( wandelt sich um in Nitrit, dann Nitrosamine ). Heute schlucken Sportler nitrathaltigen Rote Beete Saft zur Weitung der Blutgefäße und damit Leistungssteigerung. ( Viagra für Arme ). Soll auch günstig für Durchblutungsförderung bei Alten und Demenzkranken sein.

      • Herr Douglas, weil Sie die Nitrosamine erwähnten, hier noch etwas. Die sollen ja wirklich krebserregend sein.
        Jedes Jahr im Sommer werden in Berlin krebserregende Nitrosamine in der Umwelt verteilt. Wer macht das? Die Grünen. Die haben hier auf dem Spielplatz in der Nähe jeden Freitag immer irgendwelche Veranstaltungen gemacht. Dabei wurden Luftballons aufgeblasen und auch an Kleinkinder übergeben. Die haben die Luftballons manchmal auch wieder aufblasen müssen. Die Luftballons flogen auch weit nach oben und wurden so in der Umwelt verteilt. An den nächsten Tagen lagen hier noch welche auf den Straßen und Fußwegen. Manche sind sich noch weiter geflogen.
        Luftballons werden aus Naturkautschuk hergestellt und sind somit ein nachhaltiges Bioprodukt. Dabei entstehen krebserregende Nitrosamine. Die Luftballons wären sonst steinhart. Die Grenzwerte wurden auch schon um das 46fache überschritten. Die Grünen verteilen es in der Umwelt und Kinder lecken es ab.

        siehe hier:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Luftballon#Materialien_und_Gesundheitsrisiken

        Da sind Ballons aus Plastik viel besser. Aber die gelten ja nicht als Naturprodukte.

    • Es darf nicht nur vermutet werden, dass NO zur Behandlung gesundheitlicher Probleme eingesetzt wird. Das ist bereits nachgewiesen, deshalb wurde es in den 1990er Jahren für die medizinische Behandlung zugelassen. Neugeborene mit Lungenversagen müssen es einatmen, genauso wie Patienten mit Herz- und Lungenproblemen und bei Operationen. Dadurch ist die Sterberate gesunken.

      Besuchen Sie mal Stickstoffmonoxid bei Wikipedia:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Stickstoffmonoxid
      Im Abschnitt Verwendung – Medizinisch können Sie es ausführlicher mit Quellenangabe lesen.

      Ebenso steht im Abschnitt Physiologische Anpassung, dass Bewohner im Hochland 10 mal mehr NO im Blut haben als Bewohner in Gebieten mit geringer Höhe über dem Meeresspiegel.

      Vergangene Woche haben wir uns auch wieder Stickoxide gekauft, eigentlich Distickstoffmonoxid N2O. Das gibt es in Sprayflaschen mit Schlagsahne. Ich musste davon auch schon recht große Mengen einatmen. Passiert im Krankenhaus bei Operationen um Schmerzen auszuschließen. N2O nennt sich auch Lachgas.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Distickstoffmonoxid#Verwendung

  10. Kommen Sie doch nicht mit Sachargumenten. Sie könnten heilsam gegen Krevs sein, dank DUH und Grünen würde man sie trotzdem verdammen. Die Dieselkrse findet auch nur in Deutschland statt, aber das liegt eben daran dass die Deutschen viel, viel klüger als der Rest der Welt sind.

  11. Für Ozon gibt es noch eine Quelle. Das sind Blitze bei Gewittern. Blitze treten aber auch an anderer Stelle auf. Vor 100 Jahren wurde erkannt, dass durch die sehr kleinen Mikro-blitze von Straßenbahnen Ozon entsteht. Man hat es damals hoch gelobt, weil dadurch Bakterien in der Luft von Großstädten vernichtet werden. Das stand mal vor einigen Jahren in einer Zeitschrift von Bild der Wissenschaft oder Spektrum der Wissenschaft.

    Aber dann hat sich das mit dem Ozon geändert. Vor 10 Jahren kam in der Presse, dass Ozon zu Augenkrankheiten führen würde. Oh … was müssten dann die Grünen sagen und wen müsste die Deutsche Unwelthilfe verklagen? Die Straßenbahnbetreiber, weil Straßenbahnen „Ozon-Dreckschleudern“ sind. Dazu kommt noch die Eisenbahn mit E-Loks. Aber 2007 wurden Dieselautos gelobt, weil die das Ozon in Städten vernichten.

    Wir leben in einer Zeit der Katastrophenmeldungen.

    • Vielen Dank für Ihre Zuschrift. In Heidelberg gab es vor 20, 30 Jahren Untersuchungen über Ozonerhöhung, wenn mehr Elektroautos auf den Straßen fahren. Mit teilweise drastischen Werten. Gut, es gibt bürstenlose Elektromotoren.

    • Stimmt. Und wie im Artikel erwähnt wird, ist der Ozongehalt der Luft im Wald besonders hoch. Bald wird die Deutsche Umwelthilfe gerichtlich durchsetzen, dass die Wälder gerodet werden müssen.

  12. Auch der „Wetter“-Kachelmann wußte in einem Ozon-Beitrag zu berichten,
    daß das lungenschädigende Ozon, besonders im Hochsommer, gerade in Innen-
    Städten in weitaus geringerem Maße vorhanden ist als im umliegenden „Grünland“.
    Kachelmann unterstellte, daß dieses Stadt-Ozon durch einen Luftaustausch mit dem
    Umland sich reduzierte. Unlogisch war daran nur, daß auch auf dem Lande die Ozon-
    werte unverändert hoch blieben, auch in der Nacht, und erst zum frühen Morgen sich zurückbildeten.
    Der Grund, warum ich stadtfern das tägliche Laufen auf den frühen Vormittag legte.

    Zum Feinstaub noch eine Anmerkung:
    als größte „Lungenkiller“ ist der Feinstaub in den modernen Heizkörpern anzusehen.
    Es mag ein jeder mal mit einer Lampe (im Smartphone) von unten in die Heizrippen
    leuchten und sich das Ganze von oben betrachten.
    Und dieser „Dreck“ wird in der Heizperiode tagtäglich eingeatmet.

    Wohl kein Thema für unsere „Umweltfreaks“…….

    • Die Chemie der Ozonbildung und des Ozonabbaus ist komplex und involviert neben Stickoxiden auch Kohlenwasserstoffe, einschließlich solcher, die von der Vegetation produziert werden. Das ist seit vielen Jahren bekannt. Dazu gehört auch das von Ihnen berichtete Phänomen, dass in „Reinluftgebieten“ oft die Werte höher sind als in Städten, sowie der Tagesverlauf. Die Ozonwerte bleiben in diesen Gebieten hoch, weil dort kein NO zum Abbau produziert wird.

      Man unterscheidet zwischen lungengängigem Staub (Feinstaub, PM10, PM2,5) und gewöhnlichem Staub, der zu groß ist, um tief inhaliert zu werden. Letzteres dürfte für den Staub auf Heizkörpern zutreffen. Was man ggf. nach einer längeren Periode des Nichtbetriebes riechen kann, sind freigesetzte Kohlenwasserstoffe, kein Staub. Kohlenwasserstoffe werden nur dann zu (Nano-)Partikeln, wenn sie bei hohen Temperaturen freigesetzt werden und nach Abkühlung kondensieren.

  13. Danke, Herr Douglas, dass Sie auf diesen Umstand aufmerksam machen.

    Die Ironie ist, dass es für Ozon viel bessere und plausiblere Daten über abträgliche gesundheitliche Wirkungen als für Stickstoffdioxid gibt. In einer großen internationalen Abschätzung aus dem Jahre 2013 wurde entsprechend Ozon nach Feinstaub als nächstwichtige Substanz gelistet und auf ihr Risiko hin analysiert, Stickstoffdioxid kam nicht vor. Es gab ab 1990 in D. eine Ozon-Hysterie, ohne dass ausreichende wissenschaftliche Daten vorlagen, erst später erschienen vermehrt Arbeiten zu Ozon. Dennoch wurden Straßen von sog. Aktivisten gesperrt, um gegen Ozon zu demonstrieren und sich auch sonst als lepusculus mentis furiosus zu gerieren, ich erinnere es genau, u.a. auch die Fa. „Grünfrieden“ und ihr Verhältnis zur wissenschaftlichen Seriosität.

    Um das Jahr 2000 rückte jedoch, publizistisch aus den USA kommend, der Feinstaub in den Vordergrund, und die Forschungsförderung zu Ozon wurde in den USA und hierzulande weitgehend eingestellt. Dass inzwischen erstmals solide, verwertbare Daten zu den von Ozon ausgehenden Risiken vorlagen, interessierte nicht mehr.

    Inzwischen hat Stickstoffdioxid, das biochemisch wesentlich weniger aggressiv ist als Ozon, in der Aufmerksamkeit den Feinstaub verdrängt. Dies hat m.E. primär politisch-parareligiöse Gründe, denn die e-Mobile werden die Feinstaubbelastung nicht wesentlich reduzieren, und so hat man sich das Stickstoffdioxid als Mittel im hlg. Kampf gegen Verbrennungsmotor und Individualverkehr gesucht. Um das zu sehen, bedarf es keiner Verschwörungstheorie, ein Blick auf die Historie sowie die Kompetenz, intellektuelle Sorgfalt und Redlichkeit der Protagonisten genügt, es gibt auch genug verräterische Äußerungen.

    Zu Stickstoffmonoxid noch eine Bemerkung. Ganz physiologisch inert ist das Gas nicht, und dies nicht wegen Reizwirkungen wie Stickstoffdioxid. Es wurde und wird in sehr hohen Konzentrationen (Bereich 40-50 ppm) in der Intensivmedizin wegen seiner gefäßerweiternden Eigenschaften eingesetzt, wird auch im Organismus selbst erzeugt und kommt z.B., vermutlich seiner bakteriziden Wirkung wegen, in den Nasennebenhöhlen im ppm-Bereich vor. Ob auch viel niedrigere Konzentrationen, wie sie in der Umwelt vorkommen, die Gefäßweite in der Lunge beeinflussen, ist strittig. Theoretisch wäre denkbar, dass bei Patienten mit bestimmten Lungenerkrankungen (schwere COPD) eine Dysregulation der fein eingestellten (relativ optimierten) Gefäßweite in der Lunge auftritt, die mit einem Abfall des Sauerstoffgehalts einhergeht und im Falle kardialer Begleiterkrankungen das diesbezügliche Risiko erhöht. In diesem Falle wäre Stickstoffmonoxid wichtiger als Stickstoffdioxid. Dies ist eine wissenschaftlich interessante, pathophysiologisch begründbare Hypothese, zu deren Untersuchung man allerdings vermutlich keine Förderung erhalten wird in einem Lande, in dem – nun ja – das Sagen haben.

    • Vielen Dank für ihre Zuschrift. Es ist immer wieder verblüffend, in wie vielen Bereichen grün ökologistisches Gedankengut Wissenschaft verdrängt hat. Oder anders: wie mit Umweltterror der „Kapitalismus“ zerstört werden soll. Und – ja- Leben zerstört wird. Man muß sich nur Lebenswege von Oberverantwortlichen wie Rainer Baake ansehen, der das Community Organizing bei den Radikalen in Amerika gelernt hat.

      Autovorstände werden derzeit teilweise recht heftig zur Verantwortung gezogen. Wer zieht Baake & Co zur Verantwortung?

      Es sind häufig dieselben Figuren, die in den Bürokratien jahrzehntelange ungestraft Millionen verpulvern:

      „Im Juni 1994 wurde die Autobahn bei Heilbronn gesperrt, die Produktion in Fabriken teilweise stillgelegt mit dem Ziel, die angeblich zu hohen Ozonwerte zu besiegen. Das hat natürlich nicht funktioniert, die Ozonwerte dachten nicht daran, sich an grüne Vorgaben zu halten, sondern stiegen teilweise sogar an. Erzeugt wurden Kosten in Millionenhöhe.

      Der damals verantwortliche Überzeugungstäter, Geschäftsführer des früheren Zentrums für Umweltmessungen, Umwelterhebungen und Gerätesicherheit (UMEG), die so viel Geld herausgeworfen haben, dass sich sogar der Rechnungshof beschwerte, ist pensioniert, sprach sich natürlich für die Reduzierung, gemeint also Abschaffung, des Individualverkehrs aus, saß bis vor zwei Jahren noch für die Grünen im Ludwigsburger Kreistag, und betätigt sich als freiberuflicher Umweltberater.“

      https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/mobilitaet/bundesverkehrsministerium-luft-messstellen-werden-ueberprueft/

      • Danke für Ihre Antwort. Die nahezu vollständige Entkopplung des vorherrschenden publizistischen und politischen Milieus von der wissenschaftlichen Datenlage und dem wissenschaftlichen Denken ist etwas, das mich immer wieder beschäftigt. Ich verstehe es nicht, denn auch die bekannten Traditionen speziell des dt. Denkens sind keine echte Erklärung. Allerdings sehe ich zunehmend die Folgen des multiplen parareligiösen & religiösen Angriffs auf die Rationalität, und das bereits im akademischen, wissenschaftlichen Feld selbst. Es entsteht eine beängstigende Kombination von Misstrauen und Ablehnung (gegenüber allem, was nicht ins konformistische Vorurteil passt) und blinder Gläubigkeit (falls es passt). Im Grunde ein vormoderner, ein voraufklärerischer Typus. Gerne auch promoviert und habilitiert.

        Ich selbst war Naturschützer, bevor es die Grünen gab, und musste mir von Marxisten anhören, der Sozialismus löse neben den sozialen alle ökologischen Probleme automatisch, sobald der Kapitalismus aus ökonomischen Gründen zusammenbreche. 10 Jahre später war es der gleiche Typus, der Enver Hodscha gepredigt hatte, der mich darüber belehrte, der Kapitalismus müsse aus ökologischen Gründen zusammenbrechen, und das löse zugleich auch alle sozialen Probleme. Die Parolen wechseln, der Typus bleibt.

        Die Sache in BW habe ich seinerzeit aus der Nähe mitbekommen, sie war politisch getrieben, denn auch die Ausführenden waren teils nicht überzeugt davon. Verrückterweise förderte das Land zugleich im Rahmen des Programms „PUG“ Studien, welche die Sinnlosigkeit des Unterfangens schon im Vorfeld nahelegten, und das bereits wegen so trivialer Dinge wie den Zeitkonstanten der relevanten chemischen Reaktionen im Vergleich zu Windgeschwindigkeiten.

        Falls es einen Effekt von NO auf die Mortalität bestimmter, besonders empfindlicher Personen geben sollte (ich glaube, eher nicht), dann m.E. am ehesten über den von mir skizzierten Mechanismus einer Störung des Ventilations-Perfusions-Verhältnisses der Lunge. Das interessiert aber im tonangebenden aktivistischen Milieu niemanden, denn da weiß man ohnedies Bescheid. Hätte ich die Zeit dazu, würde ich einmal die Nähe dieses Typus zum mittelalterlichen Typus des theologisch getriebenen Scholastikers herausarbeiten, der auch jenseits der Erfahrung deduzierte, was zu sein habe. Später dann Hegel, und von da Marx.

  14. Die Erkenntnis steckt im Grunde bereits in der Luftreinhalterichtlinie Anhang VIII B. Anders als für NO2 müssen nämlich die Ozonmessstellen MINDESTENS 10 m von der Straße entfernt stehen, und je höher die Verkehrsdichte, desto weiter. Weil nämlich an der Straße das Ozon durch NO vernichtet wird. Das haben Herausgeber der Richtlinie schon vor zwanzig Jahren gewusst, seither aber still gehalten. wer weiß, wenn wir alle Elektro fahren müssen in den Städten NO-Sprenkler aufgestellt werden.

    • Vielen Dank für Ihren interessanten Hinweis. Hier kommt der ideologische Charakter deutlich zum Vorschein. In Heidelberg wurde vor 20, 30 Jahren versucht, die Ozonerhöhung durch mehr Elektroautos ( Bürstenfeuer ) abzuschätzen. Gut, es gibt bürstenlose Elektromotoren.

      • Die Ozon-Messstelle steht in Stuttgart weder am Neckartor, noch sonstwo in der Mitte, sondern oben am Cannstatter Hintergrund.

    • Danke. Das ist eben das Phänomenale im Mutterland der ökoreligiösen Romantik und des politischen Irrationalismus. Alles längst bekannt und beschrieben, aber mit System ignoriert, falls es nicht passt. So gab es vor ca. 25 Jahren einen Großversuch in BW, um in einer Stadt durch Verkehrssperrung an einem Wochenende die Ozonwerte zu reduzieren. Ohne nennenswerten Erfolg, denn der Eintransport der relevanten Substanzen per Wind aus der Umgebung dominierte. Das war allerdings voraussehbar.

  15. Man erkennt hier genau die gleiche Eindimensionalität der Vorgehensweise wie bei der Energiewende.
    Bei dieser ist es der alternativlose, ungehemmte Ausbau der „Erneuerbaren“ bei gleichzeitigem Abbau von Kernkraft und Kohle. Auch hier werden mehr Schäden fabriziert wie Nutzen erreicht. Landschaften, die Natur und die Gesundheit der Menschen werden ruiniert während die versprochene Senkung der CO2-Emissionen nicht erreicht wird.
    Die Verantwortlichen für die Energiewende sind genauso wie die „Dieselverantwortlichen“ nicht in der Lage, Abhängigkeiten und technische Notwendigkeiten intellektuell zu verarbeiten. Wissenschaftlichkeit und technisches KnowHow wird durch Ideologie ersetzt, die durchgehalten wird bis zum großen Knall.

    • Wer zieht diese Verantwortlichen zur Verantwortung?

  16. Die Städte, je mehr Dieselfahrzeuge desto besser, müssten die reinsten Luftkurorte sein, folgt man dem Artikel.

    Warum kein Wort zur Umwandlung von NO und NO2 zusammen mit Feuchtigkeit in der Luft und/oder den Atemwegen in Salepetersäure (HNO3)?

    3 * NO2 + H2O —› 2 * HNO3 + NO

    In Anwesenheit von Luft wird NO zu NO2 oxidiert, so dass letztlich NO als auch das gesamte NO2 in Salpetersäure überführt wird:

    4 * NO2 + O2 + 2 * H2O —› 4 * HNO3

    • Bitte werfen Sie einen Blick in die wissenschaftliche Literatur. Zu dem Thema wurden bereits vor 20, 30 Jahren Studien durchgeführt, sowohl experimentelle als auch epidemiologische. In diesen zeigte sich, dass der Säuregehalt inhalierter Partikel (nur so kann Salpetersäure in der Luft vorkommen) von untergeordneter Bedeutung oder gar nicht relevant ist.

      • Man braucht keine großartigen Studien, um zu wissen, dass Säure ätzend ist.

        Je dauerhafter die Einwirkung auch kleiner Mengen, desto wahrscheinlicher, dass der Mechanismus der Zellreparatur irgendwann versagt.

      • Es geht nicht darum, ob Säure „ätzend“ ist, sondern darum, ob sie in den Umweltkonzentrationen messbare, relevante Effekte auslöst. Nicht „irgendwann“. Irgendwann ist auch Sauerstoff tödlich. Probieren Sie 100% 1 Tag lang. Das zu eruieren ist der Sinn von Studien. Nicht derjenige, ohne konkreten Zusammenhang Klippschülerwissen zur Chemie zu repetieren. Sie scheinen mit der Wissenschaft auf Kriegsfuß zu stehen.

      • @Lieber R.J., ich gehöre zu den Naturwissenschaftlern, die methodische Fehler in Studien anderer Leute entdecken können, wo sie z.B. etwas vernachlässigen oder einem Problem ausweichen, indem sie nur andere Aspekte in der Vordergrund stellen (z.B. nur Kurzzeiteffekte, wo es auf Langzeiteffekte mit kleinen Mengen ankommt – oder die Toxizität beantworten, obwohl es auf physikalische Zerstörungskraft ankommt), oder abstruse Vergleiche ziehen, wie z.B. mit Sauerstoff, der mit gänzlich verschiedenen Bedingungen verglichen wird.

        Gerade der Fatalismus, der darauf rausläuft, dass selbst die notwendigsten Dinge schädlich sind, gern schon mal getoppt damit, dass wir sowieso alle mal sterben müssen, zeigt umso mehr auf einen unaufklärerischen, wissenschaftsfernen Extremismus in Betrachtung und Darstellung.

        Ich denke, Sie hätten auch sonst in Ihren Einschätzungen eine Menge zu korrigieren. In Ihren Einschätzungen tappert nicht nur eine Sache daneben.

      • (a) Auch die epidemiologischen Analysen, in denen es um Langzeiteffekte ging, haben in der Regel keine spezifischen Effekte saurer Aerosole erkennen können. Das hat man vor 15, 20 Jahren geglaubt, heute nicht mehr.

        (b) Natürlich kann man aus dem (experimentellen) Fehlen von Kurzzeiteffekten bei hoher Belastung das Auftreten von Langzeiteffekten weniger wahrscheinlich machen; solche Daten liegen vor. Für einzelne Luftschadstoffe, z.B. für Ozon, wurden auch Toleranzeffekte beschrieben, d.h. die Reaktion lässt bei wiederholter Exposition nach. Dies ist aufgrund der unter (c) beschriebenen Verhältnisse auch für saure Aerosole ohne weiteres denkbar.

        (c) Das regulatorische Potential des Organismus gegenüber Säurebelastungen im mikroskopischen Bereich ist hoch. So gibt es bereits an die 30 Jahre alte experimentelle Daten dazu, dass in den oberen Atemwegen saure Aerosole effektiv bereits in der Gasphase neutralisiert werden. Das erklärte seinerzeit, warum man selbst bei Inhalation von Schwefelsäureaerosolen keine Reaktionen sah. Ferner ist der Mengeneintrag von Säure durch Aerosole winzig, alleine das macht Reaktionen auch ohne die genannte Neutralisierung unwahrscheinlich (50 µg/cbm bedeuten selbst bei vollständiger Deposition und einem erhöhten Atemstundenvolumen von 1 cbm gegenüber der Oberfläche der Lunge und dem Volumen der mukosalen Flüssigkeit nichts). Zudem ist davon auszugehen, dass flüssige Partikel sich auf der Oberfläche verteilen statt durch das Gewebe in die Zirkulation translozieren zu können, wie man das für ultrafeine Komponenten des Feinstaubs annimmt und beim Tier nachgewiesen hat; dieser Translokation schreibt man primär die abträglichen kardialen Effekte zu.

        (d) Sie sollten sich wissenschaftlich kundig machen, z.B. anhand von PubMed (das verlangt allerdings Vorkenntnisse und Ausdauer), statt mit Thesen aus der hohlen Hand eine vorgebliche Kritik von Studien treiben zu wollen, von deren Existenz Sie offensichtlich nicht einmal wussten.

  17. Was nützt die Wissenschaft wenn wir überflutet werden von der Grünen Religion. Da zählt keine wissenschaftliche Beweise. Und die Erde ist eine Scheibe.

    • Muß doch eine Scheibe sein, auf einer Kugel könnten keine Flugzeuge landen!

  18. Auch andere Wissenschaftler, z.B. Prof. Matthias Klinger vom Dresdener Fraunhofer-Institut hat in der Richtung veröffentlicht. („Was wirklich zum Himmel stinkt“ 16.8.17)
    Was nützt es, wenn für Grün-Rot und unsere daselbst angehauchte Regierung nicht sein kann, was nicht sein soll.

  19. Was helfen diese wissenschaftlichen Erkenntnisse, wenn das politische Handeln seit Jahren und anscheinend auch fürderhin ideologisch, aber leider eben nicht wissenschaftlich und rational basiert ist.
    Ein Treppenwitz, daß ausgerechnet eine Physikerin diese „Politik“ seit über einem Jahrzehnt durchsetzt

    • “Physikerin”; “Denkt vom Ende her”. Was mussten wir nicht alles für einen Schwachsinn anhören.

      Die Irrationalität der deutschen Politik ist nur noch absurd.

      Freue mich dass mein Euro5 Diesel doch keine Dreckschleuder ist.

    • Sorry,
      der Treppenwitz liegt eher darin, daß VW & Co. mit ihren modernen Dieselmotoren das Lungen-„Gift“ Ozon in den Städten reduzieren, also absenken und somit zur Gesunderhaltung beitragen, auch durch die Verbrennung von Feinstaub zur Reduzierung der Feinstaubbelastung in hohem Maße mitwirken. Denn den Feinstaub durch Reifen- und Bremsbeläge-Verschleiß emittieren alle Fahrzeuge, auch Elektro-Autos, den Feinstaub aus Holz- und Pellet-Heizung all die „Öko-Freaks“.

      Und dafür sollen VW & Co zu Milliardenstrafen „verdonnert“,
      die Dieselnutzer durch Fahrverbote zu horrenden Wertverlusten genötigt werden.

      Nicht Frau Merkel ist das Problem,
      eher der in medialen Teilen der Gesellschaft abnehmende gesunde Menschenverstand.

      • Nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern auch grundlegende naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Schon in den Schulen wird den Kleinen bereits grün-ideologisches Gedankengut eingeimpft. „CO2 muß weg!“

    • Eine Lienientreue Pseudophysikerin , welche sich nach einem Systemwechsel in die Politik gerettet hat, dürfte mit diesem Sachverhalt wohl völlig überfordert sein.

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