Ambitioniert. Dieses etwas angestaubte Adjektiv verwendet das Verkehrsministerium, um die Bahnpläne der Bundesregierung zu beschreiben. Für die jüngeren Leser: Ambitioniert bedeutet in erster Linie ehrgeizig. Im Abgang schmeckt aber noch ein wenig „Das wird nicht klappen und wir wissen das“ nach. So gesehen hat das Ministerium eine glückliche Hand in der Wortwahl bewiesen.
Im Jahr 2030 werden doppelt so viele Kunden die Bahn nutzen wie bisher. Der Anteil der Schiene am Güterverkehr nimmt um mehr als ein Viertel zu. Doch bevor jetzt ein überzeugter Fan des öffentlichen Nahverkehrs der Bundesregierung frenetisch applaudieren will, sei der gewarnt: So lautet der Plan. Und in Vierjahrespläne lässt sich viel schreiben, wie die Geschichte gezeigt hat. Für Pläne über zwei mal vier Jahre gilt das erst recht.
Derzeit beträgt die Auslastung des deutschen Schienennetzes auf den wichtigen Strecken 125 Prozent, wie die Deutsche Bahn selber erklärt. Für diejenigen, die weniger fit in Mathematik sind: Das Schienennetz reicht heute noch nicht mal annähernd dazu aus, den bestehenden Verkehr zu bewältigen. Nun soll es in insgesamt acht Jahren fitgemacht werden, um einen deutlichen Anstieg hinzubekommen. Als ob das an „ambitionierten“ Aufgaben nicht genügen würde, ist ein großer Teil des Netzes auch noch marode.
Sind denn diese Ziele noch realistisch, will die gemeinsame Fraktion von CDU und CSU vor diesem Hintergrund in einer Anfrage wissen. In seiner Antwort erweist sich das Verkehrsministerium so recht als die Heimat der Politik-Poesie: „Es ist aus Sicht der Bundesregierung zwingend notwendig, die Verkehrswende mit politisch ambitionierten Zielen anzugehen.“ Das heißt übersetzt: Würde das von der FDP geführte Ministerium heute schon zugeben, dass die Ziele nicht zu erreichen sind, würde das für noch mehr Ärger mit dem Koalitionspartner Grüne sorgen.
42 Streckenabschnitte müssen aktuell generalsaniert werden, wie das Ministerium auf Anfrage der Union mitteilt. Darunter befinden sich Strecken, die für den Personen- und den Güterverkehr buchstäblich zentral sind:
– Frankfurt am Main/Mannheim
– Hamburg/Berlin
– Emmerich/Oberhausen
– Hamburg/Hannover
– Stendal/Magdeburg
– Erfurt/Bebra
– Koblenz/Mainz
– Koblenz/Wiesbaden
– Köln/Dortmund/Hamm
– Stuttgart/Ulm
– München/Rosenheim
– Rosenheim/Salzburg
Die kleine Auswahl zeigt: Die Republik ist flächendeckend betroffen. Wer als Bahngast Strecken von weniger als 200 Kilometern fährt, wird in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit Umwege fahren müssen. Wer Strecken mit über 500 Kilometern Länge und mehr wählt, der wird voraussichtlich in mehrere Umwege geraten.
Wie sich das in der Praxis auswirkt, zeigt ein Blick auf die Verbindung zwischen den beiden größten Städten Deutschlands: Derzeit dauert die Bahnreise von Berlin nach Hamburg im Personenverkehr rund zwei Stunden. Beginnt 2025 die Sanierung, soll die Strecke für sechs Monate gesperrt werden. Zwischen Juni und Dezember kommen dann Umwege auf die Fahrgäste zu, für die mit einer zusätzlichen Reisezeit von 45 bis 105 Minuten zu rechnen ist. Also fast mit einer Verdopplung der Fahrtzeit. Vorausgesetzt alles geht gut und es fällt kein Personal kurzfristig aus, kein Baum in die Schienen, auch bleibt keine Lok auf halber Strecke stehen, werden keine Kupferkabel an der Ersatzstrecke geklaut oder treten keine sonstigen technischen Defekte ein.
Immerhin: Es gibt Ersatzstrecken. Aber eben das verzögert den Ausbau und die Sanierung der Haupttrassen. Denn bevor diese beginnen sollen, will Volker Wissings (FDP) Verkehrsministerium erst die Ausweichstrecken ertüchtigen. Das verzögert zum einen den gesamten Prozess und kostet zum anderen Geld. Deshalb signalisiert Wissing auch seinem Parteifreund und Finanzminister, Christian Lindner (FDP), dass er mit dem ihm zugedachten Etat nicht auskommt: Das Fahrgastaufkommen verdoppeln. Den Anteil der Schiene am Güterverkehr von 19 auf 25 Prozent steigern. Und zudem nicht mehr fahrtüchtige Strecken in Stand setzen. Selbst die schwäbischste Hausfrau wird Wissing zugestehen, dass angesichts dieses Zwei-mal-vier-Jahresplanes die Forderung nach mehr Geld nicht gerade „ambitioniert“ ist. Zumal das 49-Euro-Ticket scheinbar zu wenige Neukunden mit sich bringt, um dem System neues Geld zuzuführen – eher entzieht es dem System Geld.
Als Endziel haben sich die Ampelkoalition und ihr Verkehrsministerium den „Deutschlandtakt“ gesetzt. Dessen Grundidee lautet: Wer in einer deutschen Großstadt in die Bahn steigt, erhält in engem Takt eine gute Verbindung zu jeder anderen Großstadt. Die Anschlüsse sind dabei so eingerichtet, dass Umsteigen zu möglichst wenig Zeitverlust führt. Klingt gut, doch auch hier sei vor zu schnellem, frenetischem Applaus gewarnt. Dieses Endziel will die Ampel erst in rund 50 Jahren erreicht haben.
Klingt nach Scheitern der ehrgeizigen Pläne. Klingt nach einer wenig ambitionierten, aber doch realistischen Einschätzung der Möglichkeiten von Bahn und Regierung. Doch das Verkehrsministerium wird nicht müde, in seiner Antwort an die Union zu betonen, dass die Umsetzung „in Etappen“ „wie geplant“ durchgeführt. In ihren Mühen, die beiden Wortpaare nicht getrennt voneinander vorkommen zu lassen, sind die Autoren des Verkehrsministeriums fast so linientreu wie einst die Autoren des alten Neuen Deutschlands. Soll keiner sagen, im Hause Wissing gebe es keine Ambitionen mehr.
Ambitioniert. Dieses Adjektiv ist ganz und garnicht angestaubt. Es wird seit Jahren öfter und öfter bemüht. Vor allem in Bezug auf Grenzwerte der Verbrenner kann es gar nicht ambitioniert genug sein.
Wer „ambitioniert“ mit vielleicht nicht machbar schreibt, kommt der Realität näher. Jetzt muss man sich nur noch davon beeinflussen lassen. Das geht nur wenn man daran eine Pfilcht zur Evaluation fordert, auch wenn man dann kein Minister mehr ist.
Macht nix. Geld ist für Deutschland keines vorhanden, dann müssen die Bahnfahrer eben bluten, finanziell und die Unbequemlichkeit soll derart drastisch werden, dass sie auf das Auto umsteigen, oder am besten den Job kündigen und auf Bürgergeld machen.
Gab es da nicht auch noch diesen Nord-Süd-Plan? Und lag der eingestürzte Tunnel in Rastatt nicht auf dieser Strecke? Die alle anderen Länder bereits fertiggestellt haben, nur D nicht?
Hauptsache, neues Projekt und nicht zurückschauen. „Fehler“ macht schließlich jeder.
D ist wie ein Hausherr, der weiß, was alles an Reparaturen und Ersatzarbeiten auf ihn zukommt und der wartet, bis es reinregnet. Dann wird der entsprechende Dachziegel ausgetauscht, ein Plan gemacht und auf den nächsten Regen gewartet. Währenddessen wird Party gefeiert, und alle sind glücklich.
Was heißt hier: B a l d wird es unbequem? Da sind schon sämtliche Dämme gebrochen! Es ist reiner Zufall, wenn Sie pünktlich ihren Zielort erreichen! Der Sommerhit sind die erwähnten Zugausfälle wegen „…einer kurzfristigen Erkrankung des Personals“. Ob dies mit der evtl. schlechten Bezahlung oder/und mit der „Internationalisierung“ des Personals (die möglicherweise zu einer „alternativen“ Auffassung von Arbeitsdisziplin führt) zusammenhängt, kann ich nicht sagen. Tipp an alle Wandervögel: Überlegt euch erst nach der Lektüre der Anzeigetafeln, wo ihr hin wollt! Das erspart euch so manche Enttäuschung…
Die Bahn ist momentan auf dem Niveau von Entwicklungsländern!
Es funktioniert nichts mehr. Die letzte Fahrt von Frankfurt nach Zürich war einfach nur der blanke Horror! Nicht ein DB Zug war mit weniger als 30min Verspätung unterwegs! Dann wurde wahllos irgendwo angehalten und alle zum Aussteigen gezwungen, da der Zug nicht mehr weiter fuhr. Die Züge bis zum bersten voll und die Stimmung der Reisenden auf dem Gefrierpunkt. Ab Basel lief dann alles nach Plan dank SBB.
So und dann noch ein Wort zur Geschichte. Die Bahn hatte zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung eines der bestausgebauten Streckennetze Europas!
Doch dann kam die Abrissbirne Mehdorn an die Macht. Diese Koryphäe hat sämtliche Strecken zurück gebaut und zur Krönung noch 1000de von Km von 2 Spuren auf eine reduzieren lassen!!! Und jetzt wundert man sich, dass das Schienennetz überlastet ist!
Mich erinnert die gesamte Situation an ehemalige Kolonialstaaten auf dem afrikanischen Kontinent. Nicht selten wurde eine perfekte Infrastruktur von den ehemaligen Kolonialmächten übernommen.
Was dann folgte war ein „Fahren auf Verschleiß“, da weder Expertise noch finanzielle Mittel vorhanden waren, um die Infrastruktur instand zu halten.
Was DB und SSB betrifft, so berichtet mir mein Sohn ständig von den merklichen Unterschieden zwischen „Deutscher Gründlichkeit (haha) ?“ und Schweizer Präzision ?.
Werte Leserschaft!
Erst einmal vielen Dank für den (für Laien) erhellenden Artikel!
Die Kommentare sind wieder die übliche Mischung aus anekdotischen Erfahrungen und dem üblichen Gejammer.
Die Sanierung eines heruntergekommenenden Schienennetzes (unter rollendem Rad) ist eine gigantische Aufgabe; mein Respekt und meine Hochachtung für diejenigen, die das bewerkstelligen sollen.
Nur: Man könnte es sich ein wenig einfacher machen, nämlich durch strikte Reduzierung der Nachfrage.
Es gibt kein Recht auf billige Mobilität; also Schluß mit dem Deutschland-Ticket im Nahverkehr, Schluß mit den ganzen Sparpreisen im Fernverkehr.
Rückkehr zum einfachen Kilometertarif vergangener Zeiten, Reduzierung des Angebotes um die Hälfte.
So könnte man in Ruhe ein paar Jahre entspannt bauen und danach wieder Wohltaten über die Beförderungsfälle ausschütten.
Gruß
Stationsvorsteher
Reduzierung der Nachfrage bei gleichzeitigem individuellem Mobilitätsverzicht für die Bevölkerung? Wie soll das gehen? Man verbietet Verbrenner und will alle in den ÖNV zwingen, aber dann die Strecken aus- oder umbauen? Die Reihenfolge wäre doch eher so, dass man ZUERST um- und ausbaut und DANN den Menschen das Auto verbietet. Also so würde man es machen, wenn man denken könnte…
Wir hatten Projekte bei vielen ehemaligen Staatsunternehmen, u.a. Post, Telekom, LH, auch Bahn. Fazit: die Bahn ist nicht zu retten, und zwar wg. des Personals. Es gibt schon noch ältere Ingenieure, gerade in den Regionen, denen ernsthaft etwas an ihrer Bahn liegt, deren Berufsehre es nicht zulässt, sie ganz vor die Hunde gehen zu lassen. Sie halten den Laden am Laufen. Die Zentralen, wohlgemerkt plural, in Berlin Frankfurt, Mainz, …. und die Leute dort? Oje, die 1. bis 2. Ebene, Politiker, inkompetente Amateure, die sich ihresgleichen nachziehen. Der Mittelbau? Null Bezug zum Produkt. Engagement in Bürokratie, ansonsten haben viele die Haare und die Fingernägel schön. Der Nachwuchs? Orientiert sich an denen, die schon etwas länger bei der Bahn „arbeiten“.
Mit etwas Glück trifft man in Bahnhofsnähe auf eine nette Dame (nicht, was manche nun denken werden…), verschenkt das Ticket für den Ölsardinenfrachter und hebt sich gutgelaunt in den offenen Sportwagen.
Diese stinkenden „Öffis“ sind widerlich, man sollte die Grünlinken dazu verpflichten, jeden Tag mindestens 8 Stunden damit unterwegs zu sein. Im Idealfall sitzt neben denen dann noch ein Herr aus fremdem Landstrich und vertilgt vergnügt einen Döner, der mutmaßlich nicht vegetarischer Cem-Norm entspricht 😉
Vor Jahren war ich durchaus öfter mal mit der Bahn unterwegs, gerade auf langen Strecken war es angenehm, sich mit einem guten Buch zurückzulehnen, die Landschaft zu betrachten oder auch mal mit dem Nachbarn zu plaudern.
Leider ist das alles vorbei und die Zustände und Umstände sind derartig unschön geworden, dass es für mich inzwischen völlig indiskutabel ist, die Bahn als Ersatz für das Auto auch nur in Erwägung zu ziehen.
Wo liegt die Alternative? Noch mehr Lkw-Verkehr? Herr Thurnes, vergessen Sie nicht: Lkws sind für 95 % der Straßenverschleißes verantwortlich. Aufgrund der demographischen Änderungen fehlen schon heute massenweise Fahrer. Osteuropa fällt künftig als Lieferant für solche Arbeitskräfte aus, da es demographisch bereits ausgeplündert ist. Ab 2040 mehr oder weniger wird auch beim Schwerverkehr der Dieselmotor verboten sein. Damit aber entfällt der große Vorteil des Lkw gegenüber der Bahn – individuell, für auch kleine Lasten und vor allem nicht an eine Schiene oder Oberleitung gebunden verkehren zu können. Es ist absehbar, dass wie beim Pkw die Zwangselektrifizierung vor allem eine Massereduzierung sein wird.
Das Problem ist tieferliegend. Die leitenden Positionen bei der Staatsbahn sind ausschließlich mit Managern aus dem linksliberalen Beritt besetzt, deren Agenda nicht im technisch-technokratischen Bereich oder bloß ergebnisorientierter Ziele liegt, sondern in gesellschaftspolitischen. Sie sollen die Eisenbahn „diverser“, grüner, femininer und emotionaler machen. In diesem Sinne handeln sie, und das – in diesem Sinne – durchaus erfolgreich. Das andere überlassen sie, desinteressiert bis passiv-aggressiv – den alten hergebrachten mittleren Führungsebenen, deren kompetente Mitglieder aber altersbedingt aus dem Betrieb auszuscheiden beginnen. Ihre Nachfolger mögen keinen Mangel an Willen, aber definitiv Kompetenz haben. Ich verfolge selbst das Baugeschehen bei Stuttgart 21 auf diversen Youtube-Kanälen, u.a. auch dem offiziellen der Bahn. Typisch ist, dass die entscheidenden Kompetenzträger allesamt weit über 50 Jahre alt sind. Dieser einsetzende und bereits wirksame Mangel wird die Bahn – auch die privaten Gesellschaften – viel härter treffen als die grünlinke Agenda der politisch installierten Führungsebene.
Es hilft nichts. Wir werden das Auto als privat verfügbares Verkehrsmittel verlieren, und langfristig auch den Fern-Lkw. Das bedeutet, wir müssen uns vom Lebensstil und Wirtschaften wieder auf kollektivistische Verkehrsträger ohne punktuelle Vorortverfügbarkeit und geringerer Gesamtkapazität als wie heute einstellen – so wie bis zumindest in die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg. Lamentieren hilft nichts. Für politisches Gegensteuern ist es zu spät, da hätten wir spätestens nach Schröder ab 2005 so eine Mischung aus alter FDP und AfD gebraucht. Wir wissen, wie die Geschichte stattdessen verlief, und nun müssen wir die Konsequenzen für unser Handeln tragen.
Wieder ein Punkt, wo man deutlich sieht, dass in Gagaland rein gar nichts mehr funktioniert. Letztens erzählte mir ein Bekannter, dass er, wenn er einen Termin hat, immer zwei (!) Züge früher fährt, damit er einigermaßen pünktlich ankommt! Nun, wenn er so dumm ist und sein Auto aus Umweltgründen nicht nutzt, dann kann ich ihm kein Mitleid entgegen bringen. Selbst schuld! Es ist alles erst der zarte Anfang!
Wenn er denn überhaupt ankommt. Bei 23 000 Gewalttaten in deutschen Zügen und auf Bahnhöfen in einem einzigen Jahr, ist die Frage nicht mehr ob, sondern wann man selber zum Opfer wird.
Aber solange wir unsere ach, so menschenfreundliche, Zuwanderungspolitik betreiben, wird es eher noch viel schlimmer werden.
Früher hieß es.Wenn einer eine Reise tut da kann er was erzählen.
Heute kann man bei diesen Elend ein Lied davon singen.
Die Menschen werden bald keine andere Wahl mehr haben als die Bahn zu nutzen wenn weiterhin alle sanierbedürftigen Autobahnbrücken ignoriert werden.
Zwei Fliegen mit einer Klappe – weniger Infrastrukturkosten und weniger Individualverkehr. So bleibt mehr Staatsgeld für eine Verfünffachung irgend eines Ministerstabes.
Der Gedanke und der Wille freier individueller Fortbewegung werden nur für einige Jahre von den grünen Ursupatoren unterdrückt werden können. Die Menschen werden sich wieder befreien.
Wer einmal am Wochende gesehen hat, wie sich die Menschenmassen am Bahnsteig mit Pauschalticket in die Stehplätze der Regionalzüge pressen, merkt, dass wir den Pfad der Degeneration beschreiten. Dicht daneben stehen die Rollplakate mit „woker“ und Klimapropaganda. Wie viele der dort Frustrierten haben vorher die jetzt Regierenden sowie die Medienfunktionäre gewählt und toleriert?
Ziel ist die 15 Minuten City und zwar fast überall, außer in sehr ländlichen Gegenden, dort dauert es noch Jahrzehnte um das umzusetzen. In allen anderen Städten, auch Kleinstädten, ist es umsetzbar. Die Bahn wird also sowieso wenig genutzt werden, eher der innerstädtische, öffentliche Verkehr. Durch die Transformation werden sehr viele Arbeitsplätze wegfallen, ganze Berufszweige sterben aus. Home Office wird überall genutzt werden wo möglich. Der Wegfall von vielen Arbeitsplätzen durch Einsatz von Robotik, Automatisierung und KI, sowie die Verlagerung von Firmen ins Ausland und die dadurch wegfallenden Arbeitsplätze, insgesamt die geplante Deindustrialisierung bei der zurzeit unwiderruflich ganzen Branchen kaputtgehen, werden die Schiene weitgehend überflüssig machen. Die raren Arbeitsplätze, die es dann noch gibt, werden nur noch in diesem 15 Minuten Radius vorhanden sein. Jeder kommt dann mit den Öffis oder Rad/zu Fuß zu seinem Job/Einkauf. Die Schiene dient also künftig im privaten Sektor mehr den weiteren Reisen, da der Flugverkehr für Normalbürger nicht mehr gewünscht ist und nach und nach so verteuert werden wird, dass bei gleichzeitiger Verarmung der Normalbürger nicht mehr fliegen kann. Bei einem kommenden Punktesystem mit ökologischem Fußabdruck sowieso nicht mehr. Der Rest der Schiene wird für den Güterverkehr bestimmt sein. So sind jedenfalls die Transformationspläne. Bis die Transformation abgeschlossen ist (sie geben Gas, das dauert nur noch 10-15 Jahre), ist es für diejenigen, die auf die Schiene aus unterschiedlichen Gründen angewiesen sind, eine Zumutung. Volle Züge, hohe Preise, unsauber, verspätet, ausfallende Fahrten en masse, umständlich und dazu noch die Gefahr von Migranten angegriffen zu werden, sowohl im Zug als auch im gesamten Bahnhofsbereich. Ich bin in meinem ganzen Leben 3x mit der Bahn gefahren (als Jugendlicher), und werde bis zu meinem Lebensende keinen Bahnhof/Zug mehr betreten. Das Auto ist für mich unverzichtbar. Und wenn es die letzte kleine Rostlaube wäre. Sollten sie Verbrenner auch verbieten, dann werde ich mir so ein Elektroschrott Auto kaufen, was es jetzt schon für 6000 Euro gibt, die nicht schneller als 45-50 km fahren. Alles immer noch besser als öffentliche Verkehrsmittel, da bekommt mich keiner rein bei den Zuständen, die hier herrschen.
Um das Ganze abzurunden, werden die Fahrgastrechte hinsichtlich Erstattungsansprüchen bei Verspätungen usw. beschnitten, mit Schützenhilfe der EU. Zufall?
Unpünktlichkeit, schlechter Service, hohe Preise sowie Messer- und Axtkämpfe werden mich immer davon abhalten, einen Zug zu besteigen.
Wir hören dies seit Jahrzehnten, mehr Verkehr soll von der Straße auf die Schiene. Was ist in der Zwischenzeit konkret passiert? Wenig bis nichts. Weltfremde Globalziele werden als alternativlose Handlungsmaximen ausgegeben, die realen Probleme der Gegenwart verkennt man und lässt Problemlagen sich soweit zuspitzen, bis Lösungen ohne radikale Brüche nicht mehr möglich sind. Die seit Jahrzehnten erratische Bahnpolitik führt nun zu einer geradezu verzweifelten Sanierung des technischen Betriebes, die durch viele Jahre der konsequenten Vernachlässigung unumgänglich geworden ist, um dieses Verkehrsmittel vor dem endgültigen Kollaps zu bewahren. Wenn der Sanierungsstau eines fernen Tages aufgelöst sein wird, werden viele Kunden sich aus Verärgerung von der Bahn abgewendet haben. Das kommt davon, wenn man reale Probleme im eigenen Land vor sich herschiebt, um in größenwahnsinniger Selbstüberschätzung die Rettung der gesamten Welt in Angriff zu nehmen.
Solange das Schienennetz bei über 100% Auslastung ist, kann sich da nur schwer was ändern. Obwohl: über Kapazität hinaus immer mehr und mehr, also die Realität komplett ausblenden – wieso kommt mir das nur bekannt vor?
Die generalstabsmäßige Zerstörung unseres Landes wird mit Vollgas weiter betrieben, und jeden, der vor diesem Irrwitz warnt, schieben die Systemmedien gekonnt in die rechte Ecke, und schon kann die Schneise der Verwüstung wieder weiter durch´s Land getrieben werden. Man weiß inzwischen gar nicht mehr wer krimineller ist: Die Politiker oder die Prostituierten, die deren Taten decken?
Ohne die gekauften Medien wäre so gut wie gar nichts von dem möglich gewesen, was die „Politiker“ in den letzten Jahren oder sogar Jahrzehnten verzapft haben. Auch hierbei hat die GröKaZ in vorausschauender Weise vorgesorgt. Vom Ende her gedacht.
1 Jahr mit der Bahn nach München pendeln kostete mich zu viel Lebenszeit wartend auf Bahnsteigen, stehend im überfüllten Zug. Dann kam die Pandemie und somit dauerhaft Homeoffice bis Renteneintritt. Freiwillig setz ich mich in keinen Zug mehr.
Ich bin durchaus ein Bahnfan. Gerade bei beruflich langen Strecken (mit wenig Gepäck) ist das ein äußerst angenehmes Reisen. Man kann arbeiten, entspannen, lesen, nette Leute im Zugrestaurant kennenlernen, landet direkt im Zentrum der Metropolen.
Wer das erleben will muss allerdings in China Bahn fahren. Da sind die Züge dann nicht nur auf die Sekunde pünktlich und der Zug hält so das der Einstieg exakt an der markierten Stelle zu liegen kommt. Die sind auch noch sauber, ohne Defekte und haben Platz.
Die Chinesen haben sich da übrigens Deutschland als Vorbild genommen. Also das bis vor 50 Jahren. Heute dient es als abschreckendes Beispiel dafür was passiert wenn man zu sehr „verwestlicht“.
Übrigens hat auch der Nahverkehr in den chinesischen Metropolen nicht diesen Viehtransporter Charakter wie hier.
China hat innerhalb von 25 Jahren 40.000 km Hochgeschwindigkeitsnetz gebaut. Deutschland kriegt das nicht mal zwischen den Metropolen hin.
Das mit dem angenehmen Reisen für Bahnfans klappt in Deutschland nur noch rudimentär, nämlich wenn man allein und nur mit kleinen Gepäck von ICE-Bahnhof A nach ICE-Bahnhof B, am besten ohne umsteigen, fahren und die Stoßzeiten vermeiden kann. Und man sollte keine sonstigen Bedürfnisse außer dem Transport haben, weil weder Toilettennutzung noch Gastronomie stets gesichert sind.
Möglicherweise ist das aber auch schlimmer geworden, ich muss seit ein paar Jahren nicht mehr so regelmäßig Bahn fahren.
Ich war auch lange „Bahnfan“, Interregio, ICE, Regional oder Bummelbahn – mit Bahncard halbwegs preiswert, sicher, sauber, pünktlich.
Aber das ging dann in rasanter Schußfahrt alles den Bach runter.
Ich als alter Sack kenne noch das Sizilien von ganz früher. Damals sagte man mir am Bahnhof auf die Frage, wann der Zug käme:
„Irgendwann heute Nachmittag kommt er vorbei, eine feste Zeit gibt es praktisch nicht. Setzen Sie sich einfach drüben ins Café und warten Sie. Man hört ihn kommen, und er hält lange.“
Deutschland ist auf dem Weg zu solchen Zuständen. Nur, das Essen und das Klima von unten, das kriegen wir leider nicht.
Wenn man den Klimaklebern glauben darf, wird das mit dem Wetter schon noch werden.
Auf Sizilien gibt es wenigstens zur Überbrückung anständigen Espresso. Außerdem fallen mittlerweile Züge in Deutschland ohne Begründung einfach aus.
Ich wohne im Südosten Österreichs und muss öfters mal nach Deutschland. Anfangs dachte ich, es wäre eine gute Idee, mit dem Zug zu fahren. Dann lese ich eben ein Buch oder arbeite am Computer. Das funktioniert aber nur in Österreich. Sobald man in Freilassing die Grenze überquert, klappt dann gar nichts mehr. Entweder der Zug fällt aus oder man muss aussteigen, weil ein anderer Zug eingesetzt wird. Oder er steht 1,5 Stunden auf offener Strecke. Ich habe es bisher genau 1x ! erlebt, dass alles pünktlich war. Dazu kommt noch, dass die Abteile meist ziemlich schmuddelig sind. Irgendwann hatte ich die Nerven nicht mehr und bin mit dem Auto gefahren.
Darum frage ich mich, was da noch schlimmer werden kann? Die DB ist doch bereits am Ende…