<
>
Wird geladen...
Arbeitsplatzverluste erwartet

Der europäische Automarkt ist im April zusammengebrochen

19.05.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Schon vor der Corona-Krise waren die Neuzulassungen für PKW in der EU rückläufig. Aber der Einbruch im April ist beispiellos. In Spanien und Italien wurden so gut wie gar keine Autos neu zugelassen. Nun erwartet die deutsche Zulieferindustrie Arbeitsplatzverluste.

Der europäische Automarkt ist im April wegen der Coronavirus-Pandemie beziehungsweise der staatlichen Schutzmaßnahmen zusammengebrochen. In der Europäischen Union (EU) wurden im April nur 270.682 Personenkraftwagen neu zugelassen, 76,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Das teilte der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mit. Bereits im Januar und Februar, also vor der Corona-Pandemie, waren die Zulassungszahlen zurückgegangen, ehe sie dann im März um mehr als die Hälfte absackten.

In allen 27 EU-Mitgliedsländern gab es starke Rückgänge um mehr als 10 Prozent. In den besonders stark von der Corona-Krise gebeutelten Ländern Italien (minus 97,6 Prozent) und Spanien (minus 96,5 Prozent) wurden fast überhaupt keine Neuwagen zugelassen. Auch Frankreich verbuchte mit einem Rückgang von 88,8 Prozent einen überdurchschnittlichen Einbruch. In Deutschland war der Rückgang noch unterdurchschnittlich mit „nur“ 61,1 Prozent.

Von den deutschen Herstellern ist Daimler mit einem Minus von 78,8 noch stärker betroffen als der VW-Konzern mit all seinen Fahrzeugmarken (minus 72,7 Prozent) und BMW (minus 65,3 Prozent). Die französischen Konzerne Renault und PSA büßten jeweils rund 80 Prozent ein, der italienisch-amerikanische Fiat-Chrysler fast 90 Prozent.

Zeitgleich ist aus dem BMW-Betriebsrat die Sorge vor Entlassungen laut geworden. Die Beschäftigungsgarantie des Unternehmens für ihre Mitarbeiter gilt nur, solange es Gewinn macht.

Eine ebenfalls heute über die Deutsche Presse-Agentur dpa bekannt gewordene Umfrage des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) ergibt, dass im Fall anhaltend schwacher Fahrzeugverkäufe vor allem in den Zuliefer-Unternehmen drastische Arbeitsplatzverluste drohen. Allein in den an der Umfrage teilnehmenden 132 mittelständischen Zuliefererbetrieben sollen demnach schon bis zu 12.500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, falls die Nachfrage nicht bald anzieht. „Unter unveränderten Bedingungen werden bis Ende Juni 39 Prozent der Unternehmen Personal abbauen“, so wird der VDA in der Fachzeitschrift Automobilwoche zitiert. „Bis Ende Juli werden es 65 Prozent sein.“ Der Verband fordert demnach einen „schnellen und wirksamen Nachfrageimpuls am Automobilmarkt, um einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Substanz in einer Schlüsselbranche in Deutschland abzuwenden“.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

23 Kommentare

  1. Und was für eine Schlagzeile hat DIE WELT (nicht die taz oder die FR) aus dieser Umfrage gemacht:
    „Wegen 12.500 Jobs fleht die Autobranche um Staatsgeld“.
    (https://www.welt.de/wirtschaft/article208097899/Corona-Hilfspakete-Wegen-12-500-Jobs-fleht-die-Autobranche-um-Staatsgeld.html)
    Um im Artikel dann geflissentlich darauf zu verweisen, dass durch die Elektromobilität ja ohnehin weit mehr als 100.000 Jobs auf dem Spiel stehen.
    Fazit am Bsp. des Zulieferers Webasto (der aufgrund seines Portfolios losgelöst von Antriebsstrang bzw. bei Standheizungen profitierend von der E-Mobilität ganz sicher nicht branchenspezifisch ist): Die Elektromobilität biete „enormes“ Marktpotential und die Automobilindustrie müsse ihre Probleme aus dem „Strukturwandel“ selbst lösen.
    Also alles halb so wild … .
    Die Kernbranche der deutschen Industrie und mit ihr hunderttausende gutbezahlte Arbeitsplätze (deren Inhaber brav Steuern & Abgaben zahlen, sehr viele davon bis hin zum Spitzensteuersatz) steht vor dem Abgrund – von den indirekt davon abhängigen Millionen will ich gar nicht erst reden.
    Natürlich liegen die Probleme der Branche in der irren „Mobilitätswende“ und dem „Speichellecken“ ihrer Manager begründet und der Corona-bedingte „Lock-down“ ist der Auslöser, der dass Fass zum Überlaufen bringt.
    Aber was ist das für ein „Lumpen-Journalismus“, was sind das für Charakterruinen, die hier wohlfeil über die wirtschaftliche Existenz und das Wohl & Wehe Hundertausender fleißiger Angestellter, Arbeiter & ihrer Familien schwadronieren … .
    **

  2. Sofern die Leute wieder zuversichtlich werden und die Jobverluste und Pleiten sich in Grenzen halten, werden die Verkäufe zunehmen. Der Wert des Automobils hat sich insbesondere in den letzten Monaten gezeigt. Sicher, bequem und zuverlässig von A nach B kommen, jederzeit. Ohne Maske, ohne Sorge vor Ansteckung, ohne sinnlose Einschränkungen.

  3. Man kann durchaus sich alle 2 oder 3 Jahre ein neueres Auto kaufen.

    Der eine kauft sich alle 2 bis 3 Jahre einen Neuwagem. Der naechste kauft sich alle 2 bis 3 Jahre einen jungen Gebrauchten (2 – 3 Jahre jung). Der ueber naechste kauft sich alle 2 bis 3 Jahre ein Auto mittleren Alters (5 bis 7 Jahre).

    Der erste Besitzer hat den höchsten Wertverlust, der letzte Besitzer den niedrigsten Wertverlust.

    Diese Kette zieht sich laenger, wenn die Haltedauern laenger werden.

  4. Unbedingt! Jemand muß ja den größten Wertverfall nach dem ersten Umdrehen des Zündschlüssels tragen.

  5. Die Autos wurden ja nach 2 Jahren nicht verschrottet. Über den Gebrauchtwagenmarkt hatten die Wagen noch ein langes Leben vor sich.
    Ich hab meinen ersten gebrauchten Käfer (500 Mark) noch fast 13 Jahre gefahren.

  6. Die Inhaber mittelständischer Autohäuser sind schon vorher enteignet worden. Die Millionen Verluste an Standkosten unverkäuflicher gebrauchter Diesel auf ihrem Hof sind von der Regierung verursacht. Feinstaubwerte zu niedrig angesetzt, die Industrie nicht überwacht, den Mittelstand vernichtet. Das kann unsere Politik gut. Verluste aus Corona sind eigentlich schon Scheißegal, weil auch gut wirtschaftende Mittelständler persönlich den Banken gehören. Jetzt Abfindungen für die Mitarbeiter, dann Hartz4. So sieht heute mittelständischer Erfolg in D aus.

  7. Wenn BMW, Porsche, Lamborghini, Ferrari, Mercedes AMG, Audi R8, Bentley usw. dringend neue Käufer suchen mit satt 6-stelligem Kaufpotential (> 185.000 €uro), dann brauchen doch nur die arabischen Großfamilien Clans (A. Ch.; Al Z.; Mi..; usw.) in Berlin, im Ruhrgebiet, in HH usw. zusätzliche männliche Familien Mitglieder (polizeilich bekannte Intensivtäter für organisierte Kriminalität: Drogenhandel, Schutzgelderpressung,…) aus dem Libanon u.ä. importieren!

    Diese „schutzsuchende Klientel“ zahlt bar cash, ist äußerst interessiert an PS- starken Protzautos, sie tragen massiv goldene Status-Uhren der Marke R…. Übrigens: die Autos laufen alle „registriert auf Oma/ Cousine u.ä. „, und diese arabischen Facharbeiter hängen herum in Shisha Bars.

  8. Das ist erst die Spitze des Eisbergs, auf den das Schiff „Deutschland“ gesteuert wurde mit der Energie-Wende, dem Welt Klima Rettungs-Wahn und nun dem alles entschuldigenden Corona Virus. Merkel & Claqueure haben das Land und seine Bevölkerung ruiniert. Niemand wird die Ansicht haben, in diesen Zeiten ein neues Auto zu erwerben und der Domino Effekt wird unaufhaltsam sein. Gute Nacht.

  9. Und die Entlassenen wählen dann alle weiter die Merkel Parteien? Ich befürchte genau dies.

    • Solange die Kohle auf’s Konto fließt… ja.

  10. Ich weiß nicht, wieviel Zulieferer beteiligt sind um ein Auto zu produzieren aber es dürften etliche sein. Sie alle sind die ersten die das Handtuch werfen müssen. Die Automobilindustrie stand ja schon lange auf der Abschußliste der Politik und die Chefs der Hersteller konnten sich gar nicht einkriegen ihre Ergebenheitsadressen an die Regierung zu schicken. Gut, betrogen haben sie auch und wurden gebeutelt aber das ist letztendlich nicht der Grund für den desolaten Zustand der Brange. Der heimliche noch unterdrückte Jubel der Grünen und FfF ist unüberhörbar und so werden wir in das goldene Zeitalter der Elektromobilität einsteigen, koste es was es wolle.

  11. Wer als erstes rausfliegt sind nicht die Fachkräfte, sondern die unzähligen Leih/Zeitarbeiter. Und die kann man leicht wieder einstellen wenn die Verkäufe anziehen. Das passierte auch in der Vergangenheit und nennt sich „Flexibilisierung des Arbeitsmarktes“.
    https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-bremer-daimlerleiharbeiter-verlieren-job-_arid,1779077.html
    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.zeitarbeit-bei-daimler-hunderte-leiharbeiter-bangen-um-ihre-jobs.ece6ed1f-4aea-465b-b1eb-b3c5333504d2.html

  12. Mein Mann wird 80, ich bin 2 Jahre juenger und darf abends nicht mehr fahren. Wozu ein neues Auto? Unser Daimler A Klasse ist 13 Jahre alt und der wird uns aushalten. Von den Kosten ist das Auto Luxus. Da kann ich lange mit dem Taxi fahren

  13. Ja, so kann man auch das Problem der fehlenden Melker lösen, in dem man die Kühe schlachtet. Dumm nur dass es dann keine Milch mehr gibt, für niemanden. Sie hatten wahrscheinlich gerade kein Glück beim Denken, als Sie Ihren Beitrag schrieben….

  14. Von den 500 Mrd. die wir demnächst nach SüdEUropa schicken können die dann ja wieder bei uns einkaufen 😉
    Unser Wirtschaftssystem ist auf jeden Fall längst in der DDR angekommen, die haben auch bis zuletzt geliefert ohne je einen Pfennig dafür gesehen zu haben. Willkommen im Internationalsozialismus.

  15. Solange Maskenpflicht herrscht und man seine neue Freudin mit dem neuen Auto nicht schick und cool ausführen kann, wird sich daran auch nichts ändern. Man kauft Luxusautos und die neueste Mode nicht zum Selbstzweck. Wird das Leben verboten, verbietet sich uns allen auch das Geldverschwenden! Dann reicht auch ein graubrauner Mönchskittel und eine Schnur für die Taille und alte Latschen. Wir eben in einem neureligiösen Zeitalter mit dem entsprechenden Wahn.

  16. Die wirtschaftlichen Verluste in der Coronakrise werden durch die Herrschenden bagatellisiert. Eine niemals zuvor erreichte Zahl von Betrieben und Beschäftigten sind in Kurzarbeit. Bald drohen Höchstzahlen bei Firmeninsolvenzen und Arbeitslosen.
    Wenn jetzt nicht schnell ein klares Ende des Ausnahmezustands erklärt wird, wird ein verheerender Präzedenzfall geschaffen.
    Denn dann müssen die Untertan (waren früher mal mündige Bürger) in Zukunft jederzeit damit rechnen, dass wieder der Ausnahmezustand erklärt und das Land stillgelegt wird. Dann wird über der Bundesrepublik das Damoklesschwert des Ausnahmezustands hängen.
    Ausnahmezustand als ein „ganz normales“ politisches Steuerungsinstrument? Einem Steuerinstrument, das die Politik immer dann nutzt, wenn im politisch-medialen Raum wieder eine „welthistorische Krise“ entdeckt wird?
    Welcher Bürger wird in einem solchen Umfeld noch investieren?
    Wer würde hier sein letztes Erspartes in die Hand nehmen, wenn ihm schon morgen durch politische Entscheidungen ihnen wieder alles genommen wird?
    Entsteht hier nicht eine fundamentale
    • Vertrauenskrise
    • Investitionskrise
    • Motivationskrise
    • Verfassungskrise

  17. Wenn die Gesundheitsysteme der westlichen Welt nach einem halben Jahr immer noch nicht in der Lage sind, eine, von mir aus schwere, Erkältungswelle in den Griff zu bekommen, dann könnten wir das Personal dort auch zum Spargelstechen oder Ziegenhüten abkommandieren. Das aber glaube ich nicht. Was also treibt die Staatsführungen an? Es können doch nicht alle den Verstand verloren haben. Oder ist SARS-CoV-2 doch eine entfleuchte Biowaffe? Was wissen sei, was wir nicht wissen? Aber wie ließe sich das geheim halten, seit weltweit hunderte oder tausende von Ärzten und Wissenschaftlern daran arbeiten? Ich verstehe es nicht.

  18. Da haben wir doch gute Nachrichten. Bald gibt es hunderte Milliarden von den Deutschen. Das bedeutet, viele neue Autos für den Süden. Und der dumme Deutsche fährt Rad, und der dumme, reiche Deutsche ein grünes E-Bike.

  19. Da jubeln die Pfarrestöchter in führenden politischen Ämtern aber. Genau so soll es ja sein, weg mit der teuflischen Autoindustrie. Lastenfahräder symbolisieren die neue, ökologisch korrekte, E-Mobilität. Corona sei dank, wir schaffen das.

    • Beide eint das Privileg, in der real existierenden DDR über einen DDR Reisepass verfügt zu haben. JEDER Ossi vor 89 weiß, wer, was und wie ein DDR Bewohner an dieses Stück realen Goldstaub gelangen „konnte“. Aber niemand hat die Absicht das zu hinterfragen, jetzt ist es leider zu spät.

    • In der City kann man wirklich besser e-bike fahren; mache ich täglich (man kommt überall hin, kann überall parken, man hat Bewegung, es macht Spaß, man kann Menschen beoachten, hat Kontakt zur Natur,…). – Ich kann jedoch auch Autofahrer verstehen, die im Ländlichen wohnen; oder, die in großen Städten auf PKW angewiesen sind.

      Für mittlere und längere Strecken und für Transporte freue ich mich über meinen Mini- SUV; aber ich fahre seit über 60 Jahren Fahrrad. Meine Autos habe ich jeweils etwa 175.000 bis 230.000 km gefahren, und dann entsorgt. Meine Autos habe ich entweder als junge Gebrauchte ( 1,5 – 2,5 J.; < 30.000 km) mit entsprechendem Abschlag gekauft, oder als fabrikneue Fahrzeuge (mit günstigem Angebot) und sehr lange gefahren.

Einen Kommentar abschicken