<
>
Wird geladen...
Automobil-Report Deutschland Nr. 12/2021

Deutsche Auto-Industrie fährt in die Rezession 

10.12.2021

| Lesedauer: 6 Minuten
Aus der Wachstumsdelle der Autoindustrie wird eine echte Krise. Die fortschreitende Verunsicherung am Automarkt in der gesamten Breite und Tiefe ist daran erkennbar, dass auch der Gebrauchtwagenmarkt gegen Jahresende 2021 auf einen historischen Tiefstand schrumpfte. 

Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass aus der zunächst nur vorrübergehend angesehen Wachstumsdelle bei Produktion und Absatz aufgrund des anhaltenden Versorgungskrise bei Speicherchips peu à peu eine echte krisenhafte Entwicklung werden könnte. Zwar lag die Nachfrage nach Neuwagen im November weiter und wieder deutlich höher als vor einem Jahr. Maßgebend dafür waren neben Basiseffekten sicherlich auch vorgezogene Bestellungen aus Angst der Käufer vor dem Kappen der Kaufprämien für E-Autos durch die neue Bundesregierung. Für die Zahlung der Prämie ist das Bestelldatum ausschlaggebend, nicht die Auslieferung. 

Unverändert belastet ist der Markt  durch die immer wieder aufs Neue anrollenden Corona–Pandemiewellen sowie durch die Unsicherheit in der Wahl der Antriebstechnik –Verbrenner oder Elektro – beim Kauf eines neuen Fahrzeugs. 

Eine fortschreitende Verunsicherung am Automarkt in der gesamten Breite und Tiefe ist die Folge, deutlich daran erkennbar, dass auch der Gebrauchtwagenmarkt gegen Jahresende 2021 auf einen historischen Tiefstand schrumpfte. 

Unverkennbar: Die Nervosität im Markt wie bei der Branche selber wächst! Hinzu kommt, dass die wichtigsten beiden Leuchttürme der deutschen Automobilindustrie zudem dabei sind, sich selber zu zerlegen: 

  • der Volkswagenkonzern durch massive interne Querelen in der Konzernführung und über die Antriebsstrategie, begleitet durch zunehmende Absatzprobleme für Elektrofahrzeuge auf dem wichtigsten VW-Markt China
  • Daimler durch endgültige Zerlegung dieses deutschen Industriedenkmals in drei separate Sparten, Pkw, Lkw und Dienstleistungen – Tribut an Investoren und amerikanische Management- und Unternehmensphilosophien.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Lediglich BMW ist weiter auf Kurs und erscheint nicht in den Schlagzeilen, sieht man davon ab, dass der langjährige Betriebsratsvorsitzende Manfred Schoch  (seit 1987) in branchenunüblicher Art die Gedankenspiele des VW – Chefs Herbert Diess über den möglichen Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen als Miss-Management herb kritisiert („Note 6“). 

Auf Wunsch der Leser der Reports nachfolgend einige ausgewählte Schlagzeilen, die die Gemütslage der Branche und die Dramatik der Geschäftslage widerspiegeln (Quelle: Automobilwoche):

  • Studie zur Elektrifizierung in Europa:

Clepa fürchtet Verlust von 500.000 Jobs bei Zulieferern (Clepa= Europäischer Zulieferer-Verband)

  • Volkswagen will neuen China-Chef benennen (FAZ am 07.12.2021)

Wegen der Bedeutung von Volkswagen für die gesamte deutsche Wirtschaft als Ergänzung zur letzten Meldung die FAZ im Wortlaut:

„Nach langem Streit um Konzernchef Diess …. darf (er) wohl bleiben, gibt aber Verantwortung ab. Es geht um einen der wichtigsten Märkte…, wer in Zukunft das Chinageschäft verantwortet.

(Denn)… das Land ist für VW extrem wichtig, aber seit einigen Monaten kämpft der Konzern dort mit Schwierigkeiten. Die Chipkrise und andere Einschläge haben dafür gesorgt, dass der Absatz aller in China aktiven Konzernmarken bis Ende Oktober um mehr als 8 Prozent auf 2,8 Millionen Fahrzeuge gefallen ist. Für besonders viel Aufsehen hatte gesorgt, dass auch der Verkauf neuer Elektromodelle schwächer anlief als zunächst erhofft und im laufenden Jahr die ursprünglichen Verkaufsziele der Kernmarke VW verfehlt werden. Diese Schwierigkeiten lastet der Betriebsrat Konzernchef Diess persönlich an, der im Vorstand für die Steuerung des Chinageschäfts zuständig ist. Nun will VW die Verantwortlichkeit neu ordnen, ….Im Sommer (2022)…soll Brandstätter die Führung des Chinageschäfts von Konzernchef Diess übernehmen. Die Führung der Marke VW wird er dann an einen Nachfolger abgeben. Wenn es so kommt, wird das Chinageschäft im VW-Konzern in der neuen Konstellation wieder mit einem eigenen Vorstandsressort bearbeitet.“

Markt- und Branchensituation zum Jahresende 2021 

Der deutsche Automarkt stand im November 2021 im Zeichen eines regelrechten Einbruchs. Positive Marktdaten (Quellen: VDA, KBA, Automobilwoche) lieferten nur das strukturell wachsende Segment der reinen Elektroautos (BEV), unter denen Tesla besonders herausragte. Alle übrigen Antriebsformen, vor allem Dieselfahrzeuge, verloren weiter erheblich an Boden.

Bei den Neuzulassungen führten fehlende Halbleiter im November 2021 abermals zu einem Negativrekord, nämlich zum niedrigsten Zulassungsergebnis in diesem Monat seit der Wiedervereinigung. Neu zugelassen wurden 198.258 Pkw, minus 31,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach elf Monaten beträgt der Vorjahresabstand –  8,1 Prozent. Verglichen mit den mittleren Neuzulassungen der ersten elf Monate in den Jahren 2015 bis 2019 ergibt das ein Minus von fast 25 Prozent.Der Grund für diese äußerst schwache Entwicklung liegt – wie bereits in den Vormonaten – in der mangelnden Verfügbarkeit vieler Modelle aufgrund fehlender Halbleiter. An Nachfrage mangels es jedenfalls aktuell nicht.

      • Die Elektro-Neuzulassungen insgesamt stiegen im November um 14 Prozent auf 68.200 Einheiten. Der Anteil von E-Pkw an den gesamten Neuzulassungen betrug 34,4 Prozent. Damit wurde der bisherige Höchstwert aus dem Vormonat deutlich übertroffen. Die Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) legten um 39 Prozent zu, die von Plug-In-Hybriden (PHEV) gingen um 9 Prozent zurück. Die reinen E-Mobile (BEV) kamen auf 40.270 Neuzulassungen und erreichten einen Rekordmarktanteil von 20,3 Prozent. Damit wurden sie erstmals zweitstärkste Antriebsart hinter den klassischen Benzinern. Volumenmäßig ist dies allerdings kein Höchststand. Der bisherige Rekord aus Dezember 2020 liegt bei 43.671 Neuzulassungen.
      • Weiter eine Sonderrolle spielt Tesla. Im November wurden 5.613 Tesla neu zugelassen, 234 Prozent mehr als im Vorjahr (per November 33.052 E, + 154 Prozent; MA 1,4 vH). Der Marktanteil kletterte auf 2,8 vH. Im bisherigen Jahresverlauf wurden 600.700 Elektro-Pkw neu zugelassen (+ 92 Prozent). Der Gesamtmarktanteil erhöhte sich weiter auf 27,6 vH. Der Anteil Teslas an den gesamten BEV Zulassungen in Deutschland stieg im November auf 13,9 vH.
      • Die Plug-in Hybride (PHEV)verlieren mit einem Rückgang von 8,9 Prozent zwar scheinbar an Attraktivität. Mit 27.899 Neuzulassungen erreichten sie einen Marktanteil von 14,1 Prozent. Dies ist der bisher höchste jemals beobachtete Wert, liegt aber deutlich unter dem der Batterie- Elektroautos.
      • Die normalen Hybride büßten gegenüber dem Vorjahr 24,1 Prozent ein. 31.352 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 15,8 Prozent, deutlich weniger als in den vergangenen Monaten.
      • Alternative Antriebe in Summe konnten im November 2021 erstmals mehr Neuzulassungen erreichen als die reinen Verbrenner (Benziner und Diesel) zusammen. Sie kamen auf einen Marktanteil von 50,9 Prozent. Gegenüber November 2020 zeigt sich ein Marktanteilsgewinn von 15,6 Prozentpunkten.
      • Diesel-Pkw sanken in der Käufergunst trotz aller wissenschaftlichen Bekundungen ihrer umwelt- und verbrauchstechnischen Vorzüge weiter ab und kamen nur noch auf weniger als 31.300 Neuzulassungen; sie büßten gegenüber dem Vorjahresmonat fast 56 Prozent ein. Der Marktanteil fiel auf 15,8 vH. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 24,3 Prozent. Es ist der niedrigste Marktanteil in einem November seit 1996.
      • Die Benziner gingen um 43,6 Prozent zurück und kamen auf die bisher niedrigste Marktdurchdringung von 33,3 vH. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet dies einen Rückgang um mehr als sieben Prozentpunkte.
      • Private und gewerbliche Neuzulassungen hatten eine ähnliche Entwicklung wie der Gesamtmarkt, waren also gleichermaßen vom Chipmangel betroffen. Die zirka 122.000 gewerblichen Neuzulassungen sind das niedrigste November-Ergebnis seit 24 Jahren. Der Privatkundenanteil verfehlte mit 38,5 vH das Vorjahresniveau um einen Prozentpunkt, liegt aber gut vier Punkte über dem mittleren Wert der Jahre 2015 bis 2019.
      • Ohne Neuwagen keinen Gebrauchtwagen: Auch die Besitzumschreibungen sanken im November auf ein Zwölfjahrestief, nämlich das  niedrigste Novemberergebnis seit dem Jahr 2009.. Rd 535.500 Gebrauchtwagen wechselten im abgelaufenen Monat den Besitzer, ein Minus von 10,6 Prozent. Nach elf Monaten liegen die Besitzumschreibungen vier Prozent unter Vorjahresniveau.
      • Im Gegensatz zu den niedrigen Neuwagen Verkäufen erwies sich die Nachfrage nach neuen Pkw als sehr robust. Die neuen Aufträge aus dem Inland stiegen im November um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn liegt ein Plus von 4 Prozent vor. Das Auslandsgeschäft gab im November allerdings deutlich nach: Hier verbuchten die deutschen Hersteller einen Rückgang der Order von 19 Prozent. China dürfte bei dieser negativen Entwicklung eine bedeutende Rolle gespielt haben. Seit Januar gingen jedoch 4 Prozent mehr Aufträge aus dem Ausland ein.
      • Die niedrigen Markt- und Zulassungszahlen spiegeln die mangelnde Lieferfähigkeit der deutschen Hersteller. Die Pkw-Produktion in den deutschen Automobilwerken ging im November weiter zurück. Insgesamt wurden 307.200 Pkw gefertigt (-32 Prozent). In den ersten elf Monaten belief sich die Inlandsproduktion auf gut 2,8 Mio. Pkw (-12 Prozent.
      • Auch der Export litt unter den Lieferengpässen und fiel im November weiter:  227.100 Pkw wurden ins Ausland abgesetzt, rd ein Drittel weniger als im Vorjahr (- 33 Prozent). Im bisherigen Jahresverlauf wurden knapp 2,2 Mio. Pkw (-10 Prozent) ins Ausland ausgeliefert. Zur gleichen Zeit im Jahre 2028 waren es noch 3.75 Mio. Pkw, ein Einbruch um über 40 Prozent. Nachlassende Wettbewerbsfähigkeit einzelner Hersteller könnte dabei auch eine Rolle gespielt haben.

Ausblick

Zusätzlich zu der Chipkrise werden gerade neue Lockdown-Beschränkungen im Zuge der Pandemiebekämpfung eingeführt. Inwieweit sich dies auf die Kaufbereitschaft von Neuwagenkäufern auswirken wird, hängt natürlich auch vom kurzfristigen Erfolg der Maßnahmen ab. Zurzeit können noch stärkere Beschränkungen und damit verbundene negativen Effekte auf das Nachfrageverhalten nicht ausgeschlossen werden. In Prognosen können diese Faktoren nur qualitativ einfließen.

Psychologische Hemmschwellen bleiben, zumal die neue „grüne“ Verkehrspolitik mit der erstmaligen Billigung auch von synthetischen Treibstoffen für die herkömmlichen Verbrenner Kaufentscheidungen für die privaten Käufer nicht leichter macht.

Sicher ist nur, dass aufgrund der aktuellen Halbleiterproblematik die Produktionsausfälle bis ins kommenden Jahr hinein andauern. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die Automobilwoche 2,59 Millionen Neuzulassungen, ein Minus von 11,2 Prozent gegenüber vergangenem Jahr; das mittlere Ergebnis der Jahre 2015 bis 2019 würde damit um fast 25 Prozent verfehlt. Es wäre das niedrigste Zulassungsvolumen seit der Wiedervereinigung.

Obwohl bis November waren bereits 2.394.500 Neuzulassungen registriert sind, erscheint diese Prognose etwas zu optimistisch, da der sonst übliche Lager-Kehraus bei Herstellern und Handel am Jahresende mangels Masse ausbleiben dürfte. Aus IWK Sicht sind 2,5 Millionen Jahresergebnis schon ambitioniert.

Für das kommende Jahr bleibt die Unsicherheit, wie lange die Halbleiterproblematik andauert und wann wieder auf Normalniveau produziert werden kann. Darüber hinaus müssten zusätzliche Kapazitäten von Halbleiter zur Verfügung stehen, um den hohen Auftragsbestand abzubauen. 

Da die Entwicklung auf dem Halbleitermarkt im Moment noch unbekannt ist, geht die Automobilwoche für 2022 zurzeit von folgendem Szenario aus: Die zur Verfügung stehenden Halbleiterkapazitäten werden sich insoweit erholen, dass die monatlichen Neuzulassungen Ende 2022 wieder das Niveau von Ende 2019 erreichen können. Daraus würde sich für das Gesamtjahr 2022 ein Neuzulassungsergebnis von drei Millionen Pkw ergeben. Dies wäre ein Plus von fast 16 Prozent gegenüber diesem Jahr, aber immer noch 13 Prozent weniger als im Mittel der Jahre 2015 bis 2019.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

42 Kommentare

  1. Der Gebrauchtwagenmarkt erinnert derzeit an Zeiten der DDR oder der Wendezeit, wo „Gebrauchte“ zu Preisen jenseits von „Gut und Böse“ gehandelt wurden.
    Mein Autohaus bot mir kürzlich, für mein SUV einer schwedischen Marke, einen Ankaufpreis an, der ca. 15% über dem Preis lag, den ich vor 20 Monaten für das Fahrzeug bezahlt habe. Rechne ich dann noch Händlermarge und Mehrwertsteuer hinzu, dann geht das Autohaus von einem erzielbaren Verkaufspreis aus, über den man nur noch staunen kann (und nein, mein „Dicker Elch“ bleibt mein „Dicker Elch“) …

  2. Sowas ärgert mich auch immer. Am 16. Juni konnten Sie und ich schon sehen, dass die Elektroauto-Sache eine Subventionsblase ist und der Rest absichtsvoll von den Eliten an die Wand gefahren wird. Der Autor hatte das bestimmt damals auch eigentlich schon gesehen.
    Man kann sich irren. Man kann seine Meinungen ändern. Aber ansprechender ist das Ganze, wenn man begründet und auf vergangene Fehleinschätzungen hie und da mal eingeht. Ansonsten entsteht der Eindruck, dass erst die These gesetzt und danach nach bestätigenden Anhaltspunkten gesucht wird.

  3. Ich habe mir in diesem Jahr noch zwei wirklich geile Benziner bei den Damen und Herren aus Untertürkheim und Zuffenhausen bestellt, die in den nächsten Wochen/Monaten ausgeliefert werden. Damit ist das Thema Auto für die nächsten Jahre für mich erledigt. Jeder soll fahren was er möchte. Lediglich um die 10% der deutschen Wahlbürger haben ein Recht sich zu beschweren. Der Großteil kriegt jetzt das, was er bestellt hat. No mercy, sagt der Engländer.

  4. Ich bin gespannt, aus welchen Steuern genau sich die Ampel-Koalition ihre ökosozialischen Pläne zusammenbasteln möchte. Sie werden an der Realität zerschellen.

  5. Daimler baut vor. Das politisch gewollte Sterben der Pkw Sparte in D beschränkt sich durch die Spaltung auf ein Körperteil.

    Die Marke VW im Gesamtkonzern VW ist ein Staatskonzern. Es käme wahrscheinlich schlecht an, die Marke VW so aufzuspalten wie Daimler und dann die Sparte Pkw an China zu verlieren, weil E-Autos dort billiger hergestellt werden. Zudem mit sicherer Rohstoffversorgung. Lässt sich ohne Aufspaltung besser verstecken.

    Insgesamt vermute ich, dass der Autoindustrie klar war, was kommt. Sie hat von der Politik Zeit bekommen, sich ins Ausland zu verlagern. Jetzt sehen wir nur noch das Ende des Abzugs. Bleiben werden die Kleinwagen aus F und IT. Ich denke, das entspricht dem Plan. Ich meine das vor zig Jahren mal irgendwo gelesen zu haben.

  6. Ich möchte es so ausdrücken, auch das Konjunkturpaket E-Mobilitat wird die Autoindustrie nicht retten. Die Umstände sind meiner Auffassung darin zu suchen, dass das Auto kaputt geredet wurde und auf der anderen Seite vielen Menschen in der Zwischenzeit einfach die Kaufkraft fehlt. Das Auto ist ja unter dem Strich kein günstiges Wirtschaftsgut. Die Rezession der Autoindustrie ist ein Symbol für den Abstieg in diesem Land. Ich kann keine Trendwende erkennen, woher soll diese auch kommen? Die depressive, destruktive Stimmung in diesem Land rundet den Konsumverzicht ab. Wenn dem Bürger von Morgens bis Abends stündlich erzählt wird, wie schlecht die Welt ist, lädt das wenig zum Konsum ein. Die Stimmung im Land ist einfach schlecht.

    • Es fahren derzeit nur deshalb so viele Autos mit einem „E“ am Schluß des Kennzeichens rum, weil sie massiv subventioniert sind. Und sie sind geleast. Welcher klar denkende Mensch würde sich so einen Elektronik-Bomber KAUFEN?

      • sagte er und vergisst dabei das nahezu der gesamte Mitteklasse Gebrauchtmarkt ein einziges Subventionsprogramm ist das davon lebt dass Firmen die sonst unverkäuflichen Diesel-Bomber für kurze Zeit ins Leasing nehmen um sie dann in den Gebrauchtmarkt zu werfen. Oder glauben sie ein normaler Mensch würde sich für 60.000€ so ein Ding kaufen?

      • Ein klar denkender Mensch kauft sich z.B. einen Tesla für 35000,- Euro (nach Abzug von Bafa Förderung etc.) und verkauft ihn nach einem halben Jahr für 40000,- Euro z.B. nach Dänemark. Das muss man nicht gut finden, ein klar denkender Mensch (darum ging es) würde aber genau das tun.

  7. Das halte ich nach wie vor für eine Delle im Absatz, allerdings eine längerfristige Delle. Ich selbst hatte mir Ende 2020 einen MB 250E (Hybrid) gekauft und bin zufrieden. Meine Frau fährt noch ihren Renault mit Dieselmotor.
    Die rein elektrische Lösung ist wegen dem Winter- Problem noch nicht ausgereift und die Preise noch zu hoch. Der neue MB EQE, der noch nicht bei den Händlern steht, fängt bei 88.000 Euro an. Für diese knapp 180.000 DM hatte man früher eine Eigentumswohnung kaufen können. Die Leute warten deshalb ab und greifen dann eher zu koreanischen und chinesischen Modellen.
    Das fällt um so leichter, weil Hersteller beider Länder gewissermaßen Vorreiter in der 800 Volt Technik sind. Mercedes hat das bei den EQ Modellen auch und die Elektronik basiert auf der von Tesla und ist insofern leichter bedienbar wie bei Hyundai und Co. Aber auch der deutlich einfacher gestrickte EQC fängt bei 60.000 Euro an. Und Tesla selbst. Das Billigmodell 3 mit knapp 50.000 Euro hat kein Armaturenbrett, sondern nur das Zentraldisplay auf der Mittelkonsole.
    Wer will das schon?

    • Die Preise für den EQE sind noch überhaupt nicht bekannt, woher nehmen sie also die 88.000€? Der Preis des Tesla Model 3 Standard Range liegt bei 43.000€ bzw. 36.000€ abzüglich der Bafa-Förderung. Sie erhalten kein Amaturenbrett, sondern ein System dass bis auf ein volles Soundsystem und ein bisschen Ambiete-Beleuchtung einer Vollausstattung entspricht. Keine Inspektion, keine Steuern, ca 5€ Stromkosten auf 100km, THG Prämie von ca. 300€ pro Jahr zurückerstattet. Billiger kann man kaum fahren…aber wer will das schon? Dann lieber den guten alten VW bei dem man ein individuelles Fahrzeug nach 3 Stunden zusammenklickt mit unlogischen Ausstattungsvarianten und 4 Katalogen zubehör und man sich in Wolfsburg einfach nicht erklären kann warum die Marge pro Auto einfach so schlecht ist.Vielleicht sollte man sich mal fragen warum das Ford T-Modell und der Käfer so gut liefen. Weil man 2-3 Varianten hatte und in Masse und dafür billig gebaut hat.

      • Dazu existieren mehrere You Tube Filme. Der voraussichtliche Preis soll bei 88.000 Euro liegen.
        Das Modell 3 von Tesla hat kein Armaturenbrett wie mein Auto oder das Modell S von Tesla. Es zeigt die Geschwindigkeit nicht an, wo es hingehört. Man muss dann auf die Mittelkonsole blicken!
        Ich hatte mich im letzten Jahr in das Auto reingesetzt. Alles ist billig gehalten! Wenn man auf das Armaturenbrett (ohne Anzeige) klopft, dann ist das hart und wird deshalb früher oder später knarzen.

  8. Wen wundert es. Der Normalbürger (immerhin in der Mehrzahl) weiß jetzt gar nicht mehr was er kaufen soll. Ein Neuwagenkauf war immer schon keine leichte Entscheidung für die meisten Bürger. Zumal man davon ausgehén kann das der Strompreis an der Aufladestation die Einnahmen an den Benzinsteuern kompensieren -, nein sogar übertreffen muß bei den AllerWelt-Sozialtaten der Regierung.

  9. Ich arbeite in der Automobilindustrie und mal ganz ehrlich. Derzeit erweitere ich mein Wissen in Themengebieten, die nicht direkt etwas mit Automotive zu tun haben. Wer die Augen aufmacht und sich umsieht stellt fest, dass immer mehr Entwicklingsarbeit nach China geht und dort kräftig investiert wird. Die hiesigen Stand- und Produktionsorte verkümmern zu einem Feigenblatt. Der Point of no Return ist überschritten. Leider oder vielleicht auch glücklicherweise sehen das nicht viele so.
    Ich frage mich nur von wem dieser Staat in Zukunft seine Steuern haben will.

    • Von den subventionierten Windkraftwerkmontierern, den Lehrern, den Kampf-gegen-Rechts-NGOs, den Ökolandwirten und den Lastfahrradbauern. Es ist „Ideologie“ zu glauben, dass es eine private Wirtschaft braucht. Das kann der Robert Habeck alles selbst. Man „investiert“ mal in Sozialwohnungsbau hier und in Fahrradwege dort, was Jobs schafft, die Steuern bringen, mit denen man wieder die Entwicklungshilfe wuppen kann. Es ist ganz einfach. Nur die dummen Rechten, wollen das nicht in ihr minikleines Mausehirn kriegen. Das liegt daran, dass sie in ihrer Blase stecken und „Fake-News“ konsumieren.

  10. vielleicht tröstend: Deutschland ist da nicht alleine:
    Shell-Konzern ändert Namen und verlegt Steuersitz nach GroßbritannienEuropas größter Energiekonzern verlässt die EU und strukturiert sich neu. Mit dem aufsehenerregenden Klima-Urteil aus den Niederlanden habe der Schritt nichts zu tun.“ https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2021-12/shell-royal-dutch-steuersitz-grossbritannien-klima-niederlande
    und das, obwohl die Eu großzügig CO2 zertifikate verschenkt.
    Ende vergangenen Jahres hatte bereits der britisch-niederländische Konsumgüterriese Unilever angekündigt, ein rein britisches Unternehmen zu werden.“
    Nun, der Brexit war ggf. nicht so verkehrt, wie deutsche Medien schreiben

  11. die Automobilindustrie ist das Feindbild Nummer 1 der FFF Mädchen und jungen Frauen und ihrer Mitläuferschar. Wirklich spannend wird die Situation , wenn die Papis & Mamis der FFF Kinder ihre Jobs und mit den Jobs die Firmenautos , also die e-Autos , verlieren. Wenn die Hypothek fürs Haus gefährdet ist. Wenn sich dann noch die Beschäftigten aus der abgewickelten Kohleindustrie in die Heerschar der Arbeitslosen einreihen, denken vielleicht mal die Papis & Mamis nach. Es bleibt den FFF Mädchen,& Frauen, sowie deren Mitläufer und den Papis & Mamis immer das gesellschaftliche Feindbild schlechthin: die Rentner.

  12. Ziel der neudeutschen woken Politik, man auch kann vergrünt sagen, ist letztlich die Abschaffung der Automobile. Erst der Diesel, dann der Benziner und auch das E-Auto ist in Wirklichkeit nicht erwünscht.
    Die Zukunft gehört den Fahrrädern und dem ÖPNV. Zu jeder Neuerung gehören allerdings auch Verlierer, hier sind es die auf dem Land Lebenden. Auf die kann aber verzichtet werden, weil sie meist nicht rotgrün wählen…

  13. Wer kauft eigentlich die vielen Batterieautos? Vermutlich keine Privatleute. Abgesehen von etlichen Hybridwagen (Firmenautos) sehe ich hier im Hessischen (Speckgürtel) fast keine reinen Elektrofahrzeuge. In meiner Nachbarschaft (bürgerliche Mittelschicht) kaufen die Leute aus der eigenen Schatulle vor allem konventionelle Kia, Hyundai, Toyota und Dacia. Gerade bei den beliebten SUVs finde ich vorwiegend fernöstliche Fabrikate. Den neuen VW Golf habe ich überhaupt noch nie gesehen, vom sonst stark verbreiteten Fiat 500 bisher genau einen in der E-Version. Mag sein, dass das in den Großstädten anders aussieht, aber bei mir im Dorf fahren immer mehr Leute vernünftige Wagen wie den Dacia Duster – es gibt nichts annähernd Vergleichbares zu dem Preis aus deutscher Produktion. Habe kürzlich die Allradversion mit gehobener Ausstattung und 150 PS-Benziner bestellt, das wird mein Auto für die nächsten zehn Jahre (mindestens). Lieferzeit wegen der hohen Nachfrage (nicht wegen angeblichen Chipmangels) sechs Monate – das war übrigens 2018/2019 schon ähnlich…

  14. Wenn’s bergab geht nimmt die Geschwindigkeit mit der Gefälleprozentzahl im Quadrat zu.
    Der Widerstand ,CW- Beiwert, steigt ebenfalls im Quadrat mit der Geschwindigkeit und so ist wirtschaftlich doch alles in Ordnung, rein rechnerisch, oder ist diese Rechnung eine Milchmädchenrechnung? Alleine die Auswirkungen bei den Zulieferern europaweit wird eine wirtschaftliche Tektonie bewirken, die wir uns noch gar nicht so ganz vorstellen können.
    Nicht umsonst greift der BMW-Betriebsrat VW an. Es brennt an allen Ecken und Kanten und weit und breit löscht die Feuerwehr mit Benzin.
    Und so wird klar, dass die Probleme nur mit Hilfe politisch klarer Kante von jenen gelöst werden kann, die mit der ständigen Wiederholung der Vorhersage des klimatologischen Weltunterganges dafür sorgen, dass unsere Schlüsselindustrie ihre hervorragenden Produkte nur noch unreinen Gewissens verkaufen können. Wenn Kinder Politik machen, muss man auf Überraschungen gefasst sein.
    Freitags wieder in die Schule gehen könnte da helfen, möchte man vermuten.

    • Sorry, aber die Betriebsräte und auch die Gewerkschaften bejubelten doch die FFF Kinder noch. Die Verdi rief ihre Mitglieder dazu auf, sich in ihrer Freizeit am Klimastreik zu beteiligen.
      Und ich kenne einige Papis & Mamis, die bei BMW beschäftigt sind. Was waren die stolz auf ihre politischen Kinder.

  15. Gestern sah ich jemanden in seinem Elektroauto frieren. Zunächst gab es diverse Probleme mit den Kabeln und Steckern, zudem bereitete ihm das Zahlsystem per Smartphone Probleme. Es dauerte schon mal 20 Minuten, bis er den Bogen raus hatte, und dann das mitgebrachte Frühstück aus der Tupperdose verputzen konnte. Bei -1°C brauchte es anschließend immer noch eine dreiviertel Stunde ehe er weiterfahren konnte. So schön ist das bei dieser Witterung dann doch nicht, wenn man in seinem Elektrowagen gefangen ist. Ist ja quasi die elektronische Fußfessel auf vier Räder. Vielleicht hat er sich verkühlt, vielleicht ist er heute krank, und hat vielleicht auch Corona. Hat das mal jemand untersucht, wieviele Corona-Patienten eine Elektrowagen fahren? Also für mich ist das nichts. Nicht mal als Hybrid. Das ist nur teurer Schnickschnack, und unnötiger Ballast obendrein. Man kann nur hoffen, dass sich das mit diesen Fahrzeugen bald von selbst erledigt hat. Elon Musk will schließlich auch aufhören, und verkauft schon Aktien. Würde ich aber auch so machen. Der Laden kann nicht mehr wert sein, als VW, Toyota, Ford und General Motors zusammen, niemals!

    • Warum sollte der in seinem Auto frieren? Wenn ich in ganz seltenen Fällen mal einen öffentlichen Ladepunkt nutzen muss, dann stell ich die Heizung an, ich denke das hat er auch getan.

    • Genau so denke ich auch. Lasst mal die Außentemperaturen unter -10 Grad sinken, das ist im „Hitzewinter“ übrigens keine Überraschung. Und dann fahre ich mit meinem vollgetankten Diesel 400 Km auf der Autobahn. Aufgetankt läuft der Diesel bei vernünftiger Fahrweise ca. 900 Km auf der Autobahn. Einen langanhaltenden Stau (z.B. kurzfristige Sperrung einer der baufälligen Brückenbauwerke, was übrigens auch keine Überraschung wäre) kann ich ohne Erfrierungen überleben, weil ich eine Spritredundanz von 500 Km habe. Ich kann den Motor im Leerlauf in Abständen heizen lassen, um nicht zu erfrieren.
      Mit einem E-Auto wäre ich in einer solchen Situation mit dem Heizen via Akku dann doch etwas zurückhaltender, wenn ich vermeiden will, den Elektromüll wegen leerer Batterie in den Straßengraben zu schieben. Wenn ich bis dahin hoffentlich noch keine Erfrierungen habe, kann ich geduldig in der Kälte warten, bis der ADAC kommt und die Kiste auf den Haken nimmt.

      • Ich sehe, Sie haben sich sehr intensiv mit dem Thema Elektromobilität und deren Technologien auseinandergesetzt. Bei beiden Antriebstechlogien gibt es dieselben Vor- und Nachteile. Sind beide Fahrzeuge voll, haben Sie bei beiden Fahrzeugen kein Problem. Sind beide Fahrzeuge dagegen schon fast leer, wenn Sie auf die Autobahn fahren, dann haben Sie auch bei beiden Fahrzeugen dieselben Probleme. Aktuelle E-Autos haben kein Problem über einen längeren Zeitraum ein Auto zu beheizen, dank Wärmepumpen hält sich der Energieverbrauch in Grenzen.

      • Dieselben Probleme? Mit dem kleinen und feinen Unterschied, mit meinem Verbrenner fahre ich an die nächste Tankstelle und habe das „Problem“ innerhalb von 10 Minuten behoben.

      • Wenn Sie ohne Benzin auf der Autobahn stehen, wie ich oben angemerkt habe, dann fahren Sie sicher nicht zur nächsten Tankstelle. Sie werden vermutlich abgeschleppt, genau wie ein E-Fahrzeug auch. In erster Linie ging es hier aber um die Behauptung, dass E-Fahrer frierend im Auto beim Ladevorgang sitzen, was definitiv falsch ist.

      • Warum soll ich ohne Benzin auf der Autobahn stehen? Dafür gibt es eine Kraftstoffanzeige. Die sollte jeder halbwegs intelligente Mensch interpretieren können. Sollte dieser unwahrscheinliche Fall trotzdem eintreten, gehe ich davon aus, der nette Pannendienst wird einen 5 Liter Kanister dabei haben. Man kann sich die E-Mobilitat auch schön reden. Unabhängig davon sollte jeder das Auto fahren dürfen welches er bevorzugt.

      • Sehen Sie nun werden wir uns langsam einig. Warum sollte denn ein E-Fahrer auf der Autobahn stehen und seinen Zitat: „Elektromüll wegen leerer Batterie in den Strassengraben schieben“? Auch er hat eine Ladestandsanzeige und als ebenso halbwegs intelligenter Mensch kann er diese selbstverständlich auch ablesen. Und ja ich geben ihnen Recht, jeder sollte das Auto fahren welches er bevorzugt. Nur ist es ja so, dass hier in div. Kommentaren der E-Autofahrer praktisch als Vollidiot dargestellt wird, der einfach nicht kapieren will wie schlecht sein Auto ist. Oder? Klar kann man sich die E-Mobilität schön reden, genauso kann man sie aber auch schlecht reden, von wegen „frieren beim Aufladen“, oder dem höchst unwahrscheinlichen Fall, dass er mit leerer Batterie auf der Autobahn im Stau erfriert. E-Autos haben Vor- und Nachteile, genau wie Benziner oder Diesel auch. Was für wen genau zutrifft, das hängt von seinen Anforderungen ab. Ich für meinen Teil komme mit einem E-Auto sehr gut klar, obwohl ich Berufspendler mit einer täglichen Strecke von 125 km bin. Ich kann mein Auto in der Firma für einen vergünstigten Strompreis von 10 Cent pro KW laden, was eine komplette Ladung für unter 6,- Euro bedeutet und eine Fahrstrecke von im Sommer rund 450 km bedeutet und im Winter etwa 350 km. Das ist doch ganz sicher ein Vorteil oder? Deswegen ärgert mich das immer wieder, wenn permanent mit völlig absurden Argumenten gegen E-Fahrzeuge gewettert wird, ohne sich jemals ernsthaft mit der Technologie und den Vor- oder Nachteilen beschäftigt zu haben.

      • Kann ich so stehen lassen.
        Umgekehrt möchte ich als Verbrenner Liebhaber dafür auch nicht am Pranger stehen. Vor Corona bin ich überwiegend beruflich mit dem ÖPNV gefahren, danach jetzt zwei Jahre Home-Office, das wird auch nach Corona so bleiben. Besprechung en, Meetings gehen wunderbar online. Dafür gönne ich mir ein Auto welches unter den heutigen Gesichtspunkten, nicht „woke“ ist. Es wäre auch viel zu schade, dieses Auto im Berufsverkehr runter zu fahren. Und ich möchte diese Qualität von Auto noch in 20 Jahren fahren können. Und vielleicht kommt zu der italienischen Emotion noch eine englische hinzu, Mal sehen. Wenn die Gesellschaft wieder anfängt unter dem Motto „leben und leben lassen“ zu handeln, kommen wir vielleicht wieder
        etwas zusammen.

      • Ok! Keine Sorge, ich bin nicht gegen Verbrenner, ich fahre selbst im Sommer gelegentlich auch noch einen. Mich stört halt nur diese vollkommen undifferenzierte Stimmungsmache, leider auch hier im Forum.

      • Das trifft nicht auf jedes Auto zu und hat auch nichts mit Schönreden zu tun. Bereits vor 2 Jahren wurde dies, witzigerweise mit genau meinem Fahrzeugtyp, mal getestet. Der Test bei -5 Grad hat ergeben, dass das Auto mehr als 3 Tage durchgehalten hätte. Bis dahin hätte vermutlich schon irgendjemand mal eine Decke vorbei gebracht. Ist Fakt, auch wenn es natürlich bei Autos mit kleineren Batterien u.U. nicht so lange dauert bis sie leer ist.
        https://efahrer.chip.de/news/bei-schneechaos-im-stau-festgesteckt-wie-schnell-ist-der-e-auto-akku-leer_104166

      • Ja vielleicht liegt die Wahrheit in der Mitte. Wie ich weiter unten schon geschrieben habe, alles hat Vor- und Nachteile, E-Autos sowie Verbrenner. Dass unsere Infrastruktur die zusätzliche Belastung möglicherweise nicht hergibt kann man ja nicht unbedingt den E-Autos anlasten, das gilt für die Straßen übrigens genauso. Wenn Jahrzehnte lang nicht in die Infrastruktur investiert wird, Straßen genauso wie das Stromnetz, dann ist sie halt marode und man darf sich nicht darüber wundern.

        Klimaschutz spielt für mich überhaupt keine Rolle, ich fahre das Auto weil es mir aufgrund der Rahmenbedingungen ermöglicht, sehr (wirklich sehr) günstig meine Fahrstrecke als Berufspendler zurückzulegen. Das hat mir in den 34 Jahren, in denen ich diese Strecke (125km) fahre, kein Benziner oder Diesel geboten. Das lass ich mir auch nicht schlecht reden, Eingangs ging es hier ja um die Behauptung, dass E-Fahrer Volldeppen sind, die frierend beim Aufladen in ihren Autos sitzen.

        Strom kann man in gewissem Rahmen schon horten, in meinem Haus habe ich eine PV-Anlage mit einem 19,3 kWh Batteriespeicher und da es eine Inselanlage ist, läuft die auch wenn der Strom im öffentlichen Netz ausfällt. Im Gegensatz zu Tankstellen übrigens. Und in ganz schlechten Zeiten könnte sogar ein E-Auto ebenfalls als Stromlieferant für das Haus herhalten, mein Wagen kann das allerdings leider nicht.

        Wie ich schon schrieb, alles hat Vor- und Nachteile. Man sollte nur sachlich darüber diskutieren …

      • Mit einem vollgetankten Diesel erfrieren Sie selbst in Sibirien nicht. Da ist Trinkwasser das eigentliche Problem, und die E-Autowagenfahrer*in schon längst tot.

      • Ein Dieselfahrer stellt sich also aus vorsicht einen Kanister in den Kofferaum…aha.. und warum sollte ein vorsichtiger E-Auto Fahrer dann nicht vorher „voll-laden“? Diese Argumentation macht null sinn. Entweder ich fahre auf Reserve oder eben nicht. Ein modernes E-Auto hält den Wagen länger warm als ein Diesel mit üblicher Tankgröße wenn es nicht grade ein LKW ist. Das ist kein Wunschdenken sondern Fakt und einfach zu errechnen.

    • Willkommen im Reich der Stammtisch-Märchen. Jetzt mal die Realität: Während ich morgens gemütlich meinen Kaffee schlürfe kann ich bequem per App mein kaltes E-Auto per Knopfdruck wecken und vorklimatisieren. Von 5 Minuten bei 0C° auf 20C° Innenraumtemperatur. Sitzheizung läuft schon direkt mit. Nach 8 Minuten ist jede vereiste Scheibe komplett frei. Eiskratzer? Staubt seit 2 Jahren ein.
      Der Wagen ist jeden Tag wieder auf 80% geladen und erwartet mich durchgeheizt sobald ich einsteige. Der Akku hat 73kwh Kapazität…der Grundverbrauch um die 20C° zu halten liegt bei ca. 1000Watt. Käme ich mit 50% in einen Stau könnte ich damit also 36 Stunden durchheizen, vielleicht sogar 40 wenn ich auf 18C° gehen würde und die Sitzheizung hochstelle.
      Kurzstreckenbetrieb im Winter? Kein Problem, dem Auto ist das egal, es gibt kein Öl das verschlammt oder Benzin dass sich dann ins Öl mischt. -30C°? Kein Problem, denn die Starterbatterie muss nichts anders tun als ein Hochvolt Schütz umzulegen.

      • In skandinavischen Ländern ist E-Mobilität erheblich weiter verbreitet als in Deutschland. In Norwegen machen sie z.B. mehr als 70% der Zulassungen aus, muß ganz schön warm sein da oben. Und dass in Sibirien wenig E-Autos fahren kann sein, ich kenne die Zahlen nicht, da dürfte das Problem aber eher sein eine Ladesäule zu finden.

  16. Nicht nur Autos. Alstrom kaufte vor Kurzem international hoch angesehene Waggonbaubetriebe in Deutschland und kündigt heute (hübsch vor Weihnachten) Massenentlassungen an. Ca. 1300 Mitarbeiter , Quelle: MDR

  17. Für mich ist die FDP ein Auslaufmodell, als nächstes werden in NRW wieder überall Windräder gebaut – ich hoffe möglichst viele in den Tourismusgebieten, damit die dortigen FDP – Hoteliers richtig eins auf die Mütze kriegen – Corona + Windräder = Pleite; So geht das!

  18. R. I. P. Hier ruht die deutsche Autoindustrie. Die letzte der einstmaligen deutschen Schlüsselindustrien ist auf der Paliativstation angekommen. Vor ihr verschieden Bergbau und Stahl, Atomkraft, Kraftwerksbau, Wehrtechnik. Bereits ernsthaft erkrankt sind die gesamte Zuliefer-,Werkstatt und Händlernetz.Ihr Überleben wurde ebenfalls aufgegeben. Zu den Infizierten gehören ebenso der gesamte Maschinenbau.

  19. Ein weiteres Problem ist, das während Deutschland in Querelen liegt, in China munter aufgeholt wird.
    Und wenn die deutsche Autoindustrie weiter so die Verbrennertechnik verschleudert, dann haben die Chinesen in 2 Jahren gute Autos.
    Dann kauft KEINER mehr einen teuren VW. Vermutlich erinnern sich nur noch wenige an Krise von VW in den 70ern, wo sie fast pleite waren, als die Japaner nach dem Ölpreisschock mit ihren sparsamen Autos auftrumpften.

  20. Wie immer ein sehr faktenreicher Beitrag.
    Entgegen anderer BAFA Programme ist aber nicht das Bestelldatum entscheidend, sondern der Tag der Zulassung :
    z.B. ADAC: …Die Antragstellung und Förderung erfolgt in einem einstufigem vollelektronischen Verfahren. Bevor der Antrag beim BAFA gestellt werden kann, muss das Fahrzeug erworben und zugelassen sein. Nach Zulassung können Sie innerhalb eines Jahres Ihren Antrag stellen. 

Einen Kommentar abschicken