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Handelskrieg mit den USA?

Merkel bei Trump: Der Brei ist heiß

16.03.2017

| Lesedauer: 6 Minuten
Dieser Trump bringt alles durcheinander. Gerade waren noch alle gegen Freihandel und jetzt fiebern sie, ob die Kanzlerin den Freihandel retten kann. Was kann Merkel bei Trump gewinnen? Die jüngste Zinsentscheidung der FED verschärft das Missverhältnis.

„Deutschland beutet weiter andere Länder in der EU und die USA mit einer ,impliziten Deutschen Mark‘ aus, die stark unterbewertet ist“, und habe deshalb im Handel mit anderen Eurostaaten und dem Rest der Welt ungerechte Vorteile, sagte Peter Navarro, neuer Chef des National Trade Council der Financial Times. Damit ist klar, dass sich die protektionistische Handelspolitik unter Trump nicht nur gegen Länder wie Mexiko und China, sondern auch gegen Deutschland richten wird.

Navarro trifft zwei mal den wunden Punkt

Navarro trifft einen wunden Punkt, und zwar zwei mal. 2016 hat die Bundesrepublik nach vorläufigen Zahlen für 310 Milliarden Dollar mehr Waren und Dienstleistungen aus- als eingeführt.

Gesund ist etwas anderes. Im Stabilitäts- und Wachstumsgesetz, einer dieser Ruinen der Schmidt/Schiller-Zeit, wird als einer der vier Eckpunkte guten Regierens das Außenhandelsgleichgewicht genannt, also der Ausgleich von Importen und Exporten. Wie immer erreicht man es mal und dann auch wieder nicht, aber notorisch und in solcher Höhe dagegen zu verstoßen, ist schon abenteuerlich.

Eigentlich waren es gerade viele „links“ gestrickte Ökonomen, die diesen Leistungsbilanzüberschuss kritisierten. Ihr Rezept dagegen lautet – vereinfacht: höhere Löhne, höhere Sozialleistungen, und deutsche Produkte werden beim Export so teuer, dass es zum Ausgleich kommt. Der Leistungsbilanzüberschuss wurde als Beweis für das deutsche Dumping-Lohnsystem ins Feld geführt. Ganz falsch ist die Theorie ja nicht. Derzeit leiht Deutschland den USA Geld, damit Amerikaner BMW und Mercedes billig einkaufen können. Davon haben deutsche Arbeitnehmer zunächst rein gar nichts. Aber davon hört man neuerdings nichts mehr. Jetzt sind es die Leistungsbilanzüberschüsse, die verteidigt werden, als habe Merkel den richtigen Knopf gedrückt und bestellt.

Dabei liegt der Hund woanders begraben.

In einer freien Marktwirtschaft mit eigener Währung käme es über den Wechselkurs zum Ausgleich: Die Deutsche Mark hätte, gäbe es sie noch, so lange aufgewertet, die Exporte so verteuert, bis es tendenziell zum Ausgleich der Handelsüberschüsse gekommen wäre. Arbeitnehmer wären indirekt Profiteure des Systems: Sie könnten mit ihrer in harter Mark ausgezahlten Löhne noch preiswertere Importe kaufen, die USA als Billigreiseland erkunden, bei Benzin und Heizöl, das in Dollar abgerechnet wird, jede Menge Kaufkraft sparen.

Wenn jetzt Navarro darauf hinweist, dass das Leistungsbilanzdefizit und der gegenteilige deutsche Überschuss nicht ewig tragbar sind, trifft er einen Punkt, der seit zwei Jahrzehnten virulent ist und auch immer wieder thematisiert wurde – insofern lutscht Trump nur olle Kamellen. Und mit der Währungsmanipulation trifft er gleich noch mal.

Währungsmanipulation als Wunderheilmittel

Denn auch der Vorwurf der Währungsmanipulation ist nicht aus der Luft gegriffen: „Deutschland ist im Euro unterbewertet, und der Euro selbst ist unterbewertet. Das macht deutsche Produkte im Ausland extrem billig“, sagt der langjährige Chef des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn: Um jeweils 20 Prozent im Verhältnis zum Dollar und innerhalb Europas sei Deutschland zu billig. Der Euro als Einheitswährung überdeckt die unterschiedliche Leistungsfähigkeit: unterschiedlich hohe Lohnniveaus, unterschiedliche Produktivität und Infrastruktur. Gemessen daran müssten Länder wie Griechenland und Italien abwerten, die Deutschen aufwerten. Weil dies im Euroraum nicht geschieht, panzern deutsche Exporteure ihre europäische Konkurrenz nieder. Selbst brutalstmögliche Lohnsenkungen in diesen Ländern würden der Wirtschaft nicht mehr aufhelfen – so schnell kann man Fabriken nicht aufbauen, wie sie mit dem Eurosprengstoff weggeschossen werden.

INTERVIEW
Hans-Werner Sinn: „Machen Sie der Enteignung ein Ende“
Das ist, anders als Wirtschaftsvertreter neuerdings in den Medien behaupten dürfen, nicht allein die (unbestrittene) Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Der Exporterfolg hat einen Namen: Mario Draghi. Seine Niedrigzinspolitik ist es, die den Euro abstürzen lässt und die grandiose Exportsiege der Deutschen pampert. Und Mario Draghi gesteht diese Art der Währungsmanipulation offen ein: Null-Zinsen und Euro-Flut durch den Ankauf von Schrottpapieren begründet er damit, dass er die schwächelnde Südwirtschaft aufpäppeln will. Draghis Medizin wirkt – und wie: Sie macht die Schwachen etwas weniger schwach, aber die Starken noch stärker. Und das sind die Deutschen.

Wachsende Wut in Europa

EU-Europa spielt dabei für Deutschland eine wichtige Rolle: Tschechien, die Slowakei und Polen sind heute billige Zulieferer für Deutschlands Endmontage und das wertsteigernde Label „Made in Germany“. Audis Motoren werden günstig in Győr, Ungarn, gefertigt; Skoda-Ingenieure kassieren nur ein Drittel von dem, was vergleichbar gut ausgebildete VW-Werker in Wolfsburg verdienen – und das in völlig vereinheitlichten, weltweit normierten Fabriken gleicher Produktivität: Im Supermarkt in Prag aber gelten Europreise, sogar höher als in Deutschland, und im Zweifel ist es eine Filiale von Lidl oder Aldi.

Es klingt nicht freundlich – aber mit dem Euro hat sich Deutschland ein billiges Reich der Zulieferindustrien im Hinterland organisiert, wo die Löhne billig, die Arbeitskräfte noch willig und die Gewerkschaften nicht vorhanden sind. Mit den billigen Zuliefer-Importen unter der Haube sind Deutschlands Autos unschlagbar. Für die USA sieht die Gleichung anders aus: Seit Jahrzehnten wandert industrielle Produktion aus den USA ab – zunächst nach Deutschland, dann Japan, dann Korea, schließlich China. Die USA haben ihren Markt geöffnet, um die freie Welt aufzupäppeln und ihre Verbraucher zu verwöhnen. Billige Importprodukte – das war das Paradies der amerikanischen Verbraucher. Dummerweise gingen aber damit auch die Arbeitsplätze verloren; und die Verschuldung der USA in China und Deutschland übersteigt auch jedes vorstellbare Maß.

Wenn Trump wirklich Ernst macht? Dann bricht das deutsche Modell des Wirtschaftswachstums zusammen. Denn wenn eine Deutsche Mark 20 Prozent aufwertet, wäre die Frage in New York nicht: BMW oder Audi? Sondern wieder: Chevy oder Ford? Griechenland und Portugal ziehen den Wert der Währung in den Keller – und von dort aus werden die Deutschen zum Exportweltmeister. Aber dieses Modell hat Donald Trump gerade zur Disposition gestellt, und auch in Europa wächst der Widerstand gegen den „Eurokolonialismus“. Es gibt einfach zu wenig Gewinner außer der deutschen Industrie.

ROLAND KOCH IM INTERVIEW
Roland Koch: Globalisierung neu verhandelt
Außerdem gibt es auch in Deutschland nicht nur Gewinner. Eine Währung, die so dramatisch unterbewertet ist wie der deutsche Euro, bedeutet ja nichts anderes, als dass Arbeitnehmer und Konsumenten die Zeche zahlen. Importe könnten deutlich billiger sein: sowohl Autos und Champagner aus Frankreich als auch Laptops aus Taiwan oder griechischer Joghurt, der Urlaub außerhalb der Eurozone sowieso. Nicht nur Donald Trump hat den Exporttrick der Deutschen durchschaut, die Europäische Zentralbank sieht das ganz ähnlich. Sie muss mit ihrer Einheitswährung ein Einheitsdach bauen – für die deutschen Autofabriken und die griechischen Ziegenställe, italienischen Familienbetriebe und slowenischen Garagen. Auf deutschen Druck hat die EZB versucht, Italien und Griechenland zur inneren Abwertung zu zwingen – Löhne runter, Renten beschneiden, Staatsausgaben kürzen, Preise senken. Damit sollten die ständig wachsenden deutschen Wettbewerbsvorteile aufgefangen werden. Gerne wird dieses Argument damit gekontert, dass Europa insgesamt mit den USA ja eine hinreichend ausgeglichene Handelsbilanz aufweise. Allerdings wird das Trump nicht beruhigen, wenn die Deutschen beim Deal als Deutsche auftreten und sich beim Abrechnen hinter Griechenland und den notorisch defizitären Südländern verstecken.

Merkels untaugliche Rettungsversuche

Und jetzt also Trump, und Merkel, die zu retten versucht, was zu retten ist. Der erste Befund: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Die transatlantische Freihandelszone, kurz TTIP, war ein Obama-Projekt. TTIP wurde (auch) in Deutschland verschleppt. Wäre TTIP unterzeichnet, hätte es Trump schwerer, den Deutschen auf die Finger zu klopfen.

Zweiter Befund: Der Verweis darauf, dass Siemens und BMW in den USA produzieren, ist ja richtig. Aber reicht halt nicht. Fakt bleibt der Leistungs-Bilanzüberschuß von 310 Milliarden. Und ehrlich: Die duale Berufsausbildung! Das ist halt kein Exportschlager, sondern ein Konkurrenzprodukt. Deutschland hat es historisch aus seiner Geschichte von Zünften und Meistern entwickelt. Die USA setzten auf das Fließband, an dem Angelernte schufteten. Der Facharbeiter ist eine deutsche Erfindung, die Massenproduktion die amerikanische Antwort. Zudem würde eine Übertragung Jahrzehnte dauern – aber das Leistungsbilanzdefizit der USA wird täglich errechnet: Rund eine Milliarde pro Tag müssen wir den USA leihen, damit sie ihre Rechnung bezahlen können. Heute, gestern und morgen. Willkommen im Land der Träume!

Wie auf Befehl haben viele deutsche Medien jetzt auf die Verteidigung der deutschen Interessen umgeschaltet. Das Leistungsbilanzdefizit wird in den Zeitungsspalten und ARD/ZDF-Sendungen relativiert, die gottgleiche Überlegenheit deutscher Autos gepriesen, obwohl man sie daheim in Stuttgart, München und Berlin mit Fahrverbot belegen will und wie die Grünen ab 2030 gleich ganz verbieten. Und alle schütteln bedauernd den Kopf, dass Draghi leider, leider ganz unabhängig die Währung manipuliert, grad so, wie er es sich wünscht.

Auch damit wird Merkel nicht davon kommen.

Die Unabhängigkeit der EZB ist eine Schimäre. Sie führt aus das, was sich die Politiker wünschen: Den Euro versucht sie zu retten, in dem sie Geld von den Sparern des Nordens in den Süden transferiert. Ihre Instrumente dabei sind Null-Zinsen, Anleihekauf, und Abwertungsdruck auf den Euro. Der Euro soll billig sein, damit die Exporteure was verkaufen können. Das wollte die Politik so und das will sie weiter. Und dieses Problem wird gerade größer statt kleiner: Die jüngste Zinserhöhung der FED, getroffen während der Schneesturmverzögerung der Kanzlerinnenreise, schwächt den Euro noch weiter. Also wird auch die Zins-Politik der EZB im Gespräch zwischen Trump und Merkel eine Rolle spielen: Langsam bewegen sich die USA wieder in eine Normal-Zinsphase hinein – wäre es da nicht an der Zeit, auch in Europa wieder zu einer soliden Zinspolitik zurückzukehren?

Meine Prognose lautet: Könnte sein, dass Trump sie nicht so leicht vom Haken lässt, wie sie sich das so vorstellt. Es geht ans Eingemachte. Natürlich wird die Globalisierung neu verhandelt, wie Roland Koch das sagt. Und natürlich steht die seltsame Konstruktion des Euro zur Debatte, unter dessen Einheitsdach so seltsame Verwerfungen erst entstehen können.

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73 Kommentare

  1. Natuerlich stimmt es das Deutschland Handelsvorteile gegenueber den Suedeuropaeischen Laendern hat,deshalb befinden sich all diese Laender in der Krise.Was die Amerikaner fuer die USA behaupten stimmt auch weil Deutschland muesste eine viel hoehere Waehrung haben,was durch die EuroEinheitswaehrung verhindert wird.Die Politik der Bundesbank+EZB hat hiermit nichts zu tun weil die sich richtet nach dem ganzen Euroraum.Uebrigens haben die USA auch Waehrungsvorteile durch die international Rolle des Dollars und die Groesse ihres Geldmarkts.

  2. „Merkel ist doch längst Vergangenheit“

    Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben …

  3. Was hier fehlt, ist ein Lösungsvorschlag. Dieser besteht offensichtlich nur in der Auflösung des Euro. Aber auch hier sollten sich weder die USA noch die europäischen Ramschländer Illusionen hingeben. Auch mit einer starken DM war Deutschland exportstark, da diese in einer soliden Wirtschaft zu erzwungenen Effizienzsteigerung führt. Wenn die Drachme schwach wäre, können die Griechen immer noch keinen Audi bauen.

  4. „Wachsende Wut in Europa“
    Auch der Euro begünstigt die Wahlchancen des Front National in Frankreich. Es heisst, diese Kunstwährung sei eine Zwangsjacke made in Germany. Dabei wird verschwiegen, dass Mitterand den Euro unbedingt wollte. Aber damals gab es noch mehr Hoffnung in die Zukunft. Die welkt jetzt dahin.

  5. Die USA waren Jahrzehnte lang der Motor des liberalen Freihandels.
    Aber da dieser Freihandel nicht fair war und auch nicht sein konnte, gab es Verlierer. Und der größte Verlierer sind die USA, ablesbar am Außenhandelsdefizit.
    Seit 2001 haben die USA allein an China über zwei Millionen Arbeitsplätze verloren.
    Da hat Trump und seine Mitstreiter erkannt: so kann es nicht weitergehen!
    Was will denn Merkel an Neuigkeiten ausplaudern, was die US Regierung nicht schon wüsste? Allerdings hatten die USA vor Jahrzehnten die Vereinbarungen der WTO unterschrieben- und dieses setzt Alleingängen dieser Regierung enge Grenzen. Darauf wird Merkel vielleicht hinweisen, obwohl auch dieses bekannt sein dürfte. Unter dem Strich wird dann wohl nur ein „Sichkennenlernen“ übrig bleiben.
    Und was die duale Ausbildung in Deutschland betrifft, so hatte schon vor Jahren die EU der deutschen Ausbildungshöhe die Spitze genommen.
    Das Ingenieurstudium ist schon lange passe`und heißt jetzt „Master Studium“ mit anschließendem „Bachelor“
    Das sollte die Kompatibilität zu den Angelsachsen erzwingen.
    In der Summe kann man jetzt schon sagen: der deutsche Ingenieur und Diplomingenieur ist auch nicht mehr das, was diese einmal waren.

  6. „Die Migration ist ein Privileg, kein Recht “ Nur für diesen Satz hätte ich ihn schon gewählt. Und für seinen Humor ?

  7. Ein Tichy mag Argumente gegen den Euro.
    Aber wenn es so wäre, wie beschrieben, Deutschland hat einen Außenhandelsüberschuss, WEIL die Währung unterbewertet ist….
    Wieso haben Italien und Portugal ebenfalls einen Außenhandelsüberschuss, wo doch deren Währung überbewertet ist?

    Wenn Deutschland nur erfolgreich ist, WEIL Arbeit von Tschechien, Ungarn und Rumänien übernommen wird?
    Wieso gilt das für die USA nicht, wenn Arbeit von Mexiko übernommen wird?
    Da ist Mexiko kein günstiger Zulieferer, sondern sorgt für die Deindustrialisierung.

    Wenn Deutschland eine Währung hätte, die aufwertet und damit die Produktivität sinkt, würden die Arbeiter, die in Kronen, Forint und Leu bezahlt werden nicht NOCH produktiver? Noch mehr Wertschöpfung im Ausland, bei sinkender Nachfrage aus der Welt… wäre das nicht recht unangenehm?

    Alles so gedreht, wie es gerade passt, Hauptsache alle Zusammenhänge auf vier Buchstaben heruntergebrochen.
    Ohne E, U, R und O wäre das Leben so schön.

  8. Es gab nur noch einen, neben Merkel, der es in 12 Jahren schaffte, ein katastrophaleres Ergebis für Deutschland zu hinterlassen.
    Der damalige Vorteil war, man konnte von vorn anfangen. Diese Dame hinterlässt somit ein noch fataleres Erbe.

  9. Trump: „At least we have one thing in common.“
    Mein Gott-was habe ich gelacht!

  10. Schauen Sie sich das bitte an….Die bilaterale Kooperation ist keine Trump Idee. Die Aufnahme ist von 2015. Es lohnt sich. .. Wo ist der Unterschied zum Trumps Politik?

    https://youtu.be/9fNnZaTyk3M

  11. Sehr geehrter Herr Berggrün ich stimme mit Ihnen nicht überein. Reallohnsteigerungen müssen nicht notwendigerweise Nominallohnsteigerungen bedeuten, auch wenn dies möglich ist. Steigende Löhne müssen nicht in jedem Fall durch höhere Preise kompensiert werden. Dies hängt vom Produktivitätszuwachs ab. Im übrigen verstehe ich nicht, was die 24 Monatspersonalkosten bedeuten sollen. Die Abkehr vom falschen Exportweg ist aber mittelfristig alternatives.

  12. Es ist nicht die Migration, die Zuwanderungswellen waren schon stärker. Aber es kamen Leute mit Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Nutzen aller. Sowie mit einer von christlichem Ethos geprägten Weltanschauung, die kompatibel macht. Das betrifft, ausgerechnet, die Muslime aus ihren kaputten Staaten nicht. Sie kommen quasi mit der geballten Faust in der Tasche. Merkel ist eine Saboteurin, wie man festzustellen beginnt. Sei wusste seit mind, 2010, was kommen würde. Der Au- ßenausschuss des BT hatte es offiziell vermeldet. Es gab keinerlei Zeitdruck, denn der kam erst mit den Wellen aus der Levante. Hat sie ihren Job etwa mit Absicht unordentlich gemacht?

  13. Ein nicht gerade fürstlicher Empfang für die deutsche Kanzlerin in den USA.
    Aber was hat denn die deutsche Politikelite und Medienwelt nach ihren einseitigen verächtlichen Zuweisungen an Trump anderes erwartet? Das undiplomatische Verhalten wird Deutschland noch viel Schaden zufügen. Es ist schon komisch. Ein milliardenschwerer USA Präsident will den vernachlässigten Menschen in seinem Land unter die Arme greifen, und eine deutsche Kanzlerin verteidigt das weitere Abdriften der deutschen Mitte nach unten. Mit Recht wird der durch Draghi künstlich billig gemachte Euro von den USA als Eingriff in den freien Markt bewertet. Abwertung, Lohndumping und Energiesubventionen für die Wirtschaft zu Lasten großer Teile der deutschen Bevölkerung ermöglichen ja erst einen solchen unnatürlichen Exportüberschuss. Zusätzlich wird das Geld deutscher Sparer und Versicherter dafür verbrannt. Es wäre eigentlich Aufgabe einer deutschen Kanzlerin zum Wohle des ganzen deutschen Volkes beizutragen. Das kann oder will sie nicht. Dafür aber die ganze Welt mit deutschen Vorstellungen beglücken. Koste es was es wolle. Alle hier, die heute die Bestrebungen in den USA beklagen, nur weil ein Präsident verspricht nun wieder seinem ganzen Volk einen Vorrang in dieser zerrissenen Welt einzuräumen, sollten sich an die eigene Nase fassen.
    Die EU hat es nicht geschafft aus eigener Kraft die Verhältnisse in ihren Beitrittsländern auch nur annähernd anzugleichen. Mit unsoliden Eingriffen in die freie Marktwirtschaft soll das Versäumte jetzt nachgeholt werden. Da wird noch einiges auf Deutschland, aber auch die EU zukommen. Zumindest Trump
    wird Härte gegenüber Deutschland und der EU bei der Durchsetzung amerikanischer Interessen zeigen. Nicht zu vergessen, dass nicht die EU, aber jedenfalls die USA noch eine Weltmacht sind.

  14. Herr Tichy, als damals noch Angestellter habe ich die Segnungen des Euros persönlich empfangen, mittels realen Einkommensverlustes. Deswegen hatte ich mich Selbstständig gemacht…bis zur Rente.
    Der Euro hat den Deutschen erhebliche Verluste gebracht, abkassiert haben die Firmen. Trump hat nicht umsonst erfolgreiche Banker und Milliardäre in seine Regierung geholt.
    Frau Merkel saß neben ihm wie ein begossener Pudel…nach Aufforderung der Fotographen fragte sie ihn, ob er ihr die Hand geben würde….was er einfach ignorierte.
    Das macht Hoffnung. Die Rückkehr zu nationalen Währungen ist alternativlos…kein Ökonom hat eine Antwort auf die Frage, wie man sonst die Eurokrise lösen kann, kein einziger.
    Marie le Pen hat übrigens ebenso wie Trump ´den Verursacher der Krise erkannt…den Euro. Es bleibt nur zu hoffen, das sie gewinnt.

  15. Wenn ich mehr exportiere als ich importiere hat sich der Käufer direkt oder mittelbar bei mir verschuldet. Wenn ich das Exportprodukt etwa durch Lohnerhöhungen so weit verteuere, dass die Käufer nur so viel kaufen, wie sie ohne Verschuldung bezahlen können, landet der Erlös direkt und sofort bei den Arbeitnehmern. Es entsteht keine unübersichtliche „Schuldenindustrie“ mit dem Risiko, dass man auf seinen Schulden sitzen bleibt.

  16. Das Geld f. die Infrastruktur, die immer ein entsch, Standortvorteil war für die Dt. VW, ist da gewesen, das haben aber jetzt andere, Sie haben es erwähnt. Die vielen Mrd. die Schäuble durch die EZB Poltik sozusagen „geschenkt“ bekam, sind von denen nun „verfrühstückt“, die dann ein Geschenk an uns (Kathrin Göring-Eckardt) waren.
    Die Beendigung, der Subvention, wie Sie sagen, wird glaube ich nicht kommen (können), dann knallt es, gehen Sie mal durch eine grosse Stadt, gestern tat ich es, morgens, Sie sehen grosse Mengen jüngerer Menschen eindeutig mit Migrationshintergrund, die aufgrund d. Umstände vermutlich ohne Job sind, auf jeden Fall Transferempfänger.
    Würde man da ansetzen, glaube ich ernsthaft, wird es schnell „blutig“….

  17. Es ist ja nicht nur der Schuld, der zuviel exportiert. Hier die Amerikaner zum Opfer deutscher Politik zu machen ist schon lustig. Die USA haben sich mit dem $ als Leitwährung fröhlich verschuldet und den Großteil ihrer Industrie veralten lassen. Mit Ausnahme von Pharma, Rüstung und natürlich IT. Ist ja auch einfacher auf Pump zu leben, so lange es gut geht, alle mitspielen. Und eben nicht den schweren Weg der innovativen Industrieproduktion zu gehen. Das es möglich ist, beweisen in den Staaten u.a. BMW. Und nun schreit Trump „haltet den Dieb“. Es ist ein eigenartiges Politikverständnis, zu glauben, nur Deutschland verhalte sich falsch. Jeder kehre vor seiner Tür.

    • Trump ist seit 50 Tagen im Amt. Wollen Sie ernsthaft ihm den ggw. Stand der USA anlasten?

  18. Die MS Medien heute, 17.3. nicht auszuhalten! In allen Kanälen, allen Sendern: Trump, der mächtigste Mann der Welt, und Merkel, die mächtigste Frau der Welt oder Europas, je nach Lesart. Was er ihr wohl sagt? Zettelt er einen Handelskrieg an? Was sie ihm wohl sagt? Wird sie ihm die europäischen Werte erklären? Und so unendlich weiter in hunderten Volten und Varationen.
    Persönlich hoffe ich nur, dass er ihr persönlich wiederholt, was er im Wahlkampf über sie sagte: Insane! Vielleicht nicht er selbst, aber einer der Administration zu ihrer Entourage.

  19. Lohnerhöhungen bedingen Preiserhöhungen, denn das Kapital will sich seine Rendite selbstverständlich nicht kürzen.

    Wenn es eine echte Parität zwischen Kapital und arbeit gäbe, dann müssten die erwirtschafteten Millionen- und Milliardengewinne je zur Hälfte dem Kapital und den Arbeitnehmern, die die Wertschöpfung betreiben, zustehen. Ohne Kapital keine unternehmerischen Aktivitäten, ohne Arbeitnehmer keine Wertschöpfung.

    Damit würden sich viele Probleme lösen: die Arbeitnehmer könnten selber aus eigenem Kapital Altersvorsorge betreiben, die Steuern auf Arbeitseinkommen könnten, weil jetzt deutlich höher, ohne Einbußen gesenkt werden, die Kaufkraft jedes Einzelnen würde gestärkt, dadurch die Binnennachfrage und auch der Binnenmarkt gefördert, was wiederum die Mehrwertsteuereinkünfte des Staates erhöhen würde. Deutschland würde unabhängiger von Auslandsumsätzen. Die Möglichkeit, selber Kapital zu bilden, würde auch das Risiko von Arbeitnehmern, durch Aarbeitslosigkeit H4-Empfänger zu werden, verringern, was wiederum die Sozialkassen entlasten würde.
    Vermögens- und Eigentumsbildung würde auch die Altersvorsorge weniger problematisch werden lassen. Wer in der eigenen Wohnung, im eigenen Haus alt wird, muss Mietsteigerungen nicht fürchten. Derzeit sieht all das völlig anders aus, wie Sie wissen.

    Aber man kann ja mal träumen…

    • Sie sind wohl ein Gegner der sozialistischen Umverteilung ?
      (Satire)

      • Was hat das mit sozialistischer Umverteilung zu tun, die Geld an die verteilt, die NICHTS dafür geleistet haben?

        Ich propagiere die faire Verteilung der Gewinne zwischen denen, die sie mit ihrer Lebenszeit erarbeitet haben und denen, die keine einzige Minute ihres Lebens für diese Wertschöpfung eingesetzt haben, sondern nur Geld.

        50:50 ist da nur fair, zumal diejenigen, die das Kapital vertreten, auch noch deutlich weniger Steuern für ihren Gewinn zahlen müssen als diejenigen, die ihn mit ihrer Hände und Hirne Arbeit erwirtschafteten!

      • Herr Angermann, lesen Sie doch bitte das letzte Wort in Klammer !

  20. Das Schlimme ist bloß, dass wir, von denen so viele auf den dummen einfältigen Ami herabgeblicken, der nicht mal weiß, dass Brüssel kein Land ist, die Intelligenz dieser US-Wähler nicht aufbringen werden, sich von ihren politischen Ausbeutern und Verderbern zu befreien.

    • Ich bin da optimistischer als Sie. Die Deutschen sind zwar duldsamer als die Amis, aber auch ihre Duldsamkeit hat ihre Grenzen. Man sollte auch bedenken, dass die sozialen Verhältnisse hierzulande viel milder als in den USA sind. Duldsamkeit fällt also bei uns noch leichter.

  21. Sehr gute Analyse. War mir in groben Zügen bereits klar, als ich Trumps erste Pläne im Feb 2016 las und die PC-Medien in D nur Trash&Bashing zu Trump berichten konnten. Ab dem Zeitpunkt, war mir Trump sympathischer geworden und ich dachte ebenso spontan an die Zeit kurz vor Reagans erste Präsidentschaft. Achse, Tichy & Co sind hier eine große Ausnahme und darum nicht nur gefährlich für die „abgehobene Elite“ (die eher eine Beleidigung des Wortes Elite darstellt), sondern so wichtig, dass diese Medien dringend weiter verbreitet werden müssen. Die PC-Medien sind noch zu stark im Markt.
    Anyway, God bless America.

  22. Werter Herr Tichy,
    Endlich mal ein guter Artikel wo keine Propaganda betrieben wird ,
    eine Erholung gegenüber dem ÖRM .
    Bin gespannt was beim Teffen heraus kommt !
    Eine Frage noch Herr Tichy, wer bezahlt die Wahllokale von den türkischen Mit-
    bürgern, wenn sie auf deutschen Boden für Erdogan wählen gehen?
    Der Deutsche Staat also der Steuerzahler oder die Türkei ?
    Hätte ich gerne von TE beantwortet .
    Mit freundlichen Grüßen
    Veronika

  23. Hätten wir eine freie Welt-Marktwirtschaft, hätten wir und der Rest der Welt keine derartigen Probleme.

    Wir haben keine frei Marktwirtschaft! Das ist das eigentliche Problem.
    Staatliche Zugriffe weltweit erzeugen permanente Verzerrungen in den unterschiedlichen Wirtschafts-Systemen. Währungsmanipulationen und eine überproportionale emotionale, auch geschichtlich Begründete, Haltung aller Beteiligten sorgen für immer mehr Chaos.

    Alle Volkswirtschaften (Länder dieser Erde) sind über alle Massen Verschuldet, die Chance jemals Schulden ab zu bauen bzw. zu tilgen ist gleich Null.

    Schnitt, Konten auf ausgeglichen stellen.

    Haus & Grund garantieren, Beteiligungen an Unternehmen garantieren. Eigentum an persönlichen Dingen gewährleisten. Brief und Geld Konten auf 0/Null stellen.

    Neuanfang, Staat versorgt die die es brauchen. Im Rahmen der Gesetzgebungen versorgt der Rest sich selbst.

    Kreislauf, Schnitt, Kreislauf(Zielgröße erreicht), Schnitt usw. …

    War or not war that is the question ……………………………………………!

  24. Gute Analyse, Hr. Tichy,
    Einige Punkte sind aber noch aufzugreifen…
    1. Deutschland als Exportweltmeister dank einer Statistik, die einen Großteil des Deutschen Export in das EU Ausland aufführt. Damit kommen wir zu…
    2. Ein EU-Wirtschaftsraum die eine EURO Währung hat…ein Wirtschaftsraum also, der auf den Target II Salden anschreiben lässt. Also auf uns Deutsche Verbraucher und Steuerzahler als Bürge=Schuldner=Zahlender zurückgreift.
    3.Ist der EURO in Verbindung mit der EU ein rießen großes Schneeballsystem…ein Schneeballsystem in dem nur die oberen Zehntausend ihren Profit machen und der Rest der Pyramide in Mangel und Armut verweilt.
    4.Wird Trump ernst machen! Das ist keine Frage! Trump wird den Deutschen Konzerne eine Quote vorgeben…eine Quote, wieviele Arbeitsplätze in den USA geschaffen werden müssen, für die ausländischen Unternehmen , die ihre Produkte in den USA verkaufen wollen. Neben der Quotenregelungen hat er auch noch das Werkzeug einer Importsteuer in der Hand. Eine Importsteuer die auch die EU bereits schon seit Jahren gegenüber China anwendet (Solarprodukte seien hier als Beispiel genannt).
    5.Wird Osteuropa nicht in alle Ewigkeit die billige Werkbank der Deutschen Industrie spielen. Das Ungleichgewichte zwischen hohen Lebenshaltungskosten und billigen Arbeitslohn wird den Osteuropäern früher oder später zum Denken aufgeben. Sie werden sich Deutschland lösen…in dem Sie selbständiger werden…Russland mit seinen Weiten und seinen riesigen Markt könnte für die Osteuropäer die Selbstständigkeit und Lossagung von der „Knechtschaft“ der Deutschen Industrie darstellen.
    So ode So…ist das System erst einmal durchschaut und in die Gesellschaft hinein kommuniziert…wird es das System schwer haben sich gegen den Druck von außen weiter zu behaupten.
    Für mich waren diese Deutschen Exportunternehmen eh schon immer „vaterlandslose“ Verräter. Es wird nämlich mit jeder Niederlassung oder Produktionsstandorten in anderen Ländern auch immer ein Stück Innovation (Wissen der Deutschen) verkauft/preis gegeben. Oder anders ausgedürckt…früher hat man sich in Deutschland noch vor Wirtschaftsspionage geschützt und damit seinen Erfindergeist/Innovationen und damit seinen Wissenschaftsstandort…..heut zu Tage braucht man sich gar nicht mehr davon schützen…in er Globalen Welt liefert Deutschland freiwillig seine Ideen und Innovationen in die ganze Welt. Für diese Deutschen Exportunternehmen ist es also nicht mehr wichtig, dass in Deutschland Arbeitsplätze gehalten werden sondern das der Profit passt. Deutsche Innovation wird so zu sagen in Deutschland von immer weniger Stammbelegschaften und immer mehr Zeitarbeitern (Billigarbeiter) hergestellt und profitbringend in die Welt verscherbelt. Und wenn das Produkt in Deutschland dann immer noch zu teuer hergestellt wird, dann wird die Produktion eben aus Deutschland gleich in ein Billiglohnland ausgegliedert.
    Was bleibt somit dann für die Deutsche Gesellschaft von diesen Exportüberschuss…mehr Arbeit bei weniger Lohn bei gleichzeitig steigenden Steuern und Sozialabgaben in einen politischen System der Bevormundung, Verbote und Hörigkeit.

  25. Mein
    lieber Herr Tichy, der Exportüberschuss, macht Deutschland reicher.
    Denn
    wir bekommen mehr, als wir ausgeben, wir betreiben Wertschöpfung.
    Das
    Dumme ist nur, unsere Politikflittchen gehen ungeheure Verschuldungen
    ein.
    Das
    hat böse Folgen.

    Was
    die Facharbeiter-Ausbildung betrifft, haben mir alte kanadische
    Ingenieure berichtet, dass die US-Ingenieure z. T. schlechter seien,
    als deutsche Mechatroniker.
    Kein
    Wunder, dass Elon Musk auf dem Anlasser Auto fahren will und die 2,1
    Tonnen schwere Elektrokiste nicht richtig auf die Straße bekommt
    https://www.nzz.ch/mobilitaet/auto-mobil/fahrwerksschaeden-bei-tesla-reparatur-gegen-schweigegeluebde-ld.87993

  26. Kurz und bündig.
    Als Österreicher sehe ich das eher so, Merkel hinterlässt einen ziemlichen Scherbenhaufen und die Folgen werden erst in einigen Jahren sichtbar werden. Leider!

  27. Ein super Artikel Herr Tichy!!!!
    Zwei Dinge, die mir in den Kopf schießen und die ich mir im Zusammenhang mit diesem Artikel dann nicht erklären kann, also dass Amerika das nicht auch so gewollt hätte.
    1. man sagt in Amerika den Spruch – German stupid money.
    2. warum kommt Mario DRAGHI gerade von Goldman Sachs?

  28. Der Euro hat sich schlicht als der größte Irrtum der letzten Jahrzehnte erwiesen. Es ist immer leichter, einen Preis für eine Volkswirtschaft zu
    verändern, nämlich den Wechselkurs, als die Millionen einzelner Preise,
    Einkommen und Kosten, die jetzt verändert werden müssten. (Milton Friedman).
    Wenden wir uns also besser der Frage und den Lösungsmöglichkeiten zu, wie wir möglichst schonend aus der Euro-Nummer wieder herauskommen können.

  29. Sie haben etwas vergessen: In den Medien wird stehen, dass Merkel Trump eine Lektion in Sachen Demokratie erteilt hat und das sie klare Kante gezeigt hat.

    • „Merkel entmannt und enzaubert hilflosen Trump in 5 Minuten“ werden wir ab Samstag überall lesen dürfen. Und dass es Trumps letzter und tödlicher Fehler war, Merkel zu unterschätzen, man sich mit der mächtigsten Politikerin der Welt nicht anlegen darf, zumal sie alternativlos ist.

    • Was wir aber nicht zu hören oder zu lesen bekommen werden ist, welche Deals sie nun wieder zum Schaden DE ausgekungelt hat.
      Das erfahren wir vielleicht nach der BTW.
      Vielleicht nimmt sie Trump ja die Muslime ab, die er nicht haben will, ich traue dieser Deutschland-Fahnen-Wegschmeisserin alles zu.

  30. Lieber Herr Tichy,
    .
    alles soweit richtig. Jedoch fehlt mir in dem Zusammenhang der Hinweis auf die sich in schwindelerregende Höhe schraubenden Target-Salden der Bundesbank.
    .
    Ende Februar standen 800 Mrd. EUR Forderungen zu Buche – Tendenz steigend.
    Am Ende finanziert der dt. Michel – äh Steuerzahler – die Exporte der Edelkarossen die europäischen Südstaaten. Gewinne machen Daimler, VW und Co und die Verluste bleiben beim Bandarbeiter hängen.
    .
    Oder glauben Sie bzw. einer der Leser ernsthaft, dass die griechische oder italienische Nationalbank ihre Verbindlichkeiten je begleichen werden ? Das können die gar nicht, denn sie sind schon jetzt beide pleite.
    .
    Es läuft bereits das Endspiel, nur oben auf dem Deck tanzt man noch zur Musik der Kapelle.

    • Wie sollen letztlich Forderungen gegenüber einem Staat durchgesetzt werden? Im kleinen Fall kommt der Gerichtsvollzieher und bei einem Staat? Im utopischen Fall, dass sich die deutschen Bürger in Zukunft nicht mehr auspressen lassen und die Regierung zum Teufel jagen, haben Griechenland und Investoren ein Problem an ihr Geld zu kommen. Obwohl, ich glaube, Griechenland hat die größte Panzerarmee Westeuropas;)

  31. Bingo Herr Tichy! Jeder Satz ein Treffer! Kann es sein, dass Sie Ihre Haltung nach den vielen interessanten Gesprächen, die Sie hatten, doch etwas gedreht haben? Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: 1. Deutschlands Arbeitnehmer leben seit fünfzehn Jahren unter ihren Verhältnissen. Und die Gewerkschaften wissen das genauso gut wie die Arbeitgeber. 2. Das deutsche Exportwunder ist der für Deutschland krassen Unterbewertung des Euro und der Lohnzurückhaltung zu danken. 3. Deutschland exportiert damit Arbeitslosigkeit in die schwächeren EU-Länder und in die USA. – Alles spricht dafür, dass Trump die Kanzlerin nicht vom Haken lassen wird. Und dass die Südeuropäer nur so lange mitmachen, wie Deutschland ihre Rechnungen kreditiert. P.S. Merkel könnte Trump natürlich sagen, dass die USA mit ihrem Petro-/Dollar auf Kosten der ganzen Welt leben. Aber das kommt nicht so gut, gegenüber dem grossen Bruder.

    • Wohlan! Wenn Sie meinen, daß wir Arbeitslosigkeit importieren und Arbeitsplätze exportieren müßten, dann fangen wir doch mit Ihrem Arbeitsplatz an! Gelebte europäische, ach was, internationale Solidarität! Und wenn Sie Rentner sind, macht nichts. Wir setzen Sie auf Hartz IV und das gesparte Geld bekommen Zigeuner aus Bulgarien. Denn auch im sozialstaatlichen muß Deutschland auf Ausgeglichenheit achten. Den armen Bulgaren ist nicht zuzumuten, ärmer als ein Deutscher zu sein.

  32. Ich bin der Meinung, dass man Europa als Ganzes ins Verhältnis der Bilanzen setzen müsste.

    Der Motor wird zwar in preiswerteren Ländern gebaut, aber der in Deutschland entstehende Profit geht über die EU Umverteilung auch in diese Länder.

  33. wenn man sich ansieht welche Fachleute sich in politische Ämter gehievt haben muß man sich über die Konsequenzen nicht mehr wundern. Die Zeche zahlt wie immer der kleine Mann.

    • Sagen wir „Fachleute“, die Anführungszeichen müssen sein……

    • Richtig und zwar in den Währungen Geld und Blut.

      Wer über einen gewissen Wohlstand verfügt, kann immer einen relativ komfortablen, schlanken Schuh machen, sprich in eine persönliche Sicherheit flüchten.

      Das gerade die zahlenmäßig dominierende Mittel- und Unterschicht ihre Schlächter und Bestatter chronisch wiederwählt, ist rational wenig erklärlich, mir jedenfalls ein großes Rätsel.

    • Eine Regierung, die dem Bürger Analphabeten als Fachkräfte verkaufen möchte – ist in ihrer Kompetenz wohl kaum geeignet die richtigen politischen Kräfte für wichtige Ämter zu finden.
      Oder sollte die Frage, an die allzu bereitwillig glaubende, alles brav ertragende(zahlende) Bürgerschaft Deutschlands gerichtet werden? Jeder finde für sich den Fehler !

  34. Wenn Hr. D. Trump den bestehenden Welthandel zerstört, war er die bessere Wahl als Fr. H. Clinton.
    Das Restrisiko keine neue Weltordnung zu kreieren, schreibt seine eigene Gesetze.

  35. Sehr geehrter Herr Tichy –
    wie ich zu bemerken glaube, haben Ihnen die Gespräche mit H.-W. Sinn Anlaß gegeben, Ihre bisher liberal-merkantile Fokussierung zu überdenken. „Der Markt“ regelt eben nicht alles. Schon gar nicht mit einem grundfalschen Finanzsystem.

    Die Exportüberschüsse, in vulgo: Schulden des Auslands (besonders USA) bei der deutschen Wirtschaft, und deren desaströse Auswirkungen auf die Binnenkonjunktur (durch Lohndumping, Billiglohnsektor etc. in Deutschland), sind als explosiver Diskussionsstoff schon seit längerem bekannt, siehe u. a. Heiner Flassbeck, Norbert Häring et al. – nur wollte dieses Thema aus Medien und Politik niemand zur Kenntnis nehmen. Es wurde schlichtweg aus dem öffentlichen Bewusstsein verbannt. Mahnende Stimmen gibt es seit Jahren genug, aber : das waren ja alle Verschwörungstheoretiker, ja ja.
    Angesichts der Tatsache, dass das westliche Geldschöpfungssystem der Banken a la „fiat money“ am Ende und der komplette Zusammenbruch des Finanzsystems – und damit der westlichen Wirtschaft – nur noch eine Frage der Zeit ist, scheint es doch ein wenig spät, jetzt noch die Finger in die Wunden zu legen. Und das Thema „Exportüberschüsse“ ist nur eine von vielen Wunden…

    Frau Merkel reizt mit ihren infantilen Sprüchen zum Lachen, wenn sie Griechenland, Portugal und andere failed states „wettbewerbsfähig“ machen will. Wettbewerbsfähig gegenüber wem? Deutschland? – Frau Merkel scheint ihrer Milchmädchenrechnung zu glauben, dass nur „alle“ Länder genügend Exportüberschüsse (wie Deutschland) anhäufen müssten, damit es „der Wirtschaft“ gut geht. Sie begreift nicht die simpelste Plus-Minus-Rechnung.

    Aber das ist auch schon egal, angesichts der Entwicklung der Weltwirtschaft. Die Frage ist nicht mehr, OB, sondern WANN der Wirtschafts-Finanz-Crash kommt.

    Krieg, Hyperinflation, Währungsreform – das sind die bekannten historischen Mittel, um einer solchen Situation „zu begegnen“; gern in einer „der Situation angemessenen“ Gemengelage.

    Aber ich bin ja nur einer von diesen verschwörungstheoretischen Miesepetern…

    Freundliche Grüße – Keno tom Brok

    • Der Mark Regelt zwar nicht alles aber doch das meiste.
      Was der Markt aber sicherlich nicht kann ist die Billionen
      Tricksereien einer EZB auszugleichen.
      GR, I, F, etc. würden marktgerecht 8-12 % (Schätzung) Zinsen bezahlen.
      Nie hätten sie sich über alle Maßen verschulden können.
      Aber politischen Irrsinn dem Markt anzulasten ist eben billige Ausrede
      einer berfehlten Politik.

    • Sehr wahr, obwohl Merkel als Physikerin eigentlich das Prinzip der kommunizierenden Röhren bestens kennen sollte. Es gibt keine Wirtschaft ohne Gewinner und Verlierer, weil Wirtschaft per se auf gegenseitigem Betrug und Ausbeutung aufgebaut ist. Solange sich das statistisch betrachtet auf erträglichem Level hält, wird es als akzeptabel angesehen. aber Gier tendiert dazu, die Grenzen immer wieder zu überschreiten oder sie wenigstens zu verschieben. DARIN liegen die Probleme! Und Trump will wieder ein wenig mehr ins Gleichgewicht! Und setzt sich damit in diametralen Gegensatz zu Merkels Intentionen. Jetzt zu glauben, dass sich Merkel durchsetzen könnte, ist blauäugig.

      • Sie wird hier als Heldin gefeiert werden, was anderes können die eh nicht. Was tatsächlich im „off“ geredet u. „gedealt“ wurde u. wird, ist etwas anderes, da denke ich schon: US first….

    • Klingt in meinen Ohren eher realistisch, als verschworen oder theoretisch.

      Die globale Schuldenblase platzt irgendwann, aber Sie platzt. Draghi hat nicht genug Zeit, die Schulden wegzuinflationieren.
      Dafür müßten wenigstens halbwegs sichere und ruhige 20-30 Jahre vorhanden sein, ich glaube aber nicht mal an weitere ruhige 5 Jahre.

      Das gesamte christlich-liberale, rotgrüne Spektrum trinkt gerade die letzte Runde am (Schulden/Pump) Tresen aus.
      GB und die USA haben ihre Währungen immer behalten und können ihre Insellage zu ihrem Vorteil nutzen. Die EU mit Deutschland als Mitglied des Wirtschaftsraum und der gemeinsamen Währung ist im Hospiz.

      Wollten unsere „Globalisierungsfreunde“, unsere „Internationalisten“ und „Multikulti-Genderfreaks“ Europa wirklich etwas gutes tun, es gar retten wollen, würden sie den sofortigen/baldigen Austritt Deutschlands aus der EU und dem Euro befürworten.
      Nichts liegt den in Kern kommunistisch und imperial denkenden „Liberalen“ jedoch ferner.
      Es soll nicht vielen oder allen relativ gut gehen, sondern viele oder am besten Alle sollen beherrscht und gemäß der eignen Luftschlösser umerzogen werden. Das geht natürlich nicht mit tolerieren anderer Modelle, nationaler Grenzen, anderer Währungen und Souveränität und Unabhängigkeit.
      Dieser pseudo-mitte-links-grün-liberale Kult ist umlackierten Marxisten-Sekte vergleichbar, welche im Kern zu tiefst intolerant ist und echte Vielfalt und individuelle Freiheit ebenfalls zu tiefst verachtet.
      Es geht um das Erlangen der einzigen und absoluten Deutungshoheit und Beherrschung, womit auch jede Vielfalt und Toleranz und individuelle Freiheit eh hinfällig wäre.

      Die sogenannten „Liberalen“ sind in Wahrheit der Ausbund von Antiliberalen, totale Gegner und Verächter echten Liberalismus, dessen Kern die Freiheit und Eigenverantwortung eines souveränen Bürgers ist. Nichts hassen diese Pseudoliberalen mehr.
      Sie wollen die totale Abhängigkeit des und Kontrolle über jeden Einzelnen und alleinige Gestaltungsmacht und Deutungshoheit für sich. Freiheit der Wirtschaft und des Einzelnen wird nur solange akzeptiert, solange diese die Party finanzieren und sich mühelos über Steuern und Abgaben ausbeuten lassen.
      Ich nenne das totalitär und Neobolschewismus, aber nicht 1 Sekunde „liberal“, sondern den größten Etikettenschwindel der Moderne.

      • 100% Zustimmung !

  36. Ich habe bisher nur gelesen und gehört, aber nie geglaubt,
    daß unsere grandiosen Exporterfolge, das Florieren der Wirtschaft, der Rückgang der Arbeitslosigkeit, das Gesunden der Staatsfinanzen eher auf den Erfolgen der gloriosen Agenda 2010 beruhen. Und die Kanzlerin nur Profiteur ist…..

    Ja, was denn nun?
    Was ist nun Wirklichkeit, was ist Pseudo-Wirklichkeit?

    Meiner Ansicht nach liegt der Schlüssel zu dieser Entwicklung im Aushebeln der Stabilitätskriterien nach der Jahrtausendwende. Da war gerade Deutschland in der Tat der eigentliche „Sünder“. Hebelte die Politik genau die eigene Bedingung aus, die für die Aufgabe der DM die Voraussetzung war. Das massive Ansteigen der Staatsschulden wegen der Welt-Wirtschaftskrise 2007 wirkte geradezu wie ein Brandbeschleuniger. Wurden in den MED-Ländern über Staatsschulden Fehl-Investitionen, Lohn- und Rentensteigerungen bewirkt, die überhaupt nicht der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Notwendigkeit entsprachen.
    Welchen Beitrag leistete eigentlich Brüssel als zuständige Instanz, um diesen Fehlentwicklungen zu begegnen?

    Und heute hat eine Kanzlerin eher die Aufgabe, das grandiose Versagen der EU zu „verschleiern“, eher die Chance, herbe Kritik hinnehmen zu dürfen.

    In der politisch herbeigeführten Schein-Wirklichkeit einer EU lassen sich existentielle Probleme nun mal nicht lösen, schwerwiegende Fehlentwicklungen nicht korrigieren, nur mit weiteren Schulden in die Zukunft verlagern.
    Das weiß jeder umsichtige, erfolgreiche Unternehmer….. wie ein Trump z.B.
    Und nun soll die Kanzlerin Lösungen der Probleme bewerkstelligen…..
    Wieder einmal……

    Eine Anmerkung:
    ohne den Bruch der No-Bailout-Klausel durch die EU (nicht nur die Kanzlerin) in der Griechenland-Frage wäre der EURO, die europäische Wirtschaft, auch große Teile der Weltwirtschaft in der Tat längst zusammengebrochen. Da was plötzlich das Diktat der Wirklichkeit.

  37. So weit zur Bestandaufnahme. Welche (Ver)Handlungsoptionen ergeben sich Ihres Erachtens für unsere Kaiserin im Gespräch mit Trump zur perspektivischen Vermeidung wirtschaftlicher Katastrophenszenarien?

  38. Eins stimmt doch schon mal nicht: WENN eine deutsche Währung, also eine Mark, aufwerten würde, würde das deutsche Exporte verteuern. Sicher kommt es dabei auch zu einer Importverbilligung, insbesondere bei elektronischen Gütern und Öl/Gas, die Deutschland inzwischen zu fast 100 % einführt. Dennoch schafft der Mehrabsatz dieser Produkte hierzulande so gut wie keine Arbeitsplätze, da die bestehenden Import- und Verteilungsorganisationen dies spielend mit der vorhandenen Kapazität abfangen könnten. Selbst bei der Logistik fände nur einen Umverteilung der Kapazität statt.
    Gleichzeitig aber wären die Exportunternehmen keineswegs bereit, einfach auf Umsatz und Gewinn zu verzichten. Um die steigende Mark auszugleichen, würden sie, wie in den 70er und 80er Jahren, beständig Arbeitskosten reduzieren (also Arbeitsplätze abbauen), die jeweils einfachste Stellgröße zur Kostenreduzierung. Und sie würden, wie damals auch, in die Absatzmärkte selbst gehen. Am Ende würde der letzte Rest Industrie, den dieses Land noch hat, nämlich Autos und Maschinenbau, komplett abwandern. Das Beispiel Opel, bei dem das Entwicklungszentrum infolge der Übernahme durch PSA nach 2018 geschlossen werden soll, zeigt, daß noch nicht einmal hochwertige Ingenieurstätigkeit hierzulande verbliebe. Dagegen spricht langfristig ohnehin das beständig sinkende Bildungsniveau durch Bildungsreformen, Gleichmacherei, Technikfeindlichkeit und die Masseneinwanderung von bildungsfernen Armen. Das beschämende Scheitern des Baus des Berliner Flughafens ist ein Menetekel, das sich in Zukunft immer häufiger zeigen wird.
    Wollte man also diese Überschüsse reduzieren, und vor allem ihre Eigenkreditfinanzierung, dann muß man an das allgemeine Wirtschaftsmodell Deutschlands als reine Exportnation gehen. Die vergleichsweise niedrige Kaufkraft der deutschen Mittelschicht, die geringe Eigentumsquote, die niedriger ist als in Griechenland, ist Folge einer verfehlten Sozialstaatsideologie, aber auch der Tatsache geschuldet, daß Deutschland 1949 als Spätgekommener auf die Weltmärkte zurückkehrte. Ähnlich wie das Deutsche Reich 1871 bei der imperialen Aufteilung der Welt zu spät kam, weil die schon im späten 18. Jahrhundert ausgehandelt wurde, als es in Deutschland bloß Kleinstaaterei gab, so blieb uns nach dem 2. Weltkrieg nur die Werkbankrolle, da die Angelsachsen die Banken und das Öl kontrollierten. Doch die Werkbankrolle hat inzwischen Osteuropa und vor allem China übernommen. Es wird höchste Zeit, daß darüber – gesamtgesellschaftlich – ein Disput beginnt.

    • Man muß aber auch sagen, daß es seite Jahrzehnten keine Industriepolitik mehr gibt, die z.B. durch richtige !! Weichenstellungen verhindert hätte. daß wir Weltmärkte hergegeben haben, verschlafen haben inkl. Welttrends u. einfach techn. Entwicklungen ignorieren. Bspl. Gentechnologie, alternative bezahlbare Energien f. Autos, auch d. viel zu schnelle Ausstieg ohne wirtsch. u. bezahlbaren Alternativen f. die Mehrheit, aber auch der ganze Bereich Elektronik, IT wurde von Deutschland gehen gelassen u. verpennt.
      Autoindustrie, befürchte ich, wird das nächste sein. Der Kauf von PSA, was Sie erwähnt haben, könnte d. Anfang davon sein. Ansonsten stimme ich allem zu, was Sie als Analyse gesagt u. erwähnt haben.

    • Ich stimme dieser Analyse insgesamt zu, Der Knackpunkt ist die Bildung u. die fallende Inovationsfähgkeit u. fallender techn. Vorsprung. Diese 3 Dinge waren im großen u. ganzen der Grund, warum wir im Export trotz höherer Löhne in der Vergangenheit gegenüber unseren Wettbewerbern erfolgreich waren. Dies wurde u. wird, wie Sie ja erläutern, verspielt…..

  39. Trump wird auf eine Kanzlerin treffen, die soviel Ahnung von Volkswirtschaft hat wie eine Kuh vom melken. Eine Kanzlerin, die einfach alles laufen lässt was laufen will, somit das Regulativ der Politik der Beliebigkeit anheim gestellt hat, alles was gut läuft als eigenen Erfolg darstellt und die Verantwortung für alles was Probleme bereitet von sich weist.
    Dass die Wirtschaft jedwede Möglichkeit nutzt, um Vorteile zu nutzen und daraus Profit zu generieren, liegt nunmal im betriebswirtschaftlichen Denken. Dass dies inzwischen ohne jedwede Begrenzung durch entsprechende Rahmenbedingungen geschieht liegt in der Verantwortung der Politiker.
    Schon Thomas Sedlácek hat sich in seinem Buch „Die Ökonimie von Gut und Böse“ damit auseinander gesetzt, wie die Ökonimie Einfluss auf Gesellschaften, deren Kultur usw. hat – angefangen bei den ersten Sesshaft werdenden Menschen.
    So wie es heute aussieht, muss man wohl annehmen, dass sich das „Böse“ der Ökonomie durchgesetzt hat.
    Nein, Trump wird M. nicht vom Haken lassen, da kann sie im Vorfeld noch so Lautsprecherisch auftreten.

    • „Trump wird auf eine Kanzlerin treffen, die soviel Ahnung von Volkswirtschaft hat wie eine Kuh vom melken. Eine Kanzlerin, die einfach alles laufen lässt was laufen will, somit das Regulativ der Politik der Beliebigkeit anheim gestellt hat, alles was gut läuft als eigenen Erfolg darstellt und die Verantwortung für alles was Probleme bereitet von sich weist.“

      Touché! Dem habe ich nichts mehr hinzufügen.

      • Irgendwie erinnert mich das an meine Mutter. Da ist auch Alles im Leben, was mir gelang, ihrer unglaublichen Erziehung zu verdanken. Ist sie mit irgendwas nicht einverstanden, dann ist das garantiert auf meinem eigene Mist gewachsen.

        Unbeschreiblich weiblich.

  40. Wirtschaftswachstum? Welches Wirtschaftswachstum? Die 1,3% in 2015 mit einer – durch die Indifferente Fiskałpolitik angetriebene – Aussenhandelsquote von knapp 75%? Da wachsen nur zwei Sachen, der Überschussanteil (exponentiell) zur Aussenhandelbilanz und die Unterbezahlung des Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung, wodurch das gesamtwirtschaftliche Nationaleinkommen runter gezogen wird, weswegen auch vor ein paar Wochen die Meldung kam, das die Kaufkraft abgesunken ist.

    Die Deflationsspirale ist angelaufen und führt direkt in die Wirtschaftsdepression.

    mfg

  41. „Dann bricht das deutsche Modell des Wirtschaftswachstums zusammen“, und
    damit auch unweigerlich unser Sozialsystem. Was dann passiert, mag man sich gar nicht ausmalen! Ab und zu in die Kirche gehen und Blockflöte spielen, wird dann auch nicht mehr helfen. Ob deutsche Wirtschaftsflüchtlinge irgendwo Zuflucht finden werden?

    • DrMabuse: „Dann bricht das deutsche Modell des Wirtschaftswachstums zusammen“, und damit auch unweigerlich unser Sozialsystem.“

      Nein. Solche Horrorvorstellungen sind nun wirklich verkehrt. Richtig ist, dass ein Abbau der deutschen Leistungsbilanzüberschüsse eine Wirtschaftskrise (aber keinen *Zusammenbruch*) auslösen wird, weil es in der Exportindustrie große Überkapazitäten gibt, die abgebaut werden müssen. Es kommt zu großen, aber einmaligen Buchverlusten in der deutschen Vermögensposition gegenüber dem Ausland; das sind Buchverluste, weil die Verluste längst eingetreten (das Geld ist längst weg), aber buchhalterisch noch nicht realisiert sind. Das klingt für den Laien furchtbar. ABER: Gleichzeitig kommt es zur *Eröhung* der Reallöhne und zur *Erhöhung* der Kaufkraft der Renten, weil die Importe billiger werden. Damit steigt der reale Konsum. Aus erhöhten Reallöhnen können auch erhöhte Sozialabgaben gezahlt werden. Langfristig müssen, damit Vollbeschäftigung herrscht, deutscher Konsum und deutsche Investitionen steigen, d.h. der Wohlstand durch höhere private Ausgaben und durch eine bessere Infrastruktur (saubere Schulen!, funktionierende Klos!, neugebaute Brücken!, bessere Radwege! usw.) wird steigen.

      Das ist nun sicherlich kein „Zusammenbruch“ des Systems.

      • „Gleichzeitig kommt es zur *Eröhung* der Reallöhne und zur *Erhöhung* der
        Kaufkraft der Renten, weil die Importe billiger werden.“
        Mehr Wunschträume statt Realität.

  42. Sehr schöne Analyse. So ist es. Vielen Dank, Herr Tichy!

    Es ist übrigens das, was nicht nur nur der „Rechte“ H.-W. Sinn sagt, sondern auch der „Linke“ Heiner Flassbeck, letzterer seit mindestens 2011. Nicht aber SPD und Gewerkschaften, obwohl denen die Lohnhöhe ja eigentlich am Herzen liegen sollte, was sie aber nicht tut. Selbst AfD und LKR trauen es sich nicht, es zu sagen, jedenfalls nicht laut, obwohl sie gegen den Euro sind; vermutlich haben sie Angst, dass ihnen dann die konservativen Wähler von der Fahne gehen, denen der Leistungsbilanzüberschuss eine Quelle des Nationalstolzes ist. Von den deutschen Wirtschaftsredaktionen sagt es keiner; man hat den Eindruck, dass die sich aus seriöser Wirtschaftsanalyse längst zurückgezogen haben.

    Vielleicht hört ja jetzt jemand zu, wenn die Trump-Regierung mit richtigen Strafen droht. Manche Leute lernen nur, wenn man sie vorher gut durchprügelt. Und dann haben sie es natürlich schon immer gewusst.

    • Dann hören Sie sich mal diverse Beiträge von Frau Dr. Alice Weidel von der AFD an und nicht nur von dieser. Da wird das wohl angesprochen.
      Aber es kostet eben auch Zeit und Mühe sich diverse Beiträge auch anzuschauen.

      • Cathys: „Aber es kostet eben auch Zeit und Mühe sich diverse Beiträge auch anzuschauen.“ Eben. An einer offensichtlichen Stelle schreibt die AfD über eine mögliche Anpassungskrise nichts. (a) Nicht in ihrem Programmschlagworten auf der Web-Seite. (b) Nicht in ihrem Kurzprogramm. (c) Erst im „Grundsatzprogram Langfassung“ mit insgesamt 96 Seiten findet sich auf S. 20: „Die Korrektur einer fast 20-jährigen Fehlentwicklung wird sehr schmerzhaft … Die mit diesem Ausstieg verbundenen einmaligen Kosten werden beherrschbarer und niedriger sein als die, welche ein Verbleiben im EURO-Verbund mit sich bringt.“ Diese Aussage halte ich für korrekt, aber sehr detailliert ist sie nun wirklich nicht. Und bis dahin kämpfen sich vermutlich die wenigsten durch. (Alle Quellen finden sich auf der AfD-Web-Seite.)

    • Kein Wunder, dass sowohl Sinn als auch Flassbeck das Thema genau gleich sehen, beide sind einfach gute Volkswirte. Gleichzeitig sieht man, auch an einigen Beiträgen hier im Forum, dass das Thema einem Laien kaum vermittelbar ist. – Die Kanzlerin vertritt (ohne eigene Expertise) einfach den Standpunkt der deutschen Exportindustrie. Man kann die deutsche Haltung Neo-Merkantilismus oder Merkelismus nennen. – Auch Roland Tichy hat wohl in letzter Zeit dazugelernt …:-) Kein Wunder, vertritt ja auch Daniel Stelter, Kolumnist „seiner“ Wirtschaftswoche, dieselbe Haltung. Stelter sagt auch zurecht, je länger Deutschland auf diesem Kurs bleibt, desto härter werden die Folgen einer Umkehr. – Die Gewerkschaften, zahnlos wie sie inzwischen sind, haben sich schon von Schröder/Müller überreden lassen, in ihren Lohnforderungen unter der Produktivität zu bleiben, zugunsten der Beschäftigung – vor allem in der Exportindustrie.

  43. Der Euro ist ein ungesundes Konstrukt und wird beim Versuch ihn zu retten immer kränker. Derzeit profitiert der deutsche Export und der deutsche Staat. Beides ist nicht verdient und letztendlich ist es eine Blase, die Trump zum Platzen bringen könnte. Alle anderen verlieren sowieso. Auch wenn es weh tut, wäre es besser, die Blase würde früher als später zerplatzen. Denn je länger die Situation währt, desto böser das Erwachen. Derzeit sieht es leider noch danach aus, als könnte der Euro Merkels Kanzlerschaft retten. Auch das kann man als Folge einer krankhaften (da auf falschen Prämissen und Lügen beruhenden) Entwicklung sehen.
    Merkels Politik ist eine einzige Katastrophe – für Deutschland, für Europa, für die Welt.
    Bitte Mr. Trump, übernehmen Sie!

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