In den entwickelten Volkswirtschaften ist der Wohlstand der großen Masse der Erwerbstätigen seit Jahrzehnten kaum noch gestiegen. Nun gewinnt die bisher schleichende Wohlstandserosion, die sich an der Entwicklung der Reallöhne zeigt, an Dynamik.
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als zwei Jahren sinkt die Kaufkraft. Löhne und Gehälter steigen in geringerem Ausmaß als die Konsumentenpreise. Zudem steigen sie erst nachträglich, sodass der Preisauftrieb bis zum Zeitpunkt der Zahlung höherer Verdienste bereits zu Reallohnverlusten geführt hat. In Deutschland steigen die Konsumentenpreise inzwischen mit einer Jahresrate von rund 8 Prozent. Weitere Verteuerungen werden erwartet, denn die Erzeugerpreise sind sogar um mehr als 30 Prozent gestiegen. Satte Verdienststeigerungen sind aktuell schwierig, denn nicht allen Unternehmen gelingt es, die steigenden Einkaufspreise weiterzugeben. Sie kommen selbst unter Druck und wollen Lohn- und Gehaltssteigerungen nur unterhalb der Inflationsrate zulassen.
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EZB muss beten
In Anbetracht dieser Diagnose geht die EZB – wie auch viele Ökonomen – davon aus, dass sich der Preisauftrieb verlangsamen und sogar wieder zurückbilden könnte, sobald die Ursachen der Angebotsengpässe behoben sind. Mit dieser Einschätzung begründet die EZB ihre bisher abwartende Haltung bei der Inflationsbekämpfung. Der EZB-Rat hat bisher lediglich den Willen bekundet, auf seiner Sitzung am heutigen 21. Juli eine minimale Zinserhöhung von 0,25 Prozent zu beschließen und nach einer Ära ständig sinkender Zinsen wieder für einen Zinsanstieg zu sorgen.
Außerdem hat die EZB das Anleihekaufprogramm seit diesem Monat beendet, was jedoch lediglich bedeutet, dass sie ihren inzwischen viele Billionen Euro umfassenden Bestand an Staats- und Unternehmensanleihen nicht weiter aufstockt. Stattdessen ist die EZB damit befasst, ein neues geldpolitisches Instrument einzuführen. Es soll die „Fragmentierung“ der Eurozone verhindern, indem gezielter diejenigen Staaten und Unternehmen, die existenziell auf den Fluss billigen Geldes angewiesen sind, mit noch mehr Liquidität aus der Druckerpresse der EZB versorgt werden können.
Kritiker der EZB befürchten und bemängeln, dass sie die Inflation falsch einschätzt und geldpolitisch nicht rechtzeitig gegensteuert. So könnte sich der Preisauftrieb weiter verstärken und sogar außer Kontrolle geraten. In diesem Szenario würde sich der Preisanstieg auf alle Preise ausdehnen und es käme zu einem allgemeinen Preisauftrieb, dessen eigentliche Ursache der Wertverlust des Geldes ist. Der sinkende Geldwert des Euro könnte zu einer folgenschweren Kettenreaktion führen, wenn dadurch eine Flucht aus dem Euro ausgelöst wird und dies den Geldwertverlust weiter anheizt. Dass dieses Szenario nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, zeigt der aktuelle Wertverlust des Euro gegenüber dem US-Dollar.
Einige Ökonomen, so beispielsweise der frühere Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, argumentieren, dass die EZB einer derartigen Geldentwertung sogar hilflos gegenüberstehe. Sie kann die vielen Billionen Euro, die sie in den vergangenen Jahren in die Finanzmärkte gepumpt hat und die jetzt die Inflation ermöglichen, nicht wieder einsammeln, ohne eine überaus heftige Krise auszulösen. Sie kann also nur hoffen, dass das Szenario einer fortschreitenden Geldentwertung nicht eintritt und sich die Inflationsursachen von selbst wieder zurückbilden.
Fundamentale Gründe des Preisauftriebs
Der Wohlstand der erwerbstätigen Massen ist jedoch nicht nur vom Risiko des Geldwertverlusts des Euro bedroht sowie von der möglicherweise nur temporären Entstehung von Käufermärkten. Noch weit problematischer für die Reallohnentwicklung ist die stagnierende und neuerdings sogar rückläufige Arbeitsproduktivitätsentwicklung. Wie sehr dies der Fall ist, lässt sich durch einen Vergleich mit den „Ölkrisen“ in den 1970er Jahren zeigen.
Die Europäische Zentralbank kann die Inflation nicht bekämpfen
Die Unternehmen konnten trotz der Inflation derart hohe Lohnsteigerungen verkraften, weil sie im Laufe des gesamten Jahrzehnts – bei allerdings sinkender Tendenz – vor allem durch technologische Verbesserungen jedes Jahr eine Steigerung der Arbeitsproduktivität von durchschnittlich etwa 4,5 Prozent erreichten. Heute hingegen werden bei weiter sinkender Tendenz nur noch marginale Produktivitätssteigerungen erreicht. Für die 2010er Jahre weist das Statistische Bundesamt eine durchschnittliche Steigerung der Arbeitsproduktivität von nur noch 0,9 Prozent pro Jahr aus. In den Jahren 2018 und 2019, also noch vor den Verwerfungen, die mit der Corona-Pandemie begannen, stieg die Arbeitsproduktivität in Deutschland um 0,0 und 0,4 Prozent.
Die Stagnation der Arbeitsproduktivität bedeutet nichts anderes, als dass die pro Erwerbstätigenstunde geleistete Wertschöpfung nicht mehr zunimmt. Die Folge: Da die Unternehmen technologisch stagnieren, treten sie wettbewerblich auf der Stelle und können kaum höhere Löhne zahlen. Ganz im Gegenteil sind sie sogar auf Kostensenkungen angewiesen, um sich wettbewerblich zu verbessern. Für Reallohnerhöhungen fehlt zudem die ökonomische Basis: Denn wegen der Stagnation der Arbeitsproduktivität nimmt die in der gleichen Arbeitszeit erzeugte Masse der Güter nicht mehr zu.
Greenflation
Da der die Güterpreise senkende und reallohnsteigernde Effekt von Produktivitätssteigerungen in den entwickelten Volkswirtschaften inzwischen versiegt ist und die Wirtschaftspolitik, wie ich in meinem Buch „Die Zombiewirtschaft“ zeige, nicht darauf ausgerichtet ist, dieses Problem zu beheben, wirken nun mächtige Hebel, die das Potenzial haben, die Arbeitsproduktivität und das Reallohnniveau sogar deutlich zu senken.
Der wesentliche Treiber ist die von Deutschland vorangetriebene ökologische Klimapolitik. Die ökologische Perspektive verlangt, den menschlichen Fußabdruck möglichst auf Null zu minimieren. Daher setzt man primär auf Energieeinsparung durch verbesserte Energieeffizienz sowie die möglichst vollständige Umstellung des restlichen Energiebedarfs auf Wind- und Sonnenenergie. Dadurch werden sukzessive vormals hochproduktive fossile und atomare Energieerzeugungsverfahren zugunsten der deutlich weniger produktiven und daher wesentlich teureren Energieerzeugungsverfahren ersetzt. Hinzu kommen extrem kostspielige Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs.
Bisher fielen diese auf Dauer anfallenden zusätzlichen Belastungen, obwohl sie – wie der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier letztes Jahr einräumte – jährlich inzwischen hohe zweistellige Milliardenbeiträge (also etwa drei Prozent des deutschen BIP) verschlingen, kaum ins Gewicht. Denn die zwei zukünftigen Standbeine der deutschen Energieversorgung, Windkraft und Photovoltaik, spielen noch immer eine zu unbedeutende Rolle. Bisher decken sie weniger als fünf Prozent des Primärenergieverbrauchs in Deutschland. Auch das unschlagbar billige russische Gas war eine wichtige Stütze, um den Preisauftrieb durch die Erneuerbaren Energien auszugleichen und die ökologische Klimapolitik zu finanzieren. Mit dem Fortschreiten der Energiewende werden die gesetzlichen Vorgaben für einen sinkenden Energieverbrauch durch Energieeffizienz und die Umstellung auf Erneuerbare Energien allerdings zu einem immer bedeutenderen Faktor für steigende Preise.
Schon heute sorgt jedoch nicht nur die von der Klimapolitik ausgehende „Greenflation“ für steigende Preise. Hinzu kommt die ebenfalls von der Klimapolitik ausgehende „Fossilflation“, also steigende Preise für fossile Energien. Die Klimapolitik ist darauf ausgerichtet, fossile Energien so lange mit Klimasteuern zu belasten, bis sie das Preisniveau erneuerbarer Energien erreicht haben. Von diesem Preisniveau sind wir trotz des jüngsten Anstiegs der Energiepreise aber noch immer weit entfernt.
Fossilflation
Die Fossilflation wird insbesondere dadurch angeheizt, dass die weltweiten Investitionen in die Erschließung und Förderung fossiler Energien sinken. Diese sehr langfristigen Investitionen sind beeinträchtigt, weil politische Maßnahmen, wie etwa die Ächtung globaler Investitionen in fossile Energien durch die EU-Taxonomie, nicht nur die Wirtschaftlichkeit langfristiger Investitionen in Frage stellen, sondern auch hohe Investitionsrisiken bergen. Von 2010 bis 2014 sind diese globalen „Upstream“-Investitionen für Öl und Erdgas noch deutlich angestiegen, von etwa 500 Milliarden US-Dollar auf knapp 800 Milliarden pro Jahr. Seitdem lagen die realen Investitionen – also unter Berücksichtigung von Kostensenkungen bei Erschließung und Förderung – nur noch geringfügig über dem Niveau von 2010.
2020 wurden die Investitionen – bedingt durch den Nachfrageeinbruch während der Corona-Krise – nochmals um etwa 30 Prozent zurückgenommen. Weil die Investitionen politisch blockiert werden und viele Unternehmen sich selbst als Vorreiter des Ausstiegs profilieren, wird die Einführung neuer und produktiverer Technologien gehemmt. Auf dieses Dilemma weist die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen „Word Investment Report“ hin. Weil notwendige Investitionen fehlen, schränke dies den zukünftigen Konsum ein und so könne „die Welt am Beginn eines neuen Preiszyklus“ stehen.
Hinter dem Fachkräftemangel steht die Produktivitätskrise
Bei „grünen“ Metallen wie Kupfer, Aluminium, Zinn, Nickel, Lithium, Kobalt und seltenen Erden müssen wegen der Vervielfachung der Bedarfe ebenfalls enorme Investitionen gestemmt werden. Auch dort kämpft man damit, dass mit der Dauer des Betriebs einer Mine der Abbau aufwendiger wird und sinkender Metallgehalt die Kosten in die Höhe treibt. Hinzu kommt, dass die Erschließung neuer Minen Jahrzehnte dauern kann und nicht selten politisch blockiert wird.
EZB: Der perfekte Sündenbock
Es geht daher an der Sache vorbei, wenn – wie derzeit oft der Fall – die Geldpolitik für die aktuellen Preissteigerungen, die schon jetzt deutliche Reallohneinbußen mit sich bringen, verantwortlich gemacht wird. Die EZB muss als Sündenbock herhalten für eine Wirtschaftspolitik, die seit Jahrzehnten den Niedergang der europäischen Wirtschaft – infolge rückläufiger und nun ausbleibender Produktivitätsstagnation – zementiert hat und die nun wegen ihrer ökologischen Orientierung sogar eine rückläufige Arbeitsproduktivität in Kauf nimmt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit ausgelöste Energiekrise sowie die vor allem coronabedingten Lieferkettenprobleme sind nur der Auslöser für eine Ära sinkender Kaufkraft, in der die fundamentalen Probleme der europäischen Wirtschaft offengelegt werden.
Mehr von Alexander Horn lesen Sie in seinem aktuellen Buch „Die Zombiewirtschaft – Warum die Politik Innovation behindert und die Unternehmen in Deutschland zu Wohlstandsbremsen geworden sind“ mit Beiträgen von Michael von Prollius und Phil Mullan.
Die Reallöhne stagnieren schon seit Mitte der 90er Jahre. Klar, wenn man die offizielle Inflation nimmt, ist alles super. Fakt ist aber, dass seit Ende der 80er Jahre die Wirtschaftsdaten massiv manipuliert werden. In den 70er Jahren war Stagflation, in den 80ern gab es noch kurz Wachstum, und nach dem Zusammenbruch der UDSSR war der Dampf aus dem Kessel. 2000er die Dotcom Bubble, 2008 die Finanzkrise, und sei diesem Zeitpunkt ging sowieso gar nichts mehr. Wenn man die alternative Inflation von ShadowStats nimmt, welche die Methode von 1980 anwenden, dann war die Inflation seit der Dotcom Bubble durchgehend bei ca. 10% p.a.. Und wenn man schaut, wieviel Gold man damals in den 90ern noch mit einem Durchschnittsgehalt kaufen konnte, und wie wenig heute, dann kommt das hin. Oder sind die Gehälter seit 2000 um ca. 470% gestiegen? Oder andere Frage, wenn doch alles so super ist, wieso dann ständig der Ausnahmezustand in der Geldpolitik und immer weitere Steuererhöhungen? Wenn es denn so super laufen würde, wäre die Finanzierung von sämtlichen Dingen doch kein Problem und der Staat könnte die Steuern senken?
Wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen, was das Schröpfen der Bürger angeht. Das EU weite Vermögensregister dient offensichtlich dazu, auch die Substanz und das Vermögen der Bürger für Enteignungen sturmreif zu schießen. Natürlich wird dann alles nur zu unserem Besten sein und alles nur dem Abwenden der von der Politik „völlig unverschuldeten“ und „nicht vorhersehbaren“ Pleite des Staates dienen; die meiner Ansicht nach unausweichlich ist, wenn der Staat sich weiter für alles und jeden im Land und auf der Welt verantwortlich fühlt und alle Probleme mit Steuergeldern zuschmeißt.
Ich kann nur jedem dringend raten bei der Geldanlage ein erhebliches Augenmerk auf „anonym“ zu legen: Gold, Kryptowährungen, Kunst, Antiquitäten… alles wovon der Staat nichts weiß kann er nicht stehlen, wenn es hart auf hart kommt.
Deutschland wird abstürzen und die komplette EU in den Abgrund reißen. Allerdings Frage ich mich schon, warum das beste Deutschland aller Zeiten, das reiche Deutschland, zuerst abstürzt. Bei den Rentnern verstehe ich es, wenn man sieht, dass in den Länder um Deutschland herum 60-100% (NL) höhere Renten gezahlt werden und so ziemlich alle Einwohner in den EU Länder im Median mehr Kapital haben. Dort scheint der Spielraum größer. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, unsere Politiker hätten damit etwas zu tun!
Für viele Selbstständige in der IT ist der Reallohnverlust schon seit Jahren Realität: Scheinselbstständigkeitsgesetz, Abschaffung des freien Marktes durch Vermittlerfirmen und prevered Supplier, Bürokratie und höchste Abgabenlast führen zu stagnierendem Einkommen – aber es fehlen ja Fachkräfte!
Lösung: Weg mit dem Scheinselbstständigkeitsgesetz, Verbot der Maklerfirmen (Menschenhandel), Abschaffung der Arbeitnehmerüberlassung, Steuersätze wie bei Großkonzernen einführen und schon klappts!
Jedes Mal, wenn unten der Mindestlohn oder die Sozialleistungen angehoben werden, sinkt mein Lohn, wei er nicht im gleichem Maße prozentual steigt.
Diese Ära hat schon längst begonnen.
Eine ideologisch zementierte Wirtschaftspolitik, die sich ihre eigene Realität wie bei Pipi Langstrumpf schafft, schon die Funktion eines Wirtschafts und eines Klimaministers in einer Person stehen sich diametral gegenüber. Wirtschaft geht immer mit Umweltbelastung überein, außer bei den Pipi Langstrumpf Grünen, bei denen das Geld vom Staat kommt. Wie bei den Lehrern, die oft diese Partei wählen, weil sie selbst vom wirtschaftlichen Niedergang überhaupt nicht betroffen sind, bei Durchschnittsbesoldungen von 4500€ Netto.
Soweit alles richtig und seit JAHREN bekannt. Eine übergroße Mehrheit in EU Europistan hat genau das gewählt. Nun kommen halt die Rechnungen …
Die Landflucht vor dem Grünen Geist in der Industrie hat schon begonnen und wird sich dynamisch entwickeln. Und das ist gut so, erst wenn wir hart auf dem Boden landen, wird sich etwas ändern. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Es wurden durch die Politik zur Durchsetzung ideologischer und machtpolitischer Interessen und dem interesse der persönlichen Bereicherung exorbitante Schulden angehäuft .
Wie zu erwarten werden diese Schulden nun mittels Enteignung des Volkes beglichen . Ein grausamer Vorgang . Der Widerstand wird durch zunehmende ausschaltung des Rechtsstaates und der zunehmenden Gewaltbereitschaft der Machthaber ausgeschaltet und zugunsten des internationalen Kapitals durchgezogen .
Wieso „Grausam“. Trifft in der Mehrheit doch genau die richtigen. Nämlich die die genau das jahrzehntelang herbeigebettelt haben. Und das übrigens weiterhin tun.
Der Kaufkraftverlust setzte massiv am 01.01.2002 mit Einführung des Teuro ein. Seitdem blutet der deutsche Verbraucher noch mehr aus, als ohnehin schon.
Da die Zahlen durch reichlich Buchhaltertricks seit langem geschönt sind, fällt der Reallohn bereits seit vielen Jahren auf breiter Front. Diese Entwicklung nimmt nun allerdings noch mal ordentlich Fahrt auf.
Und natürlich führt die sogenannte „Energiewende“ direkt in die Zeit vor 1780 zurück, denn Energie lässt sich nicht „wenden“. Das ist physikalisch zwingend.
Es gibt aber noch einen zweiten Entwicklungsstrang der im Artikel nicht beleuchtet wird. Das ist nämlich der seit den 80ern entstandene „Finanzkapitalismus“, der nichts mit Kapitalismus aber sehr viel mit einer feudalen Ordnung zu tun hat.
Der hat dazu geführt, das es zu einer massiven Vermögensverdichtung gekommen ist, die übrigens durch den Dagobert Duck Effekt, wie ich es immer nenne, über lange Zeit ein Anziehen der Inflation verhindert hat. Der Effekt davon ist, dass die Eliten, wie in feudalen Zeiten, dadurch reich werden indem sie die große Masse beklauen.
Diese beiden Entwicklungen haben den unangenehmen Effekt das sie sich gegenseitig verstärken. Erst hierdurch konnte die Geistesstörung „Grün“ diese Durchschlagskraft entwickeln. Es stellt sich daher daher die Frage ob das überhaupt zu stoppen und umzusteuern ist. Ich denke nein. Ein Zivilisationszusammenbruch ist unvermeidlich. Diskutieren kann man noch über seine Tiefe und Dauer. Zu verhindern ist er nicht mehr.
pointiert zusammengefasst! Sehe ich genauso
Diese Entwicklung findet ja bisher einbettet in einen linksgrünen Zeitgeist der gesamten westlichen Hemisphäre statt. Dieser fängt nun an zu bröckeln, da die Auswirkungen allmählich für alle spürbar werden. Die Politik steuert mit Schleifung der Demokratie und immer rigideren Umverteilungen gegen, um den Plebs ruhig zu stellen. Das führt bei der Minderheit der wertschöpfend tätigen Leistungsträger aufgrund der exorbitanten Belastungen der Arbeitseinkommen zur Demotivation und zunehmend auch zur Abwanderung. Meine beiden Söhne z.B. sind nach Abschluss ihres Masters vor drei Jahren beide in die Schweiz ausgewandert. Die werden auch nicht mehr zurückkommen. Und so ist die gesamtgesellschaftliche Entwicklung ein sich selbst immer mehr verstärkender Prozess der Degression. Ob und wann wir hier noch die Kurve kriegen bleibt spannend. 1933 beispielsweise haben sechs Millionen Arbeitslose für eine grundlegende gesellschaftliche Neuorientierung ausgereicht. Die ging zwar in eine noch fatalere Richtung. Aber die Politik ist gewarnt. Auch 1989 hat ein Tropfen das Fass zum Überlaufen gebracht und ein vermeintlich stabiles Regime binnen Kurzem hinweggefegt. Hoffentlich warten wir diesmal nicht bis zum völligen Zusammenbruch. Denn diesmal gibt es keinen reichen Westonkel, der die katastrophalen Auswirkungen eines sozialistisch, planwirtschaftlichen Experiments heilen kann. Das wird die Generation der grünlinken Weltretter und ihrer Kinder, wenn sie denn überhaupt welche haben, dann selbst tun müssen.
Möglicherweise hat sich das aber zumindest in Westeuropa in zwei bis drei Generationen ohnehin erledigt und der Iman und der Mullah bauen hier was ganz Neues auf.
Fast alle Konsumgüter, die ich in letzter Zeit außer Lebensmittel und Klopapier gekauft habe, sind „Made in Südostasien“ – hauptsächlich China. Allein China hat in den letzten 10 Jahren einen Außenhandelsüberschuss von afaik 3,5 (deutschen, also zehn hoch zwölf)) Billionen Dollar erzielt und damit Auslandsguthaben in dieser Höhe. Gleichzeitig haben Euro-EU und USA die Gelddruckmaschinen heiß laufen lassen, mit der Folge dass diese chinesische Wirtschaftsleistung inflationiert wird.
Provokativ und bildhaft gesprochen ist es so, dass eine chinesische Arbeiterin in ihren offiziel 44 Wochenstunden (aber eher 996 – von neun bis neun an 6 Tagen/Woche) Dinge produziert, die sie sich selbst nicht leisten kann. Diese Dinge werden von gleich prekär bezahlten Menschen nach Deutschland transportiert, wo sie unendgeltlich (mittelbar über Sozialleistungen) an leistungslose Leistungsempfänger verteilt werden.
Für den chinesischen Staat liegt der Vorteil bei dieser Ungerechtigkeit darin, dass er über die Exportüberschüsse Macht und Einfluss im Ausland gewinnt. Das Gelddrucken des „Westens“ und damit die zwangsläufige Inflationierung dieses Vorteils können die Chinesen durchaus als Wirtschaftskrieg gegen sich verstehen.
Schafft China den Sprung zu einem stärkeren Binnenmarkt – und es ist für China egal, ob o.a. Arbeiterin sich das von ihr produzierte Konsumgut mit Zentralbankgeld selbst leisten kann, oder ob die internationalen Guthaben der Zentralbank vom Westen weginflationiert werden – dann werden die Konsumgüterpreise bei uns explodieren.
Alle aktuellen Krisen, die Verschuldungskrise, die Eurokrise, die Coronakrise, die Ukrainekrise sind menschengemacht, mit Ausnahme der Klimakrise. Seit die Erde existiert hat sich in Jahrmillionen das Klima mehrfach gewandelt (von extrem kalt in warm und umgekehrt und das mehrfach) und das bis vor ca. 40.000 Jahren ohne zutun des Menschen, weil es ihn vorher noch nicht gab.
Wann endlich werden wir, die Bevölkerung, endlich diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die für die menschengemachten Krisen verantwortlich sind?
Natürlich ist es auch Schuld der EZB, die mit ihrer Politik der negativen Realzinsen und der vertragswidrigen Staatsfinanzierung diesen Irrsinn erst möglich gemacht hat. Wer den Preis des Kapitals manipuliert, legt erst die Grundlagen für die Fehlallokatioen des Kapitals nach ideologischen Vorstellungen.Und die EZB macht keine Anstalten, dieses unverantwortliche Verhalten zu korrigieren. Vielmahr ermächtigt sie sich vertragswidrig zu grüner Geldpolitik, um den Weg in den Abgrund noch etwas zu beschleunigen
Die Rolle der EZB als „Erfüllungsgehilfe“ der EU, die letztlich eine wirtschaftliche Veranstaltung der global agierenden Konzerne und Finanzeliten ist, sollte nicht verwischt werden. Die EZB macht exakt das, was von diesen „Kreisen“ benötigt wird. Wenn an der Spitze die mittels Preisen abgesaugten finanziellen Mittel gehortet werden, dann braucht es unten Liquidität, um den gemeinen Völkern die Zahlung der Kosten für Lebensunterhalt, Mieten, Zinsen etc. zu ermöglichen. Die dann wiederum nach „oben“ verschwinden. Da es einen akuten Mangel an für Finanzeliten rentablen Investitionsobjekten gibt, was bei der vorhandenen Geldmenge auch nicht erstaunlich ist, muss das Spiel des Gelddruckens weitergehen. Nur so kann die Systemdauer irgendwie verlängert werden. Erfolgt dies nicht mehr, dann ist rein logisch der Zusammenbruch die Folge. Selbstverständlich hat dies auf die Eigentümer der gewaltigen Vermögen nur eine begrenzte Auswirkug. Wesentliche Teile des Grundvermögen und Produktionsmittel befinden sich bereits in deren Hand. Und die Nutzung der wirtschaftlichen Macht zur „Mehrabsaugung“ von finanziellen Mitteln durch massive Preiserhöhungen wird natürlich genutzt.
Man mag dies jetzt als ideologisch abtun, aber die Inflation ermöglicht eine weitere Konzentration der Sachvermögen. Willkommen im beginnnden Neofeudalismus. Auch wenn man diesen gerne anders nennen mag.
Das ist das Ergebnis von Deutschlands Wirtschaftspolitik + Energiepolitik + Coronapolitik + Ukrainepolitik + Einwanderungspolitik. Diese ganze Gemengelage kann nur ins Desaster führen.
„Der aktuelle Preisauftrieb wird vor allem mit der Entstehung von Verkäufermärkten erklärt.“ hier könnten die Verbraucher in geringem Maße gegensteuern. Einfach nur noch das Notwendigste kaufen und die Waren in den Regalen liegen lassen. Muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es wirklich notwendig ist, die neueste Klamotten-, Schuhmode mitzumachen oder das neueste Smartphone , den neuesten Fernseher zu haben.
„Da die Unternehmen technologisch stagnieren, treten sie wettbewerblich auf der Stelle “ und das seit der Agenda 2010 und dem größten Niedriglohnsektoer in der EU. Die machte die menschliche Arbeitskraft billiger, als in technischen Fortschritt zu investieren. Ich habe dies mehrmals erlebt: statt in IT zu investieren, wurden billige Leiharbeiter eingesetzt. Die Digitalisierung 4.0 hatte und hat nur ein Ziel: Arbeitskräfte abzubauen. Nur wenn die Business Cases eine Reduktion der FTEs versprechen, werden die Projekte umgesetzt. Self Services für Kunden und es braucht weniger Callcenter, automatisierte Buchungen ersetzen Buchhalter. Was bleibt sind wenige Spezialisten. Sind nur ein paar Beispiele.
Klar verteuern die vielen gesetzlichen Bestimmungen jeden einzelnen Arbeitsplatz. Die Kosten für Energie sind bilanziell OPEX Kosten. Unter OPEX werden die Kosten für Rohstoffe, Betriebsstoffe, Personal, Leasing, Energie etc. subsummiert und in voller Höhe bilanziert, was den Gewinn schmälert. In meinen letzten Arbeitsjahren ging es nur darum, die OPEX Kosten zu drücken. Die Personalkosten sind die flexiblen Kosten, an denen leichter zu schrauben ist.
Keine Angst. Spätestens in zwei Jahren werden sie sich wundern wie viel „notwendiges“ sie sich nicht mehr werden leisten können.
„Die Digitalisierung 4.0 hatte und hat nur ein Ziel: Arbeitskräfte abzubauen. Nur wenn die Business Cases eine Reduktion der FTEs versprechen, werden die Projekte umgesetzt.“
Das ist auch absolut richtig so. Schließlich erzeugt nur menschliche Arbeitskraft „Kosten“. Alle anderen Inputfaktoren sind kostenlos (das Universum stellt keine Rechnung). Daher erzeugt auch nur das erzeugt Wohlstand. Nennt man Produktivitätssteigerung („Self Service“ passt da übrigens nicht rein, da das in der Regel einfach ein Euphemismus für Leistungsreduktion ist).
Werden Abgaben und Steuern auf Produkte erhoben, so macht sie das nicht „teurer“, sondern verteilt nur Einkommen und Vermögen um. Und zwar vom Käufer auf die Staatsmafia, die damit ihre Klientel bedient.
Das deprimierende ist: Es ist alles hausgemacht. Corona und die Lieferketten sind ein globales Problem und werden sich wieder einrenken. Auch die direkten (!) Kriegsfolgen sind handhabbar. Was Europa und insbesondere Deutschland weltweit abhängt sind die Energiepreise und Steuerlasten. Die Energiepreise sind Ergebnis grüner Weltrettungsphantasien statt eines marktwirtschaftlichen Energiemix. Mehr noch: Das Drauflos-Wenden ohne Plan, mit absehbarem Chaos und Verknappung, das ist doch das Problem. Ein sinnvoller Mix aus Erneuerbaren und Kernkraft wäre doch in jedem Fall besser als am Tropf von Importkohle und -gas zu hängen. Die Steuerlasten hingegen fressen dann alles, was dank deutschem Fleiß noch übrig bleibt, einfach auf, bevor sich im Volk Vermögen bilden kann. Sie sind Ergebnis überbordender Sozialleistungen und Milliarden für Bürokratie, Verwaltung, NGOs und Regierungsberater. Die dort tätigen Menschen fehlen natürlich in Forschung und Handwerk.
Toller Artikel, Herr Horn! Steht alles drin, was man wissen muss! Die Probleme werden nicht von selber verwinden, wie die EZB offiziell hofft. Inoffiziell weiß sie das natürlich. Wir werden deshalb beides bekommen: Hohe Inflation und hohe Arbeitslosigkeit. Letztere wird im Rahmen KI und Digitalisierung 2.0 immer weiter zunehmen. Wie sagte Schwab: Sie werden nichts mehr besitzen und dennoch glücklich sein… Heißt übersetzt: Sie werden arbeitslos sein und vom Grundeinkommen leben. Urlaubsreisen und Autofahrten gibt’s auf Bezugsschein … vorausgesetzt ihr Social Credit Konto stimmt! P.S.: Ist zwar nur ein peripheres Thema, aber ich bin gespannt wie die Politik die voraussichtliche reale Schrumpfung des BIP wegzaubert? Da das BIP Wachstum bisher als reale Größe verkündet wird, gibt’s nur zwei Möglichkeiten: 1. Das BIP wird aufgebläht (wenig Spielraum, da selbst Prostitution schon mitzählt), 2. Die Verkündung des BIP Wachstums wird auf nominal umgestellt.
An die gern verbreitete Mär der „zerstörten bzw. unterbrochenen Lieferketten“ glaube ich mittlerweile nicht mehr. Hier hält jemand (oder einige Einflussreiche) zwecks Verknappung und damt Verteuerung von Verbrauchsgütern gezielt den Daumen drauf!
Das, sowie Energiewende, Zerstörung der Sozialsysteme durch unbegrenzte Einwanderung usw. gehört zum Plan der „kreativen Zerstörung“ als Grundvoraussetzung des „Great Reset“ dieses Herrn Schwab vom WEF. Kann jeder in seinen Büchern und an den Aussagen auf seinen Konferenzen mit den „Mächtigen“ dieser Welt nachlesen/anhören. Daher wird die EZB auch nicht zittern, sondern diese Entwicklung unterstützen.
Der aktuelle Inflationsschub ist schon auf den Ukraine-Konflikt zurückzuführen. Das die EZB ihre jahrelange falsche Politik nicht korrigieren kann, liegt in der Natur der Sache.
Dieses als „Black Swan“ seit einigen Jahren bekannte Phänomen liegt wohl überhalb des Erkenntnishorizontes dieser Behörde. Und natürlcih auch der deutschen Politik. https://www.investopedia.com/terms/b/blackswan.asp
Es wäre umschreibbar: die großen Risiken der Niedrigzins- und Schuldenpolitik des Euro scheitern am ersten externen Schock. Es war ein Kartenhaus für Schönwetterzeiten.
Für „Habeck-Versteher“ und andere Grüne mit dieser Fabel erlebbar: „Die Grille und die Ameise“ => https://www.deutschland-lese.de/streifzuege/fabeln/jean-de-la-fontaine/die-grille-und-die-ameise/
Mit der Begrifflichkeit vom „hohen Roß“ aus, den „entwickelten Volkswirtschaften“ fängt genau das Problem an: Diese heruntergwirtschafteten (!) – ist ja auch eine Entwicklung führwahr – Volkswirtschaften zeichnen sich vordringlich dadurch aus, daß die „Arbeitsbevölkerung“ kaum mehr über 35 Wochenstunden (statt 40 Stunden) arbeitet bzw. arbeiten will und möglichst schon weit 63 Jahren in Pension bzw. Rente (statt mind. 67 Jahren mit einem 98 Prozent-Anteil) gehen will bzw. seit Jahrzehnten geht. – Also eher: „Dekadente“ oder auch „Faule Volkswirtschaften“.