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TE-Reportage

Bedrohte Ostseefischerei: Zwischen Inflation und Bürokratie

von Redaktion

28.04.2024

| Lesedauer: < 1 Minuten
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Die Fischerei in der Ostsee stirbt. Im schleswig-holsteinischen Niendorf am Timmendorfer Strand sind nur noch drei Fischer übrig, die kommerziell in der Ostsee fischen. 2006 waren es noch 12 Betriebe.

Die Fischerei in der Ostsee stirbt. Im schleswig-holsteinischen Niendorf am Timmendorfer Strand sind nur noch drei Fischer übrig, die kommerziell in der Ostsee fischen. 2006 waren es noch 12 Betriebe. Fischer und Gastronomen, die den Fang auftischen, werden erdrückt zwischen Energiepreisen, Lohnkosten und Bürokratie. Die Fischer dürfen kaum mehr Fisch aus der Ostsee holen.


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12 Kommentare

  1. Da man nicht an alles denken kann . Der Ausweg aus dem Verzicht der früheren Fischdelikatessen Vielfalt ist dann seit den 80iger Jahren mit dem norwegischen Zuchtlachs gekommen. Salmo Salar, der Lachs des europäischen Meeres, eine Delikatesse. Ich will jetzt nicht in die Horrormeldungen über dieses Massenfabrikat einstimmen. Waren es in den 80igern etwa 4-6 tausend Tonnen, neben einigen hundert Tonnen vorzüglicher “ Lachforellen“, 2,3,4, kg schwer, die allesamt noch mit überwiegend Fischmehlanteil gefüttert werden konnten und von daher eine Spitzenware abgeliefert wurde so sind es heutzutage hundert tausende Tonnen, gemästet mit Sojamehl dessen Planzenschutzmittel im Lachs nachweisbar sind. Die Qualität gegenüber der 80iger 90iger Jahre hat sich ebenfalls geändert. Und da die Deutschen mangels Kenntnis nicht so wählerisch sind, Hauptsache viel und billig, kommt, der Fachmann kann das erkennen, so ziemlich alles hier auf den Markt. Da gibt es alles von Parasitenverletzungen über Krankheiten verbunden mit dunklen, nicht immer ganz entfernten Stellen im Filet oder stressgeschädigte Fische mit weichem Fleisch oder notgeschlachtete Fische die ihr Farbfutter nicht mehr bekommen konnten da sie sonst…… ,diese haben dann so gut wie keine Farbe , auch völlig deformierte Lachse oder das Filet dieser sind anzutreffen. Eßbar und gesund ist das allemal. Die norwegische „Lachforelle“ ist hierzulande so gut wie nicht vermarktet worden. Die haben sich wohl die Japaner , in der alten Qualität gesichert. Die kennen viel von Seafood und wertschätzen diesen Fisch so sehr, daß er hier nicht allgemein bezahlbar ist. Bei der Fischversorgung der Deutschen ist die Sache also jetzt so, daß wir nur noch das bekommen, was andere uns großzügig aus diesen oder jenen Gründen überlassen. Ich persönlich finde das für eine ehemals führende Fischfangnation unwürdig. Der Vollständigkeit halber und zur Verdeutlichung des ehemaligen Know How der deutschen Fischverarbeitung, sie war natürlich auch in der Herstellung von Räucherlachs führend. Die Skandinavier mussten sich den deutschen Verfahren anpassen, um überhaupt Mengen aus eigener Produktion in Europa vermarkten zu können. Gravvered Lachs war nicht jedermanns Geschmack Hier war ganz besonders die Firma G. Friedrichs in Hamburg führend. Damals wurde überwiegend kanadischer Wildlachs und in geringen Mengen Ostseelachs sowie der allseits in begrenzten Mengen vorhandene Salmo Salar geräuchert. Neben G. Friedrichs in Deutschland waren es noch die Firma Chevance in Frankreich und la Couronne in Belgien , die über erstklassiges know How verfügten. Da der Räucherprozess weitgehend durch ein gleiches Zuchtlachsfabrikat automatisiert werden konnte, wurde dann die Lachräucherei mit den programmierbaren, automatischen Räucheröfen ( Atmos) zu einem Kinderspiel für jedermann. Mit Din Iso 2000 Richtlinie der EU wurden die „kleinen Produktiongeheimnisse“ für jeden Interessierten sichtbar und jeder der einen automatischen Räucherofen sein eigenen nennen konnte, war ab da in der Lage , Räucherlachs wie die Großen herstellen zu können. Und an alle die Angst vor dem Fischverzehr haben weil sie meinen sie versündigten sich an der Fischpopulation oder sie wurden den vielleicht letzten Fisch essen. Man wird den Fisch nicht ausrotten können. vorher wird der Fischfang unwirtschaftlich und die Fischer hören auf zu Fischen „Frei nach Habeck“. Dann werden sich die übrigen Fische sich aus ihren Verstecken bewegen, paaren und Millionen Eier des Rogens werden, allerdings wird es einige Jahre benötigen, wieder für neue Populationen sorgen . Diese Sorge ist so alt wie ich in die Banche kam vor über 60 Jahren . Natürlich ist die Gefahr real dass der Fischfang eingestellt werden muss. Und wir hatten diese Situation in der Nordsee in den 70iger Jahren mit Heringen ein Schwarmfisch, sein Verhängnis. Totaler Fangstopp in Island und in der europ. Nordsee. Aber alles hat sich wieder ziemlich schnell erholt und die Fischfang Kontrollen funktionieren. Das kann man sagen . Aber die Politik setzt sich wie so oft mit falschen Regelungen durch. Dann ist aber nicht der Fischliebhaber Schuld , sondern die Politik. Guten Appetit.

    • Anmerkung:
      Die norw. Fischzüchter nutzen den Beifang als Fischmehl und damit praktisch das Fischfutter, welches sich die Fische sowieso aus dem Meer holen würden…also Jacke wie Hose.
      Zusätzlich werden diese Zucht mit aufgezogener Brut aufgebaut, also kein Raubbau des Bestandes. Kluge Leute, sollten sich mal unsere Nord-Ostseefischer orientieren, dann gibt,s wieder Fisch.
      „…nur wer säät, der erntet…“
      Die Isländer haben schon vor Jahren festgestellt, dass sich die Mammut-Fischdampfer nicht rentieren und sind zu vollautomatisierten betriebsgünstigeren Mini-Flotten umgestiegen, weil sie auch mit kleinem Ertrag auskommen.

  2. Nun lassen Sie mal die Kirche im Dorf. Das was da noch von den Ostseefischern aus Niendorf angelandet wurde, ist der wirklich wahre Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Und eine solche Kuttergröße ist für die Ostseefischerei in D völlig untypisch, jedenfalls ab der Wende. Aber Typisch für die deutsche Fischereipolitik. Hier im Osten haben sie nun auch schon Tabula rasa gemacht und gegen Entschädigungen die ursprüngliche Ostseefischerei platt gemacht. Fisch fangen dürfen nur noch die anderen Nationen wir haben ja die Industrie. Jedenfalls war das die Argumentation der Nachbarn. Und der haben wir uns dank voller Kassen gebeugt. Und was sieht man im Fernsehen?. Dicke deutsche Heringsfang Fabrikschiffe gaukeln dem Zuschauer eine intakte Fischerei in der Nordsee samt Verarbeitungvor. Mit deutschen Arbeitern unter Deck, jedenfalls an den verantwortlichen Stellen in der Verarbeitung. Und am Schornstein das Logo der holländischen Reederei Parlevliet und v.d. Plass. Das sind übrigens auch die Betreiber der Fischfabrik auf Mukran. Wo massenweise Heringe Verarbeitet werden, die aber bestimmt in der Masse nicht von deutschen Ostseefischern stammen. Da wir schon mal dabei sind: Die deutsche Fischerei war nach dem Krieg so wie auch der Bergbau oder die Stahlwerke, führend in der Welt mit ihrem Know How. Davon, von der Fischerei und Fischverarbeitung, der Heringsverarbeitung im besonderen, Bismarckheringe, Kräuterheringe, Salzheringe und die gesamte Heringssfeinkostindustrie ist im Vergleich zu den Nachkriegsjahren bis Mitte der 90iger Jahre so gut wie nichts mehr übrig. Nach der Wende ist die Produktion zuerst nach Polen und dann weiter in die baltischen Länder ausgelagert worden. Der Verlust der Fanggründe wegen der Ausweitung der Wirtschaftszonen der fischreichen Länder, war für uns ebenfalls nicht mehr viel zu fangen. Der Rückgang der Fischbestände machte den generellen Verzicht auf die Fischwirtschaft etwas leichter. Aber von Ausgewogenheit gegenüber den Nachbarn war nicht viel übrig. Wer kennt denn heute noch den Glückstädter Matjes? Im Mai gesalzen in Holzfässern , gekühlt gelagert , kamen diese dann kurz darauf in den Markt. Wer kennt denn noch die morgentlichen, täglichen Fischauktionen in Hamburg , Bremerhaven und Cuxhaven. Dort wurden jeden Tag tausende Kisten Seefische zum besten Preis versteigert. Heute tut man so z.B. wenn man über Cuxhaven spricht, als sei das immer noch der größte deutsche Fischereihafen. Nein, das hat sich alles still und heimlich vollzogen und im Vergleich mit dem Niendorfer Ostseefischer sollte man die wirklichen Dimensionen, den Untergang der gesamten deutschen Fischwirtschaft bis heute einmal wahrheitsgemäß thematisieren. Um beim Matjes zu bleiben . Das was heute in der Masse als Matjesfilet angeboten wird ist ein in einer Enzymbrühe ähnlich wie ein Fleischzartmacher und unter Verwendung von reichlich Kochsalz „gereifter sogenannter Heringslappen, besser bekannt als das Heringsdoppelfilet, dem schon nach kurzer „Badezeit “ die Haut von Hand oder maschinell, je nach anfallender Menge, abgezogen wird. Mit rote Beete Saft und diversen Kräutern wird dann ein skandinavischer Touch vorgetäuscht oder ohne Farbe oder Hickory Rauchsalz ist es dann der Hering nach Matjesart. Ja, und dann sind da noch die Schleswig- Holsteinischen Muschelbänke der Miesmuscheln. Die werden heute wie selbstverständlich, ebenfalls von den Holländern bewirtschaftet. Um die Pachtverträge so am Laufen zu halten wie gewohnt, werden auch mal die wichtigen und unwichtigen behördlichen Lizenzverteiler auf eine Spritztour auf die Nordsee unter Holl. Flagge eingeladen wo es dann von der Riesenseezunge über Krabben und Schollenfilet so allerhand Meeresdelikatessen zu futtern gibt. Kontaktpflege zur Festigung des eigenen Untergangs könnte man sagen. So, und zu guter letzt, was ist das alternativlose Resultat auf des deutschen Küchentisch: Mageres Alaska Pollockfilet, teilweise mit wasserbindenden Chemikalien versetzt, damit es ordentlich in der Pfanne spritzt, groß und gewichtig- aus China. Von Internationalen Trawlern in Alaska Aleuten gefangen, auf See verarbeitet, in China gelandet und weiterverarbeitet. Und wer dann eine Alternative sucht , der kann auf diese Sorte ja auch mit 20% Panade, gerne auch noch mehr, ausweichen. Angeblich ist das des deutschen liebster Fisch und mit dem Namen Seelachs versehen, der natürlich qualitativ überhaupt nichts mit dem Nordsee Seelachs oder ehem. Kohlfisch zu tun hat. Guten Fisch in reichlicher Auswahl gibt es wohl nur noch in unseren nördlichen und westlichen Nachbarländern. Wobei man den Fischhandel anerkennend loben muss, daß er immer noch in der Lage ist „aus der ganzen Welt“ die Diversität der Meeresdelikatessen heranzukarren, jedoch zu Preisen, die sich gewaschen haben. Welch Wunder. Alles in allem eine traurige Story, die mit dem letzten Niendorfer Fischer ihr Ende noch nicht gefunden haben dürfte.

  3. Vielleicht könnten Sie mal recherchieren, wie sich die Maschenweite für die Netze verändert hat. M. E. werden heute gar keine Fische oder Krabben gefangen, die noch so groß sind wie vor – zugegeben – Jahrzehnten. Kabeljau, Hering, Scholle, Krabbe muss man meinem Gefühl nach Heute mit der Lupe auf dem Teller oder in der Fischtheke suche. Ich scheue mich inzwischen, Seefisch zu kaufen.

  4. Egal, dann wird der Fisch halt aus China importiert – zu Dumpingpreisen wie seit Jahren gepantschter und mit wer weiß was behandelter Honig – Gut bekomms – Ampel halt und vorher war’s die Union – auch keine Alternative ???.

  5. Was wählen diese Berufs-Jammerer denn so? Wie ihre Brüder, die Landwirte, die grün-rot-schwarz-gelben Einheitsparteien mit „Deutschland muss kaputt Programm“.?
    An der Wahlurne das Land in Brand setzen und dann die eigene Brandlegung verschweigen. Was für Heuchler.

    • Vorsicht…böse Falle!
      Wenn Sie mal die Wahlkreise kontrollieren, so werden Sie feststellen, dass eher inn den Ballungsgebieten (Fettgürteln) RT/GRN gewählt wird, auf dem Lande jedoch eher konservativ. Leider immer mehr in der Minderheit.
      Fischer u. Bauern könen nur noch bisschen „Opposition“ machen.

  6. Wenn die Ostsee leer ist, dann ist sie eben leer und wo steht es denn gschrieben daß ein Älbler unbedingt Seefisch zum Überleben braucht und ähnliches wird auch auf den Weltmeeren geschehen und man kann sich nur wundern, von welcher irrigen Annahme der Einschätzung der Bestände ausgehen, während sie sie in den eigenen Ländern noch nicht mal beziffern können, wieviel Exoten darin wohnen oder es nicht wahr haben wollen, weil es schlecht ist fürs Geschäft.

    Schon die platten Werbesprüche und die gesundheitliichen Ratschläge hinsichtlich des Verzehrs von Fischen gehen an der Wirklichkeit vorbei, denn beim Inuit gibt es auch keine Bananen und er kommt durch den immerwährenden Winter, während es umgedreht genauso ist und selbst die Sanwüsten die darin lebenden Einwohner ernähren, denn sonst wären sie dort schon längst ausgestorben und morgen früh gehe ich zum Friseur nach London, weil die hiesigen es nicht können und der Russe es noch zuläßt, damit man seinen Wahnsinnsvorstellungen noch folgen kann.

  7. Das ist, was die Grünen wollen. Alle Fischer bankrott, alle Metzger pleite, alle Bauern machen ausschließlich grünen Strom. Und am Ende sollen wir Soylent Grün fressen.

    • Die Berufsimker gehen auch grade vor die Hunde, aber die Verbände laufen den Verursachern (Politiker der Ampel) immer noch hinterher: Erfolg ein neuer Aufkleber über die (gefakte Herkunft) – einfach toll.

  8. Das Fischerboot am Ostseestand ist schon lange Geschichte und der Fischer mit seinem Stellnetz wohl nicht Schuld an allem Übel. Spätestens als die industrielle Befischung der Meere angefangen hat, mit Schleppnetzen, die ganze Fischschwärme aus den Meeren entnommen haben, hat man die Bestände regelrecht dezimiert, dass heute nicht mal mehr ein Sportangler hinausfährt.

    • Ich segele auf der Ostsee. An Sportanglern herrscht dort kein Mangel, finde ich.

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