Eine langweilige Woche war das nicht, betrachtet man die Nachrichtenfülle der ersten Novembertage. Erst fuhr Donald Trump in den USA einen überwältigenden Wahlsieg ein – und ließ sämtliche Wahlprognostiker und Medien diesseits und jenseits des Großen Teiches, deren insbesondere deutsche Vertreter auf allen deutschen TV-Kanälen und in allen Talkshows das Volk auf das Gegenteil, nämlich ein enges Kopf-an-Kopf Rennen eingestimmt hatten, „alt aussehen“. Das Gegenteil war richtig.
Dann zerbrach in Berlin fast zeitgleich – besser: unerwartet früh – die „Fortschrittskoalition“ der Ampel-Regierung. Für viele einer der letzten, wenigen „Fortschritte“, die diese Koalition ihrer Meinung nach zustande gebracht hatte. Dass zusätzlich, wie ein Wetterleuchten für künftige bundesdeutsche Regierungsbildungen, in Sachsen die Träume von einer schnellen Regierungsbildung platzen und sich Blaupause-Konturen einer künftigen Minderheitsregierung abzeichneten – für Deutschland ein bisher einmaliger Vorgang.
In all diesem politischen Chaos ging das aktuelle Unwetter über der deutschen Autoindustrie zunächst einmal unter. „Vor allem über der Autoindustrie zieht ein regelrechter Orkan auf“, so die Süddeutsche Zeitung (Nr. 260, 11. November 2024). Und die Generaldirektorin des Europäischen Automobilverbandes (ACEA) Sigrid de Vries beklagt, dass die Mischung aus teurer Transformation, Protektionismus und politischen Unsicherheiten sich zum „Perfect Storm“ für die Branche auswachse.
Schon tauchte in den Medien der Ruf nach einem „deutschen Trump“ auf.
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Und was heißt das für die exportabhängige deutsche Wirtschaft? Deren großes Plus in der Vergangenheit neben dem fachlich breiten Produktangebot vor allem die Vielfalt im Nebeneinander von Großkonzernen und mittelständischen Nischen-Unternehmen war, von denen die meisten sogar als sogenannte „hidden champions“ als Weltmarktführer unterwegs sind? Und vor allem: Was heißt das für das bisherige deutsche Geschäftsmodell, das auf drei Säulen beruht: billig im Ausland einkaufen, effizient und mit hoher Qualität veredeln und teuer ins Ausland verkaufen. Und das dazu neben hoher Standortqualität vor allem ein Fundament aus freiem Handel, offenen Märkten und unbehinderter internationaler Arbeitsteilung benötigte – und es auch hatte. Und bisher stets auf der Gewinnerseite von Globalisierung und wachsendem Welthandel war. Bereiten aufkommender Nationalismus, De-Risking und De-Globalisierung diesem glücklichen Zustand schleichend ein Ende? Ist Trump nur der Auslöser, nicht der Urheber dieser Entwicklung?
Kurz: Was heißt das in Konsequenz für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland? Alle Fragestellungen sind eng miteinander verzahnt, denn ohne prosperierende Autoindustrie keine prosperierende deutsche Volkswirtschaft – so einfach ist die Formel. Oder volksnah ausgedrückt: „Geht die Autoindustrie den Bach runter, gerät die Volkswirtschaft ins Trudeln!“
Unter Trump haben die USA einen vielfältigen Paradigmenwechsel eingeleitet, weg von dem Glauben an die Vorteilhaftigkeit des freien Welthandels, hin zur Wiederentdeckung des Nationalismus mit Vorrang für die nationale Sicherheit, die Stärkung der heimischen Wirtschaft, die Schaffung von Arbeitsplätzen at home. Und mit Abschottung gegen die „armen Nachbarn“ im Süden der USA. „America First“ heißt das Trumpsche Mantra. Auch wenn das volkswirtschaftliche Ergebnis dieses Policy-Mixes zu Inflation und Wohlstandsverlusten für die US-Bürger führen würde. Graue Theorie ist „unsexy“ und hat Donald Trump noch nie interessiert.
Von Trump selber ist nach eigenem Bekunden bekannt, dass „Zölle“ als Mittel zur Erreichung seines Hauptzieles MAGA, das heißt „Make America Great Again“, zu seinem Lieblings-Vokabular gehören. Das bedeutet konkret aggressiv-hohe Einfuhrzölle und eine stark restriktive Außenhandelspolitik. – Der Theorie nach Gift für eine Exportnation wie Deutschland. Und für die deutsche Automobilindustrie, deren Produktion in Deutschland zu 75 vH exportiert wird.
In den USA haben alle Hersteller große Autofabriken und Montagewerke, BMW betreibt beispielweise in Spartanburg (South Carolina) die weltgrößte BMW Autofabrik mit einer Jahreskapazität von 450.000 Autos, die in alle Welt verschifft werden – dennoch werden große Volumen deutscher Autos importiert, neben Deutschland vor allem aus China und Mexiko. Auf Importe aus Mexiko erwägt Trump Einfuhrzölle bis zu 200 Prozent, auch auf Importe amerikanischer Hersteller. Von den rund drei Millionen Fahrzeugen, die 2023 aus Mexiko in die USA exportiert wurden, stammt etwa die Hälfte aus den Fabriken von General Motors, Ford und Stellantis.
Erheblich stärker trifft Trumps Furor aus China importierte Autos. Ab Ende September erheben die USA teils drastische Zölle auf Importwaren aus China. Auf Elektroautos etwa werden 100-prozentige Zölle fällig. Wie bereits im Mai angekündigt, werden 50 Prozent Zoll auf Solarzellen aufgeschlagen, jeweils 25 Prozent auf Stahl, Aluminium, Batterien für Elektrofahrzeuge und wichtige Mineralien. Begründung: Die Zollerhöhungen richteten sich „gegen die schädliche Politik und die Praktiken der Volksrepublik China, die sich weiterhin auf amerikanische Arbeitnehmer und Unternehmen auswirken“ (US-Handelsbeauftragte Tai).Diese Abschottung des US-Marktes hat die natürliche Folge, dass sich die chinesischen Warenströme, vor allem künftig eben auch Elektroautos – so die berechtigte Befürchtung der EU, solange das Verbrenner-Aus Bestand hat – umso heftiger auf Europa konzentrieren. Dies hat bereits zusätzlich zu den bestehenden 10 Prozent weitere Schutzzölle der EU bis zu 35 Prozent provoziert. Als Maßnahme nahezu zwangsläufig, will doch die EU auf diese Weise eine Fehlentscheidung – Verbrenner-Aus – durch eine zweite Fehlentscheidung – Abwehr von Elektroautos aus China – neutralisieren.
Die Frage ist: Kommt jetzt mit Trump der große Handelskrieg? Diese, im Kern, Aufkündigung der internationalen Arbeitsteilung ist für eine so stark exportorientierte deutsche Wirtschaft, die aufgrund ihres vergleichsweise kleinen Binnenmarktes auf den freien und unbehinderten Welthandel angewiesen ist wie keine andere auf der Welt, ein Albtraum. Denn nach China, dem Dorado deutscher Aktivitäten großer wie mittelständischer Unternehmen in den letzten Jahrzehnten, würde damit der nächste große Wirtschaftsraum als Absatzmarkt und Wachstumsmotor eingeschränkt.
In China ist dieser Prozess bereits voll im Gange, wenn auch von der deutschen Öffentlichkeit nur punktuell durch die VW-Krise, nicht in ihrem ganzen Ausmaß wahrgenommen. In und außerhalb Chinas ist es die chinesische Industrie, in zunehmendem Maße die Automobilindustrie, die durch immer stärkere Wettbewerbsfähigkeit – sei es Preisdumping, sei es Qualität, Design etc. – den deutschen Unternehmen das Leben zunehmend schwerer macht. IfW-Präsident Moritz Schularick bringt es auf den Punkt: “Die Gewichte in der Welt verschieben sich dramatisch: China ist vom größten Kunden zum größten Konkurrenten der deutschen Wirtschaft aufgestiegen.“ (Moritz Schularick, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, IfW, Kiel; Süddeutsche Zeitung, Nr.260, 11.11.2024).
Besonders krass hat es die deutsche Autoindustrie in China bei Elektroautos erwischt, vor allem Ex-Platzhirsch Volkswagen. Die deutsche Autoindustrie wurde längst von BYD & Co überrundet und verdrängt, ihr Marktanteil schrumpfte in China von über 30 vH auf inzwischen 16 vH, während chinesische Hersteller inzwischen 62 vH des Marktes erobert haben. Nur als Memo: VW alleine hatte vor zwei Jahrzehnten noch einen Marktanteil über 50 vH.
Batterie-Hersteller BYD, erst seit 2003 als Autoproduzent tätig, hat inzwischen Weltmarktführer Tesla bei reinen Elektroautos (BEV) von der Weltspitze verdrängt und ist seit 2022 als der weltgrößte Hersteller von Elektroautos und Hybriden (PHEV) inzwischen in den elitären Kreis der 10 größten Autohersteller der Welt aufgestiegen.
Selbst im Maschinenbau, einst Weltmarktdomäne deutscher Unternehmen mit über 20 vH Marktanteil, ist China inzwischen vorbeigezogen. Dazu hat auch beigetragen, dass deutsche Weltmarktführer wie Kuka, Putzmeister, Grammer, Kraus-Maffei etc. längst chinesische Eigentümer haben. Autozulieferer Leoni steht vor der Übernahme, große Kapitalanteile an Daimler gehören Geely.
VW-Krise: Gestern noch am Abgrund, heute schon einen Schritt weiter
Auch bei Automobilindustrie? Von den deutschen Automobilherstellern erwartet Trump, dass sie die Autos, die sie in die USA verkaufen wollen, auch in Amerika produzieren. Das betrifft vor allem Luxus-Autos, S-Klasse, 7er BMW, Porsches. Gleichzeitig wirft er Deutschland vor, ihm während seiner ersten Amtszeit nicht den Respekt entgegengebracht zu haben, der ihm als Präsident mit deutschen Wurzeln gebührt hätte, das heißt, er hat auch noch zusätzlich persönliche Ressentiments.
Den angeblich durch Menschen verursachten Klimawandel stellt er in Frage, er will aus dem Pariser Klimaschutzabkommen erneut austreten – die Regierung Joe Biden hat den ersten Trump-.Austritt rückgängig gemacht – , Natur- und Umweltschutz niedriger hängen und stattdessen die Förderung fossiler Energieträger Öl und Gas ankurbeln. Das würde ein Ende der politischen Förderung der Elektromobilität bedeuten, was wiederum im Widerspruch steht zur Regierungs-Integration von Elon Musk.
Setzt Trump all diese Ankündigungen um, so verheißt das über die ganze Wirkungskette gedacht
- für die deutschen Autohersteller wie Zulieferer nichts Gutes,
- für den Automobilstandort Deutschland Schlimmes,
- für die deutsche Volkswirtschaft noch Schlimmeres, nämlich eine Zeitwendenwende mit GAU-Charakter, konkret Abschied vom bisherigen Wohlstands-Geschäftsmodell.
Würde die Administration Trump den Zugang zum amerikanischen Binnenmarkt für ausländische Importe weiter verschließen nach dem Motto „America first“, würde das zwar die deutsche Autoindustrie in Deutschland bei Auslastung der hiesigen Werke und beim Ertrag treffen und beeinträchtigen, aber nicht vom bisherigen Absatz- und Investment-Globalisierungskurs abbringen. Im Gegenteil, es würde ihn nunmehr mit Schwerpunkt USA weiter ankurbeln, nun würden auch Autos der Luxusklasse in USA gebaut.
Die deutsche Autoindustrie hat in den letzten Jahrzehnten durch die Globalisierung ihre Produktion kräftig vorangetrieben – anders als die sonstige europäische Konkurrenz.
Grundsätzlich beruht die Globalisierungs- und Regionalisierungs-Strategie der deutschen Autoindustrie schematisch auf zwei Ursachen:
- Kosten: Es wird Produktion aus dem Hochkostenstandort Deutschland abgezogen und ins billigere Ausland verlagert, meist der Logistik wegen in Europa „vor der Haustüre“ (zum Beispiel Ungarn, Polen, Slowakei, Tschechien etc.) – die Wertschöpfung in Deutschland schrumpfte.
- Absatz: Vor allem die Größe oder das starke Wachstum der Märkte, wie China und USA, in Kombination mit der Erwartung möglicherweise drohender Handelshemmnisse haben zu einem zunehmenden Aufbau, nicht Verlagerung von Produktion von Autos oder Teilen in diese Giga- Wachstumsmärkte geführt.
Man baute aus Absatzgründen – bevorzugt in Kombination mit der Zielrichtung Kostensenkung – neue Kapazitäten für das Wachstum der Märkte vor Ort auf, Schwerpunkt China, aber auch USA und Mexiko. Innerhalb von 20 Jahren hat sich der chinesische Markt von praktisch unter einer Million zur Jahrtausendwende mit 26 Millionen Neuzulassungen im Jahr 2023 zum weltgrößten Automobilmarkt entwickelt, doppelt so groß wie der Pkw-Markt in Europa. Eigene Produktionsstätten vor Ort waren für alle zwingend.
Diese Produktion ging Deutschland insofern ebenfalls verloren, allerdings nur theoretisch und unmerklich, da sie hier nicht aufgebaut wurde. Sie hätte infolge fehlender Arbeitskräfte in Deutschland aber auch nicht verwirklicht werden können. Nur als Beispiel: Der VW-Konzern betreibt in seinem mit allein 3,3 Millionen Autos wichtigsten Markt China 39 Werke mit 90.000 Beschäftigten, in Deutschland 11 Produktionsstätten mit 76.000 Mitarbeiter für 1,2 Millionen ausgelieferte VW (Volkswagen – Pkw-Auslieferungen nach Ländern 2023 | Statista). Diese Werke waren trotz Corona vor Beginn der großen Transformation unter CEO Herbert Diess rentabel ausgelastet. Heute nicht mehr, drei stehen auf der Kippe.
Kurz: Das notwendige Wachstum des Exportvolumens wäre aus Deutschland heraus gar nicht zu bewerkstelligen gewesen. Dennoch hat der Produktionsstandort Deutschland faktische Globalisierungs- und Regionalisierungs-Strategie der deutschen Hersteller absolut an Wertschöpfung verloren. Das zeigt sich am Export. So haben sich die Exporte in die USA in den letzten 10 Jahren um über 250.000 Pkw reduziert. Diese Entwicklung erklärt sich dadurch, dass die deutschen OEMs immer mehr dazu übergehen, Fahrzeuge für den US-Markt direkt im NAFTA-Raum zu fertigen. Die Exporte nach Mexiko konnten um 25 Prozent auf 35.000 Einheiten und die nach Brasilien sogar um 78 Prozent auf 45.000 Einheiten gesteigert werden, da dort Fahrzeugsätze aus Deutschland zusammengebaut wurden.
Im Rückblick kann man sagen, dass die deutsche Autoindustrie die fortschreitende Globalisierung der Weltwirtschaft im Trend der letzten 10 Jahre stark zu ihren Gunsten genutzt hat. Die Erträge flossen reichlich, und wurden von manchen gerne verwendet, um Verluste aus strategischen Fehlentscheidungen in der Modell- und Antriebspolitik oder aus hohen Bußgeldern für Fehlverhalten auszubügeln.
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Unter Trump könnte sich das ändern, denn hohe Einfuhrzölle verstärken den Druck zur Regionalisierung. So hat auch BMW CEO Oliver Zipse jüngst betont, „der beste Schutz gegen Protektionismus ist ein regionaler Ansatz“ (Automobilwoche, Nr. 24, 11.11.2024)
Denn die Abhängigkeit vor allem der Premium-Hersteller vom freien Zugang zu offenen Märkten hat im Trend bis zuletzt weiter zugenommen. Von den 2023 im Inland hergestellten 4,12 Millionen Pkw gingen 3,11 Millionen, und damit mehr als zwei Drittel, in den Export. Unabhängig von den Corona-bedingten Marktschwankungen blieb die deutsche Automobilindustrie in der Inlandsproduktion stark vom Export abhängig, die Exportquote verharrte etwa bei über 76 vH.
Für die Inlandsbeschäftigung unverzichtbar beläuft sich nichtsdestotrotz der deutsche Export gerade einmal auf knapp 31 Prozent der Fertigung im Ausland. Denn der Trend zur Produktionsverlagerung ins Ausland hielt an: Im Vergleich zu 2016 mit 4,4 Millionen Pkw-Exporten schrumpfte das Exportvolumen bis 2023 um rund ein Drittel (- 29 Prozent).
Im bisherigen Verlauf 2024 hat sich die Tendenz hin zur Auslandsproduktion der deutschen Hersteller allerdings strukturell verlangsamt, bedingt vor allem durch die Absatzschwäche bei Verbrennern in China. Chinesische Elektroautos verdrängen deutsche Verbrenner. Premium-E-Autos werden zwar aus Deutschland importiert, können die Absatzlücke beim Verbrenner aber nicht schließen. Die chinesischen Kunden wandern ab. Schwindende Wettbewerbsfähigkeit kommt zu den Zollhemmnissen also noch hinzu – für die deutsche Autoindustrie ein gefährlicher Cocktail, verbunden mit Produktions- und Beschäftigungseinbußen sowohl im Ausland wie in Deutschland selber.
Kann sich der Exportabsatz wieder erholen?
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Autos Made in Germany im Ausland waren bislang unangefochten Verbrennerautos mit hoher Qualität zu hohen Preisen bei fehlender Konkurrenz. Inzwischen ändert sich das langsam, aber sicher zugunsten der chinesischen Konkurrenz. Billige Elektroautos dominieren inzwischen dem chinesischen Markt, zudem sind BYD, Xiaomi und CO dabei, sich auch im SUV-Hochpreissegment breit zu machen. Und sogar die Verbrennertechnik steht seit neuestem bei chinesischen Autoherstellern wieder auf der Agenda.
Ende der Camouflage – China zieht bei VW den Stecker
Was zu der kuriosen Situation geführt hat, dass z.B. BMW mit seinem Werk in Spartanburg (South Carolina) mit knapp 450.000 Autos nicht nur zu einem größten Autohersteller der USA, sondern bereits seit 10 Jahren zum größten Autoexporteur der USA geworden ist (2023: Exportwert rund 10 Milliarden US-Dollar; Exportvolumen rund knapp 300.000 Einheiten der X Baureihen).
Wie stark die Regionalisierung und damit die Ertragsabhängigkeit bei den deutschen Autoherstellern fortgeschritten ist, zeigt sich beispielhaft bei BMW als Spitzenreiter der Entwicklung: Die fünf wichtigsten Exportländer des BMW Werks Spartanburg waren 2023 China mit 24,1 vH des Exportvolumens, Deutschland (12,3 vH), Südkorea (9,4 vH), Kanada (5,6 vH) und Großbritannien (5,4 vH).
In Deutschland verblieben bei BMW und Mercedes Produktion und Export nur der absoluten Premium-Autos, Porsche liefert zu 100 Prozent aus Deutschland. Ganze Schichten in den Werken in Sindelfingen und Dingolfing lebten bis 2023 von diesem Export von Luxus-Autos. Mercedes CEO Oliver Källenius wollte ertragsgeblendet mit einer „luxury only“ diese Abhängigkeit noch verstärken. Mittlerweile ist aber auch bei diesen Premium-Modellen, zusätzlich auch bei Porsche, der China Absatz eingebrochen. Gewinnwarnungen füllen die Tagespresse.
Ein Ausgleich über andere Märkte gibt es für die deutschen Autohersteller im Prinzip nicht, überall fehlt es an allem. Von daher steht zu befürchten, dass nach der China-Marktschwäche vor allem hohe Trumpsche Einfuhrzölle zusätzlich auch noch beim USA Export zu weiteren herben Einbußen führen. Da verbleibt für Finanzvorstände lediglich die Hoffnung, dass die Preisempfindlichkeit der US-Kundschaft gerade in der Premium-Preisklasse eine Überwälzung der Zölle in den Verkaufspreisen – und nicht in den Absatzvolumen der Hersteller – zulässt. Sicher ist das aber nicht, da auch politische Momente eine Rolle spielen.
Die Krise der Auto-Industrie ist eine Krise der Manager
Nur der Vollständigkeit halber sei ergänzt: Bei VW ist aktuell die Schließung von bis zu drei Fabriken für den Bau von E-Autos im Gespräch – allerdings nicht wegen fehlendem Premium-Export, sondern wegen fehlender Nachfrage nach E-Autos. Ob billige Elektroautos, die VW ad hoc noch nicht hat, künftig Besserung bringen, wie von Politik und Medien immer wieder betont, bleibt abzuwarten. Bei ersten chinesischen Investoren, die den europäischen Markt mit kleinen und billigen Elektroautos im Handstreich erobern wollten, ist dem Vernehmen nach große Ernüchterung eingekehrt. Verunsicherung greift um sich.
Sicher ist nur eines: Ein Handelskrieg im Handelsmacht-Dreieck USA, China und Europa wäre ein Gau für die ganze deutsche Autobranche, da dann die Haupt-Ertragsquellen, mit denen die hohen Elektro-Transformationskosten und -Verluste quer-subventioniert wurden, zu versiegen drohen. Ausgleich über Drittmärkte gibt es nicht. Mit 75 vH gingen 2023 drei von vier in Deutschland produzierten Autos in den Export. Mit anderen Worten: „Fällt der Export ins Wasser, säuft die Autoindustrie ab!“
Wie stark in welch unterschiedlichem Ausmaß Handelsrestriktionen und Zölle von USA und China auf die deutsche Autoindustrie über die gesamte Wertschöpfungskette zurückwirken würde, zeigen folgende Entwicklungen in 2023:
- Tragende Säule der Pkw-Exporte der deutschen Hersteller war und blieb Europa, das mit rd. 2,8 Millionen Einheiten knapp 70 vH aller deutscher Pkw-Exporte aufnahm, davon wie immer rd. ein Drittel aus dem VW-Konzern.
- Nach Nord-Amerika (Mexiko, USA, Kanada) führten die deutschen OEMs 2023 mit 506.000 Einheiten 16 vH des Gesamtexports aus. In die USA, dem wichtigsten Partner der deutschen Hersteller weltweit, gingen 2023 rd 400.000 Einheiten, immerhin rd 13 vH des Gesamtexports – die Auslastung von zwei deutschen Autowerken.
- Nach Asien waren die Exporte der deutschen Hersteller bereits 2023 um 8 Prozent auf 574.000 Einheiten rückläufig. Dieser Rückgang lag vor allem an China, dem wichtigsten asiatischen Partner, wohin die Ausfuhren schon im Vorjahr um 15 Prozent auf 216.000 Einheiten einbrachen.
- Nach Südkorea gingen die Pkw-Ausfuhren um 16 Prozent auf 123.000 Einheiten zurück, Japan hingegen konnte um 24 Prozent auf knapp 95.000 Pkw zulegen.
- Der Rest der Welt spielt keine Rolle. Nach Indien wurden 2023 ganze 9.600 Autos aus Deutschland exportiert, nach Brasilien gingen rd 19.000, zehn Jahre zuvor waren es noch rd 45.000.
- Auch Australien und Ozeanien brachten es lediglich auf 96.000 Einheiten.
- Afrika fällt als Exportziel für Neuwagen aus Deutschland fast völlig aus, der Löwenanteil der dort verkauften Fahrzeuge sind Gebrauchtwagen. Ansonsten verrotten in Afrika einem on dit zufolge vor allem nicht recyclebare europäische Elektroautos incl. hochgiftiger Batterien – offenbar von grünen Umweltschützer in Ermangelung ortsnaher Internationaler Umweltkonferenzen noch nicht entdeckt.
Ergebnis: Die häufig von Politik und Medien geäußerte Ansicht, die deutsche Autoindustrie könnte bei Exportverlusten in China und USA einen Ausgleich auf „neuen Märkten“ finden, stellt sich als „mediales Gefasel“ heraus. Die deutschen Hersteller müssen gar nicht erst suchen, neue Märkte von Gewicht gibt es gar nicht sie werden nichts finden!
Bleibt am Schluss die ernüchternde Erkenntnis aus dem vorliegenden „Wetterbericht“: Über der deutschen Autoindustrie stehen in der Tat sehr dunkle Gewitterwolken, die sich durchaus zum Orkan auswachsen können.
- Ausgangspunkt ist die aggressive Weltmarkt-Eroberungspolitik mit zunehmender Vormachtstellung Chinas bei Elektroautos. Die übrigen westlichen Autohersteller haben dem nur Verbrennertechnologie und Einfuhrzölle entgegenzusetzen.
- Deutsche Hersteller verlieren bereits jetzt Märkte, Marktanteile, Produktion und Beschäftigung.
- Schwere Verlust-Gewitterwolken kommen hinzu, bestehend aus hohen Kosten der Transformation bei gleichzeitig hohem Verlust wegen fehlender Nachfrage und struktureller Absatzschwäche bei Elektroautos außerhalb Chinas.
- Starke Verunsicherung der Käufer in Europa wegen des ideologisch begründeten EU-Verbrennerverbots bringen zusätzlich und ohne Not auch noch die bis dato tragende Säule des Geschäftsmodells der Autohersteller ins Wanken; hohe CO2-Strafzahlungen wegen nicht erfüllbarer Emissionsvorgaben kommen hinzu.
- Sollten die US-Einfuhrzölle tatsächlich wie von Trump angekündigt kommen, würde der sich daraus erwachsende trilaterale Handelskonflikt zwischen den Hauptakteuren USA – China – Europa das „Export-Fass“ zum Überlaufen bringen. Die deutsche Autoindustrie schlitterte in die tiefste Krise seit ihrem Bestehen. – Am schlimmsten würde es dabei die kleinen und mittleren Zulieferer treffen, denen die Möglichkeit der sachlichen wie regionalen Quersubvention fehlt.
„Und eins, zwei, drei im Sauseschritt, schlitterte die deutsche Wirtschaft mit!“ (frei nach Wilhelm Busch). All dies zu verhindern, ist Aufgabe der neuen Bundesregierung. Dazu braucht es „Bundesadler, keine Wellensittiche“ (Carsten Maschmeyer).
E-KARREN sind einfach die Zukunft…oder doch nicht?
Die Vorstände von Aktiengesellschaften gehen null persönliches Risiko mit ihren Entscheidungen ein. Ihre Abfindung und Tantiemen bekommen sie auch ohne dass der Konzern Gewinne macht. Das merkt man an deren „ruhiger Hand“ während der Sozialistendiktatur in Berlin. Da regte sich wenig Kritik an der hochheiligsten Klimapolitik der Ampel.
Ich denke, dass eigentümergeführte Unternehmen nicht so entspannt sind, da sie das unternehmerische Risiko tragen, wenn die Politik mit ihrer Planwirtschaft abschmiert.
Obwohl einige hochrangige chinesische Politiker die deutsche Außenministerin Baerbock zur Persona non grata erklärt haben und die Chinesen wegen deren losem Mundwerk keine deutschen Autos mehr kaufen wollen, droht die Baerbock beim Gipfel in Brasilien schon wieder in unverantwortlicher Weise den Chinesen. Fast ein Drittel unserer Auto-Exporte bricht deshalb weg. Ein nicht mehr gut zu machender Schaden für unsere deutsche Wirtschaft. Sollte jetzt auch noch Trump wegen der Hetzkampagnen deutscher Politiker und der deutschen Lügenpresse gegen ihn persönlich, auch noch Zölle auf deutsche Autos erheben, muss man sich ernsthaft fragen, wohin wir unsere Auto noch liefern wollen. Die deutsche Politik macht das Herz unserer Wirtschaft, die deutsche Automobilindustrie, in ihrer eigenen Dummheit kaputt. Die Grünen anscheinend mit voller Absicht.
Die Automobilindustrie geht den Weg anderer Sparten in Deutschland. Blöd nur, dass sie eine der letzten nennenswerten Stützen der Volkswirtschaft ist.
Tja, die Generation der Eltern wird ihre Kinder ohne Arbeit stehen lassen… ob die Kids dafür ein besseres Klima haben werden, wird in China und Indien entschieden…
So viel Verantwortogslosigkeit gegenüber den Nachkommen muss man erstmal suchen.
Natürlich wird die Abschottung durch Zölle auch den USA schaden, aber diese riesige Volkswirtschaft hat jede Menge Reserven und wird nachteiligen Effekte gut abpuffern können. Deutschland kann dies nicht. Wenn man dann noch die realitätsblinde Weltrettungspolitik des links-grünen Altparteienkartells und der EU-Bürokratendiktatur in Rechnung stellt, dann ergibt sich ein toxisches Gemisch, das den weiteren Niedergang unseres Landes unumkehrbar machen wird.
Das Übel liegt tiefer und ist mindestens 30 Jahre alt! Die Grünen mit ihrem Auto-Bashing. Zwischenzeitlich hockt eine Julia Willie Hamburg bei VW. Wir betrachten lediglich die Folgen einer langjährig schleichenden Entwicklung. Zölle und Lohnkosten, Energie und Steuern on top.
Es sind nicht die Grünen. Es sind die Normalmenschen.
Die Grünen sind einfach nur Marktschreier – ignorieren ist immer noch zu viel Aufmerksamkeit für sie.
Es sind die Normalen, die diese Ideologie umsetzen.
Von Asien, über Mexico und Kanada, bis Europa ist man in der Automobil- und Zulieferindustrie, und in den dahinter liegenden Machinenbauern usw. über die drohenden handelspolitischen Maßnahmen der Trump-Administration besorgt. Wir wissen heute noch nicht, was genau wann und mit welchen Auswirkungen passieren wird. Wir wissen nur, dass Unbill zu erwarten ist. Was immer kommt, es wird von den Trump/MAGA-Anhängern bei TE, Redaktion und Lesern, inbrünstig herbeigeschrieben und herbeigesehnt worden sein. MAGA-Save America with God, Guns and Guts.
Tja, es gibt nur einen Ausweg. Die ganze faule Bagage in Europa muss wieder arbeiten. Die ganzen „Politiker“, Sesselfurzer, Bedenkenträger, Medienfuzzies, Tagediebe und Vollpfosten gehören wieder in die Produktion. Ohne eiserne Besen wird es nicht gehen.
Wo soll denn die Ricarda oder der Kevin arbeiten? Wollen Sie ihr Kollege sein?
Wir haben zu viele Geisteswissenschaftler – über Bedarf viele. Diese Leute sind lediglich in homeopatischen Dosen gut für die Gesellschaft, müssen aber ausgezeichnete Intellektuelle sein. Eine Armee an Germanisten müssen wir aber durchfüttern und da sie ja auch studiert haben, brauchen sie ein GEhalt wie ein MINTler…
Numerus Clausus muss man genau bei Fächern einführen, die die GEsellschaft in kleinen Mengen benötigt – Germanisten, Politologen. Ärzte, MINTler werden viele benötigt, also sollen es auch viele lernen dürfen…
Ist aber irgendwie anders in DE. Und nun müssen wir für alle Soziologen Jobs finden… Soziologe als Bankberater, Projektmanager ohne Branchenkenntnisse? – Diese Leute sind schlicht für ihre Jobs nicht qualifiziert.
Sie gehören in die Integrationsheime zu den Asylanten und sollen integrieren. Insbesondere Frauen.
Alles richtig.Was mir fehlt ist aber: Wir produzieren zu teuer! Neufahrzeuge sind auf ein Preisniveau gestiegen, bei dem der private Autokäufer sich verweigern muss. Das gilt im Inland und nicht viel mehr im Ausland.
Warum produzieren wir zu teuer? Das liegt im Wesentlichen an den traditionell hohen Arbeitskosten, neuerdings an den politisch herbeigeführten, viel zu hohen Energiekosten und – speziell bei den Elektroautos – an den teuren Batterien, die wir nicht selbst herstellen. Allerdings muss man festhalten, dass ein deutscher Arbeitnehmer schon allein wegen hoher Steuern und Sozialabgaben, hoher Preise für die allgemeine Lebenshaltung im Vergleich zu ausländischen Werktätigen so viel mehr verdienen muss.
Das allgemeine Niveau in Deutschland ist im globalen Vergleich einfach zu hoch. Alles müsste runter, Lebenshaltungskosten, Energiepreise usw. genauso wie Steuern und Abgaben. Im Endeffekt wären wir dann deutlich wettbewerbsfähiger, allerdings hätte der Staat nicht mehr so viel Geld für Soziales und zum Verschenken in alle Welt.
Die altbekannte Lohn-Preis-Spirale ist von jeher durch staatliche Gier getrieben worden. Stets ist es der Staat gewesen, der die Spirale in Gang setzte. Jetzt, in dieser Situation, müsste es genau umgekehrt sein:
Der Staat müsste beginnen und Steuern und Abgaben senken, dafür sorgen, daß die Energiepreise auf international vergleichbares Niveau sinken. Und er müsste die Verunsicherung der inländischen Konsumenten beseitigen. Weg mit dem Verbrennerverbot z.B., mit den unseligen CO2 Abgaben! In einer solchen Zeit kann man es sich einfach nicht leisten, einer Ideologie wegen alles zu opfern.
Man sollte dazu auch betrachten, dass die deutsche Ausstattung eines Neuwagens minimalistisch ist, für US-Verhältnisse unmöglich, dazu noch die Standard-Gangschaltung. Alles kombiniert mit den hohen Preisen. Die hohen Lohnkosten in Deutschland sind auch differenziert zu betrachten, denn selbst Fachkräfte verdienen viel zu wenig. Beispielsweise ein FedEx-Fahrer macht gut 98.000 USD/Jahr, wer strategisch günstig in einem Niedeigsteuerstate, wie Florida lebt, hat brutto fast netto, es kommen Krankenversicherung und Hauskredit oben drauf. Konkret unser Nachbar, seit knapp 12 Jahren in den USA, Exilkubaner, hat ein Eigenheim mit Pool und zwei Autos (ein Truck, einmal “normal” Sonata), zwei Kinder, Frau Teilzeit beim Zahnarzt. Wer kann sich das in Deutschland leisten? Bei fast strammen 50 % Sozialabgaben für schlechteste Leistungen der GKV! Dazu noch Steuern für alles mögliche. In Deutschland findet ein Großangriff auf den Wohlstand der arbeitenden Bevölkerung statt! Die Lebensmittelpreise sind übrigens fast gleich, Butter kostet aktuell ca 4 USD bei Target und in Deutschland geht es wacker auf die 3,70/4 EUR zu.
Wir zahlen insbesondere bereits im EU-Vergleich fürs gleiche Auto mehr als in anderen Ländern. Wer da noch „deutsche“ Autos kauft ist schon lange selbst schuld.
Die VR China hat über die letzten Jahre ihr Land sehr erfolgreich industrialisiert und Millionen gut bezahlter Industriearbeitsplätze geschaffen. Donald Trump will die Industriearbeitsplätze aus Mexiko und China wieder zurückholen. In den USA wird praktisch kein einziger LKW mehr gebaut, ist alles jetzt im Süden. Die Deutschen hingegen haben mutwillig ihre Schlüsselindustrie zerstört, die Arbeitsplätze wären unwiederbringlich auch bei einer Abkehr von der zerstörerischen Dekarbonisierung in Ländern mit niedrigeren Löhnen und oft sogar höherer Qualifikation. Die Mitarbeiter haben über viele Jahre die zerstörerischen Ampelparteien und die wenigstens offen industriefeindlichen Grünen gewählt. jetzt kommt eben die Rechnung, deshalb kann man das Jammern jetzt nicht verstehen. Das wurde genau so alles bestellt und wird jetzt eben geliefert.
„All dies zu verhindern, ist Aufgabe der neuen Bundesregierung.“
Sorry, aber ich finde das super, dass Trump die Zölle erhöhen will, Denn er hat damit vollkommen recht! Und der Tenor des Artikels ist mir viel zu lamoryant!
Als das berühmt-berüchtigte TTIP-Abkommen 2016 mehr oder weniger fertig auf dem Tisch lag, war es speziell die deutsche Sozialdemokratie, in personam Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der die Schaffung eines zollfreien Handelsraumes mit den USA verhindert hat. Die deutsche Öffentlichkeit wurde damals mit dem Schreckgespenst des Chlorhühnchens aufgehetzt, dabei ist amerikanisches Geflügelfleisch wegen der deutlich höheren Hygiene durch die Behandlung dramatisch weniger keimbelastet (MRSA!!!) als europäisches, dass einmal nur nebenbei. Bei Wikipedia wird das Scheitern von TTIP übrigens Trump zugeschrieben, eine der vielen faustdicken Lügen der links-grünen Blase.
Das ist für mich der erste Grund, warum ich dieses Geheule über Zölle nicht hören mag – es war der explizite europäische Wunsch Zölle beizubehalten.
Zum zweiten fehlt mir in dem Artikel die Feststellung, dass Europa 400 % höhere Zölle auf PKW erhebt als die USA: die USA nehmen 2,5 % für den Import von PKW, Europa nimmt 10 %. Daher halte ich es für sehr angemessen, wenn Trump nun endlich die Zölle erhöht.
Und wie man leicht beim Statistischen Bundesamt nachlesen kann: rund die Hälfte der europäischen Ausfuhren in die USA sind gänzlich ohne Zoll Abgaben (48%), den umgekehrten Weg aus den USA nach Europa schafft nur rund ein Viertel der amerikanischen Waren (26%)
Im Ergebnis ist der gesamte Handelsstrom aus Europa in die USA mit 3,5 % Zoll belastet, der Strom aus den USA nach Europa mit durchschnittlich 5,2 %, das sind 48,6% mehr Zoll durch die EU!
Trump hat dazu in seiner ersten Amtszeit etwas ganz banales gesagt, was sich die jammernden Europäer immer noch hinter die Ohren schreiben könnten: lasst uns die Zölle ganz abschaffen, dann habe ich überhaupt kein Problem mit euch.
Aber die Wirklichkeit hinter all diesen Themen ist ebenso trivial wie unsympathisch: die Europäer versuchen sich im Cherry-Picking – und wenn’s mal nicht klappt wird öffentlich laut herum geheult und das Gegenüber – also Trump – wie auch hier im Artikel im Zweifel auf das übelste diffamiert.
An dieser Stelle darf ruhig die Frage danach gestellt werden, warum der deutsche Markt so klein ist? Antwort: Die Deutschen zahlen zu viel Steuern, müssen Milliarden für die EU berappen und Millionen von Zugereisten Asylanten durchfüttern. Das nennt sich dann Sozialstaat. Für Konsum bleibt da wenig übrig und ein zugelassenes Kraftfahrzeug, ist in diesem Land durchschnittlich 10 Jahre alt. Darüber hinaus ist Energie in diesem Land ein Luxusgut.
If ideology is master, we reach desaster much faster…
Nach diesem Leitspruch verfährt offensichtlich die Politik in D & EU und wundert sich, dass die Automobilindustrie in Europa in die Knie geht. In Italien ist die Lage der Automobilhersteller übrigens noch viel dramatischer
Die Idee, dass es für den Handel von Waren (und Dienstleistungen) keine räumlichen oder quantitativen Grenzen gaben darf, ist nur die merkantile Ausprägungen des no-nations-no-borders, die in der in unbegrenzten Migration mit Einwanderung als Menschenrecht ihre Entsprechung findet.
Wirklich vital abhängig von unbegrenztem Welthandel sind derzeit nur drei Nationen: Deutschland, Japan und Südkorea. Schaut man genauer hin, erkennt man den Grund. Vordergründig ist es so, dass ihre Industrie Waren in einer Menge herstellt, die nur zu einem Bruchteil quantitativ der heimischen Nachfrage entsprechen.
Historisch handelt es sich bei allen drei um die großen Verlierer des Zweiten Weltkrieges. Das gilt auch für Südkorea als ehemalige japanische Kolonie. Genauer waren es drei Parvenüs, die bereits im 19. Jahrhundert, als sie sich national einigten oder nach außen öffneten, für den Imperialismus („Platz an der Sonne“) zu spät kamen – die Claims waren schon 200 Jahre zuvor abgesteckt worden. Als es im 19. Jahrhundert zur industriellen Revolution kam, und die Dampfschiffahrt Deutschlands Nachteile beim Zugang zum Meer annihilierte, nutzte Deutschland die Chance dieser Disruption der alten Ordnung und es gelang ihm der Aufstieg als merkantile – nicht militärische! – Supermacht. Das deutsche Kaiserreich entsprach am Ende des 19. Jahrhundert in seiner Rolle als Werkbank der Welt ziemlich genau dem, was heute China darstellt. Hochdynamisch, mit einer funktionierenden Justiz, Rechtssicherheit und liberaler Wirtschaftsverfassung, hervorragenden Bildungssystem und einer jungen Bevölkerung brach es brachial in die auf militärischer Stärke beruhende imperiale Ordnung ein, indem sie es mit Waren made in Germany flutete. 1914 erzeugte Deutschland mehr Elektrizität als Großbritannien und Frankreich zusammen.
Japan forderte in dieser Zeit im Pazifik die europäischen Kolonialmächte heraus, beendete den russischen Imperialismus im Pazifik, legte den Keim für antikoloniale Emanzipation der Sino-Asiaten und profitierte von ähnlichen Voraussetzungen wie Deutschland. Das schuf enorme Spannungen, die schließlich in einen großen Krieg münden mussten, also die beiden Weltkriege. Von Anfang war es dabei Ziel der Briten und Franzosen, später auch Amerikaner, Deutschland und Japan als weltpolitisch relevante Mächte zu zerschlagen.
Wie wir wissen, gelang dies nachhaltig in politischer und militärischer Hinsicht, nicht aber wirtschaftlich, was auch daran lag, dass die Amerikaner, im Unterschied zu 1918, nach 1945 ein Eigeninteresse hatten, dass Westdeutschland und Japan wirtschaftlich rasch wieder auf die Beine kamen, damit sie den Alliierten die Kriegskosten des 2. Weltkrieges bezahlen konnten. Doch es blieb Deutschen und Japanern nur, die Krumen dessen aufzulesen, was die anderen aus Mangel an Interesse oder aus Faulheit liegenließen. In Wahrheit wurden die Industrien beider Länder zu reinen Exportwirtschaften. Eine solche aber bedingt zwingend die Kombination aus niedriger innerer Kaufkraft (durch konkurrenzfähige, also niedrige Löhne) mit hohen Erlösen im Ausland, also permanenten Aushandelsüberschüssen zuungunsten der Exportabnehmer.
Die gigantischen Staatsdefizite der USA oder der mediterranen Länder legen davon Zeugnis ab. Diese Länder hatten und haben gar nicht das Geld, die Massen an Waren zu bezahlen, die sie von den Deutschen, Japanern und Chinesen beziehen. Das ganze geht überhaupt nur durch das Konstrukt des „Fiat-Geldes“, also von Zentralbanken ohne Deckung geschöpften Geldes, mit dem sie über innere Verschuldung dann diese Waren bezahlen.
Das erzeugt auf beiden Seiten Kollateralschäden, die nicht sofort sichtbar werden. Neben der Verschuldung der Abnehmer – bei Deutschland hinsichtlich der Euroländer bezifferbar durch die Target-2-Salden – entsteht im Lieferland, also Deutschland eine Fehlallokation an Kapital bei rein exportorientierten Unternehmen, die Dinge produzieren, die in Deutschland niemand braucht.
Es gibt weitere Mechanismen, die ich hier nicht anspreche, und die dazu geführt haben, dass Deutschland große Teile seiner Konsumgüterindustrie an Osteuropäer und China verloren hat. Hier sind wir in der Situation wie die Amerikaner bei Autos. Kompensiert wurde dies lange durch eine steten Stellenaufbau bei Automobil und Maschinenbau.
Doch dieses Verhältnis ist ungesund, lässt sich beiderseitig nicht unbegrenzt aufrechterhalten. Chinesen und Amerikaner wollen nicht länger deutsche Autos kaufen, sondern sie selbst herstellen. Bei Maschinen ist es ähnlich.
Nun fällt uns Deutschen die geistlose Konzentration auf Export – UND – unser religiös anmutender Glaube an no-nations-no-borders tonnenschwer vor die Füße. Das in Saarlouis oder demnächst wohl in Emden oder Zwickau geschlossene Autowerk ist bloß die konkludente Entsprechung zum Messerstecher von Solingen oder den zahllosen Vergewaltigungen deutscher Frauen. Unfähig, gelähmt, ideologisch verbohrt und borniert verharren wir in Schockstarre, während um uns herum alle die Zeichen der Zeit erkannt haben.
Wieder werden die Claims neu abgesteckt, so wie im 17. Jahrhundert, und wieder kommen wir zu spät. Und zahlen einen bitteren Preis.
Man darf bei alldem nicht vergessen, die drei Weltkriegsverlierer sind allesamt rohstoffarme Länder, die nichts anderes als ihr weltweit anerkanntes Ingenieurs- und Facharbeiterwissen besaßen.
Dafür haben haben wir heute in Deutschland aber Gender- und Klimawissen sowie die weltweit höchste Moral.
Auch das war früher anders, da kam laut Bertold Brecht erst das Fressen und dann die Moral.
So ist es. Vor allem unsere amerikanischen ‚Freunde und Partner‘ haben mindestens seit dem Kabinett Obama I immer wieder laut und vernehmlich darauf hingewiesen, dass sie nicht in alle Ewigkeit bereit sein werden, die hohen deutschen Leistungsbilanzüberschüsse zu finanzieren. (Die Griechen konnten es irgendwann nicht mehr, und andere europäische Nachbaren haben auch schon länger die Nase voll.) Unsere Leistungselite hat sich da immer lachend zurückgelehnt und liess vermelden, wir wären halt so gut und da könne man eben nichts machen. Unsere ‚Freunde und Partner‘ konnten. Die billige Energie: weggebombt, die billigen Rohstoffe: wegsanktioniert, die grossen Märkte: wegpolitisiert. Und nun gehen eben die Lichter aus, denn Binnenkonsum hat hier die letzten drei Jahrzehnte wirklich keinen interessiert. Und nebenbei bemerkt, Deutschland ist Teil des sog. ‚europäischen Binnenmarktes‘, und der wäre mit ca. 500 Mio potentiellen Käufern zahlenmässig um ca. 1/4 grösser als der US-Markt. Es fehlt halt die Kaufkraft.
Quotes:
1.“Japan forderte in dieser Zeit im Pazifik die europäischen Kolonialmächte heraus, “
true
2 „beendete den russischen Imperialismus im Pazifik“
wie bitte ?!
3,“ legte den Keim für antikoloniale Emanzipation der Sino-Asiaten und profitierte von ähnlichen Voraussetzungen wie Deutschland. “
An welcher Uni haben Sie denn Geschichte studiert ??????
Krasser koennte Ihre Geschichtsklitterung nicht sein.
Trotzdem: ich habe Ihnen aber einen Punkt gegeben, als Fleissnote !
Trump ist nicht der Haupturheber dieser Entwicklung, auch nicht Xi oder Putin. Es ist die deutsche Regierung mit ihrem Kniefall vor der korrupten EU. Ein souveräner Staat könnte diesen ganzen Mumpitz (Energiewende, Green Deal, Verbrenner aus, hirnrissige Sanktionen gegen unseren wichtigsten Energielieferanten usw.) einfach stoppen. Wir sind (noch) nicht Teil der vereinigten Staaten von Europa. Möge es die nie geben. Einfach die Grünen aus dem Bundestag jagen (auch die Grünen in den Altmüllparteien) und endlich Politik für Deutschland machen. Es ist noch nicht zu spät. Im Februar haben wir vermutl. die letzte Chance dazu. Sei schlau, wähl blau.
Wenn erst eine Bresche in den ehemals freien Welthandel geschlagen wurde, dann machen andere Nationalstaaten fröhlich mit und vergessen die Schwüre nach dem Ende der Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933.
Das Datum 1933 hat nichts mit den Ereignissen in Deutschland zu tun, sondern mit der Wallstreet in den USA.
Waren es denn aktuell nicht die Europäer die Strafzölle von 35 % auf chinesische Automobile verhängten? Angeblich wegen Staatszuschüssen in China. Doch gleiches sagen die Amerikaner- denn diese kennen kein Kurzarbeitergeld,
Energiezuschüsse etc. So wird sich ein neues 1929 kaum noch vermeiden lassen.
Sehr gute Analyse mit vielen Fakten : einen Trump hat es aber nicht wirklich gebraucht um den Wohlstand durch Automobilindustrie und Zulieferer hier in Deutschland zu vernichten . Das hat seit vielen Jahren deutsche und EU Politik selber gemacht . Alle Verbände und Gewerkschaften sowie Betriebsräte und CEOs waren begeistert von der E–Mobilität. Unser Robert versprach ganze Batteriefabriken für zig tausend Beschäftigte usw.usw. Alles bla bla . Mit normalen Menschenverstand und wenn man in Physik nicht ständig Kreide holen war in der Schule , konnte man wissen, das dieser Irrsinn niemals funktioniert Dazu Verbrennerverbot und völlig fehlgeleitete Subventionen (sprich Milliarden Steuergelder)in die E Mobilität verschwendet , einfach nur lächerlich . Antriebsoffene Technologie nach dem Bedarf der Kunden , siehe Toyota , das war die Idee jahrzehntelange Erfolgsgeschichte der Automobilindustrie. Hochmut , Arroganz ,Selbstüberschätzung gepaart mit viel Dummheit ist eine schlechte Mischung ,die leider in die Richtung führt in die dieses Land jetzt in unvorstellbaren Tempo rutscht. Das schlimmste liegt noch vor uns , ganz sicher , und keine Politik der Vernunft mit der Weichenstellung in Richtung Marktwirtschaft und Wohlstand ist in Sicht, das ist das eigentlich schlimmste. Und diesen Schritt und Chance haben die Amerikaner ab Januar uns deutschen nun voraus , so einfach ist das .
Ich habe nur die Überschrift gelesen und spare mir den Rest…. Nein, nicht D. Trump ist das grösste Risiko für die Deutsche Automobilindustrie sondern die Deutschen Grünen sind das grösste Risiko für die Deutsche Automobilindustrie! So lange man sich dieser Erkenntnis verweigert ist jedes weitere Wort verlorene Zeit. Es ist wie beim Alkoholiker der sich seine Sucht erst eingestehen muss bevor er eine Chance hat diese zu überwinden. Wenn Deutschland für seine Probleme weiter Schuldige in den USA, in China … sucht, nur nicht bei sich, wird es sich weiter grünbesoffen zu Grunde richten.
Sie machen es genau wie ich, stelle ich fest. Es ist nämlich so, dass ich mich in etwa so für die deutsche Automobilindustrie interessiere, wie sich die Industrie für mich als deutschen Kunden interessiert: Gar nicht!
Ein US-Börsenexperte auf CNBC empfahl, dass Deutschland verstärkt auf die Rüstungsindustrie setzen soll.
Wie wir alle wissen waren BMW und Mercedes mal Giganten in der Flugzeug- und Panzerindustrie.
So richtig Sinn macht das erst, wenn auch dazu ein „passender Krieg“ vorhanden ist. So langsam wird es echt makaber.
Mercedes und BMW hatten im letzten Weltkrieg lediglich die Motoren geliefert. BMW ausschließlich Flugzeugmotoren.
Das ist nicht richtig. Daimler-Benz hat sehr wohl verschiedene Arten auch schwerer Fahrzeuge in verschiedenen Werken für die Kriegswirtschaft Hitlers gebaut, neben den Fahrzeug- und Flugzeugmotoren natürlich.
Tja, die Suppe wurde perfekt angerührt: Zerstörungsbesessene Politiker, männchenmachende Vorstände, linksblinde Medien und Wähler, die vermutlich immer noch meinen, es sei in köl’scher Manier noch immer irgendwie gut gegangen. Nein Freunde, diesmal nicht, diesmal gilt’s. Ich bin aber relativ sicher, daß ebendiese Wähler lieber wieder die Wellensittiche der Blockparteien wählen werden, weil sie Veränderungen (die in diesem Fall „Ärmel hochkrempeln und ranklotzen“ hießen) meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Und die sich nicht klar machen, daß die soziale Hängematte, die sie vermeintlich auffängt, äußerst dünn ist und umso dünner und reißgefährdeter ist, je mehr meinen, sich dort hineinfallen lassen zu wollen. Zudem liegen da schon Millionen von Migranten und Ukrainer drin. Ich hab’s schon immer gesagt: Die Deutschen müssen wie immer erst ganz unten ankommen, vorher ändern sie sich nicht.
Die deutsche Automobilindustrie war schon vor der Wahl Trumps so „kriegsfähig“ wie die deutsche Bundeswehr es ist: gar nicht. Die potentiellen Zölle Trumps mögen die Abwicklung beschleunigen, aber eine mittel- bis langfristige Überlebenschance hätte es unter den gegebenen, zum nicht geringen Teil selbst verschuldeten, Bedingungen auch so nicht gegeben.
Chemieindustrie weg, Stahlindustrie weg, Automobilindustrie weg und die Sozialausgaben explodieren. Good luck.
Düstere Perspektiven für den Automobilstandort Deutschland….wo diese aber auch selber zu beigetragen haben. So hatte man zb nur die riesen renditen im auge wenn das e-auto in massen gekauft würde. Dazu gab/gibt es viel geld vom staat siehe e-auto prämie, förderung von ladestationen, wegfall der kfz-steuer. Aber das ging ja nach hinten los. Auch hat man nicht früh genug erkannt das wieder mehr bürger günstige autos brauchen (kaufen würden).
Naja an Trump wird die deutsche Autoindustrie nicht zu Grunde gehen! Das ist vollkommen lächerlich!
Die deutsche Autoindustrie geht zu Grunde weil sie Idioten als Vorstandsvorsitzende hat! Tja ein bisschen BWL, dass JEDER nebenbei in 2 Jahren Abendstudium erwerben kann … reichen halt nicht um Konzerne zu lenken und zu führen…
Es ist einem BWLer halt nicht vermittelbar, was der Unterschied zwischen Elektroschrott und Verbrennertechnik ist!
Anstatt sich mit den Politikern ins Bett zu legen, hätten diese Pseudomanager mal ordentlich diesen Politclowns den Marsch blasen sollen… nun ist es zu spät… die Chinesen lachen sich tot! Haben sie die Elektroschrottquatsch ja ein paar Jahre mitgespielt… sobald die deutsche Autoindustrie TOT ist, werden die wieder voll auf Verbrenner setzen denn Ausserhalb von WOKEropa zählt EINZIG und ALLEIN der Verbrenner!!!!
Aber gut dafür gleicht sich Deutschland Industriell und kulturell Afghanistan an! In 20 Jahren wird man ausser geographisch keinen Unterschied mehr feststellen können…
Ich kann Ihnen da mit Blick auf ein naechstes Familienlitglied, das -nach Qualifikation, Befaehigung und auch Betrachtungshorizont nicht ueber den Anspruch eines GKV-Sachbearbeiters hinausreichend- durch „gruppendynamische Anpassungsfaehigkeit“ und dem dementsprechenden Stallgeruch des systemkonformen Durchschnittsdilettanten innerhalb der VW AG in eine leitende Stellung rutschte, tatsaechlich nur zustimmen.
Da ist dann irgendwann eine Katharsis unvermeidbar.