<
>
Wird geladen...
Am Scheideweg

Endspiel: Anglo-Italienische Rebellion gegen Deutsch-Französische EU

17.11.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Merkels Nachfolger muss Deutschland von dem fast religiös verfahrenen Dogma der ever closer union befreien. Um dann wieder das Vereinigte Königreich einladen zu können und ein für alle europäischen Länder funktionierende Partnerschaft zu ermöglichen.

Die beiden grosse Konflikte in der Europäischen Union erreichen langsam ihr Finale. Das Vereinigte Königreich zieht die EU-Zwangsjacke aus, Italien desertiert leise aus dem Euro. Beide Länder lehnen sich damit gegen Deutschland und Frankreich auf, die sich zunächst weigern zuzugeben, dass „ihre“ EU zu tief in die nationale Souveränität eingreift und zurückgefahren werden muss, um ein Auseinanderfallen EU-Europas zu verhindern.

Der Name „Maastricht“ klingt heutzutage immer bitterer. In dieser Stadt wurde am 11. Dezember 1991 der Vertrag zur Gründung der Europäischen Union und der Wirtschafts- und Währungsunion geschlossen, das Gründungsdokument für die gemeinsame europäische Währung, den EURO. Da verbündeten sich rücksichtslose französische Machtpolitik mit der deutschen „Alle Menschen werden Brüder-Romantik“. Was damals in Maastricht verschmolzen wurde, war dieser Tagen intensiv zu spüren.

EU und Euro als deutsch-französische Machtinstrumente

„Maastricht“ entfremdete die Briten von der bereits exotischen europäischen Integration. Und die EU und der Euro zeigten sich immer mehr als deutsch-französische Machtinstrumente, um Europa zu beherrschen. Das Vereinigte Königreich wird die EU am 29. März 2019 verlassen. Zwar kündigte Premierministerin Theresa May an, dass das Vereinigte Königreich bis 2021 in einer Zollunion mit der EU bleiben wird. Aber politisch sind die Briten auf dem Weg zum EU-Ausgang. Einen Weg zurück wird es nicht geben. Vielen Briten ist der Schnitt mit der Vergangenheit nicht eindeutig genug. Damit verliert EU-Europa seine drittgrößte Wirtschaftsmacht; die im übrigen der der 18 kleineren süd-osteuropäischen entspricht. Europa wird ärmer und mit dem Verlust der britischen Streitkräfte auch sicherheitspolitisch geschwächt. Damit nicht genug.

DEUTSCHER SONDERWEG ERZWINGT ENGLISCHEN
Der Brexit, und was ihm folgt. Anmerkungen über die Briten
Die italienische Regierung von 5 Sterne und Lega, der populärsten Regierung in Europa, weigert sich, die in Maastricht festgelegten Euro-Regeln einzuhalten. Es sind Regeln, die niemals für Deutschland und Frankreich galten – sie wurden von den beiden Zentralmächten seit 2003 und danach in immer schnellerer Folge gebrochen. Konsequenzen? Keine.

Die italienische Regierung ignoriert nun die Anordnung der EU-Kommission, weniger Geld auszugeben. Die Kommission droht mit einem Strafverfahren. Ein Verfahren, das sie niemals gegen Frankreich anwenden wollte. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (CSV) aus Luxemburg sagte: „Die Euro-Regeln gelten nicht für Frankreich, weil es Frankreich ist.”

ABSCHIEDSTOURNEE DER GEMEINSCHAFTSWäHRUNG
James Dean am Euro-Steilufer des Tiber
Damit war klar, was alle wussten: Die Kommission ist ein Instrument der deutsch-französischen Macht und kein unabhängiger Schiedsrichter, der für die Einhaltung der EU- und Euro-Regeln sorgt. Die Tatsache, dass Deutschland und Frankreich davon ausgehen, dass sie die Kommission sowie die EU- und Euro-Regeln gegen andere Länder anwenden, sich aber von ihnen zurückziehen können, wenn ihnen die Regeln nicht passen, ist ebenso schamlos wie naiv.

Diese Art des Handelns bedeutet die Demütigung der Bürger und Regierungen anderer EU-Länder. Kleine Länder wie die Niederlande und Griechenland schlucken noch immer, aber Länder mit dem historisch-demokratischen Bewusstsein wie dem des Vereinigten Königreichs, der Größe Italiens und dem Nationalstolz und dem historischen Bewusstsein von Polen und Ungarn tun das nicht. Sie rebellieren. Immer lauter und entschiedener.

ANALYSE
Ashoka Mody „Euro-Tragedy“
Die große Frage lautet nun: Werden Deutschland und Frankreich erkennen, dass Maastricht ihren Wünschen und Interessen dient – sie aber dem Rest Europas entfremden? Nicht nur wegen des Brexit und des italienischen Euro-Rubels, sondern auch wegen der Auseinandersetzung mit Osteuropa und dem wachsenden Misstrauen in Skandinavien über die EU und den Euro. Oder wollen sich Deutschland und Frankreich weiterhin rücksichtslos durchsetzen?

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat bereits die Antwort gegeben: Er möchte, dass Deutschland und Frankreich die Eurozone schneller und tiefer einbinden und eine Kern-EU bilden, in der er und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Macht ausüben.

Dies würde bedeuten, den Irrweg von Maastricht fortzusetzen. Aus den Erfahrungen dieser Tage aber erkennt man, dass diese Art der Durchsetzung zu weniger Einigkeit in Europa als zu mehr führt.

Aber was will Deutschland? Merkel will nichts, sie hält den Status quo aufrecht. Dazu gehört, ab und zu Forderungen Macrons nachzukommen wie jetzt beim Eurozonen-Budget, einer gewaltig klingenden grauen Salbe, die Macron gegen seine dramatisch gesunkene Popularität zuhause einsetzen will.

IMMER WIEDER ALLEIN
Außer Deutschland fühlt sich niemand an EU-Asyl-Recht gebunden
Deutschland wartet auf ihren Nachfolger, der spätestens 2021 sein Amt antreten wird. Wer immer es sein wird – er oder sie steht vor einer unlösbaren Aufgabe: Deutschland aus der Zwangsjacke der deutsch-französischen „Freundschaft“ zu reissen. Er oder sie muss Deutschland von dem fast religiös verfahrenen deutschen Dogma der immer enger werdenden Union (ever closer union) befreien. Um dann wieder das Vereinigte Königreich einladen zu können und einn für alle europäischen Länder funktionierende Partnerschaft zu ermöglichen: Eine Verbindung, die der Herrlichkeit der Vielfalt in Europa gerecht wird. Und Merkels Nachfolger wird Italien freie Bahn geben müssen, damit es den Euro verlassen kann. Das wird nicht einfach sein, denn Deutschland wird Hunderte Milliarden Euro an Verlusten akzeptieren müssen.

Was für eine Aufgabe! Merkels Nachfolger wird regelmäßig „Maastricht“ verfluchen.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

51 Kommentare

  1. Mir graut vor dem Tag, an dem Schluss ist mit dem ‚Probleme vor sich herschieben‘, an dem abgerechnet wird für den ganzen Irrsinn seit Maastricht. Und bezahlen werden wir, die Mittelschicht, die Deppen. Das ist dann die dritte Katastrophe Europas seit 100 Jahren. Die einzigen ‚Normalen‘ in der EU sind die Osteuropäer. Die denken gar nicht daran ihre Souveränität weiter zu opfern. Das macht ein wenig Hoffnung. Wer sich aber die drei CDU-Bewerber mit ihrer Selbstenthauptungs-Euphorie so anhört, weiss, was die Stunde geschlagen hat: mit Volldampf in den Abgrund.

    • Ich „freue mich“ auf diesen Tag. Dann kommt die Abrechnung und die links-grünen Spinner bekommen die Quittung für ihre dekadente Überheblichkeit.

      Je früher dieser Tag kommt, desto mehr Tage habe ich, wieder frei von diesem Unheil zu leben.

  2. Maastricht, das klingt noch schlimmer als Chemnitz, oder Rostock Lichtenhagen. Lt. Maastricht darf die Staatsverschuldung nicht höher als 60% des BIP sein, liegt im Schnitt der Eurozone aber weit über 80%. Die Währungsunion ist also gescheitert, und müsste längst aufgelöst werden. Die jahrelange Fortführung der Eurozone ist ein ständiger Rechtsbruch, mindestens aber eine Art von Insolvenzverschleppung, welche nur noch durch kriminelle Energie, und Schaffung weiterer Schattenhaushalte aufgehalten wird. Wer als Privatmann klug handelt, legt sein Geld in Sachwerte an, und hält nur wenig in Euro.

  3. Das ist eine unheilvolle Entwicklung diese angestrebte Vormachtstellung Deutschland/Frankreich und dadurch werden alte Vorurteile wieder aufgeweckt, gegen Frankreich durch England, Spanien, Italien und gegen Deutschland der gesamte Ostblock, einschließlich der liberalen Nationen Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen, Österreich und der Schweiz und zum Teil auch von jenen die sich kreuzen, von anderen Nationen ganz zu schweigen, denn niemand ist dem Pakt beigetreten mit der Aussicht von den beiden Staaten dominiert zu werden und das werden sie auch nicht durchziehen können, der Zerfall der EU ist vorprogrammiert, da wurden seit 40 Jahren zuviele Fehler gemacht und die Leute können keinen Nutzen daraus erkennen, außer daß ihre Länder nur Geld wechseln durch Beiträge nach Brüssel und anschließender Rückvergütung einen Teil ihres eigenen Geldes und wenn das Fortschritt sein soll, dann müßte dieser anders gestaltet werden, ansonsten ist dieses Experiment entgültig gescheitert.

  4. Wo hat Italien in dem jetzt vorgelegten Haushalt die Maastricht-Kriterien gebrochen? Soweit mir bekannt, steht dort etwas von einer max. Neuverschuldung von 3% des BIP, der aktuell vorliegende Haushalt der Italiener liegt bei 2,4%, also innerhalb der vereinbarten Grenze.
    Dass die Vorgängerregierung Italiens den Brüsseler Aristokraten versprochen hat, nur noch eine Neuverschuldung von 0,8% des BIP anzustreben, geht mit denen dahin. Denn wenn jede Regierung die kündbaren Verpflichtungen der Vorgänger übernehmen muss, dann können wir uns Wahlen eigentlich sparen!
    Was die Landsleute vom Macrönchen noch halten, konnte man dieses Wochenende auf den französischen Straßen sehen! Dessen Tage in F sind auch schon gezählt.

  5. Anglo kommt von ANGEL-SACHSEN.. ANGELSÄCHSISCHEN…DIE SACHSEN SIND NICHT NUR DABEI SONDERN UEBER ENGLAND/USA MITTENDRIN!

    • Oder um es mit anderen Worten zu sagen…der Bayer unter Seehofer und der Franke unter Söder sind bzw. waren ein komplett Ausfall…man steckt weiter in der Zwangsjacke mit Merkel. Somit ruht die letzte Hoffnung auf den Sachsen….nur die Sachsen haben als einziger Volksstamm in Deutschland noch das „Feuer“ in sich…das Feuer um den Rest der Deutschen Stämme aus dieser Zwangsjacke der -Grün-Sozialistischen NGO Merkel-Medien EU- zu brennen/schweißen.

  6. Die eigentliche Bedrohung der Menschen der EU und ganz Europas wird in den Medien und anscheinend in der Politik völlig ausgeblendet!
    Während die Bundesregierung/ Merkel überwiegend aus opportunistischen Gründen nach Fukushima sehr schnell die Energiewende für Deutsche herbeigeführt hat, indem schnellstmöglich alle AKW abgeschaltet wurden bzw. noch werden und mit aberwitzigen Subventionen der fragwürdige Ausbau der „erneuerbaren Energie“ aufgebaut wird, setzt das Frankreich unter Macron auf den ungebremsten Ausbau der Kernenergie!
    Haushaltsstrom wird in Deutschland zum Luxusgut, in Frankreich anderen EU- Ländern bleibt der Strom für Haushalte sehr preiswert!
    In der Energiepolitik glaubt anscheinend unsere Kanzlerin, dass die Radioaktivität an der Mosel und am Rhein halt macht!
    Nur am Rande sei erwähnt, dass in den EU-Ländern Belgien und Tschechien marode AKW mit „Tschernobyl-Standard“ in Betrieb sind, die auch bei Bedarf Strom in das deutsche Netz einspeisen!

    • Die Kanzlerin weiß halt viel. Und das mit der Radioaktivität sowieso. Schließlich hat sie ja Physik studiert. Die weiß wie der Strom fließt und wohin der Hase läuft. Wenn das Drama mit dieser Frau und das Unglück, welches sie über das Land und Europa bringt, nicht so beängstigend wären, müsste man dauernd lauthals und schallend über die Politik dieser Frau lachen. Leider ist mir nicht zum Lachen zumute.

    • Wie bitte? Den Fukushima-Quatsch, den Merkel losgetreten hat, glaubt in ganz Europa niemand außer sie selbst und ihre Anhänger (leider ca. 87% der dt. Bevölkerung), aber deshalb brauchen sich andere Länder, völlig vernünftig, darum nicht zu scheren

  7. Die „ever closer union“ zur Anglisierung der deutschen Sprache wird auch von TE taeglich vorangetrieben. Und sie sind ja auch auf dem richtigen Weg. Wie quaelend lang und ungeschickt wuerde „immer enger zusammenrueckende Union“ klingen. Nur schade dabei ist, dass Englisch die Sprache der Idioten ist, die den Brexit erzwungen haben. Ich schlage deshalb vor, auch ab und an ein paar arabische Brocken einzustreuen, das waere doch much more future oriented.

    • Alle deutschen Varianten von „ever closer union“ treffen den Inhalt nicht.

      • immer engere Union
        immer stärker verflochtene Union
        immer stärkere Verschmelzung der Union

  8. Italien bricht mit einer Neuverschuldung von 2.4% den Maastricht-Vertrag? Bitte entschuldigen Sie den Einwand, aber dies ist schlicht falsch. Bis 3% des BIP ist gestattet nach Maastricht, allerdings nicht nach Regelung des Stabilitätspakts (EURO-Rettung). Diese ist aber sehr viel weicher.

    Generell: wer schaut, welche Länder auch weiterhin zusätzliche Integration wünschen, stellt fest, dass diese Liste kurz ist.

  9. „Damit verliert EU-Europa seine drittgrößte Wirtschaftsmacht“ stimmt ja nicht so ganz. Die Mitgliedsstaaten haben die Möglichkeit bilaterale Verträge mit den Mitgliedsstaaten abzuschließen, was ja Sinn und Zweck der Übung ist und nicht die sozialistische Gleichmacherei fortgesetzt wird.

    „Europa wird ärmer und mit dem Verlust der britischen Streitkräfte auch sicherheitspolitisch geschwächt“. Korrekt müsste es heißen „Brüssel wird ärmer“, denn die Mitgliedsbeiträge fehlen natürlich. Ein viel zu großer Teil der Mitgliedsbeiträge, auch der anderen Staaten, wurde zum Teil zweckentfremdet und für die Reisenden aus aller Welt zur Verfügung gestellt. Diese Gelder fehlen den Reisenden und den Reiseführern jetzt. Die Migration kommt ins stocken, hoffentlich. Die britischen Streitkräfte sind weiterhin Mitglied in der Nato und das reicht völlig aus. Die innere und äußere Sicherheit wird nicht durch den „Verlust“ der britischen Streitkräfte gefährdet, sondern durch die Reisenden, die Brüssel unterstützt.

    Von 530 Millionen Europäern wurden seit es Brüssel gibt, 158 Millionen Einwohner verarmt. Die reichen Länder haben sich dem Niveau der armen Länder angenähert, gesagt wurde den Bürgern das Gegenteil. Die neue italienische Regierung fordert nun ein Stück vom Kuchen abzubekommen, der ungerecht verteilt wurde bzw. überhaupt nicht verteilt wurde und in den Taschen der üblichen Verdächtigen und bei den „Flüchtlingen“gelandet ist. Brüssel müsste Italien, bei ihrem Vorhaben den Kuchen gerecht zu verteilen, unterstützen, denn die Gewinne, sind immer nur in eine Richtung geflossen, nach oben. Die Bürger haben ein Anrecht darauf an den Gewinnen beteiligt zu werden.

    • Korrektur: Der zweite Satz muß natürlich so lauten:

      „Die Mitgliedsstaaten haben die Möglichkeit bilaterale Verträge mit Großbritanien abzuschließen,…..“

    • Die Briten bleiben natürlich in der NATO und die hat mit der EU eigentlich nichts zu tun.

  10. „Er oder sie muss Deutschland von dem fast religiös verfahrenen deutschen Dogma der immer enger werdenden Union (ever closer union) befreien.“
    Die Frage ist, mit welcher Mehrheit. SPD und Grüne können gar nicht „close“ genug kommen.

  11. Wieviele Kanzler haben sich eigentlich um eine deutsch-französische Freundschaft bemüht? Es waren doch mehrere und nur eine Kanzler(in) hat es geschafft, alles aufgebaute in die Tonne zu kloppen.

    • Ganz genau…Adenauer hat schon die Versöhnung mit Frankreich eingeleitet..Die nachfolgenden Bundeskanzler hatten danach ( mehr oder weniger Engagement) das Verhältnis freundschaftlich ausgebaut. Helmut Kohl war sehr bemüht mit seiner Freundschaft zu Mitterand…und wir fühlten uns in Frankreich immer unter Freunden…Jetzt kommt diese Frau, die Frankreich erst in den letzten Jahren kennenlernen durfte und macht mit diesem Jüngling auf dicke Freunschaft.Unverfroren heftet sie sich diese guten France/Allemagne-Beziehungen ans Revers…Von den Fotos, die wir zum Gedenktag 11.11.1918 serviert bekamen, bekomme ich heute noch das Grauen. Da sind zwei Egomanen am Werk, denen beide! Völker egal sind und ihnen am A….. vorbeigehen…Kurz: Widerlich…

  12. Ich möchte diesem Kommentar widersprechen, wenn auch mit Bedauern. Aber, hört man sich die möglichen Nachfolger von Merkel an, dann wollen alle dringend noch mehr Europa und werden dabei vom etablierten Parteienkartell von SPD, Grüne, FDP und Linke massiv unterstützt.

  13. Deutschland-Frankreich: es begann mit zwei Konservativen, de Gaulle und Adenauer, das war sehr gut, dann gab es Giscard und Schmidt, zwei liberal Konservative, immer noch gut, dann kamen die zwei Sozialisten Mitterand und Kohl, das war schlecht und jetzt Macron und Merkel, DIE Katastophe schlechthin. Die Briten und die Italiener haben eine tiefe eigene Kultur, der sie treu bleiben und die sie nicht aufgeben werden, Gott sei Dank!
    Die deutsch-französische EU ist ohne Geschmack und am Ende. Bryan Hayes hat recht: Spiel abpfeifen, EUdSSR auflösen Der Ball gehört wieder auf den Anstoßpunkt. Bitte Spiel neu beginnen, aber nach den Regeln, die urprünglich gedacht waren, ohne ständiges Foulspiel!

  14. Genau so ist es! Nach der UdSSR vor 20 Jahren ist jetzt die EUdSSR dran, die man im Trubel übe den Unterganng des Kommunismus glatt übersehen hatte!

  15. Der 2.te Weltkrieg wiederholt sich in anderen Gewand als globaler Wirtschaftskrieg zwischen „Kerneuropa“, USA und China (statt Russland).

    Großbritannien hat dem „großdeutschen“ Euro die Stirn geboten und erkämpft sich nun die Freiheit, während der „Vasall“ Frankreich fest an der Seite Deutschland steht aber Italien offensichtlich rechtzeitig die Seiten wechselt, um nicht mit voller Wucht vom Gegenschlag getroffen zu werden.

    • Mhhhh, der Versall scheint mir doch eher Deutschland. Wunderbares Beispiel sein Handeln in der Flüchtlingspolitik. Er huldigt die deutsche Sonnenkönigin ob ihrer großartigen Humanität und begrenzt den Zuzug im eigenen Land drastisch. Den geopolitischen Interessen Macrons setzt Merkel nichts entgegen, wird sie dann doch mit einer Schmonzette sondergleichen belohnt. Macron darf dann im Austausch für seine öffentlichen Zärtlichkeiten mit viel Geld vom deutschen Steuerzahler nach Hause fahren. Wie war gleich nochmal die Definition für Solches?

  16. „Merkels Nachfolger wird regelmäßig „Maastricht“ verfluchen.“ Und er wird regelmäßig Merkel verfluchen. Und nicht nur er.

    • Ich freue mich darauf, wenn Merkel ohne die Staatskarosse wie jetzt in Chemitz vorfährt und ohne den ganzen Popanz mit ausgewählten Bürgern, als Frau Merkel durch Deutsche Städte watschelt und auf Menschen, die schon länger hier leben trifft – dann gibt es Saures, wie man bei uns zu sagen pflegt. Mit Geduld und Spucke fängt man jede Mucke!

  17. Soweit, wie es hier im Text beschrieben ist, wird es gar nicht kommen.
    Sobald eine der toxischen italienischen Banken zusammenbricht, kommt es zum Dominoeffekt und der Euro wird an dessen Ende Geschichte sein.
    „Nebeneffekt“ dieser Entwicklung: die Bundesbank wird reanimiert und muss allerdings aufgrund der Abschreibung von knapp 1 Billion Euro aus den Target2-Salden erst einmal kapitalisiert werden. Und dies wird über Zwangsanleihen entweder auf Immobilien und/oder Sparguthaben erfolgen müssen.
    Und infolge dessen geht es auch der linksgrünen, ignoranten Gutmenschen-Fraktion richtig böse an die eigene Geldbörse. Und dann bin ich mal echt gespannt…

  18. >>Das Vereinigte Königreich zieht die EU-Zwangsjacke aus, Italien desertiert leise aus dem Euro.<<

    Ich glaub's erst, wenn hier auf TE der Vollzug von beidem gemeldet wird. Vorher ist mir, bei allem Respekt, Herr Wiersma, das alles zuviel Glaskugel-Zukunftsgetoene.

  19. „Der französische Präsident Emmanuel Macron hat bereits die Antwort gegeben: Er möchte, dass Deutschland und Frankreich die Eurozone schneller und tiefer einbinden …“
    Die Geisterfahrer Macron und Merkel handeln ganz im Sinne eines Bonmots von Mark Twain:
    „Als die Reisenden feststellten, dass sie vom Weg abgekommen waren, verdoppelten sie die Geschwindigkeit.“

  20. kein Nachfolger Merkels wird Hunderte Milliarden Verlust akzeptieren können und vor allem nicht dem Volk verkaufen können, ohne gleich seinen Job wieder los zu sein. Das ist nun mal der Nachteil der Demokratie, es gibt Dinge die schlicht nicht umsetzbar sind, wenn man an der Macht bleiben will.

  21. Sollte je ein 2tes Referndum in der UK stattfinden, sehe ich eine neue Mitgliedschaft, auch einer reformierten EU, sehr pessimistisch. Die Briten sind allergisch wenn es zu einer Europa Armee kommt, und es würde eine ein rotes Tuch für viele Wähler sein. Die Remainer haben damals geschworen, daß es nie dazu kommen würde…
    UK steht noch vor schwierigen Jahren, um eine Trennung durchzuführen, aber am Ende werden wenige nostalgisch auf das von Brüssel zentralisierte und bürokratische EU Empire zurückzuschauen.

  22. „Merkels Nachfolger wird regelmäßig „Maastricht“ verfluchen.“
    … dieses Resumée ist nur ein Teil der Wahrheit.

    Merkels Nachfolger wird vor allem MERKEL verfluchen!

    • und der noch des Denkens mächtige Teil des Volkres wird das auch tun.

      • „….der noch des Denkens mächtige Teil des Volkes wird das auch tun.“ Tut es jetzt schon. Der zur Zeit des Denkens noch nicht fähige Teil des Volkes wird es dann hoffentlich auch tun.

      • Talleyrand, das scheinen leider so viele nicht.

  23. Ever closer Union = Erosion der nationalen Souveränität. Aktuell: ein vom EU-Ministerrat unrealistisch niedrig festgesetzter NOx-Grenzwert, Konsequenzen: gigantische Wertverluste deutscher Diesel-Pkw, irreal wirkende Fahrverbote. Möglichkeit sich gegen dieses Europa-Recht zu wehren: vermutlich gleich Null. Für solchen Irrsinn opfern wir also unsere Unabhängigkeit.

  24. Mal eine böse Hypothese:
    Ich fürchte, die Deutschen brauchen immer eine „nationale Aufgabe“. Sei es, dass sie ihre Städte zerbomben lassen, damit sie hinterher wieder etwas zum Aufbauen haben. Oder sie müssen den Wald am Waldsterben hindern oder die Bienen am Bienensterben oder das Klima am Verändern oder anderen Ländern sagen, wie sie ihren Müll zu trennen haben oder …
    Die Deutschen sind wie Workoholics, die ohne nationale Aufgabe nicht sein können.

    • Sie haben eben kein savoir vivre. Und mit Lenin möchte ich ihnen zurufen: utschitzje, utschitzje, utschitzje – lernt, lernt, lernt.

  25. Da Frankreich und Deutschland so eng verbunden sind, werde ich mich auf meine Weise an den heutigen Protesten im Nachbarland beteiligen und eine gelbe Warnweste gut sichtbar unter die Frontscheibe klemmen, aus Solidarität mit den französischen Demonstranten, aber auch umgedeutet als Protest gegen Diesel-Fahrverbote und deren geplante automatische Kontrollen, die in den Überwachungsstaat zu führen drohen.

    Wer macht mit? Gelbe Warnwesten – jetzt!

  26. Lieber Herr Wiersma,

    herausragende Unternehmensführer oder Politiker würden vor ihrem absehbaren Abtreten von der grossen Bühne den notwendigen Strategiewechsel einleiten und die damit verbundenen Verluste in ihre Abschlussbilanz übernehmen.

    Das stärkte den Nachfolger und ermöglichte es, den umstrittenen Neuanfang unbelastet und konsequent weiter zu verfolgen, denn für die damit verbundenen Aufwendungen und Verluste wurden Rückstellungen bereits bilanziert und sind Shareholdern, Stakeholdern und allen Marktteilnehmern längst bekannt… no Surprises!

    Allen wäre damit gedient, auch dem abgetretenen Unternehmensführer, der mit der Einleitung des Strategiewechsels das Unternehmen zurück auf die Erfolgsspur gebracht hätte, in eine hoffentlich nachhaltig, profitable Zukunft.

    Leider läuft es meist genau anders herum, die Abschlussbilanz glänzt, alle stillen Reserven wurden aufgelöst und der Abgang scheint glänzend, aber nur kurz, das dicke Ende kommt ganz sicher. Und diesen Verlauf wird es wohl nehmen.

  27. Dieser Rücksichtslose Stil der neu entstandenen deutsch-französischen Brüderlichkeit lässt sich in der heutigen Zeit nicht durchziehen. Das würde nur mit Waffengewalt eine zeitlang funktionieren wie bei der Sowietunion. Zum Glück sind solche Zeiten erstmal vorbei.
    Die Länder werden die EU nacheinander verlassen, wie bei einer Party, in der Einer den Anfang macht und geht.
    Die beiden Spaltpilze, die die EU zum zerbersten bringen werden sind die nächste Bankenrettungsrunde auf Kosten der Bürger und die Multi-Kulti Zwangsreligion, die die Menschen verachten.

  28. ‚Ever closer union‘ ist für sich unspezifisch. Zerstörerisch wird erst die Merkel’sche Vision der EU als Bundesstaat, mit dem sog. EU-Parlament als erste Kammer der Gesetzgebung, dem ER als zweite Kammer, und die Kommission als Zentralregierung. Solche ‚federalists‘ gab es natürlich auch schon vor Merkel, es ist aber nicht bekannt, dass F sich so weitgehend abschaffen wollte – siehe der ursprüngliche Widerstand gegen das EU-Parlament mit Sitz in Strassburg (!) und Ablehnung eines Verfassungsvertrages. F ist sicher immer dabei, wenn Macht gegen andere ausgeübt werden könnte, ist aber selbst, als Grande Nation, eher ambivalent. Wenn wir für die EU-27 keine vernünftige Vision für eine Konföderation souveräner Mitglieder finden, dann zerfransen wir uns an inneren Widersprüchen und unproduktivem Dauerstreit. GB ist nicht nur ein Verlust als Wirtschaftsmacht, GB ist für die EU ein unersetzlicher Verlust an politisch-parlamentarischer Kultur. Zu den Regeln für die Eurozone fehlt eine Verankerung der Regeln als in jeder Verfassung der Mitglieder, mit Zwang zum Regierungsrücktritt bei Verletzung. ‚Verträge‘, die politischer Willkür, und Schonklod’scher Philosophie unterliegen, taugen nichts. Auch wenn die Hoffnung zum Schluss stirbt, es sieht nicht gut aus für die EU-27.

  29. Lieber Herr Wiersma,

    Herausragende Unternehmensführer oder Politiker würden vor ihrem absehbaren Abtritt von der grossen Bühne den notwendigen Strategiewechsel einleiten und die damit verbundenen Verluste in ihre Abschlussbilanz übernehmen.

    Das stärkt den Nachfolger und ermöglichte es, den umstrittenen Neuanfang unbelastet und konsequent weiter zu verfolgen, denn für die damit verbundenen Aufwendungen und Verluste wurden Rückstellungen bereits bilanziert und sind Shareholdern, Stakeholdern und allen Marktteilnehmern längst bekannt… no Surprises!

    Allen wäre damit gedient, auch dem abgetretenen Vorgänger, der mit der Einleitung des Strategiewechsels das Unternehmen zurück auf die Erfolgspur gebracht hätte, in eine nachhaltig profitable Zukunft.

    Leider läuft es meist genau anders herum, die Abschlussbilanz glänzt, alle stillen Reserven wurden aufgelöst und der Abgang scheint glänzend, aber nur kurz, das dicke Ende kommt ganz sicher. Und diesen Verlauf wird es wohl nehmen.

  30. In Europa kann man gern zusammenarbeiten, sollte es aber unterlassen, andere zu belehren, oder Vorschriften zu machen.

  31. „Merkels Nachfolger wird regelmäßig „Maastricht“ verfluchen.“ – Und ich weiß jetzt schon, wen die Deutschen verfluchen werden.

    • Sämtliche Personen, die bisher als Merkels Nachfolger gehandelt werden, werden das „Merkelsystem“ konsequent fortsetzen.

      • Möglich aber nicht wahrscheinlich. Die EU-Wahlen im Mai werden für die etablierten Parteien zum Desaster. Entweder wird die Wahlbeteiligung europaweit sehr niedrig sein, oder, die EU-kritischen Parteien aus vielen Ländern werden sehr viele zusätzliche Stimmen bekommen. Es kann auch beides passieren. ‚Konsequent fortsetzen‘ wird nach den Wahlen nicht mehr gehen. Das Italien-Problem wird auch nicht vom Tisch sein. Es muss im Verlauf von 2019 ff. Schritte zur Neuorientierung und grundsätzlichen Reform der EU geben, weil niemand ein Auseinanderbrechen zulassen kann.

  32. Freundschaften gibt es nur zwischen Individuen – zwischen Ländern und Unternehmen gibt Partnerschaften, meist getrieben durch gemeinsame (politische) Interessen.
    Und die können sich schnell ändern.
    Dies, und das Narrativ der „Freundschaft“ der ehemaligen UdSSR mit allen möglichen Ländern sollte man mahnend im Hinterkopf behalten, immer wenn unsere Politiker die „Freundschaft“ permanent ins politische Schaufenster stellen.

Einen Kommentar abschicken