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Ende des Jägerbataillons erschüttert Ungarn

Wird ohne Waffenstillstand aus der Ukraine ein neues Afghanistan?

28.01.2023

| Lesedauer: 5 Minuten
Ungarn schert erneut aus der gemeinsamen Ukraine-Front aus – Ministerpräsident Orbán stellt unangenehme Fragen zur Strategie der Nato und EU und überwirft sich noch tiefer mit dem östlichen Nachbarn. Ist ein Waffenstillstand der Ausweg aus dem Krieg?

Im Stellungskrieg zwischen der Ukraine und Russland wurde um die Jahreswende eine ukrainische Einheit praktisch aufgerieben – das 128. Gebirgsjägerbataillon aus Mukatschewo, einer Stadt mit rund 90.000 Einwohnern im südwestlichen Grenzgebiet zu Ungarn. Es ist keine Meldung, die westliche Medien erreicht hätte. Es ist der Alltag eines mörderischen Krieges; und hat doch eine besondere Bedeutung.

Fast die Hälfte der Gefallenen allerdings sind Ungarn. Der Oblast Transkarpatien wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der Sowjetunion zugeschlagen und danach Teil der daraus hervorgehenden Ukraine. Wie immer in solchen europäischen Grenzgebieten wohnt man auf dieser Seite der Grenze oder drüben, in jedem Fall hat man Verwandte und Freunde diesseits und jenseits der Grenze. Das grausame Ende des Jägerbataillons erschüttert Ungarn, das sich als Schutzmacht seiner Landsleute in der Ukraine empfindet. Der Krieg rückt näher, erfasst emotional die Bürger eines EU-Staates.

Ukraine bestellt ungarischen Botschafter ein

In diesen Tagen nehmen die Spannungen zwischen Ungarn und der Ukraine zu. Ministerpräsident Viktor Orbán habe sich »inakzeptabel« über die Ukraine geäußert, nun hat Kiew deswegen den ungarischen Botschafter einbestellt. Das hat der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko, mitgeteilt. Wie Nikolenko auf Facebook schreibt, habe Orbán vor Reportern die Ukraine mit Afghanistan verglichen und sie als »Land von niemandem« bezeichnet.

Wörter führen innerhalb von Stunden zu diplomatischen Verwicklungen. „Die Ankündigung, den Botschafter einzubestellen, stellt einen neuen Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn dar. Ungarn hat wiederholt die Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland kritisiert und behauptet, sie hätten Moskau nicht entscheidend geschwächt, während sie die europäische Wirtschaft zu zerstören drohten. Diskutiert wurde auch, ob Ungarn die Europäer zwingen wollte, Fördergelder für Budapest freizugeben,“ schreibt der Spiegel aktuell dazu. 

Anders als der Spiegel war TE dabei bei jenem Gespräch, in dem die problematischen Begriffe gefallen sind, in einem kleinen Kreis von Journalisten. Bei solchen Gelegenheiten spricht Orbán ausdrücklich frei. Es gibt keine Pressemitarbeiter wie in Berlin, die Journalisten nötigen, das Erfahrene strikt „unter 3“ zu behandeln, was bedeutet: Weder Inhalt noch Sprecher dürfen genannt werden. So macht man aus Journalisten stumme Mitwisser. Allenfalls „unter 2“ wird erlaubt – Inhalt ja, Quelle nein. Orbán sagt auf besorgte Nachfrage ausdrücklich „Eins“: „Ich stehe zu dem, was ich sage, warum sollen Sie es nicht schreiben?“

Also, was sagt ein Regierungschef unter „Eins“ in einem Land, das wegen angeblicher Verhinderung von Pressefreiheit in Europa gescholten wird?

Keine Hoffnung auf Ermattungsniederlage Russlands

Orbán zerstört die Hoffnung, dass Putin früher oder später den Krieg aufgeben werde. Immerhin stünden Präsidentschaftswahlen an, und Kriegsverlierer gewinnen keine Wahlen, auch keine manipulierten. Auch die Isolation im Westen sei Russland gleichgültig; es bestätigt vielmehr das Gefühl, dass die Welt Russland nicht verstünde und das Land allein stünde. Und Russland habe seine Wirtschaft mittlerweile in eine Kriegswirtschaft umgebaut. Der Nachschub an Waffen und Munition laufe, die Kriegsmaschine sei angeworfen. Der ungarische Ministerpräsident ist nicht der Russenfreund, als der er gerne dargestellt wird. Er sagt, er kenne deren Grausamkeit; immerhin sei 1956 der damalige Ministerpräsident und Vorgänger Imre Nagy von den Russen gehenkt worden. Aber Wissen um den Gegner sei hilfreicher als unreflektierte Selbstgewissheit.

Zur Analyse gehöre, dass es keinen Hinweis auf russische Schwäche gäbe. Es wiederhole sich nur Geschichte. In Kriegen zeige sich Russland anfangs schwach – die Folge von Korruption, Schlamperei, unfähigen Kommandeuren, monströsen taktischen Fehlern. Aber sehr bald schalte dann Russland um, mobilisiere seine Kräfte und lerne schnell. Das ist auch die Erfahrung, die die Deutsche Wehrmacht nach sensationellen Anfangserfolgen machen musste. Auch der Ukraine gelang es anfangs, Russland massive Niederlagen beizubringen. Doch jetzt trete Russland in die zweite Phase ein, gestützt auf seine industrielle Kriegsmaschine und leidensfähige Bevölkerung. Jetzt könne und werde es viele Soldaten mobilisieren – ein Vielfaches dessen, wozu die Ukraine schon rein zahlenmäßig nicht in der Lage sei. Russland spiele auf Zeit, immer, und sehe auch in diesem Krieg die Zeit auf seiner Seite. Natürlich seien High-Tech-Waffen wertvoll – aber am Ende werde der Krieg mit den Stiefeln auf dem Boden entschieden.

Aus dieser Analyse zieht Orbán seine Folgerungen. Weder die USA, und schon gar nicht die EU hätten irgendeine erkennbare Strategie außer der, den berechtigten Widerstand der Ukraine zu stärken. „Zuerst waren es 5.000 Helme, jetzt sind es schon Panzer“, verspottet er die schrittweise Eskalation der Regierung Scholz. Jagdflugzeuge werden bereits gefordert. Folge man der Logik, seien am Ende Bodentruppen unausweichlich, wenn der Ukraine eher früher als später die Männer ausgehen. 

Was ist Russlands Kriegsplan?

Aber was ist Russlands Kriegsplan? Die Eroberung der Ukraine sei es nicht – und hier fällt das Wort, das Kiew erzürnt: Unmittelbar auf eine Eroberung der Ukraine würde ein gnadenloser Guerrilla-Krieg folgen. Der Schrecken des Krieges habe jede Bereitschaft in der Ukraine zerstört, ein russlandhöriges Marionetten-Regime zu akzeptieren. „Und dann gehört die Ukraine niemandem. Es kommt zu einer Afghanisierung.“ Gerade nach der Besetzung von Afghanistan durch russische Truppen aber habe Russland seine bitterste Niederlage durch den brutalen, selbstzerstörerischen Guerilla-Krieg erlebt – der bereits schon gegen die sowjetische Besatzung bis in die 50er Jahre angedauert hat. Kriegsziele, sagt Orbán, entwickeln sich im Krieg. Seine Anfangsziele habe Russland aufgeben müssen.

Jetzt strebe Russland eine Pufferzone an, in etwa entlang der jetzt umkämpften Kontaktlinie am Donbas. Die totale Zerstörung, buchstäblich verbrannte Erde, brutale Verwüstung und Vernichtung seien zusammen mit dem Eingraben und den Befestigungen der russischen Armee der Hinweis darauf. Eine Art „Todeszone“ zwischen der westlichen Ukraine und der Nato einerseits, Russland andererseits?

Orbán sieht darin eine Chance und fordert sofortigen Waffenstillstand. Dann werde es mühsam, mit Vorbereitungsgruppen und Uno und weisen Männern, die die Verhandlungen führten. Gebiete müssten definiert, Bedingungen formuliert und ausgehandelt, Garantien zugesagt werden – ein mehr als monatelanger Prozess.

Ein derartiger Waffenstillstand allerdings werde von Kiew ausgeschlossen, das eine Rückeroberung der durch Russland besetzten Gebiete zum Ziel ausgegeben habe – ebenso wie derzeit von den USA, die sich weit weg von den Kriegshandlungen befinden. In Europa dagegen sei Deutschland der bitterste Verlierer: Es muss teures LNG aus den USA kaufen statt billiges Pipeline-Gas; es habe seine bevorzugte Stellung als Partner der USA an Polen verloren. Dort boomt die Wirtschaft, während sie in Deutschland einbricht. Deutschland leide. Sein nationales Interesse sei klar, aber es könne dem nicht folgen. Auch, weil sich die Grünen „als beste Freunde Amerikas in der deutschen Geschichte“ bewiesen hätten.

Im nationalen Interesse

Ausdrücklich bezieht Orbán sich auf Klaus von Dohnanyi und dessen Buch „Nationale Interessen“.
„Nicht Europa zählt im Falle eines russischen Angriffs, sondern nur die Sicherheit der USA! Wir werden nicht gefragt! Die wahre Gefahr für eine völlige Zerstörung Europas beruht darauf, dass Europa in erster Linie ein geopolitisches Interesse der USA ist. Europa würde im Falle eines russischen Angriffs nach amerikanischer und NATO-Strategie zum alleinigen Kriegsschauplatz, ohne jedes direkte Risiko für das Heimatland USA. Deutschland aber wäre, als vermutlich zentrale Nachschubbasis, sofortigen Raketenangriffen ausgesetzt. Die nukleare NATO bildet heute als militärische Organisation keinerlei Garantie für Europas Unversehrtheit.“

Orbán ist mit seiner Analyse in der EU ziemlich isoliert, obwohl in diesen Tagen ungarische Gripen-Jäger sogar die Sicherung des Luftraums der Slowakei mitübernommen haben, weil die russischen MIG-Maschinen der Slowakei ohne russische Techniker nicht mehr einsatzbereit sind. 

Was ist die EU für Ungarn?

Orbán lehnt den angestrebten EU-Einheitsstaat ab und bleibt beim ursprünglichen Konzept einer Vereinigung souveräner Staaten. In der Migration will er sich nicht an der Masseneinwanderung beteiligen wie Deutschland oder Frankreich; und die Ausrichtung der Gesellschaftspolitik an sexuellen Minderheiten und ihrer Privilegierung sowie Genderpolitik lehnt er zu Gunsten einer Familienorientierung ab. Der blinden EU-Begeisterung erteilt er ebenso eine Absage wie einem Austritt. Hier werden seine Sticheleien noch heftiger. In der EU gilt er als Störenfried, wird seine Absetzung durch die Kommission in öffentlicher Feindschaft betrieben. Wer in Brüssel nimmt schon Wahlergebnisse ernst?

Die Spannungen mit der Ukraine nehmen mit dieser neuerlichen Positionierung zum Waffenstillstand zu. Die Ukraine hat mit ihren jüngsten Gesetzen nicht nur den Gebrauch der russischen Sprache verboten, sondern auch der ungarischen, die ungefähr eine Viertelmillion Menschen in der Ukraine zur Muttersprache haben. Dieses Thema allerdings könne erst nach dem Krieg bearbeitet werden. Als ob es keine anderen Probleme gäbe, hat Kiew in den ungarischen Gegenden den legendären „Turul“ abmontieren lassen, eine Art Wundervogel aus Falke und Adler, ein beliebtes Denkmal. Das Sagentier symbolisiert den Gründungsmythos Ungarns. In der Ukraine darf nichts mehr an die historische Herkunft erinnern. Der ukrainische Krieg lässt alte Konflikte wieder aufleben, während junge Soldaten sterben. Im Grab sind wieder alle gleich stumm.


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236 Kommentare

  1. Warum berichtet TE eigentlich nicht über den Artikel des Pulitzer Preisträgers Seymour Hersh, der minutiös aufgedeckt hat, dass die USA im Verbund mit Norwegen die Nordstream 2 Pipeline gesprengt haben.
    Damit haben die USA Deutschland/Europa direkt kriegerisch angegriffen und niemanden scheint es zu interessieren. Wir müssen das ins Bewußtsein der Bevölkerung bringen und diese Information verbreiten. Die meisten Medien schweigen sich dazu aus und niemand weiß es.

  2. Es wird irgendwann einen Waffenstillstand und noch später eine Aufteilung der Ukraine geben. Bis alle zu dieser Einsicht kommen, müssen erst noch einige Leute sterben.

  3. Europa kann mit einem aggressiven Russland nicht umgehen. Die Entfernung Russlands aus Europa ist die einzige brauchbare Antwort. Außer Russland wollen alle in Europa Frieden. Die Eroberung fremder Territorien ist Tabu. Wer sich daran nicht hält, muss weg. Keine Touristen mehr, keine Produkte mehr, keine Exporte, keine Importe, Botschaften schließen, Russen rückführen. Bisherige Sanktionen sind keine. Da geht noch deutlich mehr. Alle russischen Banken aus Zahlungsverkehr ausschließen. Dazu Umgehungsgeschäfte durch China sanktionieren. Exportverbote für alle westlichen Waren und Dienste nach Russland, einschließlich Medikamente. Der Kreml muss richtig Druck bekommen. Dazu alle Waffenbuden im Iran wegmachen.

    • Das ist gerade im Gange. Das Ergebnis wird sein, eine Region BRICS+ die ausreichend und billig Energie hat. Wir werden den 3-4x Preis für Energie zahlen und absteigen – Faktum. Die USA wird es besser gehen.
      Die BRICS+ etablieren eine rohstoffbasierte Zahlungsform, die Trennung vom Westen wird weitreichend sein. Was wird im Westen noch produziert, wir zerstören gerade die hiesige Industrie? Asien wird uns den Rang ablaufen.
      Der Westen sitzt auf einer riesigen Finanzblase, die kurz oder lang platzen wird (Derivate mit 100 Billionen Kontrakte), unser Geldsystem wird sterben. Kaum Produktion, und kaum Rohstoffe, die unserer Währung einen Wert geben.
      und das ist die optimistische Version für unsere Zukunft

      • Nee, bis 2030 kommt der Fusionsreaktor zur Serienreife. Dann hat der Westen Energie im Überfluss, im kompletten Überfluss. Und dann wird alles laufen, was heute noch nicht rennt. Die Pessimisten denken, im Westen ist Ebbe. Richtig ist, der Westen geht technologisch voran und löst die Probleme. Davon können Russ-China-Iran-Nordkorea doch nur träumen. Die bekommen nix hin. Diktaturen bekommen nix hin. So schaut es aus.

  4. Die Rote Armee hat aber nicht alleine die Wende im Krieg gegen die Deutschen geschafft. Ohne die Waffenlieferung der Westallierten, hätte es düster aussehen können. Die Ukraine kann diesen Krieg durchaus für sich entscheiden.

  5. Ja, das erste Kriegsziel hat Russland nicht erreicht. Das zweite aber hat es in Bälde erreicht: die Afghanisierung der Ukraine. Die Restukraine ist bereits jetzt ausgeblutet. Die Elektrizitätsverteilung kann – da das urkainische Stromnetz reinste Russentechnik ist – mittelfristig nur mit russischer Hilfe wieder instandgesetzt werden. Die wird nur für teuer Geld kommen. Ein Grund mehr für die 8 Mio. in den Westen geflohenen Ukrainer, dauerhaft im Westen zu bleiben. Aus einem 40-Mio.-Staat ist ein 25-Mio.-Staat geworden (denn auch Russland hat schon jetzt rund 7 Mio. Einwohner hinzubekommen). Keine Elektrizität, keine Bevölkerung und die verbliebene Bevölkerung verheizt gerade ihre jungen Männer, also die Väter der zukünftigen Arbeitskräfte im Krieg. Es bleibt ein demografisch vollkommen zusammengebrochener, der rapiden Vergreisung preisgegebener 25-Mio.-Staat ohne Strom übrig. Die Abwanderung der jungen weiblichen Bevölkerung und damit des Rests der demografischen Hoffnung nach dem Westen ist vorprogrammiert. Ein öder Landstrich aus Niemandsland, dessen westliche Zipfel sich die ehemals dort herrschenden Staaten wie Ungarn, Polen und Rumänien einverleiben werden. Der Rest bleibt ein Vakuum, instabil, von internen Machtkämpfen zerrissen, ungeeignet, als Nato-Militärbasis zu dienen. Ja, das ist die wahrscheinlichste Zukunft der Ukraine.

  6. Orkan vergisst offensichtlich den 1. Weltkrieg. Obwoh Deutschlands Hauptstreitmacht im Westen und Süden gebunden war, musste Lenin und seine rote Armee zu den Bedingungen der Deutschen Truppen kapitulieren. Die Ukraine wurde befreit und das, obwohl Lenin immer wieder versuchte, auf Zeit zu spielen und die Kapitulation zu verzögern in der Hoffnung auf den amerikanischen Sieg.

  7. Bombardiert von Propaganda beider Seiten weiß der Michel nichts Genaues über die tatsächliche Lage. Nimmt man aber die bemerkbar sprunghaft gestiegene westliche Unruhe und das etwas panisch hilflos wirkende Hin- und Hergereise unserer Politdarsteller als Indiz, würde man auf einen bevorstehenden Zusammenbruch des Kiewer Regimes schließen müssen. Die beste Lösung, vor allem für die vielen jungen Männer und neuerdings auch Frauen dort, denen damit das Leben gerettet wäre. Und eine Ohrfeige für die Kriegstreiber, die eine solche hoffentlich politisch nicht überleben werden. Schön wärs.

  8. Das grausame Ende des Jägerbataillons erschüttert Ungarn, das sich als Schutzmacht seiner Landsleute in der Ukraine empfindet.“ Und jetzt haben wir gerade das Verhältnis zwischen Russland und den russischstämmigen Menschen in der Ostukraine verstanden. Herzlichen Glückwunsch, es hat auch nur 8 Jahre gedauert.

  9. Orban hat freilich recht, von Anbeginn an. Entweder der Westen, d. h. letztlich die Europäer, schicken Truppen in die Ukraine, dann haben wir den 3. WK, oder es kommt tatsächlich zur befürchteten Afghanisierung des Landes, ein jahrzehnte langer Gefahrenherd, denn den Russen können die Ukrainer nicht auf Dauer widerstehen, sie können nur zu Guerillas werden. Dazu kommen noch die vielen Millionen an Flüchtlingen aus der Ukraine.
    Es war nicht schlau von Putin, das Land anzugreifen, und es war nicht schlau vom Westen, sich peu à peu hineinziehen zu lassen. Die Ukraine war und ist kein demokratischer Staat, sondern ein Staat, in dem die Korruption blüht. Und es war auch nicht schlau, sämtliche anderen Sprachen der verschiedenen Volkgruppen zu verbieten. Eigentlich müssten doch dagegen die Woken und Grünen toben, wollen sie doch hierzulande ein Potpurri an Sprachen und Kulturen erzwingen.
    Das einzige, das eine Lösung darstellen kann, ist ein Waffenstillstand, bei dem die Ukrainer die östlichen Gebiete, teils überwiegend von Russen bewohnt gewesen, verlieren, und die Ukraine wird weder in die Nato noch in die EU aufgenommen.
    Bez. der EU hat Orban 100%ig recht, denn das, was die Brüsseler und Berliner wollen, ist eine Diktatur mit dem Deckmantel von Wahlen, und wenn man an die Wahl von Berlin denkt …! Gott sei Dank wollen das weder die Franzosen noch die Italiener etc., nur die Deutschen, die 250%igen! Aber da sich D. deindustrialisiert, werden alle anderen das Interesse an D. verlieren, als Zahlmeister taugt das Land nicht mehr lange.

    • Es war nicht schlau von Putin, das Land anzugreifen, und es war nicht schlau vom Westen, sich peu à peu hineinziehen zu lassen.

      das hab ich aber anders gelernt. Der Westen hat unter Bruch vorheriger Vereinbarungen die Ostgrenze seines Militärbündnisses immer weiter Richtung Osten verschoben. Die USA sind schon vor 2014 in der Ukraine aktiv gewesen (siehe Hunter Bidens hochbezahlter Burisma-Job, Joe Bidens Druck zur Entfernung eines lästigen Staatsanwalts daselbst, und Victoria Nulands berühmtes „Fuck the EU“) und haben dort u.A. eine Vielzahl von Laboren zur Bio-(Waffen-)Forschung betrieben. Gleichzeitig haben die extremen ukrainischen Ethno-Nationalisten die russischstämmige Bevölkerung im Osten drangsaliert und fortschreitend massakriert. Putin hat zuletzt mehrfach auf eine rote Linie hingewiesen, und dann schließlich losgeschlagen.
      Die Anzeichen sind deutlich dass der Westen sich nur nicht in den Krieg hineinziehen liess, sondern ihn gezielt provozierte. Dabei war er sich nicht zu schade, auch mit dem unappetitlichsten nationalistischen Gesochse zusammenzuarbeiten – denselben, die heute der ungarischen und russichen Bevölkerung den Gebrauch der Muttersprache verbieten wollen.

  10. Und das russische Gas fließt weiter unter dem Ukraine-Boden, weil Selenskyj nicht auf die Moneten verzichten kann. … Wobei die meisten Bürger noch Glauben, der Krieg werde sie nicht erreichen. Das haben alle Vorfahren der 2 deutschen Weltkriege geglaubt. Auch sie haben danach geschworen, nie wieder Krieg. Der Unterschied zu damals besteht allerdings in der Ironie das die Kriegstreiber jene sind, die in ihren Puberts-Jahren nicht oft genug die DDR besuchen , sowie auf den Straßen Mao und Ho Chi Minh Lieder dröhnen konnten.

    • und wieder hat niemand was aus der Geschichte gelernt. Es ist der größte Witz, dass die „Friedensbewegung“ der Grünen jetzt „Frieden schaffen mit Waffen“ propagiert, wie es die größten Kriegstreiber nicht besser machen könnten. Ich persönlich war nie ein Pazifist, aber im Anblick dieser naiven, dummen Kriegstreiber wie Strack-Zimmermann und Hofreiter, die selbst nie eine Waffe an der Front halten könnten, werde selbst ich zum Pazifist.

  11. Die EU denkt über Möglichkeiten zur Zensur von Ansichten nach. Das Symposium heißt:
    „Jenseits von Desinformation: Die Antwort der EU auf die Bedrohung durch ausländische Informationsmanipulation“. In einfachen Worten: Wie lassen sich in der Union alle russischen Ansichten zensieren? Zensur von EU-Bürgern.

    • Josep Borrell (EU Beamter, nicht gewählter Vertreter)
    • Stefano Sannino (EU Beamter, nicht gewählter Vertreter)
    • Raphaël Glucksmann ( formal ein gewählter Vertreter )
    • Vertreter des US-Außenministeriums (ausländische Beamte, nicht EU gewählte Vertreter)
    • Vertreter der NATO ( ein militärische Funktion, deren Teilnahme sich mir nicht erklärt.)
    • Vertreter der schwedischen Agentur für psychologische Verteidigung (Beamte, nicht gewählter Vertreter),
    • Vertreter des britischen Außenministeriums (ausländische Beamte, nicht EU gewählte Vertreter)
    • Nina Jankowicz , die Vorsitzende des Disinformation Governance Board der Zensurbehörde der USA.

    Die EU wird im zivilen Bereich also von Beamten und Ausländern komplett nach dem Muster der USA umgebaut. Mit Wahlfälschungen und, ja klar, gezielter Zensur.
    Wer zensiert, der tut das, weil ihm gute Argumente fehlen. Für mich nehme ich mit, die EU wird ein Gefängnis, aus dem ein Entrinnen wichtig, aber fast unmöglich wird.

  12. Orban’s Analyse ist durchaus einleuchtend und überzeugend. Er wirkt auf mich diesbezüglich seriöser, als das, was man aus Brüssel und Berlin dazu hört.

  13. „Audiatur et altera pars“. Danke, endlich einmal auch diese Sicht auf TE.
    Eine „Lösung“ wie in Zypern nach 1974 wäre das Beste.
    Der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld zitiert auf seinem Blog einen kühnen Vorschlag: Statt Krim sollte die Ukraine Kaliningrad haben…
    Nun ja, eine Eskalation der Dinge in Richtung nuklear ist jenseits unserer Vorstellungswelt, aber deshalb nicht ausgeschlossen (welcher General ahnte im Sommer 1914 etwas von den Materialschlachten 1916-1918?)
    Zuletzt: Die Kriegstreiber, die Putin ständig dämonisieren, unterstellen ihm inkonsequenterweise in der atomaren Frage dann Rationalität.

  14. Russland ist ein Regime, korrupt bis ins Mark, Russen leben unfrei, wie Sklaven. Wer oben schwimmt, systemnah, der lebt immer noch unfrei aber materiell gut. Normale Russen leben unfrei und arm. Wer aufbegehrt, sich wehrt, ist schnell tot oder im Knast. Straflager überall. Strafkolonien nennt sich das dort. Es sind die alten GULAGs, unverändert, ohne Zukunft. Russlands Progressive hauen ab, gründen Firmen in aller Welt, nur nicht daheim. Russlands Weg ist zuende. Es sei denn, aus Russland wird ein normales Land, mit liberaler Regierung, Freiheitsrechten, unabhängigen Gerichten und normalem Denken. So wie es in vielen Ländern Osteuropas heute normal ist. Ein Staat der andere angreift, hat in Europa keine Zukunft. Amerika hat seinen Menschen viel zu bieten. Nicht alle leben dort gut aber 90 Prozent. Aber alle leben frei, haben Waffen, können sich gegen Obrigkeit wehren. Amerika zieht Menschen an. Russland schreckt ab. Jedes Land entscheidet selbst, welchen Bündnissen es beitreten möchte. Wenn sich die Ukraine für EU und NATO entscheidet, ist das hinzunehmen. Ob es aber zum Beitritt kommt, entscheiden die Mitgliedsländer, nicht der Kandidat. Orban regiert ein Land ohne Rohstoffe, insbesondere Energierohstoffe. Ungarn braucht russisches Gas. Nur deshalb wird der offene Bruch vermieden. Mitnichten lieben Ungarn die Russen. Ganz im Gegenteil. Orban ist kein kommunistischer Funktionär. Im Gegenteil, er ist Bürgerrechtler so wie in Polen der Lech Walesa. Orban will ganz sicher keine neue Sowjetunion.

    • Amerika hat seinen Menschen Besonderes zu bieten. Etwa die Geschlechtsumwandlung, die volle Quote für PoCs (obwohl es nur 14% sind), die netten Drogenlieferanten aus Südamerika, man kommt nur wegen Quote an eine Ausbildung, Weiße werden diskriminiert und verteufelt, die Polizei knallt Bürger ab, Zensur nach allen Kräften, Wahlen werden grundsätzlich gefälscht.
      Die Leute werden erheblich zwangsweise Gen-editiert mit allen schlimmen Folgen. Die Umwelt geht zu Grunde. Es ist das größte Entwicklungsland der Erde.
      Amerika hat keinen US amerikanischen Nachwuchs mehr. Nicht einmal mehr in der Armee. Da wird man nämlich extra fett „behandelt“ – das ganze Programm von Pharma bis woke brainwashing.
      Es besteht Bündniszwang. Auch Währungszwang. Auch Truppenstationierungszwang. Auch Sanktionszwang (Sanktionen sind in aller Regel illegal.).
      Russland setzt seine sicherheitspolitischen Interessen durch. Wer es nicht glauben will, der bemerkt es langsam.
      Wer beitreten soll in EU und NATO, das wird in den USA entschieden. Mitsprache? Null. Auch die EU: Null.

      • In Amerika lebt es sich gut. Große Autos, verrückte Hobbys, Waffen ohne Ende, gute Streitkräfte, viel Platz, gute Produkte. Klar doch, Probleme gibt es auch, aber die wiegen die Vorzüge nicht auf. Freiheit ist in Amerika nicht absolut aber großzügig vorhanden. Niemand dort will mit Russen tauschen, aber viele Russen würden gern in Amerika leben. Ja, das „weiße Amerika“ steht unter Druck. In der Migration wurde viel falsch gemacht. Das lässt sich nicht verleugnen. Aber mit dem Regime in Russland, einer kompletten Staats-Willkür, will kein Amerikaner tauschen. Amerika hat durchaus harte Strafen für schwere Delikte. Aber niemand muss 12 Jahre ins Straflager, nur weil er sich zum Krieg angeblich falsch geäußert hat. Russland ist einfach nur grauenhaft. Alle, die das hier bestreiten, wollen doch selbst nie dort leben. Im Gegenteil, die sind aus Russland abgehauen und vertreiben jetzt prorussische Ansichten. Äußerst merkwürdig.

      • Schwarz-Weiss-Denken ist immer gefährlich.
        Wir erfahren viel von und über Amerika, nicht zuletzt aufgrund einer hervorragenden Staatspropaganda. Aber hier geht es nicht um „Wo-will-ich-lieber-leben“, sondern um einen Konflikt, der uns hier in D sehr leicht in den dritten Weltkrieg führen kann.
        Bei Kriegen, auch hier, geht es um Macht. Und die Osterweiterung der NATO, die seit Jahren betrieben wird, sollte bei der Beurteilung der Situation, mit bedacht werden.
        Ich befürchte, dass die USA eher D zerstören wird, als uns eine enge Bindung an Russland zu erlauben.
        Man darf in dem Zusammenhang nicht vergessen, dass sich die russischen Truppen nach der Wende komplett aus Ostdeutschland zurückgezogen haben, während die Amerikaner immer noch einige wichtige Stützpunkte in Westdeutschland erhalten haben. Rammstein ist nur einer davon und das Verhalten der Amerikaner dort, spricht Bände über ihre Einstellung D gegenüber.
        Am Ende will niemand zum Vasallen von USA oder Russland werden. Aber Russland ist nicht nur wesentlich näher geographisch an D, es hat auch die Bodenschätze, die wir hier dringend brauchen. Das sollte man nicht vergessen.

  15. Russland ist im Gegensatz zu den USA kein attraktiver Staat, kein attraktives Land – das ist der wesentliche Unterschied. Und die Russen fürchten die Konkurrenz des Westens wie der Teufel das Weihwasser.

    • Das stetige Auf und Ab in der Entwicklung bzw. der Geschichte lässt kaum etwas anderes als den Schluss zu, den Sie gezogen haben. Der Westen, insbesondere D., hat vollkommen vergessen, wie und wodurch es zu dem Wohlstand kam. Die Jungen führen ihn auf die „Ausbeutung“ der Afrikaner v. a. zurück. Klar, sie haben vergessen, wie man arbeitet, lernt, seinen Kopf anstrengt. Wenn wir noch einen annehmbaren Wohlstand erhalten wollen, dann muss die Schule fordern, dann muss Leistung belohnt werden, das Bürgergeld sofort wieder abgeschafft werden, dann müssen Rauschgiftsüchtige als Kranke behandelt werden, nicht billig ihren Stoff erhalten, dann müssen Kriminelle als solche behandelt werden, nicht gestreichelt und zu Opfern umstilisiert werden, dann muss jeder irgendetwas Allgemeinnütziges tun für seinen Lebensunterhalt, wenn er zu keiner Bildung fähig ist.
      Der Schlüssel liegt in der Leistungsbereitschaft und in der erbrachten Leistung.

  16. Der Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland in der Ukraine wäre schon längst zu Ende, wenn alle EU- + NATO- = US-Vasallen-Staaten das absolut nationalistische Terrorregime in der Ukraine in keiner Weise unterstützen, sondern komplett boykottieren würden … Wofür kämpft die Ukraine ??? Für ihre Bevölkerung, die schon zu ca. 50% ihr Heimatland vorsorglich verlassen hat ???
    Für einen durch nichts zu rechtfertigenden EU- und/oder NATO-Beitritt zu Lasten der bereits jetzt von allen Schuldnerländern der EU bis zum geht-nicht-mehr ausgeplünderten BRD ???
    Zur Erinnerung : Diplomatische Lösungen durch Waffenstillstandsvereinbarungen zwischen Russland + der Ukraine + bereits ausgehandelte Verträge wurden von den USA + GB nicht akzeptiert, sondern boykottiert + unterwandert !!!
    Ein seit Jahren pazifistisch agierendes Russland, das von den USA + der NATO hinsichtlich der NATO-Osterweiterung + der Errichtung von NATO-Basen an allen westlichen Grenzen Russlands in allen ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten getäuscht + über den Tisch gezogen wurde, wird jetzt von den USA + allen US-Vasallenstaaten in einen von den USA seit Jahren provozierten Stellvertreterkrieg hereingezogen, nachdem die absolut nationalistisch agierende Ukraine alle nicht ukrainischen (polnischen, ungarischen, russischen Bevölkerungsteile) seit Jahren terrorisiert + unterdrückt !!!

  17. Orban hat sich als ehemaliger kommunistischer Funktionär anscheinend unter der russischen Knute ganz wohl gefühlt.
    Die EU hat sicherlich keine Strategie für den Ukraine-Krieg. Umso mehr die USA, viele zentralasiatische Staaten und viele autonome Regionen im Vielvölkerstaat – nämlich den Kollaps des morschen russischen Imperiums. Und nicht zu vergessen: Auch China hat in Sibirien aus der Zarenzeit riesige Gebietsansprüche.
    Der Russischen Föderation wird`s wohl wie dem habsburgischen Vielvölkerstaat des armen Kaisers Franz Josef gehen. Es hat sich wie vorher die Sowjetunion überlebt.

    • Gehen Sie einmal auf den Blog des israelischen Militärhistorikers Martin van Creveld, da bekommen Sie einen Eindruck davon, was passiert, wenn der eurasiatische Großraum in Fetzen geht. Schon Peter Scholl-Latour wusste, dass uns diese Fetzen dann mächtig um die Ohren fliegen werden.

  18. Orban hat die Strategie-Fragen gestellt. Ihm ist dafür zu danken. TE bzw. Herrn Tichy ist zu danken, dass er Orbans Interview thematisiert, ganz im Gegenteil zu den Staatsmedien. Alle sollten einen pluralistischen Diskurs schätzen. Pluralismus hört dort auf, wo Eroberungskrieg ohne Gründe gerechtfertigt wird. Es gibt keine russische Rechtfertigung für diesen Krieg. Russland verteidigt sich nicht, weder sein Land noch sein Volk. Russland erobert mit brutalster Zerstörung fremdes Land und terrorisiert Andersdenkende im eigenen Land mit unverhältnismäßigen Strafen, weil diese die Schweinerei so bezeichnen, wie es zutrifft, als Krieg. Da gibt es nix zu relativieren.

    • Sie sind unbelesen. Die Russen haben sich aber sehr schnell die „Feuer frei“ Karte von der UNO mit der Resolution 2202 abholen können.
      Russland hat ein vitales Interesse, dass die Ukraine keine NATO Hochrüstung erhält. Man sieht ja, wozu sie es an ihren eigenen Landsleuten nutzen. Wie schlimm würde es dann wohl Fremde treffen? Russische Politik verteidigt sehr wohl ihr Land.
      Nein, der NATO wird hier und jetzt ein Ende gesetzt werden. In Afrika werden die Franzmänner bereits rausgeworfen. 11 ehemalige frz. Kolonien wollen Russlands Truppen zur Unterstützung gegen den IS, denn die nächste Runde Krieg findet in Afrika statt.
      Russland hat den Krieg noch nicht beendet. Aber die Polen verwalten bereits einen Teil der Ukraine. Den werden sie nach dem Krieg „polonisieren“. Und damit eine Eroberung unter Dach und Fach bringen. Ob Ungarn seine Siedlungsgebiete (1000 Jahre lang) in der Ukraine zurückerhält?
      Lassen Sie mich wissen, ob die USA in den letzten Jahrzehnten irgendwo einen Krieg erklärt hätten. Da gibt es nix zu relativieren. Deren Zerstörungen waren immer Kriege.

  19. Vielen Dank Herr Tychy, für diese alternative und erweiternde Sichtweise. Das würde man sich von den Medien wünschen, für die man jährlich bezahlt.

  20. An die ständig hergebeteten „Eroberungspläne“ Putins, die an die Wand gemalte „Wiederherstellung des Zarenreichs“ habe ich nie geglaubt“
    Daran muss man nicht „glauben“, da es nicht nur völlig offensichtlich ist sondern auch von den imperialen Eliten seit 500 Jahren gebetsmühlenartig wiederholt wird. Russland ist seit Ivan IV ein aggressiv expansionistisches Imperium. Und diese Doktrin hat alle Umbrüche, Revolutionen und Schwächephasen des Imperiums völlig unbeschadet überstanden. Der römische Doppeladler ist nicht umsonst noch immer das Staatswappen des Landes.

  21. Diese Sichtweise ist falsch. Die Ukraine holt seit 2014 im Donbass ihr Land zurück. Das ist legitim. Es gibt kein Recht auf bewaffneten Landraub, weder auf der Krim, noch im Donbass. Die Märchen von der Unterdrückung „russischer Menschen“ im Donbass sind Fabeln. Richtig ist vielmehr, in den beiden „Volksrepubliken“ wurden Andersdenkende brutal vertrieben, von russischen Extremisten. Beide Gebiete haben ihre Bevölkerungszahl halbiert. Das sind keine Bombenopfer sondern Flüchtlinge, die von dort abhauen, gleichermaßen nach Russland wie in die freie Ukraine, je nach dem, auf welcher Seite man steht. Nur dort bleiben will fast niemand, ausgenommen russische Extremisten und Kriminelle wie Puschilin & Co.

  22. Orbans unangenehme Fragen zur Strategie des Westens im Ukrainekrieg sind berechtigt. Zuallererst einmal ist es ein vollwertiger Krieg. Die Lüge von einer angeblichen Spezialoperation ist entlarvt, hin oder her. Seit fast einem Jahr tobt der Krieg und der Kreml lügt allen Russen frech ins Gesicht. Russland hat seine Gefängnisse (Strafkolonien) leer gemacht. Jetzt ist viel Platz für Politische. Vor 90 Jahren kam Hitler an die Macht und eroberte Europa. Jetzt haben wir einen neuen Hitler in Europa, einen Neostalinisten, der sich im Krieg mit dem gesamten Westen sieht. Das alles hat Orban auf der Rechnung. Aber sein Ansatz ist anders. Wohin soll sich der Krieg entwickeln und was leiten wir an Handlungen ab? Beide Fragen sind zwingend zu beantworten. Aber da fängt der Nebel schon an. Will der Kreml nach wie vor die gesamte Ukraine erobern und eingliedern? Oder will der Kreml die Ukraine teilen? Der gesamte Dnepr könnte aus russischer Sicht von Nord nach Süd die Demarkationslinie bzw. die neue Grenzline sein. Dann müsste noch viel Land erobert werden, vor allem die großen Städte Charkiw, Poltawa, Dnipro, Zaporishya. Dieses Szenario halte ich heute für eher wahrscheinlich wie den Gesamtansatz. Insbesondere weil sich die Probleme der Invasion vom Februar 22 nicht wesentlich zugunsten Russlands geändert haben. Der Weg nach Kyiv von Norden ist immer noch schwierig und die Ukraine hat mittlerweile bessere Artillerie und wäre wahrscheinlich vorbereitet. Außerdem ist ein 4-Seitenangriff nicht geheim zu halten. Es gäbe einen Vorlauf von mindestens einem Monat. Russlands Kriegsressourcen lassen einen Endloskrieg zu, insbesondere weil das Land zum Entsetzen der eigenen Wirtschaft bereits auf Kriegsproduktion umgestellt hat. Jetzt kommen Hunderttausende an die Front, es wird produziert, was die Front braucht, der Rest geht zum Teufel. Dieser Weg wird Russland zurück in die 80er Jahre befördern. Damals wurde die Sowjetunion vom Westen totgerüstet. Ein paar Jahre ging das noch. Dann war die Sowjetunion Geschichte. So wird es sich wieder ausgehen. Einen Waffenstillstand allein wird es nicht geben. Ohne westliche Garantien wird die Ukraine nicht einlenken. Das ist nachvollziehbar, denn Russland könnte jederzeit wieder eskalieren. So wie bereits geschehen. Seit 2014 hatten wir größtenteils Waffenstillstand. 8 Jahre später ging der Krieg erst richtig los. Nochmal wird es das nicht geben. Welche Garantien kann der Westen geben? EU, NATO, genau das wird kommen, vielleicht keine Mitgliedschaft aber ein vollwertiges Beistandsabkommen. Aus russischer Sicht ist dürfte die Ukraine dauerhaft verloren sein, auch wenn Moskau das nicht wahrhaben will. Es wird kein Zusammenleben von Ukrainern und Russen mehr geben, ausgenommen Belarus. Eine Pufferzone im Osten halte ich wie Orban für möglich. Aber wo soll die sein, am Dnepr? Niemals, denn damit würde die Ukraine ihre industrielle Basis verlieren. Donbass plus Krim als Preis für vom Westen (NATO) garantierten Frieden? Nicht unmöglich aber auch nicht realistisch. Krim plus Kerndonbass (LVR und DVR) gegen Frieden wäre schon eher möglich. Was es niemals mehr geben wird, ist eine neutrale Ukraine. Denn eine neutrale Ukraine wäre vor einem erneuten Überfall Russlands niemals sicher. Kyiv will militärische Garantien. Das ist nach diesem Krieg auch mehr als verständlich.

    • Ich teile da die Meinung im Kommentar. Was will Putin mit der gesamten Ukraine? Einen ewigen Guerillakrieg wie in Afghanistan? Er hat seine Kriegsziele mit der Übernahme der russisch-sprachigen ostukrainischen Gebiete inklusive Krim erreicht. Das verteidigt er nur noch.

      • Man hätte auch einfach mal auf die Verhandlungsangebote Putins eingehen können. Er hat es mehrfach versucht, vor der Nato-Osterweiterung gewarnt, vergeblich. Dabei war der Westen immer wieder wortbrüchig, denn es wurde Putin ja zugesichert, es werde keine Nato-Osterweiterung geben. Dennoch sind mehrere Länder der alten Soviet Union in die Nato aufgenommen worden.

  23. Je mehr die Woke Mischpoke in Brüssel und Berlin glaubt die Deutungshoheit zu besitzen, umso mehr werden Leute wie Orban Sand streuen. Für mich ist Orban das Sinnbild eines nach Kant handelnden Menschen mit sehr gut ausgeprägtem Verstand und dem Gespür für das Machbare.
    Ungarn ist nach diesem Bericht viel mehr in den Ukrainekriegdurch den großen ungarischenBevölkerungsanteil im ukrainisch/ ungarischen Grenzgebiet betroffen,als ich das auf dem Schirm hatte. Und selbstverständlich hat Orban eine Fürsorgepflicht für seine Volksangehörigen wahrzunehmen. Da gibt es nichts zu kritisieren und ist völlig normal.
    Es gibt bei den Friedfertigen halt viele die zwar fertig sind aber es mit dem Frieden nicht so genau nehmen. Der Weg, den vdL. mit Ungarn vorhat ist steinig. Das sollte Brüssel wissen.

  24. Seit mindestens 2014 rücken sie im Donbass russisch-stämmigen Menschen auf die Pelle – 14.000 Tote soll es gegeben haben – von den Verletzten und Schäden an Hab und Gut gar nicht gesprochen.
    Weshalb sollten die, wie die Ungarn, denen die Häscher des Selenskyj jetzt auf den Fersen sind, sich jemals wieder Richtung Kiew orientieren?
    Bei uns wird das Land seit Jahren auch aktiv zerstört – und die Bevölkerung angegriffen. Man „sticht“ die Indigenen, wo immer man ihrer Habhaft wird – und von oben herunter werden sie diffamiert und getriezt. Da gleichen wir Selenskyjland tatsächlich. Nur sind es bei uns die Konservativen, die im Nachteil gegen linke grüne und die von ihnen eingelassenen sind.

  25. Nach meinem Eindruck ist Orbans Einschätzung schon deswegen ein Gewinn, weil sie sich überhaupt mal ernsthaften mit den russischen, amerikanischen und anderen Motiven beschäftigt.
    Bei uns dagegen in den meisten Analysen in erster Linie auf dem Niveau schlechter Hollywood-Filme geschrieben und eigentlich nur in der Linie von gut und böse gedacht. Was mit Sicherheit kein guter Ratgeber für die Politik ist.

    • Richtig, kein Ungar will unter russischer Fremdherrschaft leben. 1956 ist allen Ungarn in schlechter Erinnerung. Ungarn und Russen verbindet nichts, weder sprachlich noch kulturell. Ungarn ist Kerneuropa, Russland ist Asien. Orban stellt aber richtige Fragen, denn die Strategie des Westens ist unklar. Was soll erreicht werden? Eine Niederlage Russlands ist ausgeschlossen. Eine Niederlage in der Ukraine wäre möglich. Dann aber müsste alles geliefert werden und auch richtig viel von allem. Ein Regime-Change in Russland ist möglich aber zurzeit nicht wahrscheinlich. Der wirtschaftliche Kollaps Russlands ist möglich aber eher 2030 als zeitnah. Dafür müssten aber andere Sanktionen her. Importverbot, Exportverbot, beides ohne Ausnahmen, kompletter Ausschluss des russischen Finanzsystems, keine Visa mehr, keine Einreise von Russen in den Westen, keine Studenten, kein Tourismus. Konsequente Bestrafung von Drittländern, die Russland beliefern. Ein solches Paket könnte bis 2025 bereits Wirkung zeigen. Russland hat Glück, dass der Westen diesbezüglich inkonsequent ist.

  26. Ohne die Unterstützung des Westens, hätte es sicher keine Friedensverhandlungen gegeben. Das hat auch Orban nicht behauptet. Dann wäre der Ukraine nur die Kapitulation und die Unterwerfung geblieben. Er spricht auch vom berechtigten Widerstand der Ukraine. Durch die Unterstützung des Westens wären die Ukrainer nun vielmehr in der Lage, überhaupt Verhandlungen führen zu können. Dies Situation sollte nun seiner Meinung nach genutzt werden, da die Situation, durch die anlaufende Kriegsmaschinerie der Russen zukünftig eher gegen die Ukraine spricht. Ein durchaus überlegenswerter und dikussionswürdiger Beitrag. Ohne den Angriff Russlands, hätte übrigens niemand sterben müssen.

  27. Herr Orban ist für mich der einzige mit geopolitischen Durchblick in der EU. Seine soziale Ausrichtung ist auf die Familie aufgebaut. Sein Ansinnen ist Schaden vom Volk wegzuhalten. Das alles wirkt verstörend auf die Grün-Woke-ist:innen. Da geht immer die Ideologie vor. Was will man :innen erwarten, von denen die aus dem eigenen Land weg gelobt werden um weiteren Schaden zu verhüten. Oft auch mit Quote, wenn wenig eigene Substanz.

  28. Danke für den informativen und realistischen Artikel.

  29. Die ständig neuen Grenzziehungen nach dem 1. WK haben bis zum heutigen Tag nur Unfrieden erzeugt. Die Vermischung der Völker trägt ihr übriges dazu bei. Und seit einigen Jahrzehnten kommen nun auch noch völlig fremde, nicht-europäide Völker und Kulturen hinzu. Jeder sollte aber wissen, wie es mit Babylon ausgehen wird.

  30. Urban ist beileibe nicht der Dummkopf, als derer er in Brüssel hingestellt wird.
    Allein seine persönliche Einstellung zu den Dingen des Alltags ist in vieler Hinsicht weitaus intelligenter als Brüsseler Schwafeleien. So ist es absolut richtig, daß Deutschland der Wirtschaftsverlierer des Ukrainekrieges ist. Allerdings ist daran auch viel hausgemacht mit dieser bodenlos dummen Partei der Grünen.
    Auch der Verlust der besonderen Beziehungen zu den USA ist schmerzhaft, zumal mit der Zuwendung der Amis zu Polen es für Deutschland nicht besonders gut aussieht. Wohin das führt, sieht man an der unverschämten Dreistigkeit Polens gegenüber Deutschland.
    Im Ukrainekrieg sind Friedensverhandlungen das mit Abstand wichtigste und jeder Waffenunterstützung vorzuziehen. Zwar ist die deutsche Panzerlieferung nur ein symbolischer Akt, weil man mit 14 Panzern nicht allzuviel anfangen kann, aber noch wichtiger wäre, den verblendeten Dummköpfen in Kiew mal ihre aussichtslose Lage klar zu machen. Der Ukraine ist am besten mit einem Waffenstillstand geholfen und nicht der Verheizung ihrer Menschen bis zum letzten Mann. Hier vertritt das Regime in Kiew tatsächlich die Interessen der USA und nicht die des eigenen Landes. Was übrigens die ganze Gefährlichkeit dieses Landstriches zeigt: Die Regierenden sind entweder Marionetten Russlands oder Marionetten der USA. Mit Westeuropa hat da niemand etwas im Sinn und eine Aufnahme in die EU wäre ein regelrecht dummer Akt.

    • Mit Trump als US-Präsident wäre es wohl zu keinem Krieg gekommen. Er hätte irgendeinen „Deal“ stattdessen ausgehandelt. Als Trump Präsident war, war überall Ruhe im Karton, Nordkorea, Iran, Israel etc.
      Die jetzige Situation hat sehr viel mit der woken Regierung in den USA zu tun.

      • Hier die Zusammenfassung der PK von vor 3 Jahren, als der Ukrainer bei Trump vorsprach und beschieden wurde, dass der POTUS größtes Vertrauen habe, dass Selenskyj die Probleme in seinem Land wie vor seiner Haustür selbst lösen könne und mit Putin verhandeln solle: https://www.youtube.com/watch?v=w3V4jPs-6Wo

    • Orban ist halt nicht „woke“ – sondern konservativ.
      Und das passt denen, die Schlösser erfinden, die sich demnächst rasch in Luft auflösen werden, halt nicht in den Kram.
      Zumal die Milliarden, die sie den EU-Steuerzahlern seit Jahren für Energie, Klima, Ukraine, Corona wie Migration und den eigenen Lebensstil in Brüssel und Straßburg aus der Tasche zogen, auch nicht mehr vorhanden sind – stattdessen die Bilanz aber weitere Schulden ergeben wird.
      Die Biege der USA Richtung Polen kam wohl mit Trump – denn statt dass man dem Deutschen im US-Präsidenten geschmeichelt hätte, hat man ihn diffamiert und politisch-medial Häme über ihn ausgeschüttet.
      Aber vielleicht stand das auch so im Skript – denn dass Merkel und die ihr Folgenden eine Plan erfüllen, muss in Anbetracht dessen, was minderklug und zum eigenen Schaden vor unser aller Augen geschieht, ausgegangen werden. Nur die Urheberschaft ist noch nicht ganz raus – Vermutungen dahingehend stehen aber schon im Raum!

  31. Am besten wärs, Orban würde, stellvertretend für die EU, die Sache in die Hand nehmen. Das wird leider nicht passieren.

  32. Ich habe als Student direkt gegenüber einer Russenkasserne gewohnt. Die Soldaten waren arme Schweine, die waren nur in der Kaserne, waren zum Teil völlig verdreckt. Ein sklavisches Verhältnis auch zu den Offizieren denen man die Tasche mit 3 m Abstand nachgetragen hat. Und sie waren Besatzungsmacht und haben sich hier alles rausgenommen. Und die Ukrainer waren direkt mit dabei als Besatzungsmacht. Null Unterschied zu den „Russen‘ aus dem Riesenreich. Die Ukraine ist primär ein Relikt der Sowjetzeit mit großen zusammengeklauten Gebieten seiner Nachbarn Polen und Ungarn. Was die Ukraine bestimmt nicht ist, ist ein Hort der Demokratie und Freiheit. Das ist ein korruptes System von Oligarchen was die Großmachtinteressen des Westens gegen die Großmachtinteressen von Russland auf seinem Territorium durchsetzt. Dazu wird die eigene Bevölkerung verheizt und das Land in eine Ruine verwandelt. Die Jugend verblutet in den Schützengräben.

    • Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Rußland und der Ukraine, nämlich den, daß in Rußland der Staat wieder das Sagen hat und nicht die Oligarchen. Es war eine der entscheidenden Leistungen Putins – wofür ihm heute schon der Platz in den russischen Geschichtsbüchern sicher ist – daß er die einheimischen Oligarchen a là Chodorkowskij oder Beresowskij entmachtet und die russische Staatlichkeit wiederhergestellt hatte. Einige Oligarchen gingen – verdientermaßen – ins Gefängnis, andere gingen ins Ausland. Der Rest zahlte dann brav wieder seine Steuern und hielt sich aus der Politik heraus.
      In den Zeiten unter Jelzin hatte der russische Staat nichts mehr zu sagen bzw. konnte nur die Interessen der Oligarchen und Mafiosi – oft ein und dasselbe – moderieren. In der Ukraine ist das heute noch so, und auch Selenskiyj ist mehr oder weniger ein Produkt des ehemaligen Oligarchen (Paten) von den Dnepropetrowsk namens Kolomoyskij. Der verhalf dem Schauspieler Selenskiyj über seinen privaten TV-Sender erst mit der Serie „Im Dienste des Volkes“ zur Popularität, wo Selenskiyj einen Geschichtslehrer spielt, der gegen Korruption wettert und – Surprise, Surprise – unverhofft ukrainischer Präsident wird. Es war auch Kolomoyskij, der mit seinem medialen und politischen Einfluß Selenskiyj zum politischen Wahlerfolg bei den Präsidentschaftswahlen verhalf.

    • Die Russen allerdings, haben Deutschland als Besatzungsmacht 1990/91 mit Sack und Pack verlassen.
      Die andere große Besatzungsmacht ist noch im Land und hat nicht die Absicht, dieses jemals zu verlassen.
      Ja, die blutjungen Rekruten, wurden bei den russischen, in Mitteldeutschland stationierten Streitkräften und bestimmt nicht nur da, fast unmenschlich behandelt .
      Ich habe sie in einem landwirtschaftlichen Großbetrieb oft als Erntehelfer erlebt.
      Verdreckt oder unsauber war keiner von denen. Dass sie in verschlissener Kleidung und Stiefeln erschienen, war nicht ihr Verschulden.

      • Sie wissen aber schon, dass sich Gorbatschow den Abzug seiner Truppen von uns hat gut bezahlen lassen – m.W. 12 Mrd. Aufbauhilfe und 7 Mrd. Darlehen?

      • Das sind peanuts für den Abzug der Besatzer. Wir geben ein Vielfaches jedes Jahr für die anderen Besatzer aus, die unsere Regierung aus unerfindlichen Gründen irgendwie nie loswerden will, trotz Straftaten.

  33. Einen Waffestillstand gib es nur mit den USA….die haben momentan kein Interesse daran. Deshalb geht der Krieg weiter. So einfach ist das.

  34. Die Alternative zu diesen kleinen Kriegen ist der große Krieg, nicht der Frieden. Das weiß auch Orban. Im übrigen hat Ungarn 1956 erlebt, wie es ist, wenn der Westen Rußland gewähren lässt. Nun kann man argumentieren, dass sei zwar für Ungarn unbefriedigend gewesen, alles andere wäre aber für Ungarn und ganz Europa noch unbefriedigender gewesen. Nur war diese Frage damals wie heute nicht von Bedeutung für die Entscheidungsträger im Westen. d.h. den USA. Anders als im Kalten Krieg sind nicht mehr die Sowjetunion und die USA die Supermächte, die andere Völker Krieg führen lassen, sonden die USA und (im Werden) China. In Afghanistan war es den USA gelungen, die Sowjetunion als konkurrierende Supermacht direkt in einen Krieg zu ziehen. Mindestens insofern trifft der Vergleich mit Afghanistan auf die Ukraine nicht, da Rußland hier nicht mehr als Supermacht agiert, auch noch nicht als Stellvertreter, aber Rußland gleitet in diese Rolle. Afghanistan war ein Erfolg für die USA, trotz ihres Abzuges. Den Abzug gab es, weil es ein Erfolg war. Die USA interessiert es einen feuchten Kehrricht, ob Frauen dort studieren dürfen oder nicht. Auch die Ukraine wird ein Erfolg für die USA werden, für Euopa sieht es da schon schwieriger aus. Aber Europa ist nun mal keine Supermacht, will es nicht sein und kann es nicht sein. Europa ist weder Nation noch Imperium, ohne UK auch ohne jede Chance, es zu werden. Die Nationen Europas können nur wählen, unter wessen „Schutz“ sie sich stellen. Und da sehe ich keine Alternative zur USA. Für das Modell der Schweiz ist Europa zu groß und noch wirtschaftlich zu stark.

  35. Die Europäer werden am Ende die alleinigen Verlierer sein, die Ukraine so oder so und damit ist dann das Thema durch, denn beide Seiten wissen doch genau, daß eine langfristige konventionelle Auseinandersetzung zu nervenaufreibend und kostentreibend ist und dann kommt der japanische Effekt, denn die Amis ja schon praktiziert haben und still sein sollten, wenn es andere wiederholen, weil sie die Nase voll haben und das Ende vom Lied ist dann auch das Ende der Globlisierung, dann können sie sich intern im Westen terrorisieren, das interessier die übrige Welt am allerwenigsten.

  36. „Weder die USA, und schon gar nicht die EU hätten irgendeine erkennbare Strategie außer der, den berechtigten Widerstand der Ukraine zu stärken“. Wenn auch nicht in allem, aber in vielem hat der Ungar recht. Der Westen, und hier besonders Europa, und da wieder Deutschland, hat die Realitäten dieser Welt verschlafen. Der Kampf um das Klima wurde von links grüner Ideologie als die höchste Gefahr für diese Welt genutzt, um das Naheliegendste und dringlichste darüber unter den Tisch zu kehren. Dieser Krieg in der Ukraine sollte eigentlich die Welt aufrütteln. Wenn nicht einmal der Besitz von Atomwaffen kriegerische Auseinandersetzungen auf hält, was sonst noch? Nicht das Klima wird in den nächsten Jahrzehnten die Menschheit mit Ausrottung bedrohen, sondern die zunehmende Gewalt und enorme Militarisierung in den größten Gesellschaftssystemen dieser Welt. Diese sollten eigentlich die Menschheit tief erschrecken lassen. Stattdessen Uneinigkeit selbst zum Friedenserhalt und zunehmende hochtechnologische Aufrüstung. Die bereits entwickelten oder noch kommenden schrecklichen Waffen, die gerade in Händen einer immer noch uneinigen und unreifen Menschheit mit bestimmten egozentrischen Individuen höchst Gefahr bedeuten, sollte eigentlich die ganze Menschheit in Aufruhr versetzen. Denn bei ihrer Anwendung werden sie alle zur absoluten Vernichtungsgefahr für jegliche menschliche Zivilisation. Der immer schneller voranschreitende technische Fortschritt, samt Energiegewinnung, Digitalisierung, Automatisierung, KI und Weltraumnutzung usw., ist ein zweiseitiges Schwert. Auf der einen Seite notwendig um unsere Menschheitsprobleme in den Griff zu bekommen, auf der anderen Seite immer näher zur Selbstvernichtung. Auch der letzte Weltkrieg wurde bereits nicht vorwiegend am Boden entschieden, sondern erst die absolute Lufthoheit über Deutschland und besetzte Gebiete samt Infrastruktur, ließen Nachschub und Rüstungsindustrie zusammenbrechen und minderte enorm auch in der Heimat den Durchhaltewillen. Mit unendlichem Nachschub der Alliierten aus einer im inneren kaum mit Kriegseinwirkung betroffenem USA Kriegswirtschaft wurden nicht nur die Truppen aus dem Westen, sondern selbst die sowjetische Armee zusätzlich gestärkt. Am Boden wurde daher, bis auf wenige Ausnahmen, das nicht mehr haltbare Territorium durch schlagkräftige und gut versorgte Truppenverbände der Alliierten mit verhältnismäßigem schnellen Vormärschen gesichert. Auch in der Ukraine wird die immer noch vorhandene einseitige Luftüberlegenheit der Russen auf Dauer kaum einzuschränken sein. Aber damit wird heute erst recht jeder Krieg entscheidend beeinflusst. Ob sich beim derzeitigen Zustand unserer Welt da ein vernünftiges „Aus“ erzielen lässt, steht wohl in den Sternen.

  37. „Ministerpräsident Viktor Orbán habe sich »inakzeptabel« über die Ukraine geäußert,“ einer Ukraine, die meiner Kenntnis nach zuletzt per neuer Gesetzeslage u.a. festgelegt hat, daß nur noch Ukrainisch zu sprechen sei, Sprachen der Angehörigen anderer Volksgruppen, so auch der Ungarn, nicht mehr zugelassen seien. Irgendwo las ich das Beispiel, daß der ungarischstämmige Kunde sich mit dem Friseur gleicher Herkunft bei Strafe nicht mehr mit diesem in der gemeinsamen Sprache unterhalten dürften. Wenn das die „westlichen Werte“ sind, die in der Ukraine verteidigt werden, dürfte dort gerade etwas grundlegend schief laufen.

    • Man stelle sich vor, ein Türke dürfte hierzulande mit seinem türkischen Friseur unter Androhung eines saftigen Bußgelds nur deutsch sprechen. Der Rassismusvorwurf würde wohl kaum lange auf sich warten lassen.

      Im Falle der Ukraine wird wie selbstverständlich mit zweierlei Maß gemessen.

      Natürlich habe dies nichts mit Nazis zu tun, auch die Wolfsangel auf den Abzeichen des Asow-Regiments würde man völlig falsch verstehen. Deutschen würde allerdings sofort der Gebrauch verfassungsfeindlicher Symbole vorgeworfen …

      • Und deswegen darf Putin dort jetzt alles plattmachen? Nun, mir gefällt auch vieles in anderen Ländern nicht. Meine Sicherheitsinteressen sind derzeit auch empfindlich gestört. Russland liegt im Korruptionsindex noch hinter der Ukraine und Nazis gibt es dort auch. Nicht nur in der Ukraine wird mit zweierlei Maß gemessen. Es spielt nur alles überhaupt keine Rolle, der Angreifer und Aggressor ist trotzdem eindeutig. Die Panzer fahren nicht Richtung Kreml und die Raketen schlagen nicht in Moskau ein. Wenn Putin vorher Angst hatte und sich Sorgen um seine Sicherheitsinteressen gemacht hat, müsste er sich jetzt ja vor Angst in die Hosen machen. Danach sieht es mir allerdings nicht aus. Er verhält sich ganz „normal“, so wie jeder Despot der seinen Willen nicht bekommt. Einen größeren Gefallen konnte er den USA im übrigen gar nicht tun. Vielleicht ist er zum Leidwesen von Europa ja zur CIA gewechselt. Welchen Vorteil Mütterchen davon haben sollte, ist mir jedenfalls ein Rätsel. Er hat wohl einfach Sch…. gebaut und wir alle, ob Russen, Ukrainer und der ganze Rest von Europa zahlen jetzt dafür die Zeche.

    • Das Sprachengesetz ist schlimm, aber es gibt noch Raum für das Russische. Selbstverständlich darf jedermann als Umgangssprache überall statt Ukrainisch ebenso Russisch sprechen, auch beim Friseur etc.Als Amtssprache gilt jedoch nur Ukrainisch. Ergo, bei offiziellen Anlässen, z.B Ansagen im Fussballstadion und im Behördenverkehr, ist nur Ukrainisch erlaubt. Für Publikationen auf Russisch gilt, dass dazu der gleiche Text zusätzlich auf Ukrainisch kostenlos mitgeliefert werden muss. In Schulen muss ab Klasse 5 auf Ukrainisch unterrichtet werden. Die Verdrängung des Russischen ist ein grober antidemokratischer Fehler von Poroschenko, den der von Haus aus Russischsprachler Selenskij geerbt hat. Mit solchen Regeln kommt die Ukraine nie in die EU.

  38. Eine prächtige, beeindruckend präzise Analyse von Orban. Ich glaube, es gibt keinen besseren Europäer unter den Regierungschefs der EU-Staaten, als diesen Ungarn. Das Problem dabei ist: die EU ist gekapert von versklavenden Globalisten und den intensiven Interessen einer eiskalten Hegemonialmacht.
    Was Helmut Kohl damals mit der EU wollte wurde von dem Machtstrategen und mächtigen Konzernen schon lange zugunsten eines EU-Zentralstaates ad acta gelegt.

    Je mehr man über die aktuelle Situation nachdenkt, umso mehr kommt man zu der Überzeugung, dass die Regierungen der EU-Staaten ihre Bevölkerungen als Kolateralschäden in einem fiesen geopolitischen Spiel mit einplanen, ganz abgesehen von der geschundenen Bevölkerung der Ukraine.
    Nochmal und nochmal: dieser Krieg war vermeidbar, aber er war gewollt!

  39. Es ist erfreulich, dass TE hier Victor Orbans Sicht auf den Ukraine-Konflikt darlegt. Auch wenn er sozusagen als Medium für die Gegenmeinung hier auftritt. Denn in Deutschland darf diese Medial eigentlich nicht vertreten werden. Aber gut, immerhin ist sie da, die Gegenmeinung auf TE, im redaktionellen Teil, nicht nur im Kommentarbereich. Eine sehr gute Ergänzung zu Herrn Goergens differenziertem Beitrag zu diesem Thema.

    Was mir persönlich schwerfällt, ist Herrn Tichys Sicht auf den Konflikt nachzuvollziehen, vergisst er doch nie das Leid der jungen Männer, die da in den Krieg geschickt werden. Natürlich hat er damit recht und sein Groll ist gerechtfertigt. Trotzdem bleibt die Gewissheit, dass es all dieses Leid, ohne die unrühmliche Rolle die der Westen in diesem Konflikt spielt, nicht gegeben hätte. Den ganzen Krieg hätte es nicht gegeben.

    Solange man nicht bereit ist, sich diese eigene Mitschuld einzugestehen und sich stattdessen in einem Narrativ der mordenden und vergewaltigenden Russen einrichtet, die andere Länder überfallen, solange wirkt das Beklagen der Opfer nur wie eine formale Geste. Das Eingestehen der eigenen Verantwortung aller Beteiligten an diesem Konflikt ist der Schlüssel zu dessen Lösung auf diplomatischem Wege. Schuldzuweisungen und Panzer werden ihn sicher nicht lösen.

    Aber auch wenn eine debiler, amerikanischer Präsident und eine minderbemittelte deutsche Außenministerin der beiläufigen Kriegerklärungen wenig Hoffnung machen, so sollten doch zumindest die wenigen konservativen Medien den Überblick nicht verlieren. TE hat dankenswerter Weise endlich erste Schritte dazu getan.

  40. Die vielen ungarischen Toten aus der Westukraine, die als Soldaten gegen Putin von Selensky in die Schlacht gezwungen wurden, werden in ganz Ungarn dazu führen, dass man die Ukraine in Zukunft noch weit mehr verachtet.
    Als jemand, der seinen 2. Wohnsitz in Ungarn hat, fühle mit den Ungarn. Ein slawischer Bruderkrieg, den die Amerikaner angezettelt haben, wird die nichtslawischen Ungarn davon überzeugen, dass der gesamte Westen kaum besser ist, als es die Sowjetunion war.
    Fangt endlich an, Herz und Verstand zu gebrauchen.

  41. Vielleicht weil Baerbocks „Versprecher“ ein paar Leute aufgerüttelt hat, weil dadurch plötzlich eine direkte deutsche Kriegsbeteiligung wahrscheinlicher wurde? Ist natürlich nur Vermutung.

    Letztlich ist es mir egal, warum irgendwer von Kriegsrhetorik auf Vernunft umschaltet – Hauptsache, er tut es!

  42. „Gerade nach der Besetzung von Afghanistan durch russische Truppen aber habe Russland seine bitterste Niederlage durch den brutalen, selbstzerstörerischen Guerilla-Krieg erlebt…“

    Genau das war Absicht der USA, die ja schon im Juni 1979, also vor dem Einmarsch der Sowjets, die Mudschaheddin ausbildeten und bewaffneten, wie Zbigniew Brzeziński 1998 in einem Interview mit «Le Nouvel Observateur» ganz offen gestand. Ich zitiere:

    „Die geheime Operation war eine ausgezeichnete Idee. Das Ergebnis war, dass die Russen in die afghanische Falle gelaufen sind, und Sie verlangen von mir, dass ich das bereue? An dem Tag, an dem die Sowjets offiziell die Grenze überschritten hatten, schrieb ich Präsident Carter: Jetzt haben wir die Gelegenheit, der UdSSR ihren Vietnamkrieg zu verpassen. Und tatsächlich, fast zehn Jahre lang war Moskau gezwungen, einen Krieg zu führen, der die Möglichkeiten der Regierung bei Weitem überstieg. Das wiederum bewirkte eine allgemeine Demoralisierung und schließlich den Zusammenbruch des Sowjetreiches.“

    Genau diese Taktik fahren die USA auch mit der Ukraine.

  43. Es ist höchste Zeit für eine neue Friedensbewegung. Die ist heute viel notwendiger als früher.

  44. Orban hat recht. Die Ukraine ist ein artifiziell als Sowjetrepublik geschaffener Vielvölkerstaat, in den Grenzen nach Zerfall der UdSSR niemals als souveräner Staat gedacht. Es hätte dennoch etwas werden können, wenn man sich um Interessenausgleich der verschiedenen Völker und Neutralität bemüht hätte, als Vorbilder Schweiz oder (komplizierter) Indien. Hat man aber nicht. Vermutlich lag es an den bitteren Erfahrungen der Geschichte. Die ethnisch ukrainische Bevölkerung hat spätestens seit dem Holodomor allen Grund, die Russen zu hassen. Das war zwar kein geplanter „Völkermord“ im eigentlich Sinne, sondern mehr Ergebnis von Größenwahn und kommunistischer Misswirtschaft, aber die Ukraine (mit all ihren Völkern) hat am meisten darunter gelitten. Und die ethnischen Russen im Donbass haben spätestens seit 2014 allen Grund, die Zentralregierung in Kiew zu hassen: 12.000 tote Zivilisten von 2014-21 nach Schätzung der OSZE. Die Krim hat seit dem Anschluss an Russland wirtschaftlich profitiert – im Gegensatz zur übrigen Ukraine, trotz aller EU-Subventionen. Die wollen also gewiss nicht wieder dem Kiewer Regime unterstellt werden, die Mehrheit der Bevölkerung in den derzeit russisch besetzten Gebieten vermutlich auch nicht. Andererseits wird die West-Ukraine niemals eine Russland-freundliche Marionettenregierung akzeptieren. Und ich halte Putin nicht für so dumm, das zu erzwingen: dann wäre er für den Wiederaufbau verantwortlich und hätte ein völlig korruptes, zerstörtes und dysfunktionales Land am Hals, dessen Bevölkerung ihn hasst. Letztlich wäre also der Friedensvorschlag von Elon Musk tatsächlich das einzig Sinnvolle. Aber wo käme man denn hin, wenn man die betroffenen Menschen selbst über ihr Schicksal entscheiden ließe???

  45. Es gab doch diesen Sommer nach 2014 erneut Referenden, sogar mit Wahlbeobachtern – und danach wurde das Land Russland angegliedert und die Grenzen Russlands nach Westen verschoben.

  46. Orbán liegt mit seiner Einschätzung zu Russlands langsamer aber kräftiger Reaktion vollkommen richtig. Und das lässt sich durch den Blick in die Geschichtsbücher eindeutig untermauern.
    Bzgl. der konservativen Positionierung Ungarns innerhalb der EU liegt er auch deshalb goldrichtig. Den Ungarn geht es in einer an Dekadenz und Korruption dahinsiechenden EU deshalb zuvorderst um den Erhalt der eigenen Nation als Schutzzone vor fremdem Einfluss.
    Die EU taugt in ihrer jetzigen Form keineswegs als Schutzmacht für irgendwas.
    Im Gegenteil: Wer einzig EU Mitglied ist und in ihr als souveräne Nation aufgelöst wird, der wird von feindlichen Mächten außerhalb der EU alsbald gefressen werden, da die EU sich nicht militärisch verteidigen kann.
    Der Nationalstaat ist die schützende Trutzburg des eigenen Volkes, der eigenen Kultur. Die EU ist hingegen ein Säurebad, dass die eigene Nation und die eigene Kultur eines jeden Volkes zersetzt und damit den Wölfen auf diesem Planeten schutzlos zum Fraße vorwirft.
    Wir brauchen die Festung Europa:
    Ein Zusammenschluss souveräner Nationen innerhalb Europas, die sich gegenseitig in einem eigenen Militärbündnis gegen äußere Feinde schützen.
    Nur so kann ein freies und demokratisches Europa langfristig erhalten bleiben.

  47. Zunächst einmal herzlichen Dank an TE, dass Aussagen wie von Orbán und Baerbock im Zusammenhang/Original wiedergegeben werden! Journalismus wie er sein sollte, aber immer seltener zu finden ist.
    So sehr ich Orbán für seine Standhaftigkeit in Sachen Migration, Familienpolitik oder die jetzige Unterstützung der Slowakei wertschätze, so wenig gilt dies für seine Politik gegenüber der Ukraine. Ausgerechnet die Ungarn möchte man ausrufen, die 1956 tapfer, aber in aussichtsloser Lage, um ihre Freiheit kämpften und am 11. September 1989, als die SPD noch um das Wohlwollen der SED buhlte, den Eisernen Vorhang durchlöcherten, verweigern jetzt der Ukraine die Solidarität.
    Hat Orbán die Säuberungen von 1945 und 1956 vergessen? Was glaubt er, wird sich in der Ukraine abspielen, wenn sie verliert? Rechnet er damit, dereinst als Statthalter von Putins Gnaden regieren zu können?
    Denn seine militärpolitische Analyse ist vorsichtig ausgedrückt für die Tonne und entstammt bestenfalls dem 18. Jh., als die „Stiefel auf dem Boden“ noch die Träger der Feuerkraft wagen – ein Mann – eine Muskete. Allerdings hat schon Napoleon diesem System seine Grenzen aufzeigte, ganz zu schweigen von Hannibal und Cannae. Mit der Einführung von Repetiergewehren und erst recht von Maschinenwaffen sind viele Stiefel auf dem Boden“ gleichbedeutend mit exorbitant hohen Verlusten. Es sei nur an Omdurman und Langemarck erinnert.
    Es waren auch nicht die „Stiefel auf dem Boden“, die die Rote Armee nach Berlin brachten, sondern ihre überragende Feuerkraft: 50% der Stiefel befanden sich nämlich in der Artillerie, dazu kam eine Panzerwaffe, die nicht nur Quantität sondern gegenüber 1941 eine erheblich verbesserte Qualität aufwies sowie eine vernichtende Überlegenheit in der Luft.
    Die Zeit arbeitet keineswegs für Putin. Er kann nur noch auf einen Zerfall des westlichen Bündnisses hoffen. Lange Kriege werden gemeinhin von der wirtschaftlich stärkeren Partei gewonnen, wenn sie den ersten Ansturm übersteht und verteidigungswillig ist.

  48. Zu „Trianon“
    In ihrem „Freundschaftsvertrag“ vom 23. Aug. 1939, hatten Hitler und Stalin, „Trianon“ wieder rückgängig gemacht und vollzogen. Siebenbürgen (Transylvanien) kam wieder zurück zum ungarischen Staatsgebiet, wo es 1000 Jahre lang gewesen ist. (genauer seit dem Jahre 1002 n.Ch.)
    Nach dem Sieg der Allierten im 2.WK, haben die Westallierten „Trianon“ wieder in Kraft gesetzt, wodurch Ungarn ein Gebiet verlor, das 1000 Jahre lang zum ungarischen Reich gehörte.
    Dies hat Orban vor einigen Monaten, den heutigen Westmächten vorgehalten, dies nicht vergessen zu haben. Daher seine Sympathien mit Putin.

    • Ich glaube nicht, dass Orbán eine Politik macht, die von Sympathien gelenkt ist.
      Als Realpolitiker weiß er , dass wenn sich Großmächte beharken, es für kleine Staaten am Rande immer auch zu deren Lasten geht.
      Ungarn ist als Binnenland auf Gedeih und Verderb auf die Energieträger aus Russland angewiesen . Kommt es da zu Störungen, wie gegenwärtige, durch die kontraproduktiven Sanktionen der EU, kann das Ungarn so in die Knie zwingen, dass sich alle seine Anstrengungen wirtschaftlich an den Westen aufzuschließen, als vergeblich erwiesen.
      Das kann einer der mit 2/3 Mehrheit wieder gewählt wurde , gerade auch nur wenige Wochen nach dem Ausbruch des Ukrainekonflikes nicht wollen.
      Orbán steht bei seinem Volk im Wort und nicht nur das, ihn leiten ausschließlich die Interessen dieses Volkes.
      Wen würde es denn Interessieren, wenn ein Ungarn von der Landkarte verschwinden würde ? Keinen , außer den Magyaren selbst.
      Das Trauma des Schandfriedens von Trianon ist heute immer noch gegenwärtig. Kein anderes am Krieg beteiligtes Land wurde durch die Siegermächte so bestraft und gedemütigt wie Ungarn. Und es gab schon damals Kräfte, die staatliche Existenz des dann verbliebenen Restungarns in Frage gestellt haben.
      Mehr als ein halbes Jahrhundert später, waren es die gleichen Siegermächte aus dem 1. Weltkrieg, die für die Ungarn 1955 keinen Finger rühren wollten und sie damit verraten haben. Für die sogenannte Ostmark von Großdeutschland, mithin der Haubtschuldige am 2. Weltkrieg, hat man 1955 den österreichischen Staatsvertrag ausgehandelt und Österreich in die Freiheit entlassen.
      Dier 2. ehemalige Reichshälfte der K&K Monarchie hat man ohne Widerstand den Russen überlassen.
      Die Ungarn haben unter der Besatzung der Russen gelitten, aber sie haben nicht weniger unter dem Verrat des Westens an ihnen gelitten. Vergessen wird weder das eine noch das andere.

  49. Wie die Panzerlieferungen jüngst medial angetrieben wurden (Spiegel) lässt tief blicken.
    Zudem sollen Meinungsumfragen verschwunden sein, die das Missfallen der Panzerlieferung nach dem Willen einer Mehrheit der Deutschen als Aussage vorwiesen.

  50. Ironie der Geschichte: 1914 wollten unsere Urgroßväter Russland in die Knie zwingen, 1941 unsere Großväter und nun scheinen wir dran zu sein. Don Quixote reitet wieder.

  51. In der Tat gibt es aus historischen Gründen, weder für Ungarn noch für Deutschland, Anlass, sich moralischen Gründen, gegen Putin verpflichtet zu fühlen.
    Der jetzige Ukraine Krieg ist auch die Folge westlichen Imperialismus allierter Mächte nach dem 1.WK und dem 2.WK.
    Die Westallierten handelten schon damals, wie Putin jetzt, mit Ländern und Völkern wie mit „einem Sack Kartoffeln“.
    Sie haben sich nach ihrem Sieg weder an Völkerrecht gehalten und auch nicht an die zugesagten Bedingungen in der Kapitulation-Vereinbarung.
    Dies ist in Ungarn noch in guter Erinnerung, was die Deutschen schon vergessen haben mussten.
    Auch die Polen haben das Verhalten der Westallierten in Teheran und Jalta, zugunsten Stalins, nicht vergessen, weswegen sie heute so vehement gegen Putin sind.
    Nachdem die britische Regierung noch kurz davor, Polen und allen Kriegsbeteilgten die Integrität der Landesgrenzen von1939 zugesichert hatte,
    rückte Churchil danach, von diesem Versprechen ab.
    Nach seinen Gesprächen mit Stalin in Teheran und Jalta,
    überlies er Stalin, jene Hälfte Polens (westlicher Teil der heutigen Ukraine) jenseits der Curzon-Linie, Teil der bis zum sowjetischen Überfall auf Polen vom 17. Sep. 1939 zu Polen gehörte,
    welche Stalin sich im Vetrag vom 23. Aug. 1939 zusammen mit Hitler von Polen geraubt hatte, durch den sowjetischen Überfall auf Polen vom 17. Sep. 1939.
    Churchill war ein hinterhältiger Lügner und Heuchler !

    Auszug aus der Ansprache von Premierminister Churchill im Unterhaus
    vom 22. Februar 1944 über sein Gespräch mit Stalin in Teheran
    über Probleme der polnisch-sowjetischen Grenze.
    Russland hat das Recht, auf Zusicherung gegen zukünftige Angriffe aus dem Westen, und wir werden alle den Weg mit ihm gehen, um dafür zu sorgen, dass sie es nicht nur durch die Macht ihrer Waffen bekommt, sondern auch durch die Billigung und Zustimmung der Vereinten Nationen.“
    Marschall Stalin und ich sprachen auch darüber und einigten uns darauf,
    dass Polen dafür, auf Kosten Deutschlands, sowohl im Norden als auch im Westen hier eine Entschädigung erhalten muss.“
    Die Westallierten handelten auch schon damals, wie Putin jetzt, mit Ländern und Völkern wie mit „einem Sack Kartoffeln“.

  52. „Ohne die Unterstützung des Westens hätte es längst Friedensverhandlungen gegeben …“

    „Der Westen“ hat nicht nur unterstützt, sondern sich auch als Kriegstreiber eingemischt, und zwar ganz konkret im April vorigen Jahres, als Selensky schon verhandlungsbereit gewesen sein soll, aber von westlichen Politikern (Boris Johnson) davon abgebracht wurde.

    „Der Westen“ hat auch die Vorarbeit zu diesem Krieg geleistet, und zwar seit ca. 30 Jahren – durch Wortbrüche und Provokationen. Dazu sollte das Buch „Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte“ von Boris Abelow Pflichtlektüre für jeden werden, der sich eine eigene Meinung bilden will. Vieles daraus (und noch manches mehr) kannte ich schon aus Peter Scholl-Latours Buch „Russland im Zangengriff“.

    Es ist an der Zeit, endlich die Vorgeschichte des Ukraine-Konflikts ins Bewusstsein zu rücken, und dabei vor allem die fatale Rolle der USA.

    • Auch an Sie nochmal der Hinweis das dieser Krieg von Russland begonnen wurde. Ohne diesen Fakt müssten wir weder über Friedensverhandlungen oder Kriegstreiber diskutieren. Im Lügen, betrügen und täuschen steht der Kreml dem weißen Haus ebenfalls in nichts nach. Selbst Chernobyl wollte man vertuschen. Wo liegt denn nun der Vorteil für Russland? Putin hat sich einfach verspekuliert und kommt aus dieser Nummer nun nicht mehr heraus. Verlierer sind nun wir alle. Es interessiert weder Biden noch Putin, ob wir nun für oder gegen sie sind. Realistisch gesehen spielt es doch überhaupt keine Rolle, was wir hier diskutieren. Ändern wird es nichts und es wird auch keine Entscheidung beeinflussen. Es ist aber trotzdem wichtig, um selbst nicht durchzudrehen.

  53. „Aber was ist Russlands Kriegsplan? Die Eroberung der Ukraine sei es nicht – und hier fällt das Wort, das Kiew erzürnt: Unmittelbar auf eine Eroberung der Ukraine würde ein gnadenloser Guerrilla-Krieg folgen.“

    Nicht in den ost- bzw. südukrainischen Gebieten, die früher Teil Rußlands waren und darum stark russisch geprägt sind. Die wurden erst bei der Staatenbildung der Ukraine als Sowjetrepublik und Teil der UdSSR durch den damaligen Volkskommissar für Nationalitäten J.W. Stalin der Ukraine zugeschlagen. Dort dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Guerillakrieg stattfinden, sondern dort sieht man Rußland mehrheitlich als Befreier. Anders verhält es sich mit den westukrainischen Territorien, die das ausmachen, was ursprünglich die Ukraine war. Es sind die Gebiete, die früher zum Großfürstentum Litauen gehörten und teilweise zur österreichischen k. und k. Monarchie gehörten. Die waren und sind in der Tat stark antirussisch eingestellt.Aus diesem Grund hatte und hat die russische Regierung auch nicht vor, die gesamte Ukraine zu erobern. Mit den ca.80.000 Kampftruppen, mit denen man Anfang 2022 in die Ukraine einmarschiert ist, wäre das auch nicht möglich gewesen, was der russische Generalstab natürlich wußte. Man wollte damals lediglich die ukrainische Regierung mit dem Einsatz und der Demonstration militärischer Macht an den Verhandlungstisch zwingen mit dem Ziel der Zusicherung, daß die Ukraine niemals Teil der NATO werden würde. Entsprechende Gespräche wurden im März auch geführt; ein Verhandlungstermin in Istanbul über die Unterzeichnung eines solchen Abkommens zwischen der russischen und ukrainischen Seite war angeraumt, und die Bedingungen für die Abzug der russischen Armee – Garantie der Neutralität der Ukraine, Sicherheitsgarantie über die Nichtaufstellung von nuklearen Atomraketen an den Grenzen Rußlands, kulturelle und sprachliche Autonomie des russischen Bevölkerungsanteils, Anerkennung der Autonomie der „Volksrepubliken“ waren vereinbart. Doch dann kam der offenkundige false flag von Bucha und anschließend der Besuch von Johnson in Kiew. Plötzlich wollte die Ukraine nichts mehr von einer Vereinbarung wissen und die Entscheidung auf dem Schlachtfeld suchen. Der Rest ist bekannt.

    • Die mehrheitlich russische Ostukraine ist der industrialisierte Teil der Ukraine und steuerte vor dem Krieg 80% zur Wirtschaftsleistung bei. Die – von der Westukraine ausgehende (Bandera-Kult) – ethnische Spaltung der Ukraine alleine ruiniert diesen Staat vollsständig, Kriegsschäden und Gefallene kommen noch dazu.

      Warum sollte jemand die nach dem Krieg vollkommen ruinierte Westukraine wollen?

  54. Ich empfehle bei der Debatte um die tatsächlichen Vorgänge in der Ukraine die Interviews und Analysen des ehemaligen US-Colonels Douglas Macgregor. Dort bekommt man aus kundiger und vor allem auch unabhängiger Quelle Hintergrundinformationen über den derzeit stattfindenden Krieg, die so ganz anders lauten als das, was in den Berichten der Mainstreammedien, leider aber zum Teil hier bei TE zu lesen ist:
    https://www.youtube.com/watch?v=t8FG34KX0h4

  55. „Schlüssige Konzepte“ von den europäischen „Eliten“ zu erwarten ist wohl etwas zu optimistisch.

  56. Die Ukrainer sind Russen und haben dieselben Methoden bei Ihrer Mobilmachung wie Putin.
    Orban und Meloni sind für mich derzeit die politischen Hoffnungsträger in Europa – alle anderen sind im Kriegstreiber Tunnel.

    • Ukrainer sind so wenig Russen wie Tschechen Russen oder Dänen Deutsche sind.

      • Bei uns hingegen ist jeder Eingereiste nach einiger Zeit „Deutscher“ – insbesondere dann, wenn er sich etwas zuschulden kommen lässt, werden sein 2. Pass wie seine Herkunft so gut wie nie erwähnt.
        Obwohl überaus auffällig ist, dass „Integration“ gar nicht stattfindet. Hat auch in der Ukraine nicht geklappt – oder? Obwohl sich die Menschen durch den religiösen Hintergrund doch näher stehen müssten als wir mit den uns Zugemuteten.

      • Ukrainisch und Russisch sind schon mal sehr ähnliche Sprachen. Die verstehen sich besser als Preußen und Bayern. Jeder echte Ukrainer wird das aber bis aufs Blut bestreiten.
        Ähnlich siehts übrigens zwischen Tschechen und Slowaken aus, deswegen haben die sich auch getrennt.

        In Deutschland wird das alles nicht verstanden. Und das ist nicht gut so.

      • Die Unterschiede zwischen Ukrainern und Russen sind ungefähr so groß wie zwischen Friesen und Oberbayern. Wenn beide versuchen würden, sich ausschließlich mittels ihrer Dialekte zu unterhalten, würden sie sich nicht verstehen genau so wie ein Berliner unmöglich Berner Schwyzer Sprache verstehen kann, wenn er sie nicht quasi als Fremdsprache gelernt hat.

  57. Wir kommen jetzt an den Punkt, wo die Weiterführung des Krieges nach der Logik des „Sollen alle Mühen, alle Kosten vergeblich gewesen, sollen die Opfer umsonst gestorben sein?“ droht.

    Das heißt, die eigentlichen Kriegsgründe und Kriegsziele – egal wie realistisch oder illusorisch sie von Anfang an waren – treten in den Hintergrund, die Fortführung des Krieges bekommt eine Eigendynamik aus sich selbst heraus, weil die vreantwortlichen Politiker die Abrechnung scheuen.

    Was hat das gekostet, wie viele sind gestorben, wäre das nicht mit weniger zerstörten Leben und zu geringeren Kosten gegangen?
    Der Spielraum für Kompromisse wird kleiner, weil die Politiker beider Seiten am Ende den gezahlten Preis werden rechtfertigen müssen.

    Wir liefern Panzer, weil der Ukraine die Panzer ausgegangen sind.

    Was machen wir, wenn der Ukraine die jungen Männer ausgehen?

    Wollen wir (wieder) den totalen Krieg?

    Wenn nein, wo ist die Exit-Strategie?

    • Und zufällig beherbergt gerade jetzt der gesamte europäische Kontinent Waffenvorräte, die für eine globale Konfrontation, für einen Weltkrieg bestimmt sind.
      Die Geschichte ist ja – wie jeder weiss – aus Zufällen entstanden.(Ironie aus.). Wir erlebten und erleben eine massive Militarisierung der europäischen Völker, die uns gar nichts bringt.

    • Die Frage ist doch hinsichtlich der nach Deutschland Einreisenden ähnlich gestellt worden und von jungen Naiven so beantwortet:
      wir nehmen alle!
      So versprachen auch vdL wie Baerbock bereits, dass „wir“ bis zum letzten Blutstropfen für Selenskyj einzustehen haben!

  58. Eine sehr nachdenkenswerte Perspektive. Danke für den Bericht. Afghanistan scheint insgesamt sehr weit hergeholt. Kein Wunder, dass Kyiv, wo Orban nicht gerade populär ist, sich auf den Schlips getreten fühlt. Militärisch scheint die Einschätzung besonders spannend zu sein, ob und wann es für Russland, und gleichermaßen für die Ukraine, einen Erschöpfungspunkt gibt. Es besteht die Gefahr, dass den Ukrainern tatsächlich viel früher der Kampfgeist ausgeht. Dies ist nur sekundär eine Materialfrage. Es geht um die Bereitschaft zu sterben, und die weitere Zerstörung des Landes in kauf zu nehmen. Auf russischer Seite muß man auch zweifeln, wie viele Strafgefangene, Wagner-Milizen, oder Kadyrov-Kämpfer, noch zu mobilisieren sind. Zur Frühjahrsoffensive kommen keine besser ausgebildeten und motivierteren Russen, und wahrscheinlich auch keine effektivere Nachschuborganisation. Der amerikanische und der britische Geheimdienst wissen darüber vielleicht mehr. Wieviel der BND zu strategisch relevanten Erkenntnissen beitragen kann ist unbekannt. Deshalb die Hoffnung, dass Moskau sich mit einem relativ kleinen Sieg, Krim und Landverbindung, zufrieden geben könnte, einem Waffenstillstand zustimmt, und damit den Krieg zu Ende bringt. Ich nehme an, dass dieses Thema ausschließlich zwischen Ukraine/USA und USA/Russland besprochen werden kann. Wir werden sicher nicht gefragt, wie wir auch zu den Sanktionen nie wirklich gefragt wurden. Sie wirken aber mittel- und längerfristig härter als Orban annimmt, und, sie sind eine existentielle Bedrohung für Putin, politisch und vielleicht sogar persönlich. Die Förder- und Transportkapazitäten für Öl, Gas und andere Rohstoffe sollen bereits aus Ersatzteilmangel zurückgehen. Selbst die Rüstungsindustrie soll an Chipmangel leiden. Die Mehrheitsbevölkerung, immer noch stark vom homo sovieticus geprägt, braucht Arbeit, Gesundheitsversorgung, Schulen, Infrastruktur und Renten. Ich weiß nicht wie weit und wie lange Moskau das alles noch herunterfahren kann, trotz der tatsächlich hohen Leidensfähigkeit der Russen. Dohnanyi hat natürlich recht, dass Russland unser Nachbar ist und bleibt. Deshalb hatten wir auch schon vor dem Ukrainekrieg eine ander Perspektive zu Russland als die USA. Wir wollten den „Neuen Eisernen Vorhang“ nicht, aber wir können ihn uns nicht wegwünschen. Ob und wann ein anderes Regime in Moskau einen Neuanfang für friedliche Koexistenz und prosperierende Wirtschaftsbeziehungen möglich macht, ist nicht absehbar. Vom Baltikum über Polen bis Moldawien, und in der Ukraine, wird Russophobie für Jahrzehnte ein gewichtiger politischer Faktor sein. Wir werden uns dem nicht entziehen können. Ungarn auch nicht. Ungarn ist mit seinem BNP pro Kopf bei ungefähr der Hälfte des EU-Durchschnitts, und etwas mehr als ein Drittel des deutschen kein Schwergewicht. Es kann aber ein wichtiger und wertvoller Katalysator für einen unionspolitischen Paradigmenwechsel in der EU sein. Ich würde mir wünschen, dass Ungarn (wie Polen und andere) nicht nur kritisieren, sondern konkrete unionspolitische Gegenvorschläge auf den Tisch legen und dafür auch andere Länder finden, die keinen EU-Bundesstaat wollen, und die sich auch nicht immer, und immer wieder, für ein paar Silberlinge von den links-progressiven Eurokraten den Schneid abkaufen lassen wollen.

  59. Der einzige Regierungschef mit Verstand ist in Europa, so traurig es ist, Orban. Wenn ich das mit der deutschen Regierungstruppe vergleiche, dann kommen einem die Tränen. Orban für Ungarn, Scholz und Baerbock für die USA und ihre Vasallen. Das ist die Wahrheit, aber die alternativen Medien sind auch schon, warum auch immer, in diesem Krieg ganz auf Regierungslinie. Kein Wort dazu, warum es überhaupt zu diesem Krieg gekommen ist, er ist jetzt einfach da, vom Himmel gefallen, und der den Krieg erst provoziert hat, ist jetzt der Gute, statt ihn dafür zu verurteilen. So gut wie jedes Wort Orbans ist wahr, aber keiner will mehr im Westen die Wahrheit hören.

    • Die Regierung will auch die Wahrheit über das komplette Scheitern der Energiekrise und die katastrophalen Folgen der Corona-Maßnahmen nichts wissen, sie folgt lieber fragwürdigen Ideologien und Ansichten, lässt gemäß dem von Merkel angesprochenen post-faktischen Zeitalter die klaren Fakten, Zahlen und Studien außer acht.

    • Also wenn ich die Kommentare zu diesem Artikel lese, habe ich im Gegenteil den Eindruck, dass – zumindest im TE-Forum – so langsam ein Umdenken einsetzt.

      Anfangs war ich entsetzt über die einseitigen Artikel auch hier auf TE, und erst recht über die vielen kriegsaffinen, einseitigen Kommentare. Las sich alles wie Mainstream.

      Wenn jetzt Nachdenklichkeit um sich greift, umso besser. Da die deutschen politischen „Führer“ keine Vernunft zeigen, wird es Zeit für eine neue Friedensbewegung – je eher und je größer, desto besser. Bevor es zu spät ist!

    • Es ist keineswegs traurig, dass Herr Orban der einzige Regierungschef mit Verstand in Europa ist! So bekommen die Europäer – insbesondere die Deutschen – wenigstens noch das Gefühl, dass es noch normal denkende Regierungen in Europa gibt. Vergessen wir bitte nie, dass es die Ungarn waren, welche den eisernen Vorhang zum Einsturz brachten, währen die grün/roten Marionetten speziell in Deutschland noch stramm hinter ihren Dogmatikern marschierten! Deren Gelaber in diesen ereignisreichen Tagen kann man nie vergessen, auch deren Namen nicht! Und je mehr Herr Orban von unserer Regierung, den schleimenden Medien des ÖRR und den Möchtegern – Falken der EU mit Dreck beworfen wird, um so sympathischer wird er mir.

  60. Wenn man sich die Karten betrachtet, wie die Ukraine sich aus anderen Ländern und dann aus der Sowjetunion heraus bildete, kann man sich auch so seine Gedanken machen: https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/bpb-Karten-Ukraine_03b.pdf
    Aber solche Betrachtungen fehlen in der Beschreibung dessen, was geschieht, vollkommen! Das Völkergemisch, dass sich dort auf Grund und Boden zusammengefunden hat soll jetzt weg von jeglicher eigenen Kultur in etwas anderes gepresst werden, was noch niemals auf der Welt zu einem guten Ausgang hat führen können!
    Inwieweit die Zahlen für die einzelnen dort lebenden Ethnien heute noch stimmig sind – wer kann das schon wissen? https://www.goruma.de/laender/europa/ukraine/bevoelkerung-staedte

    • „Aber solche Betrachtungen fehlen in der Beschreibung dessen, was geschieht, vollkommen!“

      In der mainstreammedialen Betrachtung fehlen ALLE relevanten Fakten zum Ukraine-Konflikt, die eine vernünftige Beurteilung erlauben würden, vor allem die Fakten zur 30-jährigen Vorgeschichte seit der Deutschen Wiedervereinigung. Diese Geschichte besteht im Wesentlichen aus Wortbrüchen, Provokationen und Einmischungen des Westens.

      Danke übrigens für den Tipp mit der Karte. Wusste ich auch so noch nicht, deshalb sehr interessant!

  61. Ich habe es zu Beginn des Krieges geschrieben und schreibe es jetzt wieder: Dieser Krieg ist kein militärischer, sondern einer der Kulturen. Auf der einen Seite Multikulti, Globalismus, Queerness, Wertelosigkeit und Feminismus, auf der anderen Seite Leitkultur, Nationalismus, Familie, Traditionen und Männlichkeit.

    Mich stößt der Westen ab, weil ich sehe, was westliche „Werte“ in der Realität bedeuten. Für mich ist der Westen degeneriert, eine Seifenblase, die nicht überlebensfähig ist, weshalb die Spirale der westlichen Absurditäten von Tag zu Tag mehr eskaliert. Daher fühle ich mich in diesem Konflikt zu Russland hingezogen.

    Davon abgesehen sehe ich die Ursache dieses Krieges in der Nato-Osterweiterung.

    • „Dieser Krieg ist kein militärischer, sondern einer der Kulturen. Auf der einen Seite Multikulti, Globalismus, Queerness, Wertelosigkeit und Feminismus, auf der anderen Seite Leitkultur, Nationalismus, Familie, Traditionen und Männlichkeit.“

      Wobei es das heutige Rußland ist, was die letztgenannten Dinge verkörpert. Das Paradoxe ist, daß das Land heute der Bewahrer dieser Werte ist, die hier im Westen in seiner dekadenten Endphase konsequent mißachtet und zerstört werden und Rußland wegen dem Weigerung, sich dem Westen in dieser Entwicklung unterzuordnen, bekämpft und zerstört werden soll.

    • Ein bisschen einseitig. Putin ist keineswegs der Verteidiger des christlichen Abendlandes, sondern letztlich auch nur ein korrupter Autokrat. Dennoch stimme ich teilweise zu. Zu Kriegsbeginn stand ich auf dem Standpunkt, dass uns das Ganze nichts angeht und man sich einfach heraushalten sollte. Mittlerweile sympathisiere ich auch eher mit den Russen, aus verschiedenen Gründen. Zunächst habe ich mich mehr mit den Hintergründen des Krieges beschäftigt (Unterdrückung der russischen Bevölkerung in der Ukraine, zunehmende Aufrüstung durch die NATO), dann die extrem fordernde Art von Selenskyj, Melnyk & Co. und schließlich die unerträgliche Arroganz, Größenwahn und Heuchelei auf Seiten der NATO-Vertreter von Washington bis Warschau. Zudem dürfte nach den letzten drei Jahren klar sein, dass die „westlichen Werte“ wie Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung nur hohle Phrasen sind. Letztlich unterscheidet sich der Totalitarismus der Systeme immer weniger, nur noch die dahinter stehende Ideologie. Somit kann mehr Multipolarität und Konkurrenz der Systeme nicht schaden. Vielleicht besinnt sich ja der Westen dann irgendwann doch auf das zurück, was ihn stark gemacht hat, statt idiotischen Ideologien zu folgen und jegliche Freiheit zu unterdrücken.

    • Der Westen IST degeneriert, keine Frage. Und die „westlichen Werte“ sind zur Farce geworden, auch das ist wahr.

      Aber um einen Krieg der Kulturen handelt es sich nicht, auch wenn Sie die Ursache dieses Krieges völlig zutreffend in der NATO-Osterweiterung sehen.

      Aber eben deshalb ist es wieder einer der üblichen von den USA lancierten Kriege, in denen Stellvertreter ihren Kopf hinhalten „dürfen“ für die geopolitischen Interessen der USA – diesmal die Ukraine und Europa, hier insbesondere Deutschland.
      Ich glaube nicht, dass die kulturellen Unterschiede in diesem Zusammenhang eine nennenswerte Rolle spielen. Aber das ist auch egal. Dieser Krieg muss enden!

    • Die „Osterweiterung“ der NATO spielt für Russlands Motiv, Krieg zu führen, keine Rolle. Den Russen sollte immer klar gewesen sein, dass praktisch alle nicht-orthodoxen Völker Europas und auch einige unter der Orthodoxie (Griechen, Bulgaren, Rumänen) sich sofort dem Westen zuwenden würden, sobald sie sowjetischer (also russischer) Besatzung entkommen sein würden. Daher ist das Gerede von der Ostwerweiterung Unsinn. Alle Völker können, wenn sie das wollen, einem Bündnis beitreten – auch Russland hätte in die NATO eintreten können. Nun hat das – de facto – die Ukraine getan. Klar hatte sie alles Recht der Welt dazu.
      Russland bietet kulturell keinerlei Gegensatz zum dekadenten Westen. Die traditionelle Familie hat in Russland der Kommunismus zerstört, das Land ist voll von alleinerziehenden Müttern, die Geburtenrate der ethnischen Russen ähnlich niedrig wie die im Westen. Männlichkeit? Auch in Russland gibt es längst eine postheroische Mittelschicht, die nach der allgemeinen Mobilmachung in kilometerlangen Schlangen an der Grenze zu Finnland anstand. Nationalismus? In Russland mit seinen sibirischen und kaukasischen Minderheiten ein dünnes Eis. Nicht umsonst nennt sich das Land „russländische Föderation“ und nicht einfach „Russland“ oder „Bundesrepublilk Russland“. Die Russen selbst mögen einen Nationalstolz für Russland empfinden, für die Minderheiten gilt das nicht. Männlichkeit? Feminismus ist ein Wohlstandsbegleiter, es gibt ihn nur in Gesellschaften ohne Notwendigkeit harter Arbeit und des Kampfes. Und da war Russland auch unter Putin auf einem stark westlastigen Kurs.
      Ihrer Beschreibung des Zustandes des Westens stimme ich gerne zu. Warum Sie aber Russland sich als Heilmittel und Gegenstück phantasieren, ist mir schleierhaft. Als ich 2018 in Russland war, habe ich gleichen Degenrationserscheinung wie im Westen gesehen, allenfalls 20 Jahre hinterher, dazu enorme Wohlstandsunterschiede. Der Unterschied zwischen Kleinstädten in der weiten Provinz und Moskau ist etwa der gleiche wie zwischen Ostvorpommern und München. Genau das gleiche, wie in Ostdeutschland. Auch hier werden die von der DDR geprägten Kohorten allmählich schwächer, die Nachgeborenen sind so „verwestlicht“ wie ihre westdeutschen Altersgenossen. Statt CDU mit absouter Mehrheit oder AfD bei 40 % regieren beinahe überall die Grünen und SPD mit, und jede Wahl macht sie stärker. Ostdeutschland als Modell eines nicht-dekadenten Deutschlands, das ist Vergangenheit. Und das gilt auch für Russland. Denn wenn es anders wäre, stünden die russischen Panzerspitzen längst an der Weichsel. Die heutige russische Armee hat mit der Roten Armee des 2. Weltkrieges so wenig zu tun wie die Bundeswehr mit der Wehrmacht.

      • Ich habe Kollegen aus Lettland, Rumänien, Mazedonien,,Finnland oder Bulgairen. Nicht einer von denen, nicht ein einziger, will etwas mit Russland zu tun haben, geschweige denn zurück unter russische Vorherrschaft. Weil sie die Russen kennen, seit Jahrhunderten. Die Türken wiederum sind kein Teil des Westens und sollten nicht in der NATO sein.
        Ich bin keineswegs ein Anhänger der NATO. Aber das Gegenteil zu ihr ist weder eine Unterwerfung unter Russland noch Wohlstandspazifismus. Wenn Deutschland aber genug für seine nationale Sicherheit täte, um nicht mehr auf die USA angewiesen zu sein und in Lage wäre, sie von selbst zu garantieren, wären Renten für Kinderlose von 2000 € im Monat nicht drin. Diese schlichte Erkenntnis treibt etlich zu Russland, das uns kostenlos schützen soll. Das hat es aber noch nie getan und ich wüsste als Russe auch nicht, was ich mit deutscher Unterwerfung anfangen sollte.

  62. Es wird mit Gewalt bei der ungarische Minderheit rekrutiert. Sie werden bei der verlustreichen Schlachten eingesetzt. So kann man auch eine Minderheit vernichten.

    • Dient eigentlich die Gewalt gegen Minderheiten auch der Verteidigung der „westlichen Werte“, für die die Ukraine von den MSM so hochgejubelt wird?

  63. Weil Orbán jetzt seine Analyse präsentierte.

    • Glaube ich nicht. Sondern weil TE gelernt hat, dass es angemessen für ein kritisches Medium ist, auch unterschiedliche Meinungen zu einem kontrovers diskutierten Thema zuzulassen, was ich übrigens ausgezeichnet finde.

      • Ich finde die Artikel von Herrn Spahn interessant, weil sie sehr interessante Kommentare mit sich bringen, aus denen ich manchmal mehr erfahre als aus den Artikeln über das Thema in TE und anderen Medien. Ich muss aber zugeben, dass ich diese Artikel letzten meist nur durchschaue und gehe direkt zu den Kommentaren.

  64. Sowohl v. Dohnaniy, als auch Orbán finden meine Zustimmung. Auch (seltene) Stimmen aus dem Pentagon, wie jene von Vad und Kujat sind von Bedeutung. Krieg „um jeden Preis“ ist vor allem bei solchen beliebt, die keinerlei Begriff von ihm haben, wie auch bei solchen, die weit genug von ihm entfernt sind. Kriege werden nicht mit der „besseren Moral“ gewonnen. Auf den Grabsteinen der für immer Verstummten nennen die menschenverachtenden Hochmütigen sie dann „Helden“. Welch unerträgliche historische Ignoranz – das Hamsterrad der ewigen Verantwortungslosigkeit: es geschehe „Recht“, auch wenn alles darüber in Trümmer fällt.

    • Vor Kurzem wollten aber welche hier in Deutschland die Denkmäler solcher zum Heldengedenken aus den beiden Weltkriegen noch dem Erdboden gleich machen.
      Ist das nicht seltsam, mit welcher Doppelmoral hier inzwischen Propaganda betrieben wird? Auch hinsichtlich dessen, dass man dort gegen einen Aggressor seine Grenzen verteidigen soll, von den USA wie der EU bezahlt und ausgerüstet, da Selenskyjs Kriegskasse nie gefüllt war, die Grenzen innerhalb der EU mitsamt der EU-Außengrenze aber so gut wie aufgegeben hat – und nun in den Ländern selbst bald Straßenzug um Straßenzug verteidigen wird müssen – was man nicht tut und auch nicht kann – wie die Böllerei in Berlin und anderswo gezeigt hat.
      Ausnahme auch hier: Ungarn mit Orban, der gar keine Liste mit ausländischen Straftätern beginnen muss – denn es gibt sie schlicht nicht. Auch sind keine Tag für Tag erstochenen Landsleute zu betrauern.

  65. Der größte Irrtum der Deutschen wird in diesem Leitartikel Tichys erneut deutlich: Nur wir – sonst keiner in Europa – haben eine Sehnsucht nach Kriegslosigkeit. Nur wir sind bereit, uns für die Abwesenheit von Krieg demütigen zu lassen oder unsere Würde aufzugeben, unser Land anderen zu überlassen oder uns anderen zu unterwerfen. Nein, vor der Auslöschung haben wir Deutschen dabei keine Angst, sie geschieht schleichend, offen und gleichgültig gebilligt, jeden Tag, über den Gebärverzicht. Ein Drittel der Deutschen haben wir so in 50 Jahren wegbekommen, in weiteren 50 werden wegen der Expotentialiät demographischer Entwicklungen weniger als ein Viertel so viel Deutsche als wie 1970 dasein.
    Unsere Kriegsangst ist anerzogen und moralisch. Daraus ergibt sich das stete Flehen um einen Waffenstillstand. Doch der wird nicht kommen, weil er keinem nutzt.
    Orbán hat Recht, dass es in den nächsten Jahrzehnten (!) keinen Frieden in Osteuropa geben wird. Das Wort „Afghanisierung“ ist dabei Unsinn. Der Konflikt in Afghanistan ist kein ethnischer, auch wenn es ethnische Konflikte dort schon seit 1000 Jahren gibt. Der Krieg von 1979 bis 2021 war kein ethnisch befeuerter, sondern ein Abwehrkampf gegen Verwestlichung. Erst jetzt, nach dem Abzug des Westens, dürfte er sich allmählich ethnisieren, da der gemeinsame Feind fehlt.

    Was der Ukraine droht, ist eher eine Art „Jugoslawisierung“ oder Balkanisierung. Östlich der Moldau und Weichsel hat es seit der Großen Völkerwanderung noch nie ethnisch geschlossene Gebiete großer Ausdehnung gegeben. Die Batschka oder Galizien waren bis 1941 extrem multiethnisch, oft wechselte die Sprache von Dorf zu Dorf. Erst der 2. Weltkrieg und die brutalen Massenvertreibungen infolge von Jalta haben das geändert – aber nur da, wo Deutsche und Polen betroffen waren. Wenn die Ukraine sich künftig als kulturell rein ukrainischer Staat definieren will, muss sie entweder auf 60 % des Territoriums von 1990 verzichten oder aber zu ähnlichen Vertreibungen und Zwangsukrainisierungen greifen, wie wir sie zuletzt im Elsaß nach 1918 oder in den deutschen Ostgebieten nach 1945 erlebt haben. So etwas kann man im Grunde nur in und mit einem Krieg machen – und darum werden weder Russen noch Ukrainer damit aufhören, egal wie sehr Deutsche sie darum anflehen.

    Wir Deutschen müssen endlich lernen, mit diesem Krieg zu leben. Wir sind längst Partei auf Seiten der Ukraine. Das wird vor allem Russland nicht mehr revidieren. Aus dieser Situation ist daher zu fragen, was dabei deutsche Interessen sind. Letztlich auch das, das Land als Vorhof Deutschlands nach Osten zu sehen. Die Linie Astrachan-Archangelsk war immer viel zu ambitioniert, eine von Nikolajew nach Kiew hätten wir schon mit mehr Klugheit 1943 Stalin abtrotzen können. Aber dumm waren unsere Politiker damals und dumm sind sie heute. Nur, mit einem Waffenstillstand werden die Russen uns nicht davonkommen lassen. Deutsche Soldaten am Dnjepr – was nach dem 2. Weltkrieg undenkbar schien, wird 2024 schon Wirklichkeit sein. Und besser, dieses Land fängt an, damit zurechtzukommen. Überlasst das nicht den Idioten der Grünen und SPD.

    • „Der größte Irrtum der Deutschen wird in diesem Leitartikel Tichys erneut deutlich: Nur wir – sonst keiner in Europa – haben eine Sehnsucht nach Kriegslosigkeit.“
      Wirklich? So etwas kann nur jemand schreiben, der den Krieg nur aus dem Fernsehen kennt. Ich bin mir sicher, dass auch Sie sich nach „Kriegslosigkeit“ sehnen werden, wenn Ihr Haus von einer Rakete getroffen wird oder Panzer durch Ihren Vorgarten rollen. Krieg ist keine Hollywood-Veranstaltung, sondern ein Blutbad, dessen Schrecken sich die vielen kriegsbefürwortenden Sofahelden auch nur annähernd vorstellen können.

      • Ja, und? Die Teilnahme am Straßenverkehr ist auch gefährlich. Kriege sind gewiss nicht „schön“, aber eine Verpflichtung zum Pazifismus wird nur in Deutschland empfunden. Dabei haben 99 % der unter 75ährigen (also vermutlich 90 % der gesamten Gesellschaft) persönlich nie einen Krieg erlebt.
        Geschossen und gestorben wird derzeit in der Ukraine. Und dort schreit niemand „Frieden!“ oder „Waffenstillstand!“
        Aber hier in Deutschland schon. Warum das so ist, darum ging es mir.

    • Wie kann man über demographie schwätzen und den Krieg gutheißen. Deutschland hat in der Ukraine de facto kein Interesse. Selbst die landwirtschaftlichen Gebiete sind von niederländischen Bauern gepachtet, die haben ein fundamentales Interesse an der Ukraine. Definieren sie mal das deutsche Interesse? Deutschland hat seine eigenen Probleme demografischen Natur wie sie zu Recht feststellen. Daran sollte man arbeiten. Ansonsten verheizt Russland gerade seine ethnischen Minderheiten und „überschüssigen“-reines frauen-männer-verhältnis in den relevanten Altersgruppen.

  66. Es wunderte mich von Anfang an, wie irgendwer glauben konnte, die Russen liesen sich durch die hohen Verluste und das Scheitern ihrer zahlenmäßig winzigen „Kleingruppentaktik“ ohne massierte Hauptstoßrichtung am Anfang der „Operation“ entmutigen. Orban hat das gut beschrieben: am Anfang geht alles einmal schief wg. Dummheit, Korruption, Materialmängel, schlechter Ausbildung usw. Recht schnell zeigte sich doch, dass hier keine Massenaufopferung à la Stalingrad passieren sollte, sondern dass der russische Generalstab sein Unvermögen einsah, weitere hohe Verluste – auch bei Qualitätsausrüstung – vermied und sich auf eine Position, die Handlungsfähigkeit erhielt, zurückzog. Es gibt also (jetzt) ein hohes Maß an Realismus bei der russischen Führung – also gibt es auch Raum für Verhandlungen. Wenn Russland einen cordon sanitaire in der Ostukraine akzeptiert, so sollte man hierüber verhandeln. Es ist das Wesen eines Krieges, dass technologische, taktische und führungsmäßige Erfindungen und Kniffe jeweils nur einen kurzen Zeitraum der Überlegenheit verschaffen; der Gegner lernt schnell dazu und entwickelt seinerseits die Dinge weiter. Genau das ist doch mit dem Einsatz von Drohnen passiert. Am Anfang schienen die Russen hier fast hilflos und nun peinigen sie ihrerseits die Ukrainer damit. Durch ihrer (anscheinend, wir wissens nicht genau) niedrigeren Verluste erhalten sie außerdem mehr kampferprobtes Personal am Leben, das seinerseits neue unerfahrene Soldaten in den Erfordernissen des dortigen Gefechtsfelds ausbilden kann – das könnte langsam aber sicher zu einem taktischen Übergewicht führen.

  67. Als Ganzes wird Russland die Ukraine nicht erobern können, ohne dass ein neues Afghanistan entsteht mit einem jahrelangen Partisanenkrieg, wie ihn Stefan Bandera nach WKII noch bis in die fünfziger Jahre führte, seinerzeit ohne bedeutende auswärtige Unterstützung. Das strategische Ziel Russlands besteht in der Sicherung bereits eroberter und anektierter Gebiete, Krim, Luhansk, Donbas und im Süden das sogenannte Neurussland, seinerzeit von Katherina der Großen mit Russen besiedelt. Das wäre Variante Nr. 1 Möglich wäre auch eine Offensive in Richtung Kiev, um die Hauptstadt unter Kontrolle zu bringen, was allerdings mit unglaublich hohen Verlusten im Quatier- und Häuserkampf verbunden wäre. Deshalb erscheint diese Variante als weniger wahrscheinlich. Die Ukraine unter Selensky glaubt in einer Frühjahrsoffensive verloren gegangene Gebiete mit Hilfe auswärtiger schwerer Kampfpanzer zurück erobern zu können. Materiell ist Russland der Ukraine an Kampfmitteln und rekrutierbarer Soldaten haushoch überlegen, wenn die Kämpfe sich in die Länge ziehen und nicht in den nächsten Monaten entschieden werden. Wir werden sehen, ob es zu einem neuen Afghanistan kommt oder Verhandlungen aufgenommen werden, wenn die Frühjahrsoffensive erfogreich ist, steckenbleibt oder was das Beste für beide Seiten wäre,bedingt durch einen Waffenstillstand und Verhandlungen gar nicht erst erfolgt.

    • Es gibt bereits Vorschläge über die Aufteilung der Ukraine nach allfälligen Verhandlungen: https://tkp.at/2023/01/20/koreanische-loesung-fuer-ukraine-konflikt/
      Polen und Ungarn könnten Land zugewinnen, zumal die ungarische Minderheit in der Ukraine von Selenskyj momentan bereits getriezt werden soll wie die russisch-stämmige im Donbass wie nun erneut offen gelegt wird – und Russland wird das Gebiet, das nach den Referenden schon russisch ist, wohl bleiben – wenn nicht noch weiteres darüber hinaus.
      Vom „Einsatz“ Deutschlands wie der vdL-Gesamt-EU bleiben wohl danach nichts als böse Gedanken an solche, die nicht rechtzeitig auf Verhandlungen drängten und stattdessen den Krieg durch Geld und Waffen auch noch am Laufen hielten – und dadurch schuld an Massen von Toten und Verletzten tragen. Von solchen, die als Flüchtlinge der Heimat fern sind, ganz zu schweigen.
      Die 8 – 10 Millionen weiteren „Flüchtlinge“, die Baerbock auf dem Parteitag in Bonn ankündigte, werden beileibe keine Ukrainer sein. Fragen Sie in Peutenhausen welche kommen, wenn man in ehrenamtlicher Arbeit Wohnungen für Mütter mit Kindern bereitstellt.

      • Viele vernünftige Leute haben von Anfang an auf Verhandlungen gedrängt und wurden (und werden) dafür diffamiert (Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht und viele andere).

        Krieg ist immer ein Verbrechen.
        Ihn in die Länge zu ziehen statt schnellstmöglich zu verhandeln ist ebenfalls ein Verbrechen.

        Wenn schon der Generalstabschef der USA, General Milley, davon ausgeht, dass dieser Krieg von keiner Seite gewonnen werden kann, dann sind Verhandlungen überfällig!

  68. Eines verstehe ich nicht, wenn sie gegen ihre Willen rekrutiert werden, warum nutzen sie nicht die erst beste Möglichkeit zu desertieren, sich tot zustellen oder eine andere Möglichkeit. Klar sagt sich das so einfach, doch woher soll die Gegenseite wissen ob da ein Ungarn oder ein Ukraine gegenüber steht, noch dazu wenn dieser noch auf einen schießt. Es sind ja nicht nur Ungarn sondern auch russischstämmige Ukrainer …

    • Selenskyj soll die Grenze komplett geschlossen haben und seit Tagen niemanden mehr ausreisen lassen – auch keine Frauen und Kinder. Fragt sich halt, wie er das auf Dauer mangels manpower durchsetzen wird können – zumal es ihm jetzt bereits an Soldaten an der mehr als 1000 km langen Frontlinie mangeln soll.
      Die Ländergrenze selbst soll insgesamt 5618 km betragen, die Deutsche 3714 – und von der wurde uns erläutert, dass man sie mitnichten überwachen, gar schützen könne: https://www.laenderdaten.de/geographie/grenzen.aspx

      • Als Frau Merkel es wegen Corona für nötig hielt, konnten die 3714 km deutsche Grenze aber plötzlich geschützt werden! Wie war das bloß möglich, nachdem sie noch kurz vorher das Gegenteil behauptet hatte?

        Wahrscheinlich hat sie magische Kräfte.
        ?

    • Ich weiß nicht, wie die Ukrainer das machen. Vielleicht orientieren die sich am Beispiel der Deutschen Wehrmacht. Die schickte damals spezielle Kommandos zum Aufspüren von Deserteuren durch die Gegend. Wurden Deserteure oder solche, die man dafür hielt, aufgegriffen, wurden sie ohne Federlesens erschossen.
      Da haben Deutsche ohne Skrupel auf Deutsche geschossen. Das wird bei den Ukrainern nicht anders sein. Da wird wohl nicht viel nach der Ethnie gefragt…

    • Und warum verlieren diese ihr Leben? Weil Putin seine Panzer und Soldaten unrechtmäßig in die Ukraine geschickt hat. Hätte er dazu nicht den Befehl gegeben, müsste überhaupt kein Soldat sein Leben verlieren, weder auf ukrainischer noch auf russischer Seite.

      • Sie und ihre Kumpane sind die Heuchler. Wieviele Menschen sterben denn jetzt? Wieviele Menschen hat Putin schon meucheln und wegsperren lassen. Würden Sie das was sie hier tun in Russland machen, würden sie dort als Verräter gelten. Was fällt Ihnen überhaupt ein, mir solche Dinge zu unterstellen. Sie sind der der einseitig ist am Rockzipfel von Putin hängt. Wollen Sie mir etwa erzählen, die Russen haben noch keine Kriegsverbrechen begangen und begehen auch in der Ukraine keine? Wenn Putin nicht ganze Städte in der Ukraine dem Erdboden gleichmachen würde, müssten Millionen Menschen nicht fliehen und weder russische noch ukranische Soldaten sterben. Niemand in Europa müsste vor einem Krieg Angst haben. Was hat Putin denn nun erreicht? Zum Wohle Russlands sicherlich nichts. Die NATO rückt ihm jetzt erst recht auf die Pelle, wirtschaftlich wird Russland ebenso leiden wie der Rest von Europa und politisch ist er weitgehend isoliert. Er muss nun in China, dem Iran und Nordkorea zu Kreuze kriechen, um überhaupt noch im Spiel zu bleiben. Sind das auch Freunde von Ihnen? Wieviele junge Menschen, hat er ohne mit der Wimper zu zucken schon in diesem Krieg verheizt? Und wer profitiert jetzt von seiner Entscheidung? Die geliebten Amerikaner! Und Sie wollen mir erzählen, er will nur die russischstämmigen Menschen im Donbas schützen? In welchem Krieg, ging es denn jemals um die Menschen?

  69. Orban ist ein Ausnahmepolitiker und ein Hoffnungsträger für Europa. Er entzieht sich der transatlantisch gesteuerten Propaganda, denkt eigenständig, hält am nationalen Gedanken fest und steht für die legitimen Interessen seiner Bevölkerung ein. Er verweigert sich der sozialen und kulturellen Dekonstruktion, wie sie von den westlichen neoliberalen Eliten und ihren linksgrünen ideologischen Fußtruppen vorangetrieben wird.
    Orban weiß um die Eskalationsgefahr dieses Krieges und darum, daß die USA im (atomaren) Ernstfall den Krieg auf Europa begrenzen würden. Gerade in Deutschland machen sich viele diesbezüglich etwas vor, was sich eines Tages bitter rächen könnte. Wenn die Sicherheit Euorpas nicht durch die Nato-Führungsmacht garantiert ist, gibt es auch keinen Grund, sich gänzlich einer us-diktierten, selbstzerstörerischen Sanktionspolitik zu unterwerfen und diesen Weg geht Ungarn. Andere EU-Staaten sollten sich ein Beispiel nehmen, eine Koalition der Vernünftigen und Verantwortungsvollen bilden,sich aus der gefährlichen US-Umklammerung allmählich lösen, das Gespräch mit Moskau suchen und möglichst wieder wirtschaftliche Beziehungen aufnehmen. Als ohnmächtiges Protektorat Washingtons hat die EU keine erstrebenswerte Zukunft. Wenn Europa zum großen Kriegsschauplatz wird, erst recht nicht.

  70. So sehr ich ja der Ukraine gönne das sie ihre (auch) von Putin-Rußland besetzten ukrainischen Gebiete zurückerobern und das russ. Militär aus der Ukraine drängen werden, doch realistisch gesehen gebe ich, was z.Bsp die Kriegsdauer betriff, Orban recht.

    Denn auch ich bin seit längerem überzeugt davon, dass die russischen Militärlager -wenn auch oft mit alten Gerät- noch massig gefüllt sind und das Rußland auch noch über genügend Menschenmaterial verfügt.

    Von daher glaube auch ich das der Krieg in der Ukraine noch lange und mindestens bis ins Jahr 2024/25 andauern wird.

    Einzig was ich mir vorstellen könnte das der Krieg schneller beendet ist/wird und das sich Putin-Rußland vielleicht aus der Ukraine zurück zieht ist,

    a) das Putin verstirbt und ihm ein Nachfolger mit was mehr Hirn folgt(doch welcher?)

    b) dass sich vllt das russische Volk wegen der vielen toten Väter und Söhne SOWIE wegen weitere Einrufungsbefehle erhebt und gegen diesen Krieg aufbegehrt.

    c) dass die sog. westlichen Länder(inkl USA , CDA, Jap.) so viel militär. Waffen & Gerät in die Ukraine pumpen das -was platt gesagt- selbst jede kleinste Einheit(der sog. Zug) auch über tragbare Panzer-/Luftabwehrwaffen verfügt damit jegliches russ. Vorrücken zum russ. Fiasko wird.

    Denn das was der Ukraine bislang an -auch schweren- (v.a. Präzisions-)Waffen geliefert wurde und wird, das ist doch viel zu wenig und reicht doch gerade mal dafür, damit sich die Ukraine zumindest halbwegs verteidigen kann und wenn’s militärisch gut läuft, auch mal eine kleinere Offensive kurzzeitig durchführen kann. Und DAS gerade auch das schwere Gerät zu wenig vorhanden ist, dass hat man z.Bsp bei det Pzh2000 gesehen. Denn aufgrund der hier nur wenigen gelieferten Einheiten hat man dann diese wenigen Pzh2000 so sehr genutz bis sie dann durch Verschleiß ausgefallen sind und zur Reparatur in ein Nachbarland gebracht werden mußten und so für den Kampf gefehlt haben. Ähnlich wird es auch mit den anderen westlichen Gerätschaften(v.a Panzer) auf Dauer passieren.

    Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass die Ukraine eigentlich viel mehr Waffen & Gerät bekommen müßte um die jetzigen Stellungen weiterhin halten zu können, um bei Möglichkeit in die Offensive gehen zu können und um möglichst jeglichen russischen Angriff -gerade auch per Fahrzeug und Flugzeug- abwehren zu können.

    • Und mit welchem Personal sollen dann diese Waffen mittelfristig bedient werden?
      Ich wage folgende Prognose, als nächstes geht es um Kampfflugzeuge (die werden ja seit einigen Tagen eh schon gefordert), Schiffe, U-Boote etc. und danach wird man recht zügig nach Truppen schreien, weil die eigenen zeitnah ausgehen werden.
      Und dann, wären Sie, oder ggf. ihre Angehörigen, bereit vor Ort in der Ukraine zu kämpfen? Ich definitiv nicht und daher bin ich strikt gegen jede weitere Waffenlieferungen in dieses Kriegsgebiet. Haben das nicht die Grünen noch vor 1,5 Jahren auf ihren Wahlplakaten kolportiert.

      • „Keine Waffen und Rüstungsgüter in Kriegsgebiete“ hieß es auf einem dieser Plakate, hübsch garniert mit einer Friedenstaube.

        Soviel zu den grünen Heuchlern.

    • Und Russland und China produzieren diese Waffen rein zu Friedenszwecken. Aber nur die Amerikaner sind böse.

  71. Meine Kenntnisse zu den historischen und terretorialen Verwicklungen in Osteuropa inklusive Russland/Ukraine sind nicht ausreichend, um hier mitreden zu können. Allerdings halte ich die Einschätzungen Orbans für plausibel. Im Grunde zerstört sich der woke Westen selbst durch seine unklugen Selbstverstümmelungen. Putin hat einen grausamen Eroberungskrieg vom Zaun gebrochen und die woken Fraktionen in Europa und den USA wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Also werden Embargos verhängt und haufenweise Waffen geliefert. Die USA sind unter Biden in einer ähnlichen Verfassung wie Europa, da Klimaideologie, Genderismus, Minderheitenbevorzugung und Armutsmigrationsbefeuerung an erster Stelle stehen. Das irrsinnige Biden-Gelddruckprojekt, dass hier unter „USA-Reindustrialisierung“ firmiert, ist in Wahrheit eine Subventionsatombombe für unrentable Ökoindustrien, Minderheitenbesserstellung und Militär. Die „Dekarbonisierung“ ist in den USA genau wie hier in vollem Gange und der Schuldenberg wächst unaufhaltsam. Unter dem Strich eine angsteinflössende globale Situation.

    • Waffen wie Gelder in die Ukraine werden aus dem Westen (der Rest der Welt, und das ist ein großer, hält sich aus dem Konflikt raus!) seit 2014 transferiert. Zudem bildet man seitdem ukrainische Soldaten aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Auslandshilfen_f%C3%BCr_die_Ukraine_seit_2014
      Selenskyjs Kriegskasse wäre ohne all das leer geblieben und er hätte sich mit seinem Mundwerk zurückhalten müssen – als Nicht-EU wie Nicht-NATO-Mitglied.
      Merkel erklärte zudem in Interviews, dass man Minsk I wie II nur verhandelt hätte, um die Ukraine aufzurüsten – was meiner Meinung nach dann auch wieder ein anderes Bild auf das ganze Geschehen frei macht – auch, wenn man die UN-Resolution 2202 einbezieht.

      Auch die Ansage George Friedmans von Stratfor sollte bei der Betrachtung nicht vergessen werden.
      Auf den Nachdenkseiten kommen sie unter dem Titel „Wenn die Propaganda zu wirken droht, einfach Friedman und Putin zuhören“ wohl dem näher, woher der Wind weht. Schlimm! https://www.nachdenkseiten.de/?p=82811
      Die Engländer sind aus dem Konflikt so gut wie verschwunden, seitdem nach einem Besuch Johnsons in Kiew die bereits laufenden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland gestoppt wurden?

    • Sie sollten das Buch „Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte“ von Benjamin Abelow lesen. Zusätzlich kann auch die Lektüre des Ukraine-Kapitels aus Peter Scholl-Latours Buch „Russland im Zangengriff“ nützlich sein.

      Es wäre interessant zu erfahren, ob Sie nach dieser Lektüre immer noch an einen „Eroberungskrieg“ Putins glauben, oder ob Sie bezüglich dieses Krieges und seiner Hintergründe, die ca. 30 Jahre zurückreichen bis zur Deutschen Wiedervereinigung, dann andere Erkenntnisse gewonnen haben.

      Der „Eroberungskrieg“ eines „durchgeknallten“ Putin ist ein Narrativ der westlichen Medien. Deren Narrative stimmen nicht immer.

  72. Aus deutscher Sicht ist der Afghanistan-Ukraine-Vergleich überaus treffend. Wir mischen uns militärisch in deren “ fremde Angelegenheiten“ ein ohne dass uns einer der Länder oder deren Kriegsgegner irgendwas getan hat. Das gilt natürlich auch für zahlreiche andere Länder und Gebiete auf der Welt (Kosovo, Mali, etc.)
    Der Ausbau des Außendienstes der Freiheit-, Demokratie und Werteverteidungsabteilung incl. der Unterabteilung Brunnenbau hat sich offensichtlich etabliert.

  73. Wir stehen an der Seite der Ukraine – ohne Wenn und Aber.“
    Von der Leyen will am 3. Februar in die Ukraine reisen. Erneut sicherte sie dem Land die langfristige Unterstützung der Europäischen Union zu. „Wir stehen an der Seite der Ukraine – ohne Wenn und Aber.“ Die Ukraine kämpfe für die gemeinsamen Werte und die Prinzipien der Demokratie. „Und deshalb muss die Ukraine diesen Krieg gewinnen“, sagte von der Leyen.
    https://www.zeit.de/politik/ausland/ukraine-krieg-russland-newsblog-live
    12:54 Uhr

    • Wenn man die Aussage von Frau VdL ernst nimmt, dann kann es mit den Prinzipien der Demokratie in der EU nicht weit her sein, wenn ein demokratischer Bananenstaat wie die Ukraine unser Prinzip der Demokratie verteidigen kann, oder soll.

      • Frau VdL ist das beste Beispiel dafür, wie weit es mit den Prinzipien der Demokratie in der EU her ist.

  74. Es gibt viele Dinge, die die deutschen Mainstream-Medien nicht berichten. Ich zitiere aus einem Artikel von Kurt Nimmo vom 24.Januar: Selenskyj-Regime will Ungarn in Transkarpatien zwangsrekrutierenDas Regime ist jetzt damit beschäftigt, potenzielle Kugelstopper in der Oblast Zakarpattia (Ruthenien) zu entführen, die in den Karpaten im Südwesten der Ukraine zwischen der Slowakei, Ungarn und Rumänien liegt.
    “Aufgrund der hohen Verluste, die alle bisherigen übertreffen, werden radikale Methoden angewandt, um die Truppenstärke wieder aufzufüllen. Lokalen Quellen zufolge planen die ukrainischen Behörden, bis zum Frühjahr 10.000 Menschen aus den Unterkarpaten einzuberufen”, so ungarische Journalisten gegenüber EuroWeekly.
    Nach den Beobachtungen der Budapester Nachrichtenagentur kann diese Zwangseinberufung in die ukrainische Armee “fast als Entführung von Menschen bezeichnet werden. Darüber hinaus haben die Verfolgung und die Enteignung der verbliebenen Ungarn in den Unterkarpaten ein noch nie dagewesenes Ausmaß an Grausamkeit erreicht.”
    Soweit das Referat von K. Nimmo, dessen Artikel auch auf globalresearch.ca erscheinen.
    Die Werte der Ukraine sollten vielleicht noch etwas genauer unter die Lupe genommen werden.

    • Dass so etwas nun mit deutschen Panzern verteidigt werden soll, und dann auch noch gegen Russland (als hätten Deutsche dort in der Vergangenheit nicht schon genug angerichtet), ist einfach grauenvoll. Es macht nur noch fassungslos!

      Und das alles wird vorangetrieben von den geschichtsvergessenen Gestalten, die uns immer predigen, wir müssten „aus der Geschichte lernen.“

  75. Orban hat es sehr gut analysiert und wird am Ende Recht behalten!
    Warum man diesen Fantasiestaat (geschaffen von Kommunisten) mit dem Namen Ukraine nicht zerschlägt und aufteilt wie es sich rein geschichtlich gehört, ist mir unbegreiflich! Es gibt ja nicht mal wirklich eine eigene Sprache! Nur ein kauderwelsch aus russisch und was weis ich was!
    Aufteilen und die Gebiete unter den Anreinerstaaten aufteilen anderenfalls wird es nie wirklich Frieden dort geben.

    • …….das wird erst geschehen, wenn das fell verteilt wird! und da gibt es viele interessen!!!

      • Was geschieht dann mit dem Schwarzerdeland, das sich Milliardäre aus den USA bereits vor der „Spezialoperation“ gesichert haben sollen? Und wie groß ist das Stück vom Fell, für das wohl auch jetzt schon Menschen werden sterben müssen?

    • Das geht gar nicht, weil es im Interesse der Bevölkerung bzw. der jeweiligen Bevölkerungsgruppen wäre. In der Ukraine herrschen Oligarchen-/Fremd-Interessen, mit deren Umsetzung der Schauspieler S. beauftragt wurde.

  76. Wohl um Orbán zu demütigen, lässt Selensky seine Schergen in von dem von Ungarn bewohnten und bis zum Schandvertrag von Trianon zum Königreich Ungarn gehörenden Karpatenunterland wüten.
    Nachdem er der Ungarn kürzlich ihre Sprache verboten hat, wird jetzt Jagt auf alle , wehrdiensttauglichen Ungarn zwischen 18 und 60 Jahren gemacht um diese in die ukrainische Armee zu pressen.
    Sei es in der eigenen Wohnung, am Arbeitsplatz oder auf der Straße, ein ethischer Ungar kann sich mehr sicher sein den ukrainischen Kommandos zu entgehen.
    Das ungarische Fernsehen zeigt dramatische Bilder über das Vorgehen der Schergen Selenskys.
    Es hat eine Fluchtwelle über die inzwischen von den Ukrainern scharf bewachte grüne Grenze zu Ungarn eingesetzt. Am Ende könnte Kiew sein Ziel erreichen, die Ungarn auf diese Weise aus dem Land zu drängen, galten sie doch schon lange als die Sündenböcke dieses gescheiterten Landes. Nach dem Beginn des Krieges auch als 5. Kolonne Moskaus. Kein Ungar hat Anlass für Kiew zu kämpfen.
    Keiner von den Ungarn, die sich nach dem 1.Weltkrieg jenseits der Landesgrenzen Ungarns in einem anderen Staat wiederfanden, wurde jemals dazu befragt .

    • Dass sie seit 2014 die russisch-stämmigen Menschen im Donbass nicht in Ruhe ließen und dass dort um die 14.000 Menschen vor Februar 2022 zu Tode gekommen sein sollen, von Verletzten und Schäden an Hab und Gut gar nicht gesprochen, scheint dort nicht gar zu sehr als „ungewöhnlich“ einzuschätzen zu sein.
      Wobei die ganze Welt zuschaute – und es damit zuließ!

    • Die Ukraine verteidigt doch angeblich die „westlichen Werte“. Welche genau sind das?

      Gehören Sprachverbote für und Gewalt gegen ethnische Minderheiten auch dazu?

  77. Wird ohne Waffenstillstand aus der Ukraine ein neues Afghanistan?
    Nein, ein neues Libanon, denn Afghanistan dauerte nur 10 Jahre.
    Das Problem:
    Putin hat fatalerweise in stalinistischer Art, von Anfang an, alle Brücken hinter sich abgerissen.
    Macron und Scholz waren jeweils mehrmals zu einem persönlichen Gespräch beim ihm, im Versuch der freidlichen Beilegung. Offenbar ist Putin dabei nicht von seinen Maximalforderungen abgewichen, getrieben von den Hardlinern, Lawrow. Medwedjew, u.a.
    Beide, Macron und Scholz, mussten und haben die Sinnlosigkeit und Erfolglosigkeit eines friedlichen Beilegens durch Gespräch erkannt und erkennen müssen.
    Erst danach sind beide auf Gegenmaßnahmen umgeschwenkt.
    Verpasste Chancen für Putin, bzw. abgewiesene Chancen.
    Selbst wenn er wollte, kann er ohne Gesichtsverlust im eigenen Lande, nicht mehr zurück. Denn Gesichtsverlust im eigenen Lande, heißt Machtverlust, Gefängnis, Armut, u.a.
    So wird dieser Krieg nur dann, eventuell, enden können, wenn Putin die Augen für immer schließt. Denn auf einen erfolgreichen Putsch gegen ihn, dürfen wir kaum hoffen.

  78. Gegenwärtig ist Viktor Orban der hellsichtigste Politiker und Staatschef seines Landes, wie es ihn sonst in ganz Europa nicht gibt. Seine Analyse und seine Schlussfolgerungen sind für die Ultranationalisten in der Ukraine unerträglich.

  79. Dieser Mann hat das Vernünftigste zu diesem Krieg gesagt, das ich bisher gehört habe.

  80. Eine Bleibe am schönen Plattensee wird für mich immer attraktiver.
    Ob ich wohl als Deutscher in Ungarn Asyl beantragen kann? Gründe fielen mir immer mehr ein.

    • …….wieder einmal rollen, wie in den 1940 iger jahren, deutsche panzer gegen rußland,und es wird allerdings zeit, sich außerhalb europas ein domizil zu suchen. da wird pecs in südungarn nicht ausreichend sein, obwohl es auch einmal deutsch klang. außerdem sind mir die kriegsziele russlandes nicht bekannt. sie bestehen allerdings nicht in der auslöschung der ukraine und keinesfalls steht eine freiheit oder werte der ukraine auf dem spiel, wie sie der westen schätzt und schützt!!
      all the best from british columbia!

    • Meine Klassenkameradin aus den 80ern (Grimma, Sachsen, Osten) hat in Westungarn vor der Covidzeit ein kleines Grundstück gekauft, welches sie derzeit mit ihrem Mann für den Lebensabend bebaut. Man erhält damit ein Residenzrecht, dokumentiert auf einer kleinen Ausweiskarte, welche sie mir beim Klassentreffen zeigte. Ihre Zelte in Südwestdeutschland, nach welchem sie nach der Wende voller Hoffnung und Arbeitseifer zog, baut sie schrittweise ab. Einbürgerung natürlich erst nach viel längerer Zeit – siehe Web.
      PS: Ungarn ist natürlich schön, jedoch der Balaton eher eine braune Brühe.

  81. Orban ist der einzige vernünftige Regierungschef in der EU und wird deswegen von dem Bürokratenmonstrum in Brüssel, dem zudem noch eine vollkommen perverse Person aus Deutschland vorsteht, verfolgt. Seinen Aussagen zu dem Ukrainekonflikt stimme ich im Wesentlichen zu. Dass die korrupte ukrainische Führung unter Zelensky ungarisch-stämmige junge Männer aus der West-Ukraine verheizt hat, habe ich nicht gewusst. Die USA, unter der Führung eines altersschwachen, dementen, wahrscheinlich auch korrupten Präsidenten sind die treibende Kraft. Sie haben einen Regimechange in der Ukraine herbeigeführt und haben auch schon unter der bekannten Hillary versucht, in den GUS Staaten im Osten, stärkeren Einfluss zu gewinnen. Merkel hat mit ihren Scheinverhandlungen in Minsk ebenfalls einen erheblichen Beitrag geleistet, dass der russische Bär seine Geduld verloren hat. Die Politik der USA geht eindeutig vor allem zu Lasten Deutschlands. Dass die Grünen jetzt die besten Freunde der USA geworden sind, ist so absurd wie die ganze Partei.

  82. Die Ungarn, ein kleines Volk, kümmern sich um das Schicksal ihrer Kinder. Was für ein Kontrast zur Bundesinnenministerin, die jeden Gefallenen im Krieg gegen die Messerstecher im eigenen Land völlig teilnahmslos hinnimmt und das Problem noch weiter anheizt, indem sie den Migrationswahnsinn weiter ausbauen will. Die Überlegungen von Orbán sind nicht von der Hand zu weisen und stellen dem Pathos des Moraladels die Nüchternheit eines verantwortungsbewussten Demokraten gegenüber, der den Menschen dient und sie nicht für seine Zwecke verbraucht wie Putin oder eben auf anderem Niveau und mit anderen Mittel eine Faeser. Den Aggressor nicht zu füttern ist kein falscher Einwand gegen Orbáns Strategie. Doch seine Argumente weisen zutreffend darauf hin, dass eine Kriegsteilnahme (Baerbock war so unbegabt, das Kind beim Namen zu nennen) kein Ausstiegs-, sondern ein Einstiegsszenario ist (Faeser schafft dasselbe Problem im Inland). Wenn man eine Eskalation plant, darf indes nicht das Motiv entscheidend sein, sondern der Ausgang der Operation: Was soll wie in welchem Zeitraum erreicht werden und was kostet es? Leben zählen für Machtpolitiker (siehe Faeser, Baerbock, Habeck) nur wenig. Sie riskieren gerne den Kopf – von anderen. Das dürfen sich die Bürger nicht eigen machen, denn sie werden an der Front stehen. Faeser & Co. schütteln nur die Hände der Polizisten und Soldaten. Sie verlieren auch nicht ihre Arbeit. Orbáns Vorschlag ist ebenso falsch wie völlig richtig. Willkommen in der echten Politik. Hier ist ein Mann mit Skrupeln. Und daran ist nichts falsch. Auflösen kann man diese Konflikte nur, wenn man sich fragt, was das Amt einem abverlangt (und nicht die Eitelkeit). Der ungarische Ministerpräsident denkt an die Ungarn, denn deren Interessenvertreter ist er. Aber er denkt dabei eben an die Menschen und nicht an den Endsieg, sodass von seiner Sicht der Dinge auch andere Menschen, die keine Ungarn sind, profitieren werden – wenngleich auch nicht alle. Nach diesen Maßstäben hat auch Deutschland kein Interesse an einer Eskalation. Wir nehmen tatsächlich nur Schaden und können nichts gewinnen. Hätte man moralisch handeln wollen, hätte man frühzeitig Grenzen setzen müssen. Das hat man versäumt und Putin ermuntert. Mit dieser Schuld müssen die Versager in den deutschen Medien und im politischen Berlin leben. Es gibt Dinge, die man nicht mehr einfangen kann (siehe falsche Migration). Deshalb sollte man auch nicht leichtfertig spielen und bedenken, was als nächstes kommt. Doch eine Kanzlerin, die nach eigenem Bekunden nur auf Sicht fährt, konnte das nicht. Die Grünen sind so verbohrte Ideologen, dass sie zu Abwägungen gar nicht fähig sind: Ihr digitales Weltbild 0-1, Freund-Feind, gut-böse, macht das unmöglich. Deshalb sind sie so gefährlich. Orbán setzt auch hier einen ganz anderen Stil und er hat daher auch andere politische Optionen. Wir brauchen wieder mehr von diesen.

    • „Hätte man moralisch handeln wollen, hätte man frühzeitig Grenzen setzen müssen.“

      Nein.

      Hätte man moralisch handeln wollen (und nicht pseudomoralisch wie die deutschen „Eliten“), hätte man den Krieg verhindern können und müssen, indem man spätestens nach der Annektierung der Krim, besser aber noch vorher, mit den Russen ein für beide Seiten akzeptables Abkommen getroffen hätte, an das man sich auch gehalten hätte. Zeit genug dafür gab es. Es war nicht gewollt!

      Solche eine Einigung konnte und kann nur heißen: kein NATO-Beitritt der Ukraine.
      Das war immer das erklärte Ziel Russlands, und davon wird Putin nicht abweichen.

      Die USA würden es auch nicht akzeptieren, wenn sich Mexiko und Kanada einem Bündnis unter der Führung Russlands anschließen und entlang der US-Grenzen Manöver durchführen und (Atom)Waffen stationieren würden.
      Warum also sollten die Russen so etwas dulden?

  83. Kiew kann verbieten, was es möchte. Die aus der Ukraine stammenden Familien bei uns in der Nachbarschaft reden zu Hause polnisch oder eben auch ungarisch obwohl diese seit über 30 Jahren hier ansässig sind. Diese haben sofort nach dem Zerfall der UdSSR die Heimat verlassen. Mit der Kiewer Ukraine und insbesondere mit der russisch geprägten Ost-Ukraine und deren beider Bevölkerung identifizieren sie sich nicht und sehen sich sowohl ethnisch als auch kulturell deutlich abgegrenzt zu diesen . Das Wort „Ukraine“ nehmen wir ausschliesslich als den Namen eines Landes wahr, in Wirklichkeit ist dieses jedoch im Slawischen auch allgemein eine Bezeichnung für ein militärisches Grenzgebiet in welchem nun mal unterschiedliche ethnische Gruppierungen leben können, was durch ständige Grenzverschiebungen noch zusätzlich forciert wird. Die in jetzigen völkerrechtlich anerkannten Grenzen bestehende Ukraine ist als solche erst als ehem. Sowijetrepublik hervorgegangen. Es war nur eine Frage der Zeit, ähnlich wie im ehem. Jugoslawien, bis unüberbrückbare Differenzen auftreten. Beschleunigt wurde dies in der Ukraine durch Annäherung an den Westen und insbesondere an die NATO bzw. die USA. Die EU-Annäherung spielt eher eine untergeordnete Rolle, jedoch folgte i.d.R. einer wirtschaftlichen Annäherung immer auch eine zeitlich verzögerte militärische. In Washington ist man offensichtlich bereit, bis zum letzten „Ukrainer“, wer oder was auch immer das sein mag, gegen die Russen zu kämpfen und leistet hierbei die grösstmögliche (teilw. auch geheime) militärische Unterstützung ohne Rücksicht auf die Interessen der europäischen Vasallen.

  84. Die zeitgenössischen „Schlafwandler“ (Christopher Clark) sind aktiv. Der Ministerpräsident Orbán mit seiner realistischen Einschätzung Russlands fällt allerdings nicht unter diese Spezies.

  85. Danke für diesen Journalismus.
    Der Umstand, dass die Analyse Orbans in den MSM nicht thematisiert wird, zeigt wie Recht er hat. Der Umgang der Ukraine mit ihren Minderheiten zeigt wiederum die Werte, welche mit den deutschen Panzern verteidigt werden sollen. Faktisch hat die gesamte deutsche Regierung ihren Amtseid und die Verfassung gebrochen. Was das in einem Rechtsstaat bedeuten würde, kann sich jeder selber denken.

    • „Was das in einem Rechtsstaat bedeuten würde, kann sich jeder selber denken.“

      Das ist sicher richtig, aber wo ist er geblieben, der Rechtsstaat?

      In den MSM wird so manches nicht thematisiert, vor allem nicht die ca. 30 Jahre lange Vorgeschichte des Ukraine-Konflikts, in der der „Wertewesten“ – besonders verkörpert durch die USA – mit Wort- und Vertragsbrüchen sowie Provokationen gegenüber Russland am laufenden Band „geglänzt“ hat.

      Aber diese Vorgeschichte würde es unmöglich machen, Putin die alleinige Schuld an diesem Krieg zu geben. Das ist natürlich nicht erwünscht.

      „Angreifer ist derjenige, der den Gegner zwingt zu den Waffen zu greifen.“ (Friedrich der Große, wohl frei nach Macchiavelli)

      Und wer hat Russland so lange provoziert, bis es zu den Waffen griff?

  86. Ungarn verlor im Vertrag von Trianon (4. Juni 1920) zwei Drittel seines Territoriums und 58 Prozent seiner Bevölkerung.
    Jetzt kann man ihnen kein Gebiet nehmen, aber noch das Leben. Melnik weiß das sehr genau. Dessen Sohn studiert hier Medizin und ist nicht an der Front.
    Ist es also Völkermord? Sie erwähnten die Vokabel nicht. Mir kam sie sofort in den Sinn. Den Betroffenen auch. Komisch , nicht wahr, wie ernsthaft Ungarn mit dem Fall umgehen, den unsere Medien ganz außen vorlassen.
    Es drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass sich eine „gemeinsame Ukraine-Front“ nicht anders konstruieren und erhalten lässt. Oder banaler, das sich dieser Artikel hier liest, wie eine Auftragsarbeit.

    • Was sie erzählen, war der Imperialismus Napoleons III, gegen Österreich-Ungarn, wie auch der auf dieser Basis erzwungene Friede nach dem 1.WK, mit erzwungenen Gebietsabtretungen mehrer Staaten Osteuropas, zugunsten der geostrategischen Interessen Frankreichs, gegen die Interessen Deutschlands und Russlands.
      Meine Familie und die meiner Frau waren von Trianon auch in übelster Weise betroffen.
      Meine Großmutter hat mir die Ereignisse von damals noch persönlich erzählt, denn vieles davon steht nicht in deutschen Geschichtsbüchern.
      Leider nur können wird das Rad der Geschichte nicht mehr zurückdrehen ohne Krieg.
      Eine eventuelle Absicht Orbans wird auf härtesten Wiederstand Frankreichs stoßen, u.a. Das weiß er natürlich. Vor diesem Hintergrund muss man ihm Realitätsverlust vorhalten.
      Aber zu alle diesen Probleme hätte ein „Vereintes Europa“, ein anderes als das heutige, die Lösung sein können, denn es ist die einzige mögliche friedliche Lösung, oder Europa wird untergehen.

      • Ein vereintes Europa als Konföderation, Bund souveräner Staaten, hätte vielleicht funktioniert. Die EU ist schon untergegangen … im Sumpf aus Kriminalität und Korruption. Die Tagessprüche der Galionsfigur UvdL sind mit geistiger Umnachtung nur unzureichend beschrieben.

      • Ein Europa „back to the roots“ könnte vielleicht auch heute wieder funktionieren, und zwar im Sinne der alten EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft).

        Eine wirtschaftliche Zusammenarbeit souveräner Nationalstaaten könnte sinnvoll und nützlich für alle sein, solange nicht die alten Fehler wiederholt werden: Überdehnung, mangelnde demokratische Kontrolle, Regulierungswahn.

        Leider ist in Europa das Vermeiden alter Fehler nicht gerade an vogue – siehe Einstellungen zu Russland.

  87. „Wird ohne Waffenstillstand aus der Ukraine ein neues Afghanistan?“

    Der Vergleich hinkt und das gewaltig!

    Afghanistan ist ein Sammelsurium unterschiedlichster Stämme, Völker und Religionen, das souveränen Status hat, aber schon seit Jahrzehnten ein gescheiterter Staat ist.

    Die Ukraine ist besonders kulturell weit homogener und die staatlichen Institutionen sind nach wie vor voll funktionsfähig.

    Was Orban sagt ist belanglos, da er in der EU und NATO völlig isoliert ist. Und falsch dazu. Russland hat bereits etwas mehr als die Hälfte seiner Eroberungen wieder verloren.

    • Lustig! Es gibt aber doch gar keine „Ukrainer“. Im Westen sind es Polen, im Osten sind es Russen, im Südwesten Ungarn, dann kommen noch übers ganze Land verstreut Massen von „Rotationseuropäern“ hinzu, die momentan schon zum Großteil in Deutschland sind. Dann gibt es noch Rumänen und jede enge Vermischtes. Also so, wie auch in Afghanistan. Und die Verwaltung funktioniere. Klar, die Korrumpel sind immer noch da und bereichern sind, außer den Mafiosi, die mit ihren sehr ansprechenden Fahrzeugen auch schon in Deutschland sind.
      Die Ukraine sollte aufgeteilt werden, der saubere Herr Selenski nach Amerika und es herrscht wieder Frieden in Europa. Ein Gewinn für alle.

    • Orban wird sehr wohl wahrgenommen. Geschasst wird er, weil er den kommunistischen Reglementierungen aus Brüssel nicht nachgibt. Die Deutschen Wähler bemerken den Übergang in die DDR2 nicht und bezahlen hinterher.

      • Dass eine Äußerung wahrgenommen wird ist eine Sache, ob man ihr folgt eine andere. Und Orban wird niemand folgen. Ganz im Gegenteil. Was die EU angeht, ist man sich mit Polen einig, aber in Sachen Ukraine vertritt Polen eine völlig gegensätzliche Position. Oder wer in der EU und NATO ist neutral?

        Bulgarien nicht. Die haben nur so getan und über Mittelsmänner kräftig an die Ukraine verkauft. Bleibt die Türkei? Nicht wirklich, die liefern auch munter Waffen an die Ukraine.

      • Die Korruptionsseilschaften sind nicht belastbar. Sobald der Geldfluss versiegt, ist Brüssel eine Brache. Alle Patrioten werden Orban folgen. Auch die polnischen Patrioten.

      • Ich sage nur eines: verrückt, einfach verrückt sind die in Brüssel. Mit einem Land einig gehen, das Reparationszahlungen nach ca. 80 Jahren noch immer fordert in der Höhe von ca. 1,3 Billionen €. Tolle Zustände haben wir in dem Werteeuropa.

    • die staatlichen Institutionen sind nach wie vor voll funktionsfähig. Wie bitte? wie kann so einen Quatsch schreiben. Was Orban sagt ist belanglos, da er in der EU und NATO völlig isoliert ist. Ja, gerade das macht ihn gut und wertvoll

    • Da stimme ich ihnen 100% zu. was Orban sagt, ist der EU und der NATO völlig egal. Weil beide Institutionen dienen nicht ihren Völkern, sondern vertreten Interessen, denen das Schicksal der eigenen Bevölkerung herzlich egal ist, siehe Coronawahn, Klimawahn, Integrationswahn usw.

  88. Als erstes stirbt im Krieg die Wahrheit, als zweites die Stimme der Vernunft.

    Man mag das bedauern, aber es ist eine Konstante seit rund 10.000 Jahren.

    Es hat auch einen sehr guten Grund, was gleichzeitig der Grund dafür ist, dass sich das auch in tausenden Jahren nie ändern wird.
    Es lebt sich weitaus entspannter, wenn man den begriffen hat:
    auf diesem Planeten gibt es (neben Pflanzen) ausschließlich nur nur tierisches Leben, aber kein intelligentes!

    Klingt zunächst platt und primitiv – aber überprüfen Sie spaßeshalber einmal, was damit alles erklärbar wird.

    Wer sich eingehender damit beschäftigen möchte, Lesetipp: Allman, Bosch: „Mammutjäger in der Metro“.

    Und von daher ist auch nicht schwer, vorauszusagen, wie der Russland-Ukraine-Krieg ausgegen wird. Ein Bonmot genügt dazu:
    „Gott ist immer mit den stärksten Bataillonen“.

  89. Die Zerschlagung des alten (k.u.k.)Ungarn ist ein Ergebnis der Pariservorortverträge (Trianon), der Urkatastrophe Europas, ohne deren Aufarbeitung Europa vermutlich nie zur Ruhe kommt, die SU ist ausnahmsweise „unschuldig“ daran….

    • Der Vertrag von Trianon, wie auch Versailles für Deutschland (inkl, Kriegsschuld und Reparationen), Völkerrecht ! (und zwar das echte)
      Versailles ist unantastbar, wie zuletzt der 2 + 4 Vertrag für uns zeigte
      Im Detail war es natürlich auch ein Ergebnis der „Westverschiebung“ Polens, aber das wird es dann kompliziert, denn das von Polen eroberte „Ostpolen“, hatte max. einen 30% polnischen Bevölkerungsanteil und in den 20er und 30er fanden massiver polnische Verbrechen an Ruthenen und Weißrussen statt (was dann die OUN Verbrechen natürlich nicht rechtfertigt) – was ich meine ist, es sollte nach den Willen der Westallierteten nicht mehr Teil von Ungarn sein, welchen Land dann stattdessen der Eigentümer sein sollte war „egal“ Hauptsache nicht Ungarn…

  90. Einen Staatsmann wie Orban, der seine eigenen Wähler nicht belügt oder betrügt, den könnte Deutschland auch gut gebrauchen. Stattdessen nur ein Nickemännchen, ohne Geschichtskenntnisse, ohne Rückgrat, mit dummem Sermon, aber einer Menge Vergesslichkeit! Raus aus der NATO, sofort!

    • In den letzten 30 Jahren hat der „Wertewesten“ die Russen schon überreichlich provoziert.

      Um den Untergang Europas in einem Dritten Weltkrieg oder gar einer atomaren Auseinandersetzung zu verhindern, braucht es jetzt VERNUNFT, nicht noch weitere Provakationen wie die NATO-Aufnahme von Finnland und Schweden!

      • Dürfen die Finnen und Schweden das nicht selbst entscheiden? Seien wir froh, dass wir kein direkter Nachbar vom derzeitigen Russland sind. Die Finnen können wohl am besten beurteilen, ob das richtig oder falsch ist.

    • Einverstanden!

      Zusätzlich gilt für mich: Raus aus der EU in ihrer jetzigen Verfassung, auch sofort!

      Ich teile Orbans Vorstellung zum Thema EU. Sie muss ein Verbund souveräner Nationalstaaten sein, nicht ein Haufen Untertanen der Mitglieder der EU-Kommission, die von niemandem gewählt wurden.

  91. Russlands Kriegsziel wird es sein, den Amis zu zeigen, dass es den Krieg nicht verliert. Um die Krim oder ein paar Oblaste geht es Russland dabei schon längst nicht mehr. Im Grunde ist es nicht unser Krieg und eine Sache zwischen zwei Staaten, die das besser mit sich selbst ausmachen. Deutschland selbst kann dabei nur verlieren, was es bisher auch in recht eindrucksvoller Weise getan hat. Offensichtlich wird in diesem Konflikt ebenso, dass die EU komplett machtlos ist und sich wie jemand verhält, der in den Hungerstreik tritt. Was noch auffällt, ist die Verachtung der Amerikaner für Deutschland. Für die sind wir keine Bündnispartner, sondern ungeliebte Konkurrenten, deren Firmen man in Amerika verklagt, deren Energieversorgung man sabotiert und deren Wirtschaft man ruiniert. Das hätten die mit Gerhard Schröder nicht gemacht. Der hatte wenigstens Rückgrat, was Scholz aber gänzlich fehlt. Eigentlich ist dieser schwache Kanzler die Ursache für den Krieg. Er hat nie widersprochen und sich immer nur weggeduckt und jetzt kann er nicht mal mehr die Lieferung von ein paar Panzern verhindern. Er wäre besser Oberbürgermeister geblieben.

    • Glauben Sie mir, den allermeisten Amerikanern ist Deutschland herzlich egal, die haben eigene Sorgen und mit China einen wesentlich potenteren Gegner als unser Grünistan. Wenn überhaupt, verachten die meisten Deutschen die Amerikaner, denen Sie aber – zumindest im Westen – ein Leben in Freiheit und Wohlstand zu verdanken haben.

      • Freiheit und Wohlstand sind in Deutschland zunehmend Geschichte. Und die USA haben Deutschland nur aus blankem Eigeninteresse unterstützt, nicht, weil sie uns so lieb haben. Momentan arbeiten sie hart daran, Deutschland für ihre geopolitischen Interessen im Ukraine-Krieg zu verheizen.

        Ich habe früher auch mal anders gedacht, aber mittlerweile denke ich, dass jemand, der „Freunde“ wie die USA hat, keine Feinde mehr braucht.

      • Warum sie uns unterstützt haben spielt doch überhaupt keine Rolle. Wir haben davon profitiert und Deutschland existiert deswegen noch. Das hätte auch anders laufen können. Dann würden wir heute hier sicher nicht diskutieren. Auch Sie, kritisieren nur die geopolitischen Interessen der USA und vergessen den Angreifer und seine geopolitischen Interessen. Dabei hat Putin diese doch sehr offen und klar formuliert. Die weltweite politische Lage ist (leider) sehr komplex und nunmal so wie sie ist. Deutschland hat durch den 2. Weltkrieg auch durchaus einen großen Anteil daran. Letztendlich sind die Menschen, egal ob in Deutschland, Russland den USA oder anderswo auf dieser Welt, doch nur die Bauern im schmutzigen politischen Schachspiel.

    • Das Grundproblem nicht nur von Scholz, sondern von allen Altparteien ist die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer strunzdämlichen Ausgrenzung der AfD immer die Grünen als Koalitionspartner brauchen, um regieren zu können.

      Mit der AfD zusammen könnten z.B. Union und FDP bürgerliche Politik FÜR Deutschland machen.
      Gegen die Beteiligung am Ukraine-Krieg hätten sie sogar Die Linke an ihrer Seite.

      Das Grundproblem von uns deutschen Bürger sind die Altparteien in ihrer jetzigen Verfassung: ihre Verkommenheit, ihr Filz, ihre Inkompetenz, ihre Skrupellosigkeit und die hemmungslose Anbiederei bei den Grünen aus purer Machtgier.

    • Wenn es eine Sache zwischen Russland und der Ukraine wäre würden sich da jetzt keine Menschen tot schießen müssen.
      Dieser Krieg hat viele Väter und Mütter – und begonnen hat man damit, den Schlamassel von außen steuern zu wollen, wohl schon 2004 oder davor.

    • Jetzt wird es aber immer abenteuerlicher. Scholz ist sicher für einiges verantwortlich aber ihm die Schuld für Putins Angriff zu geben ist schon Annalena-Niveau. Dafür auch noch solche Zustimmung zu bekommen, ist ja nur noch lächerlich. Ich bin mir sicher, dass keiner der hier seine Zustimmung gibt den Mut hätte, Putin in Russland in ähnlicher Weise zu kritisieren. Jeder weiß dort wo er enden würde. Es läuft sicher vieles falsch in diesem Land, dass man die Rolle der USA in diesem Konflikt kritisiert ist legitim aber all dies macht Putin nicht zum Opfer oder gar einem guten Menschen. Er hat den Angriffsbefehl gegeben, er lässt jeden Kritiker auf die ein odere andere Weise beseitigen und ist ein Despot und Mörder. Selbst wenn Biden und Co vielleicht nicht besser sind, ist dies nicht zu leugnen. Die Kriegsrhetorik in Russland, die unverholenen Drohungen, bis hin zum Einsatz von Atomwaffen und der Ankündigung der totalen Vernichtung gibt es für Sie wohl nicht. Langsam glaube ich wirklich, dass die russischen Trolle auch hier sehr aktiv sind. Wenn es um die Taten, Lügen und Verbrechen auf russischer Seite geht, seid ihr erstaunlich blind und taub. Auch Orban, lässt dies in seiner Analyse keineswegs unter den Tisch fallen. Er spricht auch nicht vom Austritt aus der NATO oder der EU. Was das für Deutschland für Folgen haben könnte, darüber wird nicht einmal nachgedacht. Wie geht es denn weiter, wenn man Russland einfach gewähren lässt? Wisst Ihr das etwa alle? Was, wenn er nicht aufhört? Was wenn er plötzlich hier an die Tür klopft? Ist das dann auch eine Angelegenheit zwischen zwei Staaten, die sonst niemand etwas angeht? Ich weiß nicht, was in diesem Konflikt letzendlich richtig oder falsch ist. Ich bin mir aber sicher, dass dies hier auch sonst keiner weiß.

      • Ja, er klopft an die Tür weil sich unsere Regierung, trotz der Merheit des Volkes dafür, nicht raus gehalten hat, und eine neutrale Ukraine, die ihre Geschicke selbst bestimmen soll aber ausserhalb der Nato, lt. Minsker Abkommen aktiv (merkel) verhindert hat.

      • Wenn Herrn Putin etwas nicht gefällt, darf er dann also ein Land zerstören. Wenn Merkel Schuld ist, wird Putin nach ihrer Logik ja dann sicher auch uns angreifen. Da hilft das raushalten ja auch nichts mehr. Sie widersprechen sich übrigens. Eine Ukraine die ihre Geschicke selbst bestimmen kann, kann auch ihre Bündnisse und Verträge selbst bestimmen. Es ist nicht Sache von Russland das zu bestimmen und es leitet sich daraus auch ganz bestimmt kein Recht auf einen Angriffskrieg ab. Ob Ihnen oder mir nun gefällt oder nicht, wir sind Mitglied der NATO und der EU. Wir sind eben auch kein neutraler Staat. Daraus ergeben sich auch gewisse Pflichten. Wenn Sie einen Vertrag oder eine Verpflichtung eingehen, können sie auch nicht einfach aussteigen wenn es schwierig wird. Wenn wir uns allerdings dem Recht des Stärkeren unterwerfen, können wir uns auch gleich noch dem Islam und China unterwerfen. Es gibt hier einfach keine einfachen Lösungen mehr und sich überall raushalten und sich totstellen wird auch nicht funktionieren.

      • Sie sagen es. Schauen sie in westdeutsche Großstätte. Ganze Stadtviertel sind dem Islam unterworfen mit immer schneller steigender Tendenz.
        Und ja, neutral und Land sind wir nicht, sondern beherrscht und unterworfen von amerikanischen Interessen.
        Leider.

  92. Glückwunsch an die Ungarn: sie wählen die Politik, die ihre Interessen vertritt. Und nicht die der globalen „Eliten“.

  93. „Nicht Europa zählt im Falle eines russischen Angriffs, sondern nur die Sicherheit der USA! Wir werden nicht gefragt! Die wahre Gefahr für eine völlige Zerstörung Europas beruht darauf, dass Europa in erster Linie ein geopolitisches Interesse der USA ist. Europa würde im Falle eines russischen Angriffs nach amerikanischer und NATO-Strategie zum alleinigen Kriegsschauplatz, ohne jedes direkte Risiko für das Heimatland USA. Deutschland aber wäre, als vermutlich zentrale Nachschubbasis, sofortigen Raketenangriffen ausgesetzt. Die nukleare NATO bildet heute als militärische Organisation keinerlei Garantie für Europas Unversehrtheit.“
    Besser kann man es nicht mehr beschreiben. Genau so ist es. Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.  

  94. Die Ukraine ist schon ein Verlierer in diesem Krieg, selbst wenn Russland sich zurückziehen sollte. Die propagierte Rückeroberung der Ostgebiete und Krim wird spätestens daran scheitern, dass die Bewohner der Ostgebiete und Krim überwiegend nicht von der Ukraine zurückerobert werden wollen!
    Ansonsten bringt jeder Tag des Krieges mehr Zerstörung in ein Land, welches schon vor dem Krieg praktisch ruiniert war, nur mit westlicher und russischer Unterstützung überleben konnte und nun auch noch zerschossen ist.
    Der Krieg wird am Ende doch am Verhandlungstisch entschieden, bis dahin geht nur noch mehr kaputt. Die deutsche Politik, die nach dem Weltkrieg bis zur Jahrtausendwende in solchen Konflikten ein ebenso geachteter wie gefragter Vermittler war, gehört nun zu den Hunden des Krieges.

    • Für das, was mit Krim passieren kann, hat man ja Vorlagen: Krajina. Ich habe durch das Land mal in ersten Jahren dieses Jahrhunderts gefahren – leere Häuse und ausgestorbene Dörfer. Die Kroaten haben aber den ausgetriebenen Serben eine Entschädigung bezahlt. Das ist schon mal was. Dass die Entschädigung egal aus welchen Quellen (ob das unseres Steuergeld ist oder geklautes aus russischen Anlagen im Ausland) wird es erstmal durch kriminäle Vereinigungen in Ukraine geklaut. Aber lassen wir uns üerraschen.
      Zu dem Artikel – ich finde es erfrischend, dass jemand etwas anderes schreibt. Ich finde es auch interessant aber nicht überraschend, dass es nicht der Vassallenstaat Polen sonder Ungarn tut. Orban hassen ja alle „Demokraten“ und Gutmenschen, nicht wahr? Er muss also was richtig gemacht haben.
      Ach noch was: die Unterdrückung der Minderheiten ist ein Nebewirkung der Unterdrückung der Russen in Ukraine aber auch in baltischen Staaten. Polen hat sich darüber mehrmals beschwert, weil Polnisch auch ja nicht mehr gebraucht werden sollte – nun jetzt spricht darüber keiner. Noch ein Beweis, dass in Wertewesten eine der wichtigsten Werte die Heuchelei ist.

      • Die Evakuierung der Krajina (das ist übrigens die kroatische Übersetzung für den Begriff „Ukraine“ = militärisches Grenzgebiet; die Krajina war ein solches Grenzgebiet zwischen dem Osmanischen Reich und Österreich-Ungarn in welchem durch die kuk-Monarchie serbische Wehrbauern angesiedelt wurden) wurde 2 Tage vor dem Beginn der Kroatischen Zurückeroberungsoffensive „Sturm“ durch die dortige serbische Pseudo-Regierung angeordnet. Kann man in Erfahrung bringen, wenn man denn möchte, entsprechende „amtliche“ Dokumente liegen mittlerweile für jeden zur Einsicht vor. Auch die kroatischen Siedlungen in der Krajina sahen übrigens vor 20 genauso aus wie beschrieben: verlassene, niedergebrannte Häuser. Für die Krajina-Serben gibt übrigens kroatische Renten wie für alle anspruchsberechtigten Bürger auch, auch wenn diese gar nicht in Kroatien leben. Ab 1.1.23 in € ausbezahlt. Die Krim werden die Russen jedoch niemals aufgeben und man sollte sich in Kiew und Washington genaustens überlegen, welchen Preis man dafür zu zahlen bereit ist.

      • Der Vasallenstaat Polen? Die Polen, haben nun wirklich allen Grund den Russen keinen Milimeter zu trauen. Die „armen“ Russen, werden jetzt plötzlich überall unterdrückt? Wenn es denn stimmt, muss man sich wirklich mal fragen, woran das liegen könnte? Alle sind böse und nur die Russen sind gut. Putin ist ein Heiliger und will uns nur alle retten. Putin der Messias, Putin das Opfer, Putin der Gute. Oh Mann.

      • Machen Sie sich mal etwas schlau. Das sind alles keine Heiligen.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Polnisch-Sowjetischer_Krieg

        Spoiler, die Polen haben die Russen überfallen. Einen Polnisch-Litauischen Krieg gab es auch noch. Und, auch wenn man es kaum sagen darf, der Polnisch-Deutsche Krieg war schon geplant.
        Es ist dann anders gekommen.

  95. Solche Artikel zeigen wie wichtig ein Medium wie Tichys Einblick ist, denn nur hier wird eine Seite der Realität gezeigt die in den GEZ Staatsmedien bewusst unterschlagen wird. Jeder militärische Konflikt hat mehrere Facetten und niergendwo wird das reine „gut – böse“ Schema der Realität gerecht. Ich sehe dass Orban den weitaus realistischeren Blick auf diesen Konflikt hat, gerade in Deutschland ist es ja unmöglich geworden Vorgänge ohne eine alles erstickende moralische Einordnung zu analysieren und zu diskutieren. Was sind die Interessen Deutschlands in diesem Konflikt? Welche Interessen haben die anderen Länder? Wenn man bei dieser komplexen Situation auch noch A. Baerbock völlig kopflos agieren sieht weiss man, ein Verlierer dieses Krieges steht jetzt schon fest: Deutschland.

  96. Wer hat die Nordstream Pipelines zerstoert? Wer bombt uns in die Armut? Am Ukrainekrieg sollten wir uns GAR NICHT mehr beteiligen, nicht einmal mit Stahlhelmen. Falls wir uns im Krieg befinden, dann mit denen, die die Pipelines zerstoert haben. Zitat Orban laut Tichy: “In Europa dagegen sei Deutschland der bitterste Verlierer: Es muss teures LNG aus den USA kaufen statt billiges Pipeline-Gas; …” Und das ist noch lange nicht alles!

    • „Am Ukrainekrieg sollten wir uns GAR NICHT mehr beteiligen …“

      Ich gehe noch etwas weiter und sage:
      Am Ukrainekrieg hätten wir uns von Anfang an nicht beteiligen dürfen!

      Die Nordstream-Pipelines wären wohl so oder so zerstört worden. Aber etwas, das man aufbauen kann, kann man auch wiederaufbauen bzw. reparieren. Man muss dann aber dafür sorgen, dass nicht wieder „gute Freunde“ in die Nähe dieser Leitungen kommen.

      Nur mal so zur Erinnerung:

      • Der „böse Feind“ Putin hat immer zuverlässig sein Gas geliefert.
      • Die „guten Freunde“ aus den USA (möglicherweise mit willigen europäischen Helfern aus der in Frage kommenden Region) haben aller Wahrscheinlichkeit nach die Gasleitungen zerstört. Biden hatte ja so etwas angekündigt.

      Darüber sollte so mancher Kriegstreiber und Russlandhasser mal nachdenken!

      Es ist höchste Zeit, auf Oskar Lafontaine zu hören, der im Titel seines neuen klugen Büchleins vorschlägt: Ami, it’s time to go!

      Ja, es ist Zeit für Europa, vor allem aber für Deutschland, sich von den USA politisch und militärisch zu emanzipieren. Die sollen ihre geopolitischen Ziele alleine verfolgen und nicht ständig andere dafür einspannen, während sie sich zurücklehnen und zuschauen. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

    • Selbst Schäuble soll gesagt haben, dass D seit 45 kein souveräner Staat mehr ist. Däubler-Gmelin sagte auch Passendes über die USA. Putin erläuterte zuletzt vor Studenten, dass D als besetztes Land nicht frei entscheiden kann. Wir waren jetzt fast 80 Jahre nützlich und konnten gut mit dem Status quo leben. Jetzt ist Zahltag. Was nutzt es, die Wahrheit über NS 2 zu wissen. Es wäre nur eine Demütigung. Fakt ist, D ist in seinen Entscheidungen nicht frei und wir müssen gute Miene zum bösen Spiel machen. Der Rest ist nur Theater, bei dem den Grünen offenbar eine besondere Rolle zugedacht wurde. Da helfen all die guten Analysen von Tichy und auch die wirklich bereichernden Kommentare nichts, auch wenn es guttut sie zu lesen. Nachdem Trump die Wahl verloren hatte, konnte jeder Beobachter erahnen, dass die Sache so fortgeführt wird, wie sie mit Clinton geplant war. Und ja, Putin hat die Ukraine angegriffen und er hätte dies nicht tun müssen. Allerdings hatte er wohl auch mit einem anderen Verlauf gerechnet. Nun können wir nur alle hoffen, dass für D auch in den nächsten 80 Jahren eine nützliche Existenz im Frieden geplant wurde. Aber häufig kommt es anders als man denkt.

  97. Vielen Dank für diesen Bericht. Herr Orban scheint einer der wenigen Realpolitiker der heutigen Zeit zu sein. Interessant, dass er aus dem sehr guten Buch von K. v. Dohnanyi zitiert. Das sollte auch viele deutschen Journalisten und Politiker lesen.

    • Dem stimme ich zu. Ich habe mir das Buch wegen des vielversprechenden Titels „Nationale Interessen“ bestellt und wurde vom Inhalt nicht enttäuscht.

      Wir brauchen endlich wieder Politiker, die nicht versuchen, unsere Nation bzw. unsere nationale Identität auszulöschen, sondern Politiker, die FÜR uns und unsere Interessen arbeiten!

      Von Dohnanyi ist eine Stimme der Vernunft, von denen es im heutigen Deutschland, vor allem in der Politik und den Medien, nur noch extrem wenige gibt.

  98. TE, willkommen in der Wirklichkeit!
    Die uns persönlich bekannten Ukrainer/innen wollen ihre Männer und Söhne weder für den aus ihrer Sicht korrupten Selensky, noch für den Wertewesten opfern. Das heißt nicht, dass sie Putinfreunde wären. Aber gegen Russen sind sie auch nicht.
    Orban und Macron sind in der EU die einzigen Politiker, die einigermaßen realistisch auf den Konflikt schauen.
    Fast alle deutschen Medien und sehr unserer Politiker wollen dagegen nicht nur bis zum letzten Ukrainer kämpfen, sondern auch den Restwohlstand der Bevölkerung für auswärtige Interessen opfern. Eigentlich müssten sie sich deswegen vor Gericht verantworten müssen.

    • „Keine Waffen und Rüstungsgüter in Kriegsgebiete“ hieß es auf einem Wahlplakat der Grünen von 2021, garniert mit einer hübschen Friedenstaube.

      Die Grünen müssten sich also schon wegen grober Irreführung der Wähler verantworten, außerdem wegen Missachtung der Grundrechte („Impf“pflicht). Hinzu kommt die auf Lügen basierende „Energiewende“, die die deutschen Bürger ruiniert, usw. usw. usw.

      Ich plädiere daher dafür, den Vorschlag, den Frau Baerbock kürzlich in Den Haag machte (Sondertribunal für die russische Führungsriege), in abgewandelter Form aufzunehmen:
      Die deutschen Bürger beantragen in Den Haag ein internationales Sondergericht, um die deutschen Politiker für die Schäden zur Rechenschaft zu ziehen, die sie dem deutschen Volk seit Merkels erstem Regierungsantritt zugefügt haben.
      Annalena wird sicher hellauf begeistert sein zu sehen, dass die Deutschen ihrem guten Beispiel folgen, obwohl sie sonst ja nichts auf die Meinung „ihrer“ Wähler gibt.

    • Das langsame finanzielle Ausbluten der deutschen Bevölkerung ist doch sowieso in Gange. Inflation, künstlich verteuerte Energie, abkassiert werden bei der Erbschaftssteuer, Zwangssarnierung von Immoblilien bis 2030 und der Versorgung eines Millionenheers an unproduktiven Migranten (1 Migrant kostet im Laufe seiner Wohlfühl-Sozialsystemexistenz den deutschen Steuerzahler 700.000 Euro).

  99. Das sind Informationen die unsere Staatmedien natürlich dem Bürger vorenthielten, damit das Bild das man aufgebaut hat bestehen bleibt …, Das unser Politiker das nicht erwähnen oder ihr handeln auch danach ausrichten , überrascht mich nicht , sie sind einfach zu dumm dazu und Eine Außenministerin Barbock hat von all dem sowieso keine Ahnung , die redet lieber unverhohlen dummes Zeug raus , wir seien im Krieg mit Russland

  100. Danke für diesen Artikel. Ungarns bzw. Orbans Ansichten teile ich voll und ganz! Es braucht Diplomatie, ansonsten endet dieser Konflikt auch für Deutschland in einer Katastrophe, der wirtschaftliche Niedergang den wir erleben ist da nur der Anfang!

  101. Chronologie der Rot-Grünen Strategie:

    1. Vor einem Jahr waren die Rot-Grüne noch Pazifisten (keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete)

    2. Dann waren die Rot-Grünen bereit 5.000 Helme zu liefern

    3. Jetzt liefern die Rot-Grünen schon Panzer

    4. Und morgen ?????

    • Am liebsten würden die Grünen der Ukraine natürlich Atomwaffen liefern. Damit wäre dann auch der definitive Beweis erbracht, dass es den Grünen nicht um die Natur geht, sondern um die totale Vernichtung der Erde…

      • Vor allem wäre der Beweis erbracht, dass diese Gestalten nicht wissen, was sie reden und tun!

        Denn käme es zu einem ausufernden Atomkrieg, hätten auch die grünen Kriegshetzer keinen Ort, an dem sie sich lange genug verstecken könnten.

        Und kämen sie irgendwann aus ihren atombombensicheren Bunkern, hätten sie auch keine Bürger mehr, die sie ausbeuten und mit ihrem schwachsinnigen Ideenmüll schikanieren könnten.

      • Ich nehme an, die grünen haben Angst, dass Gas und Öl aus Russland wieder fließen könnten – weil sich dann ihre ganze schön ausgedachte Transformationsagenda von Schellnhuber/WBGU in Luft auflöste.
        Nein. Lieber zahlen sie für Nichtlieferung und take&pay Tag für Tag Millionen aus der Steuerkasse, als wieder billiges Gas aus Russland statt Kohle zu verbrennen – wo doch die angeblich „Erneuerbaren“ niemals nicht ausreichend vorhanden sein werden.

  102. „Im Stellungskrieg zwischen der Ukraine und Russland wurde um die Jahreswende eine ukrainische Einheit praktisch aufgerieben … Es ist keine Meldung, die westliche Medien erreicht hätte.“

    Das ist kein Zufall, denn das 7. Prinzip der Kriegspropaganda nach Anne Morelli lautet: „Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.“
    Das Verschweigen von „eigenen“ Verlusten passt also perfekt in die tobende Propagandaschlacht, an der sich deutsche Medien von Anfang an beteiligten, als sei Deutschland seit Februar 2022 Kriegspartei.

    **********

    „… Wissen um den Gegner sei hilfreicher als unreflektierte Selbstgewissheit …“

    So viel Vernunft, um nicht zu sagen Weisheit, stünde den westlichen Kriegstreiberstaaten gut an. Dann käme man vielleicht endlich mal zu einer unaufgeregteren, aber dafür umso zutreffenderen Beurteilung der Lage.

    **********

    „… Orbán ist mit seiner Analyse in der EU ziemlich isoliert …“

    Recht damit hat er trotzdem.

    **********

    „Orbán lehnt den angestrebten EU-Einheitsstaat ab und bleibt beim ursprünglichen Konzept einer Vereinigung souveräner Staaten. In der Migration will er sich nicht an der Masseneinwanderung beteiligen wie Deutschland oder Frankreich; und die Ausrichtung der Gesellschaftspolitik an sexuellen Minderheiten und ihrer Privilegierung sowie Genderpolitik lehnt er zu Gunsten einer Familienorientierung ab.“

    Ach hätten wir doch einen Orbán in Deutschland! Einen Politiker, der FÜR sein Volk und sein Land arbeitet und nicht dagegen! Wo gibt es das im heutigen Westen noch? Vielleicht in Italien jetzt wieder?

    **********

    „Die Ukraine hat mit ihren jüngsten Gesetzen nicht nur den Gebrauch der russischen Sprache verboten, sondern auch der ungarischen, die ungefähr eine Viertelmillion Menschen in der Ukraine zur Muttersprache haben.“

    Ach ja, das ist also die heldenhafte Verteidigung der „westlichen Werte“, für die die Ukraine immer gepriesen wird? Oder ist es vielleicht doch eher das Gebaren eines potentiell faschistoiden, mindestens aber ultranationalistischen Staates?
    Da wüsste ich doch gerne mal, was die „Wertewestler“ in Deutschland sagen würden, wenn hierzulande jemand auf die Idee käme, Türkisch, Arabisch und alle anderen nichtdeutschen Sprachen zu verbieten!

  103. Wir können nur hoffen – die sogenannten VolksverTreter agieren anders – das es nur bei einem zweiten Afghanistan, zweiten Vietnam bleibt. Selensky und seine Claqueure in Berlin, Paris, Washington haben uns alle auf eine kaum noch umkehrbare Rutschbahn in einen großen Krieg geschoben. Einzig Putin kann den großen Knall noch abwenden, indem er seine Schmach von 2022 in 23 mit der Einnahme von Kiew im Frühjahr revidiert und dann zu Verhandlungen lädt, die der Westen ernst nimmt.

  104. Genau deswegen liebe ich Tichys Einblick. Hier werden Informationen übermittelt, die andere Medien verschweigen oder gar nicht erst wissen.

  105. Selenskyi ist ein absoluter Medienprofi und der Kriegsverlauf, sowie Waffen- und Hilfslieferungen, werden mit von den Medien bestimmt. Dann hat Selenskyi auch noch Fürsprecherinnen, derzeit allen voran Annalena Baerbock, angefangen hatte Ursula von der Leyen, naja und die Lobbyistin der Rüstungsindustrie Frau Strack-Zimmermann himmelt Selenskyi auch an.
    Orban sprach einen Wahrheit aus, die nicht ausgesprochen werden darf. Kissinger plädierte auf dem WEF in Davos im Ukraine-Krieg abermals für Verhandlungen:

     Der Blick für das Machbare bleibt wichtig

    Die Äußerungen des ehemaligen US-Außenministers erzürnten nicht nur die Regierung in Kiew. Nur, Kissinger ist ehemaliger US Außenminister und wird niemals so angegangen, wie Orban oder Scholz. Selenskyi und Melnyk wissen ganz genau, bei wem sie besser ruhiger bleiben. Elon Musk dagegen bekam die volle verbale Breitseite von Melnyk ab, als er für Friedensverhandlungen eintrat. Die Ukraine wird ein schlimmeres Desaster als Afghanistan. Die deutschen Medien wie ZON,SPON, SZ … sind wieder voll auf „totalen Krieg“. Es müssten einfach mehr Soldaten den Kriegsdienst verweigern, vor allem müssten die Reservisten in großer Anzahl den Kriegsdienst verweigern und damit das deutliche Signal aussenden: „macht Euren Mist alleine, wie Alten machen nicht mit.“

    • Selensky ist schon deshalb Medienprofi, weil er Schauspieler ist!

      • Gut ausgesucht, der Mann. Besucht man ihn auf twitter findet man rechts u.a. den direkten Verweis auf Greta Thunberg. Sicher kein Zufall.

  106. Das Erste was im Krieg auf der Strecke bleibt ist die Wahrheit !
    Wieviel Angriffskriege hat eigentlich die NATO zu verantworten Herr Tichy ?

    • Trump war der einzige USA-Präsident, der keinen Krieg begonnen hat; im Gegenteil, er wollte einigen Ländern Frieden bringen. Dafür wird er gehasst.

  107. Die NATO braucht sich nur wieder hinter die Elbe zurückziehen und wie von Baker und Genscher Russland versprochen dort bleiben. Dann ist die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine ganz schnell beendet. Die NATO hat ihr Versprechen nachweislich gebrochen, nicht Russland.  

    • Das wird so gut wie nie erwähnt, wenn man über das, was dort im Donbass abgeht, unterrichtet wird.

  108. Aus dem Artikel: „…weil die russischen MIG-Maschinen der Slowakei ohne russische Techniker nicht mehr einsatzbereit sind.“
    Mit Verlaub, meine Unwissenheit bedenkend, aber heißt das, daß seit Jahren russische Techniker dem Nato-Mitglied Slowakei die Einsatzfähigkeit seiner Luftwaffe -gegen Russland – garantieren?! ????

  109. Orban ist ein bemerkenswert klarer Kopf, der nicht nur geopolitisch sondern auch millitärstrategisch zu denken vermag. Zum Rest der Politiker der EU kann man zum größten Teil nur noch mit Shakespeare, König Lear, sagen “ Das ist die Seuche unserer Zeit, Verrückte führen Blinde“

  110. Der Krieg ist heute – was soll morgen sein?
    Leider ist es wahr, wenn man genau hinsieht: „Weder die USA, und schon gar nicht die EU hätten irgendeine erkennbare Strategie.“

    • Doch, es gibt eine erkennbare Strategie z.B.die der Damen Baerbock und Strack-Zimmermann. Die Ukraine muß „gewinnen“ und Russland muß „verlieren“ als Zielvorstellung. Der Weg dahin muß müssen. „Klarheit“ genug.

    • Zumindest die USA haben durchaus eine erkennbare Strategie, nämlich die, die Europäer und speziell die Deutschen für die Belange der US-Geopolitik in jeder Hinsicht den Kopf hinhalten zu lassen.

    • Letztendlich ist es doch so, dass weder die USA noch die EU dort in der Ukraine etwas zu suchen haben.
      Seit der „Orangen Revolution“ und später dem „Maidan“ haben sie dennoch dort ihre Finger im Spiel.

  111. Ich kann nicht beurteilen ob Herr Orban richtig liegt.
    Allerdings halte es für beunruhigend, in diesen Zeiten mit Frau Baerbock eine Außenministerin im Amt zu haben, in deren Person sich fachliche Inkompetenz mit übersteigerter Selbstgewissheit vereinigt.
    Leider ist ihr Ansehen in der Bevölkerung hoch, selbst eine lange Liste peinlicher Aussagen lassen unsere Medien dieser Person als harmlose Versprecher durchgehen.

  112. Die Werte des Westens in der Ukraine verteidigen? Diskriminierung von Minderheiten, Liquidierungen, Ausbürgerungen, Korruption. Man stelle sich vor, hierzulande würden sorbisch und dänisch verboten.

    • Wie wär’s, wenn jemand vorschlüge, Türkisch und Arabisch zu verbieten? Die Tobsuchtsanfälle der Linksgrünen wären dann wenigstens mal etwas zum Lachen in dieser finsteren Zeit! ?

  113. Danke an Herr Tichy für die Wiedergabe dieser klugen Position Orbans. Eine Stimme der Vernunft angesichts der erschütternden Kriegsbegeisterung bei deutschen Polit-Dilettanten.

  114. „Die Ukraine hat mit ihren jüngsten Gesetzen nicht nur den Gebrauch der russischen Sprache verboten, sondern auch der ungarischen, die ungefähr eine Viertelmillion Menschen in der Ukraine zur Muttersprache haben.“

    Trotzdem wird es weiterhin Menschen geben, die leugnen, dass in Kiew Faschisten herrschen. Die jetzt auch noch deutsche Panzer bekommen…

  115. Der Herr Orban scheint mir im Reich der Nato der vernünftigste Politiker von allen zu sein. Es wird Zeit, den Unsinn, dass Russland nicht gewinnen darf, zu den Akten zu legen, wenn man nicht auch noch den letzten wehrfähigen Ukrainer verheizen will.

  116. Wir sollten Ungarn aus der EU werfen so das es sich dann zu 100% wieder russland zuwenden kann. Für mich scheint Ungarn nur am geld der EU interessiert zu sein.

    • Das Ungarn nur am Geld der EU interessiert ist, ist absolut richtig. Aber wenn man Ungarn deshalb aus der EU ausschließen wollte, müsste man die meisten anderen EU-Staaten, außer dem großen ausgebeuteten Zahlmeister Deutschland, auch ausschließen. Denn die alle sind nur an dem Geld der EU interessiert. Und die Euro-Staaten sind natürlich am Zahlungssystem Target II interessiert in dem Deutschland verpflichtete ist den Euro-Staaten grenzenlosen Kredit zu gewähren. Damit die in Deutschland, ohne Euros zu zahlen, grenzenlos einkaufen können. Die Bezahlung findet dann mit wertlosen, uneinbringbaren, aber hoch ausbuchungsgefährdeten Schuldscheinen an die Deutsche Bundesbank statt. Fazit: Die EU ist alle gut, nur für Deutschland nicht.   

    • Wir sollten die EU beerdigen und eine neue Art der Gemeinsamkeiten auf nationaler Basis schaffen.

      • Dann könnten wir uns diese EU aber sparen! Sie würde keinen sinn machen und im chaos versinken.

    • Finde ich lustig. Dieser „Welt“ Artikel erscheint gerade drei Tage nach Ihrem Kommentar. Orban wusste wohl schon mehr.

      “So bitter es ist: Ein Sieg der Ukraine wird täglich unwahrscheinlicher. Kiews Armee gehen Leute und Material aus, der Feind stellt sich besser ein und verfügt über gewaltigen Nachschub. Kein Wunder, dass westliche Diplomaten nun immer häufiger von Waffenstillstand sprechen. 
      Zu Jahresbeginn verbreitete die Ukraine in dem fürchterlichen Krieg, der dem Land durch die russische Aggression seit nunmehr fast einem Jahr aufgezwungen wird, Optimismus. Dieses Jahr, erklärte der Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanov, werde „Freude und den Sieg“ bringen. Aber wie realistisch ist ein Sieg der Ukraine?
      Es ist nahezu ausgeschlossen, dass die Ukraine als Sieger aus diesem Krieg hervorgehen wird. Ein Sieg bedeutet nach der Definition des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Rückeroberung aller besetzten Gebiete, also auch der Krim. Doch das ist aus heutiger Sicht und unter den gegebenen Umständen – womit vor allem die mangelnde Unterstützung des Westens gemeint ist – unmöglich. Etwa 18 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt Russland derzeit. Dieser Wert dürfte künftig eher steigen als sinken. Leider. 
      Was sind die Gründe für den absehbaren Erfolg Russlands?“(Welt, 31.01.2023)

      Dann folgen die Gründe die Orban aufgezählt hat. Der Ukraine gehen Material und Männer aus, Russland hat sich warm gelaufen.

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