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Protektionismus: Zeche zahlt der Verbraucher

Liberation Day und die Doppelmoral der EU-Handelspolitik

03.04.2025

| Lesedauer: 3 Minuten
Zölle sind schlecht fürs Geschäft. Sie schädigen die internationale Arbeitsteilung und treiben Verbraucherpreise in die Höhe. Ihr Comeback zeigt, dass wir im Primat der Politik leben. Eine neue Zeit der Machtpolitik ist angebrochen.

Donald Trump kommuniziert laut, bisweilen schrill. Dass er den 2. April, den Tag der Einführung eines aggressiven Zollprogramms der USA, zum „Liberation Day“ verkündete, sollte nicht verwundern – es ist Teil der harschen Kommunikationsstrategie des Weißen Hauses seit der Amtsübernahme. Handelspartner wie die Europäische Union reagieren geschockt, drohen mit Gegenmaßnahmen auf den Zollschritt von 20 Prozent. Andere wie Argentiniens Präsident Javier Milei betonen ihre Bereitschaft zu Konzessionen und beugen sich der Drohgebärde.

Doch hinter der schrillen Kommunikation des US-Präsidenten steckt mehr als bloße Provokation. Die USA befinden sich fest im Würgegriff eines doppelten Defizits. Handels- sowie Fiskalbilanz rutschen immer tiefer in den roten Bereich und sorgen für Verwerfungen in der amerikanischen Wirtschaft, bis hin zum Verlust der industriellen Basis. Hier setzt die neue US-Regierung an, das sogenannte „Triffin-Dilemma“ zu eliminieren. Dieses besagt, dass derjenige, der die Weltreservewährung emittiert, die globale Wirtschaft über ein korrespondierendes Handelsdefizit mit Liquidität versorgen muss. Zollpolitik und Steuersenkungen sollen die größte Volkswirtschaft der Welt aus dieser Umklammerung befreien. Darum geht es hier im Kern.

Aufschrei der Dauerempörten

Dass dies zu Problemen führen kann, wissen wir aus der Wirtschaftsgeschichte. Aktive Zollpolitik mündet nicht selten in Handelskriege und kann den beteiligten Ökonomien schwere Schäden zufügen. Nur ein freier Handel befähigt die Teilnehmer des Wirtschaftsgeschehens, Spezialisierungsmuster auszuformen, die eine optimale Versorgung der Märkte gewährleisten.

Allerdings befinden wir uns nicht in einer utopischen Lehrbuchökonomie, sondern an einer geopolitischen Schwelle, die uns kalte Machtpolitik und nationale Präferenzlagen zurückbringt. Die Reaktion der EU-Europäer auf die Kehrtwende der US-Handelspolitik fällt daher auch erwartbar heftig aus. Auf die rege Reisetätigkeit europäischer Spitzenpolitiker der Präsidenten Emmanuel Macron und Keir Starmer folgt nun die Ankündigung der EU-Kommission, die Zölle der Amerikaner mit Gegenmaßnahmen zu kontern. Willkommen im Handelskrieg!

Folgt man den Empörungswallungen der Europäer, muss man sich allerdings verwundert die Augen reiben. Immerhin ist es die EU, die bereits ihr Fundament auf Kohle- und Agrarsubventionen aufsetzte und seit ihren Gründungstagen eine überdimensionierte Subventionsmaschine zur Umsetzung eigener industriepolitischer Ambitionen betreibt. Wer heute als Externer den Schritt auf den europäischen Binnenmarkt wagt, sieht sich einer Fülle regulatorischer Handelsbarrieren ausgesetzt, die unter dem Euphemismus „Harmonisierung“ firmieren. Subtil und anstelle hoher Einfuhrzölle weist die EU externe Konkurrenz über Produkt- und Produktionsstandards (Lieferkettengesetz), bürokratische Hürden und Schutzzölle ihrer Kernsektoren an den Grenzen zurück. Die Zeche zahlt der Verbraucher über höhere Preise, da so der Wettbewerb geschwächt wird.

Gemeinsame Agrarpolitik als Pseudoargument

Produkte wie Fleisch oder Milch aus Drittländern unterliegen nicht nur Zöllen, sondern auch Hygiene- und Qualitätsstandards, die oft nichts anderes sind als reine Schikane, um potenzielle Wettbewerber aus dem Feld zu räumen. Häufig wird medienwirksam auf den Schutz der Verbraucher verwiesen, doch in Wahrheit dient die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), um nur ein Beispiel zu nennen, ausschließlich dem Schutz heimischer Anbieter. Laut OECD machen solche nichttarifären Barrieren bis zu 60 Prozent der EU-Protektion aus – weit mehr als die sichtbaren Zölle.

In der Industrie zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Automobilbranche etwa wird durch einen Zoll von 10 Prozent auf Importfahrzeuge geschützt, ergänzt durch technische Vorschriften und Emissionsstandards, die auf europäische Hersteller und ihre Produktionsstruktur zugeschnitten sind. US- oder asiatische Firmen sind auf diese Weise gezwungen, hohe Anpassungskosten zu stemmen und treten mit spürbaren Nachteilen in den Markt. Das Ergebnis: ein faktischer Marktschutz für Konzerne wie Volkswagen oder Stellantis, ohne dass die EU als protektionistisch auffiele.

USA legen die Karten auf den Tisch

Während die USA nun versuchen, ihr Handelsdefizit zu reduzieren und ihre Industrie wieder aufzubauen, operiert die EU im Klandestinen. Der „Carbon Border Adjustment Mechanism“ (CBAM), ab 2026 aktiv, belastet Importe aus Ländern mit niedrigeren Klimastandards. Offiziell geht es um den Klimaschutz.

In Wahrheit handelt es sich aber um ein scharfes Schwert des Protektionismus, da die Europäer die CO2-Keule als betriebswirtschaftliches Totschlagargument einsetzen und wissen, dass man außerhalb der klimamoralisierenden Brüsseler Bürokratie eher auf wirtschaftliche Vernunft als auf ideologische Wolkenkuckucksheime setzt.

Und auch in der Digitalwirtschaft verhängt die EU hohe Auflagen gegen US-Tech-Riesen wie Google oder X, während sie europäische Konkurrenzunternehmen aktiv fördert. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erschwert nicht-europäischen Firmen den Marktzugang, während heimische Unternehmen profitieren. Das ist kein freier Handel, sondern gezielte Abschottung.

Ausgang offen, aber mit Vorteilen für die USA

Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Konflikt in den kommenden Wochen entfaltet. Die USA setzen dabei auf ihre breite technologische Basis, auf Energieautonomie und die Fähigkeit, über offenere Märkte mobiles Kapital von einem Investment in den Staaten zu überzeugen. Sie nehmen mit der Zollpolitik in Kauf, dass der US-Verbraucher zunächst geschwächt wird. Europa sollte den Fehdehandschuh der Trump-Regierung als Arbeitsauftrag auffassen und eigene Konzepte und Fehlentwicklungen kritisch unter die Lupe nehmen.

Eine Rückkehr zu marktwirtschaftlichen Prinzipien und offenen Märkten ist eine zwingende Schlussfolgerung, die aus dem aggressiven Auftreten der Amerikaner abzuleiten wäre. Allerdings ist dies nicht denkbar ohne ein radikales Umdenken in Brüssel und den europäischen Hauptstädten. Der Versuch, eine grüne und weitgehend deindustrialisierte Ökonomie zu errichten, ist an der ökonomischen Realität gescheitert. Diese präsentiert sich als tiefe Wachstumskrise und legt sich nieder im erlahmten Produktivitätswachstum. Und der Machtapparat der Zentralplaner in Brüssel ist nun diesem gleißenden Licht der Realität ausgesetzt.

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48 Kommentare

  1. Der SPD-Gabriel weiß es: „Kanada ist europäischer als manches Mitglied der Europäischen Union“.
    Europa müsse angesichts des Vorstoßes von US-Präsident Donald Trump, die USA und Kanada zu vereinen, gegenhalten. „Ohnehin ist Kanada europäischer als manches Mitglied der Europäischen Union“, fügte Gabriel hinzu.

    Jo, da hat unser Sigmar mal wieder Großes verkündet. Wie würde der wohl reden, wenn Kanada „gute Beziehungen“ zu Russland hätte? Alter Dummschwätzer, solche Leute braucht niemand, um Vernunft und Frieden zu fördern!!!

    • Habe gerade heute mit jemanden gesprochen der in Kanada war, Urlaub wohlgemerkt, aber dort Verwandschaft hat. Im Vergleich meines persönliches Gespräches und des Vergleiches Gabriels kommt mir die Galle hoch. Kanada hat kurze heisse Sommer und lange, kalte schneereiche Winter. Was ist daran europäisch? Das gesamte kanadische Wesensmerkmal, ist Eigenverantwortung. Du geniesst alle Freiheiten. Wenn du Fehler machst die Dritte gefährdet, bekommst du die volle Härte der Gesellschaft und des Gesetzes zu spüren. Was ist an dieser Haltung europäisch? Kann das einer von Euch bestätigen?

  2. Je grösser die Empörung, desto grösser das Eingeständnis der eigenen Schwäche. Im Grunde genommen, genau die Entwicklung, die grüne Politik möchte. Herunterfahren des Kommerz und Konsum. Wie nennen die das …Degrowth? Will das nicht googeln sonst ist mein Text perdu.

  3. Getroffene Hunde bellen und wollen durch Lauststärke Aufmerksamkeit erreichen! In der ganzen medialen und politisch verbreiteten Empörung vermisst der durch dieses Ritual geschulte, erfahrene Bürger wieder einmal das ganze Bild. Wo sind denn die Gegenüberstellungen der bisherigen Zölle der EU gegenüber anderen Ländern in allen Qualitätsmedien? Und wer zahlt wann und wie Mehrwertsteuer noch obendrauf? Und was ist in China in der Automobilindustrie für die EU Staatsnähe und in Niedersachsen unerwähnt, scheinbar nur politische Folklore? In Frankreich gehört die Automobilindustrie übrigens fast zum nationalen Kulturgut! Globale Zölle sind das eine, aber den grössten Zoll produziert diese EU nach innen selbst. Zwischen EU-nationalen Parlamenten und dem Bürger zollt diese Führungselite wenig Respekt, zielführenden Fortschritt, schon gar keine erkennbare, positive Zukunftsperpektive. Zudem merkt der Deutsche Bürger immer mehr, während er den Klassenprimus bei Klimarettung, nachlassendem Wohlstand, überbordender Migration treu spielt, scheren sich die anderen „Freunde“ in der EU wenig um Kaminöfen, Wärmedämmung, Feinstaub, Fahrverbote, Grenzwerte, kurz um den ganzen Kladderadatsch selbsternannter Weltenretter aus EU Mikronesien! Wenn der Vorturner auf die Schnauze fällt, lachen alle nur drumherum!

  4. Ein sehr ausgewogener Beitrag, der sich wohltuend von dem dumpfen Trump/USA-Bashing des linken Mainstreams abhebt. Am lustigststen empfand ich heute den Spruch, ich glaube von Scholz, man müsse es Trump jetzt zeigen.” Also dem “Bôsen” gegenüber wird die germanische Moralkeule geschwungen, die erwartungsgemäß auf der Erde aufschlagen und nur Staub und Dreck aufwirbeln wird. Analog zu dem Dummspruch vor 3 Jahren, wer damals auch die Sprüche, per WhatsApp versandt, erhielt, erinnert sich vielleicht: “Wir frieren für die Ukraine und verzichten auf Gas aus Russland. Wir werden es Putin zeigen.” Tja! Einige Monate später rummste es am Ostseegrund und seitdem steigen die Preise wie verrückt. Die, die den dummen Spruch damals verschickt haben, verweigern sich der Erinnerung an die eigene Blôdheit.

  5. Gestern schrieb hier einer:
    „Woher die Zölle? Man muss wissen, dass 75% der Zolleinnahmen direkt in die Taschen der EU-Kommission fließen. Die EU-Kommission ist vermutlich an hohen Zöllen interessiert.“
    Kann jemand bestätigen, dass das stimmt?

    • Keine Zeit alles zu recherchieren. Der Zoll und Zölle ist allerdings eine Abgabe die seine Legitimation durch grenzüberschreitendes Handeln erfährt. Es wäre abwegig zu denken, dass eine Kommision nicht Nutzniesser dieses Handelns wäre.

  6. Der Abbau der Zölle, so lehrt die Volkswirtschaftslehre, erhöht den allgemeinen Wohlstand – aber nicht unbedingt für alle. Es gibt Gewinner und Verlierer.

    Verlierer der durch den Freihandel verursachten Verlagerung der Industrie in Schwellenländer ist die mittlere und untere US-Mittelschicht. Früher als Industriearbeiter gut bezahlt, müssen sie jetzt einfache Jobs machen – großer Einkommens- und Statusverlust. Gewinner sind die Tech-Spezialisten und Spitzenmanager. Das hat die USA gespalten, mehr als jemals.

    Trump will die Industrie zu Gunsten der o.g. Verliererschichten zurückholen. Er hat damit nicht völlig unrecht.

  7. Im Prinzip bin ich ähnlicher Meinung mit dem Autor. Nur was die Gründe für die Subventionen in Europa betrifft, bin ich anderer Meinung.

    Zunächst möchte ich aber nur als Beispiel darauf hinweisen, dass in Deutschland jeder Arbeitnehmer, der die Pendlerpauschale nutzt, subventioniert wird. Hat er einen Arbeitsweg von 50 km entspricht das den Direktzahlungen von 20 ha Ackerland. Das allerdings, ohne dass die Politik ihm vorschreibt, wie viele Leute er als Beispiel noch kostenlos mitbefördern soll für das Allgemeinwohl.

    Der Punkt ist nämlich: Die europäischen Landwirte haben dank Subventionen keine Wettbewerbsvorteile. Die europäischen und deutschen Regeln in der Landwirtschaft sind an sich schon erhebliche Wettbewerbsnachteile, die kaum ausgeglichen werden. All die Nachteile und Steine im Weg aufzuzählen, führt hier zu weit.

    Die Seuche in Europa und ganz voran Deutschland ist, der Industrie, den Unternehmern und Bürgern ständig neue Steine in den Weg zu legen und alles zu verteuern. Diese Nachteile wollen die dann im nächsten Schritt finanziell ausgleichen. Das ist der Grund, warum es keinen fairen Wettbewerb gibt. Deutschland und die EU wollen der ganzen Welt die Regeln vorschreiben.

    Ich finde es sehr angenehm und erfrischend, dass die USA jetzt den Spieß umdrehen und deren Gesetze und Regeln dem Rest der Welt, vor allem der EU und Deutschland, vorschreiben. Dass sie sämtliche Hürden, die durch EU-Vorschriften entstehen, nicht mehr beachten und bezahlen werden. Wenn das der Rest der Welt ebenfalls tut, dann hat es sich mit der EU-Bürokratie und den Vorschriften. Dann heißt es friss oder stirb.

  8. Der Autor übersieht zwei entscheidende Punkte, die seine Argumentation ad absurdum führen.
    Zum einen hat die USA nicht nur gegenüber der EU ein Handelsdefizit sondern auch gegenüber den beiden anderen großen Marktwirtschaften China und Japan, ebenso mit Süd-Korea und Taiwan.
    Umgekehrt verkaufen sich chinesische, japanische und koreanische Produkte hervorragend in der EU.
    Die Erklärung, dass die EU mit ihren hohen Anforderungen an Produktqualität und -sicherheit Schuld an dem amerikanischen Handelsdefizit sein sollen, ist also falsch. China, Japan und Korea kommen mit den EU-Anforderungen offensichtlich sehr gut zurecht! Und auch verkaufen sich amerikanische Produkte nicht nur in der EU schlecht sondern in nahezu allen führenden Industrienationen, und das trotz der Tatsache, dass viele Rohstoffe in Dollar gehandelt werden und die USA noch nicht einmal ihren Währungsheimvorteil nutzen können.
    Der Hauptgrund der amerikanischen Handelsdefizite gegenüber allen anderen führenden Industrienationen liegt also schlicht und ergreifend daran, dass amerikanische Produkte dort einfach nicht wettbewerbsfähig sind. Bei Autos wird offensichtlich, warum. Sie sind derart auf amerikanische Bedürfnisse zugschnitten, dass sie jenseits der USA kaum verkäuflich sind.
    So sind Trumps Zölle nichts weiter als das Eingeständnis, dass man weltweit einfach nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Von Online-Diensten mal abgesehen. Und falls die EU wirklich da den Hebel ansetzt, wird es wirklich schmerzlich.

    • Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Chinesische Autos verkaufen sich in Europa so gut wie gar nicht. China ist im Vergleich zu Japan, Süd-Korea und Taiwan ein Billiglohn-Land, was bislang wenig Innovation hervorgebracht hat. J, S-K und Taiwan sind Technologieführer im Hightech-Bereich. In manchen Bereichen sind die Weltspitze und allein von daher schon konkurrenzfähig bzw konkurrenzlos. Die Absätze asiatischer Autos sind Deutschland trotzdem insgesamt minimal. Hyunday steht bei Neuzulassungen an Platz 9 mit 3 Prozent, dann kommt auf Platz 11 Toyota (2,7%), gefolgt von Kia auf Platz 14 mit 2,3 Prozent. Nissan als nächstes auf Platz 20 mit 1,1 und Suzuki mit 0,8 auf Platz 21, Mitsubihi 0,8 auf 25 und Honda auf 29 mit 0,2. Macht zusammen rund 9 Prozent. Volvo, der zum Geely-Konzern aus China gehört, kann man nicht wirklich als außereuropäische Import bezeichnen im Sinne des Artikels. Alle anderen unter den Top 30 sind europäische Konzern-Marken. Dabei muss man erwähnen, dass die amerikanischen Marken Chrysler, Dodge, Jeep und RAM zum erupäischen Stellantis-Konzern gehören.

      • Chrysler ist genauso wenig europäisch wie Volvo chinesisch ist.
        Letztlich bestätigen Sie, dass deutsche Autos nach wie vor Weltspitze sind und sich deswegen in den USA aber auch China gut verkaufen.
        Und wenn die USA ein Außenhandelsdefizit nicht nur gegenüber einem Billiglohnland wie China hat sondern auch gegenüber Hochlohnländern wie Japan, SK und eben Europa, belegt das einmal mehr, was ich oben schrieb: amerikanische Produkte sind auf dem Weltmarkt schlicht nicht konkurrenzfähig. Der IT-Dienstleistungsbereich ausgenommen.

  9. Es ist nicht nur die USA, die sich fest im doppelten Würgegriff befinden. Es sind auch die Deutschen, die diesen Würgegriffen ausgesetzt sind. Hier eine schwächelnde Währung, die Miet- und Konsumpreise in den letzten 2 Dekaden verdoppelt hat, dazu ein progressives Steuersystem, das alles andere als progressiv ist. Dazu eine wild wuchernde Staatsverschuldung, eine regelrechte Schuldenorgie, ohne jeden Rückzahlplan. Weiterhin eine fehlgeleitete Klimapolitik, Asylpolitik, Gesundheitspolitik und Außenpolitik. Wenn Sie das als Privatperson machen, wird Ihnen Ihre Bank den Stecker ziehen und die Kredite fällig stellen.

    • Zudem kommt Energiemangel durch Sanktionen und Preiserhöhungen durch den Anspruch, wie auch immer zu erklärende Klimaneutralität zu erreichen – mitsamt uns vorgemachten „Abhängigkeiten“ von Öl- und Gaslieferanten, auch von Strom aus AKWs – auch, wenn diese wechselten.
      Der Nochwirtschaftsminister erklärt dazu recht einseitig, aber durch manches auch sich selbst und sein Agieren schützend ohne inhaltlich oder zu Maßnahmen wie Zielen konkret zu werden – dass er nichts zu sagen hat – aber weiter für ein Amt ante portas steht: https://rtnewsde.com/kurzclips/video/241515-darf-es-ihnen-noch-nicht/
      Sogar die angebliche „Geheimwaffe“ gegen das alles bleibt als nichts weiter als ein Stoß Papier zu erkennen.
      .
      Seltsam, dass keiner drauf kommt, diplomatisch vorzugehen und verhandeln zu wollen – aber immer schön wie der Stier aufs rote Tuch – egal was es kostet und wie viel Geschirr auch immer weiter zerdeppert werden wird.
      Dahingehend wird ihnen der Trumpsche Vorstoß vielleicht sogar mehr als recht kommen und der alles zermalmenden Lawine weiter Vorschub leisten.

  10. Allerdings ist dies nicht denkbar ohne ein radikales Umdenken in Brüssel und den europäischen Hauptstädten. Der Versuch, eine grüne und weitgehend deindustrialisierte Ökonomie zu errichten, ist an der ökonomischen Realität gescheitert

    Mittels der Regierungsmedien glaubt der deutsche und evtl. auch der „europäische“ Konsument, „seine“ Regierung in Berlin und die EU in Brüssel würden zu seinem Schutz und Vorteil agieren.

  11. Amerika First, so sieht es aus, marode Infrastrukturen, Investitionen Fehlanzeige, Innovationen Fehlanzeige, werden sie ihr Fracking Gas nicht los, wird mit Sanktionen gedroht(vll. sogar umgesetzt Nord stream II). Handelsdefizite und jetzt mit Erpressung neue Deals aushandeln? Das sind keine Handelspartner, Wegelagerer Trift es besser und dann von Demokratie reden, ja klar, wir wollen Grönland, so macht man sich klein.

  12. Zu Merkantilismus gibt es bedeutende Erkenntnis seit Adam Smith, 1776. Dies bleibt der wirtschaftstheoretische Hintergrund, mit allen zusätzlichen Erkenntnissen und Erfahrungen seitdem. Trump argumtiert sehr vehement, und mit drastischen Worten wie ausplündern, vergewaltigen usw. gegen alles was die Welt seitdem gelernt hat. Am, liebsten zitiert er das 19. Jhdt, vor der Einführung der Einkommenssteuer. Bei seinen beliebtesten, weil am leichtesten zu emotionalisierenden Wählern, den less-educated, non-college Weißen, von denen er einen Automobilgewerkschaftler auch sprechen ließ, hat er damit leichtes Spiel. Bei vielen MAGA-Illuminati, unbeschadet ihrer Bildung, auch. Mit anderen Vorzeichen handelt es sich um eine Parallele zur Klimareligion. Wirtschaftstheoretisch und konzeptionell von Anfang an fragwürdig, und im wesentlichen absolut irre. Selbst wenn in den nächsten Jahren zusätzliche Kapazitäten der herstellenden Industrie entstehen sollten, es wird sich nur um automatisierte und roboterisierte Produktionen handeln, und nur sehr geringfügig um eine Wiederkehr des American Dream für wenig ausgebildete Arbeiter, wie sie auch JD Vance in Hillbilly Elegy, 2016, beschrieben hat. Man kann heute nicht vorssagen, wie die nächsten 3, 6, und 9 Monate des laufenden Jahres ablaufen werden. Für das Versprechen, dass der short-term-pain die Grundlage für einen long-term-gain sein würde, gilt immer noch Keynes : in the long run, we are all dead.

  13. Grüne Energiewende, irrationale Russlandsanktionen, beides mit einhergehenden Energiehöchstpreisen, überbordende EU-Bürokratie, steigende Mindestlöhne, Steuerhöchstbelastung, abgewrackte Infrastruktur, Maut- und CO2-Zertifikatserhöhungen, Verblödung durch niedergemetzeltes Bildungssystem, jetzt noch steigende Zinsen wegen linker Verschuldungsorgie, etc., etc., alles das hat der deutschen, respektive Europäischen Wirtschaft und den Menschen weitaus mehr geschadet als die neuen Zölle es je tun werden!

  14. Also ganz einverstanden mit Thesen und Argumenten des Artikels bin ich nicht. Wenn man sich die Wirtschaft als Garten vorstellt, sieht man, dass man ohne Grenzen und aktiven Kontrolle, was über den Zaun kommt, keine gute Erträge kriegt. Das ist nun mal so. Ebenfalls falsch ist, dass alle Elemente der Einfuhrkontrollen zB bei Fleischprodukten sind falsch und dienen nur der Abschreckung der Wettbewerber – manche Vorschriften sind nur Vernunft – ich will wissen was drine steht und wenn die Lebensmittelkonzerne gutes Gewissen hätten, würden sie nicht verlangen, dass man bestimmte Dinge darauf nicht schreiben muss.
    Was ich meine aber ist etwas anderes: wie jede anderes Ding, das der Mensch macht sind die Zölle nur ein Instrument der Gestaltung. der Wirtschaft. Ganz ohne geht es nicht. Wenn so, sollte man sich überlegen, wie sie aussehen sollten und wie sie bis jetzt ausgesehen haben. Es ist nur wahr, dass die steuerliche Belastung der Importe nach D. aus den VS sind insgesamt über 30% (10% Importzoll und 19% Umsatzsteuer). In die andere Richtung gab es 2.5% Zoll und je nach dem Bundesstaat (4-7)% Umsatzsteuer. Der wilde Mann in Washington hat die Zölle einfach ausgeglichen. Will die EU die Zölle auf eigene Artikel wieder auf dem, 2.5% reduzieren, sollte sich die Bande in Brüssel überlegen ob es sich vlt doch lohnt, eigene Zölle zu reduzieren. Ist nur meine Meinung dazu. Von mir aus, konnte die Autobranche in D. verrecken, sie unterstützen doch den ganzen grün-woken Mist, der sie mit den hohen Steuern, der wilden Bürokratie und den hohen Preisen für der unzuverlässigen Stromversorgung bedrohen und noch dazu eine ihrer Hauptware verbieten wollen.

  15. Richtig, aber sinnlos. Wie z. B. von Edwin zutreffend kommentiert. Das, was der Autor als Ausgangslage der EU beschreibt, genauer deren Protektionismus und die Subventionitis, beides mit der voellig logischen Konsequenz der permanenten Zunahme, wenn man sich daran “ gewoehnt“ hat, gehoert zum Markenkern der EU resp einiger grosser Laender . Es verbirgt sich in allen moeglichen Erklärungen, die man als Mischung zwischen einem sehr ausgepraegten Sozialismus und einer Art Feudalismus beschreiben kann. Es geht natuerlich um Macht und deren Sicherung, denn den Regimes ist klar, dass jede Maßnahme in die richtige Richtung sehr schnell zu massiven wirtschaftlichen und sozialen, dann politischen Problemen fuehren wuerde. Sie muessen die Temperatur niedrig halten, koste es, was es wolle. Die Landwirtschaft in Frankreich und Polen sei hier nur als ein Beispiel genannt. Ohne derartige Massnahmen, die Alimentuerung qua Target und Co inklusive, wuerde ein Zustand sicht – und spürbar, der mit gewissen Unruhen nicht ausreichend beschrieben waere. Zwischen den Ansprüchen und dem eigenen Beitrag dazu klafft eine gigantische Lücke. Natuerlich finanzieren letztlich die Buerger selbst diese Massnahmen, die einen mehr, die anderen weniger, was aber kein Vergleich zu den Folgen waere, wenn die failed states mit der Konkurrenz aus aller Welt konfrontiert waere. Ist dieser „soziale“ Weg eingeschlagen, wird er stetig intensiviert. Eine Umkehr, selbst ein Stopp, waere den Junkies nicht zu vermitteln. Da die Regime aber politischen Unbill fuer sich vermeiden wollen, es gibt Parteien, die hier bereitstehen, werden sie diesen Weg bis zum bitteren Ende fortsetzen. Und das wird wirklich bitter.

  16. Ich möchte daran erinnern, dass ein geplantes Freihandelsabkommen mit den USA von Jahren gescheitert ist….übrigens der Gegenwind war auch in diesem Forum sehr stark….nach dem Motto….wir wollen keine Chlorhühnchen aus den USA auf dem Teller. Also haben damals auch die Konservativen gegen dieses Abkommen gewettert. Tja….

    • „Gewettert“, und das völlig zu Recht, wurde hauptsächlich (das Chlorhühnchen war hier nur die reißerische Schlagzeile) weil sich die Verhandlungen in dunklen Hinterzimmern unter strengster Geheimhaltung abspielten. Mit diesem Abkommen wäre eine Paralleljustiz etabliert worden, die Konzernen, dem genauen Gegenteil von Freihandel, den Weg bereitet hätte, Staaten auf gigantische Schadensersatzforderungen, selbst dann, wenn der „Schaden“ nur theoretischer Natur ist und immer bleiben würde, vor privaten Schiedgerichten außerhalb des geltenden Rechts und ohne Widerspruchsinstanz zu verklagen und abzuurteilen.

    • Gen-manipulierte Lebensmittel nicht vergessen und wie die Amerikaner doch so gerne vor Gericht ziehen, ihren Gerichten, nicht die in Europa. Die Amerikaner wollen nur Geld herausziehen, investieren Fehlanzeige.

    • Nicht vergessen: Es war Trump, der TTIP während seiner ersten Amtszeit beerdigt hat! Sich jetzt über die Konsequenzen beklagen ist genauso verlogen wie das Freihandelsabkommen mit Kanada als den für die USA schlimmsten Deal aller Zeiten zu brandmarken – den er vor 6 Jahren noch als eigenen Erfolg gefeiert hat.
      Typisch Trump halt.
      Typisch auch, dass die Trump-Anbeter diesseits und jenseits des großen Teiches das nur allzu schnell vergessen. Oder geflissentlich ignorieren.

      • Keiner kann doch genau wissen, was mit TTIP bezweckt werden sollte und was da konkret Inhalte war?
        Man durfte mit „berechtigtem Interesse“ die vielen Seiten in einem abgeschlossenen Raum lesen, ohne sich Notizen machen zu dürfen oder das Erfasste an andere weiter zu geben.
        Was konkret werfen Sie Trump nun hinsichtlich dessen vor?

  17. Trumps klare Ansage an all jene die meinen, den Titel Exportüberschußweltmeister folgenlos beanspruchen zu können:
    „Countries including China, Germany, Japan, and South Korea have pursued policies that suppress the domestic consumption power of their own citizens to artificially boost the competitiveness of their export products. Such policies include regressive tax systems, low or unenforced penalties for environmental degradation, and policies intended to suppress worker wages relative to productivity.“
    Übersetzung deepl.com:
    „Länder wie China, Deutschland, Japan und Südkorea haben eine Politik verfolgt, die den Binnenkonsum ihrer eigenen Bürger unterdrückt, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Exportprodukte künstlich zu steigern. Zu dieser Politik gehören regressive Steuersysteme, niedrige oder nicht durchgesetzte Strafen für Umweltzerstörung und Maßnahmen, die darauf abzielen, die Löhne der Arbeitnehmer im Verhältnis zur Produktivität zu drücken.“
    Nochmal etwas komprimierter, um die Sprengkraft zu verdeutlichen:
    „…Deutschland…eine Politik verfolgt, die den Binnenkonsum ihrer eigenen Bürger unterdrückt, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Exportprodukte künstlich zu steigern. Zu dieser Politik gehören … Maßnahmen, die darauf abzielen, die Löhne der Arbeitnehmer im Verhältnis zur Produktivität zu drücken.“
    Rummms!!!
    Zur Erinnerung: Das ist genau das, was hierzulande so gern als „Wettbewerbsfähigkeit“ verkauft wird.
    (https://www.whitehouse.gov/fact-sheets/2025/04/fact-sheet-president-donald-j-trump-declares-national-emergency-to-increase-our-competitive-edge-protect-our-sovereignty-and-strengthen-our-national-and-economic-security/)

    • Danke für Ihren interessanten Hinweis. Das wird in den Qualitätsmedien natürlich nicht kommuniziert. Ich erinnere mich daran, dass Deutschland vor einigen Jahren auch von EU Ländern heftig kritisiert wurde, weil der wirtschaftliche Erfolg auf niedrigen Gehältern und hohen Konsumentenpreisen aufgebaut ist. Genau dies wird von Trump wieder aufgegriffen.

  18. Um Deutschland und Europa aktuell zu schützen und eine weltweite Rezession infolge der Trump-Zölle zu verhindern, bringen Vergeltungszölle wenig bis gar nichts. Eher im Gegenteil: Sie induzieren nur weitere Wachstumseinbrüche. Das, was nun am besten wäre, wäre eine weltweite rasante Bildung neuer Freihandelszonen ohne bzw. ausserhalb der USA. Das würde dem drohenden Investitionsstop, der Zinssteigerung und den Inflationsgefahren exakt diametral entgegen wirken. Im Idealfall würde gar eine Wachstumseuphorie ausgelöst. Als erste Massnahme sollten alle betroffenen Staaten die Freigrenzen für den zollfreien Einkauf massiv nach oben setzen. In Deutschland liegt die Freigrenze meines Wissens bei ca. 400 Euro. Sie quasi über Nacht auf 4.000 Euro hoch zu setzen, wäre ein sehr gutes und extrem wirksames Signal an alle anderen Länder, diesem Beispiel zu folgen. Dies liesse sich als einfacher Verwaltungsakt auch sehr schnell und einfach umsetzen. Und ich bin sicher, dass viele Regierungen dies verstehen und sofort mitziehen würden. Die EU-Kommission könnte sich dabei als Treiber und Multiplikator positionieren (P.S. Der Rückgang ihrer Zolleinnahmen müsste anderweitig kompensiert werden.). Als zweiter Schritt müssten dann möglichst viele Länder eine Willenserklärung über den zukünftigen Freihandel abschliessen, die vorsieht, dass in wenigen Stufen alle tarifären Handelshemmnisse auf Null gesenkt werden, längstens mit einer Frist von 1-2 Jahren (nicht-tarifäre Handelshemmnisse brauchen erfahrungsgemäß länger). Dies würde ad hoc einen weltweiten Wachstumsschub auslösen, der im Idealfall den Wachstumseinbruch durch Trumps Zölle sogar überkompensiert. Aber es müsste schnell und zupackend gehandelt werden. Und Sorry, liebe amerikanische Freunde, aber dies würde selbstverständlich nur für die Welt ausserhalb der USA gelten. Die USA wären durch Trumps Zollpolitik aussen vor und aufgrund der wirtschaftlichen Selbstisolation analog Nordkorea bis auf weiteres in einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale gefangen.

    • Was Sie hier vorschlagen sind Maßnahmen, die ausschließlich den Exportnationen nützten.
      Warum sollten Länder, die schon jetzt mit einem einem andauernden Außenhandelsdefizit kämpfen, ein Interesse daran haben, die Freigrenzen hoch zu setzen und damit ihre Restindustrie auch noch gegen die Wand fahren?
      Es geht halt auf Dauer nicht gut, wenn einige Länder meinen, auf Kosten anderer Länder leben zu können. Obwohl „leben können“ hier der falsche Begriff ist, da die akkumulierten Exportüberschüße eben gerade nicht dazu verwendet werden, sondern diese sich nach der exportierten Arbeit in wertlosen Zahlen, denen kein Gegenwert gegenübersteht denn sonst wären es ja keine Überschüsse, ausdrückt.
      Ach so. Und diese Defizitländer (Schuldner) belehren wir mit erhobenen Zeigefinger und in grenzenloser Arroganz auch noch gern und zeihen sie des unsoliden Wirtschaftens.
      Nur bei den USA ist das ganz anders, dass ist nicht der unsolide Schuldner, der mit jährlich ~1.000.000.000.000$ beim Ausland in der Kreide steht. Nein, bei denen ist es, nach deutscher Lesart, Ausdruck „gesunder“ Handelsbeziehungen ist woran nicht nur nicht gerüttelt werden darf, sondern wovon es gern auch noch mehr geben darf.
      Dumm nur, dass es jetzt einen Donald Trump gibt, der dieses Spiel so nicht mehr mitspielen mag.

      • Diejenigen mit Handelsüberschüssen leben nicht „auf Kosten“ der Defizitländer. Das ist eine völlig irrige Vorstellung. Wenn etwa die Chinesen wertvolle Konsumgüter zu unschlagbaren Preisen an US-Konsumenten geben und dafür im Gegenzug (immer wertloseres) Papiergeld erhalten, sind nicht die US-Bürger die Verlierer, sondern der chinesische Konsument, der auf den Konsum der exportierten Güter verzichtet hat. Werthaltiges Bruttosozialprodukt im Tausch gegen Papier ist ein ganz schlechtes Geschäft. Wenn die USA – wie jedes andere Land im internationalen Wettbewerb – mehr exportieren und weniger importieren möchte, müssen sie wie alle anderen Länder überlegene Güter zu unschlagbaren Preisen anbieten. Im Hightech- und Service-Sektor tun sie das auch sehr erfolgreich, aber eben nicht bei physischen Gütern – mit wenigen Ausnahmen wie Tesla, Caterpillar, John Deere, 3M, Boeing, Lockheed Martin etc.

    • Das Problem ist hierbei, dass innovative Produkte gerade in sämtlichen Bereichen von IT und Pharma aus den UA kommen. Mit Boykotten oder Zöllen als „Gegenmaßnahmen“ schädigt sich die EU mangels Alternativen nur selbst.

      • D’accord.

    • Sie machen jetzt Witze oder?
      Erstens – wenn schon Freihandelzonen aufbauen, wieso nicht mit den VS auch? Donald hat doch ganz klar gesagt – die Zölle werden nur angeglichen. Die ganze Hysterie in EU kann ich natürlich nachvollziehen – 2.5% war es schon immer und jetzt erlauben sich die Amis die Zölle angleiche, was erlauben sich sie überhaupt, nicht wahr?
      Zweitens, ob es Sinn ergibt, die Freihandelszone mit der ganzen Welt zu organisieren, bin ich nicht sicher, aber angenommen, dass die Heuchler in Brüssel es mit der Zerstörung der Wirtschaft hier aufhören wollten (geht wohl nicht), dann Freihandelszone mit der ganzen Welt bedeuten würde auch mit Russland oder? Die mit eigener Macht betrunken Eurokratie ist gerade an dem Kriegspfad mit Russland, Belarus und fängt jetzt China zu drangsalieren. Wie erwarten Sie denn, dass sie so etwas machen würden?

      • Trump gleicht die Zölle nicht an. Sie werden massiv erhöht selbst gegenüber Ländern, die gar keine Zölle auf US-Importe erheben (mindestens 10% für alle). Freihandel ist auch nicht sein Ziel. Das erklärte Ziel ist, das US-Staatsdefizit durch Zolleinnahmen zu reduzieren und dadurch Freiraum für Unternehmenssteuersenkungen zu schaffen. Ihm scheint nicht klar zu sein, dass die Zollerhöhungen nicht von den in die USA exportierenden Unternehmen gezahlt werden, sondern vom US-Verbraucher. Ein Ökonomie-Professor hat sich den Spaß erlaubt und Trumps irrsinnige Zollerhöhungspolitik auf Basis der schrägen Formel seiner Tabelle einmal auf Gibraltar anzuwenden. Gibraltar exportiert nahezu keinerlei physische Güter bzw. importiert nahezu alle Güter, die in Gibraltar für das tägliche Leben gebraucht werden – vom Auto bis zur Tomate. Die Berechnung ergab, dass Gibraltar gegenüber allen Ländern dieses Planeten Zölle in Höhe von 75.000% erheben müsste, um sein Handelsdefizit im Bereich physischer Güter nach Lesart von D. Trump auszugleichen. Können Sie sich vorstellen, was es hiesse, wenn eine Tomate über Nacht statt 1 Euro wegen Zöllen plötzlich 75.000 Euro kosten würde? In einer solchen Situation bleibt nur noch der massenhafte Grenzschmuggel. Und genau das wird in den USA passieren. Selbst einfache Familien werden alsbald beliebige Güter – von französischem Wein bis zu VW-Autoersatzteilen massenhaft über die kanadische oder mexikanische Grenze in die USA schmuggeln. Das organisierte Verbrechen wird dadurch einen Aufschwung erleben wie vor hundert Jahren die Mafia aufgrund der Verhängung der Prohibition.

  19. Frau von der Leyen dieser Tag vorm Europaparlament: „Aber meine Botschaft an Sie lautet heute auch, dass wir alle Mittel haben, die wir brauchen, um die Menschen in Europa und unseren Wohlstand zu schützen.“
    OK, es war der 1. April und eigentlich hätte sie ja „die Menschen in Europa und deren Wohlstand zu schützen“ sagen müssen.
    Vielleicht meint sie ja echt nur den Wohlstand der EU-Großkopferten.

    • Sie hat genau das gesagt, was sie auch gemeint hat.

      Analog dazu die Sache mit dem Wolf. Auch wenn dutzende Schafe gerissen wurden, war alles egal. Aber als ihr, vdLs, Pony dran war… der Abschussbefehl war umgehend unterschrieben

    • Wenn die selbsternannte „Kaiserin von Europa“ (Anna Bryłka) etwas zu schützen gedenkt, sollten beim normalen Bürger die Alarmglocken schrillen.
      Da wird es für den Steuerzahler zumeist teuer und unangenehm, wenn nicht gar lebensgefährlich (siehe Corona“impfung“).

  20. Die Frage ist doch, was hat Europa und insbesondere Deutschland dem entgegenzusetzen. Um die Antwort vorwegzunehmen: NICHTS.

    Europa und Deutschland haben keine nennenswerten Rohstoffe. Dazu haben sie dann noch die Energie und sonstigen zu importierenden Rohstoffen selbstverschuldet durch wesentliche Beteiligung am Coronaregime sowie Russlandsanktionen und CO2 Bepreisung verteuert.

    Desweiteren wurde der einzige „Rohstoff“, den insbesondere Deutschland hatte, die Bildung durch Überlassung an die Grünen und sonstigen Sozialisten in den letzten 20 bis 25 Jahren systematische zerstört.

    Das Ganze grenzt an Hochmut und ungeahnte Dummheit.

    Die vom Autor geforderte Umkehr würde bedeuten, dass alle diese arroganten Ideologen von ihrem hohen Ross absteigen müssten. Dafür bräuchte es die Fähigkeit zur Selbstreflexion, Demut und schließlich einen Rest an Grips. Leider ist nichts davon vorhanden. Daher volle Kraft voraus in den Abgrund!

    • Eine vollkommen richtige Beschreibung der Lage. Die absurden Koalitionsverhandlungen zeigen in alle Deutlichkeit, dass die beteiligten Politiker nichts begriffen haben.

    • Was von unserer Wirtschaft nach Merkel und der Ampel bleibt beschreiben sie hier anhand der Waren aus Deutschland, die auf dem Weltmarkt weiter nachgefragt sind: „Chlorchemie, Kranwagen und Kartoffelernter – die bedrohte Stärke der deutschen Exportindustrie“ https://rtnewsde.com/inland/239987-chlorchemie-kranwagen-und-kartoffelernter-bedrohte/
      Immerhin doch noch so einiges – jedenfalls momentan.
      Ausreichend um wirtschaftlich weiter zu bestehen aber lange nicht.

  21. Was immer vergessen wird: Trump hat gesagt, daß er die Zölle sofort wieder aufhebt, wenn die EU ihre Zölle auch aufhebt. Trump WILL freien Handel. Aber er soll gerecht sein. Ich verstehe ihn vollkommen.

    • Trump ist einfach ein Geschäftsmann und kein weichgespülter Politfuzzi. Er verhandelt halt wie auf dem arabischen Basar = hoch ansetzen um im Verhandlungsverlauf ein akzeptables Ergenis zu erzielen.
      Abgesehen davon sind 20% nicht mal die Hälfte von dem was bei uns bei Einfuhr verlangt wird. Der Import meines Pickups z.B. schlug mit 22% Zoll + 19% Einfuhrumsatzsteuer zu Buche.
      Das entspricht ziemlich genau Trumps 50% Gegenzoll-Kalkulation.

    • Es geht Trump nicht nur um die Zölle, es geht auch, und so steht es ganz eindeutig im „Fact Sheet: President Donald J. Trump Declares National Emergency to Increase our Competitive Edge, Protect our Sovereignty, and Strengthen our National and Economic Security“, um die Beseitigung wettbewerbsverzerrender Maßnahmen. Im Falle Deutschland, aber auch einiger anderer Länder, spricht er ganz konkret vom Zurückbleiben der Reallöhne hinter den Produktivitätssteigerungen und von protektionistischen Maßnahmen, womit er wohl auch den für Deutschland unterbewerteten Euro meinen dürfte.

  22. Dankeschön. Wo wird darüber schon mal geschrieben? Alles motzt über Herrn Trump. Aber so einfach ist die Angelegenheit eben nicht. Und das Schlimme ist, dass die EUler und die Politiker Ds heucheln. Und dann einen Krieg entfachen aus Basis verschleierter Tatsachen anstatt zu verhandeln. Ist das ein Kennzeichen feministischer Außenpolitik? Ausrasten, Intrigen spinnen anstatt sich um die Tatsachen zu kümmern und am Ende beleidigt vor den Trümmern stehen?

  23. Dank an den Autor, auf die indirekten Handelsblockaden etwa der EU hingewiesen zu haben!! Man erhöht permanent die angeblichen „Qualitätsstandards“, und macht es auf diese Weise ausländischen Produkten immer schwerer, auf dem EU-Markt Interesse und Absatz zu finden – ein schmutziges Geschäftsgebahren!! Und die EU-Bonzen sollen mal fein still sein, denkt man etwa an die sog. „Schutzmaßnahmen“ gegen angeblich subventionierte Billigprodukte aus China (Fahrzeuge, Solarpanele usw.). Von wegen „Handelskrieg“ versus „freie Märkte“.

  24. Da schreibt der Experte und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.
    Was sind Macron und Starmer für Gestalten ? Warum laufen Scholz und Merz denen hinterher ?
    Der Ausgang ist nicht offen. Genauso wie die Ukraine verliert, so verliert das Betrugs- und Schneeballsystem.
    Wer es hören will, der höre. Trump hat alles gesagt und alles wurde begonnen.
    Natürlich ist es eine Systemfrage. Mittlerweile ist alles besser als die „regelbasierte“ Ordnung. Jetzt kommen die Konzepte von Friedrich List und der Österreicher zum Tragen. Weltfrieden und Weltpost, ehrbarer Kaufmann, Redlichkeit und Verantwortung. Niedrige Steuern wie im Kaiserreich.
    Alle, auch die sogenannte 3.Welt, wissen was läuft. Das ist tatsächlich One-World. Ohne die Terroristen im Zeichen des Drachen.
    Klein- England und Klein- Frankreich lassen grüßen. Mittlerweile erklären die Militärs Herrn Starmer, dass er halluziniert.

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