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Branchenreport

Markt für Elektro-Pkw im teuren Höhenflug

20.01.2021

| Lesedauer: 4 Minuten
Teuer erkaufter Erfolg: Bereits jeder vierte neu zugelassenen Pkw im Dezember ist elektrisch unterwegs, im Vormonat November war es erst jeder Fünfte. Erstmals sind darunter die reinen Batteriefahrzeuge in der Überzahl gegenüber Hybriden. Sorgenkind bleibt die Ladeinfrastruktur.

Der Aufschwung am deutschen Markt für Elektroautos gewinnt weiter an Kontur: für Dezember 2020 meldet der Verband der Automobilindustrie (VDA) eine Versiebenfachung des E-Auto Marktes gegenüber dem Vorjahr. Bereits jeder vierte neu zugelassenen Pkw war damit bereits elektrisch unterwegs, im Vormonat November war es erst jeder Fünfte. Anders als in den zurückliegenden Monaten entfallen erstmals mehr als die Hälfte der E-Auto-Käufe auf Batteriefahrzeuge (BEV) und nicht auf Plug-In-Hybride (PHEV), die bekanntlich zusätzlich – gegen die Reichweitenangst und häufige längere Aufladepausen an raren E-Tankstellen – einen Verbrenner mit an Bord haben. 

Sorgenkind für den Ausbau der Elektromobilität bleibt nach Auffassung des VDA die Ladeinfrastruktur. Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland aktuell 34.056 öffentlich zugängliche Ladepunkte (Stand: 06. Januar 2020). 

Der Ladesuchverkehr nebst Warteschlangen an den E-Tankstellen ist damit vorprogrammiert. Bei einem Bestand von rund 580.000 Elektro-Pkw zu Jahresanfang 2021 müssen sich nun bereits 17 E-Pkw einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen; im Mai 2020 waren es erst rund 10.  Bleibt zu hoffen, dass diese nicht alle zur gleichen Zeit angesteuert werden. Und dies bei einem Bestand an Autos mit Elektro-Antrieb, der bis 2030 nach den Plänen der Bundesregierung auf 10 Millionen anwachsen soll. Hier reklamiert der VDA zu Recht großen Handlungsbedarf.

Gleichwohl besteht kein Zweifel: der politisch gewollte Ersatz von Benzin- und Dieselautos Autos durch Fahrzeuge mit Elektroantrieb (BEV + PHEV) macht in Deutschland deutliche Fortschritte. Das finanzielle Förderprogramm von bis zu 10.000 Euro zeigt oberflächlich betrachtet die erhoffte Wirkung. Die aber nolens volens auch solchen elektrischen Autos wie dem chinesischen Marktneuling Suada zugutekommen, der zwar laut ADAC katastrophale Sicherheitsmängel aufweist, die aber, weil Kleinserie, gesetzlich toleriert werden, dafür aber für nur rd. 10.000 Euro zu haben ist. 

Für viel Käufer mit niedrigen Einkommen und niedrigem täglichen Nutzerprofil mag das durchaus der ideale Einstieg in die Elektromobilität sein. 

Im Einzelnen zeigt sich im Dezember 2020 folgendes Bild:

  • Die Neuzulassungen von Elektro-Pkw erreichten im Dezember 2020 laut Kraftfahrt-Bundesamt mit 82.802 Fahrzeugen einen Zuwachs von 629 Prozent, der vierte Rekordmonat in Folge. Weitere Rekorde werden infolge der schwachen Vorjahresentwicklung absehbar folgen. 
  • 43.671 Einheiten und damit mehr als die Hälfte aller E-Auto Neuzulassungen entfielen im Dezember auf rein elektrische Pkw (+660 Prozent ggü. Vorjahresmonat). Auch die Plug-In-Hybride verzeichneten mit 39.107 Einheiten (+601 Prozent) eine Versiebenfachung der Neuzulassungen im Dezember 2020. Beide Antriebskonzepte sorgen dafür, dass die E-Mobilität auf dem Neuwagenmarkt einen erheblichen Anteil ausmacht.
  • Auch der Elektroanteil am Pkw-Gesamtmarkt erreichte im Dezember mit 26,6 Prozent einen neuen Höchstwert. Damit lag der Anteil von E-Pkw erstmals über dem von Diesel-Pkw (inkl. Mild-Hybride), der zum Jahresende 2020 auf 26,2 Prozent zurückfiel. 
  • Im Gesamtjahr 2020 erreichten die E-Pkw mit einem Bestand von 580.000 einen Marktanteil von 13,5 Prozent, es wurden insgesamt 394.943 E-Pkw neu zugelassen (+263 Prozent ggü. Vorjahr).
  • Rund 70 Prozent des Bestandes der batterieelektrischen Pkw waren den Segmenten Kleinwagen (33 %), Kompaktklasse (19,6 %) und Mini (17,3 %) zuzuordnen. Der Bestand der batterieelektrischen Pkw im zulassungsstarken Segment der SUVs erreichte einen Anteil von 14,4 Prozent.
  • Die deutschen Hersteller konnten 2020 ihre starke Position auf dem heimischen Elektro-Pkw-Markt weiter ausbauen. Im Gesamtjahr 2020 hatten deutsche Konzernmarken einen Marktanteil von 67 Prozent, im Dezember kamen sie auf 68 Prozent. 
  • Mit der Auslieferung des ID3 in größeren Stückzahlen übernahm Volkswagen auch auf dem wachsenden BEV-Pkw Markt mit 23,8 Prozent die Spitzenposition (Tabelle)Trotz unzureichendem Angebot an Plug-In-Hybrid Autos reichte das im Durchschnitt für VW aus, um statistisch mit 17,4 Prozent die Spitzenstellung am gesamten Elektromarkt einzunehmen. Im Gegensatz dazu sind die Premium-Hersteller Mercedes, Audi und BMW vor allem mit Plug-In-Hybriden auf dem deutschen Elektromarkt vertreten sind, kaum mit reinen Batterie-E-Autos.
  • Am eklatantesten fällt die Fragwürdigkeit statistischer Durchschnittswerte bei Tesla auf, der bekanntlich nur reinen Elektroautos, keine Hybride bauen kann. Der nach der Börsenbewertung potenteste Automobilproduzent der Welt kam zwar 2020 nach hohen dreistelligen Zuwachsraten in den Vorjahren mit 16.694 neuzugelassenen Elektroautos nur noch auf einen Zuwachs 55,9 Prozent und einen Marktanteil von 8,6 vH, dicht gefolgt vom Elektor-Smart mit 8,3vH. Trotzdem wird der Marke Tesla im Durchschnitt ein Anteil am gesamten Elektromarkt, also incl. PHEV´s, von 4,2 vH zugerechnet.
  • Insgesamt wies Tesla im Dezember mit 3545 Neuzulassungen (+23,7 Prozent) einen Anteil von 1,1 vH am deutschen Gesamtmarkt auf. Für 2020 kam der Neu-Brandenburger Hersteller mit 16.694 Neuzulassungen reiner Elektroautos (+55,9 Prozent) auf einen Anteil am deutschen Markt von 0,6 vH. Vielfach in den Medien geschürte Ängste, die angestammten deutschen Technologie-Weltmarktführer in Verbrennertechnik würden von Tesla vom Markt gefegt, scheinen etwas übertrieben. Eher wäre zu befürchten, dass sie von Tesla aufgekauft werden.

(Quelle: KBA)

  • Im Dezember entfielen mit 41 vH die meisten Neuzulassungen von E-Autos auf private Halter (Gesamtmarkt 38 Prozent private Halter). Die Elektromobilität ist damit temporär und statistisch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Firmenwagenkäufer bildeten mit 31 Prozent die zweitgrößte Haltergruppe auf dem E-Neuwagenmarkt, gefolgt von anderen Haltergruppen wie Vermieter, Carsharing und Kfz-Handel mit 28 Prozent.
  • Sehr förderlich zur Durchsetzung der E-Mobilität erwies der Umweltbonus als wichtiges Instrument für den Erfolg der Elektromobilität.. Allein im Dezember 2020 gab es laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit 58.365 Anträgen – davon 31.973 rein elektrische Pkw – bei dieser Maßnahme im sechsten Monat in Folge einen neuen Höchstwert. Insgesamt sind seit Auflage des Bonus‘ 419.987 Anträge gestellt worden. Bei einem Gesamtbestand von 580.000 registrierten Elektroautos bedeutet das faktisch, dass rd drei Viertel des heutigen Bestands vom deutschen Steuerzahler subventioniert worden sind.
Positive Produktionsentwicklung
  • Das erfolgreiche Hochlaufen der ID3 Produktion bei VW  schlug sich nicht nur  positiv in den Neuzulassungen sondern  auch in der Inlands-Produktion von E-Autos nieder. So lag die Inlandsfertigung im November 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat mit dem neuen Monatsrekord von 71.702 Elektro-Pkw um 194 Prozent höher. Damit hatte rund jeder sechste in Deutschland hergestellte Pkw einen Elektroantrieb (Schaubild).
  • Als besonders dynamisch erwies sich die Fertigung rein batterieelektrischer Fahrzeuge, die sich auf 24.225 Einheiten mehr als verdreifachte. Eine weitere gewaltige Steigerung ist zu erwarten, wenn die Tesla Giga-Fabrik in Grünheide die Produktion aufnimmt. Die Fertigung von Plug-In-Hybriden stieg um 187 Prozent auf den Rekord von 47.477 Einheiten. 
  • Zwischen Januar und November 2020 konnten die deutschen Hersteller ihre weltweite Produktion auf 775.623 E-Pkw (+113 Prozent) mehr als verdoppeln. Am Standort Deutschland stieg die E-Pkw-Produktion in diesem Zeitraum auf 374.648 Fahrzeuge (+111 Prozent).

(Quelle: VDA, IWK)

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34 Kommentare

  1. Ich empfehle da ein Interview (im Netz) mit Prof. Fritz Indra “ H2 als Energiequelle im Auto“ Da geht es auch um E im A.

  2. Das vorhandene Leitungsnetz wird die zusätzliche Belastung durch massenhaft aufgebaute Autoladestationen nicht bewältigen können. In Gewerbegebieten dürfte die Lage etwas entspannter sein, da das Netz für den Betrieb leistungsstarker Werkzeugmaschinen ausgelegt ist. Wie dem auch sei, das leistungsfähigste Netz ist sinnlos, wenn nicht genügend Strom produziert wird. Am 13.12.2020 betrug der Verbrauch um 12Uhr 62,256 GW 49 GW wurden von konventionellen Kraftwerken erzeugt, die ca. 30.000 Windmühlen lieferten mit knapp 3GW, weniger als 5% des Bedarfs. Sollte sich Frau Baerbock mit ihrer Schnapsidee durchsetzen, weitere 120.000 Windmühlen aufzubauen, steigen zwar die Subventionen drastisch weiter, an Tagen wie dem 13.12. wären sie dennoch meilenweit von einer Bedarfsdeckung entfernt. Der gelegendlich publizieten Hype um Wasserstoff als Treibstoff scheint mir ebenfalls abwegig, da er unter hohem Energieaufwand erst gewonnen werden muß. Da die Energiedichte wesentlich geringer ist als bei Erd- oder Flüssiggas, muß er sehr hoch verdichtet werden, was die Handhabung problematisch macht. Vor 15 Jahren wurden Wasserstoff betriebene Autos von der Presse regelrecht herbei geschrieben, über das Prototypen Stadium kamen sie indes nie hinaus.

  3. „……nicht auf Plug-In-Hybride (PHEV), die bekanntlich zusätzlich – gegen die Reichweitenangst und häufige längere Aufladepausen an raren E-Tankstellen – einen Verbrenner mit an Bord haben.“ Das sehen Sie durch Ihre rosarote Elektrobrille völlig falsch. Aus einem ansonsten sehr effizienten Verbrenner wird aus ideologischen Schwachsinn ein schwerlastiges Akkumonster, für dessen Mehrpreis man das Benzin für 150.000 km Reichweite bezahlen kann. Ein PEHV ist nicht nur sinnlos, sondern Betrug am Verbraucher.

  4. Also ich stelle mir das so vor: Der E-Auto Besitzer kommt abends um 19 Uhr von der Arbeit und stellt sich an die öffentliche Ladestelle in seinem Wohngebiet. Der Ladevorgang dauert dann ca 4-6 h. Glaubt irgendjemand das nachts um 1-2 Uhr das Fahrzeug dann umrangiert wird um dem Nachbarn auch noch einen Ladevorgang im Rest der Nacht zu ermöglichen? Natürlich nicht ( von der halben Flasche Rotwein die inzwischen konsumiert wurde und damit das Autofahren sowieso verbietet mal ganz abgesehen). Ergo ist jede öffentliche Ladesäule gleichzeitig auch Parkplatz für die ganze Nacht. Wie, ausser ich habe eine eigene Garage mit entsprechender Ladeinfrastruktur, soll das also funktionieren? Konsequenterweise nur wenn wir zu 100% elektrisch fahren. Die Kupferschienen in den Strassen dienen dann gleichzeitig als Fußbodenheizung! Die Berechnung wieviele Megawatt ständig verfügbare Kraftwerksleistung dafür zur Verfügung stehen muss überlasse ich gerne dem interessierten Publikum!

  5. Ich habe im Bekanntenkreis 2 privat erworbene E-Autos – jeweils neu hinzugekommene Drittwagen. Beides mal hat die hohe Subvention den Ausschlag gegeben. Die Käufer sind Hausbesitzer und laden die Fahrzeuge in der eigenen Doppelgarage an der Steckdose. Es wird geplant, jeweils einen Verbrenner loszuwerden, sobald Erfahrungen mit dem E-Auto gesammelt wurden.
    Beide Familien hätten sich das Auto auch ohne Subvention leisten können.

  6. „Will man das Autofahren für Privilegierte einführen?“ – Ja, genau das ist das Ziel, und nur das ist mit „100 % Erneuerbaren Energien“ vereinbar.

  7. Habe heute in meinem Heimatort (40.000 Einwohner) im Frankfurter Speckgürtel darauf geachtet: Kein einziges Elektroauto war zu sehen, nur ein Tesla parkte einsam an einer Ladesäule. Niemand, der rechnen muss (und sich nur ein Auto leisten kann), kauft sich eine solche Batterie auf Rädern.

  8. „Sorgenkind bleibt die Ladeinfrastruktur“ …???
    Ich gehe noch weiter, Sorgenkind ist die gesamte Stromnetzinfrastruktur, zumindest in BW bzw. Stuttgart (beide rühmten sich früher einmal damit, sehr fortschrittlich zu sein).
    Gestern wieder Stromausfall in einem gesamten Stadtviertel. Bezogen auf den letzten Stromausfall vor Weihnachten 2020(!) komme ich damit auf eine Gesamtsumme von 150(!!!) Minuten ohne Strom, während auf der Webseite der „Stuttgarter Netze“ (ein Unternehmen mit Beteiligung der 100% städtischen Stadtwerke Stuttgart) von einer statistischen Ausfallzeit pro Jahr von 6 Minuten gesprochen wird … blanker Hohn bzw. Unverschämtheit.
    Abgesehen von den „normalen“ Störungen des Alltags durch den Stromausfall, „freut“ sich meine IT-Infrastruktur und Studiotechnik jedes Mal, wenn mit einem Mal „der Saft abgedreht“ wird.
    Aber in BW & Stuttgart gilt, Hauptsache „Grün“, Stabilität, Zuverlässigkeit und Kosten … der Verbraucher soll mal nicht so kleinlich sein.

    • Worüber regen Sie sich auf? Die Grünen sind und werden von Millionen Wählern gewählt. Es wird geliefert, wie es bestellt wurde. Oder wussten die Wähler nicht, welche Ideologie hinter den Parteien steht????

  9. Ich staune immer wieder, wenn unsere „Elite“ in nagelneuen Luxus-Limusinen im KanzlerInnenamt vor fährt. Nicht einer fährt elektrisch. Kennt übrigens irgend jemand einen „Elitären“, der elektrisch fährt ?

    • Die Panzerung der Bonzenkutschen ist so schwer, dass die Batterien noch schneller leer wären als ohnehin schon.

      • Nein, die Insassen sind so schwer! 😉

  10. Und trotzdem geht es der Autoindustrie sehr schlecht! Nach VDA-Angaben der letzten Woche, wurden 2020 in Deutschland nur 3,5 Mio Pkw insgesamt gebaut, das sind 39% weniger als im Boomjahr 2016. Erfolg sieht anders aus!

  11. Und zahlen tut’s die Allgemeinheit bzw. hauptsächlich die Geringverdiener. Ich nennen das Planwirtschaft/Sozialismus und wie weit man damit kommt sollten gerade wir Deutschen eigentlich wissen .

  12. Sollen die Leute doch ruhig Elektroautos kaufen. Ich wünsche viel Spaß mit den Akkus auf Rädern. Und ja, wenn Autos mit quadratischen Rädern zur Weltrettung empfohlen würden, die Leute würden kaufen, kaufen, kaufen…

  13. Natürlich sind höhere Geschwindigkeiten für Elektroautos Gift, schon 130 km/h sind, wenn man noch etwas Reichweite haben will, kritisch. Die im Windschatten der LKW segelnden Teslas sind köstlich. Aber keine Sorge, deswegen wird bald ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen kommen, vielleicht sogar 100 km/h. Das gab es ja schließlich schon in der DDR, der wir uns ja auch in vielerlei anderer Hinsicht immer mehr annähern.

  14. Irgendwie passt das E-Dingens sehr gut zum Lockdown. Kleines Problem: Steht die Karre rum, entlädt sie sich von ganz alleine. Mein Piesel-Diesel (EN 6 dank Harnstoff) kann wenigstens den Diesel halten, der ist relativ schwerflüchtig … . Rumstehen tut der auch derzeit. Wer produziert mehr CO2, ich oder der? Wobei CO2 ohnehin kein Problem darstellt, noch nie darstellte. Das ganze Theater nur, um von der unangenehmen Tatsache ab zu lenken: Wir sind viel zu viele. Führe das nicht näher aus, damit mir keiner Schnappatmung kriegt.

  15. Ich kaufe mir kein Elektroauto, weil mich die Regierung schon bei der Heizung beinahe reingelegt hätte:

    Die Geschichte: unsere Nachbarn und wir bauen vor ein paar Jahren ein real geteiltes Doppelhaus. Der Rohbau ist identisch, der Ausbau individuell. Er nimmt auf Empfehlung von Regierung, Bauträger, Energieberater, befreundetem Landratsamtsmitarbeiter und Bauherrenratgeber aus der Buchhaltung eine Heizung mit Luftwärmepumpe. Meine Frau und ich nach Debatten Erdgas und Photovoltaik.

    Ergebnis: seine Heizkosten mehr als doppelt so hoch, weil teilweise Stromheizung. Einfach mal die kwh-Preise für Strom und Gas vergleichen…

    Ja, ich weiß: CO2-Steuer. Wissen Sie, wie hoch die steigen muss, bis ich drauf zahle? Sie muss alle übrigen Kosten überholen.

    Daher: bitte selbst eine Meinung entwickeln.

    • Wer eine Wärmepumpe elektrisch betreibt, der hat schon verloren. Denn die im Kraftwerk verheizte Primärenergie (Kohle, Müll, sonstwas) kommt zu lediglich ca 20% als el. Strom in der Steckdose an. Mit den 80% könnte man den Ashram konventionell warm halten. Besser: Die Wärmepumpe mit Erdgas betreiben, kleine Turbine, Abwärme bleibt im Ashram. Noch besser mit Wasserkraft aus’m Bach hinter’m Haus … . Mechanisch, mit langer Welle, ganz ohne Stromgenerator. Wenn der nicht zufriert, der Bach. Dann eben wieder Holz/Kohle. Ökologisch ist gleich ökonomisch – manchmal. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir viel zu viele sind. Mit ca. 40 Millionen in DE hätten wir die gleiche Bevölkerungsdichte wie FR und/oder PO. Die sterben auch nicht aus und es täte Heizkosten sparen. Gesamtwirtschaftlich, versteht sich.

  16. Eine Ladesäule mit einer Wartebank … mehr Symbolik geht nicht. In der Zeit, in der anderen selbst mit einer Schnellladesäule ihren Tesla betankt haben, habe ich:

    • meinen Verbrenner vollgetankt
    • Reservekanister aufgefüllt
    • den Wagen durch die Waschanlage geschickt
    • mit Hand nachpoliert
    • Luftdruck geprüft
    • Fußmatten gesaugt
    • im Tankshop ein Brötchen gegessen
    • meine Einkäufe erledigt
    • und die Kinder von der Schule abgeholt.
    • … und diesen – treffenden – Kommentar geschrieben.

  17. Sehr geehrter Hr. Dr. Becker, leider ihre diversen Zahlenangaben über den Bestand und die Zulassungszahlen von Elektroautos sehr unübersichtlich und verwirrend. Ich denke es ist möglich das Ganze kürzer und übersichtlicher darzustellen.

  18. Herr Dr. Becker macht leider einen großen Bogen um die Themen Sinnfälligkeit und vor allem tatsächliche Umweltverträglichkeit von E-Autos. Selbst ein Herr Lesch, durchgegrünter ( Pseudo-) Wissenschaftler des wdr (!) äußerte große Zweifel, ob die ausschließliche Ausrichtung der aktuellen Politik auf E-Autos der richtige Weg ist. Also wenn der das sagt, höchst interessant! Wenigstens wurde im Artikel die fehlende Ladeinfrastruktur angesprochen, vorsichtig zwar, aber immerhin. Wenn der geneigte, und aktuell berechtigt wie ich finde, begeisterte E- Autofahrer erst mal wiederholt unterwegs feststellt, dass alle Ladesäulen belegt und so das Laden noch langwieriger sich gestaltet , kann das schnell, nachvollziehbar, in Frust umschlagen und die Kauflaune noch in diesem Jahr trotz aberwitziger Förderung stark abkühlen lassen. Ich rechne stark damit das diese Euphorie schnell abkühlen wird. Also ich, trotz Garagenbesitz, kaufe aktuell kein E-Auto!

  19. Wird hier den Leuten nicht mal wieder Sand in die Augen gestreut? der naive Deutsche soll glauben, das E-Mobilität die Zukunft ist. Für die gezahlten Zuschüsse beim Kauf wird ihm als Steuerzahler das Geld aus der Tasche gezogen, beim Aufbau der nicht vorhandenen Ladeinfrastruktur das nächste mal und beim Laden der Akkus ein weiteres Mal. Muss man dann nach 150000 km einen Austausch Akku kaufen, zahlt man ein weiteres mal. Diese Autos sind total unwirtschaftlich und vom Ressourcenverbrauch in einem Autoleben dem Verbrenner unterlegen. Zum Weltklima und seinem Wandel werden E-Autos nichts Gutes beitragen. Was machen eigentlich die Millionen Menschen in Entwicklungsländern ohne vorhandene oder gesicherte Stromversorgung, die auch mobil sein wollen? Die kaufen dann die guten in Deutschland ausgemusterten Verbrenner zu äußerst günstigen Preisen und fahren sie noch Jahrzehnte.

  20. Kann es sein, dass wir mit den ganzen Plug-in-Hybriden auch einem großen Irrtum aufsitzen?
    Ich habe den Eindruck, dass viele der hoch subventionierten Fahrzeuge kaum einen Meter elektrisch fahren, obwohl das Kennzeichen mit dem „E“ ein gutes Gewissen vermittelt.
    Mein Nachbar hat einen Volvo XC90 als Firmenwagen. Natürlich Hybrid. Nur wird der weder vor dem Haus noch an seiner Firma geladen. Aber die Firma zahlt, hat die Fahrzeuge im Rahmen des Flottenleasings sehr günstig bekommen.
    Das ist doch sicher kein Einzelfall …

    • Es ist naheliegend, dass das Aufladen des Akkus Privatsache ist, während Taken vom Arbeitgeber bezahlt wird. Das war schon immer so. Warum fahren Firmenautos mit so hohen Geschwindigkeiten? Verursacherprinzip (bzw. Kostenverantwortung) ausser Kraft.

  21. Die meisten Neuzulassungen haben schichtweg gewerblichen Charakter und unterliegen ganz anderen Motivationen. Kaufpreis minus Förderung minus Umsatzsteuer (auf den vollen Kaufpreis wohlgemerkt), da kostet ein 40 TEuro Fahrzeug nur noch 24 TEuro. Und Dank der halben 1% Regelung für E-Autos ist das auch für Solounternehmer durchaus interessant. Die Abschreibung bringt dann je nach persönlichen Einkommensteuersatz bei 40 TEuro Listenpreis nochmal zwischen 1000 und 2000 Euro pro Jahr zurück. Unter Berücksichtigung der Standardabschreibungsdauer von 6 Jahren kostet das Fahrzeug so gesehen nur noch zwischen 18.000 und 12.000 Euro Netto auf 6 Jahre. On Top der Restwert des Fahrzeugs nach 6 Jahren.
    Hätte ich nicht ein grundsätzliches Problem mit E-Autos, würde ich mir aus kaufmännicher Sicht heraus, auch eins kaufen.

  22. Warum ein Mieter in einem Mehrfamilienhaus in der Stadt sich eine Elektrokarre kaufen sollte, bleibt wohl ein Rätsel.
    Mein Bruder wohnt auf dem Land im eigenen Haus und hat sich jetzt, befeuert durch die gewaltigen Subventionen, einen VW ID3 als Zweitwagen zugelegt. Damit fährt er kürzere Strecken und tankt seinen Strom zuhause aus der eigenen Wallbox.
    Für längere Strecken hat er seinen SUV, der Diesel braucht.
    Ja, dann geht’s wohl.

  23. Ach Herr Becker, viele Zahlen,viel Mühe wofür? Wieviel von den zugelassenen Autos waren den von den Kfz-herstellern selbst, damit diese die idiotischen und unrealistischen Abgasvorschriften dieses total verblödeten Staates (vgl nur dessen Kompetenz zum Bau eines Flugplatzes in Berlin) zu erfüllen? Das ist eine einfache Rechenaufgabe was billiger ist. Eigene Batterieautos zulassen oder Strafe zahlen. Kosten sind Kosten und es gibt zwar Sinn und Unsinn aber nur Kosten, selbst wenn der Duden in seiner Dämlichkeit von Unkosten schreibt und sich selbst als deutsche Institution zur Rechtschreibung zerstört hat.
    Abgesehen finde ich es gut wenn immer mehr E-Autos kommen.
    1. werden wir dadurch den Zusammenbruch des Stromnetzes früher erleben als gedacht.
    2. Sind die Käufer mit dem Waffeleisen gepudert, nachdem jetzt Gesetze oder Verordnungen vorgesehen sind, die einfach den Strom an der Tankstelle abstellen, sobald eine Überlastung droht. Eine Lachnummer.
    3. Bleibt (und mit der Stromabschaltung wird das noch verschärft) die extrem lange Ladedauer einer Batterie mit einer gleichzeitigen kurzen Reichweite, die physikalisch und chemisch bedingt nicht viel mehr erweiterbar ist. Dazu kommt, daß eine Batterie immer nur zu 80% schnelladefähig ist. Wird gerne verschwiegen und dadurch die kurze Reichweite noch mehr verkürzt wird. 100% Aufladungen dauern viele Stunden.
    Die Nachteile hat sogar schon Elon Muski, der neue Afroamerikaner in Deutschland, zugeben müssen. Auch seine Batterien haben mit ihrer Leistungsfähigkeit schon weitgehend das technisch mögliche Ende erreicht.
    4. ist aber der absolute Hammer. Ist die Batterie kaputt und muß ersetzt werden, ist damit in der Regel das gesamte Auto zum Schrottwagen geworden. Das Ersatzteil Batterie ist nämlich teurer als der Restwert des Fahrzeugs. Das nennt man einen wirtschaftlichen Totalschaden.
    Verstehe nicht worauf sich die E-Auto Hysterie gründet, aber vielleicht finden sich hier bei TE mal ein paar Argumente dafür. Ein Produkt das sich nur mit einem Zuschuß von 10.000 € verkauft ist nur ein wirtschaftlicher Wahnsinn. Es ist klassisches statisch-sozialistisches Kommandowirtschaftsdenken. Damit ist schon der Kommunist Honecker mit seinem real existierenden Sozialismus gescheitert. Erinnere nur an seinen 1 MB Chip Desaster.
    Dazu sind zum Verkauf von 100.000 E-Autos mit 10.000 € Zuschuß ein Betrag von 1.000.000.000 € nötig. Wer soll denn die 1 Mrd € jährlich bezahlen nur daß ein paar privilegierte Reiche E- Autos fahren können? Die Schulen aber verfallen?

  24. Mir als Nutzer eines Fahrzeugs ist es erst einmal völlig egal ob das Ding mit Benzin, Strom, Uranbrennstäben oder alten Bananenschalen betrieben wird.
    Es zählen Platz, Reichweite, Kosten, Anfahrverhalten, Tankdauer, Verfügbarkeit usw. Und in meinen Anwendungsfällen versagt ein E-Auto immer noch auf ganzer Linie. Wobei ich für eine geschenkte Karre auch bereit bin den ein oder anderen Nachteil in Kauf zu nehmen.
    Und da die „Ladeinfrastruktur“ im Gegensatz zur klassischen Tankstelle auch von den anderen Deppen bezahlt wird kriegt man sogar noch den Betriebsstoff geschenkt. Die Ladeinfrastruktur auszubauen ist technisch kein Problem (sondern sogar ziemlich primitiv), ist nur immens teuer) Um die Kosten zu decken, müsste der Preis je kWh etwa bei 1,20 € liegen (ich arbeite selbst seit 30 Jahren in der Energiewirtschaft und wir haben das nicht nur einmal durchkalkuliert). Ach so, die Steuern auf klassischen Betriebsstoffen sind da noch nicht drin. Die muss sich der Staat natürlich irgendwo anders auch wiederholen.
    Trotzdem sollte sich jeder sofort ein E-Auto kaufen. Als Zweit- und Drittwagen für Kurz-und Spaßtrips ist die Karre auf jeden Fall geeignet. Alleine schon deshalb damit er am Ende nicht nur der Depp ist der den anderen das Auto mit höheren Steuern und verminderter Rente bezahlt.
    Wieder ein Grund weniger zu arbeiten und sich dafür mehr um die staatlichen Fördertöpfe zu kümmern. Es gilt halt wie zu allen Zeiten: Die Schlauen leben von den Dummen und die von der Arbeit.

  25. Heute nachmittag habe ich vollgetankt. Rund 50 Liter für jeweils 0,62 EUR (LPG). Damit komme ich jetzt rund 500 bis 600 km weit. Und wenn der Tank leer ist dauert der erneute Tankvorgang rund 60 Sekunden. Mein PKW (Limousine, Mittelklasse) hat vor drei Jahren übrigens neu 16.000,– EUR incl. LPG-Anlage und 5 Jahren Garantie gekostet. Der ganze Elektroquatsch interessiert mich die Bohne.

  26. Der Ladesuchverkehr nebst Warteschlangen an den E-Tankstellen ist damit vorprogrammiert.

    Nicht unbedingt:
    Ich gehe eher davon aus, das sich ganz bewusst überwiegend die Leute ein reines Elektroauto kaufen, die bequem nachts zu Hause laden können. Das ist dann das Auto, mit dem sie täglich 50km zur Arbeit fahren. Oftmals gibt es dann im Haushalt noch einen Zweitwagen, für Langstrecken.

  27. Und die Lemminge tanken dann wohl Phantom-Strom, der im Netz gespeichert wurde ?

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