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Aufschrei um KfW-Fördermittel

Wie die grüne Ampel Hausbauer plötzlich im Regen stehen ließ

02.06.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Nach dem plötzlichen Ende einer Bausubvention versprach Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schnelle Abhilfe. Doch statt umweltfreundliches Bauen zu fördern, pflegt die Regierung die grüne Aversion gegen das Einfamilienhaus.

Es war eine kalte Neujahrsüberraschung, die vielen Bürgern im Januar dieses Jahres widerfuhr. Plötzlich verkündete das Wirtschafts- und Klimaministerium den Stopp von KfW-Förderungen für energieeffizientes Bauen und Sanieren – und ließ viele Inanspruchnehmer im Regen stehen. Plötzlich reichten erwartete Fördermittel nicht mehr, Zehntausende blieben überrascht und frustriert zurück.

Das Ende der Förderung war noch durch die letzte Regierung Merkel beschlossen worden. Eigentlich sollten Anträge jedoch noch bis zum Ende des Januars gestellt werden können. Die Mittel seien erschöpft, hieß es dann plötzlich aus dem Ministerium. Dass das nahende Ende einer Subvention dazu führt, dass viele Bürger diese noch vor Fristende beantragen, sollte eigentlich niemanden überraschen. Und doch kam die wenig willkommene Überraschung – für die Bauherren, die plötzlich vor einem großen Fragezeichen standen. Sie hatten sich auf Versprechungen der Politik verlassen – die waren nun geplatzt.

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Eine dieser Betroffenen ist Elin Tichy, mit dem TE-Herausgeber weder verwandt noch verschwägert. Frau Tichy ist eine junge Mutter, die sich mit ihrer Familie den Traum vom Eigenheim erfüllen wollte – und das energiesparend und umweltschonend. Dafür setzten die Tichys auch auf die KfW-Förderung „KfW 40+“ für energieeffizentes Bauen. „Im November 2021 haben wir die Baugenehmigung für unser Einfamilienhaus erhalten“, erklärt Elin Tichy gegenüber TE. „Im Januar kam dann die schockierende Rückmeldung: Die KfW hat heute alle Förderungen mit sofortiger Wirkung eingestellt. Dies bedeutet für uns im Klartext: 75.000 Euro Fördermittel entfallen.“ Fördermittel, mit denen die Familie fest gerechnet hatte. „Wir haben uns in unserer Finanzierung, die wir mit Einreichung der Baugenehmigung abgeschlossen haben, auf die Fördermittel verlassen“, sagt Elin Tichy.

Die Bundesregierung beschwichtigte zunächst. Am ersten Februar versicherte der zuständige Minister Robert Habeck, die Förderung werde „unverändert“ wieder aufgenommen: „In Tagen und Wochen, nicht Monaten“, wie er unaufgefordert klarstellte. Im April folgte dann das Folgeprogramm der Bundesregierung. Das ließ für viele deutlich zu wünschen übrig – auch für Elin Tichy und ihre Familie. „Überraschend für uns war nicht nur die Reduzierung der Fördersumme, sondern insbesondere der Wegfall der Zuschussvariante. Die Fördermittel für den Neubau sind nun an einen Kredit gebunden. Da wir die Finanzierung abgeschlossen haben, wird unser Neubau nicht mehr gefördert.“

Familie Tichy hatte sich den Bau des Hauses selbst finanziert – das wurde ihr nun zum Verhängnis. Das Wirtschaftsministerium kommentiert den Vorgang kühl: „Die Förderung richtet sich nach dem maximalen Nutzen für den Klimaschutz“, heißt es aus Berlin. Wie mehr Klimaschutz erreicht wird, wenn eine Förderung für energieeffiziente Bauweise an einen Kredit gekoppelt ist, erklärt das Ministerium nicht – es gibt vermutlich auch keine logische Erklärung dafür. „Wie sollen langwierig geplante und im Vorfeld zu kalkulierende Bauvorhaben realisiert werden, wenn sich die Bedingungen von heute auf morgen ohne Übergangsreglung ändern?“, fragt sich Frau Tichy.

WEGEN FALSCHER ANREIZE:
Bundesregierung stoppt KfW-Finanzierung für energieeffiziente Gebäude
Die Förderung für den Bau von Eigenheimen hatte jahrelang Bestand und sollte auch mit der neuen Regierung in den Koalitionsverhandlungen weiter Bestand haben. So wurde es noch Ende Dezember 2021 kommuniziert, so hatte es die Regierung in den Koalitionsverhandlungen auch besprochen. Doch plötzlich sieht es das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium anders und ändert die Kriterien. Das beklagt Frau Tichy in einem Positionspapier, welches sie mit rund 80 weiteren Betroffenen verfasst hat. „Im Vertrauen auf eine Wiedereinsetzung der Zuschuss-Förderung für die Bauvorhaben schlossen viele Bauherren im Februar Bankdarlehen über die gesamte benötige Bausumme ab, da Zinsen rapide anstiegen“, heißt es dort. „Dies erfolgte insbesondere deswegen, weil die durch den Förderstopp entstandene Finanzierungslücke noch größer zu werden drohte und damit Existenzen auf dem Spiel standen – und noch immer stehen.“

Das Ministerium wimmelt Betroffene derweil grob ab. Frau Tichy fühlt sich im Kontakt mit Habecks Behörde nicht ernstgenommen und veräppelt. Auf ihre Frage, warum es bei der neuen Förderung keine Zuschussvariante mehr gibt, giftet das Ministerium: „Der Staat ist kein Geldautomat, an dem man sich in beliebiger Höhe bedienen kann.“ Auch andere Betroffene bekommen solche pampigen Antworten – anstatt die Fragen von Bürgern zu beantworten, schulmeistert das Ministerium lieber die Fragesteller.

An anderer Stelle wird ihr empfohlen, sie solle doch das Baukindergeld beantragen – eine Subvention, die zu diesem Zeitpunkt schon längst ausgelaufen war. Selbst Habecks Staatssekretärin Julia Verlinden zeigt im Diskurs mit den Betroffenen des Förderstopps weitgehende Unkenntnis der Materie, argumentiert beispielsweise anhand von Baukosten aus dem Jahr 2020, die sich seitdem verdoppelt haben. Dem Ministerium scheinen schlicht die Sachkenntnis und das Interesse an der Materie zu fehlen – und die vielen, die sich auf den Staat verließen und plötzlich im Regen standen, nimmt man nicht ernst.

Womöglich, weil die Regierung etwas ganz anderes antreibt: die ideologisch motivierte Ablehnung des Einfamilienhauses. Das Nachfolgeprogramm der Bauförderung legt möglichen Inanspruchnehmern riesige Steine in den Weg. Wer in den Genuss einer Förderung kommen möchte, benötigt das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“. Für Wohngebäude müssen dafür bis zu 17 Kriterien erfüllt sein: Bauherren müssen unter anderem nachweisen, dass sie Produkte und Leistungen unter Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards ausgewählt und beschafft haben, und detailliert nachweisen, an welchen Stellen die Materialien genau verbaut sind. Bürokratische Hürden, die kaum zu erfüllen sind.

So kann das Siegel de facto erst nach Fertigstellung des Baus vergeben werden.  „Das Siegel als Förderbedingung wird für viele Bauwillige ein Hemmnis darstellen, da es noch nicht genug Kapazitäten zur Vergabe gibt“, prognostizierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Genau das beklagen bereits jetzt viele, die eigentlich eine Förderung in Anspruch nehmen wollten.

BUNDESBAUMINISTERIN
Geywitz ist gegen Eigenheime, die sich ohnehin bald keiner mehr leisten kann
Frau Tichy wendet sich auch an den FDP-Bauexperten Daniel Föst. Dieser hat das Wirtschafts- sowie Bauministerium nach dem Antragsstopp für energiesparende Neubauten medienwirksam zu einer verlässlichen Förderung aufgefordert. Dass nun bereits neue Förderkriterien gelten, sei das Gegenteil von Planungssicherheit. Die Menschen wollten energieeffizient und umweltschonend bauen, so Föst. Bürokratische Hürden, die kaum zu erfüllen sind.Die Politik darf diesen Menschen deshalb keine Steine in den Weg legen, sondern muss sie unterstützen. Wenn wir es mit diesen Zielen ernst meinen, müssen sich Bauministerin Klara Geywitz und Wirtschaftsminister Robert Habeck dringend um eine technologieoffene und verlässliche Förderung kümmern.“ Bisher verhallte die Forderung des Koalitionskollegen in der Regierung anscheinend ungehört. Warum das?

Bei den Betroffenen macht sich das Gefühl breit, die neue Regierung wolle „Häuslebauer“ gar nicht fördern – die grüne Aversion gegenüber dem Einfamilienhaus ist wohlbekannt. Die uninformierten, unsachlichen Einlassungen des Ministeriums spiegeln eine rot-grüne Geringschätzung von Hausbauern wieder: Auch die SPD-Bundesbauministerin Geywitz hatte sich in der Vergangenheit entsprechend eingelassen und Einfamilienhäuser als „ökonomisch und ökologisch unsinnig“ bezeichnet.

Zur Frustration trägt auch bei, dass der Staat sich die gestrichenen Förderungen selbst weiter gewährt: Kommunen können weiterhin auch die KfW-Bezuschussung in Anspruch nehmen, die Privatleuten nun verwehrt wird. Ist das wirklich nur für „mehr Klimaschutz“? Für die Betroffenen wirkt es wie Anti-Eigenheim-Ideologie, in deren Namen sicher geglaubte Pläne zerschossen wurden. Familie Tichy fehlen jetzt zehntausende Euros, die noch zu begleichen sind – weil sie sich auf einen Staat verlassen hat, für den sie zum Feindbild geworden ist.

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34 Kommentare

  1. Privateigentum ohne staatliche Förderung. Das ist doch einfach richtig so. Da müssen noch viel mehr schräge Subventionen abgebaut werden.

  2. Ich kenne Hausbauwillige die sind fest davon überzeugt, das ihnen die neue Regierung zum Beispiel bei der Finanzierung ihrer Heizung , Solar, Erdwärme oder Wärmepumpe massiv hilft, weil sie sich sonst diese teuren Heizungs- und Energiesparvarianten gar nicht leisten könnten. Hoffentlich werden sie jetzt nicht enttäuscht. Es würde mich am Rande interessieren,
    welche Parteipräferenz hat denn Familie Tichy?

  3. Herr Habeck hat kein Geld mehr für die autochthone Bevölkerung in diesem Land und deren privater Vorsorge durch Kapitalbildung. Da ist es doch besser, Griechen, Franzosen und Inder bekommen das Geld, damit sie nicht mehr so arm sind.
    Auch Frau Geywitz von der SPD kann nichts zum Bau von Sozialwohnungen bekommen, schließlich sind die Baupreise durch die vielen Eigenheime so in die Höhe geschossen. Nun muss man erst warten, bis die Preise wieder gefallen sind. Außerdem braucht es Zeit, bis das Holz für das neue, umweltfreundliche Bauen gewachsen ist.
    Es muss diese Regierung ja nicht kümmern, was passiert, wenn ein Holz-Hochhaus zu brennen beginnt.

  4. Der Fall „Geiwitz“, besagt, dass einfamilien Häuser eh großer Mist sind .. wegen Kliiiima und so. Gleiwitz ist best Girl in Olafs Damen Runde (weil nicht zur Unzeit im Urlaub).

  5. „die neue Regierung wolle „Häuslebauer“ gar nicht fördern“
    Das dürfte korrekt sein, genau wie die Nachhaltigkeitsförderung in ihrer Umsetzung Schwachsinn pur ist und nur mit grünen Profiteuren wie der DGNB überhaupt abgewickelt werden kann. Der Leitfaden des Bundesministeriums allein ist 176 Seiten dick, da sind aber noch keinerlei konkreten Details enthalten. Für den ganzen Kram braucht man neue Sachverständige/Auditoren, das und deren Ausbildung und stetige Weiterbeschallung sowie QNG-Siegel u.ä. werden eine grüne Goldgrube.
    Am Besten man baut ohne den ganzen Schwachsinn und ohne Förderung.

    • Ich hatte es mal für einen Kunden ausgerechnet. Die neue Heizung ohne Förderung war günstiger als mit den Auflagen, um die Förderung zu erreichen.

  6. Zitat: „Der Staat ist kein Geldautomat, an dem man sich in beliebiger Höhe bedienen kann.“
    Lustig. Anders herum sieht der Staat in Irrland aber seine Bürger wohl schon als Geldautomaten mit nicht existierendem Limit an.

    • Doch die meisten sehen es nicht und wählen sogar verstärkt Grün weiter. Verstehe einer die Menschen!

  7. Das riesige Tempelhofer Feld mitten in Berlin böte jede Menge Platz für Wohngebäude und Windräder. Doch da wird nichts gebaut. Das wollen die Anwohner nicht. Ob wir das in unserem Umfeld wollen, interessiert keinen.

  8. Die Grünen sind weder gegen das Einfamilienhaus noch gegen das Auto. Sie sind gegen das von Nichtgrünen erworbene EFH bzw. Auto. Deshalb erfolgt das Abwürgen des Häuslebauens bzw. Autofahrens auf der finanziellen Schiene, so, dass es die grüne Beamtenschaft nicht tangiert, aber den Beschäftigten in der freien Wirtschaft mit maximal mittlerem Einkommen und durch grüne Deindustrialisierung immer unsicher werdendem Arbeitsplatz den Erwerb und Unterhalt des Hauses/Autos zunehmend unmöglich macht.
    Das Regime wird allerdings schon bald das Abschneiden der wertschöpfenden Bürger von Immobilieneigentum und Kfz.-Nutzung über die finanzielle Schiene gar nicht mehr nötig haben. In ein paar Jahren werden „social credits“ darüber entscheiden, wer ein Haus bauen und wer ein Auto fahren darf. Und welche politische „Haltung“ viele social credits bringt bzw. welche nicht, das kann man heute schon daran erkennen, welche gesellschaftlichen Ansichten durch den politmedialen Komplex hochgejubelt und welche aus dem Spektrum des Denk- und Sagbaren ausgegrenzt werden.

  9. Mein Mitleid mit den Häuslebauern hält sich da in engen Grenzen:

    • wer heute bauen kann (oder besser gesagt bauen lässt, selber machen ist ja heutzutage nicht mehr so angesagt), muss dazu finanziell schon sehr gut aufgestellt sein, warum soll die Gemeinschaft der Steuerzahler diesen Leuten noch den Hausbau subventionieren, bei diesen Förderungen handelt es sich um eine Umverteilung von unten nach oben
    • man hätte die alte Regierung vollständig abwählen können und für eine vernünftige Regierung statt dieser Dilletantentruppe stimmen können, gilt für alle Themen, über die aktuell gejammert wird: wie gewählt – so geliefert
    • außerdem sollten sich die Häuslebauer mal genauer fachlich informieren, diese Förderungen, die ich mir bisher angeschaut habe, sind eher Subventionen für die Wirtschaft nebst ABM/Geldbeschaffung für eigentlich unnötige Gewerke wie Energieberater. Oft decken die Förderungen grade mal mit Müh und Not die Mehrkosten gegenüber dem aktuellen technischen Mindeststandard, wenn überhaupt. Für Selbermacher gibt es keine Förderung (grade die Tage wegen Fenstern geschaut), wie so oft ist der fleißige mal wieder der dumme
  10. Die Situation ist eine bittere Pille, auch weil die Ampel sich selbst in ihrem Tun völlig widerspricht. Aber ganz ehrlich, wenn ein EFH-Neubau an 75t€ scheitert war er derart spitz auf Knopf kalkuliert, dass ich angesichts der explodierenden Preise für Baumaterial und der Knappheit an Fachbetrieben ohnehin nicht gut damit hätte schlafen können. Ich habe alleine im Bekanntenkreis einige Projekte, die 2021 noch deutlich solider geplant waren, den Bach runtergehen sehen. Grundstück gekauft – Hausbau nicht mehr finanzierbar. Oder halbfertige Baustellen, weil Material und Firmen nicht mehr bezahlbar oder beschaffbar. Oder Familien, die von einer Zwischenfinanzierung ausgeblutet werden. Die Preise für renovierungbedürftige Immobilien fallen aktuell auch stark, aber man muss schon selbst Bauunternehmer sein oder unverbesserlicher Optimist, wenn man hierin eine Chance wittert.

  11. Das Nachverdichten in den Großstädten passiert ja bereits. In München z. B. werden an jeder Ecke freie oder mit Altbestand bebaute Grundstücke mit immer neuen Bürokomplexen zugepflastert. Wohnungen schafft man auch – da werden auf der gesamten Grundstücksfläche Wohnkomplexe hingestellt, die für den Normalsterblichen zuklein, völlig überteuert sind und zudem ungünstig liegen. Wer also in den Städten im Stil von Legebatterien eine Bleibe kaufen kann, der kann sich in der ländlichen Idylle ein schönes Haus im Grünen mit Ruhe und Grund leisten. Die Lebensqualität ist da eben anders. Für das, was eine 3-Zimmer-65m²-Wohnung in München kostet, bekommt man in den angrenzenden Landkreisen sehr schöne Objekte oder Bauplätze samt Neubau. Wenn man also verdichtet, dann mit Wohneinheiten für die verschiedenen Familiengrößen und Bedürfnisse und dann für bezahlbare Preise. Wie meine ich das? Wir haben z. B. in einem an München angrenzenden Landkreis vor 7 Jahren für unser Haus auf 550m² Grund 330.000 € gezahlt. Heute könnte ich das Haus für 500.000 € anbieten – und würde es los! Diesen Irrsinn muss man sich vorstellen! Ein Nachbar hat das gemacht und sein Haus (BJ 71, 600m² Eckgrundstück, sanierte Bäder und Heizung auf Öl-Brennwert) für 670.000 € verkauft. Die neuen Eigner haben dann für noch etwa 120.000 € saniert (Elektrik, Dach, Fenster und Carport). Da verstehe ich die Relation auch nicht mehr. Aber die Leute wollen um jeden Preis in die eigenen vier Wänden. Egal zu welchem Preis. Und so beginnt die Blase zu wachsen. Wenn dann diese ganzen überteuerten Verträge zusammenfallen, weil man eben viel mehr als die Hälfte seines Einkommens für die Abtragung verwendet und man jetzt wegen der irren Politik, Inflation und Krieg immer weniger übrig hat, dann bricht diese Scheinwelt schnell und krachend zusammen. Und das wird kommen….

    • Baulandpreis bei uns im NO von München ca. 2.500 EUR pro m2. Da kommen Sie mit Ihren 500.000 EUR nicht mehr weit, und mit 670.000 EUR auch nicht viel weiter.

  12. Darum geht es den Grünen auch nur. Alle in die „Platte“. Vom Grundsatz her sehe ich die Bebauung, wie sie derzeit in DE gehandhabt wird, eher skeptisch. Der Platzmangel ist unverkennbar. Statt in die Höhe zu bauen, baut man weiterhin entweder gar nicht, oder in die Breite. In Wolkenkratzern könnte man mehrere hundert Wohnungen, Praxen, Büros, Geschäfte, Tiefgaragen, Kita und Schule, Seniorenzentrum etc. unterbringen, jedes Haus ein kleine Stadt für sich. Balkone haben alle, Penthouse die obligatorische Dachterrasse. Geht in den meisten Ländern, nur in Blödland nicht. Da klebt man an alten Bauverordnungen und stellt sich nicht der Realität und den Anforderungen. Zwischen den Wolkenkratzern viel Grün, die Peripherie der Städte würde entlastet, die Freiflächen für die Erholung genutzt und als Anbauflächen. Man kann diese Häuser mit Solarfenstern, Solarfassaden ausstatten, mit Wandheizung etc., so dass die Energieversorgung endlich grüner würde. Allerdings muss man auf die Verschattung achten und dadurch bedenken, in welche Himmelsrichtungen man baut. Aber machbar wäre vieles, wenn die Deutschen nicht so schwerfällig, so stur, so verbohrt wären. Ich hätte kein Problem, bei entsprechender Schalldämmung und entsprechender Brandsicherheit und Brandschutz, in einem Hochhaus mit 100 Stockwerken zu wohnen, ausserdem könnte jedes dieser Häuser sein eigener Müllrecycler sein und damit Energie erzeugen usw. und sofort. Möglichkeiten gäbe es viele.

    • Die Einfamilienhäuser beanspruchen 0,5% der Fläche Deutschlands.
      Die Grünen wollen 2% der Fläche Deutschlands mit Windrädern zuballern.
      Merken Sie was?

    • Sie denken an Pattenbauten wie in der DDR! Super?

    • „Ich hätte kein Problem, bei entsprechender Schalldämmung und entsprechender Brandsicherheit und Brandschutz, in einem Hochhaus mit 100 Stockwerken zu wohnen, […]“
      Ich schon. Das ganze, so, wie Sie es beschreiben, wäre der Horror für mich.

    • Ihnen schwebt die Smart City vor. Sehen Sie sich Chinesische Städte an und sagen Sie, ob das ein Ziel des Wohnens sein kann.

  13. Selber schuld, wenn man sich an diesem ganzen Klima- Öko- und Biowahn beteiligt und von durchgeknallten Ideologen hinter die Fichte führen lässt, sich heute dieses und morgen jenes Märchen auftischen lässt und auch noch glaubt davon profitieren zu können, geht es doch in Wirklichkeit um die Zerstörung der bürgerlichen Gesellschaft zu deren Resten man noch gehört.

    Ich sage es hier an dieser Stelle einmal ganz ausdrücklich: Jeder, der sich an Energiesparerei, Klima- und Öko-Unsinn egal in welcher Form auch immer beteiligt, ist ein ausgemachter Dummkopf, der es nicht anders verdient, als von korrupten Ideologen die nie einen Handschlag im Leben getan haben, bis auf‘s letzte Hemd ausgeplündert und ruiniert zu werden.

  14. Ich halte es in Bezug auf die Grünen mit Dr. Markus Krall: „Ich glaube nicht an Verschwörungstheorien, aber ich glaube an Inkompetenz. Das aber ganz fest.“

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    • Viele Verschwörungstheorien wurden Realität. Die Erfindung dieses Wortes in der USA war absolut genial! Jeden der warnt, kann man so abschmettern.

  15. „ Womöglich, weil die Regierung etwas ganz anderes antreibt: die ideologisch motivierte Ablehnung des Einfamilienhauses.“

    Es sei denn, man wohnt als Grüner selbst darin. Wie üblich die grüne Bigotterie. Einflussreiche Grüne wohnen generell in den besten städtischen Quartieren oder in Einfamilienhäusern im Grünen. Der gemeine Bürger soll im Multi-Kulti-Viertel im verranzten Altbau wohnen und sich schon einmal an nahöstliche Verhältnisse gewöhnen. Und wenn er auf dem Land lebt, soll er gefälligst, mit dem einen Bus der morgens aus dem Dorf fährt, zur Arbeit fahren und mit dem einzigen, der abends zurückkommt heimfahren.

  16. DIESE AVERSION

    gegen das Eigenheim geht nicht zusammen mit der Tatsache, dass die Grünen überwiegend von der Spießerfraktion, also den „schaffe, schaffe Häuslebauer“ – Typen gewählt werden. Man sieht es in BaWü, wo alles was früher typischerweise rechtsspießig war heute plötzlich linksgrünspießig ist.

    Unappetitlich, diese vielen Widersprüche. Es ist immer peinlich, wenn Massen von Leuten, also die Herde, sich in einem offensichtlich total verwirrten Zustand befindet. Über Nacht wurden die Schwobn (und nicht nur die) linksgrün. Schickt eure Freundin auf die Domplatte. Hammel. Was wählt ihr da, ihr Gimpel?

    Peinlich, peinlich, peinlich.

    Oberpeinlich!

  17. Wenn wir auf die unkontrollierte Zuwanderung hunderttausender unausgebildeter funktionaler Analphabeten mit Familiennachzug in vierfacher Größenordnung verzichten würde, könnte man selbst auf die Nachverdichtung von Städten verzichten, die aus meiner bescheidenen Sicht die Wohnqualität in den Quartieren sowieso verschlechtert. Betrachtet man nun noch, dass in Kürze (wohl auch Dank Impfung) jede Menge Einfamilienhäuser aus dem Bestand freigesetzt werden, sollte der Wohnraum eigentlich ausreichen. Und die paar Hektar, die noch für Neubauten benötigt werden, werden durch Renaturierung der Industriebrachen, die die grüne Politik hinterlassen wird, mehr als ausgeglichen werden.

  18. „Bauherren müssen unter anderem nachweisen, dass sie Produkte und Leistungen unter Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards ausgewählt und beschafft haben,…“

    Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder? Worunter fällt Nachbarschaftshilfe, oder wenn der Kumpel vom Schwager mithilft?

    Andererseits – die Moralkeule lauert überall, klar.

  19. Machtpolitisch interessant ist, welcher Aufschrei von welcher Gruppe noch Einfluss auf die Politik hat oder eben nicht. Deshalb bleibt es spannend, ob Habeck und Co dieser Gruppe der Häuslebauer entgegenkommen muss oder nicht.

  20. Den Grünen und Sozis geht es nicht ums Klima, sie verachten ihre „kleinbürgerlichen Landsleute“ zutiefst, die so deutsch und spießig daherkommen, Familien gründen und Eigenheime bauen wollen. Der komplette Lebensentwurf dieser Bevölkerung kotzt die Grünen an, weil sie selbst zumeist aus solchen Eingenheimen stammen (Frau Baerbock strickte das Einfamilienhaus ihrer Eltern deshalb kurzerhand zum „Bauernhof“ um) und nun leben sie ihren Selbsthass an der ganzen Bevölkerung aus, um „den Spießern“, die sie selbst geblieben sind, den rechten Weg in eine große, bunte, multikulturelle Kommune zu weisen. Während sie Flugmeilen sammeln, mit dem Hubschrauber fliegen und selbstverständlich Eigentum anschaffen.

  21. Wohin Verdichtung führt, kann man wunderbar an Hongkong oder Tokyo sehen. Der desaströsen Wohnraumpolitik hat das dort überhaupt nicht geholfen. Stattdessen haben etliche Vermieter damit begonnen, ihre Wohnungen zu verkleinern – mit dem bekannten Resultat der „Cage People“. Die Einnahmen der Vermieter haben sich dadurch nur noch weiter erhöht, während die Lebensqualität in einigen Teilen der Stadt dramatisch abgenommen hat. Zeitgleich behindern dort auch etliche Vorschriften den Bau von Neuwohnungen. In der Hinsicht muss man den Grünen sogar zustimmen: Verdichtung löst keine Probleme, sondern schafft nur noch neue Probleme.

    Was die Grünen aber nicht erwähnen ist, das sie gleichzeitig die größten Preistreiber sind. Höhere Umweltauflagen und höhere Vorschriften führen zu höheren Kosten, und offene Migrationspolitik treibt massiv die Nachfrage.

    • Sie haben meinen Punkt überhaupt nicht verstanden.
      Tokyo bzw. Hongkong sind der Endzustand solcher Verdichtungen, Städte mit extrem hohen Mieten, die gleichzeitig kaum noch Lebensqualität bieten. Dazwischen gibt es etliche Zwischenlösungen, die von klugen Städteplanungen bis hin zu kommunal betriebenen Gebäudesanierungen gehen. All das ist möglich – sogar ohne die Steuern großartig zu erhöhen.

      Die Grünen hingegen wollen – wie man etwa in Bremen sehen kann – die Verdichtung, ja sogar eine Obergrenze je Mensch, wie viel Quadratmeter als „lebenswert“ gelten. Die kapieren auch keine Marktwirtschaft. Künstliche Nachfrage durch Migranten bei gleichzeitiger Verknappung des Wohnraums durch Verteuerung mittels weiterer Vorschriften/Sanierung führt nur zu steigenden Mieten. Ein „Mietendeckel“ führt nur zu Schwarzmarkt-Hierarchien auf dem Wohnungsmarkt. Gleichzeitig vertreibt man so die Handwerker, indem man Sanierungen teuer macht, und damit immer unrentabler. Die Folgen sieht man wunderbar in jeder Stadt, in der die Grünen an der Macht sind, nämlich Verschlimmerung derer Probleme, die sie angeblich bekämpfen wollen.

      „Brechstangen“-Lösungen sind keine Lösungen.

  22. Bedenke, wenn du wählen gehst, dass du bekommen könntest, was deinen eigenen Geldbeutel schmälert.

    Insofern, wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass, funktioniert nicht mehr.

    Wie bestellt so erhalten.

    Wer Grün-Rot wählt und immer noch nicht weiss, was zu erwarten ist, wird es auch nach dem Zusammenbruch nicht verstanden haben.

  23. Also in Stuttgart lief es anders. Da wurden vom damaligen Grünen Kuhn „Spitzeltrupps“ durch die Stadt gejagt, die auf der Suche nach „bösen“ Grünflächen im Stadtgebiet waren. Das Ergebnis sehe ich in mittlerweile 3 Neubauten in der näheren Umgebung, wo ehemalige Grünflächen („wilde Wiesen“) nun „verdichtet“ sind.
    Und in Warnemünde erlebe ich diese „Verdichtung“ mehrere Male pro Jahr, weil durch die Verdichtung Flächen zum Versickern fehlen, die Kanalisation nicht angepasst wurde und stattdessen das Wasser in den Kellern landet.

  24. „Der Staat ist kein Geldautomat, an dem man sich in beliebiger Höhe bedienen kann.“

    Sagt man zu denen, die schon länger hier leben und und meist jahrelang Steuern und Abgaben auf Rekordniveau gezahlt haben.
    Für Einwanderer, ob erlaubt oder nicht ob mit Ausreiseverfügung oder nicht ob sie jemals arbeiten können und wollen oder nicht, für die ist und bleibt der Staat ein Geldautomat an dem sie sich bedienen können und am besten noch die ganze Familie dazuholen. Da gibt es überhaupt keine Grenzen und wer nur auf die Kosten hinweist ist schon Nazi.

  25. Ich habe schon vor vielen Jahren gedacht: „Wer sich auf den Staat verläßt, ist verlassen“ Da war damals auch der Grund, keine Riester Rente zu starten und nach so langer Zeit war meine Skepsis dann bares Geld wert, welches der Staat jetzt nun auch zusehens „vernichtet“. Was macht er wohl sonst noch kaputt?

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