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Bitcoins

Bitcoin – Die erste Blase der Geschichte mit NICHTS

13.12.2017

| Lesedauer: 4 Minuten
Der Bitcoin-Kurs stieg auf über 17.000 Dollar. Wie bei jeder Blase werden immer „anspruchsvollere“ Kursziele – wie etwa 100.000 Dollar – prognostiziert. Aber was sind Bitcoins eigentlich? NICHTS.

Bitcoins werden in die Geschichtsbücher über Blasen eingehen, weil das erste Mal in der Menschheitsgeschichte mit NICHTS spekuliert wird. Wir haben oft Spekulationsblasen erlebt, in denen Unternehmensanteile, Immobilien, Gold oder andere Rohstoffe viel zu teuer, also weit über ihrem inneren Wert, gehandelt wurden. Wir haben Blasen mit Anleihen, Kunst oder sogar mit Tulpenzwiebeln erlebt. Aber dies ist die erste Spekulation mit NICHTS. Bitcoins sind weder Anteile an Unternehmen (wie Aktien) noch verzinsliche Schuldverschreibungen (wie Anleihen), man kann weder in ihnen wohnen oder arbeiten (wie in Immobilien) noch kann man sie (wie Rohstoffe) für die Produktion von irgendetwas verwenden.

Und: Sie sind eben auch keine Zahlungsmittel, wie manchmal behauptet wird. Der Begriff „Kryptowährung“ ist daher falsch. Es ist absurd, Bitcoins mit dem Dollar oder dem Euro zu vergleichen. Denn es gibt kaum jemanden, der in Bitcoins investiert, um diese als Zahlungsmittel zu verwenden. Und das ist mein Haupteinwand gegen dieses „Investment“, das die größte Ähnlichkeit mit der Tulpenzwiebel-Manie in den 1630er Jahren in Holland hat: Bitcoins werden heute praktisch ausschließlich aus spekulativen Gründen gekauft. Der einzige und alleinige „Wert“ der Bitcoins liegt darin, dass sie ein Vehikel für Spekulationen sind.

Bei den meisten Blasen brauchte es irgendeine gute „Story“. Gute Storys sollten Sie übrigens skeptisch machen. Als Regel gilt: Je besser sich die Story anhört, desto schlechter ist meist das Investment. Bei Bitcoins ist es jedoch anders, in diesem Fall reicht als Story den meisten Menschen offenbar, dass der Preis stark gestiegen ist und weiter steigen wird. Denn was bei der Bitcoin-Story darüber hinaus geht, ist so komplex, dass es 99,99% der Käufer ohnehin nicht verstehen. Aber vielleicht macht sie ja auch gerade dies so sicher, dass es sich um etwas ganz Besonderes handeln müsse.

Fünf weitere Blasenindikatoren

Fünf weitere Anzeichen sprechen dafür, dass sich die Blase weiter aufbaut, u.a.:

  1. Je mehr man sich dem Höhepunkt einer Blase nähert, desto grenzenloser wird die Fantasie bei den Kurszielen. Die letzten Kursziele, die von „Experten“ genannt wurden, lagen bei 100.000 Dollar. Bevor der Kurs eines spekulativen Gutes einbricht, gehen die Kursziele durch die Decke und die Preise steigen immer schneller.
  2. Die Tatsache, dass die Chicagoer Optionsbörse am Sonntag erste Terminkontrakte (Futures) für Bitcoins anbot, ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Blase demnächst platzen könnte. Denn etablierte Börsen und institutionelle Anleger springen meist erst in der Schlussphase einer Entwicklung auf den Zug auf. Sie ignorieren irrationale Entwicklungen zunächst, können dann aber der Versuchung nicht widerstehen, Geld an dem Wahnsinn zu verdienen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs plant laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, in diesem Geschäft mitzumischen. Die Goldmänner sind natürlich nicht so dumm, dass sie auf eigene Rechnung beim Handel mit Bitcoin-Futures mitmachen wollen, aber sie wollen solche Geschäfte für ihre Kunden ausführen, so berichten die Medien.
  3. Die zunehmende Volatilität bei den Bitcoins ist ein weiterer Indikator dafür, dass wir uns bald in einer kritischen Phase befinden, denn ungezügelte Volatilität geht oft einem Crash voraus.
  4. Das Medieninteresse ist ein weiterer Blasenindikator: In den tagesthemen waren gestern Bitcoins das Thema Nr. 1. Sogar der Hauptkommentar in den tagesthemen war den Bitcoins gewidmet. Und es war ein eher wohlwollender Kommentar, was besonders bedenklich stimmen sollte. Das „Handelsblatt“ titelte gestern: „Das neue Bitcoin-Zeitalter hat begonnen.“
  5. Mein persönlicher Blasenindikator: Je mehr ahnungslose Menschen in meinem Umfeld sich für ein Thema interessieren, desto lauter läuten bei mir die Alarmglocken. Wenn Menschen, die keinerlei Ahnung von Finanzen und Investments haben, beginnen, sich für ein Thema zu interessieren oder gar Empfehlungen auszusprechen, ist das ein klares Warnsignal.
Kein Investment

Manchmal höre ich als Gegenargument, es könne sich nicht um eine Blase handeln, weil davor zu oft gewarnt werde. Das stimmt nicht. Bei jeder Blasenbildung gab es auch viele warnende Stimmen, die jedoch von den Spekulanten ignoriert wurden. Als Argument führen die Spekulanten – wirkliche oder vermeintliche – Unterschiede zu vorangegangenen Blasen in anderen Segmenten ins Feld: „Diesmal ist alles anders“.

Wann die Blase platzt, kann man naturgemäß nicht sagen. Es ist durchaus möglich, dass man weiterhin Geld mit Spekulationen auf den Bitcoin-Kurs verdienen kann. Die Möglichkeit, mit Derivaten auf den Kurs zu spekulieren, wird die Entwicklung weiter anheizen und die Volatilität verstärken.

Manchmal wird mir entgegenhalten, dass man mit Bitcoins Geld verdienen kann, deshalb sei ein „Investment“ vielleicht doch keine schlechte Idee. Das ist abwegig, denn bei jeder Blase kann man natürlich „verdienen“. In der New Economy-Blase oder in der Hauspreisblase in den USA haben zunächst auch viele Menschen eine Menge Geld verdient – aber später wurde eben noch mehr verloren. Sogar bei Kettenspielen kann man Geld verdienen. Trotzdem sind Kettenspiele keine Investition und niemand würde jemanden, der bei einem Kettenspiel mitmacht oder Geld im Spielcasino ausgibt, als Investor bezeichnen.

Es gibt auf der Welt einerseits Investoren und andererseits Spieler (= Spekulanten). Wer ein Gut, das keinerlei inneren Wert besitzt, nur kauft, weil er hofft, dass er einen anderen findet, der bereit ist, einen noch höheren Preis zu bezahlen, ist kein Investor, sondern ein Spieler, ein Spekulant. Ich habe nichts dagegen – jeder soll machen, was er will: Der eine geht ins Kasino, der andere macht bei Kettenspielen mit, der dritte kauft Bitcoins. Nur: Mit Investitionen hat all das nicht das Geringste zu tun.

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100 Kommentare

  1. Allen, die damals den Artikel kritisiert haben, empfehle ich, den Kursverlauf des Bitcoin seitdem anzuschauen…

  2. Freue mich total darüber, dass ich meinen Lebensunterhalt und sämtliche Freizeitaktivitäten mit „Nichts“ finanzieren kann.

    • Und, immer noch so begeistert vom Bitcoin?!

  3. Ich hab nur die ersten Zeilen des Artikels gelesen und muss bereits widersprechen. Die größte Blase aller Zeiten sind Dollar und Euro. Sie beruhen tatsächlich auf nichts als lauter digitalen Nullen und Einsen, die willkürlich bei den Zentralbanken in das System eingespeist werden.

    Hinter dem Bitcoin dagegen steht eine Blockchain, aus der sich nicht beliebig viele Währungseinheiten generieren lassen, wenn die Politik mal wieder den Karren in den Dreck gesetzt hat (bzw. das Geld nur so verjubelt) und es mit Gelderzeugung versuchen will.

    Übrigens gehen die Prognosen noch viel höher. Nicht, weil es eine Blase wäre. Sondern weil es so wenig Bitcoins im Vergleich zu Euro und Dollar gibt, dass ein Bitcoin 350.000 Euro entsprechen müsste. Tendenz steigen, wenn das bunte Euro- und Dollar-Papiergeld, pardon, die beliebig erzeugbaren Nullen und Einsen im Betriebssystem der Zentralbanken, weiter so fleißig aus dem echten Nichts erzeugt werden.

    Wie groß die die Euro und Dollar-Blase ist, wird am Goldpreis ersichtlich. Da kostete die Feinunze auch mal um die 30 Dollar. Heute weit über 1.000 Dollar. Aber ist wirklich das Gold teurer geworden, von dem es heute eher mehr gibt als damals oder ist schlichtweg der Dollar/Euro die riesige Blase?

    Und da Sie eingangs schreiben, dass der Bitcoin auf nichts basieren würde: wenn Sie mir jetzt verraten, wo ich den Gegenwert zum Fiat-Geld finde, haben Sie vielleicht ein Argument gegen den Bitcoin.

    Fazit: beides sind Geldsysteme, die auf Vertrauen basieren. Aber mit dem riesigen Unterschied, dass Euro und Dollar manipuliert werden können und auch massiv manipuliert werden, während der Bitcoin nicht manipuliert werden kann. Das ist die Zukunft eines Geldsystems, welches sich keine politischen Klassen mehr zurechtbiegen können.

  4. Kurz und treffend beschrieben und analysiert. Danke, Herr Zitelmann. Jetzt könnte man das Thema Ahnungslosigkeit auch auf die Politik im allgemeinen übertragen. Dann hätten wir eine weitere Blase.

  5. Ich sag Euch jetzt einmal, wie das ganze ausgeht. Denkfehler Nummer 1 ist, dass BitCoins nicht beliebig vermehrbar wären. BitCoins sind aber am Ende nicht anderes als der Name des Kettenbriefs. Es sind schon jetzt neben dem BitCoin mindestens 18 weitere größere Kettenbriefe im Umlauf (Bitcoin Cash, Ethereum, Litecoin, Ripple, Dash, Augur, EOS, Ethereum Classic, IOTA, Monero, NEM ,NXTI, OmiseGo, Santiment, Stellar, Tether, ZCash, NEO […]). Es gibt sogar over the counter Blockchains zur außerbörslichen StartUpfinfnazierung. Wer sagt, dass nicht eine von Banken generierte und staatlich anerkannte Blockchain demnächst die anderen entwertet. Die viel gelobte Anonymität ist natürlich auch ein Märchen. Dazu kommt, dass man abhängig von Strom und Internet ist.
    Also, wie geht es nun aus. Mit Einführung der Derivate auf BitCoin u.a. werden die Kurse ähnlich wie EM-Kurse manipuliert werden. Wenn der Tag X kommt, wird man nichts in der Hand haben, wenn man auf Blockchains gesetzt hat. Alle luftigen Fantasien, die mit BC u.ä. verbunden sind, sind bereits heute als solche erkennbar.

  6. Ich werde jetzt meinen Tresor öffnen und mir meinen Goldmünzen anschauen und mich an ihrem Glanz erfreuen. Und wenn es jetzt zu Kaskadenabschaltungen kommen sollte, weil durch zuviel Mining das Stromnetz überlastet wird, sind meine Goldmünzen immer noch da.

  7. Was mir nicht in den Kopf gehen will ist, warum es so viele Kryptobefürworter gibt die auf einmal hinterm Stein hervorgekrochen kommen und so auf die ach so „demokratische“ „unvermehrbaren“ digitalen Währungen pochen. Blockchain in oder her. Mag sein das die ein oder andere Kryptowährung nicht beliebig vermehrbar ist, aber was ist daran bitte so genial und fortschrittlich. Die Problematik die das Geldsystem in sich trägt, verlagert sich im Endeffekt nur dahin, dass sich die Inflationierung nicht auf eine Währungsgattung beschränkt, sonder auf die Variationshäufigkeit der Währungen an sich immer mehr zunimmt.

    Fast täglich werden neue Kryptowährungen programmiert, dessen Algoritmus niemand kennt, außer der/die Programmierer. Die dann irgendwelche Trottel kaufen, ohne zu wissen was sie da eigentlich kaufen. Wo ist das bitte demokratisch und transparent? Unterm strich wird dadurch das Geldsystem noch unberechenbarer und intransparenter, da eigentlich niemand mehr versteht, um was es sich da eigentlich handelt, was den Käufern als „Währung“ verkauft wird.

    Und genau daran sieht man, dass es sich strenggenommen nicht um Währungen handelt! Der Urheber verkauft seine „Währung“, in der Hoffnung echtes Geld, mit echter Kaufkraft zu bekommen. Andernfalls würde er ja seine in Hausarbeit erschaffene Währung einfach selbst behalten. Im Endeffekt führen die Kryptowährungen dazu, dass jeder dahergelaufene selbsternannte Notenbanker Zentralbank spielen darf.

  8. Sobald ich irgendwo wieder was von diesem unterirdischen historischen Vergleich mit der Tulpenzweibel-Manie lese, brauche ich gar nicht weiterlesen. Der Autor hat NICHTS aber auch gar NICHTS über das Blockchain-Ökosystem verstanden.

  9. Cryptos zu verteufeln ist wie auf dem Deck der Titanic zu stehen und zu sagen: ne, in dieses Rettungsboot steige ich nicht. Viel zu klein, die Farbe gefällt mir nicht, und seetauglich ist es bestimmt auch nicht. Ich bleibe lieber auf der Titanic. Von den besten und schlauesten Ingenieuren gebaucht, stabil, massiv und unsinkbar. Na dann….

  10. Was heißt „innerer Wert“? Der Euro hat auch keinen „inneren Wert“. Er ist ein Zahlungsmittel. Genau das ist auch der Bitcoin. Nur das hinter dem Bitcoin sich ein mathematischer Algorithmus zur Geldschöpfung befindet, der die Menge an Bitcoins limitiert. Der Bitcoin selbst hat soviel Wert, wie ein 10 Euro Schein. Nämlich soviel, wieviel ein Käufer glaubt das es wert ist. Der Bitcoin selbst ist reine Information. Information hat sehr wohl einen Wert. Die Information ist sogar vielleicht das wertvollste Gut im Universum! Siehe auch Erhaltung der Information.

  11. Entstand nicht das Universum aus dem Nichts? Mit welcher Informationstechnologie funktioniert eigentlich Evolution?

    • Dass angeblich vor Milliarden von Jahren irgendwas, woher es kam weiß niemand, explodiert sein soll und daraus selbst sich alles weiterentwickelt haben soll, das kann jeder behaupten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass sich derart Komplexes, wie es in der Natur existiert, selbst entwickelt.
      Wir können das Wetter in 7 Tagen nicht exakt vorhersagen, 70% der Tiefsee sind völlig unerforscht, jedes Jahr werden mehrere neue Tierarten entdeckt, die der allwissende Mensch bisher übersehen hat. In Südamerika hat man einen hohen Wasserfall entdeckt, von dem es bisher nur Jahrhunderte alte Sagen gab, dabei meinen wir doch, Dank Google Maps alles zu kennen, es entstehen Sterne und schwarze Löcher an Stellen wo eigentlich nach Stand der Wissenschaft hätten keine entstehen sollen, jede Hard- und Software hat Lücken….was bilden wir Menschen uns nur ein.
      Stattdessen wollen wir das Naheliegendste nicht wahrhaben, bezeugt durch ein Volk, das Hitler auslöschen wollte, und durch die historische Tatsache des Jesus Christus, als Gottes Sohn, gesandt von Gott selbst aus Liebe um unsere Sünden zu bezahlen, die wir alle vor Gott haben, weil wir innerlich gegen Ihn stehen (kann jeder an Gottes Geboten mal prüfen), bezeugt von Evangelisten, Aposteln, unterschiedlichen Menschen, die dabei waren. Ich habe in meinem ganzen Leben keinen kennengelernt, der mich so liebt, obwohl ich so bin, wie ich bin, und der sein Leben für mich gab, damit ich vor Gott gerecht dastehen kann, den Tod nicht und auch kein Gericht fürchten muß.
      Ach was wünsche ich Ihnen diese Freude. Mehr wert als alles.

  12. Mehrere Aussagen in diesem Artikel sind sachlich falsch.
    1. „Bitcoin ist nichts“. Natürlich ist Bitcoin etwas. Erstens, es ist eine Software, die auf Tausenden von Rechnern läuft. Diese Rechner bilden somit das Bitcoin-Netzwerk, verifizieren die Transaktionen und halten eine Sicherungskopie der Blockchain, schützen sie somit vor unbefugten Zugriffen. Zweitens, Bitcoin ist das Produkt einer Technologie, genannt Blockchain. Dieses Produkt hat bestimmte Eigenschaften und diese Eigenschaften ergeben den Wert. Wenn das nicht so wäre, wäre unser „Geld“ auf Girokonten bei den Banken auch „nichts“.
    2. „Futures sind ein Zeichen für die Blase“. Futures sind ein Geschäft der Banken und ein Absicherungsinstrument. Wenn Futures angeboten werden heisst das noch lange nicht, dass Banken darauf aufspringen werden. Wären Futures ein Zeichen von Blasen, müssten wir uns in tausenden von Blasen befinden, denn für fast jeden gängigen Basiswert gibt es auch Futures (oder auch andere Derivate).
    3. „Futures erhöhen die Volatilität“. Eigentlich ist das Gegenteil richtig. Der Handel mit Derivaten erhöht tendenziell die Liquidität beim Basiswert, weil sich die Parteien oft darüber absichern. Ausserdem wirken Derivate oft korrigierend, sie helfen, Übertreibungen in beide Richtungen entgegenzuwirken. Und auch beim Bitcoin hat die Volatilität deutlich (auf hohem Niveau) nachgelassen, seit der Future gehandelt wird.
    All das bedeutet natürlich nicht, dass Bitcoin keine Blase ist. Es gibt viele Anzeichen dafür. Das grösste Problem in meinen Augen ist, dass es eine Investition in ein Produkt ist und nicht in die Technologie selbst. Bitcoin hat positive und negative Eigenschaften, und ist damit einem Wettbewerb ausgesetzt. Es wird sicher irgendwann bessere Produkte geben, oder auch bessere Technologien. Und vielleicht verschwindet Bitcoin eines Tages tatsächlich, aber die Technologie setzt sich mit anderen Produkten durch.

  13. Was ist unser Fiatgeld? Es basiert auf Vertrauen. Vor zwei Jahren war die Menge des Geldes im Umlauf, dass man mit dem Geld alles was auf der Welt zu kaufen gibt, zwei mal kaufen könnte. Die Menge von Fiatgeld ist unendlich, die Menge von Bitcoins ist auch unendlich, nur Bitcoin-Mining wird immer teuer. Jeder, der Bitcoin kauft riskiert weniger als bei griechischen oder italienischen Anleihen.
    So sollte es sein, aber der Michel wird am Ende die Zeche zahlen.

  14. Für mich zeigt diese Blase eher den Vertrauensverlust in die staatlichen Währungen, ähnlich auch dem Immobilienhype. Menschen merken, dass sie um ihr „klassisches“ Geld immer weniger bekommen, bzw. das „Ersparte“ systematisch entwertet wird, um die immensen Schulden der Staaten abzubauen. Logisch also, dass sich Menschen um alternative Anlageformen bemühen. Einige sind halt weniger risikofreudig und kaufen Immobilien, andere halt sehr und kaufen Bitcoin et al. Daher verstehe ich auch, dass die „offiziellen“ Stellen Bitcoin nicht gerne sehen, da sie fürchten, das Währungsmonopol zu verlieren.
    In dem Zusammenhang möchte ich auf die oft zitierte Stelle aus Atlas Shrugged hinweisen, in der Francisco D’Anconia das Wesen des Geldes erklärt. Es beruht letztlich auf dem Vertrauen, das man für Geld jenen Anteil an der volkswirtschaftlichen Leistung erhält, den man selbst beigetragen hat. Und dieses Vertrauen ist leider im Schwinden.

  15. Meinte Güte! Hätte besseres auf TE erwartet. Bitcoin, und Cryptos im Allgemeinen, sind eine Exit-Strategie aus dem kaputten Fiat-Geld System. Als ob der Euro Großteils mit was anderem als „Nichts“ gedeckt wäre. Die Frage ist: was sind die Eigenschaften die ein GELD braucht!

    • Der Euro muss halt erst mal so richtig kollabieren (man darf gespannt sein, wenn Deutschland dann in ein paar Jahren „Flasche leer“ hat und die Briten sich um sich selbst kümmern, wie wertvoll unser toller Euro noch ist).

  16. Mit Schneeballsystemen macht jede Generation ihre eigene Erfahrungen. Lediglich die Namen ändern sich, aber es bleibt Betrug. Kleiner Trost, das Geld ist dann nicht weg, es haben nur andere.

  17. Aber wenn die Bitcoin Blase platzt werden dieselben Experten in den Medien, die die Kurse heute hochjubeln, seitenlange Traktate darüber verfassen, wie böse Kapitalismus und die Finanzindustrie im Besonderen sind. Also, Leute, nehmt eine Hypothek aufs Häusle auf und kauft Bitcoins, aber jammert nicht wenn das Geld futsch ist. Das ist kein systemimmanenter Fehler, das sind Gier und Dummheit.

    • Mal schauen, welche Blase zuerst platzt. Ob es die Immobilienblase, die Bitcoinblase oder die völlig aufgeblähten FIAT-Währungen sind. Ein Grund warum Bitcoin so stark geworden ist, ist doch, dass die FIAT-Währungen massiv an Vertrauen verloren haben.

  18. Ist schon lustig wie immer eine Gold schimmernde BitCoin Muenze abgebildet wird. Digital Gold ?
    Was stimmt denn mit echtem Gold nicht das man nun Vaporware wie BitCoin braucht ?

  19. Bei heise.de fand ich zum Thema einen hochinteressanten Artikel eines Ernst Wolff. Er schreibt u.a.: [Zitat]

    „Wie aber kann es sein, dass Krypto-Anhänger immer wieder darauf pochen, dass ihre vermeintlichen Währungen demokratisch seien und der Weltherrschaft der Banken ein Ende setzen würden? Auch das liegt in erster Linie daran, dass sie die Welt nicht in ihrer geschichtlichen Entwicklung betrachten und deshalb einem verhängnisvollen Irrglauben unterliegen: Sie meinen, dass die bestehenden Machtverhältnisse ohne politischen Kampf und nur mit Hilfe technischer Innovationen verändert werden könnten.

    Das aber wird schon deshalb nicht möglich sein, weil sich die herrschende Finanzelite ihren wichtigsten Trumpf, nämlich das Monopol der Geldschöpfung, das zurzeit ausschließlich bei den Geschäftsbanken und den Zentralbanken liegt, niemals kampflos aus der Hand nehmen lassen wird.

    Auch wenn die Blockchain-Technologie, die hinter den Kryptowährungen steht, revolutionär ist und mit Sicherheit eine Zukunft haben wird, muss man feststellen: Wem diese Technologie dient, wird nicht durch raffiniert erdachte Geldsysteme entschieden, sondern durch den Kampf um die politische Macht. Und diese liegt, auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen, derzeit fest in den Händen der Finanzelite, deren Vertreter momentan mit dem Bitcoin dasselbe tun wie mit allem, was sie in die Hände bekommen: Sie unterwerfen ihn ihren eigenen Interessen.“

    [Zitat Ende] Ich finde, Herr Wolff hat hier sicher irgendwo nicht ganz unrecht, oder?

  20. Erinnert mich an den Sozialismus. Schon so oft krachend gescheitert, so oft schon verbrannte Erde hinter sich gelassen…danach heißt es von Befürwortern aber nahezu immer, der nächste Versuch wäre „richtig“.

  21. Wenn die Blase Bitcoin platzt (und sie wird platzen), dann werden wir finanzpolitisch ein Erdbeben erleben, was den Crash 1929 weit in den Schatten stellt.
    Mir persönlich komplett egal, weil die geldgierige Masse ohnehin den Verstand längst verloren hat.
    Ich setze auf das, was sich seit 2000 Jahren in jeder Finanzkrise als Rettungsanker bewährt hat und das sind Edelmetalle.
    Edelmetalle lassen sich nicht beliebig vermehren und auch Druckmaschinen dafür wurden noch keine erfunden.

    • Wann wird sie platzen? Vor oder nachdem die Immobilienblase platzt und damit auch das Eurosystem zusammenbricht.

  22. Man muß das Thema Bitcoin/Blockchain erst mal aufdröseln:

    1) Blockchain ist eine sehr interessante IT-technische Innovation. Ganz einfach deswegen, weil sie durch die Vervielfältigung der Daten die Datensicherheit erhöht. Ereignisse wie Fälschungen und Datenverlust werden also erst einmal minimiert. Natürlich nicht für alle Zeiten, denn irgendwann mal wird auch diese Technologie „geknackt“ werden, auch wenn man sich das im Moment noch gar nicht vorstellen kann.
    So wie jedes neue Antibiotikum irgendwann einmal unwirksam wird, so verhält es sich auch mit den Sicherheitsmethoden in der IT.

    Blockchain wird für einige oder sogar viele Anwendungen komplette Neuerungen mit sich bringen. Wenn hie und da von der Ablösung von Notaren gesprochen wird, dann ist das natürlich Unsinn. Ganz einfach, weil der Notar nicht nur für die Abwicklung von Verträgen zuständig ist, sondern auch eine Beratungsfunktion hat. Das kann eine Blockchain eben nicht.

    Ein Blockchain wird aber unterstützen und vereinfachend wirken (falls sie richtig programmiert ist, nicht etwa wie diese „windigen“ Microsoft-Produkte oder das ETCS beim ICE der Bahn).
    Z.B. könnte das Katasterwesen von Papierform in Blockchain-Form überführt werden.

    2) Interesssant ist auch, eine Währung in Blockchain-Form zu führen.
    Die sogenannte Kryptowährung ist (z.Zt) scheinbar fälschungssicher und jegliche Währungstransaktion ist für alle Zeiten nachvollziehbar.

    Interessant wird es sein, wie die Kryptowährung das Vertrauen der beteiligten Personen erringen will. Denn eine Währung funktioniert natürlich nur dann, wenn alle Beteiligten darauf vertrauen, daß sie für ihre Produkte bzw. Leistungen eine Währung erhalten, für die sie wiederum selbst ein Produkt oder eine Leistung „kaufen“ können.

    Interssant wird auch sein, wie der Aufwand sein wird – vor allem der Stromverbrauch – wenn eine komplette Volkswirtschaft auf Krypto umstellt.
    Man stelle sich vor, daß jede Geldtransaktion gespeichert werden würde und das noch auf zigtausend Datenbanken.

    Das ist ein sehr langer Weg.
    OK, vorstellbar ist eine Kryptowährung als Parallelwährung ….

    3) Die „Währung“ Bitcoin ist ein Phänomen.
    Natürlich wird immens spekuliert und es entstehen riesige Gewinne; in der Folgezeit werden aber auch Verluste entstehen.

    Ich habe den Eindruck, daß kein Bitcoin-Eigentümer seine Währung behalten will, sondern nur darauf wartet, um sie im richtigen Moment in Dollars oder eine sonstige anerkannte Währung zu tauschen.
    Was auch sonst?
    Hat der Eigentümer etwas davon, wenn er seine 0,231 Bitcoins ewig bei sich behält?
    Nein, der Wert des Bitcoin wird zur Zeit ausschließlich über seine Relation zu einer bestehenden Währung berechnet.
    Niemand rechnet, daß er mit seinen 0,231 Bitcoins drei Dutzend Eier oder vielleicht zwei Tonnen Butter kaufen könnte.

    Bitcoin ist also ein reines Spekulationsobjekt;
    und natürlich ein Protest gegen die Politik der Währungshüter und die Auswüchse der bestehenden Währungssysteme.

    4) Die Frage, ob man die Nachteile der bestehenden Währungen, die ja durch Zentralbanken kontrolliert werden und natürlich auch für Spekulationen mißbraucht werden, durch Einführung einer neutrale und sogenannten „demokratischen“ Währung beseitigen kann und soll, ist natürlich zu diskutieren und zu beantworten.

    Bitcoin wird die Lösung hierfür wahrscheinlich nicht sein, auch wenn man mit den jetzigen Währungssystem nicht einverstanden ist.

    Mir persönlich ist es im Grunde egal, ob ich mit dem Euro, mit Glasperlen oder einer Kryptowährung meine Zahlungen leiste.
    Nur der Datenschutz sollte gewährleistet sein; nicht daß mir irgendjemand mal nachweist, ich hätte vor 50 Jahren Erbsen und Orangen am Bahnhof in Lübeck gekauft.

    (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

  23. Der beste dezentralste Handel ist der Tauschhandel. So haben schon die alten Germanen das römische Reich zu Fall gebracht und dieser funktioniert auch bei Stromausfall.
    Und als Analog- Native kann man nur sagen:
    Das Analog ist das Bio des 21 Jahrhunderts.

  24. Ich habe ein Gegenargument: da ich beschlossen habe, dass mir das Risiko für einen Einstieg zu hoch ist, wird der Kurs wahrscheinlich durch die Decke gehen 🙂

  25. Wenn die in der Berliner S-Bahn allmorgendlich angebotenen diversen Obdachlosenzeitungen endlich mit Bitcoin zahlbar sind und der „Straßenfeger“-Verkäufer nicht zwei Stunden auf die Transaktion warten muss, und erst wenn mein Sohn BTC als Taschengeld akzeptiert, überdenke ich meine Skepsis.
    Bis dahin ist mir das Gegenparteirisiko bei den Krypto-„Währungen“ zu groß und z.B ein Gramm Gold lieber als derzeit 0,0024 BTC.

  26. Mit dem Tulpenzwiebeln haben wir es nicht erlebt. Das war vor 300 Jahren. Ca. 10 Generationen entfernt.

    • Ja, und das kann schwupps wieder passieren, dazu braucht man kein Bitcoin, das geht mit unserem Fiatgeld ganz genauso gut, sogar noch besser, da man es beliebig vermehren kann.

  27. Sie reden von der Spekulation mit Währungen. Bitcoin ist vom System her interessant. Ich habe bin erst durch die Meldungen darauf gekommen, was das ist. Das Blockchain Modell könnte manches revolutionieren.

    • Blockchain als verteiltes Ledger, redundant und nicht ueberschreibbar hoert sich sehr schwerfaellig an.

      Bitcoin-Mining frisst Strom wie bloed und liefert virtuelle Werte, quasi wie erspielte Waffen in World of Warcraft. Das kann’s doch nicht sein.

      • das habe ich auch so verstanden. man muss ja ein waehrungssystem nicht so gestalten wie das bitcoinmining. das ist ja nur ein Hilfsmittel, um das System wachsen zu lassen. beim normalen geldsystem geben die Zentralbanken das Geld aus, das miningsystem verknappt die Ausgabe und ist quasi eine automatische Ausgabebank. wie man so was anders gestalten kann ist die Frage?

      • „-..wie erspielte Waffen in WOW…“ Zitat Ende

        Da verdienen sich ganze Heerscharen von Psychologen gesund dran .
        Mich fasziniert die blockchain , welche interessante Veränderungen herbei führen könnte, darin stimme ich mit dem Autor überein.
        All DAS aber nur mit entsprechender Energieversorgung , paßt also auch nur in eine technisierte Welt,

  28. Schon heute verbrauchen die BitCoin-Miner in etwa 40% der Energie, welche die gesamte Schweiz mit ihren knapp 8 Mio Einwohnern benötigt. Eine einzelne Bitcoin-Transaktion benötigt mit 237kWh Energie in etwa soviel Energie wie drei Kühlschränke in einem Jahr.
    -In nicht all zu ferner Zukunft wird sich einmal ein Dialog entspannen:

    Kind: „Vater, warum habt Ihr seinerzeit all die Kohle- und Energiereserven dieses Planeten für Bitcoins verschwendet?“
    Vater: „Aus purer Gier!“
    Kind: „Da ist nichts, wofür Gott Dich in den Himmel lassen würde!“

    • Ein schöner Kommentar, das ist sicher auch ein Grund warum der Bitcoin nicht die am Ende überlebende Kryptowährung sein wird. Der Dialog geht aber noch weiter:
      Vater: „Es gibt aber auch keinen Gott. Wieso sollten wir daher ausgerechnet am inneren Wert des Bitcoin zweifeln?“

  29. Der 50Euro-Schein oder der 100$-Schein haben genauso wie ein Bitcoin (k)einen inneren Wert. Seit der Aufgabe der Golddeckung wird der innere Wert der Landeswährungen auch nur erst dadurch erzwungen, dass Vater Staat beispielsweise nur diese akzeptiert für Steuerzahlungen, wer kauft und verkauft, wer Arbeitslohn empfängt muss Landeswährung haben. Der innere Wert des US$ wird zusätzlich dadurch ‚erzwungen‘, dass der internationale Handel vorwiegend in US$ abgewickelt wird, wer handelt, muss $ haben.

    Übernähmen Cryptowährungen die Handelsfunktion des $ würde dies ihren inneren Wert stabilisieren. Es ist in diesem Fall eine reine Frage der Akzeptanz, die den inneren Wert bestimmt, wobei Bitcoincash für den Zahlungsverkehr wohl die bessere Alternative zu Bitcoin ist. Wenn die ersten Handelsplattformen Cryptowährungen akzeptieren werden sie sich durchsetzen. Dabei ist die momentan hohe Dynamik eher hinderlich, das dürfte sich aber legen.

    • Man könnte über das Blockchain Modell rel. einfach Beteiligungen organisieren z.b. auch für Blogs oder für ein Produkt.

      • Das Blockchain-Modell (Sicherheit, Schnelligkeit, Preis) lebt davon, dass Blöcke (die die Daten beinhalten) innerhalb überschaubarer Zeit zu überschaubaren Kosten an die bestehende Blockchain angehängt werden. Je höher die dafür notwendige Rechenleistung, desto sicherer ist das System. Wer aber stellt diese Rechenleistung zur Verfügung, für Anwendungen die keine ‚Gewinne‘ abwerfen?

        Natürlich könnte man argumentieren, dass das Interesse, Blogs zu hacken so gering ist, dass auch die Sicherheitsanforderungen gering sind. Würde aber beispielsweise ein Grundbuchamt über eine Blockchain verwaltet müsste die Sicherheit hoch sein. Die wird aber erst durch Abrufen hoher Rechenleistung erreicht. Dafür müsste dann ein ausreichender Anreiz bestehen. Da erkenne ich die checks and balances noch nicht.

      • Danke für die Erklärung.

    • Digitale Kryptowährungen sind die Zukunft. Die Frage ist nur ob man eine staatlich kontrollierte und total überwachte oder eine anonyme wie Bitcoin nutzen möchte. Ich würde mich immer für die zweite Variante entscheiden. Ob bitcoin eine Blase ist oder über 100 k gehen wird, wird man sehen, ist aber in großen Bild irrelevant. Die Blockhain Technologie ist es, sie wird die Zentralbanken obsolet werden lassen. Und darüber können 99% der Weltbevölkerung sehr froh sein, langfristig.

    • Kennen Sie jemanden, der Kryptowährungen erwirbt, um damit normale Käufe zu tätigen? Ich kenne nur Leute, die sie kaufen, weil sie denken, dass deren Preis weiter steigen wird.

      • Zumindest welche, die das behaupten. in den USA und Japan wird das bereits eher praktiziert. Da jammern ja welche, hätten sie die Restaurantrechnung vor zwei Jahren in Bitcoin bezahlt wären sie jetzt deutlich reicher.

        Wie aber geschrieben ist Bitcoin für einfache Zahlungstransaktionen out. Lt. Insidern ist Bitcoin inzwischen auch unter starkem Einfluss des französischen Versicherungskonzerns AXA.

        Aus diesen Gründen wurde BitcoinCash abgespalten (forked). Dort wurden die Regeln so eingestellt, dass ein Transfer schnell und billig ist. Bitcoin treibt aber die Spekulation – wie Sie vermuten -, BitcoinCash wird systemimmanent damit nachgezogen. und dürfte z.Z, damit auch eher Spekulationsobjekt sein.

      • Ich bin in Wirtschaft nicht so bewandert wie Sie, Herr Zitelmann. Aber die organisierte Kriminalität nutzt zum Beispiel Kryptowährungen (vor allem den Bitcoin), um ihre Geschäfte abzuwickeln. Natürlich kann man diese Käufe nicht als normal bezeichnen. Angeblich steht ja der Iota als großer Favorit zur Ablösung des Bitcoins schon in den Startlöchern.

      • Das mit der organisierten Kriminalität habe ich auch gehört. Wenn das die Hauptnutzer von Bitcoins wären, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Staaten nichts dagegen unternehmen und einfach dabei zuschauen werden.

      • IOTA ist keine Ablösung für den Bitcoin. IOATA ist wie DATA Coin von Streamr eine Lösung für Maschinen, damit diese weltweit vernetzt untereinander zahlen können; stark verkürzt. Apropos „gut für Kriminelle“. Schon mal mitbekommen, wie schwer es überhaupt ist, Kryptos zu kaufen.

        Man muss sich x-fach verifizieren lassen. In einem Umfang, den es so bei Fiat nicht gibt. Aber klar, Bargeldabschaffung, das bereits vorhandene gläserne Bankkonto, alles, um der Kriminalität den Gar auszumachen, das ist natürlich viel besser. Der Bitcoin wird es vielleicht nicht. Aber Kryptos werden den Euro überleben. So wie der Einzelhandel das Internet über Online-Shops in den 1990ern belächelte …

      • Was ist denn ein „normaler Kauf“, Herr Zittelmann? Denn ich kenne tatsächlich Leute, die sich damit bspw. Speicher oder Rechenleistung für ihr Webangebot erwerben. Dafür wären sonst Dollar nötig. Lässt sich also umrechnen. Ist das dann noch imaginär? Muss man Autos und Gurken davon kaufen können, damit es „richtiges Geld“ ist?

      • Verraten Sie mir bitte wieviel 000000000000 pro Mille der Transaktionen weltweit in Bitcoin abgewickelt werden. Ich vermute, dass sogar die Zahl der Transaktionen, wo Schafe oder Kamele als Tauschmittel verwendet werden, höher ist. Im Fernsehn war ein Bericht über eine Kneipe, die Bitcoins nimmt. Im Monat zahlten 1-2 Gäste damit. Billig, um damit ins Fernsehen zu kommen…

      • Da kenn ich aber auch viele, die das über Börsen mit anderen Währungen machen. Die kaufen Dollar, obwohl sie noch nie in den USA waren oder Euros, ohne jemals die Absicht zu haben, in die EU zu kommen.

  30. Der Kommentar ist sachlich völlig richtig.

    Meine persönliche Empfehlung für spielerische Menschen: prüfen (ggf. darauf warten), ob es Puts für Bitcoins gibt. Nichts anderes, sondern nur klassische Puts von soliden Emittenden, denn beim Blasenzusammenbruch werden eine Reihe von Bitcoin-Dienstleistern ebenfalls zusammenbrechen. Falls Ja, dann aus einem persönlichen Spielgeld (ein paar hundert oder tausend problemlos abzuschreibende Spiel-Euro hat fast jeder Besserverdienende) Puts weit aus dem Geld kaufen. Sehr weit aus dem Geld, denn wenn es knallt, dann geht der Wert über ein paar Zwischenstufen auf exakt Null. Wie lange sollten die Puts gelten? Das ist das Schwierige: Unter wenigstens einem Jahr würde ich keine kaufen. Das wissen Gegenseiten natürlich auch…

    Bevor jemand fragt: ich selbst habe es einen Moment lang auch erwogen, aber ich habe schon genug Spielgeld an die Zocker-Community „gespendet“… 😉

    • Wenn ich etwas mit Bitcoins machen würde, dann haargenau das, was Sie sagen.

  31. Wie schnell sich Geld in Nichts auflöst haben wir ja auch erlebt. Über Nacht von DM zu Euro und schon hatten wir nur noch die Hälfte an Geld. Kurze Zeit später und schwupp hatten wir wieder die alten Preise aber dann in Euro. Man sieht also – auf Geld ist kein Verlass – so ist das Leben.

    BTW: Würde nicht jede Zeitung so ausführlich über Bitcoin berichten wäre der Kurs vermutlich weit niedriger. Die ganzen Jahre hat der Bitcoinkurs keinen Journalisten gekratzt, aber heut hat man was zum hypen. Man kann eine Blase auch herbeischreiben, was ich als sehr gefährlich empfinden, weil dann auch noch Unbedarfte und Leute die es sich eigentlich nicht leisten können, bei Bitcoin zugreifen.

  32. Ist ein schwieriges Thema. Ich muss ja sagen, dass ich froh bin, dass sich auch deutsche Start-Ups in diesen Bereich wagen. Wie heute Morgen in meinem Technologie-News-Feed gesehen, jetzt auch eines, das mit neuronalen Netzen arbeitet (cryvo.com).

    Die fundamentale Transformation scheint mir die zu sein, dass man langsam beginnt zu begreift, dass das Virtuelle realer ist, als das vermeintlich Reale. Eine schmerzhafte Realisierung.

    Wie schrieb Land schon 1993 in seinem berühmten „Meltdown“ Text: „Nothing human makes it out of the near-future.“

  33. Ob man das jetzt Spekulation oder Investition nennt, ist doch egal. Hauptsache am Ende hat man mehr Vermögen als vorher. Ich denke das wissen auch die meisten, die bisher an dem Spiel beteiligt sind. Ich z.B. bin im Jahr 2013 bei einem niedrigen dreistelligen Kurs eingestiegen. Ich weine jetzt bestimmt nich weil er jetzt 5stellig ist.
    Heute allerdings würde ich bei Bitcoin nicht mehr einsteigen, aber es gibt ja auch andere Kandidaten.

  34. Was leider oft viele Nicht-Digital-Natives, darunter auch studierte Ökonomen oder wie hier Historiker, nicht verstehen ist, dass es nicht unbedingt um die Bitcoin geht, sondern um die Blockchain an sich.
    Diese ist eine disruptive Technologie, die in der Theorie ganze Staaten (gerade die verschuldeten und sozialistischen oder autoritären, sowie aufgeblähten) stürzen bzw. schwächen kann und möglicherweise sogar eine demokratisierte Geldwirtschaft herbeiführen könnte.
    Ob die Währung jetzt Bitcoin, Ethereum, Litecoin, IOTA oder sonstwie heißt ist hierbei egal.
    Es wird eine dezentrale Währung geschaffen, die von den Besitzern demokratisch angepasst und mehr oder weniger anonym gehandelt werden kann. Eine Inflation durch die Geldpresse einer FED oder EZB ist unmöglich und könnte so für unser ganzes Wirtschaftssystem, das in den letzten Jahrzehnten immer mehr von diesen privaten oder politisch gesteuerten Akteuren gestaltet und genutzt wird, um durch Neudrucken und anschließenden Wertverlust des Geldes einen Staatsbankrott abzuwenden oder sich auf Kosten der Bevölkerung zu bereichern.

    Viele meiner Bekannten, wie ich auch, setzen aus diesem Grund auf Cryptos.
    Wir wollen Teil einer Bewegung sein, die dabei hilft eine Währung zu pushen, die potentiell die Fähigkeit haben kann die Welt zu verändern und Eigenverantwortung zurückzubringen sowie staatlichen Exzessen einen dicken Riegel vorzuschieben.

    Es gibt interessante Artikel die das weiterspinnen und das Ganze würde hier sicherlich zu weit führen, aber ein internationales, sicheres und kostengünstiges Transaktionsnetz, in dem kein Staat und keine Banken mehr notwendig sind, die sich durch Fiat-Geld an der Bevölkerung bereichern, könnte evtl. sogar gewaltsame Konflikte eindämmen.
    Die genauen Konsequenzen kennt freilich heute noch niemand – im Prinzip würde der gesamte Wirtschaftskreislauf wie man ihn aus der VWL kennt obsolet werden und modifiziert werden müssen.
    Manche Cryptos (aktuell BTC) würden zu dauerhafter Deflation führen (gleiche Angebotsmenge, mehr Nachfrage weil mehr Menschen einsteigen), wenn Sie sich durchsetzen, andere zu nicht-existenter oder moderater Inflation, da das Mining-Cap jährlich erhöht wird.
    Ob die Veränderung eintreten wird, ein Staat sie kapert und sie am Ende gut oder schlecht für uns ist sei mal dahingestellt, sie würde uns jedenfalls mehr individuelle Freiheit bringen können und so manches Problem mit (staatlichen) Fehlanreizen eliminieren.
    Dann zeigt sich ob Hayek dem guten alten Keynes überlegen ist mit den Theorien vom individuellen Nutzen, oder ob es tatsächlich vorteilhaft ist, wenn der Staat durch Anpassung des Geldpreises, einer von ihm gesteuerten Zwangswährung, die wirtschaftlichen Spielregeln festsetzt.
    Es wird aufjedenfall spannend was daraus hervorgeht.

    Wenn nur die geringste Chance besteht vom grenzenlosen Gelddrucken wegzukommen und die ökonomische Freiheit des Einzelnen zu vergrößern, so opfere ich gerne etwas Kapital dafür, auch wenn die Bitcoin irgendwann einbricht und durch etwas besseres ersetzt wird – oder am Ende das ganze Crypto-Konzept scheitert – bzw. verboten wird (es wird nur hart für den Staat internationale Geldströme zu kontrollieren oder das Internet abzuschalten).
    Sollte es jedoch zu einer großen kreativen Zerstörung durch diese Innovation kommen, die unser Leben verbessert und ich kann auch noch etwas dabei verdienen – dann habe ich aus meiner Sicht alles richtig gemacht!

    Ich als studierter Ökonom und Fan der österreichischen Schule kann daher keine genaue Aussage treffen – ja es kann eine Blase sein – es könnte aber auch die größte Innovation seit der Erfindung des Internets werden.
    Gerade die Technologie dahinter ist hochinteressant und kann auf viele andere Problembereiche übertragen werden! Also am Ball bleiben, wenn man etwas Vertrauen in die Problemlösungskraft des Menschen hat.

    Was aber tatsächlich ein Problem werden könnte ist der Übergang zu Quantencomputern, die die Verschlüsselung ggf. knacken könnten – zumindest solang keine Quantenverschlüsselung auf Cryptos angewandt wird.
    Bei den anderen Problemen sehe ich nicht so schwarz, da diese durch den Wettbewerb der Cryptos und deren „Updates“ sicherlich irgendwann verschwinden werden, aber das könnte natürlich kurzfristig wirklich zu einem Vertrauensverlust führen.

    Es bleibt also spannend!

    • Viele Worte um den Sachverhalt: Spekulation auf etwas, das nicht existiert.

      • Die Blockchaintechnologie und die daraus resultierenden dezentralen, nicht staatlich-kontrollierten Währungen, sowie weitere Anwendungsmöglichkeiten existieren also nicht… interessant.

        Selbst wenn Bitcoin keinen realen Gegenwert hätte (wir lassen mal den Rechenaufwand und somit die Energiekosten unter den Tisch fallen), hängt eine (nicht rohstoffgedeckte) Währung immer von Angebot und Nachfrage ab und ist somit nur so stark wie das ihr entgegengebrachte Vertrauen.

        Der Nutzen von Bitcoin kann z.B. im Internationalen Zahlungsverkehr liegen, es könnte teure Intermediäre wie Western Union obsolet machen. Außerdem gibt es heute schon Kreditkarten, die man mit Bitcoins aufladen kann und mit denen man dann in der jeweiligen Landeswährung bezahlen kann.

        Wie kann eine Technologie, die mit ein paar Verbesserungen soviele Vorteile bringen könnte und heute schon bringt, eine Spekulation auf etwas Nichtexistentes sein?

        Oder gibt es bei Ihnen doch nur Licht und Schatten? 😉

      • Keineswegs, das entscheidende ist:“Eine Inflation durch die Geldpresse einer FED oder EZB ist unmöglich und könnte so für unser ganzes Wirtschaftssystem, das in den letzten Jahrzehnten immer mehr von diesen privaten oder politisch gesteuerten Akteuren gestaltet und genutzt wird, um durch Neudrucken und anschließenden Wertverlust des Geldes einen Staatsbankrott abzuwenden oder sich auf Kosten der Bevölkerung zu bereichern.“
        Unser Fiatgeld ist nicht einen Mäusedreck mehr wert als Bitcoin.

      • Hier eine Bitte an alle, die der Meinung sind, das Fiatgeld sei wertlos: Bitte gebt euer Fiatgeld weiter an jemanden, der es nicht für wertlos hält. Ich nehme es gerne! Zu Weihnachten finden sich bestimmt auch andere Empfänger.

      • Ich nehme auch gerne ‚wertlose‘ bitcoins, die sich von dem Fiatgeld auf meinem Konto gar nicht so sehr unterscheiden: Der Kontostand ist inzwischen auch nichts anderes als eine vom Bankcomputer generierte Zahl.

      • Letztendlich sind Euros auch nur etwas wert, weil sich viele Menschen darauf geeinigt haben, dass sie etwas wert sind. Bitcoins könnten vielen Menschen seriöser erscheinen als Graf Draghila. Es ist auch gar nicht solange her, dass Währungen noch durch Gold gedeckt waren und diesen Wechsel hat das System auch überstanden.

    • Leider haben Sie in Ihren Ausführungen kein Argument gebracht, wie das deflationäre Problem dieser nicht-vermehrbaren Blockchain-„Währungen“ umgangen werden kann. — Begrenzte Geldmenge in einer wachsenden Gesellschaft.
      Und dann sollen diese „Währungen“ ernsthaft das Fiat-Geld der Notenbanken ersetzen, nachdem sich im Vorfeld ein paar Spekulanten die Taschen gefüllt haben?

      Ein weiterer viel zu wenig diskutierter Punkt ist der absurde Energieverbrauch für Mining und Transaktionen. Zudem ist die Komplexität des „Geldverkehrs“ viel zu hoch, als dass es alltagstauglich ist.

      Meines Erachtens sind diese „Währungen“ nichts anderes als sehr komplexe, energiefressende Algorithmen, deren Ergebnis (die Blockchain) für manche eine Bedeutung hat, weil (noch) genügend daran glauben und sie hierdurch anonymer bleiben können. Daher werden BTC und Co für Kriminelle (und meinethalben auch für Idealisten?) interessant bleiben und von diesen genutzt werden, solange diese noch daran glauben. Hinter dem Algorithmus steht (wie in dem Hauptartikel ausgeführt) NICHTS, kein materieller Wert, keine Rechtsverbindlichkeit, keine Politik, keine Volkswirtschaft.

    • Spannend wird nur die Zahl der Menschen sein, die auf das Schneeball-System Kryptowährung hereinfallen und irgendwann vor dem finanziellen Ruin stehen!

    • Danke für Ihre ausführliche Erläuterung. Und das Klimaproblem würde damit auch gelöst.

    • Ganz so einfach sehe ich die Sache nicht:

      1. Die in den Blockchains verketteten Transaktionen sind transparent, aber durch Walletnummern nicht unmittelbar Personen zuordenbar. Nicht anonym dagegen ist der Zugang zum System, Walletnummern sind zu Individuen rückverfolgbar. Auch wenn es Methoden gibt, den Zugang zu anonymisieren, so kann dies mit entsprechendem Aufwand rück-abgewickelt werden.
      2. Eine überlegene Computertechnologie ist nicht unbedingt eine Gefahr für die Sicherheit. Die Cryptocurrency-Systeme erschweren das sogenannte Mining immer so, dass innerhalb einer bestimmten Zeit ein neuer Block an die Kette angehängt werden kann, passt sich also an die verfügbare Rechenleistung an.
      3. Die blockchain-Technologie lebt davon, dass irgendjemand Rechenleistung investiert, um die Blöcke zu verknüpfen (Mining). Bitcoin löst diesen Punkt dadurch, dass es einer internationalen Community Gelegenheit gibt für jede Verknüpfung ein bitcoin zu verdienen, momentan so etwa alle 10 Minuten einen (d.i. eine ‚Inflationsrate von wenigen Prozent). Gäbe es Konkurrenz durch ein anderes System könnte es durchaus passieren, dass sich die internationale Community diesem zuwendet, und damit beispielsweise für Bitcoin keine Rechenleistung für Transaktionen mehr bereit steht. Da Bitcoin auf maximal 21 Mio Bitcoins ausgelegt ist ist auch die Frage, wie danach die Miner motiviert werden sollen.

      Den Vorteil einer Cryptocurrency sehe ich in erster Linie darin, eine internationale Bezahlungsplattform unabhängig vom Dollar zu haben, denn nach wie vor ist es so, dass der internationale Zahlungsverkehr letztlich über Dollar abgerechnet wird, was den USA eine Kontrolle über den Welthandel gibt, inklusive Sanktionsmöglichkeiten einzelner Länder. in alten Zeiten war Gold diese neutrale ‚Währung‘, Cryptocurrencies könnten hier in die Bresche springen, da sie schnelle und sichere Transaktionen gewährleisten könnten. Dafür ist aber eine Dynamik wie die von beispielsweise den bitcoins eher schädlich, denn wer handelt rechnet nach wie vor in einer Landeswährung in der er beispielsweise die Arbeitskräfte oder Steuern bezahlt. Er müsste also immer blitzschnell konvertieren oder sich mit Derivaten absichern.

    • Danke für diesen Kommentar. Ich sehe es ähnlich, dass v.a. die „Sozialisten in allen Parteien“ Angst vor dieser im Grunde libertären Zugangsweise zu Geld haben.

    • „Gerade die Technologie dahinter ist hochinteressant und kann auf viele andere Problembereiche übertragen werden! Also am Ball bleiben, wenn man etwas Vertrauen in die Problemlösungskraft des Menschen hat.“

      Die Problemlösungskraft des Menschen desteht darin, Gewinn zu generieren und immer mehr, schneller, weiter haben wollen. Ganz deutlich sieht man es an der Gesundheitsproblematik und Nahrungsressourcen. Es geht dabei nicht um den Mensch. Der vermehrt sich jedes jahr um 80 Millionen und ist in den letzten 50 Jahren um fast 5 Mrd in der Anzahl gestiegen. Hier geht es um Macht, Monopole und Gewinn. Und das Crypto-Konzept ist eine weitere Erfindung, die diese Ziele hat oder später habe wird, wenn sie überlebt und gegen die bestehende Macht ankommt. Sie kann auch unterminiert werden und übernommen, wie ein Land durch ungesteuerte Einwanderung. Deshalb schützen sich viele Ländern mit einen eindeutigen Einwanderungsgesetz.

      Bringen wir es auch den Nenner: Die funktionierende Familie ist ein entscheidenden Fundament. Alles andere ist, Schall und Rauch

    • Die Basistechnik von Bitcoins mag je die „disruptive“ (für Laien: die alles umstoßende) Blockchain-Technik sein, trotzdem handelt es sich um eine Blase. Die Tulpenmanie war ebenfalls eine Blase, obwohl die „Zwiebeltechnologie“ der Tulpe grundsolide war und ist und ihr eine großartige Zukunft bevorstand.

  35. Das war von Anfang an klar: diese seltsamen „Bitcoins“ sind durch nichts gedeckt, anders als die gängigen offiziellen Währungen, früher durch Edelmetalle, heute durch die Wirtschaftskraft eines Landes. Diese komischen Bitcoins sind Fantasiegeld, Spielgeld. Möglicherweise wird das Ganze als „Bitshit“ enden.

    • Falsch. Eine FIAT-Währung ist durch nichts gedeckt. Auch nicht durch die Wirtschaftskraft eines Landes.

  36. Bitcoin erklaere ich gerne am Beispiel von Geldscheinen

    Der Wert von Geldscheinen ist eine Illusion
    Der Wert von Bitcoin ist die Illusion einer Illusion

    Geldscheine haben mindestens den Wert des eigenen Heizwertes.
    Bitcoin nicht.

    Bei Geldscheinen ist wichtig woher sie kommen, wer sie gemacht hat.
    Bei Bitcoin nicht.

    • Eine Währung existiert nicht überwiegend in Form von Geldscheinen, sondern lediglich in Form von Nullen und Einsen, so wie Bitcoins auch.

      • Entscheidend ist die Wertzuweisung.

      • Nochmal für alle, die glauben, unsere Währung sei wertlos: Bleiben Sie bitte bei der Meinung. Und trennen Sie sich dann konsequenterweise von all diesen wertlosen Euros und Dollars. Gerade zur Weihnachtszeit gibt es viele Menschen, die dem, was aus Ihrer Sicht wertlos ist, einen Wert beimessen und die sich über einen mit (aus Ihrer Sicht wertlosen) 500-Euro-Scheinen behangenen Weihnachtsbaum sehr freuen würden.

      • Sie können ja mal versuchen, mit einem 1-Mio-Reichsmark-Schein zu bezahlen. So wird es dem Euro auch ergehen. So ist es bisher jeder Währung ergangen. Der Staat hat beschlossen, dass der Euro was wert sei. Und den Menschen Sicherheiten versprochen (das Geld auf der Bank ist sicher). Sicherheiten, die Stück für Stück abgebaut werden. Ich weiß nicht, ob dem Bitcoin den Zukunft gehört (ich seh ihn als so was wie den Prototypen).

        Aber die Idee hinter den (nicht manipulierbaren) Kryptowährungen ist erheblich besser als das Geld, das jetzt auf Teufel komm raus manipuliert wird. Und ja, man kann in Bitcoin bezahlen. Es ist übrigens vielsagend, dass die Idee Bitcoin aus dem Land kommt (Japan) das zuvor angefangen hat, in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß seine Währung zu manipulieren. Und wenn ich die Kommentare hier ansehe, verstehen das die Menschen sehr wohl, dass es einen Unterschied zwischen völlig leerem Fiat-Geld und nicht manipulierbaren Kryptos gibt. Viele werden platzen, aber einigen gehört die Zukunft.

        Mich erinnert der Bitcoin an die ersten Jahre des Internets, als es langsam (aber teuer) verfügbar wurde. Was haben die Leute das Internet schlecht geredet. So ein Quark; online einkaufen. Und heute? Geht der Einzelhandel immer mehr kaputt, der sich nicht im Netz aufstellen konnte. Und das Spannende an Kryptos: nicht der Staat schreibt vor, was einen Wert haben soll. Die Menschen beschließen das weltweit gegen die Staaten. Das gab es so noch nie.

    • Geldscheine haben vielleicht noch einen (flüchtigen) Heizwert; die meisten Euros sind aber Giralgeld, das ebensowenig einen Heizwert hat wie Bitcoin.

  37. Nichts ist auch unser Geld. Durch nichts gedeckt nämlich. Da haben Bitcoins wenigstens den Vorteil, nicht beliebig vermehrbar zu sein.

    • Richtig!
      Leider unterscheidet der Autor auch nicht zwischen der Spekulation auf Bitcoins und der grundlegenden Idee von Kryptowährungen. Vermutlich weil er es nicht verstanden hat.

      • Das gleiche habe ich auch gedacht, bzw. er erklärt nicht richtig was er meint.

      • Und was hat er nicht verstanden, der Autor? Erklären Sie es mir.

      • Dazu ist Folgende Aussage des Verfassers anzuführen:

        „Wer ein Gut, das keinerlei inneren Wert besitzt, nur kauft, weil er hofft, dass er einen anderen findet, der bereit ist, einen noch höheren Preis zu bezahlen, ist kein Investor, sondern ein Spieler, ein Spekulant.“

        Mit anderen Worten: Wer Euros auf dem Konto hält und damit (minimale) Zinsen einfährt, ist ein Spieler und ein Spekulant, da Euros ja bekanntermaßen keinen inneren Wert besitzen und man nur darauf hoffen kann, dass sie der Bäcker auch morgen noch annimmt. Das gleiche gilt übrigens für Gold!

        Sie sehen, wie sich solche „Argumente“ in Luft auflösen. Sie sind schlicht hanebüchen und redundant. Der Verfasser hat schlicht die Bedeutung des Geldbegriffs nicht verinnerlicht.

      • Ein Vorschlag für jeden, der meint, seine Euros hätten keinen Wert: Bleiben Sie bei Ihrer Meinung, ich will sie auf keinen Fall davon abbringen. Übertragen Sie Ihre völlig wertlosen Euro oder Dollar zu Weihnachten an jemand, der das anders sieht. Und Gold nehme ich übrigens auch sehr gerne, wenn Sie es auch für wertlos halten.

      • Die grundlegende Idee von nicht-staatlichen Währungen finde ich sogar gut. Habe ich neulich in einem Kommentar geschrieben. Aber deshalb würde ich doch niemals diese sogenannten Kryptowährungen kaufen.

    • „Da haben Bitcoins wenigstens den Vorteil, nicht beliebig vermehrbar zu sein.“
      Ist das sicher oder glauben Sie das? Worin liegt der Grund Ihrer Annahme? Haben Sie das gelesen oder hat man das Ihnen erzählt? Können Sie das objektiv verifizieren? Wie viele Krypto-„Währungen“ gibt es mittlerweile?

      • Bitcoins sind durch den Algoritmus limitiert. Dass sie sich nicht beliebig vermehren werden, ist sicher.

      • Sie können ja mal einen Bitcoin „minern“. Dann wissen Sie was Herr Karl meint. Ob es parallel noch andere Kryptowährungen gibt spielt keine Rolle.

      • Bitcoin haben ein systemimmanentes Maximum von 21 Mio. Aber es stimmt schon, dass es auch andere Blockchain-„Währungen“ gibt, diese stehen aber im Austausch zueinander, so stimmt es schon auch, dass Bitcoin (für sich alleine) nicht beliebig vermehrbar ist.

      • Die Mengenbegrenzung ist mathematisch in den Algorithmus für die Erzeugung neuer Bitcoins integriert. Der Algorithmus selbst ist offen zugänglich. Folglich ist dies keine „Annahme“, sondern nachweisbare Realität. Anders als staatliche Währungen sind Bitcoins also mengenbegrenzt. Einstiegsinformationen zum Beispiel hier: https://en.bitcoin.it/wiki/Controlled_supply.
        Eine Inflationierung ist daher ausgeschlossen.

    • Natürlich ist unser Geld durch etwas gedeckt: Unsere Wirtschaftskraft! So banal und einfach ist das.

    • Wenn „unser Geld“ NICHTS ist für Sie, dann habe ich einen Vorschlag: Geben Sie mir Ihr „NICHTS“-Geld. Behalten Sie gerne Ihre Meinung und ich behalte meine – und nehme gerne das, was aus Ihrer Sicht NICHTs ist.

  38. Bitcoins sind nicht unbedingt nichts. In ihnen ist im Grunde geleistete Rechenarbeit verkörpert bzw. die in der Rechenarbeit steckende Energie. Das ist jedenfalls mehr, als im Euro oder dem Dollar steckt – die sind nüchtern betrachtet Schuldversprechen auf Deckungsgeschäfte, die es schon lange nicht mehr gibt. Diese Währungen haben auch einen inneren Wert nahe Null – mit der einen Ausnahme, dass man seine Steuern mit ihnen bezahlen kann.

    Wo der Autor natürlich uneingeschränkt Recht hat: Was ein Bitcoin wert sein soll, das kann niemand seriös sagen. Ob der mit 100 €, mit 500 € oder mit 20.000 € fair bewertet ist – keiner weiß es. Genau so wenig weiß eigentlich niemand, wieso der Preis so steigt – und das ist die eigentlich interessante Frage. Versuchen die Zentralbanken die Bitcoins vom „Markt zu spekulieren“, flüchten reiche Chinesen in den Bitcoin oder ist der Markt einfach noch so unglaublich eng, dass es so etwas wie eine Hausfrauenhausse geben kann, die so an der Börse kaum mehr denkbar erscheint?
    Ich persönlich rechne damit, dass der Preis vielleicht noch auf 25-30k € steigt, um dann relativ schnell auf 200-300 € abzufallen.

    • Diese Währungen haben auch einen inneren Wert nahe Null – mit der einen Ausnahme, dass man seine Steuern mit ihnen bezahlen kann.
      — ich möchte ergänzen: Mit der weiteren Ausnahme, dass man dafür Autos, Häuser, Lebensmittel, Urlaubsreisen, Kleidung, Gold usw. kaufen kann. Ja, das ist die Ausnahme. Und vielleicht kein ganz geringer Unterschied so sogenannten Kryptowährungen, mit denen man so gut wie nichts kaufen kann.

      • „Mit der weiteren Ausnahme, dass man dafür Autos, Häuser, Lebensmittel, Urlaubsreisen, Kleidung, Gold usw. kaufen kann. Ja, das ist die Ausnahme. Und vielleicht kein ganz geringer Unterschied so sogenannten Kryptowährungen, mit denen man so gut wie nichts kaufen kann.“

        Nun gut, da hab ich mich ungeschickt ausgedrückt. Ich hab die Aussage nicht auf die generelle Nützlichkeit dieser Kryptowährung, sondern auf den behaupteten inneren Wert unseres Geldes bezogen.
        Denn wieso gibt es die von Ihnen aufgezählten „Ausnahmen“? Letztlich doch nur wegen des Vertrauens, dass andere Geschäftspartner die Währung als Zahlungsmittel akzeptieren werden. Wieso wird der Euro allgemein als Zahlungsmittel akzeptiert? Wegen seines „inneren Wertes“? Sicherlich nicht, der geht bei Bargeld ersichtlich gegen null, bei Giralgeld ist er faktisch null.
        Weil er durch die „Wirtschaftskraft des Landes“ gedeckt ist, wie man häufig lesen kann? Nun – wie soll diese Deckung aussehen? Gibt mir der Herr Draghi in Frankfurt „ein Stück Wirtschaftsleistung“, wenn ich meine Euro eingetauscht haben möchte? Natürlich nicht.
        Weil der Euro „gesetzliches Zahlungsmittel“ ist? Auch nicht – jedem steht es im Zivilrechtsverkehr frei seine Waren und Dienstleistungen nur anzubieten, wenn er dafür eine andere Gegenleistung als Euro erhält – seien es Dienstleistungen, seien es Tauschobjekte, Fremdwährungen, Kryptowährungen oder was auch immer.

        Ein sehr wichtiger Faktor ist jedenfalls der, dass sich Währungen immer dann durchsetzen, wenn Staaten die Begleichung ihrer Steuerforderungen nur allein in dieser Währung erlauben. Ob das tatsächlich der allein ausschlaggebende Punkt ist und sich Kryptowährungen deshalb nie werden durchsetzen können oder ob aber auf andere Weise das Vertrauen der Marktteilnehmer in solche Ersatzwährungen erzeugt werden kann – ich weiß es nicht.

        Also wie gesagt, ich widerspreche Ihnen nicht, wenn Sie sagen, dass hinter Bitcoins kein realer Wert steht. Dass es sich im Übrigen um eine närrische Blase handelt sehe ich ganz genauso.
        Ich halte nur die These für falsch, dass eine Währung, um zu funktionieren, einen (Eigen-) Wert inne haben muss. Sie muss – jedenfalls nach meiner bescheidenen Meinung – nur in der Lage sein, Vertrauen in ihre Kaufkraft zu schaffen. Nicht mehr und nicht weniger.

      • Wir sind nicht weit auseinander. Und ich habe mich in zahlreichen Kommentaren extrem kritisch mit der verrückten Politik der Zentralbanken auseinandergesetzt, die irgendwann fürchterlich enden wird.

  39. Sehr schön, ganz nach dem guten alten Kostolany.

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