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Sendung 02.12.2021

Tichys Ausblick Talk: „Inflation kommt plötzlich“ – Hans-Werner Sinn im Gespräch

von Redaktion

02.12.2021

| Lesedauer: < 1 Minuten
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Inflation ist wie Ketchup: Erst kommt nichts aus der Flasche, dann schüttelt man - und es kommt Alles. Professor Hans-Werner Sinn und Roland Tichy testen in der Sendung Tichys Ausblick diesen Lehrsatz der Ökonomie.

Die Inflation steigt und steigt – schlägt sie im kommenden Jahr voll durch? Wer profitiert, wer verliert, wer kann sich schützen? Welche Auswirkungen hat das auf unsere Gesellschaft? Darüber spricht Roland Tichy in der heutigen Sendung Tichys Ausblick mit Prof. Hans-Werner Sinn, einem der bekanntesten und relevantesten deutschen Ökonomen der Gegenwart. Von 1999 bis 2016 war Sinn Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung.

Hans-Werner Sinn sieht große Probleme auf das Land zukommen. „Ich bin pessimistisch, weil ich bei der Europäischen Zentralbank nicht den Willen sehe,   entschlossen gegen die Gefahren einer Inflation vorzugehen. Die Inflation wird klein geredet; die sich selbst verstärkenden Effekte werden nicht gesehen“, so Sinn.

Am härtesten betroffen seien die Menschen in der Mitte der Gesellschaft. Sinn sagt: „Ich prognostiziere nicht, dass sich die Geschichte wiederholt. Aber auch als nüchterner und an Zahlen orientierter Ökonom muss man sich bei wirtschaftlichen Entwicklungen vor Augen halten, welche katastrophalen Konsequenzen die Inflation schon einmal hatte.“ Die Inflation greife tief in unser Leben ein, im schlimmsten Fall könne sie die ganze Gesellschaft zerstören.

Aber wieso dauert es so lange, bis die Inflation beim Endverbraucher ankommt? Hat die EZB am Ende recht – und wir haben gar nicht zu viel Inflation, sondern zu wenig? Das erklären Hans-Werner Sinn und Roland Tichy anhand zwei Ketchup-Flaschen. 



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35 Kommentare

  1. Professor Werner Sinn, plädiert für Zwangsimpfungen. Seiner Meinung nach sind in den Krankenhäusern ’nur die Ungeimpften‘.
    Ich kann nur hoffen, dass seine ökonomischen Prognosen auf einer solideren Datenbasis beruhen und er sich nicht selbst, im Irrglauben sich frei geimpft zu haben, in Gefahr bringt.
    Die Impfpflicht begründet er damit, dass die Ungeimpften eine Gefahr für die anderen darstellen. Vielleicht weiss er nicht, dass Geimpfte das Virus mit etwa der gleichen Häufigkeit übertragen und das die Impfung nur vor einem schweren Verlauf schützen soll. Da aber auch das offensichtlich nicht richtig funktioniert, sind etwa die Hälfte der Corona-Toten vollständig geimpft. 
    Menschen die sich nicht freiwillig impfen lassen sind ‚extrem antiwissenschaftlich‘. Sie sollten den Fachleuten vertrauen (42:48):
    https://www.youtube.com/watch?v=QxwPhJ5vg7E

  2. Also hat Krall recht, die Lieferungen sind in Ketten, vulgo deflationär, werden (immer) weniger; dadurch steigt die relative Nachfrage, somit der Stückpreis, die Kaufkraft sinkt. Was hat das mit „Inflation“ zu tun? Wer oder was wird da „aufgebläht“? Stagflation: Nenne das gerne „DDR-Effekt“, jeder hat Geld/Gehalt, aber weil keiner was macht, was produziert, kann auch keiner was anfangen mit dem Geld, das er offenbar nicht „verdient“. Durch Dienen, in der Produktion von Rennpappen etwa, im Handel, bei Dienst(!)leistungen, nicht bei der Stasi. Staatliche Preisbindungen verschärfen das Ganze noch. Eine „wachsende Menschheit“ bewegt sich genau dorthin, alles wird knapp, außer Geld, porca miseria.
     

  3. Danke für dieses Interview! Man kann es mit John Maynard Keynes sagen: Willst du eine Nation vernichten, zerstöre ihre Währung. Wer sind die Einflüsterer dieser Vodoo-Finanzwirtschaft? Sind es die Finanzgurus der amerikanischen Ostküste, die sich mit Nobelpreisen schmücken, Billionen Vermögen verwalten oder gar Zentralbankchefs wurden (Stieglitz, Greenspan, Krugman, Yellen, Diamond, Goldman usw.)? Der kürzlich verstorbene ewige Anwärter auf den Literaturnobelpreis, Philip Roth, hat diesen Club der $-Jongleure irritiert bestaunt ob des gemeinsamen ethnisch-kulturellen Hintergrundes.

    • Ein gewisser Lenin hat vor ca. 100 Jahren einen fürchterlichen Satz geprägt, der leider wahr ist: „Wer die bürgerliche Gesellschaft zerstören will, fängt am besten mit der Geldwirtschaft an“ Zum Glück hat Lenin damals nicht die raffinierten Rezepte gekannt, er hat nicht gewusst, dass es zwei Wege gibt, die mit Sicherheit zu dieser Zerstörung einer anständigen bürgerlichen Gesellschaft führen. Der eine Weg: Man muss nur die Banken von allen Kontrollen befreien. Wer das Bankwesen und die Kreditproduktion und damit das Nachdrucken von Geld in das Belieben von Bankiers stellt, und das ist geschehen unter dem Begriff Deregulierung. Der zweite Weg an den Lenin nicht gedacht hatte: Man muss nur eine Währungsunion machen.

  4. Prof. Sinn ist aus meiner Sicht rotgrün angehaucht – vorsichtig gesagt. Seine Rente ust üppig.

    • Nichts destro trotz kann er mit seinen Prognosen richtig liegen.

  5. Hans Werner Sinn ist leider auch nicht das hellste Licht auf der Torte.
    So unterschlägt er den seit Jahrzehnten aus politischen Motiven heraus immer weiter veränderten Warenkorb, der die Basis der Inflationsberechnung ist.
    Wenn man nämlich dieses nicht vergisst, so Max Otte, landet man bei aktuell rund 8 % Inflation. Auch die Bereitschaft von Sinn der Klimalüge und deren Berechnung kritiklos zu folgen, reiht sich ein in dieses eher gedämpfte Licht. So weiß er nichts vom aus dem Eis der Arktis ausdampfenden Co2 und behauptet im Schulterschluss mit den Klimaeiferern der Co2 Gehalt der Atmosphäre vor tausend Jahren sei niedriger gewesen wie heute. Dabei geben die Eiskernbohrungen nur den Istzustand von heute wieder und nicht den vor tausend Jahren.

    • Die Klimalüge für die Kinder, grün hinter den Ohren, unser Steuergeld in fremde Taschen werfen, ist leicht erkennbar.
      Wie kommt es, dass es im Mittelalter 5 … 20 °C im Durchschnitt wärmer war ?
      Genaue Messungen von damals liegen nicht vor, nur Beobachtungen über „ausgefallende“ Winter und frühe Blüten. Als das Wetter (bzw die Temperaturen) gemessen wurden (so ab 1890) gab es vergleichbare Messwerte. Der absolute jemals auf der Welt gemessene Hitzerekord war am 10.Juli … allerdings vor 108 Jahren. Wieso besteht dieser noch, wenn sich unsere Lufthülle pausenlos erwärmen soll, wie Klimapropheten im ARD und anderswo pausenlos behaupten? Zum Leidwesen von CNN und anderen Klimapropheten können auch die gesamten bisher gesammelten Wetterdaten, eine globale Erderwärmung nicht hergeben. Lokale Temperaturrekorde (nach oben und unten) gibt es natürlich, aber das ist auch alles.

      Man darf auch nicht vergessen, wozu das IPCC ausdrücklich von Al Gore gegründet wurde und mit welchem verwerflichen Tenor es diese Ziele verfolgt. So betonte ein Leitauthor in den Detroit News vom 22.Nov.1989 … ich verkürze mal ein bisschen „gezielt zu hetzen“.

      Es gibt für Klima-Propheter noch viel mehr (für sie) „böse“ Tatsachen. Z.B. müssen sie die Daten und Algorithmen der „Hockey.schläger-Kurve“ geheinhalten. Sie müssen es, weil sonst ihr Lügengebäude zusammenstürzt. Was es mit „97% Wissenschaftler bestätigen..“ auf sich hat, dito

      Sorry ich bin Dupl.Ing. und unterrichtete früher über 15 Jahre an einer Flugschule Meteorologie und weiß wovon ich rede. Möglicherweise im Gegensatz zu Politikern, die fest an irgendeine Klimawende glauben und ihr Nicht-wissen-wollen(!) für moralische Überlegenheit halten. Es ist wohl so wie an anderer Stelle auf meiner Webseite (https://polpro.de) belegt ist:

      Dummheit richtet mehr Schaden an, als Kriminalität. (Carlo Cipolla)

      Natürlich ändert sich Wetter und Klima pausenlos (in welche Richtung?)
      aber das ist weder gefährlich noch menschlich beeinflußbar. (Patrick Moore, exGreenpeace)

  6. Das Fiat-Geld leidet unter ökonomischen und ethischen Defekten. Es ist inflationär, es verliert seine Kaufkraft im Zeitverlauf und bringt viele Menschen um die Früchte ihrer Arbeit und Sparsamkeit. Es sorgt für eine Umverteilung von Einkommen und Vermögen, indem es die Erstempfänger des neuen Geldes auf Kosten derjenigen begünstigt, die die neue Geldmenge erst später erhalten (sogenannter «Cantillon-Effekt»). Fiat-Geld sorgt zudem für Wirtschaftsstörungen, für «Boom-und-Bust-Zyklen»: Mit Zinssenkungen wird zunächst ein Scheinaufschwung in Gang gesetzt, der zur Fehllenkung knapper Mittel führt und früher oder später zerplatzt und in einer Krise endet.
    Nicht zu vergessen: Fiat-Geld treibt die Volkswirtschaft in die Überschuldung. Die künstlich gesenkten Zinsen verleiten Private, Unternehmen und Staaten zum chronischen Wirtschaften auf Pump. Die Schuldenlasten wachsen dabei im Zeitablauf stärker an, als die Einkommen zunehmen. Dabei wuchert insbesondere der Staat aus – zulasten der Freiheit der Bürger und Unternehmen. Das Fiat-Geld erlaubt es nämlich dem Staat, seine Finanzkraft gewaltig auszuweiten, über die üblichen Steuereinnahmen hinaus, und auf diese Weise kann er sich seine Gefolgschaft im wahrsten Sinne des Wortes erkaufen und immer mehr Menschen finanziell von sich abhängig machen. 
    Das Fiat-Geldsystem hat eine währungshistorisch nie dagewesene Verschuldung in die Welt gebracht. Das Institute of International Finance (IIF) schätzt, dass die weltweite Verschuldung 2021 bereits bei 290 Billionen US-Dollar und damit bei 360 Prozent des weltweiten BIP lag. Um die Kosten der Schuldenpyramidisierung gering zu halten, haben die Zentralbanken die Marktzinsen längst auf extrem niedrige Niveaus gedrückt, indem sie auf vielfältige Weise in die Marktpreisbildung der Kreditkontrakte eingreifen. Sie haben zudem den Finanzmarktinvestoren die Quasizusicherung gegeben, man werde keine systemrelevanten Schuldner zahlungsunfähig werden lassen; notfalls wird neues Geld gedruckt, um strauchelnde Staaten, Banken und Großunternehmen über Wasser zu halten. Die Schuldenpyramide ist ein staatlich betriebenes Ponzi-Schema. 
    Diese Politiken verursachen jedoch Folgeschäden. Die Krisen, für die das Fiat-Geldsystem sorgt, sind ein Einfallstor par excellence für markt- und freiheitsfeindliche Politiken. In Krisenzeiten werden ungezügelte Märkte oder der Kapitalismus als Schuldige angeprangert. Vom Staat wird Hilfe erwartet – obwohl das von ihm getragene Schuldgeldsystem die eigentliche Krisenursache ist. Der Staat lässt sich nicht lange bitten, er erlässt mehr Ge- und Verbote, Regulierungen, weitet Subventionszahlungen aus. Spätestens jetzt verschwindet, was vom System der freien Märkte übriggeblieben ist. Die freie Marktwirtschaft wird so nach und nach transponiert in eine Befehls- und Lenkungswirtschaft, in der Privateigentum zwar nicht abgeschafft, doch die Verfügungsrechte der Eigentümer über ihr Eigentum bis zur Unkenntlichkeit verwässert werden und nur dem Namen nach noch bestehen. Das Fiat-Geld bereitet dem allmächtigen Staat den Weg.

  7. Ich möchte nur mal erfahren, was mit den Häusern derjenigen geschehen soll, nach Meinung der Ökodiktatoren, die sich eine teure neue elektrisch betriebene Luft-Heizung nicht leisten können! Es können sich auch nicht wenige keine Warmwasseranlage aufs Dach leisten, die auch im Unterhalt nicht unbedingt billig zu nennen ist, wenn man die Kosten addiert, und außerdem anfällig.
    Ich denke, sobald auch der Kaminofen nicht mehr als Zusatzheizung anerkannt wird, die Leute mit Decken umwickelt bei, sagen wir mal, 16 °C im Zimmer sitzen müssen, sie kein Geld für Anderes ausgeben können, haben hoffentlich die Grün-Ideologen ausgespielt. Sie stoßen uns mit dem Vorschlaghammer in die Zeiten von Ur-Ur-Ur-Großeltern zurück, und das aufgrund von unbewiesenen Behauptungen und als Land, das insgesamt nur 1,91 % zum vom Menschen produzierten CO2 beiträgt, wobei bis auf solch kleine Länder wie NL, alle anderen ihren Ausstoß außerordentlich steigern – für differenziertes Bild s. Statista.
    200.000 km mit dem E-Auto fahren! Abgesehen davon, dass man gar keine langen Strecken fahren kann, sind die Akkus nach 4-7 Jahren nicht mehr zu gebrauchen! Wenn jemand 25.000 km fährt im Jahr – er hängt also ein Mehrfaches der Fahrzeit an der Steckdose -, hat er nach 7 Jahren auch nur max. 175.000 km hinter sich, und neue Akkus kosten für ein Mittelklassenauto über 20.000 E! Wie viele Leute können das bezahlen?
    Die Physik setzt Grenzen, aber von Physik haben die Grünen keine Ahnung, die Narrative kennen auch keine Physik. Wer den Wissenschaftsbetrieb in den entsprechenden Fakultäten kennt, hält nicht viel von diesen CO2-Hypern mit ihren Modellen.
    Die Grünen stellen Klein-Ernchen-Milchmädchenrechnungen auf und träumen vom „Wird-schon“-Paradies. Es ist eine Katastrophe riesigen Ausmaßes, die auf uns durch diese Leute zukommt. Leben ist nicht mit 0-Energie zu führen, das schafften auch nicht die Neandertaler. Wir brauchen intelligente billige Energie, und die können wir nur durch langwierige Forschung, Entwicklung und Bau der entsprechenden Anlagen erhalten. Die Fanatiker versuchen weiszumachen, dass der Weltuntergang unmittelbar bevorstünde, und das schon seit über 50 Jahren, ach was, schon seit der Verbreitung der Religionen, später Nostradamus.

    • Sie haben völlig recht. Was wir bräuchten wären Qualifikationsnachweise für das Personal welches im Politikbetrieb reüssieren möchte. Da bliebe uns sehr viel erspart. Vor allem die Generation Kreissaal – Plenarsaal und dazwischen so gut wie nichts, außer Leere. Wie Herr Dr. Krall ja schon vorschlug sollte sich deren Entlohnung an dem vor dem Eintritt in die Politik erzielten Einkommen orientieren (selbstverständlich mit einer Obergrenze). Es blieben uns viele Schönredner erspart. Den Anreiz sich finanziell besser zu stellen als einzige Motivation für diese Glücksritter entfiele dann.

  8. Hier wird die Frage gestellt, ob Herr Sinn wohl Merkel beraten durfte u. ä. Was einige wohl nicht verstehen, ist, dass die Sozialisten sehr wohl verstehen, welche Auswirkungen sozialistische Staatswirtschaft hat. Nur ist es denen scheissegal! Sie sind die Gewinner des Spiels. Wohlstand, solange er über die elementaren Bedürfnisse hinausragt, ist immer etwas relatives. Den Eliten in der DDR ging es auch gut. Aus der Perspektive des Mittelalters wäre heute ein Harz4 Empfänger reich und wohlhabend. Die, welche heute das Sagen haben, werden in Zukunft an der Spitze des Systems von Elend und Misswirtschaft stehen und sie werden gut damit leben bzw. abgrenzen können. Das Perfide an der Sache ist, dass sie es als „soziale Gerechtigkeit“ verkaufen. Quasi Zynismus par Excellenz ..

  9. Der Motor der Inflation: Wie steigt Inflation von 10 auf 100% an, oder auf 1000%, wie geht das, da gibt es Mechanismen, und diese Mechanismen habe etwas mit dem Vertrauen in die Währung zu tun. Diese Mechanismen greifen dann, wenn die Menschen der Meinung sind, dass dieses Geld am Ende ist, das bedeutet, dass sie aus dem Geld rausflüchten, sobald sie es in den Händen halten, kaufen sie irgendetwas, was sie für wertstabiler halten als das Geld. Am Anfang sind es Grundstücke, Aktien, Immobilien und Gold, später sind es white goods, Autos, consumer electronics, und ganz am Ende der Kette ganz, ganz weit unten, ist selbst der Salatkopf noch haltbarer als das Geld, nämlich dann, wenn wir für den Salatkopf 100 Millionen bezahlt haben, dann wissen Sie das dies der Fall ist. Die Flucht aus dem Geld können sie natürlich mit dem elektronischen Geld verhindern, aber die Kehrseite ist, dass die Leute dann auf einer anderen Weise aus dem Geld flüchten werden, denn sie werden es einfach nicht mehr annehmen. Wenn sie es nicht mehr ausgeben können wie sie es wollen, dann ist es nicht mehr sein Eigentum, dann werden sie feststellen, dass es Eigentum der EZB ist, die sie es nur geliehen hat, und dann werden sie es nicht mehrt annehmen als Geld. Sie werden die werthaltige Leistung und die werthaltigen Produkte nicht mehr für ein wertloses Geld hergeben, und wenn das passiert, kommt die Wirtschaft zum Erliegen, und dann passiert vorzeitig, was normalerweise am Ende einer hyperinflationären Phase passiert, nämlich, dass der Wirtschaftskreislauf zusammenbricht, weil das Geld seine Wertaufbewahrungs- und Transaktionsfunktion nicht mehr erfüllen kann.

  10. HWS zuzuhören, ist immer ein Gewinn.

    Für die Inflation wurden aktuelle Zahlen und die des Vorjahres genannt. Das habe ich für den Index der Erzeugerpreisen vermisst. Denn nur der Vergleich gibt mir als Laien, der die Zahlen nicht kennt, überhaupt ein Bild von der Veränderung, die da abläuft.

  11. Wenn das was die Nehmer nehmen von den Gebern nicht mehr erwirtschaftet werden kann müssen Schulden gemacht werden. So einfach ist dies. Wir haben in der Zwischenzeit zu viele Nehmer in unserer Gesellschaft. Dazu braucht es keine Wissenschaft. Was wir bräuchten ist ein knallharter Kassensturz um fest zu stellen ob wir uns all die Nehmer noch leisten können und ob deren Alimentation überhaupt noch angemessen ist. Da meine ich all Diejenigen die entweder auf öffentliche Kasse oder auch auf Zwangsgebühren und Zwangsabgaben segeln. Was kann sich die Gesellschaft leisten. Es gibt untrügliche Anzeichen dafür dass vieles völlig aus dem Ruder läuft. Bsp. Die Milliardensteuerzuschüsse für die Kranken,- Pflege und Altersversorgungen. Da zeigt sich dass in unserem Land etwas grandios völlig schief läuft und niemand in der Lage ist diesen Gordischen Knoten zu durchschlagen.

  12. „Das Problem der Sozialisten ist, dass sie das Geldsystem nicht verstanden haben und dass sie deswegen glauben, sie würden mit dieser Gelddruckerei sowas wie soziale Wohltaten bescheren, das Gegenteil ist die Wahrheit. Es gibt zwei große Effekte die dazu führen, dass ein gewaltiger Strom an Umverteilung an die Top 0,01% der Vermögendsten dieses Planeten stattfindet. Der eine ist der Cantillon-Effekt: jede Inflation führt zu einer Umverteilung und zwar von denen, die das frisch gedruckte Geld zuerst erhalten, die erhalten den Vorteil und alle anderen zahlen den. Das frisch gedruckte Geld bekommt irgendjemand als erstes, dieser geht damit zum alten Preisniveau einkaufen und bekommt noch Waren und Güter zum alten Preisniveau, hat also einen Vorteil davon und durch die Nachfrage die dadurch erzeugt wird, die eine Übernachfrage ist, steigen die Preise. Diejenigen, die in der zweiten Runde dieses Geld in Empfang nehmen und damit auch einkaufen gehen wollen, stellen fest, dass sie jetzt schon auf ein gestiegenes Preisniveau getroffen sind und die in der dritten Runde sind auf ein weiteres gestiegenes Preisniveau getroffen, bis das Geld dann beim letzten in der Wirtschaft angekommen ist, ist es durch 3,4,5 Iterationen gegangen und jeder der es später bekommen hat, hat ein Tick mehr bezahlt als der der es zuerst, oder vor ihm bekommen hat. Der Cantillon-Effekt führt zu einer Umverteilung von denen die es nicht vom Staat bekommen haben, zu denen, die es vom Staat bekommen haben. Dann gibt es den Finanzspekulationseffekt, der noch viel gewaltigere Umverteilung in Gang setzt. Der hat damit zu tun, wie Spekulation funktioniert.
    In unserer Welt der Spekulation auf fallende Zinsen und steigende Aktienkurse, ist es so, dass die Zentralbank jedes Mal, wenn die ökonomische Realität einsetzt, die Geldschleusen öffnet, die Zinsen senkt, Geld druckt und in die Märkte pumpt und dadurch diejenigen, die auf fallende Zinsen und steigende Aktien gewettet haben, obwohl es ökonomisch eine falsche Wette ist, rettet vor dem Folgen ihrer Fehlspekulation. Das bedeutet in den Finanzmärkten, in den sogenannten Turbo Finanzspekulationskapitalismus brauchen sie nicht mehr richtig zu liegen mit ihrer Spekulation. Dieses wieder bedeutet, dass sie eigentlich nur noch darauf wetten müssen, dass die Zentralbank sie rettet, wenn ihre Rechnung nicht aufgeht. Und das wiederum bedeutet, dass die Spekulation solange sie zu ihren Gunsten läuft ihnen Gewinne beschert und wenn sie zu ihren Ungunsten läuft, die Zentralbank sie rettet mit anderer Leute Geld. Und das wiederum heißt, dass diejenigen die über die Infrastruktur der Finanzspekulation verfügen, Investmentbanken und Hedgefonds, dass die eigentlich gar nichts falsch machen können, solange die Zentralbank, den sogenannten sprichwörtlichen Greenspan Put ausübt und ihnen jedes Mal den Hintern rettet, wenn sie falsch gelegen haben als Finanzspekulant. Das führt zu einer gewaltigen Akkumulation von Vermögen bei den Reichsten dieses Planeten und diese Akkumulation wird bezahlt von den Ärmsten dieses Planeten und von den Leistungsträgern dieses Planeten um von dem Mittelstand und all denen die Werte schaffen müssen, um das zu finanzieren. Das heißt, von den Armen und den Leistungsträgern wird an eine mühelose Spekulanten Klasse nach oben geschleust. Das hat mit Marktwirtschaft nichts zu tun. Das ist Geldsozialismus. Diese Politik hat nichts mit sozialer Gerechtigkeit zu tun, sondern sie führt zu einem Kollaps des Geldsystems ganz am Ende und auf dem Weg dahin führt es zu einer Akkumulation von Reichtum an Orten wo es nicht hingehört, weil es weder Markt noch leistungsgerecht erworbener Reichtum ist. Über die Ausschöpfung des Seigniorage Kapitals, das System in absehbarer Zeit an sein Limit stößt und dieses Limit sich wahrscheinlich in einer Hyperinflation entladen wird, die weite Teile der Leistungsträger des Mittelstand und des Bürgertums und aller Inhaber von Sparkonten, von Anleihen, von Lebensversicherungen, von Pensionsfonds und Ansprüchen enteignen wird und dadurch eine gewaltige Welle an kommender Altersarmut erzeugen wird und gewaltige Störungen im sozialen und gesellschaftlichen Gleichgewicht unserer Länder und Kontinents“ Marcus Krall

  13. „Die Inflation ist der Motor schlechthin der dieses Übel der Staatswirtschaft quasi ans Licht bringt, denn die Staatswirtschaft hat zur zwingenden Folge, dass die Inflation kommt. Und warum ist es so? Weil die Staatswirtschaft immer verschiedene Stufen hat. Am Anfang presst man das Geld mit Steuern aus den Leuten raus, das ist natürlich auch immer besonders leicht, weil dann kann man den einen sagen, wir nehmen es nur von den Reichen. Aber die Treppe wird von oben gekehrt und am Schluss zahlen doch alle, der kleine Handwerker, der kleine Angestellte zahlt heute auch 50% von seinem Einkommen, wenn es nicht Steuern sind, sind es Sozialabgaben. Er kriegt es abgenommen. Die ganz Reichen entziehen sich dem natürlich, weil sie ihr Vermögen global verteilen können und die trifft es ohnehin nicht. Das erzählt man den Leuten, aber die trifft es nicht. Es trifft die, die tatsächlich Leistungsträger sind. Wenn die Steuerschraube ausgedreht ist, muss der Staat sich verschulden, das hat er die letzten 40-50 Jahre in steigendem Maße getan und wenn er überschuldet ist, dann muss jemand her, der diese Überschuldung alimentiert oder abfedert indem er die Schulden aufkauft und das ist die Zentralbank. Und das tut sie, indem sie Geld frisch schafft und damit Staatsschulden aufkauft, damit der Staat sich noch mehr und billiger verschulden kann. Das ist die Quelle des Null Zins und des Negativzinses, der den Sparer wiederum enteignet, aber vor allem ist dieser Trend, die Quelle einer immer schneller wachsenden Geldmenge. Aus dieser Falle gibt es auch kein Entkommen, denn wenn die Zentralbank heute aufhören würde Geld zu drucken, dann werden die Länder der europäischen Union über Nacht Pleite und Zahlungsunfähig. Die Zahlungsunfähigkeit die nennt man ja auch Offenbarungseid, weil offenbar wird wie schlecht gewirtschaftet wurde. Das ist die Offenbarung, nicht die Offenbarung des Johannes obwohl die auch nah dran seien kann. Dieser Offenbarungseid wird natürlich vermieden durch das Gelddrucken, aber das Gelddrucken führt dazu, dass man die kleinen Leute, die kleinen Sparer die auf ihre Rente, auf ihre Lebensversicherung angewiesen sind enteignet und zur Altersarmut verurteilt, das ist was man wirklich macht.
    Diese Inflation ist gewollt um das Geld umzuverteilen von den Gläubiger an die Schuldner. Die die Steuern zahlen und eine kleine Rente haben, sie sind Gläubiger, es nimmt man Ihnen auf diesem Wege weg. Ihr Anspruch auf ihre Altersversorgung ist ihr Gläubigerstatus und der wird aufgezehrt. Schauen sie sich das ganz genau an, und ziehen sie für sich ihre Konsequenzen und zwar in zwei Punkten. Erstens hinsichtlich der Frage was sie mit ihrem Geld machen, wie sie es anlegen, was schützt vor Inflation (da gibt es Sachwerte) (nicht Staatsanleihen oder Sparbücher). Und die zweite Frage ist, was bedeutet das für ihr Bewusstsein als Staatsbürger, dafür gibt es die Wahlen.“
    Marcus Krall

    Ludwig von Mises (1881–1973) schrieb dazu im Januar 1923: „Wir sahen, dass eine Regierung sich immer dann genötigt sieht, zu inflationistischen Maßnahmen zu greifen, wenn sie den Weg der Anleihebegebung nicht zu betreten vermag und den der Besteuerung nicht zu betreten wagt, weil sie fürchten muss, die Zustimmung zu dem von ihr befolgten System zu verlieren, wenn sich seine finanziellen und allgemein wirtschaftlichen Folgen allzu schnell klar enthüllen. So wird die Inflation zu dem wichtigsten psychologischen Hilfsmittel einer Wirtschaftspolitik, die ihre Folgen zu verschleiern sucht. Man kann sie in diesem Sinne als ein Werkzeug antidemokratischer Politik bezeichnen, da sie durch Irreführung der öffentlichen Meinung einem Regierungssystem, das bei offener Darlegung der Dinge keine Aussicht auf die Billigung durch das Volk hätte, den Fortbestand ermöglicht.“

    „Das erste „Allheilmittel“ eines schlecht regierten Landes ist die Inflation, gefolgt von Krieg. Beide schaffen vorübergehende Prosperität und beiden enden im Ruin. Und beide sind die Zuflucht politischer Opportunisten (Ernest Hemmingway)

  14. Alte weiße Männer mögen glauben, dass man Inflation nicht präzise steuern kann. Wir können die Durchschnittstemperatur eines Planeten rund 78 Jahre im voraus auf eine Stelle hinter dem Komma genau justieren. Inflationssteuerung ist für uns eine der leichtesten Übungen.

  15. Ein erstklassiges Gespräch zwischen zwei Menschen mit hervorragender Kompetenz. Im Deutschland von heute kann man in den Mainstreammedien nur Inkompetenz und Dummheit sehen.

  16. Geld ist nur so viel wert, wie mensch dafür kaufen kann. Bei Grund und Boden, bei Wohnraum ist die Inflation schon lange da, weil nicht vermehrbar. Bei Rohstoffen, Energieversorgung kommt sie langsamer, aber dennoch sicher, dank der „wachsenden Menschheit“ – die ist leicht vermehrbar. Sinkende Kaufkraft ist die richtige Benennung des Problems, nicht Inflation. So wird aus einem Käufermarkt eben ein Verkäufermarkt, Pech für die Käufer. Des einen Freud, des andern Leid.

  17. Ein sachliches, überaus interessantes und informatives Gespräch mit einem Hans Werner Sinn, der wie gewohnt zu überzeugen versteht und die kompliziertesten Fakten auch einem Laien verständlich machen kann.

  18. Herr Sinn hat wunderbar vor Augen geführt, dass Ökonomie ein viel zu komplexes System ist, um ihm wissenschaftlich als Ganzes nahe zu kommen, vergleichbar mit dem Klima vielleicht. Einzelne Apekte können zwar analytisch erfasst werden, deren Zusammenspiel aber kaum. Da kann man nur immer wieder staunen und im Nachhinein treffliche Erklärungen liefern. Am überzeugendsten war für mich die Ketchupflasche. Herr Tichy scheint das schon vor der Sendung geahnt zu haben. Herr Sinn ist es gewohnt, zu dozieren, da kann er ungestört von Zwischenfragen ein vermeintlich konsistentes Bild malen. Die Fragen von Herrn Tichy haben ihn immer wieder aus dem Konzept gebracht. Allein seine Körperhaltung hat Bände gesprochen. Arme verschränkt vor der Brust. Da hat jemand innerlich vollkommen dicht gemacht und dabei auch noch sein Mikro ständig maltretiert. Herr Tichy, dank für Beharren auf verwendbaren Aussagen ohne tausend wenn und abers. Für mich haben sie die Ökonomie als Wissenschaft einmal wieder entzaubert.

  19. Ob der werte Herr Sinn die Frau Merkel in ihrer Amtszeit beraten durfte bzw. jemals zu ihr durchdrungen ist? Wir kennen die Antwort.
    aus zwei alles überragenden Gründen:

    Grund Eins:
    Sinn steht für Kompetenz, und Kompetenz die das Antlitz Merkels übersteigt und erblassen lässt sind von Merkel selbst schwer zu ertragen – das ist Merkels höchstpersönliche Fehlinterpretation des Kohl’schen Führungsstils.
    Merkel ist ein Kind Kohl’s, genauso stur, jedoch mit dem gravierenden und von Merkel nie verstandenen Unterschied, ihre persönlichen Widersacher ganz sportlich und in der Sache zu dulden und eben nicht durch persönlichen Machtmissbrauch ins Nirvana verschwinden zu lassen – ganz wie ihre Sozialisierung aus dem Osten.

    Grund Zwei:
    Merkel steht für Identitätspolitik, das heißt Quote vor Qualität.

  20. Klingt alles ganz logisch was Herr Sinn erklärt. Auch ein Herr Krall argumentiert in dieselbe Richtung. Herr Krall sah das Lieferkettenproblem schon einige Monate bevor es offensichtlich auftrat. Er lag hier völlig richtig. Warum werden solche Experten im Mainstream und bei den Politikern überhaupt nicht gehört? Keiner kann sagen man kenne diese Personen nicht oder man wusste von nichts. Folglich ist diese Katastrophenpolitik Absicht wider besserem Wissen.

    • Was würde das denn bitte bei den völlig indoktrinierten Deutschen auslösen, wenn diese Herren im Mainstream auftreten würden? Diese Massenpanik kann man sich gar nicht vorstellen. Solange es dem Volk nicht in den Kopf will, dass es hier nie um Corona ging, solange hält man sämtliche Informationen von diesem fern, die eine Gehirnwindung erwecken könnten, welche bestens eingedudelt am Schlafen ist.

  21. Eine Frage hätte ich an Herrn Sinn allerdings schon: er bezeichnete im Gespräch die Staaten als Inflationsgewinner, weil ihre Schulden entwertet werden. Das gilt doch aber nur dann, wenn der Schuldenstand konstant bleibt bzw. unterhalb der Inflationsrate wächst. Doch dank der Niedrigzinspolitik türmen die Staaten im Rekordtempo immer mehr Schulden auf. So richtige Gewinner sind sie da doch auch nicht. Eher Antreiber des Teufelskreises.

    • Nun – wenn sie keine Zinsen zahlen müssen, sondern im Gegenteil bei Negativzinsen noch Geld fürs Schuldenmachen bekommen, sind sie schon Gewinner. Allerdings halte ich die angestrebte Entschuldung durch Inflation für illusorisch. Die historischen Beispiele wo eine Sanierung der Staatsfinanzen in der Tat gelang (z.B. USA in den 50ern) waren immer von einem bedeutenden Wirtschaftsaufschwung begleitet, wo die daraus resultierenden höheren Steuereinnahmen mind. genausowichtig wie die Weginflationierung war. Diesen (notwendigen und langfristigen) Aufschwung sehe ich in der Eurozone nicht. Inflation alleine reicht aber nicht, weil ja auch die Kosten des Staates (sprich sein Geldbedarf) durch die Geldentwertung weiter steigen, wodurch er – ohne Wirtschaftswachstum und damit höhere Steuereinnahmen – immer weiter neue Schulden aufnehmen muss.

  22. Ein anspruchsvolles Gespräch auf sehr hohem Niveau. Dafür danke.
    Nur ein Widerspruch sei gestattet:
    Herr Sinn hat des öfteren im Zusammenhang mit der Transformation des Landes in ein klimaanhängendes Religionsland betont, dass wir das so wollen würden.
    Aber: Sein Gesichtsausdruck und seine Körpersprache deuteten schon eindeutig darauf hin, dass ER das jedenfalls nicht will. Und auch ich will das nicht. Es wird uns aufgezwungen und die Fehler, die dabei gemacht werden, potenzieren das Unglück, welches auf Deutschland bzw. Europa sowieso schon zurollt.
    Wenn alle Menschen genau darüber informiert wären und wüßten, wie verantwortungslos und zerstörerisch die deutsche Politik und ebenso die EU-Bürokraten handeln, wäre der Widerstand längst so nachhaltig, dass kein Stein mehr auf dem anderen bliebe. Durch die ebenso verantwortungslosen Mainstream-Medien ist eine Aufklärung aber ausgeschlossen. Die meisten Menschen werden gar nicht erfahren, warum wir wieder Verhältnisse haben werden wie zu Zeiten der Weimarer Republik. Aber auch den Meisten der Folgsamen und Demütigen wird irgendwann „schwanen“, dass es nicht die Schuld der Ungeimpften war, dass Deutschland ruiniert wurde.

  23. Am härtesten betroffen seien die Menschen in der Mitte der Gesellschaft…..wobei diese MITTE auch das problem des übels ist!

  24. So sehr ich Herrn Sinn für seine klaren Worte schätze, macht er den gleichen Fehler, wie nahezu alle Geschichtslehrer zu meiner Zeit. Er schaut auf die NS-Zeit vom Ende her u. nicht vom Anfang.

    Auch wenn die DAP aus der dann die NSDAP wurde, aus ihrem Antisemitismus nie einen Hehl machte.
    (Was mich am Rande gesagt, wirklich ratlos macht, denn in keinem Land, zu keiner Zeit war das jüdische Leben besser integriert, wie im Kaiserreich/der Weimarer Republik.)
    Was waren den die Kernaussagen, die Kernversprechungen einer NSDAP damals an den Wähler ?

    Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit u. Sühne/Bekämpfung des Schmachs/der Folgen von Versailles. Und das hatten nahezu alle Parteien, auch eine SPD, in ihrem Repertoire.

    Auch aus heutiger Sicht ist das nichts wirklich radikales.

    Und holten sie bei freien Wahlen auch nie eine wirkliche Mehrheit. Das ist nur so Schutzbehauptung um dem Bürger Plebiszite vorzuenthalten. An die Macht kam sie durch die anderen Parteien im Reichstag.

  25. Das war der Plan, dass Inflation >2% erzeugt wird. Muss ich auch gar nicht studiert haben, um zu wissen, dass die ganz allein durch die Geldmengenausweitung kommt. Wird zwar immer gesagt, dass höhere Löhne die Inflationstreiber sind, aber die kleinen Arbeitnehmer sind die letzen in der Nahrungskette, und verdienen mit der Zeit immer weniger. Heute sind sie froh, wenn beide Ehepartner einen Job haben, und dann über die Ruden kommen.

    • Wie entsteht Geld und wie kommt es in die Märkte rein. Die Zentralbank muss das Geld emittieren. Wie bringt sie das unter die Leute? Entweder sie kauft ein Vermögenswert auf, im Normalfall eben Staatsanleihen, oder sie gibt ein Kredit an Geschäftsbanken und in dem Fall eben dann kurzfristig. Die EZB kriegt immer ein Vermögenswert, entweder die Kreditforderung gegen die Geschäftsbank, die ist dann zusätzlich besichert mit einem Pfand, und diese Forderung ist eigentlich sehr sicher, weil in wenigen Monaten wird zurückgezahlt, und sie kann das Geld wieder sterilisieren. Und der andere Fall ist sie kauft irgendwelche Anleihen, und auch dann hat sie die Anleihe und kurz vor Fälligkeit entweder sie verkauft sie wieder oder die Anleihe läuft aus und dadurch wird das Geld auch zur Zentralbank zurückkommen und sie kann die ausgegebene Geldmenge wieder sterilisieren. Die Zentralbank erhält immer ein Aktivum welches dem Passivum der ausgegebenen Geldmenge, die sie dann irgendein Geschäftsbankkonto gutschreibt oder wirklich in Papiergeld dann eben ausgibt welches diesem entspricht und eigentlich noch ein bisschen höher ist, denn sie will ja auch was daran verdienen.

      Wie Herr Sinn im Interview schon angedeutet hatte, müsste die Zentralbank wenn die Wirtschaft nach Corona wieder auf die Beine kommt, und die Menschen wieder Zutrauen in die Zukunft haben, das viele Geld einsammeln. Das ist schwer möglich. Denn dazu müssten ja die europäischen Zentralbanken die vielen Staatspapiere die sie jetzt mit dem Geld aus der Druckerpresse gekauft haben wieder zurückgeben und das so erlöste Geld in den Ofen stecken, dann ist es nicht mehr im Kreislauf und somit inflationsgefährdend. Doch dann fallen die Kurse dieser Papiere. Banken, andere Institutionen die ähnlichen Papiere in ihrem Portfolio haben, haben Kursverluste, müssen die verbuchen, haben also rote Zahlen in ihren Bilanzen, kommen in Schwierigkeiten. Wenn die Kurse fallen, gehen die Effektivzinsen auf neu emittierte Staatspapiere nach oben und vielleicht so stark nach oben, dass die Staaten die darauf angewiesen sind Finanzprobleme haben. Es gibt eigentlich kein Rückwärtsgang. Es ist nicht so, dass diese Geldschöpfung direkt ein Inflationsimpuls auslöst, aber wenn aus irgendwelchen Gründen (Unterbrechung der Lieferketten) es doch zu Inflation kommt, dann kann man diese nicht mehr abbremsen und dann kann sich das doch beschleunigen. Der normale Mechanismus ist: Wir haben hohe positive Zinsen, sie drucken mehr Geld, das drückt den Zins, beim fallenden Zins steigt die Investitionsgüternachfrage, die Gesamtwirtschaftliche Nachfrage, es gibt ein Konjunkturimpuls, der wenn er stark genug ist inflationär ist. Das ist alles nicht, wenn sie in der Liquiditätsfalle sind, der Zins bei Anschlag bei null ist. Dann ist der Mechanismus ausgesetzt.

      Die Inflation entsteht nicht durch die pure Geldschöpfung, sondern sie entsteht durch die Qualität der Zentralbankbilanz, Bsp. wenn die Zentralbank Geld gegen Schrottanleihen rausgibt. Die Risiken in der Zentralbankbilanz steigen, weil diese Anleihen Käufe von den Krisenländern nicht mehr die Qualität von kurzfristig und mit guter Bonität von guten Pfändern besichert sind, sondern mit langfristigen Finanzierungsoptionen von nicht mehr ganz so solventen Banken, Kredit gibt. Man wird wissen wann es zur Inflation kommen wird, wenn man in die Bilanz schaut und dieses Solvenz Problem sieht. Wenn die Bilanzaushöhlung vollzogen ist und dieses auch erkennbar ist. Zurzeit ist sie noch nicht ausgehöhlt aber stark im Risiko. Das Konzept der Solvenz der Zentralbank, also ihrer finanziellen Stärke: diese Passiva, dieses Geld muss besichert sein. Die Zentralbank muss im Notfall in der Lage sein, wenn jetzt eine Spekulation (eine Wette gegen eine Währung) losgehen würde gegen sie, diese Geldmenge wieder zu sterilisieren und wenn ihr diese Potenz fehlt, weil ein Drittel oder die Hälfte der Bilanzpositionen in Europa wertlos werden, dann wird sie eben angegriffen werden. Das ist der Mechanismus.

  26. Hochinteressantes Gespräch zur anlaufenden Inflation und den zu Grunde liegenden Mechanismen. Was die historische Dimension der Inflation vor hundert Jahren in Deutschland angeht, die innerhalb kurzer Zeit zur Hyperinflation mutierte, wäre allerdings anzumerken, dass eine weitgehende Verarmung des Mittelstandes in Abfolge dieser Infaltion zwar Realität war, mit Einführung der Rentenmark 1923 und der Schaffung von stabilem Geld, die politischen Erfolge der Nationalsozialisten in den auf 1923 folgenden Jahren, doch sehr begrenzt und in Bereichen unter 5% angesiedelt waren und man bis 1929 sogar von den „goldenen zwanziger Jahren“ sprach, nicht zuletzt verursacht durch großzügige amerkanische Kredite.
    Die eigentliche Krise brach 1929 mit dem Zusammenbruch der New Yorker Börse aus und den darus folgenden weltweiten Kettenreaktionen und der rigorosen Sparpolitik der Regierung Brüning, was schließlich zu 6 Millionen Arbeitslosen in Deutschland führte, was dann der Auslöser für die Wahlerfolge der Nazi-Partei war und der Übernahme der politischen Macht durch Hitler

    • Stimmt. Die USA haben ihre Gelder nach dem Schwarzen Freitag aus Deutschland zurück geholt. Dadurch war der Grundstein für Massenarbeitslosigkeit gelegt, und der Aufstieg Hitlers geebnet. Hätte aber auch in den Kommunismus abdriften können.

    • Die Inflation 1923 führte ,im Zweifel von der damaligen Regierung gewollt, zur Entschuldung gegenüber den Kriegsanleiheninhabern.Danach Währungsreform mit der Rentenmark. .Das übliche Verfahren eines Staates sich zu entschulden.

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