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Grüne Expansion nicht aufgegangen

Grüne Projekte, tiefrote Zahlen – der Fall von BayWa

von Redaktion

15.10.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Gegründet als Agrarunternehmen, versuchte der Konzern aus München mit Solar- und Windparks weltweit das große Rad zu drehen. Jetzt steht er knapp vor der Pleite. Kein Einzelfall: die angeblichen Zukunftsfelder erweisen sich oft als verlustreich.

Schon der Name zeigt an: die Wurzeln des BayWa-Konzerns liegen in längst vergangenen Zeiten. Denn das Kürzel steht für ‚Bayerische Warenvermittlung‘. Im Jahr 1923 als regionaler Agrarhandel gegründet, wuchs das Unternehmen auf seinem angestammten Geschäftsfeld stetig – bis das Management 2008 beschloss, aus dem Händler für Landwirtschaftsmaschinen, Schmiermittel Dünger, Obst und Gemüse einen globalen Konzern mit dem Schwerpunkt Wind- und Solarparks zu formen.

Die grüne Expansion bekam dem Unternehmen mit gut 24 000 Beschäftigten schlecht. Der Konzern erlebt die schwerste Krise seiner langen Geschichte. Ob er sie übersteht, ist noch offen. Sein Geschäft mit erneuerbaren Energien, das Vorstandschef Markus Pöllinger für besonders zukunftsträchtig hielt, könnte der Traditionsfirma möglicherweise das Genick brechen. Der Großteil der rund 6 Milliarden Euro Schulden, die auf der BayWa lasten, stammen aus Projekten der Grünenergie-Tochter Baywa r.e. Im August räumte Pöllinger eine „angespannte Finanzlage“ des Konzerns ein, kurz danach bestellte er bei der Unternehmensberatung Roland Berger ein Sanierungsgutachten. Zusätzlich kamen Sanierer des Unternehmens Alixpartners ins Haus, zu denen auch Michael Baur gehört. Er soll als Generalbevollmächtigte jetzt retten, was zu retten ist. Zunächst einmal wendeten die Hauptaktionäre – zwei Raiffeisen-Beteiligungsgesellschaften – zusammen mit den Gläubigerbanken die drohende Insolvenz durch eine Finanzspritze von 547 Millionen Euro ab. Zur dauerhaften Rettung reicht das noch lange nicht.

Die Probleme mit dem vermeintlich segensreichen grünen Wachstum entstanden nicht durch Betriebsunfälle – sie ergaben sich aus der Strategie, mit der Baywa r.e.-Chef Matthias Taft das ganz große internationale Rad drehte.

Solar- und Windparks des Unternehmens stehen heute in Spanien, Südostasien, Australien und Kanada. Das Geschäftsmodell klingt simpel: Die Baywa r.e. errichtete die Anlagen schlüsselfertig, und verkaufte viele davon weiter. Das allein hätte bei einer vernünftigen Risikovorsorge vermutlich nicht zu den aktuellen Problemen geführt. Aber statt mit den Verkaufserlösen die Schuldenaufnahme zu begrenzen, investierte das Unternehmen in immer neue Projekte – finanziert teils durch die BayWa-Mutter, teils durch Banken. Dazu kam: nicht alle Projekte liefen gut. Bei einigen Windparks stellte sich heraus, dass er Wind schwächer wehte als gedacht. Ein 106-Megawatt-Solarpark im australischen Bundesstaat Victoria musste 18 Monate auf den Netzanschluss warten: die Leitungskapazität stellte sich als ursprünglich viel zu schwach heraus, was den Planern allerdings erst sehr spät auffiel.

Tendenziell verkaufte die Baywa r.e. ihre gutlaufenden Projekte, und behielt die schlechteren im Portfolio. In der Konzernbilanz sammelte sich deshalb zweierlei: Problemfälle. Und schnell wachsende Schulden für immer neue Vorhaben. Der Werbespruch von Baywa r.e. lautete: „Our Future is Built on Solid Ground“ (unsere Zukunft steht ist auf festem Grund gebaut). Das Gegenteil ist der Fall. In Nullzins-Zeiten ergab sich aus Tafts Strategie noch kein gravierendes Problem. Jetzt bedroht die Schuldenlast den gesamten Konzern. Mehrere Milliarden der offenen Kredite stehen 2025 zur Refinanzierung an. Das heißt: die alten Kredite stammen noch aus der Tiefzinsphase, die Anschlussfinanzierung fällt trotz der leichten Zinssenkung der EZB in eine Zeit sehr viel höherer Finanzierungskosten, zumal Banken bei einem strauchelnden Unternehmen einen hohen Sicherheitszuschlag verlangen dürften. Das gleiche Problem riss schon das Immobilienimperium von René Benko in den Abgrund. Die BayWa musste vorerst 222 Millionen Euro im Zuge einer Wertberichtigung abschreiben; 171,5 Millionen davon entfallen auf die grüne Tochter Baywa r.e., an der die Mutter 51 Prozent hält. Insider glauben zwar an die Sanierungsfähigkeit des Konzerns. Allerdings um den Preis, dass er kräftig schrumpft. Allein in der Muttergesellschaft könnte das den Verlust von bis zu 8000 Jobs bedeuten.

Zwar beschwören viele Politiker eine leuchtende wirtschaftliche Zukunft für Geschäftsfelder, die durch die grüne Transformation entstehen. Nach Wirtschaftsminister Robert Habeck sollen sie sogar „den Wohlstand erneuern“. Die Realität sieht allerdings anders aus – nicht nur bei BayWa. Hinter der Siemens-Tochter Siemens Energy liegt ein Tal der Tränen, aus dem sich das Wind- und Solarunternehmen gerade wieder herausarbeitet. Auch hier entstanden die tiefroten Zahlen durch eine Expanion: die Übernahme des spanischen Windkraftunternehmens Gamesa. Nach und nach stellte sich heraus, dass die Windturbinen unter gravierenden Konstruktionsfehlern litten. Anfangs unterschätzten die neuen Eigentümer aus München das Problem gewaltig. Im Geschäftsjahr 2022723 schrieb Siemens Energy 4,59 Milliarden Euro Verlust, die ganz überwiegend auf das Gamesa-Debakel zurückgingen. Der Staat und damit der Steuerzahler musste mit einer Bürgschaft über 7,5 Milliarden Euro in die Bresche springen.

Wärmepumpen-Hersteller, die wegen Habecks Heizungsgesetz auf einen Boom hofften, erlebten stattdessen einen massiven Umsatzeinbruch: wegen des Hin und Her bei der staatlichen Förderung der Elektroheizungen hielten sich die Kunden stärker zurück als vor der neuen Regelung. Auch die Elektromobilität, von EU und Ampel-Regierung als alternativlose Zukunft des Standorts gepriesen, entwickelt sich sehr viel anders als in politisch getriebenen Plänen. Ausgerechnet der deutsche Autokonzern, der am stärksten von allen auf den Elektroantrieb setzte – VW – steckt heute am tiefsten in der Krise, die bis zu 30 000 Jobs kosten könnte.

Dass sich grüne Investments nicht unbedingt in schwarzen Zahlen niederschlagen, zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Plattform Solarinsures zählte allein 2024 weltweit gut 100 Insolvenzen in der Solarbranche, ein Höchststand seit 20 Jahren. Nach einer Untersuchung von PWC brachen die privaten Investitionen im Bereich Klimatechnologie schon 2023 um 40,5 Prozent ein. Ein Grund dafür liegt in der veränderten Zinswelt: Als sowohl in den USA als auch in Europa und Japan der Leitzins bei Null lag, und die Zentralbanken die Märkte mit Geld fluteten, schienen viele Vorhaben auch bei geringen Margen profitabel. Jetzt sieht es anders aus. Zwar gehen EZB und die amerikanische Fed mittlerweile die Zinstreppe wieder rückwärts. Aber so tief wie früher dürften die Kreditkosten in den nächsten Jahren und möglicherweise Jahrzehnten nicht wieder fallen. Dazu kommt wie bei Elektromobilität und vielen Windparks überoptimistische Annahmen zur Marktentwicklung beziehungsweise Effizienz, außerdem die ständige Kalkulation mit staatlichen Subventionen und Nothilfen. Ohne Kaufprämien für E-Autos und Wärmepumpen, ohne staatlich garantierte Einspeisevergütungen für Grünstrom und ohne staatliche Milliarden beispielsweise für „grünen Stahl“ allein in Deutschland stünde dem grünen Sektor eine noch radikalere Schrumpfkur bevor.

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42 Kommentare

  1. Wann man halt Religion und Wirtschaften verwechselt und als Manager zugleich Weltenretter sein möchte, muss das so schlimm enden! Da haben viele Manager im Alter um 50 Jahren schwer versagt!

  2. Und da sind die Folgekosten vom PFAS Abrieb noch gar nicht eingepreist. In Rheinland-Pfalz wird inzwischen vom Verzehr von Wildschweinfleisch ABGERATEN. Nicht wegen Tchernobyl oder der bösen Kernkraft, sondern wegen des Abriebes von Asbest-artigem nicht abbaubarem Faserkunststoff mit einer Menge von ca. 30 g/ pro Windrad und Jahr.

  3. Grüne Investments schlagen sich vor allem in giftgrünen Zahlen nieder. Auf der anderen Seite: Schwarze Investments (z.B. in Rohöl) zeitigen schwarze Zahlen. Und noch besser: Investments in Gold, zeitigen goldene Zahlen.

  4. „Our Future is Built on Solid Ground“

    Schön wärs –
    Solid Ground – das trifft für „windige“ Parkanlagen von Geld zu.

    30.000 „Wind“rädchen benötigen (bei nur 1.000 Tonnen Beton) allein für das
    Fundament des „Solid Ground“

    30.000.000 Millionen Tonnen Beton

    Und das gilt nur für die kleineren Windrädchen

    Das nennt sich dann verzweifelt „GRÜNE TRANSORMATION“

  5. Unternehmen, die auf Politik und Planwirtschaft statt auf Kundenwünsche setzen, kommen unter die Räder. Ganz eine neue Erkenntnis! Vielleicht einfach mal unter dem Stichwort „DDR“ und „Sowjetunion“ googeln…

  6. Zuerst kommt der Wohlstand, dann die Ideologie, die Verblendung, in deren Fahrwasser die Geschäftemacher und dann der Absturz. Dreimal darf man raten wo Deutschland in dieser Entwicklung aktuell steht….. 😮

  7. Der Vorstand beauftragt also eine Unternehmensberatung, um ein Sanierungskonzept zu erstellen? Wofür wird der bezahlt? Muß man heute nicht mehr rechnen können, um Vorstand zu werden? Grün wirkt!

  8. Anscheinend doch nicht so helle, wie man sich über Jahrzehnte darstellte und vermutlich heute jüngere Generationen am werkeln sind und dem grünen Zeitgeist verfallen sind, was nun seine negativen Auswirkungen zeigt.

    Das ist nicht nur bei diesem Unternehmen der Fall, denn da könnte man genügend andere ebenso aufführen, wo die Intelligenz und die Fähigkeit der alten Macher verschwunden ist und diese linke „Schwarmintelligenz“ wird alles vernichten und die Leute stehen ohne Lohn und Brot da, während sich die Vermögensmilliadäre vom Acker machen und ihr Glück in jeder Hinsicht woanders versuchen.

    Dabei sinniert ja der Schwarze schon darüber nach, wie man an die Konten der Bargeldbesitzer noch am besten rankommen kann, anstatt man zuerst bei den Reichen beginnt, die ja nur durch die Schaffenskraft der Mitarbeiter zu diesem immensen Besitz gekommen sind und die Roten wollen den Mittelstand entlasten, den es bald nicht mehr gibt und allein diese beiden Tatsachen, sollten dem letzten Zweifler zu denken geben, was da alles schiefgelaufen ist und sich keiner davon in der Verantwortung befreien kann.

    Der Gipfel der Fehleinschätzung liegt auch noch in den über siebzigjährigen begründet, die zu einem großen Teil ehedem nichts mehr begreifen und einer alten Gewohnheit nach wählen und das alles ist nicht förderlich für eine gute Zukunft, denn wenn sich Dummheit in der Politik mit alten geistig Angeschlagenen vereint, wird es brenzlig, weil daraus nichts mehr erwachsen kann und die Jugend wird die Zeche bezahlen, was unverantwortlich ist, wenn man das ganze Schauspiel so betrachtet.

  9. Irgendwie lustig, dem rot-grün-scharz-grünen-linken-bsw Block scheint immer weniger geglaubt zu werden. Aber dass sie die einzigen „demokratischen“ Parteien in Deutschland sind, glaubt man ihnen weiter. Das tut weh, also körperlich, meine ich.

  10. Ich finde die vielen ernsthaften Kommentare zu Habeck wirklich lustig. Diesen Typen, der „Proto“ typ des Dunning-Kruger-Effekt, kann und, viel schlimmer, konnte doch nie jemand, der 1+1 zu 2 addieren kan, im Ernst ernst nehmen. Das ist die Wohlstandsverwahrlosung, die jede Kultur am Ende nicht nur den Wohlstand kostet. Sich denken lassen, Hauptsache bald wieder Sportschau und dann zu 85% die Rot-Schwarz-Grünen Blockflöten, also den eigenen Untergang wählen. Immer und immer wieder. Weil die Frauen Lehrerinnen das so aufgetragen haben: Slomka, Illner, Msischberger, egal. Man will ja brav sein. Aber die Abwertung der eigenen Kinder, die Erbsünde etc., das Selbstauspeitschen, das permanente schlechte Gewissen, die „untiglbare“ Schuld, hat ein Drittel dieser Kinder und Enkel direkt in die Depression geführt, das zweite Drittel wird auch dahin müssen, allerdings über den nur kurzen Umweg des freien Cannabis – Konsums, das dritte Drittel wandert aus. Warum eine tribalistische Kultur siegen wird? Die schämt sich nicht mal der eigenen Taten (diese stellen sie mit sich selbst als Täter sogar ins Internet) geschweige denn denen ihrer Groß- oder Urgroßeltern. Tja, der Plan, mit 32 in Frührente, weil einerseits die Verwegenen, wegen ihrer wohl doch auch sehr, sehr erregenden Wildheit sehr Begehrten („Ich freu mich drauf.“) aus dem Morgenland dann die eieigene Arbeit schon fast schaffen werden und der Rest des eigenen coolen work-LIVE Planes dann als unfassbare Schulden den eigenen Nachkommen aufs Auge zu drücken kann, tja, dieser Plan: könnte schiefgehen. Also im Moment sieht sogar Alles danach aus…Alles. Das Paradies, vor allem das einer Demokratie und eines Rechtsstaates, werden die 85% wieder nur erkennen, nachdem sie sich selber rausgeschmissen haben. Hilfe ist nicht in Sicht, den die 85% sind wahnsinnig. Darf ich sagen! Einstein hat nämlich Wahnsinn genau so definiert: „Immer wieder das Gleiche tun, aber jedes Mal ein anderes Ergebnis erwarten.“

  11. Grün heisst Elend, Abstieg, Verbote, Propaganda und Rückschritt. Von daher bin ich sicher, die BRD Bürger werden bald wieder viel stärker Grün wählen. Weil der in aller Welt so geliebte BRD Bürger so klug und immer Sieger bei der Moral ist. Vorwärts immer, Rückwärts nimmer.

  12. „investierte das Unternehmen in immer neue Projekte“: Ein Schneeballsystem. Denn die Kleinanleger wollen ja bezahlt werden. Und dafür muss neues Geld reinkommen. Sie erwarten pünktlich ihre „Zinsen“, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass Wind und Sonne ein Verlustgeschäft sind und sie mit ihrem Kapital haften. Verdient haben nur die oberen Etagen und die Berater. Und das FinA.
    Die „echten“ Journalisten, so wie hier bei BR24 gehen dem Problem gar nicht richtig nach:
    https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/baywa-in-not-warum-kleinanleger-um-ihr-geld-bangen,UQmpuT3
    Gewarnt wird „nur“ vor Telefonabzocke.

  13. Möge es allen -profiteuren und -gewinnlern so gehen. Auch wenn es auf das Personal durchschlägt: per aspera ad astra (auch wenn es weh tut!)

  14. Vorstandschef Markus Pöllinger

    Und? Wurde er schon enteignet, um die Schulden zu bezahlen? Oder darf er seine vermutlich dutzende Mio. Euro Boni behalten?
    Wenn ersteres nein und zweiteres ja, dann hat er alles richtig gemacht.

  15. Wenn ALLES auf grün gedreht wird, Diesel, Heizöl und Benzin so stark besteuert werden wie es unseren CDU-Grünen vorschwebt und ein Teil (der andere Teil bleibt in den Taschen der Politik) dieser Einnahmen für die ständig notwendige Subventionierung des grünen Salats verwendet wird, kann man eine Zeitlang eine grüne Insel simulieren, sofern man an den EU- oder deutschen Grenzen CO2- und sonstige Abgaben erhebt.
    Man muss einen Club der Reinen gründen, denn außerhalb dieser unreinen Grenzen wird der Sprit verfeuert und die Konkurrenz wird günstiger sein.
    Es wird sein wie das Schielen der Menschen hinter dem damals eisernen Vorhang zum funktionierenden Westkapitalismus. Man selbst fuhr Lada, Moskwitsch.

  16. Was mir leid tut, sind die Mitarbeiter. Ich habe selber schon in Unternehmen gearbeitet, wo augenscheinlich verblendete Manager sehr hohe Gehälter und Prämien bezogen haben, es mit dem Unternehmen immer weiter bergab ging. Davor kann man Unternehmen natürlich nicht generell schützen. Aber man sollte über Modelle nachdenken, wo Manager zumindest ihr Einkommen bis auf ein Grundgehalt (Hartz IV) zurück zahlen müssen, wenn sie dem Unternehmen schaden. Umgekehrt müssen sie natürlich auch belohnt werden, wenn sie dem Unternehmen Gutes tun. Hier werden die Mitarbeiter geschädigt, die Manager fallen aber von einem warmen Nest ins nächste.

    • Mir nicht , wie gewählt so geliefert .Nicht alle , aber sehr viele .

  17. Hat man von Herrn Pöllinger bereits die eingestrichenen Entgelte zurückgefordert?

  18. Ohne einer Neiddebatte das Wort reden zu wollen:
    Auch mit Respekt vor ihrer existentiellen Grenze drängt sich die Frage nach der Verantwortung des Managements, ja gar deren Haftung mehr als auf.

  19. Das alles ficht den Robert und seine Freunde, im Prinzip die gesamten Blockparteien incl. der CDU, nicht im geringsten an. Noch immer tönen sie, auch zukünftig nur in ideologisch passende „Segmente“ mit staatlichen Mitteln investieren zu wollen. Ganz als ob es ihr und nicht unser aller Geld wäre. Alles nach dem altbekannten Spruch der SED Altforderen: Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Das Ende ist bekannt!

  20. Wirtschaftspolitik und Märchenbuch aus einer Hand. Da bleiben Synergien nicht aus.

  21. Ein Grund dafür liegt in der veränderten Zinswelt“
    Nö. Der Grund liegt darin das „grüne“ Projekte per se ausschließlich Substanzvernichtung sind. Das Hinterhältige ist allerdings das dafür in der Regel der staatsbeklaute Steuerzahler aufkommen muss. Solange dagegen private Unternehmer ihre Kohle sinnlos verbrennen ist dagegen nichts einzuwenden.

  22. Erneuerbare Energien sind Sozialismus in neunem, ethisch und ökologisch aufgehübschtem Kleid. Doch ihrem Schicksal entgehen sie ebensowenig wie ihr unmenschlicher Stammvater.

    • Nein. Die Sozialisten haben durchaus versucht Werte zu schaffen, mussten allerdings wegen untauglicher Methoden scheitern. „Erneuerbare Energien“ sind aber von vorn herein ausschließlich Wertvernichtung. Wenn also schon historische Vergleiche, dann wäre nur der Mongolensturm ein adäquates Beispiel.

      • Sehr geehrter Herr „thinkSelf“, danke für Ihre Replik, die inhaltlich durchaus berechtigt ist.
        „Mongolensturm“ – Brillante Charakterisierung, Chapeau!
        Hochachtungsvoll

      • Einspruch. Der Sozialismus hat noch nie etwas Vernünftiges hervorgebracht. Der marxsche Sozialismus ist mit Menschen nicht machbar, da die Urinstinkte, wie Macht, Gier, Neid usw. nicht abschaltbar sind. Sozialismus ist die Phantasterei einiger Unbelehrbarer mit den genannten Eigenschaften.

  23. Aber so tief wie früher dürften die Kreditkosten in den nächsten Jahren und möglicherweise Jahrzehnten nicht wieder fallen.

    Da bin ich anderer Meinung. Meine Prognose sind noch höhere Negativzinsen in ein paar Jahren. Dieses aktuelle Zinsniveau ist ja nicht der Überhitzung der Wirtschaft geschuldet, sondern sollte die Inflation, verursacht durch die hemmungslose Kapitalvermehrung durch den Staat, eindämmen. Den Schaden an der Wirtschaft wird man mit noch höheren Negativzinsen wieder egalisieren müssen.

  24. Our Bullshit is build on go woke go broke.
    Schuster, bleib bei deinen Leisten.
    Das Grundgeschäft war doch wohl Lebensmittelhandel.
    Das funktioniert.
    Es hätte doch gereicht, sich an einem Konzern zu beteiligen, der sich auf neue Energien vermeintlich versteht.
    Entweder streicht man damit ordentlich Gewinn ein oder man verkauft den Quatsch wieder.
    Warum aber soll man das ins eigene Geschäft direkt reinnehmen, wenn man es nicht kann ?

    • Warum aber soll man das ins eigene Geschäft direkt reinnehmen, wenn man es nicht kann ? Es ist die deutsche Überheblichkeit (Maut, Außenamt etc.) Wir können es grundsätzlich besser. Und wenn etwas im Ausland schon hervorragend klappt, erfinden wir das Rad neu.

      • Und wenn es woanders nicht geklappt hat, machen wir es trotzdem.

  25. Ohne Atomstrom wird es auf Dauer nicht gehen. Hab gerade das Buch „Atomkraft? Ja bitte..“ von Dr. Anna Veronika Wendland gelesen. Ehemals eine Atomkraftgegnerin. Es öffnet einem schon die Augen.

  26. Ein Kampf gegen die Naturgesetze wird immer scheitern. Nicht die härteste ideologische Verblendung schützt davor.

  27. Wahnsinn. Obwohl diesmal gar nicht Robert Habeck dazu unterzeichnen musste. Die letzten Jahre haben auch mein Unternehmen in grosse Schwierigkeiten gebracht, weshalb ich es nun aufgeben muss, da als Händler neue Ware nicht mehr zu akzeptablen Preisen erhältlich ist. ABER, was sind das für Zahlen??? 6 Milliarden Euro Schulden. Das sind 6 TAUSEND MILLIONEN Euro. Das können sie niemals zurückzahlen. Zumal die Zinsen fleissig weiter laufen.

  28. Boomzeiten sind nunmal Fantasiezeiten, in denen Träume wahr werden. Die folgende Rezession oder gar Depression ist dagegen die Realität.
    Im Endeffekt ist es wie beim Spielautomaten. Man kann ne Weile nach oben drücken, muss dann aber irgendwann den Ausstieg finden.
    Was ich bei der BayWa sehe ist Gier und Großmannssucht seitens einiger weniger Manager. Bodenständigkeit und Qualität haben Deutschland nach vorne gebracht. Arroganz und Gier machen uns dagegen kaputt.
    Hätte man die letzten Jahre gescheit gewirtschaftet, dann stünde man jetzt nicht vor diesem Scherbenhaufen. Mag sein, dass das Umfeld in Deutschland sich geändert hat, aber zumindest gehen die Firmen, die gut gewirtschaftet nur ins Ausland und nicht komplett Pleite.
    Varta ist ja auch so ein Gigant, der sich durch eine Wunschtraumstrategie komplett verspekuliert hat. Das Backen kleinerer Brötchen ist aber für so manchen hochgelobten Manager zu popelig.

  29. Bei mir die Straße runter ist erst letztes Jahr im Oktober ein BayWa Agrar- und Technikzentrum für etwa 6,5 Millionen Euro gebaut worden. Dort werden gebrauchte und neue Traktoren angeboten. Dort kann man auch seine Äpfel hinbringen und die stellen dann Apfelmost daraus her. Schade für die Mitarbeiter von dort. Tja so ist das eben mit dieser sog. Energiewende bzw. dem grünen Wirtschaftswunder, alles geht vor die Hunde.

  30. Hinter der Siemens-Tochter Siemens Energy liegt ein Tal der Tränen, aus dem sich das Wind- und Solarunternehmen gerade wieder herausarbeitet. Auch hier entstanden die tiefroten Zahlen durch eine Expanion: die Übernahme des spanischen Windkraftunternehmens Gamesa.“

    Hier will ich die Formulierung richtig stellen. So wie es da steht, klingt es so, als ob die Spanier Siemens Energy in Probleme geritten hätten.

    Die Realität zum Zeitpunkt der Übernahme war aber eine leicht andere, das eigene Portfolio von SE war aufgrund der Spezialisierung auf den deutschen Markt im Bereich Bebauungsgrößen Deutschland, und somit automatisch auch Turbinengrößen zum Zeitpunkt der Übernahme nicht mehr Wettbewerbsfähig, da International schon damals deutlich größere Anlagen gebaut wurden.

    Mit der Übernahme von Gamesa durch SE hat man schlicht wieder Anschluss an den Weltmarkt erhalten, nachdem man keine eigenen wettbewerbsfähigen Produkte hatte.

  31. Die guten Risiken gehen weg, die schlechten bleiben? Aber das ist in DE doch Standard, wenn man die Neuankömmlinge mit den Expats vergleicht.
    Haltung statt Sachverstand zeigen … und mit Volldampf in die Pleite. So ist das, wenn man physikalische Gesetze als Endgegner wählt und meint, als moralischer Sonnenkönig hätte man ein Abonnement auf ein Luxusleben.
    Man kann sich in der freien Wirtschaft ein gewisses Maß an Spielgeld, Risikogeld oder so leisten, um solche Projekte zu erproben. Aber sobald es um das Annehmen von Subventionen und die Verflechtung mit dem Staat geht, ist das Unternehmen nicht mehr gesund.

  32. Schaut man sich US-Konzerne an, die auf Umwelt, Solar und Windkraft machen, dann haben die wenigstens noch ein paar Gigawatt Atomkraft oder sonstige Kraftwerke in der Hinterhand. Diese deutsche Radikalisierung im Ökowahn, wird von anderen Nationen höchstens angekündigt, aber nicht umgesetzt. Insgesamt ist es auch keine gute Idee, sichere Kraftwerke abzuschalten, um sie für sehr viel Geld durch schlechtere Technik zu ersetzen. Wenn man 1000 Milliarden in den Bau von Windkraft und Solar investiert, obwohl man andere Kraftwerke laufen lassen könnte, dann muss man sich auch die Frage gefallen lassen, was man mit 1000 Milliarden für den Straßen- und Schienenbau hätte tun können? Was da geschehen ist, ist nicht nur eine Vernichtung von Vermögenswerten und Geld, sondern auch eine Verschwendung von Millionen Stunden Arbeitszeit, für die nicht Besseres geschaffen wurde. Es ist auch eine vertane Möglichkeit, Wirtschaftswachstum zu erzeugen, denn es ist nicht Neues entstanden, sondern nur etwas Schlechteres. Das ist so simpel, dass es eigentlich jeder Idiot begreifen sollte.

    • Na ja , über Idiot sind unsere Weltenretter aus Politik und Wirtschaft lange hinaus.

  33. „ohne staatlich garantierte Einspeisevergütungen für Grünstrom“ gäbe es noch nicht einmal die Hälfte der Photovoltaik, die heute auf den Dächern liegt.

    • Es gäbe außer bei ein paar Bekloppten gar keine.
      Von Inselanlagen, wo es keine Stromleitung gibt, mal abgesehen.

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