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Wenn wichtige Zulieferungen ausbleiben

Der Autoindustrie drohen horrende Ausfälle durch den Ukraine-Krieg

18.03.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Bei einer Verschärfung des Handelsembargos, einem Stopp der russischen Energielieferungen oder einem lange andauernden Krieg wäre in Deutschland die Autoindustrie ökonomisch Hauptleidtragender. Ausgerechnet dem Motor der deutschen Wirtschaft droht dann der Kollaps.

Die Lage der deutschen Autoindustrie ist ernst, sehr ernst sogar. Die Gefährdungslage für Deutschlands zentralen Industriezweig hat sich durch den Ukraine-Krieg substanziell verschärft.

Bundeskanzler Olaf Scholz charakterisierte den Überfall Russlands auf die Ukraine als Zeitenwende. Europa und die freie Welt wurden zur Gegenwehr gezwungen. In ungewohnter Einigkeit verhängten westliche Staaten diesmal, anders als 2014 bei der Besetzung der Krim durch russische Truppen, einschneidende Sanktionen für Unternehmen und Privatpersonen in Russland, die das Land von internationalen Handels- und Finanzströmen abschneiden.

Diese Maßnahmen gehen vielen nicht weit genug. So sind zum Beispiel Öl- und Gasimporte aus Russland aus Rücksicht auf die Versorgungslage vor allem in Deutschland bisher aus dem Sanktionskatalog weitestgehend ausgenommen. Das Damoklesschwert einer nochmaligen Verschärfung des Handelsembargos oder eines einseitigen Stopps der russischen Energielieferungen nach Deutschland, vor allem aber einer Verlängerung des Krieges in der Ukraine mit allen Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland hängt in der Luft. Hauptleidtragender in Deutschland wäre die Autoindustrie, der Motor der deutschen Wirtschaft.

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Zwar kündigte sich ein Ende des freien Welthandles mit allen schädlichen Wirkungen auf eine so stark exportabhängige Branche wie die Autoindustrie bereits zur Trump Ära an, mit all den Schikanen, Handelsembargos und Sonderzöllen. Damit wurde die Schlüsselindustrie aber fertig, da blieben Zeit und Raum für geordnete und beherrschbare Standortmaßnahmen. 

Doch diesmal hat die Gefährdung eine andere Qualität. Schiebt man die PR- Presseverlautbarungen ausnahmslos aller Hersteller über Rekordgewinne im abgelaufen schwierigen Jahr 2021 und gigantische Investitionsprogramme in und für die Zukunft beiseite und hört auf den „Flurfunk“ in den Führungsetagen der Konzernzentralen, so ergibt sich ein völlig anderes Bild: Noch nie in der Nachkriegszeit, selbst während der Ölkrisen und Sonntagsfahrverbote nicht, war die gesamte Branche über die ganze Wertschöpfungskette hinweg so nahe am kollektiven Kollaps wie zu Frühjahrsbeginn 2022.

Wichtige Zulieferungen drohen zu versiegen

Grund dafür ist Materialmangel durch allmähliches Versiegen bis hin zum totalen Ausbleiben strategisch wichtiger Zulieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine, teilweise auch von seltenen Rohstoffen wie Neon-Gas aus Russland, Letzteres aber irgendwie kompensierbar. Dagegen führt die fortschreitende Unterbrechung der Zulieferung von Kabelbäumen zu einer einzigartigen Bedrohung der gesamten automobilen Wertschöpfungskette in Deutschland – mitsamt zahlreichen Unwägbarkeiten für die gesamte Volkswirtschaft.   

Die amtliche Außenhandelsstatistik und manche Studien suggerieren ein völlig falsches Bild von der Dramatik der Lage. Danach nehmen rückblickend Russland und vor allem die Ukraine mit minimalen Anteilen im einstelligen Bereich an den Bezügen der deutschen Autohersteller – statistisch absolut korrekt – eine völlig vernachlässigbare Position im Liefer- und Wertschöpfungsnetzwerk der deutschen Hersteller ein. 

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Die Wirklichkeit 2022 ist jedoch anders. Und wesentlich brisanter als im Vorjahr, als zunehmende Lieferengpässe aus Asien bei den strategisch wichtigen Speicherchips zwar zu Produktionsunterbrechungen bis hin zu zeitweiligen Werkschließungen und Kurzarbeit geführt haben. Aber eben nur zu Lieferengpässen, und nicht zu totalen Beschaffungs- und Lieferausfällen, wie sie gegenwärtig bei den Kabelbäumen aus der Ukraine drohen. 

Die Speicherchip-Engpässe konnten von der Branche über den Weltmarkt aufgefangen und zum Teil kompensiert werden. Oder die Halbleiter konnten auf der Halde in den fertig produzierten Autos nachgerüstet werden. 

Demgegenüber rührt der drohende kriegsbedingte Totalausfall von Lieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine, anders als bei den Chips, an die Substanz der Branche. Denn Kabelbäume sind keine Standardware, sondern hersteller- und modellspezifisch designte Konfektionsware, wenn auch in Massen hergestellt. 

Kabelbäume sind nicht nachrüstbar. Sind sie nicht vorhanden, können Autos nicht gebaut werden, steht die gesamte Wertschöpfungskette bis zum letzten kleinen Dritt- und Viertstufen-Lieferanten still; und auch beim Bäcker um die Werksecke werden weniger Brötchen gebacken. 

Alternative Beschaffungsquellen stehen kurzfristig keinem deutschen Hersteller offen. Über das herstellerbezogene individuelle eigene Lieferantennetzwerk hinaus sind zusätzliche Zulieferungen ausgeschlossen. Selbst wenn Kabelbäume außerhalb der Ukraine für die deutsche Autoindustrie gefertigt werden könnten, sind die Kapazitäten dieser Zulieferer voll ausgeschöpft, kurzfristige Aufstockung absolut ausgeschlossen!

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Dem Vernehmen nach bezieht die deutsche Autoindustrie als Ganzes „nur“ 80 Prozent ihrer Kabelbäume aus der Ukraine. Einzelne Hersteller von Gewicht allerdings sogar bis zu 100 Prozent, nachdem in den vergangenen Jahren die gesamte Kabelbaumproduktion zum Beispiel aus Nordafrika abgezogen und wegen der niedrigen Stundenlöhne von Euro 2,00 in die Ukraine verlagert wurde. Alle waren daran beteiligt. Eine kurzfristige regionale Rückverlagerung ist ausgeschlossen; und langfristig sind wir alle tot, wie schon Maynard Keynes zu sagen pflegte. Sollten die Lieferungen aus der Ukraine innerhalb der nächsten Wochen langsam völlig zum Erliegen kommen, steht die Produktion in den deutschen Werken über die gesamte Wertschöpfungskette hin still. Die Folgen für Wachstum und Beschäftigung sind nicht absehbar. 

Zusätzlich gibt es Probleme im Logistik- und Transportgewerbe. Der Krieg in der Ukraine sorgt nicht nur in Deutschland, sondern europaweit für Lieferprobleme. Das betrifft nicht nur die geschlossenen Fabriken im Kriegsland, sondern auch den Transport von dort. Rund 100.000 ukrainische Lkw-Fahrer waren vor dem russischen Überfall im europäischen Warenverkehr unterwegs. Allein sieben Prozent aller deutscher LKWs we(u)rden von Ukrainern gesteuert. Damit steht nicht nur die Zulieferung von Teilen in die Autoindustrie, sondern die gesamte Versorgung Deutschlands auf dem Spiel, auch mit Getreide aus den Kornkammern Ukraine und Russland. 

Eine rasche Beendigung des Krieges ist also nicht nur aus ethisch/humanitären Gründen unbedingt zu wünschen, sondern auch im ökonomischen Interesse!

Welche Lehren müssen die deutschen Autohersteller aus dem Lieferdebakel mit der Ukraine ziehen:

  1. Ein gelegentlicher Blick der Jung-Ökonomen auch in die Lehrbücher der Altmeister der deutschen Betriebswirtschaft – ja, so etwas gab es mal –, wie zum Beispiel Guttenberg, Wöhe, Hax etc., wäre durchaus ratsam. Ausbildung nur nach moderner Managementliteratur allein führt in die Irre.
  2. Die Notwendigkeit zur permanenten Kostensenkung und Effizienz-Steigerung im Wettbewerbssystem einer funktionierenden Marktwirtschaft darf nicht dazu führen, politische Beschaffungsrisiken völlig aus dem betriebswirtschaftlichen Gewinn-Maximierungs-Denken auszuklammern. Volkswirtschaftslehre hieß früher einmal „Politische Ökonomie“ – und das mit gutem Grund. Denn: “Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was getan wurde, wird man wieder tun. Es gibt nichts Neues unter der Sonne.“ (Koh. 1,9-11)
  3. Die Globalisierung hat erkennbar ihren Zenit überschritten. Die Autoindustrie muss sich regional neu aufstellen.
  4. Single Sourcing als alleinige Kosten-Zielvorgabe und -Leitlinie in Einkauf und Logistik hat sich als fataler Irrtum herausgestellt. 
  5. Die aktuelle Beschaffungskrise beflügelt die Lernkurve für Vorstand und Einkauf: Kosten sind viel, aber nicht alles!
  6. Risikobewusstsein und Risikoabwägung sowie Denken in Vorsichtskategorien, wie ehemals bei ehrbaren Kaufleuten üblich, sollte bei Grundsatzentscheidungen im Führungscorps wieder einen höheren Stellenwert einnehmen. Versorgungssicherheit war auf Führungsebene kein Thema mehr. Nach dem Motto: Strom kommt aus der Steckdose und Teile sind zu niedrigsten Kosten überall problemlos erhältlich. – Weit gefehlt!

An der aktuellen Gefährdungslage der Branche wird die Umsetzung dieser Erkenntnisse nichts ändern; das dauert. Aber wie der Volksmund schon sagt: „Es kann nichts so schlecht sein, dass es nicht auch für etwas gut ist.“ 

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37 Kommentare

  1. Verschwörungstheorie-Modus auf „ON“: wollte man nicht die deutsche Automobilindustie „zerstören“? es wird doch seit Jahren darauf hingearbeitet den Verbrennermotor und den Individualverkehr zu verteufeln….da „passt“ doch so ein Krieg ganz gut ins Konzept…zumal man nem anderen die Schuld geben kann (Putin ist Schuld). Nebenbei liefert der Kireg vielen weitere Entschuldigungen: Preissteigerungen durch Verschuldung und Corona Politik –> Putin ist schuld. Aufarbeitung von Corona wir verschoben oder fällt gar komlett unter den Tisch –> Putin ist Schuld. Finanzsystem am Ende (Corona kam da auch gerade richtig) –> Einführung digitaler Euro –>Putin ist Schuld. Und so könnte man noch viele Beispiele anführen.

  2. „bis hin zum totalen Ausbleiben strategisch wichtiger Zulieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine“
    Dann hätten die eben die Kabelbäume besser in Ostdeutschland fertigen lassen! Dort wären die Menschen dankbar für die Jobs gewesen. Jedoch die Ukraine war ja günstiger. Aber eben auch politisch instabil und sich dann derart einseitig auf diese Lieferungen zu verlassen, ist seit dem Euromaidan keine weise Entscheidung mehr.
    Kabelbäume sind nun auch nicht das technologische Herz und der anspruchsvollste Teil im KFZ, die kann man an vielen Standorten fertigen lassen. Da die Autobauer weltweit ihre Niederlassungen haben, finden sich sicher Kontakte. Wird halt nicht billiger als in der Ukraine.
    Übrigens haben heutige Neuwagen auch gern elektrische Probleme, das wird doch hoffentlich nicht daran liegen, dass man die Kabelbäume aus einem Land bezieht, das seit dem Euromaidan einen kulturellen Niedergang erlebt.

  3. Ob für den Großteil der Deutschen ein neues Auto derzeit auf der Prioritätenliste ganz oben steht, darf man eher bezweifeln.

    • Du hast das Problem vollständig erkannt. Respekt.

  4. Die Tage wurde auch verbreitet, der Krieg sei an fehlenden Schrauben und Nägeln schuld. Was so nicht stimmt. Die fehlen bereits aufgrund der Lieferkettenprobleme verursacht durch die Pandemie. Die Container hängen seit Monagen in China fest.

  5. Deutschland:
    „Seit der Krim-Annexion durch Russland 2014 hat Deutschland die Ukraine laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im zivilen Bereich mit bilateralen Hilfen von 1,83 Milliarden Euro unterstützt. Damit ist die Bundesrepublik neben den USA größter bilateraler Geber in diesem Bereich.
    Hinzu kommen Finanzmittel, die Deutschland über die EU an die frühere Sowjetrepublik zahlt. Der deutsche Anteil an den gut 17 Milliarden Euro, die von der EU seit 2014 in Form von Zuschüssen und Darlehen an die Ukraine gingen, beträgt laut BMZ fast ein Viertel, also etwa vier Milliarden Euro.“ https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-deutschland-hilfen-100.html
    alles nur um im Hochpreisland die Löhne & Gehälter niedrig zu halten.
    Der Wunsch Gretas, Luisas und der FFF Kinder scheint bald in Erfüllung zu gehen: die totale Deindustrialisierung Deutschlands. Und wenn der Rest der Bevölkerung nicht aufpasst, wird sie einmal den Rücken krumm für Kartoffeln ernten machen müssen, damit es der saturierten Wohlstandsklientel weiterhin an nichts fehlt. Diese nie frieren müssen und mit Papi & Mami im Wohnmobil auf leeren Autobahnen in Urlaub reisen können.

  6. Da eine Abhängigkeit von China besteht wurde Ende letzten Jahres, von vielen Seiten, vor der Verknappung von Magnesium gewarnt. Die Reserven für die Aluminiumproduktion waren so gut wie aufgebraucht. Heute vermeldet die Welt
    „Größter deutscher Alu-Hersteller muss Produktion halbieren“
    In der Begründung werden die hohen Energiepreise durch den Ukrainekrieg genannt. So geht Reinwaschung, nicht die dilettantischen Politiker, die Deutschland in gravierende Abhängigkeiten gebracht haben sind schuld, sondern Putin mit seinem Krieg.

    •  sondern Putin mit seinem Krieg.“ nicht dass ich Putins Krieg entschuldigen möchte, aber er ist nicht der alleinig Schuldige. 16.05.2014,“Ukraine-KriseHelmut Schmidt wirft EU Größenwahn vorHelmut Schmidt rechnet mit der EU-Außenpolitik in der Ukraine-Krise ab. Der Altkanzler attestiert den Brüsseler Beamten Unfähigkeit – und warnt vor der Gefahr eines dritten Weltkriegs. (…) Er wirft Brüssel vor, sich zu sehr in die Weltpolitik einzumischen. „Das jüngste Beispiel ist der Versuch der EU-Kommission, die Ukraine anzugliedern“, sagte der Sozialdemokrat in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung. Falsch sei auch, Georgien an sich zu ziehen. „Das ist Größenwahn, wir haben dort nichts zu suchen.“ (..)““Nicht von der gesamten EU, aber von den Beamten und Bürokraten in Brüssel. Die verstehen davon zu wenig! Und sie stellen die Ukraine vor die scheinbare Wahl, sich zwischen West und Ost entscheiden zu müssen.““ https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-krise-helmut-schmidt-wirft-eu-groessenwahn-vor-a-969773.html
      „die dilettantischen Politiker“ reagierten auf das laute Geschrei der Klimakinder, von Luisa und Greta. Atomkraftwerke ausschalten, Ausstieg aus der Kohle, Ausstieg aus energieintensiver Industrie usw. und die Mehrheit akzeptierte dies stillschweigend.

  7. Klar, jetzt kann die Autoindustrie den Zusammenbruch auch den Russen in die Schuhe schieben. Mit dem Zusammenbruch haben die dt.Manager nämlich garnix zu tun. Den Verzicht auf den Bau von Verbrennungsmotoren ab 2025 (Audi) hat bestimmt auch Putin veranlasst.

  8. Mc Kinsey & Co sind mit ihren Globalen just in time Lieferketten und dem verordneten Sparzwang gescheitert. Es war vorhersehbar, dazu eine Beispiel aus dem A380 Projekt bei Airbus: Strategische Reduzierung der Zulieferer von Nieten führten zu massiven Engpässen in der Produktion aller Flugzeuge.
    Sparzwang und falsch verstandenes Controlling sowie fehlendes Risikomanagement verbunden mit GewinnGier sind die Ursachen. Weiter so!

  9. Da müssten Grüne und SPD doch vor Freude im Dreieck springen. Das sind gute Nachrichten. Die Autoindustrie produziert zu viel CO2. Die Klimaziele bis 2030 könnten doch wohl erreicht werden. Gut, ein Teil der deutschen Mittelschicht wird zwar verarmen, aber der Planet ist gerettet. Frieren für die Ukraine. Hungern für die Ukraine und bald arbeitslos fürs Weltklima.

  10. Die Kabelbäume werden in der Ukraine im Westen produziert. Wurden.
    Bisher gibt es keinen Grund die Produktion einzustellen, es sei denn aus niederen Gründen.
    Darüber hinaus darf man der Automobilen Industrie vorhalten, ein Haufenrisiko ignoriert zu haben. Aus purer Gier.

  11. Ich warte jetzt seit 13 Monaten auf mein Auto. Liefertermin war ursprünglich 10/21. Vor dem Urkaine Krieg war die Lieferung dann für 08/22 terminiert. Erst konnten keine Anhängerkupplungen und Phone Boxen geliefert werden, dann Assistenzsysteme, jetzt die Kabelbäume. JIT ist das allgegenwärtige Produktionsprinzip.
    Ich habe mich direkt an Audi gewandt. Mich kontaktierte eine Assistentin des Vorstandes, die dort anscheinend vorrangig beim Genderprogramm involviert war. Die Dame war hinsichtlich Vertragsrecht überfordert und es war schwer ihr kausale Zusammenhänge zu vermitteln. Letztlich resümierte sie, dass es sich doch nur um ein Auto handelt. Also was soll die Aufregung, die Damen und Herren sehen dem Untergang anscheinend sehr entspannt entgegen.

  12. Hier ist eindeutig die Politik gefragt. Das Kurzarbeitergeld ist eine Leistung der Arbeitslosenversicherung, in die zu je 50% von Arbeitnehmern und Arbeitgebern (im Grund erarbeiten es eh die Arbeitnehmern durch ihre wertschöpfende Arbeit alleine) einbezahlt wird. Der Bezug ist rechtlich korrekt und da kann man ganz sicher den Automobilwerkern nichts vorwerfen.
    Dass Rekordgewinne gefahren werden und gleichzeitig Kurzarbeitergeld bezogen werden kann finde ich ebenfalls nicht gerecht/ok, aber bei der derzeitigen Gesetzeslage (noch dazu hat die Politik in den letzten beiden Jahren alle Arbeitgeber geradezu dazu gedrängt dieses Instrument zu nutzen) ist das absolut legal. Warum schafft die Politik nicht schnellstens die Grundlage dafür, dass am Ende des Geschäftsjahres das Kurzarbeitergeld mit den Gewinnen verrechnet werden und dann eben ggf. zurückgezahlt werden muss.
    Plan B wäre die Autoindustrie verzichtet freiwillig auf das Kurzarbeitergeld. Wenn hier ein Konzern „vorpreschen“ würde, würden zeitnah alle anderen mitmachen, darauf würde ich wetten.

  13. Die Unternehmen haben ein enormes betriebswirtschaftliches Beschaffungs-Problem, das durch Sanktionen verursacht wird, die von Joe Biden, bzw. den Strategen an der Wallstreet, angeordnet wurde.
    Den Unternehmen kann letztlich betriebswirtschaftlich nur China oder andere freie Staaten helfen, wo sie schon produzieren.
    Die Werke in Russland wurden ja durch US-Anordnungen stillgelegt. Eine Hilfe auf betriebswirtschaftlicher Beschaffungs-Ebene haben die Akteure aus Übersee nicht anzubieten. Was sie auch nicht vorhaben, denn sie agieren viel mehr auf der Ebene der finanziellen Übernahme von Unternehmen deren Aktien-Kurse abstürzen, um so siegreiche Gewinner zu sein.
    Die Finanz- und Währungs-Seite der Wirtschaftskrise, durch Sanktionen, die zu einer galoppierenden Inflation führt, nimmt den Betrieben und den Kunden der Unternehmen die Kaufkraft und verursacht Verarmung.
    Nicht in Russland oder China und den freien Staaten, aber in Europa wo der Euro dramatisch Kaufkraft verliert, womit dem Rubel und dem Yuan eine Blühte beschert ist, sich weiter Werte untergehender Unternehmen anzueignen, um am Drücker Werte-schöpfender Produktion, zukünftige Politik zu gestalten.
    Auch die „Klima-CO2-Kuckucks-Eier“ der Wallstreet-Strategen, sogar Autos elektrisch zu bebrüten, wird den Elon-Musk-Mobilen heftig am Stecker ziehen, wenn Strom und Kaufkraft fehlt, kein Material zu beschaffen gelingt und grüne Illusionen, als das „Design“ einer Elite, die sich für clever hält, wie Schaum implodiert.

  14. Die deutsche Autoindustrie wird sich noch an ganz andere Dinge anpassen müssen.
    Nach meiner Befürchtung: 1.Verarmung der traditionellen Käuferschichten. Dadurch riesiger Umsatzeinbruch. 2.Enteignung und Rauswurf aus China.

    • Die deutsche Autoindustrie möchte das aber so. Ich wollte mir im Dezember 2021 bei Autohändlern ein neues Auto kaufen, durfte aber nicht weil ich nicht geimpft bin (2G). Konkrete Anfragen per Mail wurden nicht beantwortet. Also habe ich mir ein ausländisches Auto gekauft, was ausschließlich online vertrieben wird. Auslieferung war übrigens letzte Woche, davon träumen deutsche Hersteller.

  15. Gier & Dummheit der Nieten in Nadelstreifen.
    Selbst das kann man noch nicht mal # anlasten, obwohl die die Abhängigkeitsmachung des besten D€utschland das es bisher gab selbst vorndran mitgestaltet hat.
    Gleiches gilt übrigens ua. für die Medikamentenproduktion, > 80% werden mW. ua. in China hergestellt, und damit hat China noch mehr, iwSdW., vitale Macht als ein KfZ-Zuliefererland/Regierung!
    Ein Beispiel: TAMOXIFEN, eines der unverzichstbarsten Medikamente bei BRUSTKREBS zur Vermeidung von REZIDIVEN, mit einer Therapiedauer von 5-10J, wird zZt. nicht mehr produziert, bzw. nicht mehr für das beste D€utschland das es bisher gab, geliefert, weil angeblich die kranken Kassen nur noch unterhalb der Herstellungs-Vertriebskosten bezahlen wollen, nd dass MIT Wissen des BMG, also des unvergleichlichen Prof. strange Lauterbach. Quelle: DÄB, etc.
    Im besten D€utschland, mit dem besten Gesundheizminister den es bisher gab, sind wohl derzeit 130.000(!) mit BRUSTKREBS erkrankte FRAUEN betroffen!
    Wieviele betroffene KREBSRKRANKTE FRAUEN werden durch diese UNTERTHERAPIE, bzw. Unterversorgung demnächst ein REZIDIV erleiden und daran sterben?
    Zumal wenn es sich bewahrheiten sollte, daß die C19-Experimentalsubstanzen möglicherweise Krebserkrankungen an sich begünstigen, bzw. beschleunigen könnten, und mit noch mehr Krebserkankungen zu rechnen wäre? -> „Turbokrebs“
    Wird bei diesen, mit KREBS erkrankten FRAUEN dann vllt. eine TRIAGE mit den noch beziehbaren Tamoxifen gemacht werden -das beträfe dann wohl auch andere Krankheiten mit eingeschränkt verfügbaren Medikamenten, wie Antibiotika, Blutdrucksenker etc.- dh. die Patientin ist JUNG, und vllt. noch/wieder arbeitsfähig/produktiv = BEHBANDLUNGS“WÜRDIG“ vs. -> ALT, und/oder zu krank UND sozialkassenbelastend = BEHANDLUNGS“UNWÜRDIG“. Dh. KEINE THERAPIE mehr ist gleichbedeutend mit HÖHEREN KREBSREZIDIVRATEN = GERINGERE ÜBERLEBENSRATEN, könnte das iS. einer möglichen Aktion T4 2.0 zu sehen sein? Wer würde dann in den zu schaffenden „Zuteilungskomissionen“ zu finden sein, hervorragende Mediziner & Ethiker wie Buyx, Hüdepohl, Marx, KGE, Gauck ,Lauterbach ua.?
    Es ist wohl anzunehmen, daß der mit Corona-Panik beschäftige Minister Lauterbach, der um jedes einzige von Viren bedrohte Leben leidenschaftlich kämpft, leider die von einer definitiv tödlichen Erkrankung betroffenen Frauen/Patienten, sagen wir mal, ein wenig aus den Augen verloren hat?

  16. Bei den Maschinenbauern schaut es nicht besser aus. Es drohen Engpässe an allen Fronten: Alu – Elektronikbausteine – Kunststoffteile – Antriebe, wir sprechen teilweise von Lieferzeiten >52 Wochen, und Preissteigerungen von teils Faktor 100. Das ist im großen Stil existenzbedrohend.

  17. Der Artikel kommt 2 Wochen zu spät.
    Es ist wohl den Automobilherstellern und Lieferanten gelungen Produktionsanlagen und die Produktion zu verlagern. BMW läuft nächste Woche wieder mit 2 Schichten.
    Die Werke in Nordafrika gibt es nach wie vor.
    Der größte Hersteller von Neongas ist die Ukraine und nicht Russland. Russland würde vermutlich sogar weiterliefern.
    Von einem angesehenen Branchenexperten würde ich gerne fundiertere Berichte lesen.

  18. Guter Artikel mit zwei Anmerkungen. Ich wüsste nicht das Trump der deutschen Autoindustrie nachhaltig geschadet hätte. Wenn solche Äußerung dann bitte mit Beispielen unterfüttern. Mir ist absolut unerklärlich wie die deutsche Autoindustrie, VW mal wieder vorne dran, sich ausschließlich auf Zulieferung aus einem seit 2014 politisch äußerst instabiles Land verlässt. Das ist grob fahrlässig und müsste eigentlich personelle Konsequenzen haben. Einen Gewinner dieser bedrohlichen Misere gibt es. Die notorischen Autohasser die auch in dieser Regierung und ihrem steuerfinanzierte Umfeld sitzen!

  19. Rationiert? In D? Das kriegen diese Idioten nie organisiert. Dazu braucht man die Leute mit Eier die auch bereit sind Fehler zuzugeben. Wer von den Quotenfrauen ist dazu in der Lage. Markt wird das regeln. So wie immer. Was notwendig ist, wird geholt, der Preis wird sich irgendwann stabilisieren. Was mit unserem Finanzsystem dann passiert kann interessant sein. Die Leute merken das vlt nicht aber der Krieg des Westen gegen Russland dauert schon länger und jetzt ist einfach in einer heißer Phase gegangen und zwar nicht nur militärisch – es herrscht ein totalen Wirtschaftskrieg, was man daran sehen kann, dass zB selbst das Vorbeifliegen für russische Passagierflugzeuge nicht mehr erlaubt ist. Zu wissen, wer schuld ist, ist vlt auch interessant aber für die Lösungsfindung nicht dringend notwendig. Wir werden es überleben, aber Schwab kriegt sein Traum von besitzlosen Bürgern vlt doch realisiert. Mindestens teilweise. Ukraine wird wieder aufgebaut und die Zerstörung wird nicht so groß sein, wenn der Krieg bald beendet wird. In der sogenannten Weltgemeinschaft hat darauf aber keiner Lust, weil Putin ja Hitler ist.
    Was der Artikel thematisiert und als Lösung sieht ist womöglich aber falsch. Es ist für eine Firma meist nicht möglich die Zulieferer einfach so diversifizieren wie man es möchte – das ist in den saturierten Märkten nicht ohne Konsequenzen und möglich vlt für die Luxusmarken aber nicht für Massenware. Der Staat kann da nicht so einfach eingreifen also entweder machen alle mit oder keiner. Ich kann mich das schlecht vorstellen dass die Lieferketten so schnell modifiziert werden. Das ist eine Träumerei.

  20. Globalisierung, Just-in-time-Lieferung, das sind alles Ideen, die nur in einem völlig reibungslos funktionierenden System klappen können. Hierin liegt natürlich der Fehler. Eine Störung, und es stockt, und wenn es stockt, kommt ein Rattenschwanz von Folgen. Bez. Autos war schon seit 2 Jahren die Stockung zu sehen, wodurch 5-jährige Gebrauchtautos mit um 100.000 km sogar teurer waren als sie als Neuwagen kosteten! Chipmangel, weil nur eine Firma in Taiwan die modernen Hochleistungschips baute. Medikamentenmangel, weil für uns fast nur noch die Inder sowohl die Grundstoffe als auch fertige Medikamente herstellen – klar, auch eine Folge: 280 Genderlehrstühle gegen ca. 90 Pharmazielehrst. Milch in Russland fehlt, wie man liest, weil die Verpackung nicht mehr produziert/geliefert wird. Dasselbe passierte durch den havarierten Frachter im Suez-Kanal! …!
    Die Globalisierung ist in dem Ausmaß nicht menschengemäß, weil der Mensch nicht dem Weltbild eines friedlichen störungsfreien Räderwerks gleicht! Und die Störungen werden zunehmen, nicht nur, aber allein schon deshalb, weil die Menschenmassen stark steigen. Und in den Industrieländern wie D geht dazuhin noch die Bildung flöten!

  21. Die Chipkrise ist ja nicht beendet sondern dauert an. Lieferzeiten mit >1 Jahr sind eher die Regel als die Ausnahme. Und bei manchen Chips haben sich die Preise verdreißigfacht.

  22. Das sind doch Kabelbäume für Verbrennungsmotoren, die jetzt fehlen?
    Da müssten doch bei unserem „Minister für Klimaschutz“ und bei den sog. „Grünen“ die Sektkorken knallen!

  23. Völlig richtig, Herr Dr. Becker, nicht der Krieg ist schuld, dass der deutschen Autombilindustrie wichtige Lieferanten wegbrechen, sondern dass sie ÜBERHAUPT bei Bauteilen wie Kabelbäumen von ausländischen Lieferanten abhängig ist. Ich lese auch schon wieder Worte wie “Lieferkette”.
    Was ist an Kabelbäumen so einzigartig, daß offenbar nur ukrainische Firmen die Expertise haben, sie herzustellen? Vermutllich nichts. Das ist ein Low-Tech-Massenartikel, selbst wenn es sich um maßgescheiderte Ware handelt. Kupferdraht, Kunststoffmantel drum, rein in eine Röhrenfassung oder Kuststoffschale, fertig.
    Ich denke, bis weit in die 1990er Jahre hinein kam nicht ein einziges Kabel in deutschen Autos aus dem Ausland. Reifen, zum Beispiel, aus Hanau von Continental, heute alles aus Rumänien oder Fernost.
    Gerettet hat dieses Zerschlagen einheimischer Fertigung und der Ersatz durch ausländische Billigheimer keinen einzigen deutschen Arbeitsplatz. Gerettet wurden nur die Aktionäre, die ihr Geld danach in Immobilien und Fonds anlegten und die DAX-Ralley seit Unzeiten anfeuern. Der deutsche Automobilarbeiter wurde arbeitslos. Oder durfte als “Fremdmitarbeiter” wieder ran, fürs halbe Geld, zehn Tage weniger Urlaub und die Kantine kostete dreimal soviel. Alles selbst mitbekommen, ich kenne Leute bei Opel.
    Ich freue mich klammheimlich. Mir wird speiübel, wenn ich Lifestyle-Manager wie Herbert Diess sehe. Sie sind das Elend, und sie sind es, die wir loswerden müssen, wenn Industrie in diesem Land noch eine Chance haben soll. Nach dem Krieg ist vor dem Krieg und der nächsten Krise.
    PS: Ja, ich weiß, daß ein Golf, komplett mit deutschen Teilen hergestellt, 55000 statt 35000 Euro kostete. Dann ist das eben so. Aber dann gibt es auch wieder deutsche Facharbeiter, und nicht nur Call-Center-Agenten oder Beamte.

    • Kabelbäume sind inzwischen hochkompliziert. Wenn da ein Fehler auftritt, dann ist ein Auto heute irreparabel. Meines Wissens werden Kabelbäume in Tschechien gefertigt, ob die in der Ukraine dazu in der Lage waren, weiß ich nicht.

    • Eben. Früher war unsere Wirtschaft divers. Wir hatten Kohle und Stahl, wir hatten Textil, wir hatten weiße Ware (Küche und Bad), wir hatten Computerindustrie und Landwirtschaft…
      So konnte man Schwierigkeiten in einer Branche abfedern. Das geht jetzt nicht mehr.

    • Ja, nur Kupferdraht und Kunststoffhülle, das stimmt. Weder bei Kupfer noch bei Kunststoffen sieht die Marktverfügbarkeit aktuell gut aus. Geschweige denn dass man auf Besserung hoffen kann.

    • Nordkorea funktioniert nicht, weil es autark ist (sein will) sondern weil es eine autoritäre kommunistische Diktatur ist. Südkorea hat eine deutlich größere Fertigungstiefe als Deutschland.
      Wären die USA nie autrak gewesen, hätten sie den 2. Weltkrieg nicht gewonnen. Und als sie es aufgaben, zu sein, begann ihr unaufhaltsamer Abstieg. Völlige Autarkie ist auch nicht gefordert, nebenbei. Aber das heutige Wirtschaftsmodell funktioniert ganz offensichtlich nicht. Fehlerkorrekturen sind nötig und müssen kommen, sonst sieht es auch bei uns so aus wie in Nordkorea

    • Glauben Sie mir, deutsche Facharbeiter wird es nicht mehr geben. Es gibt nur noch work-life-balance-Sucher, die üppig bezahlte 30-Stunden-Wochen mit 40 Tagen Jahresurlaub im verbeamteten homeoffice-Job annehmen. Schicht/Nacht/Wochenende tabu. Eben genau wie ihre Peers im politmedialen Geschwätzstadel. Arbeiten auf dem Bau oder an einer Maschine ? Niemals ! Also seien wir froh, dass in der Ukraine noch weniger saturierte Arbeiter den Job erledigen.

      • Mit nunmehr 50 Lebensjahren und 31 Jahren Berufserfahrung wundert mich das aber auch gar nicht.

        Mal abgesehen von der Bildungskatastrophe, die ich seit Anfang der 90er beobachte, taten und tun auch sehr viele Arbeitgeber ihr möglichstes, zu dieser Haltung beizutragen.

        Nachdem ich in der Vergangenheit mehrmals verheizt wurde, auf keine Vorschläge eingegangen oder diese dann später von überteuert eingekauften, externen Jüngelchen von der Uni genau so präsentiert wurden, Personalabteilungen nicht in der Lage sind, vorhandene Qualifikationen wirklich einzuschätzen, und ich mich zudem noch von diesem Staat und seiner Gender-Idiotie als toxisches, latent rechtsradikales und positiv zu diskriminierendes Gefahrenpotential – das immerhin noch Steuern zahlen darf – bezeichnen lassen muß, beantworten Sie mir bitte eine Frage:

        Für wen und warum soll ich mich hier noch mehr anstrengen, als es mein Vertrag vorsieht?

  24. Tja, der gute „Wöhe“. Hatte zwar nur BWL im Nebenfach zu einem mathematisch-technischem Hauptstudium, aber der „Wöhe“ bot mitunter interessante Einblicke.
    Meine Vermutung ist, dass die Automobiler wieder nach weiteren staatlichen Hilfen rufen („weitere“ … da sich die Automobiler teilweise üppig aus dem Kurzarbeitergeld bedienen) und dieses Mal die „Russen“ als Grund anführen werden.
    Dass im Automobilbau gespart wird, um die nicht nur die Umsätze, sondern auch die Gewinne deutlich steigen, ist zuerst einmal nicht verwerflich.
    Wer aber bestimmte Bereiche oder Kernkompetenzen „billig“ machen will, muss sich nicht wundern, dass irgendwo ein Limit erreicht wird.
    Im Elektronikumfeld werden z.B. die Steuergeräte verschiedenster Hersteller „bunt gemischt“, weil Hersteller A zwar komplett anbieten kann, aber Hersteller B, C und D das eine oder andere Steuergerät zu einem Preis anbieten kann, dass sich in Summe eine Ersparnis von vielleicht € 1.000 ergeben kann. Und das bei Fahrzeugen, die dem Kunden für > € 60.000 in Rechnung gestellt werden. Wer denkt denn schon daran, dass auch für Steuergeräte (und deren Software) Kompatibilitäten betrachtet werden müssen (vom Zusammenspiel der Kompatibilitäten in der Gesamtorchestrierung aller Steuergeräte ganz zu schweigen).
    Und es werden „Gimmicks“ verbaut und für teures Geld verkauft, wo man sich fragen muss, ob der Verbraucher tatsächlich der aufgeklärte Verbraucher ist (z.B. Ambiente-Beleuchtung „nun in noch mehr Farben für nur € 200“).
    Pardon, aber viele Punkte, die heute von den Automobilern beklagt werden, sind hausgemachte Fehler.
    Aber Christian Lindner hat sicher ein weiteres Milliardenpaket („heute ganz frisch“) und jeder ist glücklich.

  25. Russland kann uns vor allem mit einem Stopp der zur Zeit wenig beachteten Kohlelieferungen den Strom abstellen. Bei dem Grossteil von dem in Deutschland erzeugten Strom, handelt es sich nämlich um Kohlestrom.

    • Kohle bekämen wir auch aus Südafrika und Australien, allerdings teurer. Darum ist es ja richtig, die Kohleverstromung zu beenden. Stattdessen müßten wir wieder Kernkraft haben, auf dem Niveau der Franzosen.

      • Das Uran dazu kommt auch aus Russland. Dumm gelaufen eben, wenn man den wichtigsten Lieferanten selbst abschneidet.

  26.  „Es kann nichts so schlecht sein, dass es nicht auch für etwas gut ist.“ 
    Auch so ein Satz aus dem Selbstbelügungsfundus der Verantwortlichkeitsverdränger.

    „Eine rasche Beendigung des Krieges ist also nicht nur aus ethisch/humanitären Gründen unbedingt zu wünschen, sondern auch im ökonomischen Interesse!“
    Putin ist nun wahrlich nicht mein Freund und auch bloß einer dieser Mafiosis die sich auf den Stühlen von Regierungen und politischen Organisationen die Klinke in die Hand geben. Aber das frühe Jubelgeheul über den finalen Untergang Russlands könnte dann doch etwas verfrüht sein.
    Aber so ist das immer im Krieg: Er zeitigt Ergebnisse. Nur in der Regel keines von denen die man erwartet hat. Und zwar egal auf welcher Seite.

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