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Ohne Wettbewerb kein Fortschritt

Der Länderfinanzausgleich schadet beiden Seiten

von Redaktion

05.08.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
Der Länderfinanzausgleich ist wettbewerbsfeindlich, belastet die Leistungsländer und nimmt den Nehmerländern jeden Anreiz für eigene wirtschaftliche Entwicklung.

Der Länderfinanzausgleich (LFA) in Deutschland − seit 2020 Finanzkraftausgleich genannt − soll zwischen finanzstarken und finanzschwachen Bundesländern gleichwertige Lebensverhältnisse fördern. Er wird seit langem intensiv kritisiert, vor allem natürlich von den Leistungsländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg.

Hauptkritikpunkte sind Wettbewerbsfeindlichkeit und fehlende Eigenverantwortung

Finanzstarke Länder argumentieren, der LFA untergrabe die Eigenverantwortung der Nehmerländer. Da finanzschwache Länder regelmäßig Zuschüsse erhalten, hätten sie keinen Anreiz, ihre Ausgaben zu senken oder ihre Steuereinnahmen zu steigern. Das sei wettbewerbsfeindlich, da es den Wettbewerbsföderalismus schwächt, der auf Eigeninitiative und wirtschaftlicher Leistung gründet.

Bayerns CSU-Finanzminister Albert Füracker nannte das System 2025 als „aus dem Ruder gelaufen“, da Bayern allein 60 % des Ausgleichsvolumens (6,672 Mrd. Euro in der ersten Jahreshälfte 2025) stemmte und fordert eine Strukturänderung, um Solidarität und Eigenverantwortung besser auszubalancieren.

Belastung der Leistungsländer

Leistungsländer wie Bayern (9,77 Mrd. Euro im Jahr 2024) und Hessen (77 Mrd. Euro seit 1950) klagen über eine unverhältnismäßige Belastung. Sie argumentieren, dass ihre Finanzkraft durch den LFA dauerhaft an das Niveau schwächerer Länder angepasst wird, was ihre Investitionsmöglichkeiten einschränkt. Bayern und Hessen haben deshalb Klagen beim Bundesverfassungsgericht eingereicht (2013 und 2023).

Zwölf finanzschwache Länder, darunter Berlin und Bremen, bildeten eine Prozessgemeinschaft gegen Bayerns Klage. Sie verteidigen den LFA als notwendig für die Solidarität und gleichwertige Lebensverhältnisse.

Ungleichgewicht und Ineffizienz

Das System wird als ineffizient kritisiert, da es die Unterschiede in der Finanzkraft nicht ausreichend berücksichtigt und zu stark nivelliert. Die „Einwohnerveredelung“ genannte Bürokratenmethode sollte besser Einwohnervernebelung heißen. Sie „gewichtet“ die Einwohner der Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen mit einem Faktor von 1,35. Jeder Stadtstaatler wird rechnerisch als 1,35 Einwohner gezählt, um den höheren Finanzbedarf bei hoher Bevölkerungsdichte, Infrastrukturkosten (z. B. Verkehr, Verwaltung) und sozialen Herausforderungen widerzuspiegeln.

Flächenstaatler wie in Mecklenburg-Vorpommern (Faktor 1,05), Brandenburg (Faktor 1,03) und Sachsen-Anhalt (Faktor 1,02) werden weniger vernebelt, um die weniger hohen Kosten pro Kopf in dünn besiedelten Regionen (z. B. für Infrastruktur wie Straßen oder Schulen) zu berücksichtigen.

Der Länderfinanzausgleich ist wettbewerbsfeindlich, belastet die Leistungsländer und nimmt den Nehmerländern jeden Anreiz für die eigene wirtschaftliche Entwicklung.

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32 Kommentare

  1. Die Nehmerländer leben doch ausgezeichnet mit dem Geld anderer Leute! Mit dem Geld wird um sich geworfen bis der Arzt kommt. Es wird nicht gespart – ganz im Gegenteil! Das muss aber dringendst neu geregelt werden. Wenn der Finanzausgleich schon nicht gekippt wird, und das wird er garantiert nicht, müssen den Nehmerländern Sparpakete auferlegt werden, vielleicht sind sie dann irgendwann in der Lage auf eigenen Beinen zu stehen! Wenn ich allein an die Dreistigkeit und Arroganz von Berlin und Bremen denke, erfasst mich wirklich Ekel! Aber ich fürchte es bleibt alles beim Alten!

  2. Wer ein Land mit dem Anspruch der Selbstständigkeit regiert, trägt auch die Veranwortung dafür und dieser Hickhack sollte aufhören, denn dafür sind die Kosten zu hoch um sich den Luxus von mittlerweile drei Regierungseinheiten zu leisten, wo ehedem nichts vernünftiges dabei heraus kommt und die Verwaltungseinheiten immer größer werden, was nicht gleichbedeutend mit Vernunft steht, sondern unüberlegtes Handeln darstellt. als generelles Markenzeichen der Politik und auch nichts kostet, wenn es um das Geld der Steuerzahler geht.

    Im übrigen versteht das ganze Prozedere kein Mensch mehr, wenn man die Verquickungen zwischen Land, Bund und EU-Moloch betrachtet, was eher nach politischer Selbstbedienung aussieht, als nach notwendiger Verbesserung und Gedanken zur Erneuerung sind immer zulässig, wenn es sich nicht wiederspricht und zielorientiert Verbesserungen schafft um alles zum Vorteil der Bürger zu schaffen, was nicht erkennbar ist und schon lange auf ein Minimum reduziert werden müßte.

    Das ist wie in einer Konditorei, mit Auslagen aus aller Welt, wo der größte Teil überflüssig ist, weil man es nicht kennt und zum Ladenhüter wird und der Besitzer am Ende daran zu Grunde geht und so wird uns Politik serviert ohne Verstand und Effiziens, was für jeden denkenden Menschen immer offensichtlicher wird und Milei ist einer der ersten, der darüber nachgedacht hat und sich gesundschrumpfen will und das stößt bekanntlich auf taube Ohren, denn wer das Gesetz für andere Gesetze produziert macht des Guten zuviel und ist eines der Hauptprobleme, an denen wir zugrunde gehen.

    Darum jeden machen lassen wie er will und wenn er den gesetzlichen Rahmen sprengt, wird es zum eigenen Problem oder es ist für die Gemeinschaft förderlich und der Staat könnte mit einem Minimum von Verwaltern bestückt werden, weil nur die Strafe zählt und Verkehrszeichen könnte man auch abschaffen, wenn man im Falle eines Unfalls dann zur Rechenschaft gezogen wird und das beste Beispiel wäre die richtige Reihenfolge, wo man früher sagte, wenns hinten bummst, gibts vorne Geld, als ganz einfache Regel und die Geschwindigkeit dabei keine Rolle spielt, wenn darüber ein Crash verursacht wird, egal mit wem.

    Das alles ist nur eine Kurzbetrachtung der heutigen Situation und das Problem dabei ist die Tatsache, daß man nicht ansatzweise erkennen kann, wie man sich bemüht, alles auf das wesentliche zu konzentrieren und dabei entsteht ein immer größeres Dickicht der Unmöglichkeiten aus dem der Einzelne nicht mehr herausfindet und wir dann im Delirium versinken, was ja schon die Krankenstatistik aussagt, wo psychische Probleme an erster Stelle stehen und das ist das sichtbare Zeichen der Überfrachtung und sollte zum anderer Denkart führen, bevor wir uns selbst um die Ecke bringen.

  3. Irre ich mich oder leben in den Nehmerländern nicht auch Waehler, zumindest potentielle Waehler ? Nun könnte jemand einwenden , das sei in der Geberländern auch der Fall. Dann fehlt dem Einwendenden ber etwas Psychologie , besonders die des Michel. Fangen wir damit an , dass die Waehler in Bayern und BW bis vor einiger Zeit anders waehlten bzw glaubten und glauben , sie haetten einen Nachfolger der Herren Strauss und Co als MP. In beiden Ländern hat sich durchaus Signifikantes Geaendert, besonders in den Metropolen. Der Muenchner und Stuttgarter hat in mancherlei Hinsicht gewisse mentale Verbindungen zu den Berlinern, evtl sogar mehr als zur bayr. Provinz. Noch wichtiger ist allerdings , dass er wegen dieses vielleicht sogar aergerlichen LFA niemals die AfD waehlen wuerde. Man kann in Schland auch bei diesem Thema am Ende als Partei nur mehr verlieren als gewinnen. Denn das Narrativ vom ( wie immer nur glücklicheren ) Staerkeren , der gefälligst den natuerlich unverdient Schwaecheren hilft, aktiviert das limbische System des Michel und zieht . Zudem macht es durchaus einen psychologischen und dann auch wahltaktischen Unterschied, ob man als Starker etwas unpersoenlich und unbemerkt abgibt , oder als Schwacher seine Beduerfnisbefriedigung verteidigt. Bei den Gebern ist “ demokratisch „nichts zu gewinnen, bei den zahlreichen Nehmern viel zu verlieren. Wie gross der Effekt fuer die CDU/ CSU insgesamt waere , sei dahingestellt. Jedenfalls sind Ueberlegungen zur Eigenverantwortung oder Eigenleistung im Land der verteilenden Alimentation durchdas Regime und der Gleichheit Schland wenig populär. Bekanntlich haelt sich der Protest der Michel dagegen, dass der “ Preis “ sich nicht nach der erbrachten medizinischen Leistung richtet , sondern nach der selbst geschaffenen Leistungsfähigkeit des Kunden, in Grenzen. Sogar dann, wenn der Alimentierte besser bedient wird. Man will ja schließlich nicht unfreundlich oder gar unmenschlich wirken. Diese Hemmung des Michel geht weit, sehr weit, bis an die Grenzen der eigenen Existenz. Das ist den Konditionierern natuerlich bekannt . Ein Stück weit ist das ihr Erzeugnis. Da wird nicht nur verteilt , sondern auch zur Verteilung weiter hereingelassen. Jede Erregung ueber das antievolutionäre Verhalten , nicht immer ist es Selbsthass, wirkt eher ruehrend. Natuerlich ist jeder „Ausgleich“ dieser Art voellig kontraproduktiv, zumal er hier weder geographisch , noch klimatisch begruendet ist, sondern nur der jeweiligen speziellen Mentalitaet zu verdanken. Die Nehmerrichten sich darin ein. Die Entwoehnung der Abhaengigen ist aeusserst schwierig. Immer und ueberall. Vor allem dann, wenn man keine Ansprüche an sich selbst hat, früher auch als Stolz bezeichnet.

  4. Der LFA zeigt – seiner ganzen Natur nach schon – die die die geradezu „kommunistische“ Wettbewerbs- und Leistungsfeindlichkeit die den Linken aller Farben zu eigen ist.
    Unabhängig von ihrer Leistung sollen alle gleich „bekommen“ als auch behandelt werden. Zumindest bis den verteilenden das Geld der Geber ausgeht.
    Das Robin-Hood-Motto: Nehmt den Reichen, gebt den Armen.
    Vugär-Sozialismus.
    Völlig ausblendend, dass Wettbewerb Teil menschlicher Natur ist.
    Dabei – rattenfängerartig – auf die Neid-Mentalität ach so Vieler bei den nächsten Wahlen schielend. Behauptend, solches Tun diene einer von ihnen selbst definierten Gerechtigkeit. Bei Lichte betrachtet aber nur einer ubiquitäräe grassierenden Gerechtikeitsillusion die ach so Vielen intellektuell wenig Begabten, nicht nur Linken, im Kopf herum spukt. Was rote Grüne und grüne Rote schamlos bei den nächsten Wahlen ausbeuten möchten. –

  5. Dass der Geldzufluss wettbewerbsfeindlich ist, das interessiert die Dauernehmer doch nicht und die Dauergeber müssen sich halt mehr anstrengen.

  6. Auf Weisung des BVerfG wurde der Finanzausgleich neu geregelt (Kirchhof Urteil). Dabei konnten alle Länder – also auch Bayern – ihre Interessen einbringen. Offensichtlich muss Bayern sehr schlecht verhandelt haben, wenn es sich heute als „Milchkuh“ wiederfindet. Tja, Herr Söder!

  7. Wieso sollte man bei höherer Bevölkerungsdichte mehr Geld für die Infrastruktur benötigen? Es müssen doch gerade in den Stadtstaaten viel weniger Kilometer Bahn und Straße und viel weniger Brücken gebaut werden als in großen Flächenstaaten.
    Ich denke genau an der Stelle könnte man eingreifen und den Schlüssel mal umdrehen …

  8. Dieser Ausgleich zwischen den Ländern ist typisch dummes (!) CDU/CSU-Zeug (wohl aus den 1950er). Es unterminiert letztendlich die Verantwortlichkeiten der jeweiligen Landesregierungen und führt zu dauerhaft unsinningen Wahlergebnissen. Beispiel Bremen. Dort werden die SPD-Taugenichtse seit Jahrzehnten gewählt … Die finanzielle Bilanz und die wirtschaftliche Stärke des jeweiligen Landes („Bundesländer“ gibt es gar keine) ist immer ein Ergebnis von jahrzehntelanger falscher oder eben besserer Kultur-/Schul-, Gesellschafts-, Struktur-, Wirtschafts- und Finanzpolitik. Also weg damit, damit den Empfängerländer-Wähler mehr zum Denken kommen! – Übrigens: Das gleiche „Modell“ beherrscht auch diie EUdSSR. Da zahlen die Deutschen seit Jahrzehnten wie die Deppen (!) und die Franzosen und Spanier betreiben eine Politik à la Bremen, dem Saarland oder à la Berlin. Bei der UNO & Co. ist es das Gleiche.

  9. Man könnte doch, der Fairness halber, eine einfache Regelung hinzufügen: Jedes Bundesland darf nur einmal Schlusslicht sein, danach gibt’s im nächsten Jahr keinen Cent mehr. So kann man auch planen, aber man kann sich eben keine ideologischen Luftschlösser mehr auf Kosten anderer bauen.
    Wenn das drei Jahre durchhalten bauen die Brandenburger nachts heimlich wieder die Mauer auf.

  10. Sehr interessant ist die Tatsache gegen die Verfassung zu klagen. Eigentlich ist diese unumstösslich. Wer dagegen klagt verlässt, im erweiterten Sinn auch den Boden der Verfassung und das Grundgesetz. Natürlich ist eine Überprüfung oder auch Neuordnung absolut nötig, insbesondere dann, wenn man überlegt welchen Einfluß die westlichen Siegermächte dabei hatten. In dem Kontext hatte ich gestern eine wunderbare Formulierung eines AFD Abgeordneten gehört. Leider habe ich es vergessen. Dem Sinn nach meinte er….Alles was die AFD macht wird skandalisiert, obwohl die etablierten Parteien genau das gleiche tun.

    • Wenn die Verfassung unumstößlich ist, warum dürfen die „unsrigen Demokraten“ die dann immerzu ändern, bislang über 60mal?

      • Ich hatte geschrieben..Eigentlich… Desweiteren sollte man nicht an festgeschriebenen Dingen festhalten wenn sie offensichtlich fehlerhaft bzw. in der Weiterentwicklung einer Gesellschaft nicht mehr konsensfähig sind. Dazu zähle ich die nationale und EU Handhabung der Asylpolitik.

  11. Unzählige ungelöste faktische Probleme und die Flüchtlinge messern sich durch die Großstadtdschungels von Deutschland❗

  12. Bundeszentrale für politische Bildung..Hier parlamentarischer Rat und Grundgesetz.

  13. Der Länderfinanzausgleich ist zustandekommen, durch den Einfluss der Westalliierten beim erarbeiten des Grundgesetz. Die Absicht war, die Bündelung der Steuereinnahmen nicht in eine Behörde fließen zu lassen. Ich habe es nicht noch einmal nachgegoogelt. Könnt ihr selber anschauen, falls noch nicht geschehen.

  14. So, so, die Bayern klagen gegen den Länderfinanzausgleich. Warum nicht Nägel mit Köpfen machen. Hier auf TE hatte doch schon Tomas Spahn (Gott hab ihn selig) 2023 dargestellt, daß Bayern durchaus die Möglichkeit hätte, aus dem Bundesstaat auszutreten. Also los Ihr Bayern, etwas pronto! Das fordere ich als Berliner, denn auch mir sind die hiesigen Politgauner unerträglich.
    Sphns Artikel: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/auf-ihr-bayern-schaut-auf-eure-verfassung/

  15. Das Problem ist, wer einmal Schmarotzer ist, bleibt immer Schmarotzer. Kein Empfängerland investiert die Umverteilung in bessere wirtschaftliche Verhältnisse, sondern benutzt das Geld für den Wählerstimmenkauf.

  16. Wir werden veräppelt, Innen, Forschung und Landwirtschaft, das sind die Ministerien die nach Bayer gehen, nettes Budget, reichlich Planstellen und schon ist alles wieder glatt. Sicher, Berlin würde ich gerne mal die Mittel streichen, es würden nur noch Deutschlandflaggen in Berlin wehen.

  17. Warum kommt man nicht auf das naheliegendste. Wer Mittel aus dem Finanzausgleich bezieht, hat eine Einschränkung seiner Finanzhoheit hinzunehmen, bis er wieder ins plus kommt. Nur so kann ein Anreiz geschaffen werden zu sparen. Im Notfall muss man mit einem anderen Land fusionieren. So wird es auch in der Schweiz gehandhabt. Es wird immer so getan, als würde das Geld auf den Bäumen wachsen. Es ist aber tatsächlich so, dass wir für die Steuern unsere Lebenszeit opfern. Darum ist es nicht einzusehen, dass mit dem Geld der Steuerzahler nicht vernünftig umgegangen wird. Die Verschwendungssucht der Politiker kostet unsere eigene Lebenszeit. Von der Seite muss man das betrachten. Wenn man es weiterspinnt, kann man auf den Gedanken kommen, dass wir Steuersklaven sind. Also Sklaven des Staates, bzw. der Feudalherren. So wie früher. Aber früher wurde wenigstens nur 1/10 verlangt.

  18. Gerade Hessen und Bayern wurden nach dem 2. Weltkrieg nur wirtschaft groß und stark, weil sie hemmungslos von Berlin und dem deutschen Osten alles an Kapital und Firmen stahlen, was nicht niet- und nagelfest war. Die halbe Wirtschaft Berlins wanderte nach München ab, die Lufthansa nach Köln, die Bundesbank, mit besonders krassen Folgen, nach Frankfurt am Main.
    Das kehrt man natürlich an Main und Isar gerne unter den Tisch. Dabei ist nicht falsch, dass Berlin als Land exzessiv Geld zum Fenster herauswirft, aber DASS in Berlin heute diese linke Schmarotzerszene die Politik beherrscht, ist eben auch eine Folge der Marginalisierung Berlins und der Zerstörung des Ostens durch die SED. Ohne das Großstadtbürgertum Berlins, das in den frühen 1950ern an die Taunushäne umsiedelte, wäre Frankfurt heute nur eine größere Ausgabe von Heidelberg oder Rotheburg ob der Tauber, seit es seine Altstadt wieder hat. Und München? Wie Nürnberg, nur ein bisschen größer.
    Trotzdem ist es richtig, dass diese Umverteilung beendet werden muss. Eine Illusion sollten die Bürger Bayerns und Hessen aber gleich beerdigen: Dass auch nur ein Euro, der NICHT nach Berlin oder NRW abfließt, ihnen zugute käme. Hochverschuldet und mit Milliarden an Pensionslasten, werden ihre Bundesländer davon nicht gerettet werden. Und wehe, in Berlin regiert keine linke Gurkentruppe. Das ist alles nur geliehen.

    • Das ist alles richtig. Kenne ich aus Sachsen ja genauso. Das war im 19.Jh. und noch bis in die 30er Jahre die reichste Regions Deutschlands. Ging alles im Krieg, durch die russischen Plünderungen und durch 40 Jahre Planwirtschaft verloren. Und anders als in Berlin wurde zumindest von 1990 bis Mitte der 2010er mE ganz gut gewirtschaftet. Seitdem die Grünen dort an die Macht kamen (und es heute de facto immer noch sind) war das aber auch vorbei. Allein das man als Erstes nach deren Machtteilnahme die mehrheitlich linksgrünen Lehrer verbeamtete – was sie bis dahin als einzige in Deutschland (zusammen mit ausgerechnet Berlin) noch nicht waren – war ein Riesenskandal. Aber wie dem auch sei. Der LFA muss trotzdem weg. Hab auch nie verstanden warum trotz des zwar langsamen, aber doch stetigen Aufschwungs, für Sachsen immer noch so ein massiver LFA dorthin notwendig ist. Klar fehlen die großen Konzernzentralen, aber die Löhne sind mittlerweile fast genauso hoch wie in NRW oder Bayern.

    • Weder die Bayern noch die Hessen tauchten zwischen 1945 und 1960 in Berlin auf um alles zu stehlen was dort noch vorhanden war. Die Firmen verließen Berlin aufgrund der drohenden Enteignungen durch die Kommunisten und die Abtrennung von Berlin innerhalb der SBZ.
      Von 1950 bis 1987 bezog Bayern Geld aus dem Länderfinanzausgleich und seither zahlt Bayern immer höhere Beträge in den LFA ein, weil kluge Landesväter das Geld dazu nutzten, aus dem Agrarland ein Hochindustrieland mit Einkünften zu machen.
      Wofür hat Berlin denn die enormen Summen verwendet, das es seit 1995 aus dem LFA bezieht? War da nicht was mit einem überbordenden Sozialhilfeposten im Haushalt?
      Rothenburg ob der Tauber war übrigens bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Touristenmagnet und wurde in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs (wie auch Würzburg übrigens) zusammengebombt, obwohl es (wie Dresden) kein militärisches Ziel darstellte. Bereits in den 60er Jahren erfolgte der Wiederaufbau und Rekonstruktion der zerstörten Altstadt, mit der erfreulichen Folge, daß der Tourismus angekurbelt wurde und Geld in die Stadt floß (ohne Notopferbriefmarken). Beim Vergleich zwischen dem hochsubventionierten Berlin und der Kleinstadt Rothenburg, die für sich selbst aufkommt, würde ich lieber in Rothenburg wohnen als in Berlin, denn die Lebensqualität ist dort einfach besser.

      • Es ist ein Ammenmärchen, dass Hessen oder Bayern als Bundesländer „solider“ oder „besser“ wirtschafteten als Berlin oder links regierte Flächenbundesländer. Frankfurts Wohlstand ist gänzlich unverdient, daran ist nichts echt, alles reine Subvention eben durch die Regionen, die die Stadt ausgesaugt hat. München das gleiche. Beide Städte sind heute so rotgrün wie Berlin-Kreuzberg und im gleichen Autohass-Wahn.
        Die Umsiedlungen der Wirtschaft nach 1945 hätten verhindert werden können, aber die Wessis nahmen gerne die Berliner Wirtschaft und ihr Kapital, dafür schickten sie ein paar Almosen nach Westberlin, ihre gelangweilten Söhne und Töchter, um sich vor dem Wehrdienst zu drücken oder Revoluzzer zu spielen (was in der schwäbischen Ablb oder dem Odenwald nicht ging- und mit diesem Volk sind heute noch die Altbauten im Berliner Zentrum verstopft) und als Hilfe bekam Berlin großzügig ein Zigarettendrehwerk, wo vor dem 2. Weltkrieg die Hälfte der deutschen Elektroindustrie versammelt war.
        Aber das hört Ihr in Westdeutschland nicht gerne. Das hat alles mit der heutigen Tagespolitik nichts zu tun. Und als Berliner gebe ich Bettina Jarasch gerne an Bayern zurück und nehme dafür Siemens.

  19. Das Bürgergeld koste rund 50 Milliarden im Jahr. 70 Milliarden kostet der LFA in 10 Jahren. Man sollte am richtigen Ende anfangen zu sparen.

  20. Er ist schlecht für die Geberländer, also wird er bleiben.
    Reformen gibt es nicht!
    Außerdem wollen Berliner kostenlos alles zur Verfügung stellen, was die Geber nicht haben.
    SO geht Solidarität in Deutschland!

  21. Der Länderfinanzausgleich ist wettbewerbsfeindlich….darum sollten die gelder zweckgebunden sein! So könnte man genau das gegeteil erreichen sprich das die „ärmeren“ bundesländer entsprechend gefördert werden um wirtschaftlich nach „oben“ zu kommen.

  22. Sie argumentieren, dass ihre Finanzkraft durch den LFA dauerhaft an das Niveau schwächerer Länder angepasst wird…“. Was jammern Bayern und Hessen denn? Ist es doch spätestens seit Merkel Ziel der Politik, ein Niveau von dritte Welt Staaten zu erlangen. Außerdem wird der Wettbewerb ja schon in der Vorschule als alt, weiß und reaktionär bezeichnet und aus dem Lehrplan gestrichen. Im Unterricht und auf der Sportbahn. Zu guter Letzt lässt sich, besonders von Berlin praktiziert, gut und gerne auf Kosten anderer leben. Berlin – arm, aber sexy? Weit gefehlt! Arm und ein Drecksloch! Äußerlich und innerlich!

    • Arm und sexy auf Kosten andere Leute zu leben, ist nicht wirklich ein Kompiment.

  23. Das war aber nicht immer so. Gerade Bayern hat in den Anfangszeiten gut vom Ausgleich profitiert, hat aber das Geld eben nicht in ideologischen Träumereien versenkt, sondern einen etas rückständigen Agrarstaat in einen modernen Industriestandort transformiert. Das ist halt der Unterschied zwischen marktwirtschaftlicher Politik und sozialistischer Politik.

    • In Berlin geschieht aber gerade das Gegenteil – ein Industriestandort wird durch linke Politik ruiniert.

    • Bayern hat bis 1990 ungefähr 1 Milliarde Euro aus dem Ausgleich erhalten
      Bayern hat 1995 über eine Milliarde zurückgezahlt.
      Bayern bezahlt seitdem jedes Jahr das Vielfache desen, was das Land selbst über Jahrzehnte erhalten hat.

    • Mittlerweile transformieren die Verantwortlichen in Bayern, das sind in erster Linie die Wähler welche den modernen Standort wieder in einen rückständigen Agrarstaat verwandeln in blindem Gehorsam. Siehe Isar 2 Sie wissen schon das mit am sichersten Atomkraftwerk in der Welt wurde vom Netz genommen. Da gibt es noch einige Punkte zu benennen mir fehlt die Zeit dazu da Nazi oder Neudeutsch berufstätig mir fehlt die Zeit dazu. Der Sozialismus hat längst Einzug in die Beletage der CSU gehalten das haben Sie vergessen zu erwähnen oder nicht bemerkt?

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