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Von Mercedes-Benz bis Bosch

Warum deutsche Unternehmen ihre Standorte nach Polen verlagern

von Gastautor

27.02.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Fast 10.000 deutsche Betriebe sind bereits in Polen tätig, und ihre Zahl nimmt stetig zu. Die Gründe dafür reichen von einer niedrigen Abgabenlast bis hin zu einer gut funktionierenden Infrastruktur. Deutschland läuft Gefahr, von Osteuropa abgehängt zu werden. Von Samuel Faber

Polens Wirtschaft boomt. Seit 1991 – das Coronajahr 2020 ausgenommen – weist das Land positive Wachstumsraten aus. Auch für dieses Jahr schätzen Experten einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2,7 Prozent, während Deutschland mit 0,2 Prozent unterhalb des EU-Durchschnitts liegt. Dieses Niveau werden die Slawen laut Statista auch in den nächsten Jahren beibehalten.

Die Arbeitslosigkeit liegt bei 2,7 Prozent; 0,4 Punkte unterhalb der in Deutschland, es herrscht dort also Vollbeschäftigung. Auch beim Thema Staatsfinanzen steht Polen auf soliden Füßen. Die Staatsverschuldung liegt bei rund 50 Prozent, während Deutschland Verbindlichkeiten für fast 60 Prozent im Verhältnis zum BIP aufgehäuft hat.

Kurz: Polen entwickelt sich prächtig. Während in Deutschland Industrieverbände, Ökonomen und Oppositionspolitiker vor der nächsten Rezession warnen, hört man aus dem östlichen Nachbarland nur Positives: „Polen bietet attraktive Investitionsbedingungen, vor allem durch die Nähe zum Standort Deutschland, eine hervorragende Infrastruktur, ein hochklassiges Lieferantennetzwerk und gut ausgebildete, motivierte Mitarbeiter“, freut sich Lars Gutheil, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) in Warschau.

Polen ist längst kein Billiglohnland mehr

Die Polen haben längst mit dem Klischee der ewigen Erntehelfer gebrochen. Wo früher die Spargelstecher nach Franken, Lauenburg oder Rheinhessen reisten, um gutes Geld zu verdienen, sind es heute deutsche Fachkräfte, die zunehmend nach Polen ziehen. Das Angebot kann sich sehen lassen. Während die Lebenshaltungskosten geringer sind, steigen die Löhne von Jahr zu Jahr.

Auch die deutsche Wirtschaft hat Polen längst als Standort erkannt. Laut AHK Polen haben deutsche Unternehmen mehr als 36 Milliarden Euro in Polen investiert und beschäftigen dort etwa 430.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch hier stimmt das Klischee längst nicht mehr, dass Betriebe lediglich wegen niedrigerer Löhne nach Posen, Warschau oder Krakau abwandern.

Polnische Mitarbeiter sind häufig ideenreicher

Sebastian Seitz, Geschäftsführer der Friedhelm-Loh-Gruppe (FLG), erklärt das so: „In Polen gibt es eine andere Art zu denken. Gerade in der Softwareentwicklung ist die Herangehensweise für ein Projekt ausschlaggebend.“ In insgesamt drei Standorten entwickelt die Tochterfirma FLG, Digital Technologie Poland, Software. Seitz selbst sieht gerade in den polnischen Mitarbeitern das größte Potenzial für sein Unternehmen. Dabei arbeitet FLG mit der Universität Zielona Góra zusammen, die im Bereich Computer Science ausbildet.

„Die Absolventen sind bereit, sich intensiv mit den Abläufen unserer Kunden zu befassen – davon profitieren wir. Das ist besser als der in Deutschland oft unternommene Versuch, ‚fertige‘ Mitarbeiter zu rekrutieren.“ Auch Seitz sieht den geringeren Lohn in Polen nicht als ausschlaggebend an: „Natürlich sind geringere Kosten immer hilfreich, sie sollten aber nicht die Triebfeder sein. Jeder ausländische Unternehmenszweig ist dann ein Gewinn, wenn er richtig eingesetzt wird. Insbesondere bei der Softwareentwicklung sind Ideen, Kompetenzen und Arbeitsweise erheblich relevant.“

Mercedes Benz und Bosch sind schon da

Doch nicht nur die Friedhelm-Loh-Gruppe, auch andere deutsche Betriebe entscheiden sich für das osteuropäische Land. Ein Beispiel hierfür ist Miele. Bis ins Jahr 2027 wandern 700 Arbeitsplätze von Gütersloh nach Polen. Ein Grund hierfür ist die marode Infrastruktur in Deutschland. Ob der Ausbau von 5G oder Glasfaser, eine völlig ineffiziente und kundenfremde Deutsche Bahn, oder eine Verwaltung, für die Digitalisierung ein Fremdwort ist, sanierungsreife und deswegen gesperrte Brücken: All das hat Polen Deutschland voraus. Unternehmen reagieren auf Anreize und haben das Ziel, zu wachsen – etwas, was Deutschland lange Jahre ausgezeichnet hat und heute immer mehr verloren geht.

Das bemerkte auch Bosch. Erst jüngst kündigte das Traditionsunternehmen an, 250 Millionen Euro in ein Wärmepumpen-Werk in Dobromierz zu investieren. Ebenso Mercedes-Benz: Ende 2022 gab der Konzern bekannt, künftig in Polen E-Transporter zu bauen, mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro. Auch der Online-Händler Zalando plant in Bydgoszcz den Bau von zwei Logistikzentren mit 4.000 Mitarbeitern. Bosch, Mercedes und Zalando sind dabei drei von mehr als 9.500 Firmen, die Standorte in Polen betreiben. Und es werden immer mehr.

Polen wird Deutschland überholen

Auch die Steuerlast für Unternehmen spricht für das osteuropäische Land. Während Betriebe in Deutschland knapp 30 Prozent an den Staat abdrücken müssen, sind es laut Statista in Polen lediglich 19 Prozent. Hinzu kommt: Polen hat nicht mit Integrationsproblemen zu kämpfen, da kaum Menschen aus dem arabischen und afrikanischen Raum nach Osteuropa ins Land kommen. Offenkundig ist das Sozialsystem dort weniger attraktiv als hierzulande.

Egal, wo man hinblickt – ob Fachkräfte, Infrastruktur oder Abgabenlast: Polen wird Deutschland in den nächsten Jahrzehnten überholen, so lange sich in Berlin die Politik nicht fundamental ändert.

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52 Kommentare

  1. Quatsch: in Polen kann man bei Software ggf. als deutsche max. Löhne zahlen die besten Leute bekommen, in D. nur die Zweitklassigen, weil nichts auf dem Markt usw.. Polen wurde von D. nach 1990 gezielt mit aufgebaut. Staaten wie Irland, Polen, Ungarn, Tschechien haben nach 1990 jede Menge Vergünstigen bekommen, weil man kein Armenhaus längere Zeit neben sich haben wollte. Dies hier ist nun die Errungenschaft auch dieser Förderungen. Und so sollte man das auch darstellen.

  2. Vielleicht hilft eine Zwangszuweisung von Fachkräften via Quote. So wie in Südafrika. Kein Betrieb eines Weißen ohne Stellen für sie wissen schon wen. Fertigkeiten und Fähigkeiten egal, aber Mindestlohn muss gezahlt werden. Wenn die Herrschaften keine Lust haben, zu arbeiten – Pech für den Unternehmer. Wenn er nicht aufpasst, ist er dran wegen Rassismus. Gezahlt werden muss trotzdem. Ab einer bestimmten Größenordnung eine tolle Maßnahme, um die Leute aus offiziellen Statistiken herauszuhalten. Keine faulen ukrainischen und sonstigen Bürgergeldbezieher mehr, nur noch statistische Vollbeschäftigung, bezahlt nicht aus Steuermitteln, sondern von den Endverbrauchern zusätzlich auf dem Weg über die Kasse des Unternehmers. Mal sehen, ob die CDU noch vor den Grünen mit der Idee um die Ecke kommt.

    1. Die Polen nutzen unsere BAB, wie alle anderen Nachbarn auch.
    2. arbeitslose Polen sind bei uns gemeldet – Bürgergeld macht es möglich
    3. Unser Top Management ist von gestern und nicht erst seit gestern. Bei DB sollte ich das Softwaretool WM einführen aber unter der Bedingung alles so einzustellen wie im Altsystem. Erst danach im Rahmen von Optimierungen sollten die Vorteile des SAP Systems aktiviert werden
    4. Bei der BASF sollte eine SAP Optimierung weltweit durchgeführt werden. Das Template aus Ludwigshafen hinkte aber den SAP-Anwendungen der Töchter hinter her.
    5. Bei Bayer hatte man seit Beginn der DV(mindestens) einen Reaktor zur Farbenherstellung. Jede Probe wurde mit der kompletten Auslastung der Produktionsanlage gefertigt. Im Lager standen Millionenwerte an unverkäuflichen Farben. Diese Schrott wurde dann an die Tochter DyStar weitergegeben. Diese Tochter geriet auch deshalb in die Fänge einer Heuschrecke.
    6. usw: denken wir an VW und deren Töchter. Kann man da von krimineller Energie im Management sprechen? Die Schadenssumme geht in die Milliarden (3stellig?)

    Und das geht durch alle Branchen. Arroganz, Inkompetenz bei der Führung und den Entscheidungsprozessen.
    Dass in Polen alles easy machbar ist…. Kein Wunder. Deren kommunistische Wirtschaft wurde komplett abgeschafft. Und vom Westen aufgebaut – ohne Regulierungen durch Sozen, Grüne und sonstige Welt-,Klima- und POCsretter im Management. Gibt es in Polen 30 -40 seitige Anweisungen zum erwünschten gendern? Bei dt. Bluechips überall. Wen wundert es da noch.

    • Denkbar wäre auch das sie in Deutscheland Bürger und Kindergeld kassieren und in Polska beim Daimler schaffen. Eu machts möglich.

  3. naja….so doll ist es in Polen nicht. Kenne einige Firmen die schon in den 2000ern dort „hingemacht“ haben….viele sind zurück gekommen….einige gibt es nicht mehr. Klar ist es günstiger dort….aber Bürokratie und Sprachprobleme….sowie Mentalität….das sollte man sich überlegen. Die USA?….auch dort die gleichen Probleme….nicht alles ist Gold was glänzt….ein kleines Standbein aufbauen….bevor man mit allem geht….erst mal Erfahrungen sammeln….dann tut es auch nicht so weh, wenn man aus seinen Träumen vom bürokratiefreien und günstigem Ausland geweckt wird. Das Problem ist….vielen bleibt derzeit nur noch diese Option….und das kann dann schief gehen.

  4. Diese Beobachtungen sind – leider – insgesamt zutreffend; leider natürlich aus deutscher Sicht, aber man kann den Polen nicht absprechen, im Hinblick auf den wirtschaftlichen Auf- und Ausbau in den letzten 35 Jahren sehr viel richtig gemacht zu haben. Wie es zutreffend heißt, will man dort wachsen, Erfolg haben, sich entwickeln. Die in Deutschland herrschenden Kräfte sind dagegen von einem immer wilder rotierenden Todestrieb besessen und wollen bekanntlich nicht nur den Standort, sondern die ganze Nation in einem amorphen Globalismus auf- und untergehen lassen. Noch Detailkritik zu zwei Punkten: Der Geschäftsführer der Friedhelm-Loh-Gruppe in Polen, Sebastian Seitz, hat sich in dem Interview mit einem polnischen Medium, aus dem hier zitiert wird, nicht entblödet, davor zu warnen, dass ein Sieg der AfD in den östlichen Bundesländern potenzielle Investoren abschrecken würde; ein Marcel Fratscher hätte das nicht dümmer formulieren können. In Polen war es in den letzten acht Jahren eine deutlich weiter rechts als die AfD stehende Regierung, die – bei allen sonstigen Mängeln – jene deutschen (und auch andere) Unternehmen angezogen hat; so schlimm kann es also nicht sein, wenn auf den Straßen Sicherheit und Ordnung herrschen, Straftäter bestraft und Illegale ausgewiesen werden usw., also dass, was bei einem AfD-Sieg „droht“. Und als Letztes: Zielona Góra heißt auf Deutsch immer noch Grünberg und Bydgoszcz Bromberg.

  5. Ich hatte in der Vergangenheit mit der Unzuverlässigkeit polnischer Zulieferer zu kämpfen, die Termine nicht einhielten und deren Qualität problematisch war. Der einzige Fortschritt zeigte sich bei den geforderten Preisen. Trotzdem habe ich mir vor nicht zu langer Zeit — leichtsinnigerweise — eine polnische Spülmaschine der Marke „Amica“ gekauft, die mit einem Preis von 500 Euro um die 200 Euro günstiger war, als eine Gerät von Bosch und Siemens. Und das Resultat dieser „Sparmaßnahme“? Ein Gerät mit nicht verwindungssteifer Tür, das Probleme beim Reinigen und Trocknen hat und dessen Innenleben keineswegs unproblematisch ist. Nein, ich werde nicht Polnisches mehr kaufen. Einmal reicht. Es hat sich nichts geändert. Immer noch reine Polenwirtschaft.

  6. Der Artikel betont sich zurecht die (bisherigen) Standortvorteile Polens. Aber er übersieht den Regierungswechsel. Unter Tusk und seinen ultralinken Komplizen geht´s bald steil bergab. Insofern ändert sich die Politik gerade in Polen fundamental…

  7. Und dass polnische Mitarbeiter nur ungefähr ein Drittel des Gehalts einer deutschen Arbeitskraft bekommen, spielt keine Rolle?! Innerhalb von weniger als 10 Sekunden sind solche entscheidenden Kennzahlen gegoogelt.

  8. Das Polen die BRD überholt wird beileibe nicht Jahrzehnte dauern, sehr bald ist es soweit und Osteuropa wird schnell folgen. Angesichtes des Zuspruchs zu den Regierungsaufmärschen und dem unverminderten Zuspruch zu grüner Politik finde ich das sehr positiv. Die BRD wird sich niemals ändern und offen gesagt, ich freue mich darüber.

  9. Der Tag wird kommen, an dem fahren die Deutschen nach Polen, um als Erntehelfer auf den Feldern zu arbeiten oder bei Amazonska Polska die bestellten Pakete an die Haustüre zu bringen.

    • Deutsche als Erntehelfer? Es gab mal eine Zeit als das Arbeitsamt versuchte Arbeitslose in die Landwirtschaft zu vermitteln. Sprechen sie mal mit dem Bauern um die Ecke, der kann ihnen was über die Arbeitsmoral der Herrschaften erzählen.

    • Aber bitte – wir haben das Bürgergeld; wer hat es da nötig in Polen für weniger zu malochen. Das wäre mal eine Aufgabe für die EU. Anpassung der Löhne und Abgaben an das deutsche System.

  10. Die meisten Polen sind bereit, sich den
    eigenen Wohlstand zu erarbeiten.
    Nicht nur erst seit heute.
    Man kann wirklich nur staunen, was
    dort in den letzten 30 Jahren auf die
    Beine gestellt wurde. Krass ist der
    Gegensatz zu den Hinterlassenschaften
    und Ruinen aus der Zeit der sozialistischen/kommunistischen Diktatur, die
    natürlich noch oft zu sehen sind. Man
    sollte einige von diesen an Hässlichkeit nicht zu überbietenden Gebäude unter Denkmalschutz stellen, als Mahnmale
    für die Nachkommen, damit diese auch
    in Zukunft vor Augen haben, wohin
    der Sozialismus/Kommunismus führt.
    Sicherlich haben auch die vielen Milliarden aus Brüssel dazu beigetragen, damit die
    Infrastruktur auf den neuesten Stand
    gebracht werden konnte. Aber das ist ganz
    sicherlich nicht der einzige Grund. Ohne
    den Fleiß und die Leistungsbereitschaft
    der Polen wäre das meiste Geld irgendwo
    nur versickert. Beispiele dafür gibt es zur Genüge in vielen anderen Ländern.
    Letztendlich hat gerade Deutschland in
    den letzten Jahrzehnten von
    den vielen gut ausgebildeten und keine
    körperlich schweren Arbeiten scheuenden
    Polen (und anderen Osteuropäern) profitiert. Egal wo, ob im Bergbau, in der Landwirtschaft und Industrie oder Pflege. Sie haben alle Arbeiten erledigt, die die Deutschen nicht mehr machen wollten. Damit konnte
    unsere Wirtschaftsleistung und somit auch unser Wohlstand wachsen.
    Diese wirklichen Fachkräfte fehlen hier jetzt
    überall, weil sie nun auch zuhause Arbeit
    finden können.
    Zuerst kamen die Polen in unseren Arbeitsmarkt. Jetzt geht der deutsche Arbeitsmarkt nach Polen.
    Heute zahlen wir den Preis für die
    desaströse Ausbildungs-und Wirtschaftspolitik. An die Folgen der Migrationspolitik will man nicht einmal mehr denken.
    Aber auch in Polen wird mit Tusk und seinen Genossen schon wieder die Axt an den
    Wohlstand gelegt. Im Eiltempo wird der
    woke Schwachsinn etabliert. Auch an der Oberhoheit über die Kinderbetten wird gearbeitet und schonmal die Schulen ins Visier
    genommen.
    Dieselben Rezepte, wie überall im Westen

    • Hallo Kornelia, man darf aber auch nicht vergessen das der polnische Aufbau in hohem Masse von Deutschland mit oder ohne den Umweg über die EU finaziert worden ist. Ohne diese noch andauernde Anschubfinazierung wären die Brücken, Strassen und Infrastruktur noch lange nicht in dem aktuell guten Zustand.

      • In Polen wurden unsere Steuern bisher zum großen Teil in sinnvolle Projekte investiert und nicht nur konsumiert, wie das so oft in anderen Ländern geschehen ist. Dafür bekamen unsere Güter den Zugang in den polnischen Markt und eine große Anzahl von guten Arbeitskräfte. Die Ausbildung der polnischen Arbeitskräfte wurde von den Steuerzahlern in Polen übernommen, die aber hier in unsere Sozialsysteme und Steuerkassen einzahlten. Die Integrationskosten für polnische Einwanderer waren sicherlich nur minimal, im Vergleich zu anderen Einwanderungsgruppen.
        Die Abwanderung von einem recht großen Teil der Leistungsträger ist für kein Land der Welt unproblematisch. Das war sicherlich auch für Polen der Fall. Deshalb sollte man nicht nur einseitig betrachten, wieviele Milliarden Polen von der EU und somit vom deutschen Steuerzahler erhalten hat. Meiner Ansicht nach, hat Deutschland unter dem Strich
        bisher eher von Polen profitiert.
        Nun geht’s in Deutschland durch die
        ignorante und katastrophale Politik der letzten Jahre steil bergab. Wir verzeichnen schon seit längerem eine Abwanderung der Leistungsträger und wir sehen gerade, was das für Konsequenzen für unsere Wirtschaft hat. – Der ganze Laden fliegt uns um die Ohren. Zusätzlich gehen die Zeiten der guten und billigen Arbeitskräfte aus Osteuropa zu Ende und so kommen die desaströsen Fehler in der Erziehungs- und Bildungspolitik direkt zum Vorschein.
        Zusammen genommen ist das ein
        großer Teil unseres wirtschaftlichen
        Untergangs, da ohne genügend
        motivierten und leistungsbereiten Nachwuchs kein Wohlstand mehr möglich sein wird. Der wird in Zukunft eben
        in andere Staaten verlagert.

      • Guten Morgen Kornelia, vielen Dank für Deine interessante Replik. Viele Deiner Argumente kann ich nachvollziehen, einigen sogar zustimmen. Vor allem aber ist unser Land mit seiner absolut irren Politik (u.a. Ausstieg Kernkraft, Klimawahn, bewusste Degroth Politik, Überakademisierung etc) selber Schuld an der Misere die uns nun heimsucht. Allerdings finde ich es trotzdem irre die Infrastuktur in anderen Ländern zu finanzieren während unser Verkehr unter maroden Autobahnen, baufälligen Brücken und alten Bahnstrecken leidet. Für meine Begriffe sind unsere Politiker zunächst mal und vorrangig den Interessen und Bedürfnissen unseres eigenes Landes verpflichtet. Statt auf gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland zu hoffen, würde ich erwarten das wir unsere Fachkräfte selbst ausbilden. Als Sofortmassnahme würde ich zum Beispiel empfehlen die über 200 Genderlehrstühle direkt und ersatzlos zu streichen. Ebenso wie Postkoloniale Studien, Skandinavistik und viel anderer Unsinn mehr.Viele Grüsse von der Saar

      • Guten Tag Holzdrache, Du hast absolut recht. Es ist vollkommen unverantwortlich, wenn Milliarden an deutschen Steuergeldern ins Ausland transferiert werden, während gleichzeitig in Deutschland selbst die Infrastruktur verwahrlost. Dass Senioren nach jahrzehntelanger Arbeit vom Existenzminimum leben müssen und, andererseits, es sich arbeitsfähige junge Menschen mit Sozialleistungen bequem machen können, ist eine Schande ohnegleichen. Sozialleistungen waren einst nur den Bürgern vorbehalten, die sich nicht selber helfen konnten.
        Die maßlose Aufblähung der Sozialausgaben in Kombination mit niedrigen Geburtenraten und die gezielte Abschaffung jeglicher Leistungsbereitschaft und
        der Herabsetzung des Bildungsniveaus der Kinder kann jeden Staat nur ins Verderben stürzen. Die letzten 40 Jahre schon wurde, frei nach dem Motto „Deutschland ist ein reiches Land“ immer mehr von der Substanz gelebt. Während manche bis ins 35. Lebensjahr hinein ein Studium nach dem anderen abbrachen und schon mit 40 Jahren vom Steuergeld finanzierten Rentnerdasein träumten, oder sich gleich für den lebenslangen Beruf Harz4, bzw. Bürgergeld entschieden haben, waren wir auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen. Da diese Arbeitswilligen nun nicht mehr zu beschaffen sind und auch noch die bisherigen Leistungsträger der Baby-Boomer ins Rentenalter kommen, stürzt das Kartenhaus ein. Von den fatalen Folgen der Energiewende und anderen ruinösen Schwachsinnsprojekten ganz zu schweigen. Gruß aus dem Schwarzwald.

      • Hallo Kornelia,
        diesmal bin ich wirklich hundert Prozent bei Ihnen. Sie hätten die Probleme unseres Landes nicht treffender beschreiben können.Als Fazit fällt mir nur noch ein, dass mir bei der Vorstellung was in den nächsten Jahrzehnten auf unser Land zukommt Angst und Bange wird. Unsere Eltern und Grosseltern die das Land über sieben Jahrzente mit Schweiss, Anstregnung und Entbehrung aus einer Ruine zu einer blühenden Wirtschaft entwickelt haben müssten im Grabe rotieren wie ein Brummkreisel.
        Viele Grüsse in den schönen Schwarzwald
        Thomas Siegmund

      • Hallo Thomas,
        wenn man bedenkt, was uns in Zukunft
        so blüht, erlebten wir in den letzten Jahrzehnten fast paradiesische Zustände.
        An meine Eltern und Großeltern muss ich auch sehr häufig denken. Was haben diese nicht alles in Kauf genommen, damit sie sich ihren eigenen wirtschaftlichen Erfolg aufbauen konnten und nebenbei haben sie gleichzeitig uns Kindern und Enkeln durch ihr Vorbild eine Grundlage für ein gutes erfolgreiches und glückliches Leben mit gegeben. Der hart erarbeitete Wohlstand und die uns geschenkte Freiheit und Demokratie werden uns von skrupellosen Misanthropen, die sich als Philanthropen bezeichnen, vor unseren Augen gestohlen. Leider macht ein zu großer Teil der Gesellschaft hier im Lande bei diesem Treiben voller Überzeugung mit.
        Jetzt können wir nur noch auf ein Wunder hoffen und, wann immer es möglich ist, unser bisschen Leben dennoch genießen und die schönen Momente bewusst erleben. Lassen wir uns unsere kleinen Glücksgefühle nicht auch noch nehmen.
        In diesem Sinne wünsche ich noch einen schönen Abend.

  11. „All das hat Polen Deutschland voraus.“ Bester Parameter für das sozioökonomische Funktionieren einer Gesellschaft ist BIP-pro-Kopf: Polen 18 000 $, Deutschland 51 000 $ (2021).
    Für die Zukunft haben sich 38 Millionen Polen einiges vorgenommen: Sie wollen die stärkste Militärmacht Europas werden und Russland in die Knie zwingen. Das wird die Staatsverschuldung in die Höhe treiben, den Zloty nach unten?
    Das Kindergeld auf deutsches Niveau angehoben haben sie bereits, eine 13. Monatsrente eingeführt, eine 14. versprochen: Inflation 2022 laut Statista 14%, 2023 11,9%.

  12. Polen ist auf dem besten Wege, die führende Wirtschaftsmacht in Europa zu werden. Mit der Wiederbelebung des „Intermarium“-Konzepts unter dem Namen „Drei-Meere-Initiative“ im Jahre 2015/2016 ist Polen seinem Ziel, sich als Vormacht im Raum zwischen den drei Meeren – Adria, Ostsee, Schwarzes Meer – zu profilieren, ein gutes Stück näher gerückt. Die Sprengung der Nord Stream II Pipeline – die Pipeline war vor allem von Washington, Warschau und Kiew von Beginn an heftigst kritisiert worden – ist für Polens Aufschwung alles andere als hinderlich. Die USA fördern die Drei-Meere-Initiative nach Kräften. 2020 hat der damalige US-Außenminister Mike Pompeo auf der Münchner Sicherheitskonferenz angekündigt, die Initiative mit 1 Milliarde US Dollar zu unterstützen. Es ist davon auszugehen, dass solche Summen jährlich nach Warschau fließen. Deutschland war für die USA ein wichtiges Bollwerk gegen die Sowjetunion. Seit der Wiedervereinigung hat sich diese Funktion Deutschlands erübrigt. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Die Deindustrialisierung Deutschlands ist das Ziel, das in greifbare Nähe gerückt ist. Die Revitalisierung des alten Intermarium-Konzepts der Zwischenkriegszeit geht auf die Initiative eines amerikanischen Think Tanks zurück.

    • Die deutschen Unternehmen sind auch schon mal genauso Hurra schreiend nach China gerannt. Die rennen dorthin, wo sie die meisten Subventionen bekommen, und wenn es die morgen in Bulgarien gibt, stehen die Fabriken in Polen auch leer. Es ist die Aufgabe eines Firmenlenkers, möglichst viel Gewinn zu machen, wo das Geld herkommt ist dabei egal.

    • Vollkommen richtig.
      Es ist kein Geheimnis, das man in Polen von seiner ehemaligen Größe träumt, weshalb auch Polen die unglückliche Ukraine so unterstützt.
      Das diese nur das „arme Opfer“ in Spiel von Polen und den USA ist, um gleichzeitig zu expandieren und Russland zu schädigen, dieses kapiert der einfache Deutsche nicht einmal, denn es wird ja nicht in ÖR berichtet…
      So sollte man sich auch nicht wundern, das Russland da die Hand drauf legt, während die Ukraine selbst, die sich ja selber als „unabhängiger Nationalstaat“ bezeichnet, immer mehr verkauft…

    • Der große Fehler, der immer von vielen Deutschen gemacht wird:
      Sie denken in „schwarz-weiß“ und verstehen von Geopolitik rein gar nichts…

  13. Diesen wirtschaftlichen Aufstieg vor allem von Polen und Ungarn hat vor vielen Jahren der zwischenzeitlich verstorbene Gunnar Heinsohn prognostiziert. Wie schade, dass er das nicht miterleben kann.
    Er bezog sich bei der Beschreibung der kommenden Standortvorteile allerdings vor allem auf die Verweigerung dieser Länder gegenüber der massenhaften muslimischen Beliebigkeitsmigration mit all ihren Folgeproblemen und daraus resultierender Attraktivität für zuwandernde „Könner“.
    Wie sich Tusk der Völkerwanderung gegenüber verhalten will, ist mir nicht bekannt. Wenn er nicht blöd ist, sollte er zumindest diese Vorleistung der PiS nicht aufs Spiel setzen.

  14. Bis 2016 habe ich für einen deutschen Zulieferanten der Haushaltsgeräteindustrie gearbeitet, u.a. auch für Bosch und Miele. Wir hatten bereits 2009 ein Werk in Tychy gegründet und ein Großteil der deutschen Produktion dorthin verlagert. Obwohl das Lohnniveau in etwa 1/5 des deutschen entsprach und die Wirtschaftszone steuerbefreit war, hat das polnische Werk bis dahin nur Verluste produziert. Das lag an der geringen Produktivität und er schlechten Qualität. Wenn sich das heute umkehrt, dann sagt das alles über die deutschen Standortbedingungen aus. Gute Nacht Deutschland!

  15. Zunächst sind die Energie- und Lohnkosten in Polen wesentlich geringer. Wir sind fast jeden Monat in Polen und daher bekommen wir bei diesen Besuchen mit, welche Baustellen dort entstehen und vor allem, wie schnell diese abgearbeitet sind. Dort ist es nicht so wie z.B. in Berlin, wo an jeder Ecke etwas aufgerissen wird und man monatelang keine Arbeiter sieht, die die Arbeiten beenden. Die Restaurants und Einkaufsläden sind immer sauber und sehr geschmackvoll dekoriert, so dass man gern einen Einkaufsbummel macht, oder zu vernünftigen Preisen und sehr gut essen geht. Die Kinderspielplätze sind größtenteils sehr gepflegt und für die Kinder kreativ und einladend. Was soll man zu DE noch sagen? Hier wird jeden Tag der Karren mit Vollgas an die Wand gefahren nur scheinen die meisten Leute davon nichts mitzubekommen. In der Nachbarschaft hat ein Ehepaar sich gerade einen neuen BMW gekauft und drei Reisten gebucht und so scheint es alles paletti zu sein. Die Familien mit Kindern sind von früh bis spät im Hamsterrad und bekommen vielleicht mal am Rande etwas mit, tja und dann kommt ja bald die EM und der Kühlschrank ist auch noch voll. Weiter so!

  16. Polen soll West-Deutschland 2.0 werden. So will es die USA und die EU (EU ist die USA). Das gleiche Rezept wie damals mit der BRD, Polen als Schaufenster-West. Das Ziel ist Russland, das reichste Land der Welt (Bodenschätze und die unendliche Weiten!). So der Plan.

    • Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen, der Vasallenstaat BRD ist fürs wankende Imperium unnütz geworden. Die Front sollte weiter nach Osten in die Ukraine verschoben werden.Die Ukraine droht zu scheitern, deshalb soll Polen als neuer Frontstaat aufgebaut werden.

      Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass jemand den Morgenthau-Plan aus der verstaubten Schublade gekramt hat..

    • Das „Problem“ ist nur, das Russland trotz Sanktionen wirtschaftlich noch schneller wächst, als z.B Polen.
      Das mit dem „Schaufenster-West“ hat vielleicht noch zu Zeiten der UdSSR funktioniert, aber in heutigen Russland verfängt es nicht mehr.
      Dazu kommt, das sich auch Polen nun nach den Regierungswechsel auf „Gender-Kurs“ bewegt und somit unweigerlich für „normale“ Menschen mehr und mehr unattraktiv wird.
      Wer will z.B sein Kind in einen Kindergarten oder Schule schicken, wo wieder „indoktriniert“ wird?
      Das hatten die Polen in anderer Form schon zu Zeiten des Kommunismus und Deutschland in Faschismus…

  17. Die EU in heutiger Form existiert nur dank Deutschland – und nun geht D unter, und mir ist sehr interessant, ob die EU versuchen wird D zu retten?

  18. Warum zahlen wir dann noch jedes Jahr Milliarden an (EU-Förder-)Geldern nach Polen? Wäre mal an der Zeit dass was von dem Geld zurückkommt…

  19. Vor Tusk hat Polen nicht versucht, mit Biegen und Brechen „klimaneutral“ zu werden – was man an Energiekosten ablesen kann. Wann zwingen deutsche Konzerne die Ampel, Lobby-Spinnereien aufzugeben?

  20. Was man auch nicht übersehen darf: In Deutschland fällt auf Unternehmensgewinne (Rechtsform GmbH oder AG) 15% Körperschaftsteuer plus darauf 5,5% Solidaritätszuschlag (ergibt knapp 1%) und zusätzlich ca. 15% Gewerbesteuer (geht an die lokale Gemeinde) an, insgesamt ca. 31%.

    In Polen gibt es keine Gewerbesteuer und seit 1.1.2019 eine vergünstigte 9% Körperschaftsteuer für Neugründungen von GmbHs (Quelle:GmbH-Polen.net). Der nicht vergünstigte Satz ist 19%.

    Ein Unternehmer bzw. Aktionär wird zusätzlich zur Steuer auf Unternehmensebene noch mit der Einkommenstuer (bei Dividendenzahlungen in Deutschland: Abgeltungssteuer) auf Gewinnausschüttungen belastet.

    Auch die Einkommensteuersätze sind in Polen deutlich günstiger.
    während die Abgeltungssteuer in Deutschland inkl. Soli 26,3 % beträgt, sind das in Polen nur 19%.

    Die Gesamtbelastung für einen Unternehmer aus Unternehmensbesteuerung und persönlicher Einkommensteuer (bzw. Abgeltungssteuer für Dividenden) für ausgeschüttete oder entnommene Gewinne ist dadurch in Polen deutlich niedriger als in Deutschland.

    Auch für die Angestellten ist die Einkommensbesteuerung in Polen günstiger: Dort beträgt der maximale Einkommensteuersatz 32%, während er in Deutschland bei 45% plus 5,5% Soli=47,5% liegt.

    • Das System ist vor allem viel besser verständlich und transparenter.

  21. > Deutschland läuft Gefahr, von Osteuropa abgehängt zu werden.

    In Osteuropa beschäftigt man sich nicht mit Murks wie Rassismus unter den Dinosauriernden:innen mit 70 Geschlechtern, die in Deutschland zu den wichtigsten Angelegenheiten gehören. Heute las ich auf UncutNews einen Artikel über Rufe in Großbritannien und den USA, wegen „Net Zero“ sämtliche Hunde und Katzen zu killen. Man muss einfach akzeptieren, dass der Spinnende Westen fällt und was es einst an Europa gab, überlebt nur in Osteuropa – wovon bald der westliche Teil lernen sollte.

  22. Was im Artikel fehlt ist ein Vergleich der Preise für Energie.
    Für Haushalte in 2023 im Durchschnitt 41,2 Cent in Deutschland (jetzt darunter), in Polen 17,7 Cent (Quelle für beide:Strom-Report.com).

    • Und für Firmen ist die Energie somit ebenfalls sehr viel günstiger. In Deutschland mehr als doppelt so teuer. Das ist für die Industrie ein enormer Wettbewerbsvorteil gegenüber einer Produktion in Deutschland. Insofern absolut nachvollziehbar, dass die Industrie aus Deutschland abwandert. Habeck kann sich dann wieder freuen, dass Deutschland 40 % weniger Energie gebraucht hat. Und der Lindner stellt mit Verwunderung fest, dass seine Staatskasse nicht mehr gefüllt wird. Man fasst es nicht. Und Polen ist nicht das einzige Land, das gegenüber Deutschland klar im Vorteil ist. Unsere Industrie wandert in alle Herren Länder ab (China, USA, Ungarn, Türkei, Polen etc.pp). Und was sagt uns das? Deutschland ist als Produktionsstandort ins bodenlose abgerutscht. Unattraktiv. Neue Firmen kommen schon lange nicht mehr (nur mit Milliardensubventionen aus unseren Steuergeldern). Und jetzt geht die große Abwanderung los. Nichts anderes war zu erwarten.

  23. Polen hat gemessen an seiner Bevölkerung deutlich mehr Asylanten aufgenommen als wir – allerdings aus der Ukraine – kulturell und sprachlich eng miteinander verwandt. Fast alle arbeiten.

    • Nun ja, Polen hat auch recht schnell die Sozialleistungen für die sogenannten „ukrainischen Flüchtlinge“ gekürzt, so das diese quasi arbeiten mussten oder eben nach Deutschland gegangen sind.
      Übrigens hat Russland die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine unter allen Ländern aufgenommen…

  24. Was soll man noch zu uns deutschen sagen. Wenn ich sehe das die CDU/CSU um die 30% bekommen würde wenn morgen bundestagswahl wäre ist eigentlich schon alles erklärt. Die ganzen probleme haben überwiegend ihren anfang in den 1980 siehe asyl/zuwanderungsdebatte, hohe steuern/abgaben, bürokratismus, lobbysimus usw. Und bis heute wurden wir zu 80% von eben dieser CDU/CSU regiert wurden im sinne das diese den kanzler gestellt hat. Und wenn ich heutige CDU/CSU höre hat und wird sich nichts wirklich ändern NEIN man deutet sogar an es geht weiter wie gehabt siehe Merz und schwarz-grün. Dann noch die übliche neiddebatte von oben – im sozialen einsparen sprich bei der unterschicht und der nicht so wohlhabenden mittelschicht um es der wirtschaft in selbigen zu schieben. Ach ja und die FDP der premiumpartner der CDU/CSU will da auch kürzen in den kommenden jahren uns es dem militär geben. Die umverteilung nach oben geht weiter und diese hat uns ja auch überwiegend dahin gebracht wo wir heute sind. Und es ist nicht die angebliche hohe steuerlast warum unternehmen nach polen gehen sondern da sind die renditen einfach viel höher. Der witz ist das wir das via eu subventionen an polen auch noch mit finanzieren denn ich wette die greifen diese subventionen voll ab bzw ist auch ein grund nach polen zu gehen. Und unsere wirtschaftsverbände die eigentlich auch deutschland im auge haben sollten und nicht nur die unternehmen machen werbung dafür – so ne geschichte kannste nicht erfinden!

    Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg (IHK)

    Förderung und Finanzierung in Polen

    Polen zählt zu den stärksten Volkswirtschaften in Mittelosteuropa und ist eines der bevorzugten Ziele für Investoren. Als Vorteile zählen neben 82,5 Mrd. Euro an zugesagten EU-Mitteln vor allem ein gesundes Bankensystem, eine stabile Wirtschaft und auch eine günstige geographische Lage im Zentrum Europas.

    Zur Attraktivität Polens tragen unter anderem EU-Fördermittel und Investitionsanreize, wie Sonderwirtschaftszonen, Zuwendungen für Schaffung neuer Arbeitsplätze und Investitionen oder Fördermittel für Forschungs- und Entwicklungsprojekte bei.

    https://www.ihk.de/ostbrandenburg/impressum-2373696

  25. Wenn deutsche Unternehmen ihre Standorte in alle Welt verlagern, ist vermutlich nicht alle Welt allein die Ursache dafür.

  26. Die Lawine rollt, was einmal dort ist kommt nicht zurueck.

    Ein solides Schulsystem und motivierte junge Leute bringen den ausgelagerten Firmen neben der Kostenersparnis die Fachkraefte, die Deutschland vergeblich in den Suedlaendern sucht.

    Unter Unternehmern spricht sich so etwas schnell herum.

  27. Man schaue sich doch nur einmal China an. Bis vor dreißig Jahren war es ein armes Entwicklungsland. Dann wurde es für den „Werte Westen“ im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen als Billiglohnland interessant. Alles wurde und wird ausgelagert, was hier zu teuer ist, damit man sich im Mindestlohn sonnen kann. Ohne China funktioniert in Deutschland heute fast rein gar nichts mehr. Was früher zu 90 Prozent Made in Germany war, ist heute Made in China. Und diese Abhängigkeit wird diesem Land auch das Genick brechen. Das ganze Sozialsystem wird nicht mehr finanzierbar sein, wenn die Unternehmen fluchtartig das Land verlassen. Die ersten Kommunen sind schon de facto pleite und stehen unter Zwangsverwaltung, weil die Steuern von Firmen und Unternehmen wegbrechen. Investitionen sind nicht mehr möglich, weil man die Eigenmittel für Förderungen nicht mehr auftreiben kann. Noch zehn Jahre, dann sehen die Städte wieder so aus wie 1989 zur Wende.

    • Es sind nicht nur Kostenaspekte, sondern auch:
      1) Arbeitshaltung
      2) Mathematik- und technische Kenntnisse
      3) Fremdsprachenkenntnisse (und damit meine ich weder türkisch noch arabisch)
      4) Sozialverhalten

  28. Geld ist wie ein scheues Reh und verschwindet wenn Gefahr zu sehen ist und Wald und Flur sind groß um darin unterzutauchen und wenn dann noch das Futterangebot größer ist, wirkt es geradezu verlockend um einen Standortwechsel vorzunehmen.

    Bezogen auf die menschliche Natur kann man sich nur wundern, wie Gewerkschaften und ihre Mitglieder dieser Abwanderung zusehen und nicht massiv Druck auf die Regierenden ausüben, was man aber erklären kann, denn mit ihrer Doppelrolle Mitarbeiter-Vertreter und Regierungsvertreter zugleich, kann da nichts gelingen und so wird das Wild verjagt bis es nichts mehr zu erlegen gibt.

    Durch Merkel sind alle Gegensätzlichkeiten in jeder Beziehung aufgehoben worden und seither geht das Gespenst der universalen Gleichheit umher, das ist zwar wider der Natur, was aber bei Sozialisten keine Rolle spielt, denn über deren Planung gibt es keine Sorgen mehr und ist wie im Knast, wenn man mal den Freiheitsgedanken außen vor läßt.

    • Nicht nur Geld ist ein scheues Reh. Ich sitze in Aachen im Kaffee, komme mit zwei Studenten ins Gespräch. Der Eine Maschinenbau, der Andere Medizin. Auf meine Frage, was kommt nach dem Studium, antworten die beiden wie aus einem Mund – schnell weg hier.

  29. Die Arbeitseinstellung ist dort auch eine andere. Polnische Arbeiter arbeiten mehr. Die Deutschen haben sich schon lange davon verabschiedet mehr leisten zu wollen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    „Die Absolventen sind bereit, sich intensiv mit den Abläufen unserer Kunden zu befassen – davon profitieren wir. Das ist besser als der in Deutschland oft unternommene Versuch, ‚fertige‘ Mitarbeiter zu rekrutieren.“

    Das gibt es auch hier. Es gibt nur immer weniger interessante Bewerber, die Voraussetzungen für ein MINT-Studium erfüllen.

    Was soll falsch dran sein, Berufserfahrene einzustellen? Ohnehin muss man sich überlegen, wie man die Mitarbeiter halten kann. Besonders auch, wenn sie wachsen und sich weiterentwickeln. Es gibt nur wenige Arbeitgeber, die sich darum kümmern.

    • Lohnt sich eben nicht, bei den Abgaben und Lebenshaltungskosten. Hier isr Arbeiten im wesentlichen ein Niemalsleisterversorgungsprogramm, und die versauen einem noch die Lebensqualität. – Die polnische Arbeitsmoral im Sozialismus war aus ähnlichen Erwägungen durchaus schwankend.

  30. „Deutschland läuft Gefahr, von Osteuropa abgehängt zu werden. „
    ist doch schön für die Osteuropäer, dann müssen sie nicht mehr ihre Heimat und ihre Kinder, Omas und Opa im Stich lassen, um hier für Billigstlöhne zu buckeln. Und den FFF Jüngern und Klimaklebern gefällts auch. Was die wohl sagen, wenn Papi & Mami in ein osteuropäisches Land zum arbeiten müssen und sie von Oma / Opa betreut werden? Vielleicht mögen aber auch Oma / Opa lieber mit dem SUV im Hühnerstall fahren oder auf eine Kreuzfahrt, statt die Kids zu Demos kutschieren, ihnen das warme Essen auf den Tisch stellen.

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