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Umzug nach Katar

Aus für den Genfer Auto-Salon – Ein Mythos im Niedergang 

31.08.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Zeitenwenden kommen zumeist auf leisen Sohlen. Eine solche Zeitenwende hat jetzt auch den schillerndsten Teil der Autowelt erreicht: das Messewesen. Der Genfer Automobil-Salon kehrt aus der Corona-Pause nicht zurück. Genf war früher der automobile Olymp.

Vor wenigen Tagen fand sich eine unscheinbar kurze Notiz in der Tagespresse, die lapidar besagt, dass der Genfer Automobil-Salon auch 2023 nicht mehr stattfinden wird. Die Veranstalter sagten die für Februar 2023 geplante „Geneva International Motor Show“(GIMS) erneut ab, zum dritten Mal in Folge. An die Stelle des Salons solle im November 2023 in Doha im Golf-Staat Katar, ein Jahr nach der Fußball-WM, zum ersten Mal eine Automesse namens „Geneva International Motor Show Qatar“ veranstaltet werden. Offensichtlich ähnlich organisiert wie die letzte IAA in München: zentral im Doha Exhibition and Convention Center und über mehrere Stellen in der Stadt Doha verteilt. 

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Laut Automobilwoche nannten die Veranstalter als Gründe für die Absage in Genf „Unsicherheiten in der Weltwirtschaft und der geopolitischen Lage sowie Risiken im Zusammenhang mit der Entwicklung mit der Pandemie“. Insgeheim wird allerdings eingeräumt, dass vor allem die zahlreichen Absagen, und hier gerade der Größten und Nobelsten der Branche, letztlich den Ausschlag für das Salon-Aus gaben. In Doha hingegen dürfte der Emir von Katar selber das wirtschaftliche Messe-Risiko übernehmen, zumal dann aufgrund des reichen arabischen Marktes die ein oder andere Nobelmarke leichter zu einer Zusage zu bewegen sein dürfte. Und der Inselstaat selber mit immensen Investitionen in die Produktion von Wasserstoff und eFuels an der Schwelle zu einer großen automobilen Verbrenner-Zukunft steht.  

Für langjährige Kenner der Autobranche und deren Rituale, versteckte Vorlieben und Usancen bricht mit diesem Messe-Aus eine Welt zusammen. Vergleichbar mit dem Untergang der K.u.K.-Monarchie und der Welt des Adels nach dem Ersten Weltkrieg. Der Auto-Salon in Genf war seit 117 Jahren weltweit die einzige Automobilmesse oder -ausstellung, die sich aufgrund ihrer Exklusivität mit dem Titel Salon schmücken durfte. 

Und die in der kleinen Schweiz ohne heimische Autoindustrie nur aufgrund der exklusiven Lage am Genfer See auskommen konnte. In Detroit zum Beispiel wurde zwar über Jahrzehnte jedes neue Automobiljahr im Januar eröffnet, manchmal sogar mit Cowboyhut und Rinderherden, in Genf wurde dagegen im folgenden Frühjahr das neue Automobiljahr zelebriert, hier wurde die „Auto-Messe gelesen“. Meist nicht auf dem Salon selber, der war nur für Fachbesucher und Netzwerker aus dem Beratungsgewerbe interessant, sondern in diskreten Hotelsuiten oder Edelrestaurants. 

Nach Genf fuhr man! Alle maßgebenden Persönlichkeiten der Branche bis in die höchsten Spitzen kamen hierher, hier wurden Geschäfte gemacht, hier wurden Vereinbarungen getroffen, hier wurde Personal bewegt. Legendär war 2006 die spektakuläre Demontage des damaligen Volkswagen-CEO Bernd Pischetsrieder durch den allmächtigen Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch auf dem Genfer Salon. Auf der IAA in Frankfurt wurden Spaltmaße vermessen, in Genf wurde über das Schicksal von Modellen, Marken und Menschen entschieden. Genf war der automobile Olymp.

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Tempi passati! Das Aus für den Automobil-Salon in Genf ist deshalb für eingefleischte Automobilfans so ernüchternd, weil daraus die Erkenntnis wächst, dass Stellenwert und Reputation des Produktes Automobil drastisch im Schwinden sind. Offensichtlich hat mit dem Anbruch des Zeitalters der Elektromobilität und des autonomen Fahrens sowie des Banns gegen die Verbrennungsmotoren das Automobil als technisch anspruchsvolles und erstrebenswertes Besitzgut ersten Ranges – vor Jahren noch Traum jedes Jungen – seine Faszination verloren. Von einem Spitzenplatz in der hedonistischen Bedürfnisskala rutscht es immer weiter nach unten in die Kiste der reinen Gebrauchsartikel, notwendig um von A nach B zu kommen, wenn es keine anderen Verkehrsmittel gibt. 

Mit dem Ende des Genfer Salons geht nicht nur eine Institution, sondern auch eine Epoche zu Ende, die Epoche des klassischen Automobils und ihrer Industrie. Doch im Gegensatz zum Untergang der K.u.K.-Monarchie wird dieser Untergang noch nicht mal so richtig bemerkt. Corona-Pandemie, Putins Ukraine-Krieg, explodierende Energiepreise, all das geschah unerwartet, all das kam plötzlich über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Keiner hat diese epochalen Störereignisse  vorhergesehen. Eine der Folgen solcher Schreckensmeldungen ist offensichtlich, dass die Gesellschaft langsam, aber sicher für unspektakuläre Ereignisse und Entwicklungen das Sensorium verliert. 

„Au revoir Salon de Genève“ betitelte die Automobilwoche die Einstellung der Messe am Genfer See. Stattdessen soll am 2. November 2023 im Wüstenstaat Katar eine Autoshow stattfinden. Damit endet eine Institution, die 117 Jahre das Mekka der klassischen Automobilhersteller in Europa und den USA, nach dem Krieg dann auch jener aus Japan und zuletzt auch aus Südkorea war. Alle Versuche sonstiger asiatischer Anbieter, vor allem jener aus China, dort Fuß zu fassen und von dort aus den Weltmarkt zu erobern, endeten allesamt kläglich – bislang jedenfalls.

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Das Ende des Genfer Auto-Salons mag auch ein Menetekel dafür sein, dass nicht nur das Verbrenner-Automobil als Hightech-Produkt möglicherweise in der elektromobilen Vermassung asiatischer Prägung untergeht, sondern auch viele deutsche Hersteller, die bislang noch für das Beste vom Besten in der Verbrennertechnologie am Weltmarkt stehen. Ein noch so schöner Satz von Elektrobatterien kann es mit der Ästhetik eines 12-Zylinder-Motor eben nicht aufnehmen. 

Mit dem Genfer Auto-Salon schwindet also mehr als nur eine Automobilmesse. Die Detroit Motor Show wurde zuvor schon abgesagt. Bleibt die Frage offen, welche internationale Automobilausstellung von Gewicht ist als nächstes dran?


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22 Kommentare

  1. Zum Glück habe ich sehr viele Jahre mit tollen Autos und Motorrädern verbracht. Ich habe mir mit Begeisterung jedes Jahr die neuen Modelle in Zeitschriften und auch oft auf Messen angeschaut. Dazu keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Und die Jugend der Zukunft? Was sie nicht kennen, werden sie auch nicht vermissen. Viel Spaß euch im ÖPNV und überfüllten und schmuddeligen, oft verspäteten Fernzügen. Und vor allem: Fahrradfahren in Großstädten in Kurzdistanzen mag bei gutem Wetter schön sein, aber bei Schmuddelwetter und bei ländlichen Distanzen von mind. 20 bis 30 km für eine einfache Fahrt? Na ja, ihr könnt ja dann den Politikern in ihren abgedunkelten Karossen mit kleinen Wimpeln am Straßenrand aus lauter Dankbarkeit zuwinken. Pioniertuch nicht vergessen!

  2. Tja, es ist der Zeitenwandel… und ich bin noch eines dieser Kinder, für die „Auto“ wohl eines der schönsten Worte der Kindheit war, nicht Panzer, nicht Gewehr, aber auch nicht Puppe – Auto!
    Die Kisten aus Blech, voller Öl, Fett, Leder oder Stoff sind herrlich, sie zu fahren auch und ich bin 100.000e km mit meinen Autos gefahren, habe noch 3 davon, alles Verbrenner.
    Aber auch Grammophone waren die viel schöneren Geräte, im Vergleich zu einem Plattenspieler, die immernoch viel schöner sind und waren als ein Cd-Spieler oder Streamer. Und wie die Grammphone oder Schallplattenspieler heute Raritäten bzw Nischenprodukte sind, werden es die verbrenner wohl auch werden, zumindest hier in Europa, wo eine Infrastruktur für eFahrzeuge möglich ist.
    In Amerika, Afrika und Asien werden die Verbrenner noch lange in Betrieb bleiben, weil es dort auch gar nicht anderes möglich ist, jedenfalls viel länger nicht, wie hier.
    Europa ist so dicht besiedelt, dass kaum ein Blick zum Horizont möglich ist, ohne Dörfer oder Städte zu sehen, in Deutschland sowieso. Nur wo wirklich weite Leere, keine oder minimale Infrastruktur vorhanden ist, werden Verbrenner in Betrieb bleiben. Ein Benzinkanister ist unvergleichlich leichter und billiger zu „bewirtschaften“, als eine flächendeckende Ladeinfrastruktur.
    Bis LKWs elektrisch Normalität geworden sind, wurden, wird es vermutlich deutlich länger brauchen, als bei privat genutzten PKWs, die bis auf eher seltene Ausflüge oder Urlaube, üblicherweise auch nur im Nachverkehr, auf Kurzstrecken bewegt werden. Das stellt keine unlösbare Aufgaben für Batterien dar, heute schon nicht mehr.
    Und diesen Markt der preiswerten eFahrzeuge für private wird vermutlich früher oder später komplett in Händen fernöstlicher Anbieter sein, ob VW eEier für unter 10000€ hinbekommt, wage ich heute zumindest zu bezweifeln. eGolfs für 40.000€ und mehr, sind jedenfalls keine Anschaffungen mehr für „jedermann“, eher schon Luxus.
    Bis die neue Variante der Ölkrise aka Energiekrise historisch überwunden ist, kann es noch locken 5-10 Jahre dauern, Zeiten, die nicht für hohe, private Konsumfreude sprechen.
    Carsharing wird vielleicht wirklich breit gelebte Normalität, viele werden jedenfalls sehr bald viel sparen und umschichten müssen, nicht für ein paar Monate, für Jahre.
    Bewegte Zeiten, nur anders, als es individuelle Möbilität lange versprach.

  3. Man muss schon ziemlich blind durch die Gegend gelaufen sein um von „unvorhergesehenen epochalen Störerzeugnissen“ zu sprechen. Es findet ein Krieg statt? Surprise, surprise. Seit mindestens 20.000 Jahren (also seit genug Typen auf diesem Planeten rumrechnen) finden ständig irgendwo Kriege statt. Das ist nun mal ein anthropologisches Hobby des Menschen.
    Der inszenierte Corona Klamauk hat nun mit „Zufall“ so wenig zu tun wie ein nach unten fallender Stein. Und auch die Energiepreisexplosion ist politisch gewollt und wurde konsequent und bewusst herbeigeführt. Und zwar nicht nur von den Eliten, sondern unter begeisterten Jubelstürmen der Bürger.

    Tatsächlich gab es in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nie eine Zeit in der so wenig „überraschende epochale Ereignisse“ aufgetreten sind wie heute.
    Aber nicht gerade wenige überrascht es ja auch wenn morgens die Sonne über den Horizont steigt.

  4. Ich finde das nur konsequent. Eine Gesellschaft die mit Lastenräder ihr Dasein fristen will braucht keine Autos und somit auch keine Automesse.

  5. Die Abschaffung des Automobils ist erklärtes Ziel der grünen Bewegung, mittlerweile gesellen sich fast schon alle Parteien dazu.
    Erst wurde der Diesel erlegt, jetzt ist das Ende des Verbrenners für 2035 beschlossene Sache, durch Stromverteuerung und Wegfall der Subventionen kommt das Ende des E-Mobils in Kürze.
    Alternativ könnte man in Genf eine Fahrrad- und Lastenradausstellung stattfinden lassen. Für die Besucher dann bitte nur vegane Küche und nichts machen oder zeigen, was in irgendeiner Form Spaß machen könnte!
    Wann nimmt man sich die Motorräder vor?

    • In meiner Stadt 350.000 EW-Stadt hat man auf zwei der gerade mal sechs ausgewiesenen Motorradabstellplätze jetzt Fahrradständer aufmontiert und bei einem die Zufahrt verboten … läuft also auch.

    • Motorräder? Wird bei uns schon gemacht. Seit zwei Jahren wird aud einer beliebten Motorradstrecke vermehrt Fahrzeugkontrollen durchgeführt. Denke man möchte die Leute schikanieren und ihnen das Vergnügen am Motorradfahren versauen. Eine Bürgerinitiative wurde gestartet um das Motorradfahren durch die Ortschaft zu untersagen. Grund Lärmbelästigung. Bei der Straße handelt es sich um eine Bundesstraße.

    • Der Trend geht ohnehin Richtung Privathubschrauber. Für die gehobenen Kreise, versteht sich.
      Migrantischer Edelzuwachs fährt E-Scooter, das Pack geht zu Fuß.

    • Deutschland bzw die EU sind nicht die Welt.
      Was hier geht oder nicht, ist nicht ansatzweise auf die ganze Welt übertragbar. Außerhalb der EU wird es noch sehr lange Verbrennerfahrzeuge im Einsatz geben, PKWs und LKWs und Deutschland wird vielleicht einen Teil davon bauen, wieder ohne den ganzen EU-Abgas Klimbim oder halt gegen Wettbewerber aus Fernost unterliegen. Diese Ecken der Welt sind auch eher was für deutsche LKWs, denn für PKWs deren Betrieb auch jede Menge Infrastruktur, Werkstätten, Ersatzteillogistik benötigen, was die weltweite Dominanz von Toyota außerhalb der EU zwanglos erklärt. Unsere Autos sind für Städte und Autobahnen gebaut, nicht für Pampa.

  6. „Keiner hat diese epochalen Störereignisse vorhergesehen.“
    Das sehe ich anders. Diese „Störereignisse“ wie „Klima“, „Energieknappheit“ und „Pandemien“ sind Hausgemacht und gewollt.
    Der individuelle Verkehr war und ist den Sozialisten ein Dorn im Auge.
    Die Hersteller werden politisch erpresst; ein Auto-Salon zu organisieren, welches im letzten Moment angeblich wegen Corona abgesagt werden muss ist zu riskant.
    Und Putins Überfall auf die Ukraine beschleunigt nur noch alles. Setzt aber diese „Energiewender“ auch unter Druck Farbe zu bekennen.
    Die Jungen träumen auch heute noch vom Auto. Auch wenn es den gegenteiligen (propagierten) Anschein hat.

  7. ZEITENWENDE? BÖSES ERWACHEN!

    Die Hybris der halbstarken linksgrünen couch potatoes beruht vor allem darauf, dass sie sich mit dem Smartphone in der Hand für Gottvater halten. Da gibt es allerdings ein paar gewichtige Haken: einerseits hängt selbst das höchstentwickelte Smartphone am seidenen Faden des Stroms, der vielleicht demnächst gar nicht mehr in entsprechender Menge zur Verfügung stehen wird.

    Und dann ist das Ganze natürlich durch genau jenes Charakteristikum geprägt, das für die Weichei-Gesellschaft der Ellbogen-Nerds von heute so typisch ist: Verlogenheit! Nicht das Automobil ist Ursache des horrend gestiegenen Energieverbrauchs (und damit CO2-Verursacher), sondern genau eben der Fetisch der meist bebrillten, übergewichtigen Nerds: Smartphone und CO (Internet).

    Bevor es Letztere gab stand Strom in Hülle und Fülle zur Verfügung. Naja, sie tauschen formschöne, edle Autos gegen Altoma-Handytratsch. Von mir aus. Aber letzten Endes wird deren „Zeitenwende“ fürchterlich baden gehen. Die Anzeichen dafür mehren sich, und das ist für jeden sichtbar, der diese Anzeichen zu deuten weiß. Wie gut sind die denn wirklich?

    Sie können Smartphones bauen, aber nicht mal mehr zum Mond fliegen (siehe geplatzte Mondmission vor ein paar Tagen). Zur Zeit der bildschönen „muscle cars“ ging das ohne Probleme. Mit einem Smartphone kann man aus deren Sicht alles – aber zum Mond fliegen eben nicht.

    Vielleicht wird unsereiner den Zeitpunkt nicht mehr erleben, wo die linksgrüne „Zeitenwende“ gegen die Wand geht, aber das Erwachen wird für die couch potatoes furchtbar sein. Wie es noch immer war für jeden, der sich über die Natur erhob und meinte, über ihren Gesetzen zu stehen. Der wurde unsanft auf den Boden der Realitäten herunter geholt.

    Eigentlich sollte einem das linksgrüne Weichei- und couch potato-Halbstarken fast schon leid tun – wenn es nicht so ätzend wäre. Mögen sie sich in ihre Spinnereien verrennen. Es gibt zur Zeit noch genügend klassisch Schönes, an das man sich halten kann. Auch ohne IAA oder Genfer Automobilsalon.

    Als stolzer Petrolhead hegt und pflegt man seinen klassisch-schönen Youngtimer, genießt das Fahren im Roadster, schüttelt belustigt den Kopf über die höchst uncharmanten Elektro-Pampersbomber und wünscht sich die linksgrünen couch otatoes dahin wohin der Pfeffer wächst. Aber die sind viel zu hässlich, dekadent, verwirrt, halbstark und verweichlicht als sich darüber aufzuregen.

    Die „Zeitenwende“ sehe ich eher so: die gehen unter und das Schöne setzt sich durch.

  8. „Corona-Pandemie, Putins Ukraine-Krieg, explodierende Energiepreise, all das geschah unerwartet, all das kam plötzlich über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Keiner hat diese epochalen Störereignisse vorhergesehen.“
    Nee, natürlich nicht. Alles total plötzlich und unerwartet, so sehr wie das Ende unserer Autoindustrie.

    Am Ende fährt man von Afrika bis China in dicken Luxus-Verbrennern und in Deutschland Lastenfahrrad, Rikscha und Öko-E-Trabbi.

  9. Ja, schade. Die Frankfurter Ausstellung ist ja länger tot, die Hannover-Messe ist praktisch hin und ihr Elektro-Ableger auch.
    Wenn man etwas Neues sehen will, schat man sich das im Internet an. Na gut, in Düsseldorf werden noch Boote und WoMos ausgestellt, das scheint noch zu laufen.
    Die wahren Autos sieht man ohnehin bei der Mille Miglia oder beim Oldtimerrennen am Nürburgring.

  10. Was die Nazis dem Humanismus angetan, verübt gerade die woke Gemeinde an den Lebensadern der fortschrittlichsten und uneigennützigsten Gesellschaften des Erdenrundes.
    Man würde nichts sagen, wenn sich eine bessere Qualität durchsetze, und so die bisherige Wertegemeinschaft voller Ehrfurcht einen ihren neuen Meister anerkannte. Nichts da. Wäre Thomas Alfa Edison einer der ihren, er hätte nicht die Glühbirne erfunden, sondern lediglich die Kerzen verboten. Weis Gott was noch an höchst fatalen Dummheiten passieren muss, bis diese furchtbare Klientel von revoltierenden Bürgern endlich in die Wüste geschickt wird?! 

  11. Den Menschen und der Jugend ist die Passion abhanden gekommen, und ebenso der Mut.
    Man hat alles, es fällt einem vieles in den Schoß. Selbst der Hartzler braucht sich keine Sorgen machen. Jeder weiß, dass man auch noch sparen kann um zu überleben. Ihre Herausforderungen bestehen darin, sich das Leben schwer zu machen, um wieder einen Sinn zu finden: Selbstkasteiung.

    Und dabei ist die Sorglosigkeit nur erkauft, von den Eltern und Großeltern. Wer sein Land auf Verschleiß fährt, lebt von der Substanz, von der Arbeitsleitung, von Fleiß und von der Disziplin der Alten. Das wird verschwiegen, negiert.
    Wir haben Probleme mit der Infrastruktur, Straßen, Stromnetze, Kraftwerke, Schulen, Ausbildung, Sozialen Sicherungssystemen, überall ist das Ende absehbar.

  12. Ich werde mir NIEMALS einen Computer auf Rädern kaufen. Niemals nicht. Großes Winnetou-Ehrenwort. Ich habe mir die ganzen technischen Daten vor etwa zwei Jahren heruntergeladen, verglichen, Ökobilanz, seltene Erden, Arbeitsplätze, Effizienz etc. – alles so gut es mir möglich war, unvoreingenommen. Ich bin zum Ergebnis gekommen, daß ein bereits vor Jahrzehnten gebauter alter Mercedes W123 in Kombiversion, grundsolide und reparierbar, trotz vielleicht eines Mehrverbrauchs, in jeder Hinsicht das vernünftigste Auto ist, das man haben kann. Das Auto IST schon gebaut, was es noch an Energie verschlingt, ist ausschließlich Sprit und Öl. Da kommt KEIN noch so sparsames, neues Auto jemals dran.

    • Mein erstes Auto, ein knallroter Opel Kadett Coupe war ein Traum. Mit einer kleinen Werkzeugkiste konnte man alles machen und in der Werkstatt war der Wagen nur von wegen TüV. In der Energiekrise damals brauchte der auf Landstrasse 4 Liter/100km und auf der Autobahn bei max. 100 km/h brauchte der 5,5 Liter/100km. In Südamerika bin ich vor über 30 Jahren einen R4 gefahren, auch ein toller PKW! Vor allen Dingen kam man mit dem R4 bei jedem Wetter auf jede Finca, da der Wagen mehr Abstand zum Boden hatte. Die heutigen PKW haben doch viel zu viel SchnickSchnack der nur kostet. Und Elektroautos werden bei mir nie anlanden!

    • Da muss ich zustimmen. DIE Leute die ich kenne, die ihr Auto fahren bis es auseinander fällt, dass sind die echten Ökos. Ich mit meinem nagelneuem Hybrid bin nur schön.

    • tja, leider ist ihre Annahme seit Jahren falsch und wissenschaftlich widerlegt. Der W123 wäre nur ein „saubereres“ Auto verglichen mit neu gebauten, wenn er brav in der Garage stünde und kaum noch bewegt würde. Sobald ihr Fahrzeug aber den normalen Jahreskilometersatz herunterschrubbt, also 10-15.000km im Jahr ist die Erzeugungsenergie irrelevant. Den größten energetischen Abdruck bringt beim Verbrenner die Verbrennung des Kraftstoffs mit sich. Bei Oldtimern irrelevant, da sie meist bei schönem Wetter bewegt werden. Wer sich aber einredet ein Auto wäre sauberer als ein neu gebautes nur weil er es seit Jahrzehnten normal weiterfährt, der liegt einfach falsch.
      Es ist schön dass sie dieses Fahrzeug repararieren können, aber hier sind sie eine Ausnahme. Die meisten können und wollen das nicht. Sie wollen ein halbwegs modernes Auto mit neuster Sicherheitsausstattung das problemlos funktioniert.

  13. Engagement für sein Produkt zu zeigen, ist bei den heutigen Vorständen und Aufsichtsräten nicht mehr angesagt. Man ist nur Chef auf Zeit, kriegt einen 5 Jahres Vertrag und ein Millionen-Grundgehalt. Damit richtet man sich ein, will nicht anecken, bleibt geschmeidig und gibt sich Grün. Rutscht mir doch den Buckel runter, wird sich so mancher denken. Wenn ich hier durch bin, kaufe ich mir meine Ranch in Texas und fahre dann V8.

  14. Wer es jetzt nicht glaubt dem ist nicht mehr zu helfen. Die Autoindustrie schafft sich selbst ab. Ich kauf doch kein neues Auto das in der Werbung mit Schwarzen, Rappern, Moslems, Diversen, Lesben und Schwulen beworben wird. Falls mal wieder mit alten weißen Frauen und Männern geworben wird überdenke ich es mir vielleicht mal.

  15. Der Westen leidet an einer Autoimmunerkrankung und zerstört sich selbst. Das bewusste Kaputtmachen des Automobilsektors gehört dazu. Ersatz gibt es nicht, es wird nur alles zerstört aber nichts neu aufgebaut. Das ist keine Zeitenwende, das ist der Weg in den Abgrund.

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