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Gewollte Spaltung

Keine Gemeinsamkeit der Demokraten

11.01.2019

| Lesedauer: < 1 Minuten
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Die politische Geschichte der Bundesrepublik ist geprägt durch das Pathos von der Gemeinsamkeit der Demokraten - gewachsen im Bewusstsein der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Doch nun ist an Stelle der Gemeinsamkeit die „Alternativlosigkeit“ getreten und die moralische Überhöhung des Regierungs-Standpunktes. Mit #NazisRaus kriegt die Spaltung zusätzliche Schärfung.

Die politische Auseinandersetzung in Deutschland wird zunehmend gewalttätig. Parteibüros werden attackiert, Autos von Politikern ramponiert oder zerstört, immer häufiger Personen angepöbelt und angegriffen. Am Anfang steht bekanntlich das Wort. Wer den politischen Gegner ständig als „Nazi“ beschimpft, darf sich nicht wundern, wenn darüber die Hemmschwelle für Gewalt immer weiter abnimmt – und kann sich dann aber auch nicht hinter der Formel verstecken: „Das habe ich nicht so gewollt“.

Überall #Nazisraus. Aber wo sind sie denn nur?

Verharmloser und Spar-Demokraten

Überall #Nazisraus. Aber wo sind sie denn nur?

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66 Kommentare

  1. Ich bin rechts, in der neuen Sprüchewelt ein Nazi, weil ich …. Freiheit als Freiheit zu, als Freiheit für verstehe und nicht wie die Linke seit altersher als Freiheit von (Betütelung). Weil ich die Wirtschaft, im Gegensatz zu den Libertären, wohlgemerkt nicht den Liberalen, unter das Gebot der Verantwortung gestellt sehen will. Und ich bin nicht zuletzt rechts, weil ich unter gar keinen Umständen unter die Tradition der rotbemützten Kopfabhacken von 1789 fortfolgende einreihen will; in die Tradition der jakobinischen Kopfabhacker, der Gewaltaffinität, die die „moderne“ Linke, mal weniger, meistens etwas mehr, im Verlaufe fast 250 Jahren immer gekennzeichnet hat. Toleranz solange sie sichm die Linke, in der Minderheit fühlt. Ists da Terrain bereitet, ist es auch gleich aus mit der Toleranz.

    Warum bin ich rechts und sage nicht: „Ich bin Mitte.“? Wenn meine Positionen im Querschnitt die gleichen bleiben, die Gesellschaft aber mitsamt meiner Partei, die mir einmal Heimat war, sich nach links gewendet hat, dann stehe ich logischerweise rechts.

    Eine kleine, aber kennzeichnende Fußnote. Die Ministerpräsidentin meines Heimatlandes wird, so liest man es in der Presse, einen Täuscher, einen Trickser, einen politischen Falschmünzer, einen dreisten Instrumentalisierer mit der Zuckmayermedaille auszeichnen. Aufschlussreich! Es geht in der politischen Debatte nicht mehr um Fakten, empirisch gesichertes Wissen. Es geht um die rechte, sorry richtige, Meinung, um Überzeugung.

    Betrachtet man sich die Geschichte, sollte einen das Janusgesicht der Linken nicht überraschen. Fleisch vom selben Fleisch. Luxemburg und Liebknecht kommen aus der Sozialdemokratie. Lafontaine hat, nachdem er früher schon einmal mit strahlendem Gesicht Herrn Honecker in der gemeinsamen saarländischen Heimat empfing, seine Heimat bei den gewendeten Kommunisten gefunden. Die Geschichte der SPD ist voll von linksradikalen Abspaltungen. Ein späterer Bundeskanzler war in den 20ern Mitglied einer solchen Abspaltung.

    Die Linke, die Leuchttürme der Kultur und des Feuilletons pilgerten zuhauf ins stalinistische Russland (sorry in die Sowjetunion), um Stalin und seiner schönen neuen Welt zu huldigen. Die Maobibeln und die Maobilder auf den Demonstrationen sind den etwas länger schon auf dieser Erde Seienden noch in guter Erinnerung. Eine Abspaltung der SPD (ich bin so frei und nenne sie einfach so) die Grünen haben in ihren Reihen jede Menge K-Groupler, von Protagonisten eines Väterchen Ho, eines Mao-tse-Tung, eines Pol Poth.

    Und heute: linkssozialistische System, man schaue nach Südamerika, die Staaten an die Wand fahren und gefahren haben, erfahren durch Die Linke offizielle Förderung und Sympathie. Maßgebende Teile, der in den ÖRen dauerpräsenten Linkspartei werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Jugendorganisation Der Linken bekennt sich in ihrer Botschaft zum Jahresende zu „Full Communism“. Exponierte Mitglieder, auch im Dunstkreis der Parteivorsitzender höchstselbst angesiedelt, kommen aus der SED-Neu oder – alias – der zur Die Linke mutierten SED, sind wie Frau Marquardt Mitglied der Roten Hilfe.

    Letzter Punkt: Das Grundgesetz gibt den Parteien ein Mitwirkungsrecht an der politischen Willensbildung. Heute haben sie die Willensbildung in die Alleinnutzung übernommen. Und diese staatstragenden Parteien werden einen Teufel tun, den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk einzuschneiden, auf das Maß, das ihm allenfalls angesichts der vielen neuen Kanäle noch zustünde. Er, der Öffentlich Rechtlich Rundfunk, ist ein maßgebendes Instrument zur Förderung und Erhaltung der Macht. Ausgewogenheit, allenfalls rudimentär und als Feigenblatt.

    Nein, wir gehen herrlichen Zeiten entgegen. Ein Freilandexperiment, verantwortungslos gestartet, Wechsel ohne Deckung, quergeschrieben auf die Zukunft. Gewalt auf den Straßen und unverbrämte Aufrufe zur Gewalt in den „Qualitätsmedien“.

    Wir, Konservative und Liberale sollten uns aus der Attitüde der Verteidigung befreien und offensiv werden.

    Wir haben eine Botschaft: Verwurzelt im Eigenen, dadurch gestärkt dem Fremden mit Sympathie zu begegnen, stehen wir für partnerschaftliche Zusammenarbeit, für Hilfe zur Selbsthilfe, fördern wir ohne Allmachtsphantasmen im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, der eigenen Begrenztheit bewusst, wollen wir keine Mündel, die aus fremden Ländern zu uns kommen, verstehen wir uns nicht als Vormund, sondern achten in den Fremden, deren eigenen Werdegang, ihren Anspruch als gleichberechtigte Diskussionspartner angenommen zu werden, muten wir ihnen auch Widerspruch zu.

    Lang geraten und aus der Lamäng formuliert. Aber ein Einblick, in das, was mich voller Sorge umtreibt.

    (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.)

  2. Die Spaltung ist Realität und die Kluft ist tief, weil die politischen Meinungsverschiedenheiten, primär, aber nicht ausschliesslich, von links-grüner Seite, sehr stark emotionalisiert werden. Dem kann man nur mit sachbezogener Nüchternheit begegnen. Andererseits kann man heute lesen, dass Boris Palmer die AfD-Wähler als Demokraten anerkennen will. Es gibt als immer auch Grund zur Hoffnung.

    • @bkkopp
      Auf diesen Trick der Grünen sollten Sie nicht herein fallen.
      Herr Palmer liegt mit seiner Auffassung richtig. Aber leider ist dies ganz bestimmt nicht die Auffassung seiner Partei. Wenn seine Mitgliedschaft bei den Grünen überhaupt noch Sinn macht, dann ist sie darin begründet, zweifelnde Wählerstimmen für die Grünen einzufangen.

  3. Der Kern des Übels sind dreierlei: 1. Die undemokratische Alternativlosigkeit der Inhaberin des Amtes des deutschen Bundeskanzlers. 2. Die massenhaften fatalen Fehlentscheidungen bar jeden Sachverstands (Energie, Migration, Umwelt, Kriminalität, Bildung, soziale Sicherung etc. etc.). 3. Die Verankerung des Linksextremismus und latenter OK-Strukturen in nicht geringen Teilen der Grünen und der SPD. Allesamt wird die Demokratie und die Marktwirtschaft zerstören. Daß sich die deutsche Wirtschaft dies still anschaut, läßt einen stark an ihr zweifeln. Daß die Konservativen in der Politik, dies mittragen macht sie mitschuldig. Es wird Zeit, für Werte und Interessen nicht nur einzustehen, sondern zu handeln. Oder alle gehen gemeinsam unter. **

  4. ‚Demokratie‘ scheint das zu sein, was wenige als solche definieren.
    Und ‚Nazi‘ ist der, der diesen Sch*** nicht toleriert. Und wenn er ihn nicht toleriert, ist er automatisch ‚Nazi‘.
    Jeder der offene Grenzen sch*** findet ist ‚Nazi‘, jeder, der die Plünderung der Sozialsysteme aus genau diesem Grund heraus ablehnt, ist ‚Nazi‘ (wohlwissend, dass ein Sozialsystem nur dann funktionieren kann, wenn es fast ausschließlich den Inländern zugute kommt).
    Jeder, der es nicht toleriert, dass Frauen zunehmend im offenen Raum bedroht und begrabscht werden, ist ‚Nazi‘ (die paar kleinen Opfer zwischendurch muss man ja bringen).

    Okay, das ist ‚Demokratie 2019‘.
    Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.
    Und wer nicht für mich ist, muss irgendwie unschädlich gemacht werden, denn der ist ja eine Gefahr für das auszubauende System.
    Und wer einer Partei anhängt, die meinem Ideal nicht im mindesten entgegen kommt, ist ‚Feind‘ und muss diskreditiert werden.

    Ich kratze mir verwirrt am Köpfchen rum und denke an Stalin, Lenin, Honecker, Ulbricht, die ganzen Kims, Mussolini, Franco, Ceausescu.

    Ich übertreibe wahrscheinlich, aber ein G’schmäckle hat diese ‚Demokratie‘ schon lange.
    Demokratie ist, wenn man für mich ist – auch ’ne Auffassung…

  5. Wie Sie schon bemerkten, ist jeder, der mit der seit ca. 14 Jahren getätigten Politik, welche links-grün-von Union und SPD praktiziert, um alle Koalitionsoptionen offenzuhalten, nicht einverstanden ist ein Rechtspopulist oder gleich ein Nazi. Soweit so schlecht. Doch was ist eigentlich ein Rechter? Als die bundesrepublikanische Parteienwelt noch übersichtlich war, standen links der Mitte die SPD, aus deren Rippen sich dann noch die Grünen schnitten. rechts der Mitte standen die FDP, CDU und bis zum rechten Rand die CSU. Rechts der Mitte war also ab der CDU alles konservativ, CSU erzkonservativ und keiner wäre auf den Gedanken gekommen CDU/ CSU Anhänger als Nazis zu bezeichenen.Ich bin nun mal konservativ eingestellt und will es auch angesichts des Zustandes in unserer Republik auch bleiben. Konservativ heißt erhalten, bewahren Will ich das aber z. B. in der Eurofrage, der Migrantenpolitik, mutiere ich sofort nach dem neuen links grünen Meinungsdiktat zu einem Nazi. Wer tickt hier falsch?
    So, da stehe ich nun recht belämmert da als Konservativer, der das erhalten will, was er und seine Eltern nach dem Krieg aufgebaut haben, werde als überzeugter Konservativer, also Rechter zum Nazi, dem von dümmlichen Parteigängern und Mediengesellen/innen die um ihrer Alimentation willen die Sprache ihrer Brötchengeber sprechen müssen, auf einmal ein Nazi, den man, ich schrieb es schon, bedrohen darf und per medialer, parteilicher Selbstgerechtigkeit rausschmeißen will. Doch wohin will man mich, als unverbesserlicher Konservativer den rausschmeißen? Aus meinem Land? Das geht doch wohl nicht, denn das wären dann doch zu viele, nämlich weit mehr als die Hälfte der CDU/CSU Wähler, Teile FDP Wähler und alle AfD Wähler. Ach ja, da wären ja noch die sich nicht outenden Nichtwähler als großer Bevölkerungsteil. Tja, was macht man mit uns renitenten Bürgern, die sich einen realistischen Blick bewahrt haben. Ja, wie gehabt, man macht uns lächerlich, bedroht und prügelt zur Not. Hat man dann physische und psychische Blessuren, wird scheinheiliges Mitgefühl gezeigt. Was für ein Land!!!!

  6. David Easton und Gabriel Almond gehören zu den Begründern des Funktionalismus in der Politikwissenschaft, also des Forschungsansatzes, der Phänomene im politischen System nach ihrer Funktion für das Ganze betrachtet. So sollten wir auch die „nazisraus“-Kampagne des deutschen Mainstreams sehen.
    Es ist einfach das vorwiegende Herrschaftsintrument. Das maostische China nutzte regelmässige politische Kampagnen zur Kontrolle von Funktionären und Bevölkerung, Stalin schüchterte potentielle Gegner mit willkürlichen Terrormassnahmen ein („Ärzteverschwörung“, Säuberungen der Rotarmee von „verräterischen“ Offizieren…).
    Motto: Schlage einen, diszipliniere viele.
    Die linke Mainstream-Elite praktiziert eine Art „Stalinismus light“, wie er in einem noch vorhandenen Rechtsstaat gerade eben so möglich ist – dabei nutzen sie jede Lücke.
    – Erinnern wir uns, wie auf die Gründungs-AfD unter Bernd Lucke – damals war die Partei im Vergleich zu heute äusserst gemässigt und beispielsweise noch links von der schweizer SVP oder der österreichischen FPÖ einzuordnen – kübelweise Mist ausgegossen wurde. Schon damals packte man die Nazikeule gegen sie aus.
    Ein bekannter deutscher Meinungsforscher (ich glaube, es war M. Jung) legte in einem Arbeitspapier dar, dass die entstehende AfD Druck von der CDU nehmen könne, da sich die Vorwürfe wegen „rechter“ Politik nun auf die Neupartei konzentrieren würden.
    Das heisst: Für diese Leute wird es IMMER Nazis geben, einfach weil sie dadurch ihre Herrschaft begründen. „Seht her, unsere Aufsicht über Euch ist nötig, um unser Land vor bösen Nazis zu schützen“.
    Es ist – neben der „Rettung des Planeten“, was von vielen Bürgern nicht recht ernst genommen wird – die einzige Herrschaftslegitimation der Linksgrünen. Und deshalb halten sie mit Zähnen und Klauen am Aufspüren und Herbeiphantasieren von „Nazis“ fest.

  7. Ich war im Dezember 1989 als Vertreter des DA mal ins Landratsamt Waldeck-Frankenberg gefahren, weil ich gehört hatte, daß das unser Partnerkreis werden wird. Landrat Bökemeier (SPD) war sehr nett. Aber es waren zufällig gerade drei SPD-Landtagsabgeordnete im Haus. Die habe ich angesichts der Lage im Osten auf die „Einheit der Demokraten“ angesprochen. Mit Zielrichung auf zukünftige Mehrheiten im Osten. Da bekam ich schon 89 die glatte Abfuhr. Wenig später war eine SPD-DGB-Delegation aus Fulda in Weimar. Die waren ganz heiß auf SED und FDGB. Von den Weimarer Sozialdemokraten der ersten Stunde hat das keiner verstanden. Die haben nur mit dem Kopf geschüttelt. Die Probleme zwischen Hell- und Dunkeldeutschland waren im Keim von Anfang an da.

  8. Sehr schön! Nur bei ca. 5:48 meinen n ist ein Fehler. Die AfD ist nicht gegen diesen Staat. Sie will ihn wieder herstellen, und zwar in gesetzesgemäß funktionierender Weise. Dies ist zur Zeit ja leider auf vielen Feldern nicht der mehr Fall.

  9. Habe diese Sendung nur am Anfang gestreift, dann aber bemerkt, dass Herr Tichy mit in der Runde saß. Das veranlasste mich dann zu bleiben, was ich aber nur deshalb ertragen wollte, um zu wissen, wie die Legendenbildung bei dem besprochenen Thema sich fortentwickelt.
    Habe den Schalter für Emotionen bei mir auf „aus“ gestellt und war so in der Lage diesem niveaulosen Geschwätz mehrerer Teilnehmer wenigstens ohne mich aufzuregen zu folgen.

    Lediglich am Gesichtsausdruck des, mit Verlaub, einzigen ernst zu nehmenden Teilnehmer, Herrn Tichy, konnte ich ablesen, wie schwer es ihm fallen musste sich die steilen Thesen dieser „Intelektuellen“ anzuhören, ohne dazwischen zu fahren. Wenn er das Wort ergriff, so wurde er spätestens nach der ersten unbequemen Feststellung unterbrochen.

    Ich freue mich, dass dieser Mann so ruhig geblieben ist, denn diesen Provokateuren auf den Leim zu gehen, dafür war er sich doch nicht dumm genug.

    Ich kann nur hoffen, dass uns dieser Hoffnungsschimmer am puplizistischen Himmel erhalten bleibt.
    Alles Gute für die Redaktion

  10. Die politische Gewalt geht in Deutschland in der weit überwiegenden Mehrheit der Fälle von den Linksgrünen aus, und die Opfer sind weit überwiegend sogenannte Rechte. Anders als in der Weimarer Republik finanziert sich die Linke Schlägertrupps, die Rechte ist wehrloses und verhöhntes Opfer.

    **

  11. Ich stimme in Vielem mit Herrn Tichy überein. Jedoch ist es doch so, dass die Kräfte, die jetzt alle Kritiker des Projekts „Utopia“ als „Nazis“ bezeichnen nichts mit den alten DDR-Eliten zu tun haben, sondern meist aus West-Milieus kommen, denen offenbar eine DDR-Erfahrung gut getan hätte. Ehemalige DDR-Bürger fühlen sich seit einigen Jahren durch solche „politisch Korrekte“ in einem gesellschaftlichen Klima „DDR2.0“, oder wie ich es kürzlich las „wie in der DDR, nur mit Bananen“.

    • Wenn es nur Bananen wären, ist DDR 2.0 mit Abermilliarden, die seinerzeit nicht vorhanden waren. Aber ich verstehe schon.

  12. Danke für den informativen TE-TV-Talk. Es tut einfach gut, wenn man mit seiner Sicht der Dinge nicht alleine steht. Werter Herr Tichy, der Preis, den Sie und Ihr Team dafür zahlen müssen, ist geradezu unmenschlich, wenn man Ihnen als Profi bei Phönix als 3-4 Laienspieler zu solch ernsten Themen zumutet. Als Sie mal uns, Ihren Lesern, versehentlich einen Blick zuwarfen, haben Sie wahrscheinlich die Energiedichte, die wir telepathierten, unbewußt gefühlt, denn bei Peter Zudeik war plötzlich „Flasche leer“, gefolgt von dem Tiefenanalysten und der rheinischen „Flaschenpost“, die offensichtlich eine Freundin der Zensuren ist (habe ich mir vermerkt).
    Die Demokratur hat mal wieder ihre Fratze, ihre Dummheit und Schwäche gezeigt. Bleiben Sie bitte weiterhin so neutral wie nur möglich – selbst wenn dieser Parteienstaat die auch noch so kleine Tendenz herauslocken will. Ein gutes Zeichen ist mE, dass wohl auch bald Phönix die „Dummschwätzer“ ausgehen.

    • Wir haben uns die Sendung mit Baldrian angesehen. Herr Z. war an Selbstverliebtheit kaum zu überbieten, die Dame hatte überhaupt keine Peilung, der Herr Professor aus (!) Bremen konnte seine deutlich bemerkbare Einstellung nur mühsam unterdrücken, die Moderatorin war einigermaßen um Sachlichkeit bemüht. T’s Contenance war, trotz seines kleinen Fehlers zu bewundern. Eine exemplarische Sendung der herrschenden Klasse, jetzt leider auch auf Phoenix!

  13. das von der Polizei online gestellte Überwachungsvideo zeigt vielleicht den Tathergang, oder vielleicht einen nachgestellten Tathergang, zu erkennen ist rein gar nichts. Ob hier tatsächlich Herr Magnitz durchs Bild läuft oder eine ganz andere Person – man weiß es nicht. Erstaunlich, dass es in Bremen noch so schlechte Videokameras gibt.

    • Und dennoch ist wieder etwas weder pro noch kontra.
      Allerdings wird ÖR-medial die Debatte schon einmal fürsorglich in Richtung ‚fake news‘ oder besser noch dahin gerückt, dass der Betroffene einfach nur Opfer eines ‚Überfalls Vermummter‘ war. So wie Hunderte inzwischen jedenn Tag. Vom wem? – Keiner weiß es.
      Das macht es nicht besser.

      Egal. Täter müssen benannt werden. Seien sie islamistisch, links oder rechts.
      Nur habe ich inzwischen den Kanal voll von angeblich ‚Rechtsaußen‘, das angeblich so bekämpft werden muss.
      Wenn ‚Rechtsaußen‘ diejenigen bezeichnen soll, die eben nicht zwanghaft ‚links‘ ( nach derzeitigem Verständnis) sind, dann befinden wir uns in einer Schieflage, die kaum noch aufzulösen ist.

  14. wieder hat Solschenizyn recht, schon im Gulag haben die Bolschewisten die „sozialnahen“ Verbrecher absolut bevorzugt tlw. sogar Freibriefe als Bürgerschrecken ausgestellt…
    Der Bolschewik will alles bürgerliche zerstören, hinterher wird er dann schon aufräumen….

  15. Die Bezeichnung Nazi für Oppositionelle/Regimekritiker / Aufmüpfige gab es meiner Erinnerung nach in der DDR definitiv nicht, üblich war: „Feinde der DDR / Staatsfeind / Klassenfeind“, negativ-feindliches Element, „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“…

    • es auf die DDR (einem nationalen strukturkonservativem Staatswesen) zu schieben ist in der Tat, viel zu eng gefaßt, die Vorgehensweise steht doch eher in der Tradition des Kulturbolschewismus (die auch das Wort Antifaschismus (ohne die Italiener zu meinen) geprägt hatten) und reicht von der Gruppe 47 über Habermas bis zum heutigen Bundespräsidenten, der wie fast jeder aus der SPD/Grüne seiner Generation als Maoist sozialisiert wurde (trotz Kulturrevolution und Pol Pot, oder wg.?).
      Die Antifa ist ein BRD Gewächs, Frau Kahane macht es eben nur etwas professioneller….

    • Weil eine solche Beleidigung selbst den SEDlern noch zu blöde gewesen wäre.

  16. Ich warte eigentlich nur noch auf die parlamentarische Anfrage der Grünen, welche Maßnahmen zur Endlösung der Nazifrage die Bundesregierung zu ergreifen gedenkt.

  17. Der Überfall auf Herrn Magnitz war eine vielleicht letzte Chance, an der sich eine Gemeinschaft von Bürgern hätte bewähren können mit dem, was Marc Felix Serrao in der NZZ fordert: uneingeschränkte Solidarität für die Opfer von Übergriffen und sprachliche Abrüstung.

    Mit echtem Entsetzen habe ich mir heute einige teils menschenverachtenden Kommentare zu dem Video der Gewalttat angesehen. Da sehen viele keinen schwer verletzten Menschen mehr, von Erschrecken, Empathie oder Mitgefühl kein noch so kleiner Rest. Stattdessen eiskalte Häme und politische Agitation gegen seine Partei, die „Lügen verbreitet“, weil ja kein Kantholz zu sehen sei. Da ist kein Mitmensch mehr für diese Leute, nur ein Unwesen aus dem verhassten Feindeslager, das kein Recht auf Solidarität hat. Einer hatte nach diesem Anblick nicht einmal Hemmungen, eine Entschuldigung zu fordern – von der AfD!

    Diese seelische Eiseskälte und Verrohung haben mir die Illusion und Hoffnung genommen, dass uns wenigstens noch basale Mitmenschlichkeit verbindet, wenn es Mitbürgerlichkeit schon nicht mehr ist. Der nächste mögliche Schritt kann dann ein politischer Toter sein. Und hier ist vieles so ekelhaft gestört und kaputt, dass selbst dann noch ein Politiker #nazisraus twittern und der AfD Lügen unterstellen würde, weil sie von drei Tritten gegen den Kopf gesprochen hat, wo es doch nur zwei waren, und der erste war doch nicht einmal tödlich.

  18. Sehr gut erkannt! Viel zu lange haben Liberale, Konservative und letztendlich alle Nicht-Linken den Nazi-Vorwurf nicht wirklich ernst genommen. Wir alle konnten uns nicht vorstellen, es mit mehr als einem schmutzigen politischen Kampfbegriff zu tun zu haben. Doch es ist mehr, denn nicht wenige Linke meinen es tatsächlich ernst damit und somit wird der Nazi-Vorwurf zu einer Kriegserklärung an alle oppositionellen Nicht-Linken, denen damit erst die Bürgerrechte, dann das Recht auf körperliche Unversehrtheit abgesprochen wird. Das muss aufhören und zwar sofort. Es muss Verleumdungsklagen regnen, solange es noch möglich ist. Wenn es jetzt nicht gelingt, rote Linien zu ziehen (und der Nazi-Vorwurf ist eine eindeutige Überschreitung dieser Linie), sehe ich den Bürgerkrieg in greifbarer Nähe.

  19. Zeit und Co relativieren doch bereits kräftig! Kein Kantholz und nur ein bisschen geschubst. Alles gut, nichts passiert.
    Solche Attentate laufen jetzt unter „angerempelt“. Zumindest wenn das Opfer das falsche Parteibuch hat.

    • Mal wieder Fake news von der „seriösen“ Zeit.In dem Video auf YT ist deutlich zu sehen wie der AfD Politiker zumindest auch mit der Faust traktiert wird(eine Schlagwaffe halte ich für wahrscheinlich).Die scheinen ja ne tolle Rechercheabteilung zu haben.

    • Ja, Zeit Online hat mich auch sehr schockiert, sowohl mit diesem eiskalt gewaltrelativierenden Beitrag („umgestossen und am Kopf getroffen“) als auch bei den menschenverachtenden Kommentaren. Ehrlich gesagt, ich habe beim Lesen geweint vor Erschrecken, wie hasserfüllt man eine Gewalttat an einem Mitmenschen kommentieren kann, und ich weine nicht schnell. Und so etwas hält sich dann vermutlich selbst für liebenswürdige und moralisch hochwertige Menschen. Unfassbar.

      • Mehr moralische Verkommenheit und Menschenverachtung als in Foren, wo sich der linke ** austobt, werden Sie kaum finden. Gebt den Menschen das Gefühl, auf der vermeintlich „richtigen“ Seite zu stehen und sie werden ihren „gerechten“ Hass völlig enthemmt ausleben. **!

  20. Da hätten Sie gestern bei Phoenix ruhig etwas mehr Pfeffer geben können, Herr Tichy.

    • Zustimmung.
      War ja gruselig, die Runde. Inkl. Moderatorin.
      Unterirdische Argumentationen.

      • Es handelte sich wieder einmal um die typische Runde 3 gegen 1, wobei sich der Professor aus Bremen wenigstens dann und wann einigermaßen um Sachlichkeit bemühte, ohne jedoch zu verhehlen, welcher Richtung er angehört. Phönix ist eben auch öffentlich-rechtlich und hat seine Anweisungen, wobei man diese Runde m. E. bis vor ca. einem Jahr ab und zu noch einmal anschauen konnte, weil eben auch“ unbequeme Teilnehmer“ dabei waren und sogar relativ selten unterbrochen wurden. Mit der Zuspitzung der Lage und der Spaltung der Gesellschaft hat sich auch diese Diskussionsrunde stark verändert und unterscheidet sich kaum noch von Maischberger, Illner und Co.

    • Mit der Folge, dann erst gar nicht mehr eingeladen zu werden.

    • @Protestwähler
      Oh ja, was für eine schaurige Veranstaltung. Von H. Tichy war ich schwer enttäuscht.
      Sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass er sich sehr unwohl gefühlt haben musste.
      Kein Vergleich zu diesem Video oder zu seinen teilweise grandiosen Artikeln in seinem Magazin.
      In ihrer ersten Einlassung sprach die Moderatorin von Personenangriffen und Sachbe-
      schädigungen und meinte damit doch ernsthaft alle Parteien. Ich dachte, nicht richtig zu hören. Herr Tichy, wo blieb da ihr entschiedener Protest? Den vermisste ich auch an zahlreichen anderen Stellen.

      • @plietschinderbirne
        Ich denke das Herr Tichy zu klug ist um in einer solchen In­sze­nie­rung die ihm zu gedachte Rolle, des Verantwortlich Betreibers eines“ rechten“ Blog und Monatsmagazin und damit stellvertretend für alle vermeintlichen „Nazis“, zu spielen.

        Es wäre ein gefundenes Fressen für die Macher dieser Sendungen, wenn das Konzept 4 gegen 1 damit geendet hätte, dass Tichy die Realität nüchtern schildert und die vier Knallchargen ihre Sprüchlein unwidersprochen absondern ließe, nicht mit Argumenten sondern der Übermacht der Redezeit , Herr Tichy zu unbedachten Äußerungen provoziert hätten. Wenn Sie nicht nur auf die Rede sondern auch bewusst auf die Mimik achten, werden Sie die Gesichtsausdrücke deuten können. z.B. Zudeik lauerte wie die Schlange auf das Mäuschen. Ein bewusst gestellter hinterfotziger Gedankenmeuchelmörder.

        Ne ne, das war für mich die hohe Schule der Rhe­to­rik, nicht über jedes hingehaltenes Stöckchen zuspringen. Mehr war für Tichy nicht drin.

      • @H. Druckschnitt
        Welche Gelegenheit für H. Tichy, den „Nazi – Spuk“ auseinander zu nehmen!! Sh. seinen tollen Artikel im Magazin.
        Ein guter Redner lässt sich nicht provozieren, sondern er nutzt die Attacken, um den Kontrahenten auflaufen und „nackt“ darstehen zu lassen.
        Ja, Zudeik hat nur auf DIE Gelegenheit gewartet. Aber das weiß ich doch, wenn ich mich auf eine Runde mit ihm einlasse.

      • @plietschinderbirne
        Unter fairen Bedingungen hätten Sie Recht. Aber doch nicht im ÖRR.
        Eine parteiische Moderatorin die jederzeit unterbrechen und abwürgen kann, ein gutmütiger weiser älterer Herr, ’ne Frau zur Flankensicherung des Herrn und der bereit gestellt, lauernde Gedankenmeichelmörder.
        Ein guter Redner ist meist auch ein kluger Mann, der Situationen erfasst und nicht in die vorbereitete Falle tappt.

      • @H. Druckschnitt
        Entscheidend ist doch, dass H. Tichy mit seiner Performance zufrieden ist. Das wissen wir aber nicht. Ich habe versucht dazulegen, warum ich es nicht wäre.

      • @plietschinderbirne
        Ich kenne Sie nicht, Tichy nur über seine Arbeit.
        Bei Tichy bin ich mir sicher, das er ein kluger Mann ist;-)

      • Manchmal sagt man durch Schweigen viel mehr als mit Geschrei.
        In diesem Fall war das so. Diese Koryphähen von Mitdiskutanten konnte man nur durch beredes Schweigen entlarven. Im übrigen hat Herr Tichy, wenn er einbezogen war, die richtigen Worte gefunden, denn er ist ja der Journalist gewesen, neben einer Dame, die sich schon durch ihren Gesichtsausdruck beim Sprechen, bei dem sie mit der Moderatorin korrespondierte, selber geoutet hat. Nämlich als Steigbügelhalterin eines verhängnisvollen Weges der deutschen Journaille.
        Von dieser Dame würde ich mir noch nicht mal das Datum des aktuellen Tagesverraten lassen.

      • @W. Schuckmann
        Ja, hin und wieder sollte besser geschwiegen werden. „Schreien“ ist grundsätzlich schlecht.
        Was spricht aber dagegen, eine gegensätzliche Meinung sachlich und ruhig vorzutragen? Gerade vor dem Hintergrund der einseitigen „Berieselung“ durch die ÖR ist es m.E. zwingend geboten, diese Runde zu nutzen, um den Zuschauern eine andere Sicht auf bestimmte Sachverhalte zu ermöglichen oder pointierter, sie mit der Wahrheit zu konfrontieren.
        Ich gehe jetzt von mir aus. Wenn ich dazu aus taktischen oder was auch immer für Gründen dazu nicht bereit wäre, würde ich dierse Formate meiden. Aber das muss jeder selbst entscheiden.

    • Was soll mann denn zu solchen Äußerungen (z.B. man bräuchte mehr Sozialarbeiter im Netz) überhaupt sagen? Die anderen waren deutlich in der Überzahl und sie sind absolut von der Richtigkeit ihrer Ansichten überzeugt. Da wäre ich auch sprachlos geblieben.
      Letztlich betrügen sich die ÖR allerdings selbst, in dem sie solche Talkrunden stets so ungleich besetzen, um der Bevölkerung zu suggerieren, die Verhältnisse seien so auch in der Bevölkerung. Das mag lange funktioniert haben, aber jeden Monat durchschauen das wieder ein paar Menschen mehr.

      • @M. Petridis
        Wer an diesen Runden teilnimmt, sollte rhetorisch auf viele Überraschungen vorbereitet sein. So gelingt es leicht, diese Leute inhaltlich zu stellen und ihre dümmlichen Äußerungen zu entlarven.
        Ja, ich würde die Gelegenheit sehr wohl nutzen, und auf die ungleiche Zusammensetzung der Runde hinweisen. Hatten nicht die Chefredakteure in Dresden versprochen, mehr Fairness walten zu lassen? Damit hätte ich die Moderatorin konfrontiert.
        Immer mehr Menschen durchschauen das miese „Spiel“ der ÖR? Da bin ich mir nicht so sicher. Die Propagandamaschine läuft nach wie vor wie geschmiert, und die Zustimmung zur CDU steigt sogar wieder.

  21. Das Johannesevangelium beginnt mit einem tiefgründigen Prolog.
    „Im Anfang war das Word und das Wort war Gott.
    Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden
    und OHNE DAS WORT WURDE NICHTS, WAS GEWORDEN IST“.
    Als Atheist sehe ich den im Text erwähnten 1.Satz des Prologs als
    wichtigen Auslöser für dass was im letzten Satz des Prologs ausgesagt wird.
    Alle die meinen mit der Beschimpfung anderer als Nazis auf der richtigen Seite zu stehen, sollten sich bewußt werden, dass sie damit eine Art Hexenbulle
    zur zumindest verbalen Verfolgung Andersdenkender erteilen.
    Die Kirchen sollten mäßigend auftreten und nicht betonen unser „Kreuz hat keine Haken“ was nicht einmal stimmt. Damit will man sich wieder einmal auf die Seite der „Richtigen“ schlagen und die war immer die Seite der Mächtigen.

  22. Ich glaube nicht, dass die Verantwortlichen sich noch ernsthaft hinter der Formel: „Das habe ich nicht so gewollt“ verstecken. Die wird zwar halbherzig dahergemurmelt, aber dann gleich durch eine „Nazi raus“-Kakophonie überdeckt. Gleichzeitig werden zur Belobigung kostenlose Konzerte veranstaltet, die sich offen an die gewalttätige Klientel wenden, und deren Mitglieder ebenso offen vor und hinter öffentlich-rechtlichen Kameras gezeigt. Die Brandstifter sitzen in den höchsten Staatsämtern.

  23. Sie sagen es „eine Kampagne gegen die eigene Bevölkerung“ wird geführt. Das ist erschütternd und die Bundeskanzlerin führt immer tiefer in diese Spaltung hinein.

  24. Vielleicht liegt das Problem darin, dass ‚ Nazi ‚ keine strafbewehrte Beleidigung ist, wie so einige andere Injurien. Wenn es bei Benutzung des Wortes Beleidigungsklagen und Urteile nur so regnet, dann würde es vielleicht weniger im blindwütigen ‚ Kampf gegen Rechts ‚ verwendet.

  25. Tja wir haben es hier offensichtlich zu tun mit der alten Freund /Feind Defination von Politik (Carl Schmitt) wo der politische Widerpart kein Gegner mehr ist, der ein anderes Politikkonzept vorstellt sondern der „Feind“, der auf irgendeine Weise aus dem Weg zu räumen ist, entweder durch physischen Angriff, Deportation oder sonst was.

    Eine Maxime von Carl Schmitt lautet „Der Feind ist die eigene Frage als Gestalt“
    Dieser Satz ist seltsam mehrdeutig. Ist der Feind die eigene Frage, die wenn sie gestellt würde, Anlass gäbe, die eigene Position zu überdenken? Oder wird der Feind nur dann als Gestalt sichtbar wenn die Frage nach der eigenen Position gestellt und kompromißlos beantwortet ist.
    Wie dem auch sei. Wenn die kritiklose Selbstvergewisserung so weit geht, alle politisch Andersdenkenden als „Feinde“ zu sehen, die zum „Abschuß“ freigegeben werden, ist die Demokratie, wie wir sie seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland kennen, ernsthaft gefährdet.

  26. Bei der gestrigen Phoenix Runde konnte man sehen, dass Sie mit Ihrer Sicht, lieber Herr Tichy, ziemlich einsam waren neben den anderen eingeladenen Gästen. Die schlossen sich eher der Sicht der Grünenvorsitzenden Baerbock an, nach der gilt: „Wer Hass streut, der erntet Hass.“ Das kann dann auch mal ein tätlicher Angriff sein – selbst schuld. Aber Gewalt sei natürlich abzulehnen.

    Eigentlich müsste es politisch auch weniger interessierten Beobachtern schnell deutlich werden, wie substanzlos der ausgrenzende Vorwurf des Rechtsextremismus meist ist, erinnert man sich alleine an die aufgeregte Debatte, die der AfD-Gründer Bernd Lucke einst mit der Verwendung des Wortes „entartet“ medial ausgelöst hat. Kaum hatte er die Partei verlassen, galt er medial als geläutert und als vermeintlicher Gegenpol zu den dann in der AfD verbliebenen „Rechten“, wenn nicht gleich „Nazis“.

    Ein durchschaubares Spiel, auch für weniger Begabte und nur oberflächlich Informierte. Sollte man meinen. Eigentlich.

    Auf der Strecke bleibt dabei die demokratische Kultur. Und es besteht die Gefahr der selbsterfüllenden Prophezeiung: Wird eine gesellschaftliche Gruppe, eine legitime Meinung zu lange, zu konsequent, zu rigoros ausgegrenzt, wendet sie sich möglicherweise wirklich dem Extremismus zu. Ob sich die einfältige „Nazisraus“-Fraktion dieser möglichen Konsequenz bewusst ist?

  27. Ich würde es so ausdrücken: die politiche Geschichte der Bundesrepubik ist gesprägt durch eine gewaltige Heuchelei. Der ewige DIKTATOR bekam nach dem Krieg eine kurze Haftstrafe. Dann kam er auf Bewährung frei und nun treibt er erneut sein Unwesen. Ich kann nicht umhin, auf Lukas 11, 24-26 zu verweisen, wo es um die Rückkher der unreinen Geister geht: wenn er unreine Geist, der Diktator, das Haus geschmückt vorfindet, dann wird er zurückkeren mit 7 Geistern, schlimmer als er. Und das Haus ist doch ohne Zweifel wunderbar geschmückt, NOCH!

    • nur dass der Diktator, der hier gerade wiedergeboren wird, nicht aus Braunau am Inn stammt sondern aus Gori an der Kura.

  28. Ich habe mir gerade die Videosequenzen angeschaut, die von der Bremer Polizei ins Netz gestellt sind. Man sieht 3 Gestalten, die sich dem Opfer von hinten schnellen Schrittes nähern. Kurz vor dem Angriff ziehen sich die Angreifer Skimasken über und springen/schlagen das Opfer nieder und laufen davon. Ein Raubüberfall sieht anders aus.

    • Wenn bereits vor dem eigentlichen Überfall gefilmt wurde, so wie Sie es beschreiben, dann stellt sich nicht nur die Frage, wer da gefilmt hat, sondern auch warum da gefilmt wurde. Wusste die Person bereits, dass da gleich etwas passieren wird?

      • Es ist offensichtlich das Video einer stationären Überwachungskamera. Ein Kantholz war nach dem was man sieht, nicht im Spiel. Ein Raubüberfall auch nicht, denn die Täter haben sich schnell entfernt ohne das Opfer zu durchsuchen.
        Bei einem Katholz wäre der Hinterkopf bei einem Schlag von rückwärts verletzt worden und nicht die Stirn. Die Stirnverletzung ist durch den ungebremsten Sturz zustande gekommen.
        Das Kantholz soll als Beobachtung von den Bauarbeitern ins Spiel gebracht worden sein und von dem Opfer, das von dem Hergang der Tat nichts mitbekommen hat, so verstanden worden sein.
        Eine einfache Befragung der Bauarbeiter dürfte zur Aufklärung, was diese Sachlage angeht, ausreichen.

      • Was man im Internet sehen kann: Der Haupttäter übergibt dem Mitläufer einen metallenen Gegenstand. Entweder handelt es sich um einen Schlagring oder einen Totschläger. Beides würde die aufgeplatzte Kopfhaut erklären und die Bewusstlosigkeit.
        Es ist ein gezielter Anschlag und kein Raubüberfall.

      • Ein Schlagring als Tatwerkzeug ist möglich, ein längerer Gegenstand (Kantholz) ist nicht zu erkennen. Der Täter greift von hinten an, bei einer leichten Kopfdrehung des Opfers ist ein Angriff mit einem Schlagring als Grund für die massive Stirnverletzung nicht auszuschließen.

      • interessanter fände ich die Frage, wie man jemand von hinten so angehen kann, dass er augenblicklich das Bewußstsein verliert und sich beim anschließenden Sturz entsprechend schwer verletzt. Ich als Laie habe jedenfalls keine Vorstellung, wie ich das mit bloßen Händen schaffen soll. Wenn also kein schwerer Schlaggegenstand im Spiel war, dann möglicherweise spezielle Kampftechniken.

      • Normalerweise hätten die vermummten Angreifer trotz Videoüberwachung den bereits zu Boden gegangenen Magnitz weiter bearbeitet, nahmen aber vor dem(den) hinzu eilenden Handwerker(n) Reißaus. Inforfern hat Herr Magnitz Glück gehabt.

  29. Hr. Tichy,
    ich habe mir die Phoenix Runde von Gestern (10.01.) mal etwas angetan…ich kann verstehen, warum Sie jetzt endgültig zu diesen Schluss/Feststellung kommen.
    Sie waren der einzige in dieser Runde, der auf „der Gemeinsamkeit der Demokraten“ sich verständigen wollte….das Gewalt nichts in der Politischen..in einer Demokratischen Auseiandersetzung, nichts zu suchen hat…und wenn diese, egal wo in politischen Streit auftritt, wie jetzt beim AFDler in Bremen…diese Gewalt von JEDEN zu verurteilen ist…von der Demokratie/vom Volk…von Medien und Politikern…und erst Recht von einer Kanzlerin…aber haben Sie von Merkel etwas gehört dazu…nein…und genau hier beginnt der Kopf/die Demokratie zum Stinken/Verwesen an….Gewalt, Einschüchterungen ersetzen somit langsam die Demokratie durch eine Gesinnungsdiktatur…

    • Herr Hofmann, ich gebe Ihnen voll recht. Das war mal wieder eine 4:1 Besetzung: Vier Hauptstromschwätzer ohne Originalität gegen einen Besonnenen. Schade dass man sich das antun muss, um ein paar vernünftige Sätze von Roland Tichy zu hören, die feinste Sahne (ohne Fischfilet) waren. Der „Satiriker“ Peter Zudeick war ja die Unverschämtheit zu Pferde. Ist der seine eigene Satire? So ein selbstgefälliges …

    • Bin Ihrer Meinung. Die New World FM kann nur Erfolg haben mittels einer veritablen Krise, die diesen Namen verdient. Altmeister Schäuble weiß in dieser Hinsicht Bescheid. Der Austausch der Päpste war mit ein Schritt in die gewünschte Richtung.

    • Der Schuss wird aber in den USA auch in Deutschland nach hinten los gehen…wir haben zwar keinen Trump zur Wahl aber die AfD.

      • Ihr Wort in Gottes Ohr!

    • @Soeren Haeberle
      Schäuble weis was er tut und wem er dient.
      Die Aussage Schäubles mit aktiven Handlungen verbunden ist hier zu bewundern:
      https://www.youtube.com/watch?v=u8YVhFCGVLY

      Als Freigeist liebe ich das Internet, deshalb muss es ja auch domestiziert ins kontrollierte Schafgehege. DSGVO usw., mit Stasi Kahane als Zähne fletschendes Hütehündchen.

      Gruß
      H.D.

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