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"EZB hat sich verzockt"

Bankenökonom Thomas Mayer sieht Eurosystem vor der Pleite

von Redaktion

17.09.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Die verspätete Zinsanhebung der EZB führt zu höheren Ausgaben der Staaten und Bewertungsverlusten für das Eurosystem selbst. Die EZB habe sich „verzockt“, meint Thomas Mayer von Flossbach von Storch. Nun werde sie wohl ihre (technische) Pleite verschleiern.

Es ist ein Abgesang auf die Europäische Zentralbank (EZB) und das Eurosystem, den der einstige Deutsche-Bank-Ökonom und Gründungsdirektor des Flossbach-von-Storch-Instituts in einem Beitrag auf dessen Website anstimmt: „Der Pleitegeier über dem Eurosystem„.

Die Debatte um die Auswirkungen der verspätet von der EZB zur Inflationseindämmung erhöhten Zinsen auf Sparer und Unternehmen ist womöglich nur die Spitze des Eisbergs. Mayer schreibt: „Auch die Finanzen des Eurosystems, der EZB und nationalen Zentralbanken, werden unter den schon erfolgten und noch kommenden Zinserhöhungen leiden. Denn diese führen zu Bewertungsverlusten und höheren Zinsausgaben, durch die sich die früheren Gewinne des Eurosystems in Verluste verwandeln dürften. Es droht die (technische) Pleite.“

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Das Eurosystem hat in den vergangenen Jahren mit seinen Kaufprogrammen PSPP und PEPP Unternehmens- und Staatsanleihen in einem Volumen von rund fünf Billionen Euro erworben, die zum überwiegenden Teil mit neu geschaffenem Zentralbankgeld bezahlt wurden. Anders gesagt: mit Geld aus dem Nichts. Dahinter stand die Absicht einer kontrollierten Befeuerung der Inflation (Stichwort: „Inflationsziel“ um oder knapp unter zwei Prozent). „Das ging gründlich schief“, schreibt Mayer. „Die EZB verlor die Kontrolle und die Inflationsflammen schlagen im Euroraum so hoch wie noch nie. Zur Löschung sind nun Zinserhöhungen nötig – und die werden richtig teuer.“

Mayer rechnet vor, wie sich die EZB „verzockt“ habe. Bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit der Anleihen von acht Jahren sinke ihr Kurswert um etwas weniger als acht Prozent, wenn der Marktzins um einen Prozentpunkt ansteigt. Das würde laut Mayer Bewertungsverluste von rund 400 Milliarden Euro ergeben. Die EZB schneidet sich also durch die Zinsanhebung ins eigene Fleisch. Dazu kommen bei gleichem Anstieg des Einlagezinses der EZB noch Zinszahlungen auf die Zentralbankgeldeinlagen der Banken in Höhe von 47 Milliarden Euro: „Die Summe aus beiden Belastungen wäre beinahe zehnmal so hoch wie der Gewinn des Eurosystems im letzten Jahr und würde zwei Drittel der Rücklagen samt Eigenkapital aufzehren.“

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Aber diese angenommene Zinserhöhung von nur einem Prozentpunkt ist noch sehr niedrig gegriffen. Sie wird nicht ausreichen, um die Inflation aufzuhalten. Bei einer Anhebung der durchschnittlichen Anleihe- und Einlagenzinsen um zwei Prozentpunkte wären die Bewertungsverluste und fälligen Zinszahlungen entsprechend noch viel höher und überträfen die Rücklagen und das Eigenkapital des Eurosystems.

Mit anderen Worten: Wenn die EZB ein Unternehmen wäre, wäre sie damit insolvent – und das Führungspersonal würde gefeuert. Politiker, die einen Staat in die Pleite geführt haben, können dann wenigstens abgewählt werden. Doch eine Zentralbank geht eben nicht in Konkurs und eine EZB-Präsidentin Lagarde und die anderen führenden Notenbanker können von niemandem entlassen oder abgewählt werden.

„Ohnehin hat sie Kritik an ihrer Leistung wenig zu fürchten, da sie diese als verbotene politische Einmischung in ihre Geldpolitik abwehren kann. EZB-Präsidentin Lagarde und ihre Kollegen müssen auch nicht um ihre Jahresgehälter von 300.000 bis 400.000 Euro fürchten, wenn sie der Inflation freien Lauf gelassen und das Eurosystem ruiniert haben. Nach Ablauf ihrer Amtszeiten winken ihnen neben großzügigen Pensionen gut dotierte Positionen in der Finanzindustrie. Weniger Übernahme von Verantwortung als im Bereich der Geldpolitik gibt es sonst wohl nirgends“, schreibt Mayer.

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Mayer erwartet, dass die EZB die Bewertungsverluste verstecken wird. Dazu könnte eine Ausnahmeregelung in den Bewertungsvorschriften dienen, die sich die EZB selbst gegeben hat: „Zu geldpolitischen Zwecken gehaltene marktgängige Wertpapiere werden als gesonderter Bestand behandelt und in Abhängigkeit von geldpolitischen Überlegungen entweder mit dem Marktpreis oder zu fortgeführten Anschaffungskosten (die Wertminderungen unterliegen) bewertet.“ Das heißt, der EZB steht es frei, den Verlust durch Abschreibungen auf ihre Anleihen zu verschleiern. Wenn sie die Verkäufe der Wertpapiere, die zur Inflationsbekämpfung eigentlich notwendig wären, über lange Zeit dehnt oder sie trotz Inflation einfach bis zur Endfälligkeit hält, könnte sie die realisierten Verluste so strecken, dass sie öffentlich weniger auffallen. Mayer: „Zwar würde dadurch der Kampf gegen die Inflation geschwächt, aber die EZB-Führung könnte ihr Gesicht wahren.“ Man kann wohl davon ausgehen, dass Letzteres Lagarde und Co wichtiger ist als Ersteres.

Und wer trägt den Schaden dieser Inflationszockerei der Zentralbanker? Mayers Antwort: „Die Fehler der EZB-Granden müssen am Ende die Bürger ausbaden.“ Und zwar einerseits durch Kaufkraftverlust und andererseits, weil die (gestreckten) Verluste des Eurosystems aus den Wertpapierkäufen die Staatseinnahmen mindern. Mayers Schlusssatz: „Doch die Bürger bleiben wehr- und hilflos, solange sie nicht verstehen, was Politiker und Bürokraten mit ihrem Geld anstellen.“


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38 Kommentare

  1. Das der Euro über kurz oder lang scheitern wird, ja scheitern muß, folgt einer historischen Logik; denn noch niemals in der Geschichte der Menschheit hatte eine Währungsunion von Staaten, zumal mit völlig unterschiedlicher Wirtschaftsleistung, über einige Jahrzehnte hinaus Bestand. Von Thomas Mayer stammt übrigens auch der griffige Satz, wonach sich die Inflation verhält wie das Schütteln einer Ketchupflasche: Erst kommt nichts und dann alles auf einmal. Absehbarerweise muß ein System zusammenbrechen, wenn es falsch konstruiert und zu inneren Reformen unfähig ist.

  2. Der Euro ist die „Erfindung“ von Politikern, nahezu alles, was Politiker in die Hand genommen haben hat sich im Nachhinein als Fehlkonstrukt herausgestellt.

  3. Wer uns erzählen will, dass „Putin“ und der Ukraine-Krieg schuld an der Inflation ist, der lügt. Schuld ist die EZB, die unendliche „Rettungsschirme“ über Pleite Banken und Pleite Staaten aufgespannt hat, die Billionen über Billionen nicht durch Wertschöpfung gedeckte Euro in den Markt gepumpt hat, und das alles mit dem Segen von Merkel. Wir müssten eigentlich sofort raus aus dem Euro und unsere Währungshoheit wiederherstellen. Aber die infantilen Ideologen, die uns „regieren“, werden das nicht machen, wie sie zu allen wichtigen Fragen der Gesellschaft und der Wirtschaft das Richtige genau nicht machen werden.

  4. Selbst als nicht Volkswirt, oder Nichtfinanzexpertin oder Experte kann man verstehen, dass der Euro eine sterbende Währung ist. Er war nie wirklich überlebensfähig, so wenig wie so manche Mitglieder der EU, am Ende hoffenlich nicht einmal dieses Konstrukt.

  5. Leider wird das wirtschaftliche Verständnis unseres Wirtschaftsministers verhindern daß es zu einem echten Konkurs kommt. Der Bäcker hört auf zu arbeiten, löst den Laden auf, egal ob mit oder ohne echte Pleite und lebt von „Stütze“. Das ist eine harte Konsequenz. Die EZB-Granden führen sehenden Auges die Wirtschaftskatastrophe auf vielen Ebenen herbei, werden dafür fürstlich bezahlt und werfen wenn es ganz schlimm kommt das digitale Zentralbankgeld als Rettungsring in das Haifischbecken. Alle werden wie Ertrinkende danach greifen und sich in die volle Abhängigkeit begeben. Damit ist die totale Macht zementiert.

  6. „EZB HAT SICH VERZOCKT“
    Bankenökonom Thomas Mayer sieht Eurosystem vor der Pleite

    Das war klar, seit Mario Draghi mit Merkels Segen sagte „Whatever it takes“ und damit begann, jeden Monat 60 MILLIARDEN Euro zu drucken um die Inflation anzukurbeln, die nun niemand mehr kontrollieren kann.

    Das Ganze sollte die Südstaaten letztlich auf Kosten der deutschen Steuerzahler, Sparer und Rentner vor dem Staatsbankrott schützen.
    Damit sollte der grundsätzliche Konstruktionsfehler der Mißgeburt EU verschleiert werden.

    Nun bricht Angela Merkels Kartenhaus „EU“ über uns Allen zusammen…

  7. Dieses System ist nicht mehr reformierbar. Zu viele Günstlinge haben sich gut versorgte Pöstchen gegenseitig zugeschoben. Eines haben sie dabei übersehen. Die dadurch ausgelösten Geldflüsse werden gar nicht mehr erwirtschaftet. Das funktioniert nur noch durch immer mehr Schulden. Ein Prinzip wird dadurch eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Gier frisst Hirn“ und alle machen wieder mit.

  8. Hier wurde nichts von der EZB „verzockt“…

    Wenn ich meinem Bruder 1000 Euro gebe und ihm sage, er soll damit mal „zocken“ gehen auf der Pferderennbahn, dann gibt es wenigstens eine Chance dass die ganze Kohle nicht weg ist später.
    Das was die EZB aber gemacht hat, ist keine Zockerei, es ist ein Betrug am Bürger, eine Straftat. Wer künstlich die Zinsen auf Null druckt weil er glaubt damit immer mehr Geld in das marode System pumpen zu können der handelt wie ein Schulbub, der regelmässig Geld aus dem Portmonaie seiner Mutter stiehlt in der Hoffnung, die bekommt das schon nicht mit…
    Die derzeitige gigantische Inflation (7 Prozent sind eine Lüge, in wahrheit sind wir bei ca. 30 Prozent) ist übrigens noch gar nicht der Energieverknappung geschuldet, das kommt erst noch später obendrauf. Mit Verspätung erleben wir gerade die Corona – Inflation, denn der ganze Corona – Schwachsinn hat weltweit die Produktivität in den Keller gebracht, nachdem diese – vor allem auf dem Rücken der Arbeiter – in den letzten Jahren immer weiter gesteigert wurde und nur dadurch der EZB ihre eigene Politik nicht schon vorher auf die Füsse gefallen ist…

  9. Draghi: „Whatever it takes“
    Aber daran hat der schlaue Kerl sicher nicht gedacht, dass es der EU das Genick brechen könnte. Ich meine dazu, besser heute als morgen, denn Juhei dann ist es mit der Schnorrerei vorbei! Und die Flüchtlingslawine wird es dann auch einiges schwerer haben, bis hierhin vorzudringen.

  10. Wenn die Feudalherren des Mittelalters kein Geld mehr hatten, weil sie die von den Untertanen erpressten Steuern für ihr Wohlleben ausgegeben hatten, blieben ihnen drei Wege um ihre Pleite zu verschleiern: Sie konnten den Silbergehalt der Münzen verringern und damit mehr Münzen produzieren. Sie konnten zum Fugger gehen und sich dort Geld gegen hohe Zinsen leihen. Oder sie überfielen den Nachbarstaat, um sich dort zu bereichern.
    Die neuen Feudalherren des demokratischen Zeitalters haben es noch einfacher. Nach der Erfindung des Buchgeldes kamen sie schnell auf die Idee, dass sie das auch selber drucken können. Und da ihr Fiat-Geld völlig Wert-frei ist, können sie sich auch bei sich selber, oder ihrer „Zentralbank“, verschulden. Logisch, dass diese Zentralbank nicht pleite gehen kann, da sie doch nur eine Luftnummer aus Fiatgeld ist.
    Und Frau Laggarde, die französische Madame Sans-Valeur, ist die Personisierung dieser Luftnummer.
    Was hat sich geändert gegen früher? Die Technik. Mehr nicht.

    • Genau. Und wenn das schon seit zig Jahrhunderten so lief und die Masse lieber in der Herde dem A….h davor folgt, dürfen wir in den nächsten Jahren endlich mit Besserung rechnen. Scherz. 😉

    • Die technische Erzeugung von Geld per Buchgeldschöfung der Banken und Zentralbanken, und damit die Undurchschaubarkeit der Luftbuchungen im Fiat-Geldsystem, führt jedoch dazu, dass der Normalbürger nicht mehr durchblickt. Täglich wird er über die Medien mit den neusten Finanznachrichten versorgt, die ihm vorgaukeln, dass alles in Ordnung ist und ganz normal läuft. Er lernt so, genau wie die Verursacher, in der Lüge zu leben. Das Tragische ist doch, dass täglich tausende von Experten rund um den Globus übersehen, dass der Westen komplett pleite ist. Sie diskutieren Spitzfindigkeiten innerhalb des Falschen. Es gibt jedoch kein richtiges Leben im Falschen. Das war übrigens im Ostblock vor dem Zusammenbruch genauso.

  11. Sehr und Hilflos ist man nicht. Da hilft nur eins, privat aus dem Euro aussteigen. Alles Geld was ich kurzfristig nicht brauche liegt in der Schweiz und zwar in Franken. Der Euro ist kaputt, das zeigen auch die Wechselkurse zu anderen Währungen.

  12. Der euro ist ein gebilde was von wirtschafts-lobbyisten gestaltet wurde. Das mußte in die hose gehen wenn konservative und liberale da sagen haben sieh auch 20 jahre deutschland unter einer konservativen und liberalen regierung!

  13. Bereits 2009 stellte der Wirtschaftswissenschaftler Kai Konrad fest das der Euro infolge der ‚Griechenlandrettung‘ (die tatsächlich die Rettung für französische Banken war) und der damit verbundenen ‚Hilfsmaßnahmen‘ als Währung die Wohlstand schaffen kann gescheitert ist.
    Kai Konrad war zu dieser Zeit Vorsitzender des wissenschaftlichen Beratungsgremiums des damaligen Finanzminister Wolfgang Schäuble. Von Schäuble wurde er für diese klare Aussage umgehend abgesägt. Kai Konrad ist aber bis heute Direktor am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen.

    Das heißt seit 2008, 2009 zehrt diese Währung an unser aller Wohlergehen; also seit rund vierzehn Jahren.
    Durch negative Zinsen und Gelddrucken konnten sich Staaten scheinbar bedenkenlos verschulden, war Geld für die unsinnigsten Projekte vorhanden. Gerade Merkel konnte für ‚Energiewende‘ und ‚Migration‘ Unsummen von Schulden aufnehmen ohne das dies in der Öffentlichkeit besonders auffiel.
    Jetzt steht der Laden kurz vor dem Kollaps. Mit einer verantwortlichen Geldpolitik wäre verantwortungslosen Projekten wie denen von Merkel längst der Geldhahn abgedreht worden und vieles wäre uns erspart geblieben.
    Aber bei Zeiträumen von mehr als zehn Jahren sind Ursache und Wirkung für die Öffentlichkeit kaum mehr zusammen zu bringen. Die Folgen falscher Politik werden von der weichen Währung und der scheinbar unbegrenzt vorhanden Liquidität verschleiert.
    Es ist kein Zufall das Länder mit weicher Währung auch arme Länder sind.

    • Das ganze Elend mit dem Euro fing doch schon an, als er eingeführt wurde, wir unser Gehalt in Euro ausbezahlt bekamen, statt 100 DM ca. 50 €. Das „Interessante“ war, dass in vielen Bereichen die Dinge, die vorher 5 DM gekostet hatten, nun 5 € kosteten und NICHT 2,50 €.

      Das war schon der Beginn unserer Enteignung.

  14. Alle Zentralbanken handeln aehnlich. Die meisten drucken Geld, um Staatshaushalte zu finanzieren, manche, um ihre Wirtschaft konkurrenzfaehig zu erhalten. Aber sie drucken fast alle. Die Vermehrung der Geldmenge fuehrt zu Inflation, unausweichlich! Mit und ohne Corona oder Ukraine! Auf die Strasse ohne Wiederkehr sind wir im Jahr der Lehmann Pleite eingebogen. Am kraenksten ist ohne Zweifel der Euro. Aber es wird zu einem Zusammenbruch der gesamten Weltwirtschaft kommen. Entglobalisierung wird eines der ersten Begleitsymptome sein. Thomas Mayer hat unbedingt Recht, was allerdings daraus folgt, laesst sich kaum ableiten. Fest steht nur: etwas Gutes jedenfalls nicht!

    • Sie haben vergessen, dass die USa ihre halbprivate Zentralbank FED nutzt um ihre wirtschaftlichen-hegemonialen Interessen global durchzusetzen. Für eine globale Herrschaft ist eine starke Seemacht erforderlich. Dieser Militärapparat kostet Geld. Aber so richtig.
      Ich möchte gerne wissen, ob die USA realisiert haben, dass Hyperschallraketen einer Tankstelle, die sich als Nation getarnt haben (beliebtes amerikanisches Bonmot in gewissen Kreisen von DC) ihre gesamte Flugzeugträgerarmada innerhalb weniger Stunden vernichten können. Vermutlich wissen das sehr gute Fachleute beim Militär. Aber spätestens seit Lyndon B. Johnson ist es üblich nur Analysenergebnisse zu produzieren, die politisch gewollt sind. Realistische Analysen sind Stimmungskiller und passen nicht in das Wolkenkuckucksheim der heutigen Politdarsteller des Wertewestens. Die angebliche Elite hat fertig. Sie glauben tatsächlich mit einem blauen Auge davon zu kommen. Es wird auch für diese Früchtchen immer enger. Das Volk jedoch, dass erwischt es eiskalt. Zu einem nicht geringen Anteil tragen sie dafür die Verantwortung, weil sie die offensichtlichen Betrügereien (Zentralbanken sind eine der ältesten Betrügereien für die Finanzierung diverser Militäroperationen bis zu echten Kriegen und Wirtschaftskriege) nicht sehen wollen. Die meisten wollen davon nichts hören und wissen.
      Und zu den Flugzeugträgern. Diese werden vermutlich das gleiche Schicksal ereilen, wie die Schlachtschiffe. Weg sind sie. Die Hyperschallraketen haben die Karten neu gemischt. Das sollte DC wissen. Aber haben die überhaupt den Intellekt dafür?

  15. Es zeigt mit welchen Mitteln diese Betrüger agieren.Erst 2% fordern entgegen dem Wissen das in der Geschichte dies noch nie funktionierte.Und dann hoffen das alle vergessen was an Lügen von Legarde und anderen verbreitet wurde.

  16. Eine kleine Anmerkung : Die Maer von der politischen Unabhängigkeit der EZB sollte sich inzwischen erledigt haben. Sie ist undemokratisch und von der Meinung der Buerger unabhängig, mehr nicht. Frau Lagarde und ihre Vorgänger handeln im klaren Auftrag zumindest bestimmter Machthaber, allen voran der französischen, aber sicher auch auch des club mediterrane insgesamt. Wie die personalen Verbindungen im einzelnen aussehen, sollte inzwischen hinreichend deutlich geworden sein. Die EZB wurde installiert und besetzt, um genau das zu tun, was sie die ganze Zeit praktiziert hat, naemlich die Laender des Clubs zu retten bzw ihnen einen Konsumstandard zu finanzieren, der sie bei der Laune haelt. Es ist doch voellig klar, dass ohne diese Alimentation, vor allem natuerlich zu Lasten einiger Nordlaender, der Sueden nicht zu halten gewesen waere. Nicht, weil er auch so haette existieren koennen, sondern weil die Buerger rein konsumtechnisch unzufrieden gewesen waeren. Zudem waere es schuldenmaessig immer enger geworden, wenn man sich Dinge leistet, die eigentlich nicht der eigenen Wirtschaftskraft entsprechen. Eine echte wirtschaftliche Entwicklung fand ja zu keiner Zeit statt, warum auch. Die „Loesung“ u. a. : Finanzausgleich und Target oder Kauf auf Pump. Und spaetestens da kam die Bank des Clubs ins Spiel, die EZB. Nebenbei hatte das „Imperium in spe“ resp ihre Machthaber immer die Sorge, dass sich die Pleitiers von zunaechst Russland, spaeter vor allem von China alimentieren ließen, wenn es von der EZB nichts gaebe. Natuerlich kann und könnte ein derartiges Konstrukt auf Treibsand, mit unlauteren Zielen unter Teilnahme von überwiegend Blinden, die strukturell und mental voellig reformunwillig sind, nie ohne die Machenschaften der EZB funktionieren. Wie immer ziehen die Blinden die wenigen Einaeugigen auf ihr Niveau herunter, nicht etwa umgekehrt. Siehe dazu nur den Laenderfinanzausgleich. Das haette allenfalls dann etwas werden koennen, wenn man die Aufnahmehuerden hoch genug setzt und nur bei der nachgewiesenen Umsetzung, was massive und unangenehme Reformen bedeutet haette, aufnimmt. Man koennte von Disziplin reden, aber da fallen die Unterschiede der Kulturen und des Staatsverstaendnisses sofort auf. Das Ganze diente auch nicht (nur) den Zielen, die plakativ ausgegeben wurden, um die Untertanen hierzulande zu begeistern, was ja auch gelungen ist. Die Nennung der wahren Absichten haette, wie so oft, die Untertanen hierzulande nur „verunsichert“. Das gilt bis heute und es klappt ja prima.

  17. Mehr als 99% der Deutschen dürften sowieso nicht verstehen, was die EZB so treibt. Also, wo ist das Problem? Gedeckt durch die Regierungen, macht die EZB, was sie will. Ob da nun 1 Billion oder 10 Billionen ungedeckte Staatsanleihen im Keller liegen, ist egal. Im Zweifel erklärt die EZB diese zu einem „Sondervermögen“, rückzahlbar in 100 Jahren, Kupon 0%.
    Was da wirklich passiert, kann man an den Kursen von US-Dollar und Schweizer Franken erkennen. Innerhalb eines Jahres hat der Euro gegenüber diesen Währungen ca. 15% an Wert verloren. Wer da seine Euros in US$ und SFr investiert hat, steht aktuell ganz gut da. Die überwiegende Mehrheit in D konnte dies leider nicht und darf nun für in US$ gehandelte Importgüter entsprechend mehr bezahlen. Wie die offiziell verkündete Inflationsrate von 8-9% zu bewerten ist, mag sich nun jeder selbst denken.

    • Und das nicht zu vergessen: die Schweizerische Nationalbank (übrigens eine AG) darf dem Bund keine Kredite geben und auch keine Schuldtitel des Bundes erwerben…

  18. Auch wenn alles ziemlich gut versteht kann man als Einzelner nichts machen. Seit ich in den späten 1990ern zum EU und Euro-Skeptiker wurde hat sich seit den Nullerjahren, und später bei der GR- und Eurokrise usw.usw.usw. immer wieder betätigt, das es sich um eine Fehlkonstruktion handelt, die früher oder später in eine erhebliche Schieflage, und davon in einen “ technischen Bankrott“ kommen kann. Es ist erreicht. Da die EZB ihre Regeln ändern und Geld drucken kann, wird sie nicht real pleite gehen. Die gravierende Schieflage wird sich aber auf die Verschuldungskapazität von EZB/Euroland negativ auswirken. Der Schuldenturm ist ein Turmbau zu Babel.

  19. Game over und rette sich wer kann. Der Euro wird auf der Leichenbahre künstlich am Leben erhalten und jeden Tag ein wenig geschminkt, damit der Glaube an diese Währung künstlich am Leben gehalten werden kann. Tote kann man jedoch nicht zum Leben erwecken und somit ist das Endszenario eingeleitet. Der Euro wird zunächst dem Doller geopfert und dann geht es auch in Amerika zur Sache.Somit dürfte belegt sein, dass eine Währung die nur auf dem Gelddrucken und dem Glauben daran entstand der größte Fehler aller Zeiten ist und war, eben Zentralbankmoney. Eine Währung muss goldgedeckt sein. Geld auf dem Konto zu haben, ist glaube ich, derzeit die schlechteste Idee. Gold und Silber zu erwerben bietet zumindest einen Schutz, dass nicht alles über den Jordan geht.

  20. Man darf nie vergessen, dass die Einführung des € der Preis für die Wiedervereinigung war. Sonst hätte Mitterand nicht zugestimmt. Soviel zur deutsch-französischen Freundschaft. Wie war der Spruch noch. „Die Deutschen werden alles zahlen“. Tun sie auch, bis zum eigenen Untergang.

  21. Herr Mayer, bitte bleiben Sie dran.
    Bitte erarbeiten Sie , wenn die jeweiligen Abschlüsse vorliegen jeweils eine Aufstellung der verschleierten Lasten, damit auch Laien erkennen könne, wie es tatsächlich steht.

    • Wie es tatsächlich steht, werden wir nicht erfahren. Wenn das bekannt werden würde und mit Transparenz versehen, sodass es jeder versteht, platzen die Straßen aus allen Nähten. Der Gau ist bereits da und der Supergau kommt. Der von den Eliten der aktuellen Politik verwendete Begriff Wohlstandsverlust wird dann mit Leben gefüllt werden. Da wird die arbeitende Bevölkerung mal erleben, was ihre Arbeit noch wert ist.

  22. Das Problem ist, das die EZB durch den massenhaften Ankauf von mehr oder weniger wertlosen Schrottanleihen mit aus dem nichts erschaffenem Geld die Geldmenge gewaltig aufgebläht hat. Die überdimensionale Geldmenge lässt sich auch durch erhebliche Zinserhöhungen nicht mehr in wünschenswertem Maß zurückführen. Mal ganz davon abgesehen, das erhebliche Zinserhöhungen auch eine Pleitewelle unter privaten Schuldnern auslösen werden, weil viele sich wegen der niedrigen Zinsen über beide Ohren verschuldet haben.

  23. „Doch die Bürger bleiben wehr- und hilflos, solange sie nicht verstehen, was Politiker und Bürokraten mit ihrem Geld anstellen.“

    Sich ausreichend über Politik zu informieren wäre schon essenziell, damit der Wähler halbwegs versteht, wem er in der Wahlkabine seine Gunst erweist.
    Theoretisch könnten die Wähler aber auch gleich zu Hause bleiben, weil die Politik der EU-Staaten und der EU-Bürokratie praktisch vom Wirken der Europäische Zentralbank (EZB) abhängt, folgt man der nachstehenden Erkenntnis von Mayer Amschel Rothschild (1744-1812):
    Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation, dann ist es für mich gleichgültig, wer die Gesetze macht.“ (Ergänzung: Die EZB hat die Kontrolle über die Währung der gesamten EURO-Zone und nicht nur einer Nation).
    Wie aus dem Text der „Redaktion“ deutlich hervorgeht, bestimmt die EZB mit ihrer Geldpolitik unser finanzielles Wohl und Wehe. Und die Vertracktheit dabei ist, dass weder die Politik noch der Wähler Einfluss auf die EZB nehmen können. Die EZB ist vollkommen unabhängig und kann für ihre katastrophale Geldpolitik nicht einmal juristisch verfolgt werden, es sei denn, eines ihrer Mitglieder würde silberne Löffel klauen.

  24. Um zu erkennen was Herr Mayer da ausführt muß man nur lange genug gelebt haben um zu wissen dass dieses Eurokonstrukt von Anfang an eine Totgeburt war und von verantwortungslosen Politikern zu Lasten der Bürger zusammengeschustert wurde. Es war doch schon immer so dass Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen kräftig abgewertet haben um konkurrenzfähig zu bleiben. Auf den übergroßen Lirascheinen wurden halt drei Nullen gestrichen und die neue Lira war geboren. Bei den Franzosen lief dasselbe Spiel. Auf die Idee all diese Währungen zu einen und darauf zu hoffen eine stabile Währung geschaffen zu haben können nur verantwortungslose Politiker kommen. Auch der ganze formal juristische Krimskrams mit dem sich die Verantwortlichen davon stehlen können wird ihnen nicht helfen. Der angerichtete Schaden ist zu groß. Da muß man kein Ökonom sein um dies zu erkennen. Herr Waigel ist ja heute noch stolz darauf was er da ach so großartiges mit aus der Taufe gehoben hat. Er kann sich ja exculpieren… Er ist ja Jurist….

  25. Sehr witzig in dem Zusammenhang ist der abstürzende Goldpreis. Die entlastende Erklärung wäre, dass momentan viele Menschen ihr Gold verkaufen müssen, um Rechnungen zahlen zu können. Die gefährlichere Erklärung wäre, dass der Goldpreis seit Jahren hochgradig manipuliert ist und die Zentralbanken alles versuchen, um echtes Geld (=Gold) unattraktiv zu machen. Was es aber lustigerweise zu einem Schnäppchen macht.

    • Selbstverständlich wird der Goldpreis von den Notenbanken manipuliert. Ein steiler Anstieg wäre das deutlichste Zeichen, dass das westliche Währungsystem am Ende ist. Das müssen die Notenbanken um alles in der Welt verhindern. Und sie tun es schon seit den 1970er Jahren und wurde mehrfach offen zugegeben. Unter anderem 1999 von Eddie George, dem früheren Gouverneur der Bank of England, Zitat:

      „Wir haben in den Abgrund geschaut, ob der Goldpreis weiter steigt. Ein weiterer Anstieg hätte ein oder mehrere Handelshäuser zu Fall gebracht, die in ihrem Gefolge möglicherweise alle anderen zu Fall gebracht hätten. Daher mussten die Zentralbanken um jeden Preis und um jeden Preis den Goldpreis dämpfen, ihn verwalten. Es war sehr schwer, den Goldpreis in den Griff zu bekommen, aber jetzt ist es uns gelungen. Die US-Notenbank war sehr aktiv, um den Goldpreis zu senken. Großbritannien auch.“

    • … nicht zu vergessen, dass die BIS (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), die Zentralbanken sowie die großen Bullion-Banken den Goldpreis politisch bestimmen. Da Russland in den letzten Jahren seine US-Devisen-Bestände drastisch reduziert und seine Goldbestände aufgestockt hat und China sehr hohe Goldbestände hält, ist der Goldpreis jetzt ein rein politischer Preis, um die Reserven des Gegners optisch gering erscheinen zu lassen …

  26. Thomas Mayer sieht Eurosystem vor der Pleite? Ich auch. Schon lange.

  27. Die „Lösung“ kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit – wie immer – von außen. Das Gemauschel im Goldfischglas EU funktioniert seit Jahren bestens und niemand hat intern ein Interesse daran, den schönen Schein anzukratzen. Vermutlich werden sogar die üblichen Dividenden einfach weiter ausgezahlt, vielleicht ein bisschen gekürzte…
    Aber sobald irgendwann und irgendwo ein Analyst einer anderen Notenbank oder einer Ratingagentur seinen Tag mit Verdauungsschwierigkeiten beginnt und den Euro zu Schrott erklärt bzw. den Anleihen ein BBC verpaßt (LOL) wird’s „unschön“, werden Energieimporte und iPhones noch teuerer – „plötzlich und unerwartet“ (LOL)
    Pfuscher machen halt Pfuscherdinge, daher: weiter so!

  28. „Doch die Bürger bleiben wehr- und hilflos, solange sie nicht verstehen, was Politiker und Bürokraten mit ihrem Geld anstellen.“

    Der Grundstein wird dafür schon in den Schulen durch Nichtbildung gelegt.

    • Warum muss die Schule als staatliche Institution kritisches Denken gegenüber dem Staat vermitteln?
      Selbstständiges kritisches Denken wird in den Familien weitergegeben.
      Wer von einer staatlichen Institution erwartet, er werde dort lernen, den Staat zu kritisieren, ist grenzenlos naiv.

  29. Deprimierende Analyse. Traurig, dass alle Befürchtungen der Euro-Skeptiker wahr werden und Deutschland im südeuropäischen Schuldensumpf versinkt. Ich erinnere noch gut die Hymnen auf die Gemeinschaftswährung, die von Kohl, Schäuble, Weigel und Konsorten gesungen wurden, zuletzt Merkel „scheitert der Euro, dann scheitert Europa“. Lucke, Starbatty, Henkel wussten es besser, wurden leider als „Nazis“ an die mediale Wand gestellt.

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