Plump und schwer – so sehen bisher Fahrräder aus, bei deren Antrieb Akku und Elektromotor helfen. Akkupacks sind voluminös und müssen in eigenen robusten Behältern aus Schwerpunktgründen möglichst weit unten am Rahmen untergebracht werden. Die Elektromotoren, die unten am Antrieb hängen, sind bisher noch wuchtig und in unförmigen Gehäusen untergebracht.
Doch neue Entwicklungen in der Akkutechnik erlauben jetzt eine neue Ästhetik von e-Bikes. Akkus sind deutlich dünner und schmaler als bisher geworden. Sie können in Rahmenrohre eingebaut werden. Die müssen nur wenig dickleibiger als ein normales Rahmen-rohr konstruiert werden und können dann zum Beispiel einen Powertube-Akku von Bosch aufnehmen.
Die verfügen derzeit über die höchste Energiedichte bei kleiner Größe und relativ geringem Gewicht, die es im Augenblick gibt. Ein Powerpack hat maximalen einen Energieinhalt von 500 Wh bei einem Gewicht von knapp 3 Kilogramm. Sie werden in etwa zwei Stunden zur Hälfte aufgeladen, eine Komplettladung dauert 4,5 Stunden. Wie lange diese Ladung reicht, hängt extrem von der individuellen Fahrweise ab. Je stärker sich der Radfahrer unterstützen läßt, desto eher ist logischerweise der Akku leer. Im sparsamen Modus mit viel Trittunterstützung sind etwa 150 Kilometer drin, läßt man sich sehr stark elektrisch unterstützen, reicht der Akku nur etwa 60 Kilometer.
Die Nachfrage ist groß, die Räder sind aufgrund neuer Tech-nik praxistauglich geworden, und es gibt langsam auch ästhetisch anspruchsvolle e-Bikes. Die Ladetechnik ist inzwischen zuverlässig geworden. E-Bikes setzen in der Regel nicht mehr das Haus in Brand, weil die Akkus überhitzen. Kein Wunder, daß das Angebot auch massiv mit der Nachfrage ansteigt.
Heute wollen wir ein e-Bike näher vorstellen, das vor allem für diejenigen gut geeignet ist, die Wert auf puristisches Fahren legen. Der Heidelberger Hersteller Coboc baut solche Räder ohne Schnickschnack.
Den Konstrukteuren schwebte das ultimative elementare Rad ohne Schnörkel und Firlefanz vor. Die Räder sind äußerst präzise gefertigt, viel Ingenieurskönnen steckt in den Detaillösungen. Ergebnis: Es können sich keine Schrauben lösen, es kann nichts klappern, wackeln und schließlich abfallen. Das Rad ist mit knapp 14 Kilogramm für die e-Bike Kategorie leicht. Das kann man noch die Treppen hinauftragen. Der Rahmen ist dennoch verwindungssteif und gerät auch bei schnellerer Fahrt nicht ins Flattern. Müßig zu betonen, dass sie sich außergewöhnlich fahren – auch über Wald- und Wiesenwege.
Der Elektroantrieb ist kaum sichtbar in der Nabe des hinteren Rades eingebaut, fast nicht mehr zu hören, die Motoren sind leise geworden. Von außen kann man nur noch an dem leicht verdick-ten Unterrohr erahnen, daß es sich um ein e-Bike handeln muß. Es gibt auch keine unübersichtlichen Anzeigegeräte für alle möglichen Werte, in deren Menüs man sich bloß verirrt. Radfahren pur mit variabler elektrischer Unterstützung für mehr oder weniger müde Beine.
Aber sehen Sie selbst im Video und lassen sich von einem ungewöhnlichen Angebot überraschen.
Und noch etwas: Lesern von Tichys Einblick bietet Bikeage seine Sonderausstattung im Wert von 350 Euro zum Nulltarif an.
Mail an ed.egaekiB@ofni oder Anruf 06223 – 954 18 27 und den Code CS 7423 angeben.
Kette statt Riemen? Ehrlich jetzt?
Der Akku im Unterrohr des abgebildeten oder eines ähnlichen schlanken Fahrrads hat maximal 250 Wh. Das reicht im Stadtbetrieb, für den diese Räder konzipiert wurden, beim dort ständigen Stop and Go nur maximal für 20 bis 30 km. Der Akku ist nicht entnehmbar, sonder muss in situ aufgeladen werden.
„E-Bikes setzen in der Regel nicht mehr das Haus in Brand, weil die Akkus überhitzen“ Also „die Regel“ war das noch nie 😉
Au Weia. Die Mini-Schutzbleche, die Handgriffe vom Schreiner, die ungeschützte Kette, der grauenhafte Sattel wie aus den 1930er-Jahren, die Anordnung der Handbremsen und die windschiefen Pedale: Der einigermaßen erfahrene Radfahrer kann sich bei diesem „Spitzenmodell“ nur mit Grausen abwenden. Wer freilich zu viel Geld hat…
3.600 Euro für ein Fahrrad, das kann ja wohl nur ein Witz sein.
Ich bin ein Spielverderber. Mit dem Aufkommen der Elektrofahrräder hat die Politik eine Kennzeichen- und Versicherungspflicht versäumt. Was sich in den deutschen Metropolen abspielt, ist eine Plage. In der unmittelnaren Nachbarschaft von Fuß- und Radwegen gerät der Fußgänger durch rücksichtslose Raser immer mehr in Bedrängnis: z. B. durch unbeleuchtete, beängstigend schnelle, in Falschrichtung rasende Elektroradler. Das ist keine Bagatelle. Die Chancen, als Fußgänger von diesen Geschossen umgenietet zu werden, stehen gut. Noch besser stehen die Chancen, in so einem Fall unerkannt davonzukommen. Es ist höchste Zeit für eine Kennzeichen- und Versicherungspflicht. Harte Strafen für Verstöße gegen Falsch(Richtungs-)fahren auf Gehwegen, Lichtlosfahrten (sehr beliebt), Bedrängen, Behindern, Nötigung von Fußgängern. Schöne Technik ist nur dann fortschrittlich, wenn sie zivilisiert genutzt wird. Über die Ideologisierung der strampelnden Fortbewegung hat man die Interessen der Fußgänger vergessen. Das führt soweit, dass man, im Urlaub endlich im Wanderparadies angekommen, nunmehr auch auf Waldwegen von diesen rasenden Monstern auf dem Weg bedrängt wird. Man muss ständig den Rückraum im Blick haben, wenn man als Wanderer nicht überfahren werden will. Sie sind überall, mittlerweile bevölkern sie die nicht nur Fußwege in Parks, sondern erobern nun auch Gelände in den Bergen, wo früher Schluss war, ohne Rücksicht auf Verluste. Man entkommt ihnen nirgends. Aber das ist ja alles gut für die Umwelt, möge der Fußgänger doch seine Klappe halten. Man hat, sofern man wieder einmal im täglichen Einerlei einer Kollision mit diesen modernen Rasern entkommen konnte, Beschimpfungen und Verständnislosigkeit zu ertragen. Ich bin früher gerne und oft geradelt – ohne Akkuhilfe. Mittlerweile habe ich meinen Drahtesel eingemottet. Man mag sich mit der grassierenden Rücksichtslosigkeit nicht mehr gemein machen.
Wenn ich Mercedes fahren will, rufe ich mir ein Taxi. Parkplatzsuche, Grünanlagen, Fußgängerzonen, Einbahnstraßen falschrum oder Bürgersteig – alles kein Problem. Ausserdem lüftet Radfahren das Hirn durch, ist gut für Herz und Kreislauf, hilft bei Zucker und gegen einen fetten Arsch. Das e-bike mobilisiert und motiviert „Alte“ in einem Ausmaß, das ich nicht für möglich gehalten hätte, dennoch bevorzuge ich mein Bio-Bike, auch wenn ich am Berg regelmäßig von 75 jährigen überholt werde, denn Fahrradfahren tut gut.
Nun fehlt nur noch ein Elektromotor für Fußgänger und Rollerfahrer! Ich ziehe es vor ein Fahrrad als Fahrrad zu benutzen und selbst in die Pedale zu treten. Für die Bequemlichkeit ist ein Auto passender.
Das e-Fahrrad ist Viagra für Radler, mit sehr durchschlagender Wirkung (inkl. oft schmerzhaften Nebenwirkungen), wie man täglich im Straßenverkehr beobachten kann.
Und ich überlege die ganze Zeit, was ein „Po-wertube-Akku“ an einem Fahrrad macht. 😉 (2. Abs.)
Ein Fahrrad mit Elektrounterstützung für runde 6.000 €! Und dann fehlt da noch so sinnvolles wie ein Gepäckträger, ein Flaschenhalter, Flickzeugtasche oder eine Luftpumpe. Sorry, ich habe mir vor Jahren ein E-Bike für deutlich unter 1.000 € selbst gebaut und werde – da mir das geklaut wurde – wieder eins bauen und wieder deutlich unter 1.000 € ausgeben. Das wiegt dann zwar deutlich mehr (ca. 18 kg), hat aber alles (s.o.), was ich für kleine Touren brauche. Und was soll ich von so einem Satz „E-Bikes setzen in der Regel nicht mehr das Haus in Brand, weil die Akkus überhitzen.“halten? Gibt es für diese Aussage belastbare Quellen?
„Es gibt auch keine unübersichtlichen Anzeigegeräte für alle möglichen Werte, in deren Menüs man sich bloß verirrt.“ Verstehe ich auch nicht. Die für Kaufprodukte angebotene Steuerung fasst meist lediglich die Funktionalitäten von Ladekontrolle und Tacho zusammen. Wer damit überfordert ist… Mein Selbstbau-Pedelec hatte nur eine Ladekontrolle. Und einen davon unabhängigen Tacho mit Zusatzfunktionen.
Es wäre schön gewesen, der Artikel wäre als Werbung und nicht als „Unternehmensporträt“ gekennzeichnet gewesen.
Als Unternehmensporträt sind auf TE seit langem bezahlte Beiträge ausgewiesen.
Danke für die – mir bisher nicht bekannte -Information!
Viele scheinen zu vergessen, dass man für € 7.500 bereits ein vollständiges Auto bekommt, das im Sommer vor direkter Sonne schützt, das vor dem Nasswerden bei Regen schützt und im Winter geheizt werden kann. Ein Auto das nicht umfallen kann und mit dem man besser nicht durch Parks oder Fußgängerzonen fährt.
Es ist ein sehr schickes Rad, das aber weniger ein Fahrrad ist als viel mehr ein LifestyleProdukt für Leute, die sonst schon alles haben
Produktplatzierung nach FAZ-Technik&Motor-Vorbild aus meiner Sicht, hoffe, das war ein einmaliger Ausfall. Wenn ich radfahren will, nehme ich mein altes Bianchi-Rennrad oder das auf einem solchen basierende Single-Speed, beide für wenige hundert Euros erstanden und praktisch unbegegrenzt haltbar/reparierbar. Wenn’s schneller als Tempo 30 km/h sein soll, muss die 50ccm-Simson Schwalbe (max. 60 km/h) oder die MZ RT-125 (max. 80 km/h) ran. Beide ebenfalls gnadenlos zuverlässig, anspruchslos und ewig haltbar. Im übrigen kann es nicht schaden, beim Radeln nur so schnell unterwegs zu sein, wie es die eigene Muskulatur und das eigene Reaktionsvermögen erlauben. Elektrofahrräder (eigentlich sind das ja Mofas) tragen m.E. dazu bei, dass sich die Senioren hierzulande noch weniger bewegen als ihre agileren Altersgenossen in Italien und Frankreich, die man am Wochenende regelmäßig auf dem Rennrad sieht…
Als mit 61 „Fast-Senior“ kann ich Ihnen versichern, noch über ein angemessenes Reaktionsvermögen zu verfügen. Fahre ich Fahrrad mit Elektrounterstützung schaffe ich einen Stundenschnitt von ca. 20 – 22 km/h, ohne 16 – 17 km/h. Als Student habe ich locker 27 getreten. Alles auf ebener Strecke. Wobei mein Pedelec eine trittfrequenzabhängige Unterstützung hatte (und haben wird – ich muss ein neues bauen). D.h. je schneller ich trete, umso mehr Unterstützung erhalte ich. Bei ca. 25 km/h ist dann aber ohnehin Schluss mit elektrisch. Bei Rückenwind kein Problem.
Ich glaube für viele Senioren ist die Entscheidung nicht, ein Biorad oder ein E-Rad, sondern eher ein E-Rad oder kein Rad. Wenn das E-Rad mehr Leute an die frische Luft bringt und raus aus dem Auto, dann ist das erstmal zu begrüßen.
Nützliche Dinge aus dem Freizeit und Mobilitätssektor zu promoten, ist gut, solange kommerzielle Werbung als solche gekenntzeichnet wird. Das erhöht die Leserschaft und hilft dieser Zeitung zu überleben. Win-Win.
Unternehmensporträt ist der Hinweis auf bezahlt.
Das habe ich auch so verstanden. 🙂
So wie es berechtigterweise viele Freunde eines der sicher wunderbaren Bianchi-Rennräder gibt, so gibt es eben auch viele Freunde von E-Bikes. Ich selbst als Radsfahrpurist hatte bis vor kurzem auch so einige Vorbehalte, bis ich in einem Sommerurlaub in der Pfalz die Vorzüge dieser Räder und deren Fahrspaß in den Ahr-Weinbergen und in der Eifel kennenlernen konnte. Ich wage mal zu behaupten, daß nur sehr wenige Hobby-Rennradfahrer in den Genuß kommen, in solchen Höhenlagen entspannt zu kraxeln und damit wunderschöne Radtouren nicht erleben können, jedenfalls nicht ohne Gefahr eines Herzinfarktes o. ä.. 😉
Zwischen April und Oktober nutze ich als Auto einen 1973 MB V8 ca 200 PS (350SL -C)als Fortbewegungsmittel im täglichen Gebrauch.. Die ca 1,50 EUR Super Plus bei 15 ltr auf 100 Km sind es mir wert. Das ist noch ein echtes Auto.Wenn ich in 15 Jahren knapp 80 bin, brauche ich auch kein E-Bike ,dann fahre ich Bus oder Taxe.
Schade das man sich nicht traut gleich einen Preis zu nennen.
Und mit den winzigen Alibi Schutzblechen im Regen….
Gepäckträger für die Urlaubstour?
Dienstlich nutze ich ein E-Bike, privat Biorad.
Wenn Pedelec, dann soll es gerne auch wie Pedelec aussehen und den Vorteil des Motors nutzen. Wenn schon Motorunterstützung, dann will ich nicht so extrem am Gewicht sparen sondern besser eine Vollfederung oder zumindets sichere und bequemere dicke Reifen. Insofern halte ich die Pedelecs von z.B. Riese und Müller für deutlich besser, z.B. das: https://www.r-m.de/de/modelle/delite/
Es gibt sie also noch, die gute, alte deutsche Handwerks-und Technikerkunst! Sehr schönes Fahrrad!
Siehe meinen Kommentar :“ alte deutsche Handwerks-und Technikerkunst“: MB 350 SL_C BJ 73.
Ja, beides sehr schöne Beispiele deutscher Handwerks-und Technikerkunst! 😉