Es geschieht selten, dass europäische Top-Unternehmer oder CEOs in den politischen Diskurs eingreifen. Umso bemerkenswerter ist die harsche Intervention des reichsten Europäers im Handelsstreit zwischen der EU und der Trump-Regierung. In einer Rede anlässlich der Aktionärsversammlung von LVMH in Paris am Donnerstag, sparte CEO Bernard Arnault nicht mit Kritik am Brüsseler Bürokratenapparat. Einzelne Staaten der EU sollten mit den USA über die Zollpolitik verhandeln, so der Unternehmer, der bekannt wurde durch Marken wie Louis Vuitton oder Moët & Chandon. Arnault kritisierte fehlende Verhandlungskompetenz in Reihen der EU-Bürokratie – ein vernichtendes Zeugnis, geriert man sich gerade dort gern als europäische Chefdiplomaten.
Bilateralismus statt Zentralsteuerung? Die Forderung Arnaults verströmt den Odor von Revolte, herrscht doch sonst eisernes Schweigen im Unternehmerlager, geht es um Angelegenheiten der EU. In Brüssel sollten spätestens jetzt Alarmsirenen schrillen. Zu lange hat man die Kritik der Wirtschaft verworfen und sie mit Subventionen zerstreut. Kam es hart auf hart, delegitimiert man sie mit Alarmismus im Klimakampf. Die Grenzziehung war eindeutig: bis hierhin und nicht weiter! Brüssel gibt die ideologische Richtung vor, Kritik an der grünen Transformation oder an außenpolitischen Grundsatzentscheidungen ist nicht erwünscht.
Überschreiten des Rubikon
Überschritt Arnault mit seiner Kritik also den Rubikon? Ein „Coming Out“ inmitten des emotional aufgeladenen Krachs zwischen den USA und der EU ist kein Schuss aus der Hüfte. Es handelt sich um die wohlüberlegten Worte eines Mannes, der global bestens vernetzt ist, der sich seiner Unterstützung in der Wirtschaftselite vergewissert haben wird, bevor er ans Mikrofon trat. Und er liegt mit seiner Kritik an der Überbürokratisierung richtig. Als Unternehmer und Investor hat Arnault die Regulierungswut und den ideologischen Kampf Brüssels gegen die Privatwirtschaft seit Jahrzehnten am eigenen Leib erfahren. Das macht ihn zu einem glaubwürdigen Anwalt im Kampf um eine ordnungspolitische Wende in Europa.
Wir können davon ausgehen, dass er als Eisbrecher für weitere Vorstöße aus dem Unternehmerlager auftrat. Arnault zeichnete ein realistisches Bild der wirtschaftlichen Lage und drohte offen mit Verlagerung seiner Firmen, sollten die Verhandlungen mit den USA scheitern. Besonders pikant für Brüssel fiel die Kritik am Bürokratismus der EU und seiner repressiven Wirtschaftspolitik aus – ein Novum im politischen Diskurs zwischen EU-Eliten und der Wirtschaft.
Schweigegelübde und heimlicher Protektionismus
Hier herrschte bis zum Zollhammer der Trump-Regierung dröhnendes Schweigen. Wenn es Trumps Plan ist, den europäischen Protektionismus mit maximalem Zolldruck zu brechen, hat er den Hebel an der richtigen Stelle angesetzt: Mit einem Sonderzoll von 25 % auf den Import von Automobilen aus der EU steht nun Berlin unter Zugzwang. Der deutsche Industriestandort leidet seit Jahren unter dem Regulierungsdiktat der EU und der katastrophalen Energiepolitik Berlins. Sein Automobilsektor gab mit etwa 1,8 Millionen direkt und indirekt Beschäftigen den Herzschlag der gesamten Ökonomie vor. Und gerade dieses Filetstück europäischer Industrie geriet immer wieder in das Fadenkreuz der Klimaregulierer, die mit dem Verbot des Verbrennermotors wissentlich europäische Produktionskapazitäten nach China verdrängen. Wir können also nach Arnaults Vorstoß mit einer Welle koordinierter Kritik aus den Reihen deutscher Autobauer rechnen. Brüssels Schlingerkurs in der Frage der Zukunft des Verbrennermotors ist das untrügliche Zeichen, dass der Druck auf die Politik wächst, zur wirtschaftspolitischen Vernunft zurückzukehren. Es muss wieder gelten: Privat vor Staat!
Das Mercosur-Desaster
Der freie Markt bleibt in Europa ein Traum weniger. Mächtige Lobbys wie die französische Agrarindustrie haben sich mit dem Staat verflochten und ersticken jeden Fortschritt. Das Desaster des MERCOSUR-Abkommens ist ein Musterbeispiel: Nach jahrelangen Verhandlungen mit Südamerika scheiterte Brüssel 2024 am Veto der französischen Bauernlobby, die ihre Privilegien schützte. Dieses Fiasko zeigt: In Europa ist Freihandel ein Lippenbekenntnis, kein Ziel. Der Wunsch nach Regulierung und Kontrolle privatwirtschaftlicher Aktivitäten ist tief in die DNA europäischer Wirtschaftspolitik verpflanzt und sie wird nun offen kritisiert – eine neue Erfahrung für Politiker wie Ursula von der Leyen, die sich zu selten Kritik aus der Wirtschaft stellen mussten.
Umso schwerer wiegt die Kampfansage Arnaults. Der EU fehlende Verhandlungskompetenz vorzuhalten, ist eine höfliche Form, die Bürokraten aus dem Verhandlungsraum zu bitten und künftig Staatsmännern das politische Geschäft anzuvertrauen. Verhandlungsgeschick und Diplomatie sind unverzichtbare Ingredienzien zur Lösung der wirtschaftlichen Krise mit den USA, die längst zu einer diplomatischen Krise wurde. Das wissen die Firmenchefs internationaler Konzerne mit Blick auf das Tagesgeschäft besser als politische Funktionäre.
Verhandlungskompetenz ist Europas Achillesferse. Neben dem Handelsstreit mit den USA brennt die Energiepolitik lichterloh: 57% des Energiebedarfs importiert die EU, doch der Traum einer staatlich orchestrierten Klimawirtschaft erstickt im Subventions- und Bürokratiechaos. Um das Embargo günstigen russischen Gases abzufedern, braucht es strategische Energiepartnerschaften – verhandelt mit Pragmatismus, nicht mit Brüssels herrschaftlichem Diktat. Nur so kann Europa seine geopolitische Schwäche kompensieren und steigende Energiekosten abmildern. Die Europäer werden sich darauf einstellen müssen, dass Energie tendenziell teurer wird, da ihre geopolitische Macht angesichts der wirtschaftlichen Schwäche schwindet.
Ruckrede oder heiße Luft?
Ist Bernard Arnault mit seiner Rede am Donnerstag ein großer Wurf gelungen? Ruckreden haben bekanntlich ihre Tücken. Sie verwehen schnell in den Wellenschlägen der schnelllebigen Informationsflut. Gerade die Deutschen sollten sich dessen erinnern, war es doch die medial zelebrierte Ruckrede des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, der 1997 einen neuen Geist im Umgang mit der Wirtschaftskrise der 1990er Jahre anmahnte. Sie zerstreute sich über die Zeit in den Feuilletons und erreichte nie ihr anvisiertes Ziel: sich in tatsächliches Handeln zu übersetzen. Die Wirtschaftselite hatte diesen wichtigen Weckruf verschlafen und es versäumt, eine Hinwendung zu mehr unternehmerischer Freiheit, offenen Märkten und individueller Verantwortung einzufordern. Man hätte Herzogs Worten diese Metawerte entnehmen können, wäre man nicht unmittelbar zur Tagesordnung zurückgekehrt.
Erzwingt Trump die Wende?
Ein freier Markt wäre auch heute Europas Ausweg. Die Abschaffung protektionistischer Barrieren würde Unternehmen wie LVMH oder deutschen Autobauern neue Märkte eröffnen. Sie würde den Wettbewerb intensivieren, Investitionen anlocken und käme letztlich dem Verbraucher zugute. Arnaults Forderung nach nationalen Verhandlungen könnte diesen Wandel beschleunigen, da Länder wie Deutschland gezielt auf US-Zölle reagieren könnten, ohne in EU-internen Konflikten wie beim Mercosur-Deal an den Rand gedrängt zu werden.
Trumps Zollpolitik ist geopolitisch motiviert und soll Handelspartner aus der protektionistischen Festung herauslocken. Dies scheint zu funktionieren. Immerhin hat Brüssel zunächst das Bürokratenmonster „Lieferkettengesetz“ auf Eis gelegt. Eine Reduktion der Zölle wurde ebenfalls in den Raum gestellt. Das wäre ein vielversprechender Anfang, den man in Washington sicherlich goutieren würde. Die Europäer müssen lernen, dass sie nicht mehr in der Position sind, Regeln und Standards in der sich wandelnden Weltökonomie zu diktieren. Ihr Beharren auf einen längst versunkenen status quo ante wird ihren Einfluss zwischen den Machtinteressen Chinas und den USA politisch weiter dezimieren. Es ist Zeit, dass die europäische Wirtschaftselite ihren Einfluss geltend macht und die Agonie des Bürokratismus überwindet.
„Ist Bernard Arnault mit seiner Rede vom Donnerstag ein großer Wurf gelungen?“
War was? Hätte ich nicht Tichys Einblick gelesen, wüsste ich von der Rede nichts. Wie auch, wird auch in den hiesigen Medien totgeschwiegen. Wie soll es also jemals einen größeren Empfängerkreis erreichen? Die Massen wird es hier nie erreichen.
Mit Verlaub: die sogenannten Massen haben weder Ahnung von der Materie noch jegliches Interesse daran.
„…und künftig Staatsmännern das politische Geschäft anzuvertrauen. “ – Aber woher nehmen?
Pariser Elite sorgt sich um ihre Milliarden. Bernard Arnault kungelte gern mit den Sozialisten, Macron; Hidalgo etc. Die franzöische Wirtschaft war ihm egal solange LVHM Milluarden einfuhr. Seine überteuerten Tragetaschen kann er sich irgendwo hinschmieren, wie auch die Herren von Chanel und Hermes.Ob der Ami jetzt 13000 USD oder nur 10000 USD bezahlt; ist den Franzisen gleich, denn immerhin ist der Sprit jetzt billiger. Nun hat er ha völlig recht, dich das weiss er alles schon seit 30 Jahren.
Arnault gehört zu der politischen und wirtschaftlichen Davoser Elite, die im jährlichen Abstand und trauter Eintracht darüber befindet, wie man den Plebs effizient unterdrücken kann, ohne den eigenen Wohlstand zu gefährden. Trump ist zu verdanken, dass dieser eingespielten totalitären Maschinerie Sand ins Getriebe gestreut wurde. Ich würde den Arnault‘s, Höttges, Bäte‘s oder Josef Kaeser‘ keinen Millimeter über den Weg trauen, die würden sich jedem Regime anbiedern, das ihren Machtanspruch sichert.. LVMH macht rund 25% seines Umsatzes in den USA, da geht auch einem Arnault der A…. auf Grundeis.
Zumal die Chinesen auch für ihn produzieren – und inzwischen bekannt geben, dass Billigware überteuert mit solchen Etiketten verkauft wird. Hier eine Sammlung: https://www.danisch.de/blog/2025/04/15/die-rache-der-chinesen/#more-69247
Ein Schritt zurück schärft eventuell den Blick.
Man könnte einfach fragen, was die EU eigentlich ist und wem sie am meisten nützt und entsprechend wer sie am deutlichsten prägt, dominiert etc.
Und da deutet vieles auf eine ziemlich klare Antwort: Frankreich!
UvdL mag Deutsche, hier weggelobte Exministerin sein, doch sie wäre niemals ohne Segen Frankreichs 2x Kommissionspräsidentin geworden. Sie ist also aus Brille Frankreichs „hilfreich“.
Und was hilfreich oder weniger hilfreich aus Brille Frankreichs ist, entscheidet sich an einer Handvoll Prinzipien, die auch das französische Modell von Staatsorganisation prägt: ausgeprägter Zentralismus, starker Anteil des Staates am Wirtschaftsleben, wenig Lust auf Wettbewerb, schon gar nicht mit oder gegen Deutschland und/oder der ganzen Welt, also klassischer Protektionismus der eigenen Märkte, Hersteller, Bauern usw, nebst soweit möglich, möglichst viele Privilegien und Subventionen für die eigenen Klientel, seien es Autobauer oder Bauern, egal.
Die darum zu bastelnde PR-Saga, mag mal Klima heißen oder „Binnenmarkt“, Energiewende oder Greendeal, es ist ziemlich gleichgültig, es muß nur medial funktionieren, die eigenen Interessen bestmöglich durchzusetzen.
Das führt dann dazu, dass man sich Jahre und Jahrzehnte nicht um Staatsdefizite kümmern muß, eher legere Schulden machen kann, keine Agrarprodukte aus der Ukraine, Russland oder Afrika fürchten muß, inner-EU-Wettbewerber wie zb Deutschland sich regelmäßig ins Knie schießen lassen, da sie sich gerne selbst totregulieren und auch noch so dumm sind, sich an Regeln zu halten, die Ihnen nichts bringen und ihnen manchmal sogar nur schaden. Kaum etwas läßt sich leichter ausnutzen, als deutsche Regelungswut nebst Föderalismus. Beides führt zu unendlicher Trägheit und dem Tempo von Schnecken, was aus französischer aka EU-Sicht mehr als angenehm ist. Bis wir irgendwas ausdiskutiert oder in Landesrecht übertragen haben, haben Brüssel und Paris schon 1000 neue Regeln ausgeheckt, die ihren Interessen dienen, selten bis nie den Deutschen. Es reicht völlig, wenn wir Ideen anderer bezahlen oder für billige Kredite sorgen.
Schon die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war primär von Nationalökonomischen Konflikten geprägt, insbesondere zwischen Frankreich, England, den USA und Deutschland. Jahrelang wurde um Reparationen und interalleierte Kredite gestritten, die USA wollten ihre Kredite an Frankreich und England doch tatsächlich zurückgezahlt bekommen, von jenen, nicht von Deutschland. Der Youngplan wurde zum Politikum und Brüning war bei weitem nicht so genial, wie er sich selbst hielt. Dennoch war ab ca 1930-32 zwischen den ehemaligen Kriegsparteien eigentlich fast alles im Guten geregelt. Hätte die deutsche Bankenkrise nicht zu so hoher Arbeitslosigkeit in Deutschland geführt, hätte es wohl nie ein 4. Reich gegeben.
It’s the Economy, stupid – nicht das endlose Gerede um Ideologien, Links/Rechts/Mitte, Freund/Feind etc. – All das ist nur das politische Marketing für die Wähler.
Geschichte wiederholt sich nicht, aber heute lassen sich zahllose Parallelen, Trends und Tendenzen erblicken. Zwar gab es keine 1. WK, aber immerhin den Zusammenbruch der Sowjetunion und die deutsche Wiedervereinigung. Ziemlich friedlich und ohne größeres Blutvergießen. Aber die ökonomischen Realitäten haben sich die letzten gut 30 Jahre vergleichbar verändert, als ob ein kriegerischer Großkonflikt vorangegangen wäre. Gerade das Verhältnis Deutschlands zu Frankreich, England, Russlands und der USA kann an Wichtigkeit und Bedeutung kaum überschätzt werden, wie wir heute wieder sehen und erleben.
Der Ukrainekrieg ist ein Lakmustest, wie sich die Verhältnisse zwischen USA und Russland und innerhalb Europas sich auskristallisieren werden. Wieder sind die alten „Großmächte“ Frankreich, Deutschland und Großbritannien die zentralen Länder, egal was und wie an „Brüssel“ ausgelagert wurde, meist nur aus Opportunismus. Brüssel ist nur europäisches „Machtzentrum“ per Gnaden aus Paris, London und Berlin. England hatte bekanntlich die Faxen dicke und verließ den Regierungs-Club „EU“. Aktuell prägt Frankreich ziemlich alleine alles in der EU und unsere „Eliten“ träumen stoisch von der Auflösung Deutschlands im EU-Reich. Nichts läge Frankreich ferner. Wenn es jemals ein echtes EU-Reich ala USE geben würde, dann ein durch und durch französisches oder eben keines – wie bisher.
Die USA sind mal wieder von den europäischen „Großmächten“ genervt und ziehen sich vielleicht sehr bald aus dem Projekt „Osterweiterung“ aka Ukraine zurück. Und sie wollen ihr Geld zurück, wieder mal. Das findet die Ukraine sicher gar nicht lustig, wie es schon England und Frankreich vor ziemlich genau 100 Jahren gar nicht lustig fanden. Damals sollte Deutschland alle Kriegskredite an Frankreich und England bezahlen, heute Russland, ggf. per Verbrauch derer beschlagnahmten Zentralbankvermögen.
Ich finde schon, dass sich gewisse Parallelen geradezu aufdrängen.
Das goldene Kalb aller Berufspolitiker (in Demokratien besonders) ist und bleibt: Geld! Ideologie etc. ist dagegen völlig bedeutungslos. Heute gibt es genug Länder auf der Welt, die alle möglichen Systeme oder Ideologien ausprobieren, leben etc. Nur sind all diese „Peng“, solange keine ökonomische und ! militärische Macht dazu kommen. Daher wirken wir auch chronisch tragisch: wirtschaftlich (früher) sehr stark, militärisch aber bedeutungslos. Was heute natürlich auch für Frankreich und England gilt, wenn auch mit leichten Nuancen. Jedenfalls können „wir“ bei den Großen 3 (USA, Russland und China) kein bisschen auf Augenhöhe mitreden, zu allerletzt militärisch.
Ist da wenig Raum zum Glänzen, bleibt nur Business und staatliche Erbsenzählerei, was unsere Politik der letzten gut 30 Jahre prägt.
Diese Gemengelage macht das absehbare Ukraine-Debakel so wichtig und gefährlich. Daher war es auch ziemlich egal, was in Afghanistan passierte und bis heute Folge daraus ist.
Zwischen Ukraine und Afghanistan gibt es keinerlei Ähnlichkeit in deren Bedeutung für das Verhältnis großer Mächte und Spieler zu- und gegeneinander. Im Vergleich zur direkten Konfrontation in der Ukraine war Afghanistan nur ein Spiel in einem weit entfernten Sandkasten (trotz aller Toten und Verletzten)
Daher war und ist es auch so fatal, dass wir uns so eine Hobbyklasse an Parteifasanen als Minister und Kanzler leisten, wo gestandene Staatsmänner/Frauen dringend und sehr wichtig wären. Nach Schröder kam nur noch 3. Liga, bis heute…
„Brüssel“ ist keine autonome Macht, sondern das Ergebnis der Mitgliedstaaten. Eine besonders unrühmliche Rolle spielt dabei Deutschland, auf das der Green Deal mit seinem Elend unter Verantwortung der grünen Kanzlerin zurückgeht. Sie hat auch die Kompetenz für die Impfstoffbestellung einfach auf vdL übertragen, die sie dort durchgedrückt hat, weil sie weg musste. Auch das Verbrennerverbot geht auf Berlin zurück, haben doch die Genossenden und Grünen im Parlament geschlossen dafür gestimmt, und die Strafzahlungen noch hinzugefügt.
Es gibt schlicht keine EU-Wirtschaft. Jedes Land hat andere Prioritäten in der Wirtschaft. Aus diesem Grund kann es keine Abkommen zwischen EU und anderen Staaten geben sondern nur zwischen anderen Staaten und einzelnen Ländern der EU.
Der unternehmerische Hintergrund von Herrn Arnault, die Produkte und Marktsegemente seiner Unternehmungen, qualifizieren ihn nicht über die handelspolitischen Bedürfnisse von Industrie, Gewerbe und Handel von zehntausenden Industrie- und Alltagsprodukten zu sprechen. Eine handelspolitische Rückkehr zu Bilateralismus ist eine Rückkehr zu den Handelsbedingungen aus dem 19. Jhdt. Es wäre absurd konzeptionell hinter die Fortschritte von GATT, General Agreement on Tariffs and Trade von 1948-1955, zurückzugehen. Arnault ist auch sonst als arroganter und autoritärer Besserwisser bekannt. Das heißt ja nicht, dass er zu Fehlentwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte immer unrecht hätte. Am Anfang dieser Fehlentwicklungen stand aber immer auch die opportunistische Subventionsgeilheit der Wirtschaft – durch aktives Rent-seeking aus Fördermitteln und durch Zugang persönlichem Einfluß bei Machthabern, und durch passives Laufenlassen von Absurditäten im angeblichen Kampf gegen den Klimawandel, oder was auch immer. Solange die Bosse den Eindruck erweckt, oder sogar gesagt haben, dass diese oder jene industrielle Transformation schon irgendwie geht, auch wenn die Idee von Anfang an absurd war, wie Energiewende und Verbrennerverbot, solange mußten es auch die Belegschaften und die breite Öffentlichkeit glauben. Selbst die DUH – Deutsche Umwelthilfe, ist nicht von Anfang an aus der Industrie mit allen legalen Mitteln bekämpft worden – nein, sie ist mit Spenden bedacht worden. Selbst einem Robert Habeck, dem größten aller ideologischen Traumtänzer seit Jürgen Trittin vor 25 Jahren, wurde bei Auftritten bei Verbandstagungen applaudiert, und nicht nur mit kühler Höflichkeit für sein Kommen gedankt. Industriemanager haben mit Grünen Mandatsträgern und Regierungsmitgliedern einen öffentlichen Umgang gepflegt, als ob es sich bei den Grünen nicht um deren erklärten Gegner handelte, die ideologiegetrieben transformieren und deindustrialisieren wollen. Auch der deutsche Atomausstieg ist nicht ohne aktive und passive Mitwirkung der Wirtschaft geschehen. Herr Arnault lebt in seiner eigenen Welt von Luxusgütern. Man kann ihm zuhören und aufgreifen womit er recht hat – aber handelspoltisch hat er der EU und der Welt nichts zu sagen.
Hinwendung zu unternehmerischen Freiheit, offenen Märkten und individueller Verantwortung? Wo kämen wir denn da hin? Und wo blieben dann die Politiker, die so gern gestalten wollen?
Die Lösung ist wohl tatsächlich, die Unternehmen aus der EU zu verlagern und den Politikern und den Schmarotzern zu zeigen, wer wichtig ist.
Das sehe ich anders. Das MERCOSUR Abkommen würde eine gewaltige Benachteiligung nicht nur der französichen, sondern aller europäischen Landwirte bedeuten.
Die unsäglichen EU-Bürokraten überziehen die europäische Landwirtschaft auf allen Produktionsschritten mit irrwitzigen Vorschriften und hohen Kostennachteilen.
Diese Vorschriften und Kosten haben die südamerikanischen Produzenten nicht. Und eine Einhaltung des europäischen „Standard“ ist im Abkommen auch nicht gefordert.
Mir ein bisschen unklar, was den Autor zu genau diesem Beispiel getrieben hat – das ist eher ganz im Gegenteil ebenfalls ein gutes Beispiel, wie Eurokraten einen weiteren Wirtschaftsbereich zertrümmern würden.
Ein Problem bleibt: Wohin sollte man Frau von der Leyen jetzt noch wegloben, nachdem sie auch ihr aktuelles Karierrevehikel wieder gekonnt gegen die Wand gesetzt hat?
Ein durchaus humorvoller Einwand!
UN-Generalsekretärin?
Hätte sie da auch die Freude, die Daten auf ihrem smartphone löschen zu können?
Erst mal wird das jetzt noch hinsichtlich der Zahlungsströme Richtung Selenskyland auf uns zukommen – oder?
Gute Idee. Die UN gehört auch gegen die Wand gefahren und Frau v. d. Leyen schaft auch das. Am besten noch zusammen mit Frau Baerbock. Ein unschlagbares Abriß Unternehmen.
Also kann man nun endlich realitätsbezogen sagen: Es ist Zeit, dass die europäische Wirtschaftselite ihren Einfluss geltend macht und die Idiotie des Bürokratismus der „EU“ überwindet!
Dieser bedeutende Mann der europäischen Wirtschaftselite kommt spät aber nun doch vor der endgültigen Katastrophe; gerade noch rechtzeitig, um das Blatt zu wenden. Seine berichteten Argumente und seine nicht zu widersprechende quasi Aufforderung zu einer gründlichen Ausmistung des Brüsseler Augias Stalles, können nicht mehr durch dümmliches Gequatsche von wirtschaftswissenschaftlichen Nullen widersprochen werden!
Es erscheint garnicht so unwahrscheinlich, daß so eine mutige Analyse bereits in eigeweihten Kreisen ein wenig vorzeitig ruchbar wurde. Was für ein „Zufall“ daß z.B. VW vor wenigen Tagen begann, zu produzieren, als gäbe es kein Morgen mehr für die Brüsseler EUler.
Diese EU muß weg und das Konzept des Europas der Vaterländer umgesetzt werden.
In Brüssel gibt es eine überragend augebildete Kompetenz, der tiefe Griff in die Taschen der Europäer. Ansonsten keine,wie Moniseur Arnault richtig bemerkt.
<Es gibt die Kompetenz reichlicher – IM KERN – kommunistischer Gleichschaltung. Von Menschen, deren Gedanken bis zu ihrem wirtschaftlichen Tun und Lassen. –
Mal sehen, wenn er tatsächlich den dringendst notwendigen Stein ins Rollen gebracht hat und daraus eine Lawine wird, dann hat nicht nur die EU mit ihrer Diktatorin UvdL ausgedient, sondern es werden sich in der Folge auch mehr und mehr Firmen keine Vorschriften mehr machen lassen, wie, was und für wen sie produzieren dürfen. Es wird dann auch die Zeit vorbei sein, daß sich nationale Politiker mit dem Satz rausreden können „WIR können da gar nichts machen, das ist eine Vorgabe aus Brüssel, von der EU.“ Ich HOFFE, daß da was ins Rutschen und Rollen gerät; die Green Dealers werden sich dann ganz schnell sehr warm anziehen müssen. Hier hat ja immerhin der Herr Würth (weniger aus Überzeugung, denn aus wirtschaftlicher Notwendigkeit) schon den Rückwärtsgang eingelegt und gesagt, man müsse einen anderen Umgang mit der AfD pflegen. Wäre ich an der Stelle der AfD, so würde ich mal versuchen, ein Gespräch mit solchen Wackelkandidaten und der AfD-Spitze einzufädeln. Gerade große Familienunternehmen wären hierbei wie TRUMPF oder auch Trigema wären Anlaufpunkte.
Ja. Ich frage mich beständig, wie solche so verdreht informiert durch Politik, örr wie msm ihre Firmen überhaupt über die Runden bringen können.
Die glauben doch alles, was solche ihnen vom Pferd erzählen – und keinem kommt der Gedanke, sich mal beim White House, wo alles hinterlegt ist, aus erster Quelle zu informieren? Alternativ dito.
Aber eine Bewertung abgeben. Wie dumm kann man sein?
Diese Unternehmen werden jetzt über ihre Kontostände informiert. Grün- woke geht eben auf die Rendite. Vor allem wenn man mit Firmen im Wettbewerb steht die in Ländern aktiv sind denen die Klimarettung am Allerwertesten vorbei geht. USA und China lassen da grüßen.
Eines Tages – ich hab keine Ahnung wann – wird nicht ein Stein ins Rollen kommen, sondern wird schlagartig eine ganze Lawine losgetreten werden und die Green Dealer werden Geschichte sein.
Allerdings fürchte ich, dass dieser Tag noch einiger in der Zukunft liegt …
… WENN, wenn nicht Trump womöglich derjenige ist der entscheidenden Stein lostritt der die Lawine ins Rollen bringt. –
Kann man gut finden, dass einzelne Staaten verhandeln sollen. Kann man aber auch schlecht finden. Blicken wir mal zurück auf Großbritannien, den Brexit. Die Befürworter fanden ihren Schritt gut, und danach würde man mit der EU eben ein Abkommen aushandeln. Welches? Die Briten hatten es bereits geschrieben, die EU hätte nur unterschreiben müssen. Zu wessen Nutzen? Einseitig zu Nutzen der Briten. Und das ging dann total in die Hose. Anstatt die Briten alles bestimmen zu lassen hatte die EU doch glatt eigene Vorstellungen. Wenn zwei Parteien miteinander um ihre Pläne ringen, dann nennt man das Verhandlung. Was den Briten vorschwebte war, dass die EU Neuerungen zu ihren Ungunsten einfach abnicken sollte. Und der Herr von Louis Vitton Edeltaschen meint also man solle doch besonders auf ihn Rücksicht nehmen. Tatsächlich ist der Verkauf seiner Waren laut Handelsblatt in den USA nach Einführung der Zölle um 15% gesunken. Armer Multimilliardär. Nun hat er vermutlich gar nichts mehr zu beißen. Ist wie Trump. Denn der Zollkrieg trifft Tesla ins Mark – und siehe da: Plötzlich hat sich Musk für eine Freihandelszone eingesetzt. Es ist also keinesfalls Vernunft dieser Multireichen, sondern einfach die Einsicht, dass Zölle doof sind für den Handel. Haben übrigens die „Staatsmedien“ schon immer geschrieben, auch schon zu Trumps erster Regierungszeit. Und Tichy? Lobte Trump für seine „Weitsicht“. Dumm gelaufen, wenn ein Weitsichtiger eine Brille für Kurzsichtige trägt. Vielleicht sollte der Autor mal in einer amerikanischen Zeitung schreiben und den Text an den Zollmaker schlechthin richten. Die Egos der Mullitmillardäre taugen wohl wenig als neutrale Wirtschaftsexpertisen, solange die selbst betroffen sind. Ob die nun auch Flaschen sammeln müssen?
Zölle treffen zuallererst immer wen? Richtig! Den der am meisten exportiert!
Aus der EU exportiert kein Land soviel wie Deutschland in die USA. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Nein. Sie wollen es nicht verstehen.
Danke. Wenn ein Bauernfänger den anderen ablöst. Und der reiche Herr Unternehmer wird es ja schließlich am besten wissen. BIP und DAX sind unsere neuen goldenen Kälber.
Wie kommen Sie darauf, dass Tesla (Musk) der Zollkrieg ins Mark trifft? Erstens kann Tesla in Deutschland produzieren. Zweitens sind die US- Zölle erhoben worden um die EU an den Verhandlungstisch zu bringen. Zuvor wurden Autos die von der EU nach USA exportiert worden sind mit 2,5% Zöllen beaufschlagt worden. Umgekehrt erhob die EU 10% Zölle auf US importierte Autos. Diese aus US-Sicht ungerechte Behandlung sind nun über alle Produkte gesehen auf 20% beziffert worden und aus US- Sicht ist diese Ungerechtigkeit nun beseitigt. Wenn jetzt eine Freihandelszone kommt, dann hat es für die USA denselben Effekt wie wenn alles so bleibt wie es jetzt ist. Übrigens Uschi war es, die zuerst die Freihandelszone ins Spiel brachte. Musk gab ihr nur Recht und würde es begrüßen.
Das schöne daran ist, dass die EU nun zur Marktwirtschaft gezwungen wird. Mit hohen Steuern und Abgaben, kann man in einer Freihandelszone nicht bestehen. Also müssen die Steuern und Abgaben runter, und das wiederum schneidet ins Budget der EU-Bürokraten die wiederum weniger Geld für ihre Vorfeldorganisationen NGOs usw. übrig haben werden. Zunächst wird es viele schmerzen. Aber alle die in der verarbeitenden Industrie wertschöpfend arbeiten dürfte diese Entwicklung freuen. Spüren wird man es aber erst in einigen Monaten oder Jahren, bis sich das neue marktwirtschaftlich aufgebaute System eingespielt hat. Bedenken sie, dass Deutschlands BIP zu fast 50% aus staatlichem Agieren kommt (Staatsquote) und deshalb fast schon mehr ein sozialistischer Staat ist, was man auch an seinem Niedergang sehr gut sehen kann. Die Staatsquote in den USA beträgt um die 36% und in China liegt die Staatsquote um die 33%. Soll heißen in Deutschland ist man sozialistischer unterwegs als im kommunistischen China. Sozialismus hat noch nie funktioniert, und immer nur eine Politkaste fürstlich entlohnt.
Merz hat ja nun gerade erst den Staatsanteil durch die Billionen-Euro-Schulden entgegen seinen Wahlversprechen massiv erhöht, er gibt davon sogar weitere 100 Milliarden für die längst gescheiterte, nach Auffassung des Wall Street Journal, dümmste Energiewende der Welt, aus. Und für Verhandlungen mit Trump sollte man wenigstens seine eigenen Interessen kennen. Das konnte Baerbock als feministische Außenministerin schon nicht und auch in der EU sitzt ja nur die zweite, wenn nicht sogar nur dritte Garde an Politikern der Nationalstaaten. Arnault hält deshalb Verhandlungen der einzelnen EU-Nationalstaaten für erfolgsversprechender, weil die ihre eigenen Interessen noch kennen dürften, soweit nicht staatsideologisch verpeilt, wie derzeit in Deutschland.
Wir, die Wähler, wissen das doch❗