Reminiszenzen an Kindertage und die Jugendzeit werden wach, als auf verlorengegangenes Spielzeug innige Fürbitten an den Hl. Antonius folgten und auf Kindergeburtstagen die Wünsche nach dem eigenen Pony oder Ferien auf dem Immenhof die Eltern stets zur Verzweiflung trieben. Und später dann kam Janis Joplin, wie sie voller Inbrunst und Flower-Power darum bat: „Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz?“. Was in der Jetztzeit unter Intellektuellen als Fortsetzung in dem Nerd-Spruch kreiselt: „Lieber jung und gesund als alt und krank“.
Alle diese Erinnerungen kamen hoch, als vor kurzem in einer überregionalen Zeitung ein Bericht über die schwache Marktakzeptanz von Elektroautos die Überschrift trug: „Mehr kleine und billige Elektroautos, bitte“ (Süddeutsche Zeitung vom 3. April 2024; alle nachfolgenden direkte oder indirekte Zitate beziehen sich, falls nicht anders gekennzeichnet, auf diese Quelle). Dieser Wunsch – immerhin als Bitte und nicht, wie früher in den Medien häufig zu lesen, als Vorwurf der Ignoranz oder schlimmer gar als Konsequenz des technologischen Tiefschlafes der deutschen Autobauer vorgetragen – kommt den erwähnten Kinderwünschen sehr nahe.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Damit ist die öffentliche Suche nach dem Schuldigen an der Elektro-Abstinenz angeläutet. Zulassungseinbrüche von bis zu 56 Prozent (Tesla) im März 2024 sprechen eine deutliche Sprache. Da ist zum einen die Politik identifiziert. “Der Schock saß tief, als Ende vergangenen Jahres die Bundesregierung praktisch über Nacht die Förderung von Elektrofahrzeugen abschaffte. Die Autoindustrie beklagte einen enormen Vertrauensverlust bei den Verbrauchern und übernahm dann die Umweltprämie selber, damit nicht zu viele Kunden abwanderten.“
Diese Berichterstattung unterschlägt völlig, dass der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck sich nicht etwa vom Paulus zum Saulus rückverwandelt hätte, sondern aus purer Finanznot des Staates zu dieser Maßnahme gezwungen war. Neudeutsch: Die Förderprämie drohte völlig aus dem Ruder zu laufen, Elektroautos fahren auf Staatskosten ist bei 49 Millionen Pkw im Bestand nirgends machbar, auch in Deutschland nicht.
Heftiger Einbruch bei Neuzulassungen von E-Autos
Fairerweise lässt der Bericht die Nachteile der Elektroautos nicht außer Betracht, so die oftmals unzureichenden Reichweiten der Fahrzeuge, das auf dem Lande dünne Ladenetz, die hohen Strompreise, „der Wiederverkaufswert von E-Autos angesichts der raschen technologischen Entwicklung unklar“. Letzteres dürfte allerdings nur unzureichender Recherche geschuldet sein: Unklar ist da nichts. Zahllose Umfragen belegen es: Die Wiederverkaufswerte befinden sich im freien Fall, gebrauchte E-Autos stehen wie Blei bei Händlern, die Wertverluste bei Leasing-Flotten sind immens, Wiederkäufe wurden auf breiter Front zurückgestellt.
Ergänzend hätte der Bericht noch die jüngsten Hiobsbotschaften in Sachen Nicht-Kaufanreize von Elektroautos erwähnen können: hohe Reparaturkosten, vor allem konstruktionsbedingt bei einzelnen Herstellern, zum Beispiel Tesla, geringe Service-Dichte, lange Standzeiten, rasant steigende Versicherungsprämien.
Als Schuldiger im „schleppenden E-Auto-Verkauf“ werden schließlich die deutschen Autohersteller identifiziert. „Sie haben derzeit schlicht nicht die richtigen Fahrzeuge im Angebot, um den lahmenden Markt anzukurbeln.“ „Richtige Fahrzeuge“ wären – unausgesprochen – nach der Logik des Berichtes dann wohl „kleine und billige Elektroautos“.
Politik verantwortlich für das Absatzdesaster von E-Autos?
Das ist aber mitnichten der Fall, wie gerade China zeigt. Gerade die Hersteller von kleinen und billigen E-Autos machen reihenweise pleite, nicht nur des Wettbewerbs wegen, sondern weil schlicht der Markt dort aktuell am stärksten abbricht. In China liefern sich in einem schrumpfenden Markt über 90 Anbieter von kleinen E-Autos eine historisch einmalige Rabattschlacht, die täglich neue Opfer fordert. Auch Tesla ist eines der Opfer, ebenso Marktführer BYD.
All dieses wird nicht erwähnt. Stattdessen wird ADAC-Präsident Christian Reinicke als Zeuge bemüht, der in einem Interview (Süddeutsche Zeitung, Ostern 2024, Nr. 75) ebenfalls beherzt fordert: „Wir brauchen kleine und bezahlbare E-Autos, gerade für die Städte.“ Frage: Weil dort angesichts der vielgeschossigen Wohnbauten, vieler Bezieher niedriger Einkommen und des knappen Park- und Lade-Tankstellen-Raums auf der Straße die meisten Elektroautos gekauft werden könnten? – Eine wirklichkeitsfremde Forderung angesichts von Vandalismus und der Raumnot in den Stadtquartieren, sogar in denen neu im Bau befindlichen, in denen für Autos gleich welcher Antriebsart fast überhaupt kein Platz mehr vorgesehen ist.
Der ADAC jedenfalls hat laut Reinecke bei seiner Suche nach reinen Elektroautos unter 30.000 Euro nur ganze vier gefunden – kein einziges deutsches, aber eben auch nur vier ausländische. Offensichtlich aus gutem Grund, denn auch ausländische Anbieter von Elektroautos werden ihre Fahrzeuge in Deutschland, wenn überhaupt, nicht massenweise los.
Gewaltiger Börsenabsturz bei E-Auto-Aktien
Die monatliche Statistik der Neuzulassungen belegt indessen, dass die Produktion billiger Elektroautos allein nicht für den Markterfolg reicht: Sie müssen auch gekauft werden. Und das werden sie bislang nicht. Ein größeres Angebot an kleinen und billigen Elektroautos hilft nicht aus der Marktmisere für Batterie-Fahrzeuge. Die Automobilwoche hat dazu die Erklärung: „Bei den meisten Fahrern zählen weniger Coolness und demonstrative Umweltfreundlichkeit als vielmehr Nutzwert und Alltagstauglichkeit – und zwar zum Preis eines Verbrenners. Diesen Spagat schafft derzeit kein Stromer. Die meisten Modelle sind schlichtweg zu teuer für den europäischen Durchschnittsverdiener – sogar mit Förderung und erst recht ohne staatliche Zuschüsse“ (Günstige E-Autos: Deutsche Marken spielen im Markt fast keine Rolle | Automobilwoche.de, 04.04.2024).
Langjährige Marktkenner vertreten sogar die Auffassung, dass selbst die geplanten 20.000 Euro E-Autos von VW (ID.1 , ID.2) ab 2026/27 nicht den erhoffen Marktdurchbruch bringen. ADAC-Präsident Reinicke dagegen kommt zu der Feststellung: „Vielleicht stimmt was nicht am Geschäftsmodell der deutschen Hersteller.“ Das könne man genauso sehen, pflichtet der Bericht bei, denn die großen Hersteller aus Deutschland „haben derzeit kaum günstige Elektromodelle im Programm …“, aber genau solche Modelle wären geeignet, um der E-Mobilität endlich (!) zum Durchbruch zu verhelfen und als Massengeschäft populär zu machen.
Andere ausländische Konkurrenten wie der chinesische Hersteller BYD oder MG oder der französische Multi-Marken-Konzern Stellantis (Peugeot, Citroen, Opel, Chrysler, Fiat, Alfa Romeo, Jeep etc.) hätten das alle längst erkannt. Sie würden jetzt „den Deutschen den Rang ablaufen“. – Eine schreckliche Zukunftsvision.
Zum Glück aber etwas wirklichkeitsfremd. Die deutschen Hersteller nehmen die Lücke jedenfalls bislang gelassen hin. Offensichtlich zu recht. Selbst der Bericht muss eingestehen, dass VW, BMW und Mercedes-Benz „… von ihrem Retro-Angebot – groß und/oder Verbrenner – bisher sehr gut (leben). Das Trio gehörte 2023 zu den gewinnstärksten im Dax. Sie erwirtschafteten zusammen einen operativen Gewinn von 60 Milliarden Euro, der Umsatz lag bei mehr als 600 Milliarden Euro … daraus muss (die Autoindustrie) was machen, damit sie nicht abgehängt wird.“Darauf, dass die hohen Verbrenner-Gewinne notwendig sind und waren, um sich die Entwicklung von Elektroautos für einen nichtexistierenden Markt überhaupt leisten zu können, darüber wird kein Wort gesprochen. Im Gegenteil, es zeigt sich erneut die Lebenserfahrung: „Ohne Verantwortung ist leicht Ratschläge erteilen.“ Es gehe nicht um kurzfristige Gewinne und Aktionäre, das sei gefährlich, sondern es gehe um Investitionen in die Zukunft zur Transformation einer ganzen Industrie. Es müsse in die Zukunft investiert werden, denn schließlich würden jetzt die Märkte von morgen verteilt werden. „Da lohnt es sich, auch mal auf ein wenig (!) Marge zu verzichten.“
Was aber die Märkte von morgen sind, wird nicht mitgeteilt, sondern es wird lediglich der Ratschlag erteilt: „Es muss das Interesse der Konzerne sein, die passenden Modelle im Angebot zu haben.“ – Nichts anderes haben die deutschen Hersteller in den letzten hundert Jahren gemacht. Und sind auf diese Weise Weltmarktführer geworden, allerdings im Verbrennerzeitalter. Doch ist dieses Zeitalter endgültig vorbei? Geht es um den Verbrenner oder geht es um die Abschaffung fossiler Treibstoffe im Verbrennungsmotor?
Der Bericht ist sich sicher: „Es gibt keine Zeit zu verlieren, an der E-Mobilität führt in Zukunft kein Weg vorbei.“ „Vorbei“ – das ist sicher richtig, aber nicht ins Ziel, das da heißt: klimaneutrale Mobilität von 1,6 Milliarden Bestands-Pkw weltweit. Kleine und billige Elektroautos, selbst wenn wirklich klimafreundlich produziert und betrieben, sind dabei weniger als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
Das E Auto Thema ist eines der am polemischsten geführte. So wenig Ahnung bei gleichzeitig so viel Meinung gibt es sonst, wenn überhaupt, beim Fußball.
Das E Auto ist eine notwendige Maßnahme, um unseren Individualverkehr weiter aufrecht erhalten zu können. Um das zu verstehen, müsste man aber seine eigene, verbohrte Denkweise zumindest hinterfragen.
Aber ich helfe gerne:
1) Der durchschnittsdeutsche Autofahrer fährt 42 km täglich. Für die, denen Rechnen zu schwer fällt, heißt dass: wenn das E-Auto sagen wir mal 250 km Reichweite hat, kann man damit locker die Arbeitswoche fahren und erst dann laden.
2) das deutsche Auto steht am Tag ungefähr 22 Stunden. Was spräche also dagegen, es während der Stillstandzeit zu laden? Und damit ist ausdrücklich nicht die Schnellladesäule gemeint. Es reicht schlicht und einfach eine handelsüblichen Steckdose.
3) Wer meint, dass jetzt aus ominösen (weil irgendwie immer -leider- von Konservativen herbeifabouliert) Gründen der Strom ausfällt, weil ja alle gleichzeitig laden, denen sei gesagt, dass
A)zur Mittagszeit auch nicht zappenduster wird, nur weil alle kochen und
B)es tanken auch nicht alle gleichzeitig ihren Verbrenner, denn DANN würde es hier aber sehr zappenduster werden.
4) als „Alternative“ weiterhin auf Verbrenner zu setzen, ist gelinde gesagt sehr schwach.
A) man ist auf Öllieferungen aus fremden Ländern angewiesen, während man mit E Auto die Chance (nicht jeder, aber viele) hat, seinen Strom selbst zu ernten und damit sein Auto zu laden. Keine Abzocke an Tankstellen (eh ein Relikt von vor 100 Jahren).
B) Öl wächst leider nicht nach. Zumindest nicht so schnell. Gleichzeitig ist es endlich. Sonne und Wind jedoch nicht.
5) E Autos sind teuer. Warum? Weil es dafür einen Markt gibt. Die Autoindustrie ist in einem Punkt nicht blöde, kurzfristig Geld bzw. Umsatz zu generieren. Klar ist es toll, wenn sich Autonarren den 3. hochpreisigen Audi leisten, weil ihnen die letzten 2 VW Derivate unterm Arsch kaputt gegangen sind und man es dem Händler dann zeigen wollte (die Leute gibt es wirklich…). Und meistens geht so ein Auto auch immer in dem Bereich kaputt, den es beim E Auto schlicht nicht gibt (Getriebe, Kolben, Zylinderdichtung, Turbo, Abgasreinigung). Nur ist das in der Welt ja kein Dauerzustand. Toyota ist die meistgekaufte Marke der Welt. Deren Autos gehen bedeutend seltener kaputt. Und neuerdings haben die Dinger 15(!!) Jahre Garantie. Geh mal damit zu VW. Da gibt es vermutlich nur ein Hausverbot.
Und Toyota wird ab 2027 sehr stark auf E setzen.
Technologieoffenheit bedeutet, man ist einmal für alles offen (das heißt, nicht gegen E Auto, weil man hierzu nichtmal das Wissen eines Achtklässlers hat). Die Welt wird nicht untergehen, weil der Nachbar sein E Auto hat und du selbst einen V6 (natürlich wegen des Klangs). Spätestens, wenn das Benzin wieder 2,49 Euro und mehr kostet, während dein Nachbar schlicht sich über seine Photovoltaik sein Auto lädt, weißt du, was Technologieoffenheit ist.
Alles schön und gut.
Nur vergessen sie dabei, daß eben nicht jeder das Geld auf dem Konto oder gar die Möglichkeit überhaupt hat, sich PV aufs Dach zu klatschen und sich dann noch ein E-Karren leisten zu können.
Das Problem an ihrer Denkweise ist, das Sie dazu nicht „über dem Tellerrand“ hinweg schauen:
Deutschland und seine Spinnereien ist nicht der „Nabel der Welt“, auch nicht die “ demokratische“ EU übrigens.
Bei dieser ganzen Debatte wird vergessen, daß es über Hundert andere Länder gibt, wie z.B in Asien, Afrika, Mittel-und Südamerika, wo sich der Großteil der Menschen weder einen E-Karren leisten können, weder PV, noch eine „Wallbox“ oder Wärmepumpen, weil das Geld gerade mal zum Leben reicht oder es nicht gerade „sinnvoll“ wäre.
Ich selber lebe in einen solchen außereuropäischen Land und wenn ich mir hier solche Kommentare anhöre, Frage ich mich schon wie hochnäsig, heuchlerisch und von Doppelmoral getrieben manche Kommentatoren sind…
Diese Diskussion wird gern von einschlägig interessierten Brancheninsidern geführt, deshalb gibt es hier einen „toten Winkel“ der stets übersehen wird, jedoch für das ganze Thema entscheidend ist.
Es sind fast nur noch die PKW- , Export-, Waffen- und IT-Industrie, in denen „Wohlfühl-Löhne“ gezahlt werden, mit denen ein Premium-Lebensstil gepflegt werden kann. Oft konnten nur diese Branchen die Löhne halbwegs zufriedenstellend an die Inflation anpassen.
Die Welt besteht aber nicht nur aus Dipl.-Ing’s, sondern aus Hinz und Kunz-Normalbürgern, die nach deutscher Dauer-Eurorettung, Massengastfreundschaft, Pandemie, Inflation und steigender Abgabenlast immer weniger Geld auf der Hand haben.
„Kleine Leute“ denken sich das durchaus durch, wie sich Strompreise und Abhängigkeiten entwickeln können. Wie das mit der Fahrt nach Bibione aussieht. Dass die AKW’s abgeschaltet wurden, die Rede von Brown-out ist (was dann?). Sie können sich keine eigene PV-Anlage leisten (maxima culpa).
Das ist nunmal ein anderer Markt, als jener der Dienst- oder Firmenwägen, die gross und repräsentativ sein müssen, die man anfinanziert und nach einem Jahr weiter-„haut“.
Kleine Korrektur meinerseits, es war kein Projekt der Eliten, sondern es ist ein Projekt der Grünen und damit ist schon alles gesagt.
Die Absatzprobleme wundern mich nicht: E-Autos sind aktuell zu ca. 90% Zweitwagen für das Greenwashing einiger urbaner Better-offs.
Kleine Autos für die Stadt braucht bei der aktuellen Verkehrspolitik in den grün dominierten Städten kein Mensch. Abgesehen davon, dass man dank politisch gewollten, roten Ampelphasen und 3-Spurbreiten gähnend leeren Fahrradstreifen zu Fuß schneller ist, hat doch gerade in den Städten außer den o. g. Better-Offs mit ihrer Garage direkt am persönlichen Penthouse-Aufzug kaum einer eine Lademöglichkeit.
Für Pendler aus dem Umfeld wären E-Autos ggf., nutzbar, aber zum einen gibt wohl kaum eine Spezies, die auf dieser Grünwelt mehr gegängelt wird, als der einpendelnde Arbeitnehmer. Nicht umsonst wachsen ja die Wohnungspreise in den Städten in den Himmel. Zum anderen will man ja auch mal mit dem Auto in Urlaub und da fällt das E-Auto schon wieder raus, erst Recht kleine E-Autos.
Der Rest wurde im Artikel schon genannt: Reichweite, Wertverlust, Kosten usw.
Auto Motor und Sport… Jeder zweite E-Auto-Fahrer bereut den Kauf. Nach einer Online-Umfrage von YouGov bereuen mehr als 50 Prozent der Autofahrer den Kauf ihres Elektroautos.
Und die anderen 50% haben die Karre wahrscheinlich noch nicht all zu lang hahaha…
…. oder es handelt sich um Rentner, die ihren Alltag um die Bedürfnisse des Elektroautos herum planen können. Wo das Auto den Bedürfnissen des Fahrers folgen soll, stellen sich die Probleme ein.
Der Punkt mit den kleinen E-Autos für die Städte ist ein sehr Guter. IdT wären kleine Batterieautos mit kurzer Reichweite gute Stadtautos – aber eben nur wenn es auch autofreundliche Städte gibt. Praktisch alle Großstädte fahren aber sein Jahren die Politik einer „autofreien Stadt“ – und zwar bewusst auch gegen Batterieautos. Da bleibt dann für kleine Batterieautos mit kurzen Reichweiten nur noch der Use Case als Zweitauto auf dem Land. Die Kundschaft dort reicht aber nicht für eine profitable Modellentwicklung. Auch die angekündigten neuen kleinen Batterieautos (ID.1 & Co.) sind mit >20k immer noch viel zu teuer als Zweitwagen. Dazu kommt auch eine merkwürdige Marktstrategie der Chinesen. BYD, die durchaus profitabel sind, bietet den Dolphin (Golfklasse) in China für <12k€ an. In Deutschland will man >32k€ haben. Für einen Golf mit 400km offizieller Reichweite (also real 200-250km). Das kann ja nix werden. Auch Tesla hat seinen „Volkswagen“, das Model 2, wieder eingestampft. Damit fehlt einfach der Markt für Batterieautos im Massensegment. und die großen Schlitten für die reiche Kundschaft mögen sich vielleicht ökonomisch rechnen, aber technisch ist es völliger Blödsinn eine 1,5Tonnen Batterie spazieren zu fahren, nur damit man auf die gewünschten 500km reale Reichweite kommt.
Sehr guter Artikel! Nur eine Anmerkung zum ADAC, seine Serviceleistungen sind sicher noch dankenswerterweise auf das Automobil, neuerdings auch auf das Fahrrad, bezogen. Ansonsten hat sich der ADAC zu einer der vielen grünen Vorfeldorganisationen entwickelt. Ein Blick in die Clubzeitung genügt. Insofern überrascht das realitätsferne Statement des ADAC Mannes nicht.
E-Autos sind nur interessant mit Förderungen und solange sie Vorteile erhalten wie kostenloses Aufladen oder privilegierte Parkplätze.
Ein Produkt, das durch seine eigenen Vorteile überzeugt, braucht keine Förderungen für seinen Absatz.
Natürlich träumen umweltbewusste Jugendliche von dem kleinen süßen Elektroauto,sklavenfrei produziert, aber für 15.000 Euro zu bekommen und 400 km weit auch im Winter fahrend. Und der Mann der SZ wünscht sich so etwas oder dergleichen. Nur wird das ein Traum bleiben schon alleine deswegen, weil die EU jede Menge unnötige Elektronikaustattung (Warnapps) für jedes neue Auto vorschreibt und dies jedes Auto sehr teuer macht! Und weil neue Autos sehr teuer wurden, werden auch zehn Jahre alte Verbrenner sehr sehr teuer! Fazit: die Elite ist völlig am Durchdrehen, weil sie die Vermögen der Leute falsch einschätzt! In der Folge werden immer mehr uralte Autos herumfahren!
Die Preise für E- Autos waren immer überzogen – siehe die Gewinnmargen bei Tesla von 25%. Merkel und Habeck subventionierten deren Käufer aus dem Geldadel. Auch 50.000 € für eine letztlich einfache E- Kiste im VW Golf Stil ist jenseits von gut und böse. Über den Hinweis des teuren Akkus ist das nicht zu rechtfertigen, der kostet VW/ Tesla 3 vermutlich nicht mehr als 5- 6000 Euro im Einkauf, wo der Ersatz 9800 Euro kostet: denn man spart ja dafür den V.- Motor, das Schaltgetriebe, Kat, Auspuffanlage, Kühler und hundert Regelteile, was im Wechsel rein als Teile bereits mehr als 10.000 € kosten würde.
Letztlich muss sich solch ein neues Auto selbst tragen und darf nicht manipulativ eingeführt werden! Wurde aber! Die Herausforderung TESLA anzunehmen lag in der Hand von VW und CO und nicht in Berlin! Aber MAMA Merkel wollet ja alles bestimmen, Ersatzmama Habeck genauso.
„Mehr kleine und billige Elektroautos, bitte“
„Billig“, für 25.000-30.000€?
Das beste preiswerte, nicht billige, Auto was ich kenne, ist der VW up!, …also den Benziner.
Ein Bekannter hatte ein bezahlbares E-Auto, einen VW E-UP. Der ADAC attestierte dem Kleinwagen eine Reichweite von 220km, ideal um zwischen Aurich und Oldenburg (einfache Strecke 75km) hin und her zu pendeln, dachte sich mein Bekannter. Daraus wurde nichts, bei normalen Gebrauch kam er nur hin und her, wenn er auf der Autobahn sehr langsam fuhr und keine zusätzlichen elektrischen Geräte einschaltete. Für den geplanten Einsatzzweck völlig ungeeignet.
Dann seien Sie besser froh, den nicht genommen zu haben.
Das sagt der ADAC zu der Büchse:
Schwächen…
Auch kleine e-Auto haben Akkus. Dazu deutlich kleinere und schwächere, die damit leider nicht für ausreichend brauchbare Fahrkilometer reichen. Und laden muss man die auch noch. Was also soll eine weitere Schwemme mit billigen E-Autos bei einem nicht flächendeckend vorhandenen deutschen e-Ladenetz, welches die Betreiber ja aus gutem Grund nicht selbst und auf eigenes Risiko errichten wollen. Und dann die noch viel entscheidendere Frage: Woher soll der ganze Strom kommen? Aus Wind und Sonne ganz bestimmt nicht.
E-MOTOR-FAHRRAD BULLERBÜ
Im Land des Autoerfinders und weltweit hochgeachteten Carl Benz soll jetzt ausgerechnet das Auto abgeschafft und durch eine Art vierrädriges Elektro-Mofa ersetzt werden. Die Motive sind wahrscheinlich in irgend einer Weise profilneurotisch, denn sachbezogen können sie ja nicht sein. Macht es Sinn, zum x-ten Mal die ominöse Zahl 1,7% zu erwähnen?
Das ist in etwa der Gesamtanteil Deutschlands am weltweiten CO2-Ausstoß, und Autos machen davon meines Wissens wiederum nur etwa 11% aus. China hat vermutlich früh erkannt, dass es hierzulande viele Verblödete gibt, die sich in den E-Auto Hype hinein treiben lassen.
Und wenn der pickelige Jungmanager-Nerd E-SUV fährt ist das E-Goggomobil wohl eher etwas für den Typ Grünenparteitagsstrickmuttis, Omas-gegen-rechts-Studienrätinnen und vegane Gesamtschulteenies. Sind diese Dinger auf den inzwischen katastrophalen Straßen eigentlich noch sicher? Wo schon Autos mit solider Technik ihre Mühe haben und innerhalb kürzester Zeit verschleißen.
Man hätte so gerne, dass all jene, die für E-Goggos Begeisterung zeigen irgendwo hingehen (z.B. nach Afrika, von mir aus im Austausch gegen Elefanten, die sind wenigstens nicht so nervig) und einen hier mit ihrem Ökopharisäertum verschonen und in Ruhe lassen!
Viele Worte, also Text, über ein eigentlich nie geliebtes Produkt für Menschen. Zumindest nicht so und in dieser Form.
Dazu kommt eine deutsche Eigenart und Phänomen, „Geiz ist geil“, heißt wenn Etwas gesponsert oder gepusht wird, vermeinlich billig, schnappt der „Volkspiranha“ zu. … Schon erprobt in der Merkelära mit Abwrackprämie. Da wurden funktionstüchtige und Top Fahrzeuge gegen Staatsgeld verschrottet. Anreiz sich ein Neues zu kaufen. Ein fantastisches Geschäft. Ein sog. Loose-Win-Doppelloose Geschäft. Kunde verliert sein KFZ, Händler/Industrie verkauft KFZ, Staat verliert Geld. Und der Kunde noch einmal, denn der hat jetzt zusätzlich einen Kredit an den Hacken. Dann der Kater durch die ganze Kette. War/ist bekannt mit allen Fassetten.
Das ganze Ding jetzt noch einmal. Staatssponsoring für ein Produkt, daß nur eine gefühlt, elitäre Schicht sich leisten kann. … Das klassische „goldene Kalb“. Keiner braucht es, war in dieser Form für Nichts gut, und wenn man ehrlich ist (wer ist das schon?) kann es auch nicht viel. … Wiederverkaufswert unterirdisch!
Das große alles überragende Thema, gut für die Umwelt. Aber sicher doch. Wer das noch glaubt, der glaubt auch, das Wasser bergauf fließt.
Vor Jahren schrieb ich schon, das wird Nix, Flop! In den 30er endet Alles in dieser Form.
Um fair zu bleiben sage ich aber, klein, wendig, preiswert und bei funktionierender Ladeinfrastruktur mit ausreichend billiger Energie … für städtische Räume … JA!
Da braucht’s keine Experten, „Wissenschaftler“ oder sonst irgendwelche selbsternannten Gurus. Die haben Alles in den letzten Jahren in die Grütze gefahren. ALLES!
Der Nutzer, die Bedürfnisse und Kunden entscheiden. … Und jetzt platzt die Blase!
Die Klima-Ideologen haben es noch immer nicht verstanden. Es geht nicht nur um Groß oder Klein oder wie so manchem „wokem“ Unternehmen um „Geld für Nichts“, was m.E. eben Subventionen darstellen, es geht (nicht nur) dem deutschen Autokäufer darum, dass eine gesicherte und/oder bezahlbare Stromversorgung (zumal seit Abschaltung der AKW) mindestens in Deutschland nicht mehr gegeben ist, es insbesondere auch im europäischen Ausland keine ausgebaute Infrastruktur für diese Vorhaben gibt und als Resultat ohnehin offenbar nur wieder einige Deutsche von sich glauben, die Welt retten zu können. Auch die Deutschen möchten mit ihrem Auto nicht nur zur Arbeit fahren, um beinahe die Hälfte des Lohns wieder abgeben zu müssen und dazu noch länger als alle anderen in der EU arbeiten müßen, um ihre im Voraus an den Staat gezahlte Rente zu erhalten.
geneigte(r) Leser*innen, verzeihen Sie meinen Ausdruck: aber hier wird doch wieder die Sau des politischen Wunschdenkens durch das Dorf getrieben. Und dass die Autohersteller schuld an der „Misere“ seien, ist ein „billiges“ Scheinargument.
Das ganze Theater um die Elektromobilität ist politisch oktroyiert. Dass das Ganze kein Selbstläufer (Ziel: xx Mio. zugelassene Elektrofahrzeuge bis ….) wurde, zeigt, wie weit entfernt das Wünschen von der Realität ist, und entlarvt somit die politisch motivierten Vorgaben als Makulatur.
Auf schöngerechnete bis verzerrte Statistiken zur Begründung der staatlichen Vorgaben möchte ich gerade nicht eingehen. Andeutungen: Begründung für Tempolimit 130 auf der Autobahn fußt auf Berechnungen von 1975(?). Die CO2 Bilanz des Elektroautos geht von einer Lebensdauer des Akkus von >12 Jahren aus…
Entsetzlich finde ich es aber, dass man in Brüssel die deutsche Automobilindustrie quasi „geopfert“ hat, die nach dem Dieselskandal in der Defensive war. Geopfert? Wer hatte denn kleine und „billige“ Elektroautos in Europa bis dahin im Massenangebot? Unsere französischen Nachbarn. Unsere Hersteller waren gesetzlich gezwungen, nachzuziehen. Keine gute Marktausgangslage.
Tja, und das gute Elektroauto hat auch ein paar handfeste Nachteile: 1. in der Firmenflotte eines mir vertrauten Unternehmens kostet das Tanken auf Elektro EUR 500 MEHR im MONAT als die früheren Dieselfahrzeuge. 2. Das technische Unfallrisiko ist mit den Li-Ion Akkus gestiegen (Brandgefahr, kann nicht gelöscht werden). 3. die hohen Anschaffungskosten / niedrigen Restverwertungskosten beim Leasing. 4. Reichweite / Laden. Unangenehm beim Fahren, ständig auf den Ladestand achten zu müssen. Ich wohne selbst in einer Stadt, aber ein e-auto will ich mir nicht leisten.
Ah, es gibt noch ein paar technische Voraussetzungen, die nicht erfüllt werden: Ladeinfrastruktur? Netzsicherheit (wir schalten ja jede Menge Kraftwerke ab)? Sicherheit bei der Kostenplanung (Netzentgeltumlage, Strompreis, …).
und für die letzten vier Gedanken (Absätze) ist die deutsche Automobilindustrie „schuld“ / verantwortlich? Nicht unschuldig, aber NEIN
Der Vollständigkeit halber: auch der*die deutsche Bürger*in NICHT
Die Leute sind inzwischen dahintergekommen, dass die derzeitige Technologie absoluter Schrott und nicht gebrauchsfähig ist. Meine Tochter hat ein E-Auto, nicht gekauft, vorsorglich nur geleast. Sie hat nur Probleme damit. Es hält nicht im Ansatz das, was versprochen wird, auch wenn es chic aussieht. Der Absatz wird bis auf weiteres im niedrigen Bereich dümpeln. Warum soll man sich einen Esel in den Stall stellen, wenn das Pferd die Arbeit besser erledigt. Das hat dann auch mit dem Preis nichts zu tun, wenn man kein Luxuspferd will.
Abgesehen davon ist der Beitrag zum Klimaschutz (was auch immer das sein soll) gleich Null. 80 kg Kupfer/Auto, das muss irgendwo her kommen, da muss man nach Lithium gar nicht mehr fragen.
Nach dem Weltbild der SZ-Redaktion ist die Politik der gegenwärtigen Bundesregierung hervorragen, einzig die Realität brauche wohl noch einige sozialistische Umerziehungsmaßnahmen, um dies zu begreifen.
In diesem Sinne: Vorwärts Genossen, vorwärts – Jede Niederlage ist eine Sieg auf dem Weg in den Sozialismus.
Einfach jedem Kind zur Jugendweihe eine Carrerabahn schenken, dann hat man reichlich kleine und billige Elektroautos im Einsatz und Plansoll erfüllt.
Das Konzept günstiger Kleinwagen, die man sich als Zweitwagen anschafft, ist leider auch komplett neben dem Markt. Wer kauft sich denn einen Zweitwagen, der 20.000 E kostet und für den er noch für 25.000 E eine PV-Anlage aufs Dach bauen muss? Für diese Kleinwagen bräuchte man günstige Stromtankstellen, die vielleicht für 10 ct/Kwh den Strom abgeben müssten. Aber so eine Stromtankstelle kostet schon alleine 50.000 E, in die die Baukosten noch nicht eingerechnet sind. Das E-Fahrzeug wurde bereits 1881 erfunden und verworfen. Heute ist man mit der Technik auch noch nicht viel weiter, sodass es dafür keinen Markt gibt. Selbst wenn man 10.000 E Fördergeld abgreift, ist das E-Auto nicht marktfähig.
Mit dem Citroën e-C3 kommt jetzt tatsächlich das erste günstige Elektroauto in der EU. VW verkauft zwar in China den ID3 und ID4 in der Basis für unter 20.000€, will aber von den deutschen Kunden bisher das Doppelte.
Der Preisverfall bei E-Autos wird voraussichtlich so weiter gehen, aber das ist bei neuer Technologie normal dass mit steigender Stückzahl und mehr Wettbewerb die Preise fallen.
Vor allem klein muß er sein, der grün-elektrische Volkstrabbi, während die E-Bikes immer größer werden und die aktuellen Lenkerbreiten heute schon die Arm-Spannweite eines manchen Radlers an ihre Grenzen bringen.
Und wie jedes richtige Volksauto muß er billig sein, denn dank Habecks Amokpolitik gegen Industrie und Wirtschaft wird der Deutsche bald wieder den Wohlstand von 1948 haben.