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Daimler Truck

Mercedes wird noch grüner: Fünf Lastwagen auf dem „Elektrohighway“

30.09.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Bei Mercedes sollen jetzt auch LKWs »grün« also elektrisch werden. Dafür will Karin Rådström sorgen. Den entscheidenden Baustein vermag Daimler Truck aber nicht einmal selbst herzustellen.

»Wir sind Teil des Problems, und die Herausforderungen sind gewaltig.« Solche Selbstkasteiung kommt nicht von der Kirche oder einer dubiosen Nichtregierungsorganisation, sondern dies sagt Karin Rådström in einem FAZ-Interview. Die ist neuerdings Chefin von Daimler Truck: »Aber wir sind fest entschlossen, den Straßengüterverkehr so schnell wie möglich emissionsfrei zu machen.«

Sie redet über angeblich klimaschädliche Dieselmotoren, die doch von früheren Motorenentwicklern mustergültig »sauber« gemacht wurden. Rußpartikelfilter und Entstickungstechnologien mit AdBlue waren in Lastwagen viel früher vorhanden als beim Diesel-Pkw.

Bei Mercedes soll jetzt auch der Truck »grün« werden. Auf der IAA Transportation 2022 in Hannover, der früheren Nutzfahrzeug IAA, stellte Daimler Truck zum ersten Mal als eigenständiges Unternehmen einen elektrischen Lastwagen vor, der langstreckentauglich sein soll. 500 km soll der fahren können – behauptet die Daimler Truck AG. So besonders viel Reichweite ist das für einen Fernfahrer nicht wirklich, der mit mindestens 1.000 km rechnet.

Mehr noch als beim Personenwagen ist beim Lastwagen die Energiefrage die Entscheidende: Wie viel Energie benötige ich, um 40 Tonnen in Bewegung zu setzen, Berge hinauf fahren zu lassen und wie schnell kann ich den Energievorrat wieder auffüllen, also tanken?

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Daimler rechnet vor, dass eine e-Truck-Batterie in weniger als 30 Minuten geladen werden könne – allerdings nur von einem Ladezustand von 20 auf höchstens 80 Prozent. Einzige Voraussetzung: Eine Anschlussleistung von 1.000 kW muss zur Verfügung stehen. 1 MW – holla, das schreiben die tüchtigen Presseleute so leicht dahin. Solche gewaltigen Anschlussleistungen setzen eine vollkommen neue Strom-Infrastruktur voraus, soll es nicht links und rechts der Autobahnen dunkel werden, wenn in den Rasthöfen ein paar Dutzend solcher elektrischer Lastwagen gleichzeitig geladen werden und übrigens mit ihrer Abwärme bei den Umrichtern im Winter für schnee- und eisfreie Flächen sorgen könnten.

Nebenbei bemerkt: Um die Leistung eines Kraftwerkes in der Größenordnung von 900 MW zu übertragen, müssen pro Kilometer 40 Tonnen Kupfer in die Erde als Kabel eingebuddelt werden. Es dürfte sich bei solchen Aussichten lohnen, wesentliche Teile der weltweiten Kupfervorräte aufzukaufen.

Allein sagenhafte vier Tonnen Batterie sind in dem Lastwagen eingebaut, das entspricht einem Gewicht von zwei bis drei normalen Personenwagen – dieses Gewicht muss der elektrische Lastwagen immer mitführen, beschleunigen und wieder abbremsen, nur um den Energievorrat für den Antrieb zu speichern. Dies schmälert natürlich die Nutzlast. Deswegen ist das zulässige Gesamtgewicht des Lastwagens auf 42 Tonnen erhöht worden gegenüber normalen 40 Tonnen – ordentliche Lasten in einer Zeit, in der über vermehrte Schäden an Straßen und Brücken geredet wird.

Das Zauberwort heißt hier Energiedichte. In einem Kilogramm Diesel stecken um die 40 MJ/kg Energie drin, in einem Lithium-Ionen Akku nur magere 0,36 MJ/kg. Kohlenwasserstoffe wie eben Diesel verfügen über den unschätzbaren Vorteil einer sehr hohen Energiedichte. Dies macht den Betrieb von dieselgetriebenen Lastwagen so ungeheuer effizient. Beim Tanken ist innerhalb weniger Minuten eine hohe Energiemenge für die nächsten Etappen in die verhältnismäßig kleinen Tanks eingefüllt.

Ein paar Gedanken lohnen auch darüber, woher die erheblichen Mengen für die Rohstoffe der Batterien herkommen sollen, bevor Losungen wie »die Zukunft ist elektrisch« für LKWs an die Wand gemalt werden. Vor allem sollte ein seriöser Hersteller diese Fragen beantworten können.

Stattdessen sagt Karin Rådström in einem FAZ-Interview, dass 2024 die Produktion starten würde. »Die technischen Herausforderungen sind groß, denn es handelt sich ja um einen Sattelschlepper, eine Zugmaschine, an die der Auflieger angehängt wird. Das Fahrzeug ist viel kürzer als ein Lastwagen mit Ladefläche. Es ist also weniger Platz im Fahrgestell für die Batterien.« Sie fügt immerhin noch hinzu: »Außerdem brauchen wir größere Reichweiten.«

Der sogenannte »Longhaul«-e-LKW hat eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit rund 600 kWh Kapazität, die aus China von dem Weltmarktführer CATL kommt. Den entscheidenden Baustein vermag Daimler Truck also nicht einmal selbst herzustellen.

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Elektrisch betriebene Lastwagen gehören ins Reich der grünen Träume – zumindest noch auf unabsehbare Zeit. Vielleicht schwebt Rådström jenes Modell e-Highway vor, das bundesweit an drei Stellen erprobt wird. Lastwagen mit Stromabnehmern sollen während der Fahrt ihre Batterie aufladen können. Dazu wurden beispielsweise auf der Autobahn bei Darmstadt rechts und links Oberleitungen montiert. Gerade verlängern Monteure die Strecken um sieben weitere Kilometer. Mindestes 15 Millionen Euro an Steuergeldern wurden für den e-Highway in Hessen verpulvert, für ein System, das die Lastwagen wieder an feste Strecken bindet, an denen sie Strom bekommen. Genau das Gegenteil – seine Flexibilität – hat indes das System Lastwagen erfolgreich gemacht.

Insgesamt sollen bisher fünf Lastwagen auf diesem »Elektrohighway« unterwegs sein – also mit die teuersten Transportkilometer. Kein Wunder: In der hessischen Landesregierung sitzt ein grüner Verkehrsminister.

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47 Kommentare

  1. „Nebenbei bemerkt: Um die Leistung eines Kraftwerkes in der Größenordnung von 900 MW zu übertragen, müssen pro Kilometer 40 Tonnen Kupfer in die Erde als Kabel eingebuddelt werden.“
    Bitte nicht irgendwelche „sagenhaften“ Zahlen übernehmen. Denn das wäre ja dann ein Kabel mit 40 kg pro Meter …

    • Ein solches Kabel hätte einen Durchmesser von sieben bis acht Zentimetern.
      Das brauchen Sie schon, um eine solche Leistung zu übertragen.

  2. Im internationalen Frachtverkehr wird dort getankt, wo der Diesel günstig ist. Da lohnt sogar ein Umweg. Bei der Reichweite eines LKW, mit Zusatztanks über 2000 km, muss man nicht dort tanken, wo es teuer ist. Da elektrische Energie in Deutschland am teuersten ist, falls überhaupt ausreichend verfügbar, werden sich die Spediteure hüten können sich von dieser teuren und nicht immer verfügbaren Energie abhängig zu machen bei noch dazu ungewisser Ladeinfrastruktur.

  3. Die Strompreise Zuhause an der Steckdose und an der Ladebox der Autobahn sind zwei verschiedene Dinge. Zuhause mag man noch mit 40 Cent pro KW laden können, an der Autobahn ist das nirgends mehr möglich.
    Dort sind mit etwas Glück 69 Cent die Regel. Wenn es aber nötig ist dürfte der Preis eher bei 80 Cent liegen.
    Doch der Punkt ist die schiere Strommenge an sich. Wer glaubt „straflos“ mit 1000 kWh laden zu können, der weiß nicht welcher enormen Belastung an Stromkabel, Relais etc damit verbunden sind. Das kann einige Zeit vielleicht gut gehen, aber die ganze Zeit? In Summe dürfte dann der Transport deutlich unsicherer werden.

  4. Eine Lachnummer! Wenn ich auf der A5 oder A3 allein wochentags fahre, ist die rechte Fahrbahn voll mit LKWs. Die meisten davon kommen aus dem Ausland! Viele Rastplätze sind mit parkenden LKWs überfüllt! Wie viele Ladestationen müsste es an der Strecke geben? Und was ist mit den Bussen und Camping-Wagen? Klar, die fahren ab 2024 alle elektrisch!

  5. „Get woke, go broke“ scheint hier wieder zu greifen. Die junge und hübsche Frau scheint mehr dem Wunschdenken als echter Firmenstrategie anzuhaften. Sie war mal „Director of Pre Sales & Marketing Communication“. Aha …
    Was denken sich Aufsichtsrat und Großaktionäre bei solchen Personalien???

  6. Mir ist unbegreiflich, wie die Marketing- und Managementebenen dieser Unternehmen, die sehr viele Ingenieure beschäftigen, immer diesen Mist verzapfen. Lkws mit Stromabnehmern sind ja wirklich totaler Blödsinn. Es wäre viel klüger, das Thema mit dem Güterverkehr auf der Schiene voranzutreiben, alleine schon, um die Lärmemissionen und Asphaltschäden zu reduzieren. Lkws mit Oberleitung vereinen viele Nachteile: 1. Straßenschäden, 2. Materialverbrauch, 3. Personalbedarf: Statt einen Lokführer für einen 800 m langen Güterzug, hat man nun 45 Trucker zu bezahlen.

  7. Der e-LKW gerade auch im nationalen sowie vor allem auch im internationalen Fernverkehr ist doch aus heutiger Sicht und bei heutigen Stand der Technik total verblödede unrealistische grüne Träumerei.

    Und wenn man sich anhört was dann diese „Fachfrau“ Karin Rådström am erzählen und wunschträumen ist, dann fällt mir nur ein zu sgen, dass sie mitvziemlicher Sicherheit auch nurceine dieser Quotentanten sein kann die -warum auch immer- auf ihren Stuhl gehievt wurde obwohl sie von Tuten und Blasen(?) keine Ahnung zu haben scheint.

    Denn abgesehen von den schon im Artikel angesprochenen Problemen, welch normal denkender Mensch glaubt ernsthaft daran, dass es z.Bsp in nächster Zeit gerade in vielen EUropäischen Ländern ausreichend und flächendeckend genügend spezielle (Hochstrom-)Lade-Stationen für e-LKW’s gibt??

    Und dann gerade auch im Fernverkehr eine Reichweite von nur 500 km -womit mit Sicherheit vor allem berglose Straßen-Km gemeint sind, damit kann der fernfahrende Trucker noch nicht mal seine erlaubten 9 Stunden Fahrzeit ausreizen. Und muß dieser durch sehr bergiges Gelände und somut auch viel in niedrigen Gängen fahren, dann werden aus den gedachten/erhofften 500 km Reichweite vermutlich nur noch 300-350 Km Reichweite und er „darf“ seine Batterien wieder neu aufladen womit dann auch seine erlaubten Fahrzeiten noch mehr „zerstücktelt“ und durcheinander geraten werden. Und und und……!

    Dieser ganze grüne Irr- und Wahnsinn von deren „Weltwetterrettung“ fährt das gesamte Land in den Abgrund und läßt dieses Land mit Glück zur Mittelmäßigkeit – wenn nicht,gar zur Drittstaatlichkeit- verkommen. Und der den „Schlaf der Seligen“ schlafende wohlstandsverwahrloste Deutsche beklatscht seinen eigenen Untergang und kann gar nicht schnell genug auch sein nächstes Wahlkreuzchen wieder bei den linken und grünen Traumtänzern der grürotschwarzgelben Einheitsaltparteien setzen. Den Beweis hierfür werden wir dann sehr wahrscheinlich in nicht mal mehr 10 Tage bei der kommenden Wahl sehen.

  8. Die gute Dame hat also erkannt, dass sie ein Teil des Problems ist. Das nenne ich ein guter Anfang. Jetzt muss sie nur noch den Ausweg finden.
    Was mir Sorgen macht, ist die Tatsache, dass sie Pluralis Majestatis (also „wir sind …“ ) benutzt – das deutet meistens auf geistige Probleme und das konnte sie auch hindern, die Lösungen zu finden (statt sich in Kreisen zu drehen).

  9. eine gigantische Materialschlacht, enormer Ressourcenverbrauch, die CO2-Bilanz dieser rollenden Ungeheuer ist wahrscheinlich katastrophal – aber egal, Hauptsache elektrisch.

  10. Ich dachte nicht, dass man Irrsinn noch steigern kann, aber immer wieder werde ich eines Besseren belehrt. Wir brauchen neue Wortkreationen um diese neue Realität gerecht beschreiben zu können.
    Wohlan Ihr Hüter der neuen deutschen Sprache. Lasst euch etwas einfallen !!

  11. Mercedes Trucks hat also einen Truck entwickelt der in keiner Weise die Bedürfnisse an einem real eingesetzt Truck entspricht. Natürlich nur weil das ganze staatlich gefördert wird. Das ist astreiner Sozialismus.

    Wenn wir mit dem Klimawandel aber tatsächlich zurecht kommen wollen den ich nicht anzweifle darf kein Geld mehr für derart unsinnige Projekte verschwendet werden. Zerstört man mit sozialistischen Unsinn unser wirtschaftlich/gesellschaftliches Fundament kann man weder auf die Folgen des Klimawandel regieren noch die notwendigen Innovationen finanzieren. Funktionieren kann das nur mit Marktwirtschaft.

    Übrigens war es auch die Marktwirtschaft die es uns ermöglichte die noch in den siebziger Jahren stark verschmutzen Gewässer mit Kläranlagen zu schützen so das beispielsweise aus dem fast toten Rein wieder ein Fluß mit gesunden Fischbestand wurde. Im sozialistischen Osten Deutschlands war dagegen kein Geld für derartige Maßnahmen vorhanden.

    • Wir können uns vielleicht einem etwaigen Klimawandel anpassen, aber wir können das Klima nicht an uns anpassen. Das ist der große Denkfehler in dieser Angelegenheit.

  12. Wie viele LKWs stehen eigentlich ständig auf den Parkplätzen? Daher gehe ich davon aus, dass mindestens 20*1MW pro Rastplatz nötig sind. Das bedeutet eigentlich, pro Autobahn mindestens ein KKW. Und gesteckt werden die Kabel von Amateuren. Dann mal viel Spaß. Hat sich jemand mal die Trafostationen angeschaut, wie die gesichert sind?

  13. Die wichtigste technische Innovation muss aus der Rüstungsindustrie bzw. Raumfahrt kommen.Gibt es schon emissionsfreie Trägerraketen-Pilotprojekte? Kampfjets und Panzer auf Elektrobasis? Ansonsten ist die Schwerlasttransportforschung teures Schaufenstergetue. Der derzeitige Krieg in der Ukraine karikiert zudem den globalen Tunnelblick auf geplante Emissionsfreiheit.

  14. Ich sage immer, kann man machen muß man aber nicht! Die Wunschträume der Grünen müssen zwangläufig scheitern, weil der Umstieg auf Elektromobilität, ob bei LKW, Bussen oder PKW, letztendlich am Energienetz scheitern werden selbst wenn wir doppelt soviel Strom zur Verfügung hätten. Unser gesamtes Energiekabelnetz müßte völlig erneuert und auf die höheren Leistungen umgestellt werden. Jeder, der halbwegs in Physik und etwas Mathematik gelernt hat und nicht abgewählt, kann das begreifen. Überall neue Kabel mit größeren Querschnitten, überall neue Trafostationen die diese Mengen an Energie aufteilen können. Dazu die ganze Buddelei und der Verbrauch an Kupfer ist schon nicht durchzuführen. Der Kupferpreis z.B. würde durch die Decke gehen wenn wir das in großem Maßstab im Ausland kaufen müßten. Die Kosten wären Astromonomisch.

    • Das ist nicht ganz richtig. Immer wieder derselbe Denkfehler. Es werden Kapazitäten frei, wenn das Volk, der Mob, die Überflüssigen wurden sie glaube ich auch schon genannt, erst einmal verarmt und immobilisiert wurde. Der Plan ist nicht, 100.000.000 Verbrenner durch 100.000.000 E-Autos, allein in Deutschland, zu ersetzen.

  15. Auf diesem Planeten gibt es nichts, was ungrüner ist, als die Batterie, die einen solchen LKW bewegen soll.

  16. Zur Zukunft der Verbrennungsmotoren:
    Gerade las ich, dass Warren Buffet weitere 350 Mio.in Occidental Petroleum investiert hat, jetzt besitzt seine Firma 21% des 60-Mrd-Unternehmens (- Erdöl. Erdgas, Chemie).
    Solchen erfahrenen Anlegern traue ich mehr als rotgrünen Politikern, die in der Zeitgeistblase „Klimarettung“ aufgestiegen sind. Klimarettung ist ein Business, das wesentlich von Steuergedern finanziert wird und für mich nach Wirecard riecht.
    DaimlerTruck ist zum Glück nicht vom europäischen Markt und dessen Regierungen abhängig. In den USA und in Asien wird das Geld verdient: Freightliner und Western Star in USA und Mexiko, FUSO und BharatBenz in Asien. Die werden auch in 30 Jahren noch mit Dieselmotoren laufen, und Unternehmen wie Occidental Petroleum werden dazu das Erdöl fördern.

  17. Daimler Truck gehört nicht mehr zu Mercedes – aber egal, grün, grüner am grünsten wollen sie alle werden. Den „Entscheidern“ ist es egal, wenn die Arbeitsplätze weniger werden und ins Ausland gehen, haben sie doch selbst keine Verbindung zum Stuttgarter Konzern, der einst einer ganzen Region Wohlstand versprach und den Stolz „beim Daimler“ zu schaffa. Und die normalen Angestellten handeln nach dem Sankt Florians Prinzip – eine traurige Stimmung, die schon seit Jahren vor allem Externen auffällt.

    • Zitt: „Daimler Truck gehört nicht mehr zu Mercedes“

      > Mhh, und das mit Blick auf die e-LKW Sparte und auf dieser Karin Rådström wohl auch aus guten Grund. Denn geht das Projekt e-LKW den Bach runter und das dieser Bereich in die Pleite geht, dann ist nicht die gesamte Firma Mercedes von den Mißerfolg betroffen und kann auch nicht in Haftung genommen werden.

  18. Sieht für mich als Laie wie eine Sackgasse aus. Was halten die Daimler-Profis dagegen, die sind doch nicht blöd? Grundsätzlich sieht es aber so aus: Grüne, ökologisch verträgliche Lebensweise verträgt sich nicht mit dichter Besiedlung und hohem materiellen Konsum. Sogar wenn die Grünen uns in Sachen Konsum ins Mittelalter zurückstürzen wollten: Das geht nicht, damals lebten nicht mal eine Million auf Deutschem Gebiet, heute sind es 85 Millionen, Tendenz steigend.

    • Was halten die Daimler-Profis dagegen, die sind doch nicht blöd? Mit Sicherheit nicht! Vielleicht sollte man die Frage stellen, mit wie viel Millionen solche Produkte gefördert werden.

  19. Mit Brecht gesagt “ Ja, mach nur einen Plan …und mach dann noch ’nen zweiten Plan, geh’n tun sie beide nicht!“ Das gilt für die Energiewende als auch für die genialen Visionen der Dame Rådström. In den fünfziger Jahren fuhr in Hannover eine O-Bus Line, quasi eine Strassenbahn auf Reifen, schienungebunden, aber an die elektrische Oberleitung mit einem Stromabnehmer angeschlossen. Desgleichen rollten im Innenstadtbereich Paketzustellwagen mit Holzkastenaufbau der Deutschen Bundespost, batteriegetrieben mit schnarrenden Kettenantrieben. Beides wurde sehr schnell abgeschafft. Nun eine Renaissance! Willkommen in der Vorzeit!

  20. Eine Anschlussleistung von 1.000 kW muss zur Verfügung stehen. 1 MW – holla,

    Holla, hollala…. ? 1000 LKW laden = 1000 MW = 1 grosses Kraftwerk. In Zeiten als Dick und Dof noch zwei Personen waren hätte man darüber gelacht, heute ist es die Regierungspolitik. 1000 kVA an 1 kV Drehstrom ziehen so an die 580 A. Da ist man dann schnell mit Kabelquerschnitte ab 300 mm² unterwegs. So ein Kabel wiegt dann so 100 kg/10m, aber die Trucker sind ja kräftige Burschen…. Die grüne Politik, der vorläufige Höhepunkt auf dem Marsch in die Idiokratie.

    • ….und von den 1000MW, die beim Laden in einer Stunde durch die Kabel strömen und bezahlt werden müssen, können die LKWs wegen der Lade- und Umwandlungsverluste maximal 850 MWh nutzen, also 150 MWh für die Katz. Und da ist der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung noch gar nicht eingerechnet.
      Man könnte meinen, dass das Projekt von den Kraftwerksbetreibern gefördert wird.

  21. Riecht mir wieder sehr nach Quotenfrau. Da die oberen in solchen grossen Konzernen absolut gefahrlos schalten und walten können ohne jemals für ihre eigenen Handlungen haftbar gemacht zu werden, kommen solche irren Entscheidungen halt zu stande. Man sollte die so genannten Manager für ihr Handeln haftbar machen, dann wäre bei halbwegs intelligenten Menschen bald Schluss mit Elektrowahn.

    • Riecht mir nach alles dafür tun, damit Made in Germany vom Markt „hinwegefegt“ wird.

  22. Die relative Aufgeschlossenheit des größten Truckherstellers der Welt ist nur gespielt, um in D und in der EU maximal Fördermittel für Experimente in alle Richtungen zu erhalten. Die dabei gewonnen Erfahrungen können dann auf allen Kontinenten angewandt werden. Dafür müssen Vorstandsmitglieder auch gute Schauspieler sein, um die grünen Minister et al. zu begeistern. Mir scheint, dass die PR-Maschine von Daimler Truck rund um die Nutzfahrzeugs-IAA gut funktioniert hat.

  23. Es gibt für jede Antriebsart einen sinnvollen Einsatz. Allein das Gewicht der Batterie schließt einen Einsatz z. B. im gewichtssensiblen Bereich wie Schüttgut- und Tankbereich aus, da unsere Straßen dermaßen marode sind. Eine Erhöhung des Gesamtgewichtes würde da noch mehr Probleme schaffen und weniger Zuladung noch mehr Transporte bedeuten die dann von wem ??? gefahren werden sollen?
    Autonome Lkws? Bei unserer Mobilfunkabdeckung? Sorry, aber wer jeden Tag auf der Straße ist kann darüber nur lachen…

  24. Der deutschen Automobilindustrie scheint Deutschland egal zu sein. Fabriken für kann man auch in Südamerika, Asien und Afrika bauen, wo Verbrenner-Fahrzeuge noch in Jahrzehnten fahren werden.
    Das Grundprinzip, Güter mit Hilfe von Elektroantrieben zu befördern, wird mit E-LKWs ad absurdum geführt. Ein solches System gibt es nämlich schon: Es heißt Bahn.
    Aber es war von der Automobilindustrie durchaus gewollt, den Güterverkehr von der Bahn auf die Straße zu verlagern. Nach der Wiedervereinigung hätte man die Chance gehabt, ein tolles Bahnsystem zu bauen. Aber pah, man hat weiter auf Lastwagen gesetzt. Und nun sind wir zum Transitland für Warenverkehr zwischen Ost und West und Nord und Süd verkommen.
    Und die Grünen haben jahrezehntelang einfach nur danebengestanden und nichts zum Thema Bahnausbau gesagt.

    • Selbst die Bahn ist nur zu 60% elektrifiziert. Und der Anteil hat sich seit den 90ern nicht wesentlich gesteigert wenn man die Streckenstillegungen berücksichtigt.

      • Ja, einige Loks werden diesel-elektrisch betrieben. Dank sauberer Diesel-Technologie aber eine gute Alternative und vor allem können Strecken befahren werden, die man nicht mit aufwendig mit Oberleitungen bauen muss. Mir schwebte immer ein duales Bahnsystem wie in Japan vor. Mit unseren Politikern leider nicht zu machen.

    • Zitat: “ Das Grundprinzip, Güter mit Hilfe von Elektroantrieben zu befördern, wird mit E-LKWs ad absurdum geführt. Ein solches System gibt es nämlich schon: Es heißt Bahn“

      > Das Problem scheint mir hier aber zu sein, dass die Bahn-Strecken schon jetzt völlig aus- und überlastet sind. Was ich z.Bsp hier am Rand von Hamburg auf der Strecke Hbg Berlin sehr gut beobachten UND durch die Verspätungen des Regios spüren kann weil den ICE’s und Güterverkehr Vorrang gegeben wird.

      Wenn hier dann z.Bsp. weitere ~20% der Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden, dann bricht doch das Schienennetz vollends zusammen und es wird nur noch zu Verspätungen kommen. Was dann gerade auch beim Guterverkehr vom Nachteil ist da es hier sehr oft auf Schnelligkeit und Pünktlichkeit ankommt.

      Im Grunde müßte das gesamte (Fernverkehr-)Schienrnnetz verdoppelt werden oder ds hier zumindest erst einmal ein 3. Gleis neu verlegt wird welches dann für beide Richtungen als sog. Ausweich- oder Überholgleis genutz werden könnte. Allerdings würde selbst auch hier Jahrzehnte vergehen bis überall ein 3. Gleis gelegt wurde.

  25. Bei uns auf der A1 nahe Lübeck haben wir auch so einen tollen e-Highway für schlappe 90 Mio‘s. Nie irgendeinen e-LKW das nutzen sehen. Ein beispielloses Leitungs-, Träger-, Masten-, Drähte und sonstwas Wirrwarr, gegen das sich die Oberleitungsanlage im Bahnhofsbereichen wie Kinderkram ausnehmen.

    • Besonders die Piloten von Rettungshubschraubern, die bei Wind, Wetter und/oder Dunkelheit auf Autobahnen landen und Schwerverletzte aufnehmen sollen, freuen sich über solche Fangeinrichtungen.

    • Bei uns ist so eine Teststrecke, ebenso bei Frankfurt.

      Damit wird quasi die Autobahn mit Edelstahl überdacht. Was für ein Resourcenverbrauch. Und sieht grässlich aus.

  26. Naja, Frauen in Führungspositionen in Deutschland, man sieht ja wo das hinführt. Darum noch mehr davon, desto schneller ist hier Schicht im Schacht. Deren ihr Fanatismus ist schon beeindruckend, als Beispiele hierfür Baerbock, Strack-Zimmermann, v.d.L., Haßelmann u.v.a. Bei denen ersetzt Fanatismus Sachverstand und alle sind ganz begeistert. Scheinbar ist für alle der Untergang noch in weiter Ferne. Und wir haben ja so viel Strom das wir uns scheinbar solche Träume noch leisten können, aber tagtäglich bereits über Stromabschaltungen diskutieren. Irgendetwas scheint bei diesen Personen in der Entwicklung gewaltig schief gelaufen zu sein. Entweder sind die Verantwortlichen unter der Ebene der Chefs auch dieser Meinung oder sie sind schon genau so weltfremd wie ihre Bosse, wie wäre sonst zu erklären, das solchen Phantasten keiner ins Wort fällt? Und noch ein Wort zu der Reichweite von 500 KM, Wahnsinn, ein hochmoderner 38 Tonner Diesel kommt, und das ist schon die untere Grenze, auf ca. 4500 KM Reichweite.

  27. Die technischen Herausforderungen sind groß, denn es handelt sich ja um einen Sattelschlepper, eine Zugmaschine, an die der Auflieger angehängt wird. Das Fahrzeug ist viel kürzer als ein Lastwagen mit Ladefläche. Es ist also weniger Platz im Fahrgestell für die Batterien.« Sie fügt immerhin noch hinzu: »Außerdem brauchen wir größere Reichweiten.«
    Plattitüden und Gemeinplätze, die wohl auch schon den Gipfel der Qualifikation der Frau Radstroem sein dürften, genügen also, um an die Spitze eines der immer noch führenden Lkw-Herstellers geschwemmt zu werden – wenn „Sie „Frau“ ist.
    Die Konkurrenz wird es freuen.
    Es ist wohl tatsächlich höchste Zeit, daß die Trümmerkiste, der sich einmal die „deutsche Volkswirtschaft“ nannte, endgültig verschwindet.

  28. Hat Flix Bus nicht eine völlig gerade Strecke im E-Betrieb wieder eingestellt? Und fahren in Tübingen die E-Busse nicht mehr, weil sie die Steigungen nicht geschafft haben? Ich meine das mal gelesen zu haben. Vielleicht greift die Dame auch nur Millionen an Steuergeldern ab.

  29. Ja, die Skandinavier tun Daimler insgesamt nicht gut, folgen doch jetzt alle hirnrissiger Ideologie und zertrümmern deutsche Unternehmen in dem Stil, wie unsere Politik Deutschland brandschatzt und zerstört! Aber wenn die Leute, die in den Unternehmen arbeiten, dass mitmachen, so wie wir als Bürger die Politik konsequenzlos gewähren lassen, müssen wir uns nicht wundern… Wir alle werden schmerzlich erleben, was es für uns alle bedeutet, wenn wir uns in die Liga der Länder der Dritten Welt einreihen – und das mitten im Herz der freien, westlichen Welt als ehemals führende Industrienation. Das gehört dann alles in die Rubrik „Es war einmal…“, wie die Werte und Normen des Land der „Dichter und Denker“, die als rechtsradikale Anti-Tugenden verpönt und geächtet sind. Finden wir uns damit an, dass dies alles die Konsequenzen sind, im „besten Deutschland, dass es jemals gab“, zu leben.

  30. Wenn ich diesen Stuss aus den Reden der Dame höre, bereue ich den Kauf der DaimlerTruck-Aktien. Dass sie in den letzten Monaten gefallen sind, dafür kann sie nichts. Aber dass sie in ihrem woken Gerede fast noch schlimmer als „Joe“ von Siemens.
    An der Spitze auch dieses Unternehmens ist nun ein als ingenieur Titulierter, der kein Ingeneur ist. Liest man die Studieninhalte ihres „Master of Engineering in Industrial Management“, handelt das von Simulation, Menschenführung und Betriebswirtschaft.
    Ja, ist auch wichtig. Aber in Kombination mit den hier wiedergegebenen Zitaten – also nee.

  31. Ich denke mal die Zeit für solche Projekte ist längst vorbei. Das weiß ganz sicher auch Frau Radstrom. Falls nicht, sagen es ihr die Aktionäre. Auch diesen Irrsinn wird die Realität einholen. Genauso wie die „Energiewende“ angesichts explodierender Gaspipelines und Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken.

  32. Technisch ist das mit der Oberleitung ja nichts Neues und ich halte darum dies auch grundsätzlich für durchführbar.
    Ich habe vor Kurzem etwas zu den Vorräten an Metallen wie Kupfer, seltene Erden, Mangan usw. aber auch Lithium.
    Die meisten ergiebgigen Kupferminen sind uralt. Sie stehen angeblich vor dem Aus und es soll auch noch kein Ersatz gefunden worden sein.
    Das Schürfen nach Seltenen Erden und Lithium rufen große Umweltzerstörung hervor.
    Darum kommt ja auch die Batterie für den LKW aus China- der besten Demokratie, die wir haben und der wir alles abkaufen.
    Und so nebenbei:
    Wer stellt uns den Strom zur Verfügung ?

  33. Bei den Transportunternehmen sind die Budgets knapp bemessen. Wenn das Fahrzeug voll ausgebucht ist, dann bleiben dem Unternehmen höchsten 2 oder 3 Tage, die es pro Monat als Gewinn in der eigenen Kasse verbuchen kann und das ist sehr großzügig gerechnet. Ein Anruf beim nächsten Stadtwerk sollte auch genügen, wie viele 1000 KW Leitungen es zum nächsten Autobahnparkplatz es verlegen kann. Null ist die wahrscheinliche Antwort und rechnet man die Anschaffungskosten eines solchen LKW, dann ist das wohl nur Spökenkiekerei oder ein Marketinggag. Bei Lübeck und Braunschweig gibt es elektrifizierte Autobahnstrecke von 5 km, also Oberleitung, wie bei der Straßenbahn. Allerdings habe ich noch nie so ein Fahrzeug da gesehen. Was man so kennt, dass Ladesäulen auf 4 KW runtergeregelt werden, würde für den LKW Verkehr bedeuten, dass man dann jeden Autobahnparkplatz um mehre, Hektar erweitern muss und die Trucker dann mit ihren Propankochern das CO₂ in die Luft blasen, was sie während der Wartezeiten in den Raststätten nicht für warme Mahlzeiten bezahlen können. Selbst hatte ich daran gedacht, mir demnächst mal Aktien von Daimler-Truck ins Depot zu legen, aber wenn ich das jetzt lese, wie sinnlos man das Geld verbrennt, dann ist das keine gute Idee.

  34. Wenn eine Wirtschaftsmanagerin sagt „ wir sind Teil des Problems“, dann ist sie falsch in ihrer Funktion oder ideologisch verblendet! Ich fühle mich bestätigt in meiner festen Auffassung, die opportunistische Wirtschaft ist ein bedeutender Mosaikstein beim Zerfall und Untergang dieses Landes!

  35. Die Lieferketten sind ohnehin schon gestört, dann auch noch E-Lkw.

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