<
>
Wird geladen...
Inflation voraus

Corona-Wirtschaft: „Genug Geld ist da“ – nur für wen?

11.01.2021

| Lesedauer: 10 Minuten
Eine der wichtigsten Corona-Folgen ist im Bewusstsein noch nicht angekommen: Die europäische Schuldenunion. Es ist der endgültige Abschied von der Politik Ludwig Erhards, die da hieß: "Wohlstand für Alle".

Das Gegenstück zum bösen „Impf-Nationalismus“ ist die gute Schuldenunion: Italien bekommt aus dem 750 Milliarden Euro schweren Pandemie-Fonds, in den Deutschland rund ein Viertel einzahlt, ca. 200 Milliarden Euro ausbezahlt. Doch von den 200 Milliarden Euro fließen einem Bericht der Welt zufolge nicht einmal „zehn Prozent in Medizin und in die Pflege“. Stattdessen gibt es Boni für die Anschaffung einer Heizung, bis zu 110 Prozent, für den Kauf von Neuwagen in Form von Zuschüssen von 2.000 bis 6.000 Euro, wobei in diesem Fall der Green Deal nicht gilt, denn die Antriebsart des Fahrzeugs, ob Benziner, Diesel oder E-Motor, ist völlig egal. Selbst die Anschaffung eines Fahrrads in Italien bezahlt der deutsche Steuerzahler mit. Neue Bürokratien werden entstehen und Staatsdiener noch besser besoldet werden.

Das hochverschuldete Italien kann sich das leisten, denn der linke Politiker Nicola Zingaretti, dessen postkommunistische Partei PD in Rom mitregiert, verkündet: „Genug Geld ist da.“ Geld ist da, nur für wen, wofür und wer zahlt am Ende? Die Antwort gibt die „New Monetär Policy“. Ihre Kernaussage: Einnahmen des Staates spielen keine Rolle mehr – mit von der Notenbank finanzierten Schulden ist alles möglich. Solche Staaten, wenn sie nur groß genug sind und ihre eigene Zentralbank vollständig unter der Fuchtel haben, können beliebig Geld ausgeben, besteuern und Kredite aufnehmen. Vereinfacht: Vergessen sie alles, wenn Sie sich Sorgen um die Staatsverschuldung machen – sie wächst halt. Das kostet den Staat nichts, weil die Zinsen ohnehin Null sind. Und wer mehr braucht, druckt halt mehr Geld, wie es altmodisch heißt.

Neuerdings wird dieses körperlose Kunstgeld nicht einmal mehr gedruckt. Es entsteht per Knopfdruck der Europäischen Zentralbank. Nach dieser Theorie sind wir in einer Art volkswirtschaftlichem Schlaraffenland angekommen. Alles geht. Und zwar europaweit. Leidet in Deutschland irgend jemand Hunger, wegen dieser 200 Milliarden für Italien? Kann man so nicht sagen. Stimmt irgendwas am Bundeshaushalt deswegen nicht, geht er aus den Fugen? Es wird nicht mitgezählt. Die neue Staatsverschuldung wird an den nationalen Haushalten vorbei geführt. Es sind EU-Schulden. Weit weg. In Brüssel. Unkontrollierbar, nicht beobachtet, ohne lästiges Parlament, denn das ist kein richtiges Parlament und ohnehin nur daran interessiert, mehr Macht für sich zu ergattern. Und da kommen Schulden gerade recht, für die im Zweifel … nun ja, die Nationalstaaten geradestehen. Und wenn die Schwierigkeiten haben? Umso mehr Macht für die EU und ihr Puppen-Parlament. So ist alles wohlgeregelt.

Auf nationaler Ebene explodieren die Schulden

Die Nationalstaaten haben damit genug zu tun. Die zusätzliche Neuverschuldung des Bundes wird nach den jüngsten Beschlüssen 2021 fast 180 Milliarden Euro betragen. Geplant waren 96 Milliarden, dazu kamen während der Haushaltsberatung weitere 84 Milliarden. Es sind unvorstellbare Zahlen. Grob umgerechnet besagen sie: Statt zusätzlicher 1.000 Euro Schulden je Kopf der Bevölkerung werden es 2.000 Euro, vom Baby bis zum Greis.

Und es reicht immer noch nicht. Deshalb werden die Bürger mit neuen und höheren Steuern belastet. Zum 1. Januar stieg die Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte auf 19 Prozent. Krankenkassenbeiträge steigen teilweise zweistellig. Das Klimapaket verteuert Treibstoffe, Gas und Heizung  – für ein Einfamilienhaus fallen im Jahr 2021 dann Mehrkosten von rund 120 Euro an; 2025 werden es bereits rund 264 Euro sein. Es kassiert sich leicht und flott im Corona-Jahr. Verständnisvoll nicken alle Kommentatoren und Parlamentarier. Der Staat braucht mehr Geld – soll es der Bürger bezahlen! Wer sonst.

Angesichts solcher Zahlen werde ihm „schwummrig“, mahnte der frühere Ifo-Chef Hans-Werner Sinn bereits im Frühjahr. Müssen wir uns wirklich um die steigenden Schulden sorgen? Ein Blick zurück zeigt: Die höchste Neuverschuldung in der Phase der Wiedervereinigung betrug 1996 gerade 40 Milliarden Euro; etwa ein Fünftel der heutigen Zahlen. Damals gab es noch Zinsen.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Von den heutigen Nullzinsen „konnte ich nur träumen“, sagt Wiedervereinigungsfinanzminister Theo Waigel. Vieles hat sich seitdem zum Vorteil des Staates geändert. Heute werden die Staaten durch die Europäische Zentralbank (EZB) finanziert: Sie hat die Zinsen auf null gedrückt, sodass sich der Staat zinsfrei verschulden kann. Damals reagierte man mit Sparmaßnahmen; heute erklären Wirtschaftsprofessoren, dass Staatsschulden nie mehr zurückbezahlt werden müssten. Der größte Unterschied aber: Alle Schulden, die Deutschland nicht macht, macht eben die EU oder ein anderes Mitgliedsland. Die Frage ist nur noch: Wer macht die Schulden und profitiert davon? Die Sozialleistungen des einen sind die Schulden des andern.

Willkommen in der EU-WG

Im Zuge der Corona-Politik hat die EU ihren Charakter grundsätzlich verändert: Sie funktioniert nun quasi als Zentralstaat mit zentralen Einnahmen und Schuldenaufnahme. Der EU-Haushalt umfasst insgesamt 1,8 Billionen Euro. Das sind 1.800 Milliarden; dagegen spielt Olaf Scholz nur mit Peanuts. Die Entscheidungen über die richtig großen Schulden treffen andere. Die EU ist eine Wohngemeinschaft, in der alle Bewohner den Kühlschrank leeren, aber keiner einkauft. Oder gar putzt.

Für den Wiederaufbaufonds mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro passen wirklich Worte wie „neu“ und „historisch“, denn genau das ist der Fall: Erstmals in ihrer Geschichte setzt die EU ein schuldenfinanziertes Konjunkturpaket auf. Die Kommission wird ermächtigt, an den Finanzmärkten Anleihen zu begeben und ein Vielfaches an Schulden aufzunehmen, sie mit Finanzprodukten zu „hebeln“, also zu vervielfachen. Das wird wunderbar klappen. Die jeweiligen Nationalstaaten haften für die Gemeinschaftsschulden entsprechend ihrem Anteil am EU-Haushalt.

Jahrelang wehrten die Deutschen sich gegen sogenannte Eurobonds, also gemeinsame Schuldverschreibungen der EU-Mitglieder. Jetzt sind diese
Bonds da, auch wenn sie nicht so heißen. Und Deutschland haftet für die Schulden der EU und ihrer Mitgliedsländer (mit). Berlin ist damit nicht mehr Herr des Haushalts, der Bundestag hat sein Königsrecht der Budgethoheit an die Kommission in Brüssel abgegeben.

Das Bundesverfassungsgericht hat dagegen zwar im Mai Einspruch eingelegt, aber der wurde von Berlin und Brüssel weggewischt: Die Haushaltshoheit liegt seither bei Kommission und EZB. Zuletzt wurden im November die angeblich „temporären“ Notmaßnahmen aus der Zeit der Finanzkrise auf Dauerbetrieb umgeschaltet. Damit schwimmen Deutschlands Einnahmen im Suppentopf des gemeinsamen EU-Haushalts. Entscheidend ist, wer beim Rausholen die größte Kelle hat.

ABSTURZ
2021: Merkels katastrophale Wirtschaftspolitik
Schon heute fallen Sozialleistungen innerhalb der EU unterschiedlich hoch aus. 2019 streikten die Franzosen die von Staatspräsident Emmanuel Macron geforderte Erhöhung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre einfach weg. Deutschland aber hat das Renteneintrittsalter längst auf 67 Jahre erhöht, mit dem Ergebnis, dass in Frankreich 15 Prozent der Wirtschaftsleistung in die Rente fließen, in Deutschland nur zehn. Die Eckrente beträgt in Deutschland 1264 Euro, in Frankreich 1638 Euro, und Italien gönnt seinen Alten 1724 Euro. Deutschland hat beim Füllen des Topfs die größte, beim Abschöpfen aber die kleinste Kelle.

Vor der Corona-Aufblähung der Staatsschulden betrug die deutsche Schuldenquote, gemessen an der jährlichen Wirtschaftsleistung (BIP), 71 Prozent; in Italien lag sie bei 132 Prozent und in Griechenland trotz immer neuer Schuldenschnitte schon wieder bei 176 Prozent. Dafür erhalten Studenten in Athen kostenlos drei Mahlzeiten am Tag, während deutsche Studenten in der Mensa bezahlen. Und Griechenlands Gläubiger wissen: Im Zweifel zahlen die Deutschen. So lässt sich gut leben. Dumm für Deutschland: Auch nach der gigantischen Neuverschuldung im Zuge der Corona-Krise ist Deutschlands Schuldenstand noch in einem Bereich, der auch bei nur geringem Wirtschaftswachstum als tragfähig gilt. Doch die Mithaftung für die Schulden Frankreichs und Italiens zerstört genau diese Sicherheit: Gefährlich für Deutschland sind nicht die Schulden, die in Berlin gemacht werden, sondern die der Regierungen in Paris und Rom, für die Deutschland haftet. Schlimmer noch: Weil das Politiker in Paris und Rom sehr genau wissen, steigern sie die Schuldenlast noch. Haftung und Verantwortung, in der Wirtschaftspolitik ohnehin nur entfernt verwandt, sind komplette Fremde in dieser Art von Finanzunverfassung.

Warum sollte Frankreich den Rentenbeginn von 59 Jahren auf 67 Jahren erhöhen wie in Deutschland, wenn doch Deutschland das Sozialbudget finanziert? Dem Krach mit den kampfeswilligen Gewerkschaften geht jeder Präsident gern aus dem Weg, wenn nur Deutschland die Renten mitfinanziert. Warum den Krach mit den Gelbwesten risieren? Warum sollte Italien seine miserable Steuerverwaltung modernisieren, wenn doch Deutschland den Ärger mit frischen Krediten überspielt? Mit der Haftungsunion habe sich Merkel endgültig in das Buch der Geschichte eingeschrieben, tönte ein Kommentar der ARD. Er meinte unbewusst das Schuldbuch.

Inflation: Das Gespenst ist schon da

Wenn aber Budgetdisziplin und Wirtschaftsreformen, die zu mehr Wirtschaftswachstum führen, ausfallen – was dann? In der Tradition vieler Länder ist der Ausweg schlicht Inflation; in Deutschland verblasst endgültig die Angst vor der Hyperinflation, die dazu beigetragen hat, die Weimarer Republik zu zerstören. Die EZB bejubelt jede Erhöhung der Inflation als Sieg und zerstört damit das historische Bewusstsein für die Folgen: Inflation lässt die Schulden der Regierungen schrumpfen und enteignet die Bürger wie eine zusätzliche Steuer auf Einkommen und Geldbesitz. Noch sind die offiziellen Inflationsraten gering. Nach dem letzten verfügbaren Verbraucherpreisindex November 2020 sanken die Preise für Verbraucher im November um 0,7 Prozent zum Vorjahresmonat und 1,0 Prozent zum Oktober. Alles in Ordnung, oder haben Sie zufällig etwas anderes bemerkt?

Wir sollen einer Statistik glauben, nach der sich im Durchschnitt alle Waren um 1,8 Prozent infolge niedriger Energiepreise verbilligt haben. Dummerweise werden allerdings gerade mit Merkels CO2-Steuer die Energiepreise angehoben. Und schon im Herbst waren Fleisch und Wurst um 3,9 Prozent teurer und Obst um satte 3,7 Prozent. Deutlich günstiger waren zwar Handys (-6,7 Prozent) und Unterhaltungselektronik (-4,5 Prozent). Die Frage stellt sich nun, wieviele Handys Sie gekauft haben und wieviele Äpfel. Sollten Sie Fleisch schätzen, wäre es besser gewesen, einen neuen Fernseher zu kaufen und davon abzubeißen, und schon ist man Inflationsgewinner.

Wohnen sollte man allerdings lieber nicht, denn die Mietpreise folgen früher als später den Immobilienpreisen: Im 2. Quartal kletterten die Immobilienpreise laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent. Selbst in den sieben größten deutschen Städten, in denen das Preisniveau 2020 ausgereizt schien, ging es noch einmal nach oben: bei Eigentumswohnungen um 6,1 – bei Häusern um 6,5 Prozent. Aber Inflation? Keine Spur, glaubt man den offiziellen Statistiken und den gebräuchlichen Bescheinigungen. Aber zugegeben: Noch ist es nicht schlimm, sagt der Blick in den Rückspiegel. Es sei denn, man ist Neueinsteiger auf dem Wohungsmarkt, will etwa ein familiengerechtes Haus kaufen, nach dem Studium eine größere Wohnung beziehen oder ist im Zuge der Karriere gezwungen umzuziehen. Die Inflationserfahrung kehrt für die Generation zurück, die sie glaubte vergessen zu können.

Das böse Ende der Roaring Twenties

Aber was passiert, wenn der Lockdown endet, und irgendwann muss er enden? Die Investmentbanker von Goldman Sachs träumen vom Wiederaufleben der Roaring Twenties: Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Spanischen Grippe tobte das Leben; Lebenshunger, aber auch Wissenschaft und unternehmerische Dynamik sorgten für einen Rausch an Nachfrage und Dynamik. So könnte es sein, wenn die Käfigtüren geöffnet, die Bankkonten geleert werden und die Menschen nachholen, was an Konsum, Reisen und Schönheit zu kurz kam. Dann könnten auch Konzerte, Events und Kultur wieder aufblühen. Könnte so sein. Aber „ob eine teilweise eingefrorene Weltwirtschaft wieder aufgetaut und wieder angekurbelt werden kann, wird sich erst zeigen. An diesem Punkt stand die Menschheit noch nie“, schreibt Christopher Clark in seiner jüngsten Geschichtsbetrachtung „Gefangene der Zeit“.

Wenn wir aber Gefangene der Zeit sind, dann sind die Roaring Twenties keine Glücksverheißung. Sie waren nicht vom allgemeinen Wohlstand geprägt, sondern in Deutschland von einer Hyperinflation. Geldscheine eigneten sich noch zum Anzünden, aber nicht als Wertspeicher. Auslöser für die Hyperinflation wurden und werden gerne beim Feind gesucht: Der Weltkrieg verloren, nach dem Friedensvertrag von Versailles waren erhebliche Reparationsleistungen zu leisten. Das waren ungeheure Belastungen, sie erklären aber nicht das Anspringen der Inflation. Die sind eher in der damaligen Politik zu suchen. Die ersten demokratisch gewählten Reichsregierungen, zunächst von der SPD geführt, dann von anderen, auch damals schon sozialdemokratisierten Parteien fortgesetzt, verstanden sich vor dem Hintergrund drohender Aufstände und bolschewistischer Revolution als besonders sozial und arbeitnehmerfreundlich. Der Acht-Stundentag wurde eingeführt, die Gewerkschaften erhielten Mitbestimmungsrechte, Sozialleistungen wurden eingeführt und ausgebaut, eine massive Umverteilungspolitik über die Steuerpolitik in die Wege geleitet, Kriegsabgaben auf Einkommen und Vermögen sowie eine Erbschaftssteuer erhoben, ein Reichsnotopfer in Form einer einmaligen Vermögensabgabe durchgesetzt.

DAX AUF REKORDHOCH
Die Geldpolitik als Umverteilungspolitik am Ende des Wachstumszeitalters
In den meisten historischen und damit meist wenig wirtschaftlich fundierten Analysen findet sich der Satz, dass leider die Inflation nicht habe begrenzt werden können. Eher selten findet sich in populären Darstellungen die Erkenntnis, dass die Inflation zusätzlich stimuliert wurde, da das staatliche Ausgabenniveau wegen der Arbeitslosigkeit in der Nachkriegszeit auf hohem Stand verharrte und Unternehmen die höheren Steuern auf die Verbraucher abwälzten. Die Folge war eine gigantische Kapitalflucht und eine Radikalisierung des um seinen Wohlstand fürchtenden Bürgertums wie andererseits der ärmeren Schichten, deren Löhne durch die Inflation entwertet wurden. Es war auch eine Zeit der ungeheuren Vermögenszusammenballung in Händen weniger Konzerne, die die Infation für sich nutzen konnten: Mit Stinnes, Siemens, AEG entstanden Konzerne riesenhaften Ausmaßes. Es begannen gleichzeitig die blutigen und blutrünstigen Jahre der radikalisierten innenpolitischen Auseinandersetzung, deren vorläufiger Endpunkt die Machtübernahme durch Adolf Hitler war. Nein, Weimar liegt weit zurück. Geschichte folgte nicht einer Ursache, sondern vielen. Die Verelendung und Verarmung breiter Bevölkerungsschichten war sicherlich eine.

Viel Vergnügen bei der Vermögensabgabe

Sollte Sie das an aktuelle Forderungen nach Vermögensabgabe und Umverteilung erinnern, dann ist das sicherlich nur eine Wiederholung der Geschichte, die bekanntlich als Farce endet. Oder doch nicht? Lassen sich Parallelen entdecken und Schlüsse aus ähnlichen Faktoren ziehen, auch wenn es andere sein mögen als ursprünglich gedacht? Waren es in den 20er-Jahren Kriegsschulden und Reparationen, die die Wirtschaft und Gesellschaft belasteten, so ist es derzeit der radikal vorangetriebene klimapolitische Umbau. Das Tempo soll verschärft werden: So will Grünen-Chef Robert Habeck das deutsche Ziel zur Treibhausgas-Reduktion weiter erhöhen: „Das deutsche Ziel müsste auf mindestens 65 Prozent Treibhausgasminderung bis 2030 angehoben werden“, fordert er. Die CSU folgt dem mittlerweile. Die Landesgruppe der Partei setzt sich für 60 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2030 ein. Klar ist: Schon das bisherige Ziel von 55 Prozent ist ambitioniert und hat einen Abzug der Industrie und weitere Rücknahme von Investitionen ausgelöst. Das neue Ziel würde Deutschland zu einer auf Verzicht, Arbeitslosigkeit und Mangelversorgung ausgerichteten Politik zwingen. Konsequent fordern die Grünen eine staatliche, wesentlich aktivere Industriepolitik und den Willen zur wachsenden Staatsverschuldung, sowie eine Steuerpolitik, die nach ideologischen Prinzipien auch wirklich „steuern“ will und die Wohlhabenden stärker belastet.

Es klingt ziemlich ambitioniert. Auf die Coronabelastung wird mit zusätzlicher Klimabelastung reagiert, und auf die Finanzierungsdefizite durch Europa, Corona und Klima mit Steuer- und Abgabenerhebung und staatlicher Planung und Lenkung.
Ja, die Zeiten aber haben sich geändert. Allerdings reagieren die besonders Fixen und Schlauen wie schon vor Hundert Jahren auf ihre Weise – durch Flucht in Gold, Immobilien, Aktien und andere tatsächlich oder vermeintlich wertbeständige Anlagen jenseits der staatlichen Währung.

Am heftigsten bewegte sich der Preis für die wichtigste Kryptowährung nach oben, den Bitcoin. Zum Jahresbeginn lag die Marke noch unter 5.000 Euro. Im Dezember war eine Einheit der elektronischen Währung mehr als 25.000 Euro wert. Das ist auch Inflation, wenn auch in einem noch unbedeutenden Sektor. Das Futter für Inflation ist da – die ungeheure Geldmenge, die die EZB in die Wirtschaft pumpt. Noch lagert sie weitgehend auf Bankkonten. Aber ein kleiner Zündfunke reicht für Inflationsängste. Dann wird Bargeld abgebaut, massiv und schnell, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes nimmt rasant zu. Wer Euros hat, tauscht sie ein: in Dollar, Gold, Bitcoin, Franken oder auch die am Horizont erscheinende chinesische Währung.

Das Zerplatzen der New Monetary Policy

Der Euro wird dann abgewertet, Europas Bürger verarmen, seine Produkte und Unternehmen global verramscht, seine Sozialleistungen nicht länger finanzierbar. Die Inflation beginnt zu traben. Damit aber verfällt auch die „New Monetary Policy“. Die Menschen fliehen aus dem dahinterstehenden Kunstgeld. Plötzlich sind Staatsschulden wieder Schulden, für die niemand geradestehen will. Bis die Steuern in den Staatskassen angekommen sind, hat die Inflation sie schon entwertet. Auf dem Höhepunkt der Inflation 1923 stammten schließlich die Staatsausgaben zu 95 Prozent aus der damals schnell laufenden Druckerpresse.

Die New Monetary Theory enttarnt sich letztendlich als gigantisches Täuschungsmanöver: So lange alle daran glauben, klappt es mit Theorie und Wirklichkeit. Allein, fehlt der Glaube, kippt die Theorie zusammen. Es ist nicht so, dass die Autoren dies nicht wüssten. Ihre Theorie verlangt daher die totale Kontrolle über das Geldgeschehen. Letztlich geht es hier um die Abschaffung des Bargelds und die Schaffung eines einheitlichen elektronischen Euro-Geldes. Nur wer dies per Knopfdruck beherrscht und wirklich jede Transaktion kontrollieren kann, kann auch die Flucht aus dem Geld verhindern. Das ist der Hintergrund des Drangs nach Bargeldabschaffung und elektronischen Zahlungsfunktionen: Es geht um die Totalkontrolle. Diese muss schneller sein als die kleinen Fluchten der Bürger, mit denen sie ihren Wohlstand retten wollen.

Das Ende der Merkel-Ära

Gegen Ende ihrer Amtszeit hinterlässt Angela Merkel ein wirtschaftspolitisches Desaster mit Langzeitfolgen. Sie traf auf ein Land und eine Wirtschaft mit stabilem Ordnungsrahmen und hoher Zustimmung der Bevölkerung; Wohlstand für Alle war der Kitt, der viele Brüche der Nachkriegszeit reparierte: Der Ordnungsrahmen zerbrochen, der Wohlstand auf Pump, die Währung fragwürdig und die Verschuldung gigantisch. Das sind die ökonomischen Daten. Aber Demokratie und Wohlstand sind nach deutscher Erfahrung zwei Seiten einer Medaille. Hyperinflation und Arbeitslosigkeit haben mit dazu beigetragen, dass die Weimarer Republik im Nazi-Regime untergegangen ist.


Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

91 Kommentare

  1. Geld kann gar nicht knapp werden, wenn es die EZB einfach nach Belieben produzieren kann. 1923 war auch für alle genug Geld da, das wird kaum jemand ernsthaft bestreiten. Kürzlich schwamm Venezuela so im Geld, dass das als Müll auf der Straße lag.
    Für die Vorsichtigen Gold, physisch und anonym! Für die Mutigen Bitcoin. Wer das Geld auf dem Sparbuch lässt, kann es genauso gut verbrennen. FIAT-Geld ist bei der momentanen Lage eine viel zu riskante Anlage!

  2. Das ist alles richtig. Nur darf man nicht vergessen, dass Merkel zu keinem Zeitpunkt allein handelte.
    Die EU Politkommisare in Brüssel und die Obama Regierung waren stets derselben Meinung.

  3. Da die meisten Bürger entweder zu blöde sind oder aber es ihnen völlig egal ist, kann/konnte die Alte schalten und walten wie sie wollte. Die Gewissenlosigkeit dieser Person und ihrer Paladine in Politik und Medien scheint grenzenlos, solange nur irgendwie die eigene Macht erhalten bleibt. Frei nach dem Motto, „nach mir die Sinnflut“ nehmen diese Leute noch jede Form des Niedergangs der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse des eigenen Landes billigend inkauf. Wer im Herbst noch Grün oder CDU wählt, verabschiedet sich freiwillig von Wohlstand und dem Rest an Demokratie hierzulande!

  4. Würde ich magische Kräfte besitzen würde ich allen Tichy Lesern hust und *Innen und den Autoren natürlich gerne 1 Tonne Goldbarren in den Keller wünschen.

    Weil wenn es dann kracht liebe Gemeinde, hocken wir wie die Eliten an unserem Sektglas und sind unbeschwert da wir dann alle sehr wohlhabend sind und unser Gold schön in die neue Währung eintauschen können.

    Während der Rest der Schlafmichels Hust *Innen, dann 3/4 Ihres Geldes abgeben müssen, damit sich der Staat auf deren Kosten entschulden kann.

  5. Der Artikel entlarvt die BRD und die EU als das, was sie sind: Eine Abzockerbude, in der sich jeder bedienen kann – und der deutsche Michel zahlt. Dass Deutschland größter Profiteur der EU sei, ist eines der Mythen der Merkel-Ära. Von der EU profitieren v.a. große Agrar- und Pharmakonzerne über Agrarsubventionen sowie die Großunternehmen der Exportbranchen, die sich ihre Profite meist durch den Michel absichern und im Zweifel bezahlen lassen, z.B. durch Target-Salden oder Export-Bürgschaften. Die Steuern in Deutschland zahlt aber dank zahlreicher Steuersparmodelle und – Oasen vor allem der Mittelstand, der nun durch Lock-Downs systematisch zugrunde gerichtet wird.

    Dazu das Märchen vom reichen Deutschland, das laut Bundesgrüßaugust „etwa von seinem Wohlstand abgeben muss“. Siehe hierzu die Statistik zum Vermögen der Weltenbürger nach Nationen der Credit Suisse, v.a. die Medianvermögen. Deutschland deutlich hinter Frankreich, Italien und Spanien mit einer herausragend ungleichen Verteilung der Vermögen.

    Liste der Länder nach Vermögen pro Kopf – Wikipedia

    Wer sich noch nach dem Grund für den Brexit fragt: Die Briten haben die asozialen, zwangsläufig zum Scheitern führenden wirtschaftlichen und finanziellen Mechanismen der EU erkannt und sind ausgetreten. Und Dumm-Schland zahlt für die Briten mit …

    • na na, so schlimm ist es nicht. Immerhin bekommt man z.b. in Rümänien und Bulgarien noch weniger Rente als in DE.
      Gerade mal 20 von 28 Staaten geben ihren Rentnern mehr.
      Es könnte schlimmer sein. Bisher bekommen gerademal ein paar hundertausend deutsche rentner weniger taschengeld als Asylanten. Bald bekommen dann alle deutschen rentner so „viel“ und können sich nebenbei noch etwas verdienen in dem sie bei flüchtlingen sauber machen. Was ja jetzt schon unzählige tun.

      Alles gut!

      • Leider wahr ….

        Aber nach dem Great Reset werden bestimmt alle gleich … arm – zumindest in den Teilnehmerstaaten…

  6. Lieber Herr Tichy,
    Ihren Artikel finde ich überaus verständlich und nachvollziehbar, er klingt logisch und gleichzeitig beängstigend.
    Doch, was bleibt hier letztendlich zu tun? Schön wäre es einmal zu hören, welche Lösungsansätze Sie anbieten können oder könnten! Das „Kreuz“ an der richtigen Stelle scheint mir in dieser „Parteiendemokratie“ ausgeschlossen, Auswanderung oder die paar Piepen in Kryptowährung anzulegen nicht zielführend…

  7. Und wenn alles wirklich ganz schlimm geworden ist, dann, ja dann wird (wieder) jemand kommen, der den Deutschen verspricht, die Katastrophen umzukehren und den Deutschen ihr Recht zurück zu geben. Und er wird den Finger in die Wunden legen und Millionen Menschen werden ihm folgen. Egal, wohin. Das glauben Sie nicht?
    Warten wir es ab.
    Könnte schneller passieren, als manch einer denkt. Warum wohl erstarren die Berliner Politiker in Angst und wollen einen Burggraben um ihre Arbeitsstätte bauen?

  8. Die Preissteigerungen im letzten Quartal im Immobiliensektor sind der sozialistischen Planwirtschaft geschuldet, einerseits mit genau der berichteten Finanzpolitik heftige Betongoldanlagepreissteigerungen auszulösen, die Mieter nicht mehr bezahlen können, die man wiederrum mit sozialistischen planwirtschaftlichen Phantomeingriffen in anderenfalls funktionierende Marktwirtschaft wie Miezpreisbremsen oder Zwangsteilung der Maklerprovisionen vollkommen unmöglich versucht, wieder aufzufangen. Auch hier gilt – Sozialismus eben. Nicht der Markt wirkt und gestaltet sondern ideologische Konstrukteure, wie in jedem geselsch. und politischen Bereich. Insbesondere die Provisionen haben gezeigt wie dumm Ideologie immer wieder versucht, die selbst verursachten Mißstände auszugleichen. Um Mieter und Käufer zu schützen zahlt ab 1.1. Jeder Verkäufer oder Vermieter die Hälfte der Provisionen an Makler. Was haben die natürlich gemacht? Wie jeder Supermarkt vorher diesen Teil den angebotenen Preisen draufgeschlagen oder das Angebot vorerst vom Markt genommen. So hat dies für genau das gesorgt, was verhindert werden sollte. Noch mehr Knappheit bei weiterer Steigerung. Die Bardei hat immer Recht und für Frieden und Sozialismus, seid bereit! Der Plan ist erfüllt, es muß den sozialistischen Menschen also gut gehen. Alles super!

    • Vermutlich trägt der deutsche Zuwachs an „geschenkten Menschen“ dazu bei. Die Sozialämter sollen höhere als „marktübliche“ Mieten dafür zahlen. (um das Risiko der Vermieter zu decken)

      • Ein bisschen Zuzug, ein bisschen Mietpreisbremse ein bisschen mehr grüne Bauverordnungen es kommt alles zusammen, einig sind wir uns glaube ich dass es alles aus dem eher linkem polt. Spektrum kommt 😉

      • was heisst die sollen mehr zahlen. Die tuns sowieso.

        und wenn so manche wohnungsgenossenschaft/privatisierte städtische wohnungsbau merkelgäste aufnimmt, bekommen die von anfang an 3000,- bis 5000,- auf die hand.

  9. Ganz ehrlich: sowohl die Italiener, als auch die Franzosen gehen für ihre soziale Absicherung auf die Straße, auf die Barrikaden. Die Deutschen aber retten den Juchtenkäfer, die seltene Grasnelke und verraten ihr eigenes Sozialsystem. Die Franzosen gehen gegen Steuererhöhungen auf die Straße, die Deutschen lassen ihre Kinder Freitags Schule schwänzen, damit diese laut nach Steuererhöhungen plärren.
    Es ist schon die Bevölkerung, die Merkel und ihre Entourage agieren lassen, wie sie es taten und weiter tun. Es ist dieser tiefe Neid gegenüber den Mitmenschen im Charakter der Deutschen, die das alles ermöglichen. Seit Jahren geht regelmäßig ein Aufschrei durchs Land, wenn es eine Rentenerhöhung gibt, seit Jahren gibt es einen Aufschrei durch alle Bevölkerungsschichten, wenn der Bundeszuschuss zu den Sozialkassen veröffentlicht wird. Damit dieser doch sehr unschöne Charakterzug der Deutschen nicht so auffällt, retten sie nur allzu gerne alles mögliche und unmögliche, während sie den eigenen Leuten die Butter auf dem Brot nicht gönnen.

  10. Hallo Herr Tichy,
    derlei Sorgen mache ich mir auch schon länger. Allerdings schmerzt es nochmal, das Ganze so komprimiert zu lesen.
    Frau Lagarde hatte sogar vor der Coronazeit vermeldet, dass der Anleihenankauf nicht ewig währen kann, ist aber damals schon zurückgepfiffen worden.
    Nach Corona ist das Kind endgültig in den Brunnen gefallen.

    • Das ist Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Corona verdeckt dies nun. Deshalb hat die Politik auch kein Interesse die Krise SCHNELL zu beenden …

  11. Nicht Merkel, Schröder ist Exportweltmeister in Ihrem Sinne. Noch zu Kohl´s Zeiten gehörten 75 % der Dax-Konzerne und damit die Dividende den Deutschen. Noch zu Schröders Zeiten gehörten nur noch 25 % der Dax-Konzerne den Deutschen dank neuer Gesetze aus der Schröder-Ära. Und nun fließt die Dividende mehrheitlich ins Ausland. Jahr für Jahr zwischen 60 und 100 Mrd. Euro. Und das seit 15 Jahren.
    Lt. dem Bund der Steuerzahler waren von 2014 bis 2019 die Staats-Haushalte ausgeglichen. Im letzten Jahr, also 2020 öffnete ein Finanzminister Scholz mit der Ankündigung von unbegrenzten Kreditmitteln alle Schleusen mit dem Ziel von etwa 1 Bio neuer Schulden…. Ja ja, der GROSSE Retter.
    Nicht seit Merkels Amtsübernahme…die Target2 Salden stiegen erst mit dem Ankauf von Staatsanleihen und „Schrottpapieren“ von europäischen Banken durch die Draghi-EZB an. Das „frische“ Geld legten die Banken prompt in dem „sicheren“ Deutschland an. Im Wesentlichen Schrottpapiere aus der griechischen Euro-Krise. Standen da bei den europäischen Banken fast 800 Mrd. Euro „im Feuer“. Von einem Griechenland, das erst mit Hilfe der Schröder-Regierung entgegen vieler kompetenten Warnungen von Finanz-Fachleuten Zugang zum EURO erhielt. Ein voraussehbares Desaster.
    Diese ca. 1 Bio neuer Euro investierten die „Pleite-Banken“ in den Erwerb von Immobilien in Deutschland, solange, bis diese „Schrott-Papier“ bei der EZB einzulösen sind. Mit den dann zu erwartenden gigantischen Verkaufserlösen sanieren sich die „P-Banken“ auf Kosten des Deutschen Michels.
    Tja, Schröder war da wirklich einmalig. Steht nur nicht so in den Zeitungen.

    • geil ist doch das der grösste „deutsche“ dax 30 konzern, Bayer, schon seit langem zu über 80% den angelsachsen und fiends gehört.

      aber was solls :-))

  12. ANBEI

    Lieber Herr Tichy, liebe TE Redaktion!

    Nachdem ich gerade eine Mail vitgefunden habe und obwohl folgendes nicht das Thema hier trifft, möchte ich diese Zeilen hier dennoch einstellen weil ich denke dass das Thema gerade in heutigen Zeiten wichtig ist und Sie bitten, dieses Thema vielleicht auch selber zu verfolgen und aktuell zu machen.

    > „Schufa, Finger weg von unseren Kontoauszügen!“

    Nachdem die SCHUFA auch schon mal die Facebook Nutzerdaten durchforsten wollte, will die SCHUFA nun unsere Bank-Konten scannen und durchleuchten. Ich finde: DAS GEHT ZU WEIT!!

    Unten habe ich dann auch zwei Links zur Petition und Debatte angefugt.

    [1] „Schufa will Kontoauszüge durchleuchten“, Tagesschau Online, 26. November 2020
    [2] „Schufa will Konten der Deutschen durchstöbern“, Süddeutsche Zeitung Online, 26. November 2020
    [3] „Schufa und Co: Kredit-Scoring-Verfahren undurchsichtig“, Verbraucherzentrale Bundesverband Online, 16. Dezember 2014
    [4] „Facebook-Projekt der Schufa gestoppt“, Frankfurter Allgemeine Zeitung Online, 8. Juni 2012

    > Petition
    https://www.openpetition.de/petition/unterzeichner/schufa-finger-weg-von-unseren-kontoauszuegen

    > Debatte
    https://www.openpetition.de/petition/argumente/schufa-finger-weg-von-unseren-kontoauszuegen

  13. Hallo Herr Tichy,
    und die Konsequenz ist, wie Sie bereits aufgezeigt haben, an den immer höheren Bewertungen bon Aktien, Immobilien, Gold und wer will Kryptowährungen zu partizipieren. Parallel dazu empfehle ich zu leben zB. ab Ostern oder Pfingsten ab nach Italien oder Frankreich, denn unser Geld ist ja schon da.
    Vor allem kann etwas Selbstversorgung nicht schaden, da hab ich know-how hinsichtlich ? seit fast 50 Jahren …. in dieser Kombi lässt sich auch das überleben,
    bleiben Sie Optimistisch,
    Viele Grüße

  14. Ein so erbitterter Artikel wie dieser hätte mich vor einem halben Jahr noch wegen seiner Schärfe und Pointiertheit begeistert. Schon längst mache ich gedanklich schon am Morgen die Flasche auf, trinke einen kräftigen Schluck während ich gewahr werde, dass um mich herum alles zerfällt…
    Ehrlos und würdelos bin auch ich schon längst geworden, ehrlos und würdelos geht dieses Land unter, geführt von ehrlosen und würdelosen Politikern und deren ehrlosen und würdelosen Helfern in Medien, Verbänden, Kirchen…
    So muss es sich am Anfang der Weimarer Republik angefühlt haben

  15. Sobald alle gleich arm sind, ist der Auftrag wohl erfüllt.

    Fragt sich nur, wer ihn erteilt hat.

    Der Sozialismus/Kommunismus kanns nicht sein.

    Der hat sich schon mehrmals werbewirksam aus

    dem Rennen geschossen.

    Hoffen wir, daß sich der Great Reset ebenso erfolgreich

    aus dem Rennen schießt.

    • Und wenn sich der „Great Reset“ aus dem Rennen geschossen hat, dann steht wieder eine da, die ruft: Sozialismus ist die Lösung! Und wieder stehen 70% der deutschen zustimmend da. Sozialismus kann man wie die Dummheit nicht ausrotten. Sie sind fest mit einander verbunden.

      • Venezuela und Cuba sind gute Beispiele wie man ein reiche und wohlhabende Länder grundlegend so ruiniert, daß eine Besserung nicht mehreren Generationen zu erwarten ist. In Chile konnte das gestoppt werden – um einen furchtbaren Preis.
        In all diesen Ländern haben Konservative und Christdemokraten zunächst in die Taschen einer Oligarchie gearbeitet und schließlich aus populistischen Gründen auch die Sozialisten gewähren lassen.

    • Es werden nicht alle gleich arm sein: die Funktionärselite wird sich schützen, ebenso die Beamten.
      Und ein paar Clevere, die sich rechtzeitig absichern …

  16. Ich bin ja mal gespannt, zu was wir dies Mittel einsetzen. Baustellen genug haben, doch unsere Politik und Verwaltung agiert für gewöhnlich auch nicht viel effektver und erfolgreicher als andere.
    Man denke nur an die desaströse Lage in der Schuldbildung, die durch Corona nur mal wieder in den Blick rückt.

  17. Wer tatsächlich geglaubt hat, die große Corona-Kohle würde in EU-landia besser, zielgerichteter, kontrollierter verteilt und verwendet als die ständig fließende Normal-Kohle, der muss echt mal Richtung Facharzt aufbrechen.
    Jetzt wird das Ganze zu einem Knoten geknüpft, der wie sein gordisches Vorbild nicht mehr aufgedröselt werden kann. Das Deutschland in diesen Knoten eingebunden ist und bleibt, das ist bekanntlich Mantra dieses „Europa“ von Beginn an und man strebt unverändert nach Unauflöslichkeit, koste es Deutschland was es wolle. Das juckt doch die Empfänger und deren Erfüllungshelfer nicht und die hiesige Politik tut eifrig mit.

  18. „Armut für Alle“ und als Zusatzpaket noch den Bürgerkrieg dazu. Der europäische Sezessionskrieg ist durch die Schuldenunion vorprogrammiert.

    • Ich glaube die wenigsten von uns wissen was Armut ist, was es heist, das nötigste nicht zu haben. Ein bisschen Demut täte uns allen ganz gut.

  19. Zitat. „und man kann sich ja einfach eine neue EU bauen“

    Mhh, als absoluter Gegner dieser EU und Brüsseler Zentralregierung wäre ich ja auch für eine „neue EU“. Doch die große Frage ist hier: Mit welchen Politikern soll dieses Vorhaben gelingen?

    Nein, ich meine WEG von der EU und einem 4.Reich und wieder hin zur EWG. Und WENN dann eine Art von EU, dann nur eine „EU“ oder ein Zusammenschluß OHNE Einmischung in Innerstaatliche Dinge/Angelegenheiten und NUR die sog. Außenpolitik betreffend.

  20. Zitat: „Das Bundesverfassungsgericht hat dagegen zwar im Mai Einspruch eingelegt, aber der wurde von Berlin und Brüssel weggewischt“

    > Selbst unsere höchsten Gerichte haben nichts mehr zu sagen und sind zahnlios geworden. Meine Meinung hierzu: Wir sind so zusagen nicht mehr Herr im eigenen Haus.

    Wie ich hier schon an anderer Stelle gesagt habe: Die nächste Pandemie die wir in Deutschland erleben werden, wird eine -hausgemachte- Finanz-Pandemie sein. Und wenn erst mal diese über das Land & Volk hinwegrast, wird es richtig schlimm und böse!

    ~~~~~~

    Ich mit meinen ü60 habe vielleicht nur noch 15-20 Jahre vor mir bevor ich mit ~80 in die Kiste springen werde. Und ich hoffe und bete, daß ich diese Zeit noch in Ruhe und ohne „Verteilungskämpfe“ hinter mir bringen werde. Denn ich habe nicht die finz. Möglichkeiten – und auch ehrlich gesagt jetzt im Alter wenig Lust, um mal eben in ein anderes Land zu ziehen. NACH MIR sollen dann vor allem jene ihren eigenen „Mist & Dreck“ fressen den sie in ihrer verblendeten Blödheit selber gesäht haben(…das hört sich für manche vllt hart u. gemein an, doch was sollte man/ich anderes sagen oder wünschen?).

  21. Sorry, aber in nahezu jedem Wahlk(r)ampf ist Bildung das Thema und es wurden Steuern für die Bildung erhöht. Das Ergebnis des vielen Geldes, das seit Jahrzehnten in Bildung gepumpt wird, sieht man heute an Gretas Jüngern denn fff-Kindern, an den Grünen, den Linken, an den Ergebnissen der Pisa Studien …. immer mehr Geld brngts offensichtlich nicht. Der IQ in den Industrieländern sinkt.

  22. Ich glaube mich zu erinnern dass Herr Sinn schon einmal gesagt hat, dass die Schuldenunion früher oder später zu Mord und Totschlag führen kann. Wenn der Michel erst einmal erfasst was er wo anders mitfinanzieren muss das er selbst nicht hat, dann könnte es, insbesondere für Franzosen oder Italiener kritisch werden mit ihren Autokennzeichen über die Grenzen zu kommen. Der goldene Sternenkranz auf blauem Grund wird dann kein gutes Gefühl mehr sein. Die Schuldenunion wird davon natürlich nicht verschwinden – die post-demokratische Exekutiv-Diktatur der EU wird zu Repression greifen müssen, um Gewaltausbrüche zu verhindern. Wir sind nicht nur im Sinne Hayek’s auf dem “ Weg in die Knechtschaft „, wir sind auf dem Weg in in die Diktatur, die mit Links-Grün große Schnittmengen haben wird.

  23. Zentraler Denkfehler: Da gemäß der New Monetary Policy sämtliche Staatsausgaben unbegrenzt durch virtuelles Geld finanziert werden können, entfällt die Notwendigkeit von Steuern und Abgaben. Zweifellos werden die in Kürze auf Null reduziert und die freiwerdende zusätzliche Kaufkraft wird die Welt zu neuen Höhenflügen tragen.

    • Der Autor unterliegt durchaus keinem Denkfehler. Selbst der EZB ist klar, dass sie mit ihrer Politik des unbegrenzten Gelddruckens mit Vollgas in die Hyperinflation reinrauscht. Deswegen will sie auch, wie oben beschrieben, das Bargeld abschaffen. Damit hat sie das Werkzeug, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zu begrenzen, durch Verbote. Steuern und Abgaben werden mitnichten abgeschafft. Denn der Staat ist das sprichwörtliche Fass ohne Boden, die Raupe Nimmersatt.

  24. Gute Geschichtsstunde und Analyse der Gegenwart. Wer in Deutschland Verantwortung für Volk und Staat verspürte, würde diesen Film stoppen und eine 180-Gradwende hinlegen.
    Aber was ich sehe: es ist 5 nach zwölf; der Zug ist abgefahren. Die Warner vor dem Untergang werden von den sozialistischen Wadenbeißern und Blockwarten versucht sie dem Bürger als die neue NSDAP zu verkaufen. Dabei sind die Globalsozialisten die neuen Protagonisten der Zerstörung.

  25. Ich habe es hier schon einmal gesagt. Merkel wurde von Honecker und Mielke gezielt in die BRD geschickt mit dem Parteiauftrag, den Klassenfeind, die BRD zu zerstören. Kohl in seiner Einfalt und dem Vereinigungsrausch hat das nicht bemerkt. Diesen Auftrag zieht sich durch bis zum Ende und keiner fällt dieser Superspionin und Saboteurin in den Arm.

    • Honecker und Mielke waren senile Greise. Markus Wolf aber war ein kluger Mann mit Weitsicht.

    • “… Merkel wurde von Honecker und Mielke gezielt in die BRD geschickt mit dem Parteiauftrag, den Klassenfeind, die BRD zu zerstören….” Genauso muss es gewesen sein. Mit Dossierübergabe (grauer A4 Umschlag) bei Nacht und Nebel. Ganz konspirativ versteht sich. Man, basteln Sie sich mal nen neuen Aluhut. Apropos. Was haben Sie eigentlich in den letzten 15 Jahren so gewählt?

    • Vielleicht war es so. Aber sie hatte und hat enorm viele Helfer in Westdeutschland das sollte nicht vergessen werden. Ihr Zerstörungswerk der letzten Jahre konnte sie unmöglich allein umsetzen. Noch ein Hinweis, wer läuft ihr aktuell willfährig hinterher, muss ich Namen nennen? Nicht zuletzt das Wahlverhalten insbesondere in Westdeutschland nicht vergessen!

    • Ne ne, die Merkel hat sich der Westen / die CDU schon schön selbst angeheuert und nach oben befördert.
      Das hätte nichtmal die Stasi so planen können, die kamen nur bis zu Referenten im Bundeskanzleramt.

    • Merkel hat mal als „Kohls Mädchen“ angefangen. Fragen Sie mal ihre Wegbegeleiter wie Schäuble oder Seehofer …

    • Merkel setzt um, was die Inkarnation der westdeutschen Bildungsmisere: die Grün*Innnen und * Aussen und ihr medialer westdominierter Medienverbund vorgeben. Nichts weiter. Nix Honecker oder Mielke.

    • Ich denke eher,im Laufe der Regierung Merkel haben linksgerichtete Kreise gemerkt , die BRD ist reif für den Sozialismus.

  26. Um des Friedens willen, heißt es regierungsseitig, müssen wir Opfer bringen. Als ob als nächstes uns Frankreich, Griechenland und Italien den Krieg erklärt haben würden, wenn es nicht zu Eurobonds und Green Deal gekommen wäre… Aber, wenn ich die Analyse von Roland Tichy richtig verstanden habe, ist eines sicher : auch wenn es für Frieden, Europas Bürokratie und Subventionskönige gedruckt wird, also für „bessere Dinge“ als dazumal bei Kaisers Flotte , Weimarer Reparationsleistungen und Nationalsozialistischer Hochrüstung , dieses „Beste Geld aller Zeiten“, der Euro wird baldigst entwertet sein, durch ganz banale Gesetzmäßigkeiten der Ökonomischen 4 -Grundrechenarten. Innerhalb von fünf Jahren vielleicht auch sechs. Aber bitte : hinterher haben es ALLE EXPERTEN von Fratzscher, Bofinger bis Fuest immer gewußt und davor gewarnt, und alle heulen, dass niemand aus der Politik darauf gehört hat, und die Politiker, die noch leben, werden genau das Gleiche sagen und hinzusetzen, dass das VOLK, DIE VÖLKER, die sie wählten, es genauso wollten und sie nur den Volkeswillen erfüllen konnten, da es sonst ja Krieg gegeben hätte untereinander- und wer hätte das denn nicht verhindern wollen?!

  27. Deutschlands Kassen sind wegen Corona leer13.05.2020, 18:36 Uhr | dpa
    In Berlin tobt der Streit um ein gigantisches Konjunkturprogramm, das die Wirtschaft zum Laufen bringen soll. Doch woher soll das Geld dafür kommen? Schließlich muss Deutschland mit einem riesigen Steuerloch rechnen.
    Doch die Kassen sind leer – und das, obwohl nach sechs Jahren ohne neue Schulden gerade erstmals sogar die schwarze Null fiel. Und es deutet sich an, dass nicht einmal die 156 Milliarden Euro zusätzliche Kredite ausreichen werden.
    Was haben die die Spanier, die Franzosen und die Italiener was wir nicht haben – unser Geld.
    Für das wir auch noch Kredite aufnehmen müssen und das ganze deutsche Volk heillos verschulden.
    Aus: https://www.t-online.de/finanzen/boerse/news/id_87875964/verbaende-fordern-hilfen-aber-deutschlands-kasse-ist-leer.html

  28. Sehr gute Analyse der man selbst als eher Laie dieser hochkomplexen Thematik folgen kann. Nur werden keine Politiker der Kartellparteien, keine Gewerkschafter, keine Medien ( von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen), ja selbst die meisten Wissenschaftler und Wirtschaftslenker aktuell offen und ehrlich diesen Gedankengängen folgen und Kurskorrekturen anschieben, ja nicht einmal erörtern. Das gemeine Volk wird komplett für dumm verkauft, hier wird vom Segen der EU schwadroniert, die Dringlichkeit der Klimarettung dargestellt. Dafür müssen wir eben Opfer bringen. Der Deutsche ist höchst opferbereit, auch wenn er keine neue Heizung bekommt und später in Rente bei geringerem Rentenniveau gehen muss. Alles egal, der Deutsche glaubt was ihm erzählt wird und vieles wird ihm gar nicht erst erzählt.

    • Zitat: „Sehr gute Analyse der man selbst als eher Laie dieser hochkomplexen Thematik folgen kann.“

      > Danke, ähnliches ging auch mir beim lesen des Artikels durch den Kopf. Wobei es für mich auch nicht das erste Mal war, dass ich Herrn Tichy bei solch komplexen und schwierigen Themen für seine gut verständlichen Artikel bewundert und gedankt habe.

  29. Was haben die anderen europäischen Länder, die Spanier, die Franzosen und die Italiener was wir nicht haben – unser Geld.

    • Was haben die anderen europäischen Länder, die Spanier, die Franzosen und die Italiener was wir nicht haben” Die beherbergen keine ideologieverblendeten Bestdeutschen mit patogischem Selbsthass.

  30. Die Italiener haben anscheinend keine technische Probleme mit der Auszahlung unseres Geldes um sich künftig sozialistischen Wähler zu kaufen.
    Bei uns hatte vergangene Woche die Merkel und die Ministerpräsidenten angekündigt, dass die Auszahlung der Novemberhilfen unmittelbar bevorsteht.
    „Die vollständige Auszahlung der beantragten Novemberhilfe über die Länder erfolgt spätestens ab dem 10. Januar 2021“, hieß es in einem gemeinsamen Beschluss.
    Nun müssen Betriebe der Gastronomie, Freizeit- und Kultureinrichtungen, die besonders hart von den Beschränkungen seit Anfang November betroffen sind, weiter auf die vollständigen Hilfszahlungen warten.
    Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte auf Anfrage die Verschiebung des Auszahlungsstarts. Aktuell liefen die letzten technischen Tests an den Schnittstellen im Antragssystem. „Sobald diese abgeschlossen sind, kann das reguläre Verfahren der Antragsbearbeitung und Auszahlung starten“, teilte das Ministerium mit. Man gehe davon aus, dass sich der Beginn „nicht signifikant“ verzögere. Ein konkretes Datum, bis wann die technischen Probleme behoben sind, wurde nicht genannt.
    Das gibt eine riesige Insolvenzwelle in Deutschland mit dem Verlust vieler Arbeitsplätze. Unser Mittelstand stirbt.
    #WirMachenAuf

    • Unser Mittelstand stirbt? Merkel übergibt den Handel amerikanischen Konzernen. Die finden das übrigens auch nicht schlecht, wenn die Italiener noch einkaufen können. Von wegen Merkel eine Kommunistin: Sie ist voll in der Hand der Amis und macht alles, aber auch wirklich alles für die.

  31. Eins vorweg:
    „Kryptowährungen“ sind keine Währungen, sondern die digitale Form der Tulpenzwiebel. Wer das für eine Währung hält beweist das er nicht versteht was Geld ist.
    Kurz zu den Mechanismen:
    Schulden=Geld=Geldvermögen entstehen nicht weil eine (Zentral-)bank Geldsymbole herstellt, sondern ist das Ergebnis einer nicht geschlossenen Tauschtransaktion. Der Hintausch ist erfolgt, der Rücktausch nicht. Dafür wird ein Schuldschein ausgestellt (Geld) der zu einem beliebigen Zeitpunkt gegen Güter im abstrakten Tauschwert des Schuldscheins „eingelöst“ werden kann. Weshalb Schulden auch nie mit „Geld“ sondern nur durch Güterlieferungen zurückgezahlt werden können. Das schließt die Transaktion, vernichtet Schulden UND Geld.
    Die Rückzahlung erfolgt dadurch das der Gläubiger = Geldbesitzer sein Geld ausgibt, sprich gegen Güter tauscht. Schuldenabbau ist IMMER auch Geldvermögensabbau.
    Die umlaufende Geldmenge stellt die noch offene Menge der Lieferforderungen in einem Wirtschaftssystem dar. Zur Inflation kommt es, wenn mehr Geld ausgegeben, also Güter nachgefragt werden, als geliefert werden können (das ursprüngliche Gütertauschverhältnis verändert sich zu Ungunsten des Geldbesitzers). Nicht die Geld = Schuldenmenge sondern die Anzahl der realen Gütertauschtransaktionen, erkennbar an der Geldumlaufgeschwindigkeit, ist entscheidend. Um diese bei wachsender Geldmenge zu bremsen gibt es genau zwei effektive Methoden. Die erste ist eine möglichst starke Vermögenskonzentration, denn das erzeugt den „Dagobert Duck“ Effekt. Die Superreichen bunkern die Kohle, bzw. lassen sie zwischen sich kreisen und ziehen das Geld so wieder aus dem System heraus. Damit stabilisiert sich das System nicht nur selbst sondern es hat auch noch den wunderbaren Effekt den „gravitatorischen Vermögenskonzentrationsprozess“ zu beschleunigen.
    „Angstsparen“ der Mittelschicht verstärkt diesen Effekt noch, denn das ist nichts anderes als „selbstauferlegte Verarmung durch Konsumverzicht“. Zumindest soweit das „sparen“ über eine „Liquiditätsaufstauung“ zur Finanzierung größerer Käufe hinausgeht. Dafür erfreut man sich dann einem simulierten „Reichtum“ indem man sich große Zahlen auf einem Stück Papier ansieht.
    Und ja Herr Tichy, dieses Geld hat einen „Wert“, auch wenn der sich vollständig verflüchtigen kann. Und zwar genau den Wert, den ihm der Verkäufer zubilligt. Wer zu rein „gedeckten Währungen“ zurückkehren will, versucht in den reinen Tauschhandel zurückzukehren. Was es übrigens nie gegeben hat und auch nie geben kann.

    Das ändert alles zwar nichts an dem von Herrn Tichy beschrieben Endergebnis und der zugeteilte Mao Anzug sowie die eine Schale Reis stehen vor der Tür.
    Aber die Mechanismen muss man schon richtig verstehen, wenn man nicht vom Regen in die Traufe kommen will.

    • Theoretisch alles richtig, nur wurde nach der Golddeckung die Warendeckung längst aufgegeben (letztere ganz ohne Verwaltungsakt, da auch zuvor nicht garantiert“ und zwar spätestens mit der exorbitanten Zunahme des virtuellen Geldes, selbst als dieses noch in Staatswährungen zirkulierte.
      Reichtum ist daher nur der tatsächlich in Besitz befindliche Anteil an der Realität. Problem ist dabei stets die dauerhafte Sicherung gegen Fremdeinflüsse bei gleichzeitig angestrebter Fungibilität über längere Zeit. Letztlich muss man Ernstfall für alles den nötigen Tauschpartner finden. Selbst Gold gegen Brot ist nicht unbedingt und immer ein simpler Selbstläufer und auch die Feldfrüchte auf eigenem Grundstück müssen verteidigt werden, all das wurde in den letzten hundert Jahren schon gesehen.

  32. Wer solche Leute wie Merkel, die Union, SPD, Linke und vor allem die Grünen wählt ist selbst schuld.

  33. Das Klimapaket schlägt sich auf das gesamt Leben nieder. Es sind ja nicht nur die privaten Heizkosten oder der private Benzin-/Dieselkauf. Schließlich trifft das auch die Unternehmen. Somit wird das ganze Leben teurer. Lebensmittel müssen transportiert werden, sämtliche anderen Waren auch, Handwerker fahren ein Auto und müssen mehr löhnen und von höheren Mieten ganz zu schweigen. Geheizt wird auch überall. All diese Kosten werden natürlich auf das Produkt umgelegt. Aber das ist den herrschenden Feudaladel egal. Denen macht es nicht viel aus, etwas mehr für alles zu zahlen. Für die sind wir sowieso nicht existent. Wir sind der dumme Pöpel der das Geld ranschaffen muss, sonst hat er die Klappe zu halten. Ich meine, dass der Satz, dass die MWST um 3 % steigt, nicht den ganz richtig ist. Sie steigt nicht, sie kehrt nur wieder zum alten Wert zurück, was wir von Anfang an wussten. Steigerung um 3 % würde heißen, dass wir 22% MWST zahlen müssen, was aber sicherlich nach der Wahl kommen wird. Ich möchte auch daran erinnern, dass es nicht ganz richtig ist, wenn man davon spricht, dass in Frankreich mehr Wirtschaftsleistung in die Rente fließt als in Deutschland. In Deutschland hat man das nur in den HartzIV-Leistungen versteckt. Wer arbeitet schon bis 67? Die Arbeitgeber werfen schon viel früher die Arbeitnehmer auf die Straße. Den Neid auf die italienischen und französischen Renten kann ich auch nicht verstehen. Es wäre hilfreicher, die Bundesregierung anzuklagen, dass sie die Rentner in Deutschland in Stich lässt und lieber das Geld für Migranten ausgibt und für Kinder in allen Herren Ländern. Und dieses Geld ist kein Klimperkram sondern schlägt richtig fett zu Buche. Meiner KK sind die Rücklagen weggenommen worden, damit andere die Beiträge vor der Wahl nicht zu sehr erhöhen müssen, lt. Brief meiner KK. Lassen wir uns also überraschen, was uns nach der Wahl alles noch für Geld gestohlen werden wird. Der neue Feudaladel macht Fettlebe und wir dürfen dafür löhnen. Nichts ist mehr sicher. Und die meisten Menschen können eben nicht in Sachwerte flüchten, was immer wieder so empfohlen wird.

  34. Wie sagt man an der Börse: „Das Geld ist ja nicht weg, es hat nur ein Anderer.“ Ansonsten stimmt es wohl, dass die Verbindlichkeiten des Einen, das Vermögen eines Anderen sind. Unsere gewählten Interessenvertreter sind sicherlich der Meinung, dass sie enorme Vermögen erschaffen, allerdings sind wir nur die Bürgen. Stichwort Target2. Nur dumm, dass wir die Gläubiger sind, und Südeuropäer konsumieren. Von daher sollte man diese Forderungen fällig stellen, und die Rückzahlung verlangen. Selbst wenn jetzt die EZB einspringt, und die Billion auf das Konto der Bundesbank überweist. Dann wird das Geld zwar zweimal ausgegeben, aber es geht sowieso alles nur drunter und drüber.

  35. Lieber Herr Tichy,
    Woher soll die Inflation kommen? Inflation setzt immer einen Mangel voraus, an Produkten (Preissteigerung), an Arbeitskräften (Lohnsteigerung) etc. Aber an was soll es uns bei dieser guten Regierung mangeln (außer vielleicht an Zutrauen in unsere Zukunft und an FFP2-Masken)? Mit allem werden wir im Zweifel aus dem internationalen Warenkorb bedient. Sollte wirklich einmal an etwas Mangel entstehen, dann wird unser großer Partner im Osten (China) sicher schnell in der Lage sein, die Lücke zu schließen.
    Also für mich kann die EZB noch so viel Geld in den Markt pumpen, das beflügelt eher eine Deflation als eine Inflation (außer bei den Geldanlagen in Aktien oder Immobilien, also in der „Blase“).
    Anderer Punkt:
    Die EU ist inzwischen zu einer WG geworden, in der alle des Abends ihr Essen beim Lieferdienst auf Rechnung der WG bestellen. Am Ende, wenn der Wirt nicht mehr bereit ist zu liefern, wird ausgeguckt, wer bezahlt. Wollen wir wetten wer das sein wird?

    • Werter Querdenker, woher die Inflation kommen soll ,habe ich mich auch gefragt. Gut möglich , da es über die weltweit gestiegenen Basisnahrungsmittel läuft. Weizen , Mais, Soja, seit Juni 2020 bis zu 50% gestiegen . Russland , weltgrößter Lieferant von Weizen, will ab März um 50% die Exportsteuer anheben. Sollte diese Entwicklung beim Endverbraucher ankommen gehen die Preise wahrscheinlich nach oben.

  36. Genug Geld ist da ??? Gedruckt von der EZB ohne „Deckung“ durch EU Wirtschaftskraft ! Und Deutschland wird selbst bald ein Pflegefall sein. Heute Absturz auf No. 17 beim Weltranking der besten Standorte !

    • Öhm, aber „Wir leben doch im besten Deutschland, das es jemals gab“. (Zynism/Iro off)

  37. Herr Tichy, alles richtig, auch das mit der Rente. Aber wenn der Deutsch*Innen so blöd ist und immer wieder diese Regierung wählt, dann haben sie es nicht anders verdient. Punkt. So bedauerlich das für mich ist.

  38. Die Vergemeinschaftung war immer das angestrebte Ziel der sozialistisch regierten Länder. Nachdem SPD-Verheugen 2004 weitere 10 Länder in die EU führte, war die Hoheit der stabilitätsorientierten Länder dahin. Es scjheint wohl niemanden aufgefallen zu sein, daß es Merkel war, die selbst die MED-Länder auf Kurs brachte, diese dann die 3 %-Neuverschuldungsgrenze einhielten.
    Und nun heißt der Finanzminister ja Olaf Scholz, der Mitte 2020 „unbegrenzte Finanzierungsmittel“ anpries, worauf schon am nächsten Tag die Politiker Griechenlands, Italien, Frankreich 2-stellige Milliardenforderungen geltend machten, in der Summe ca. 200 Mrd. Euro.
    Schon möglich, daß die Kanzlerin wegen der sozialistischen Übermacht in Europa „die Schnauze voll“ hat und ein Aufhören signalisierte.

    • Ja, Scholz ist der Macker. Da hat Merkel absolut keinen Einfluss. Is klar…

  39. Wie stets sehr gut.
    Allerdings einige Anmerkungen:
    „Wohnen sollte man allerdings lieber nicht, denn die Mietpreise folgen früher als später den Immobilienpreisen“ – darf man daran zweifeln? Die Regierung wird eher den Mietmarkt weiter regulieren und steigende Energiekosten, Grundsteuern etc auf die Vermieter umlegen.
     „Auslöser für die Hyperinflation wurden und werden gerne beim Feind gesucht: Der Weltkrieg verloren, nach dem Friedensvertrag von Versailles waren erhebliche Reparationsleistungen zu leisten. Das waren ungeheure Belastungen, sie erklären aber nicht das Anspringen der Inflation.“
    Darüber kann man trefflich streiten. Ganz gewiss trugen die aberwitzigen Reparationsforderungen einen erheblichen Teil bei, denn sie gipfelten bekanntlich in der Ruhrbesetzung und im Ruhrkampf, der durch die Notenpresse finanziert wurde, was wiederum in der Hyperinflation gipfelte.
    Die Sozialpolitik mag ihren Teil beigetragen haben, ausschlaggebend war sie nicht. Zumal der Spartakus-Aufstand und die Münchner Räterepublik gezeigt hatten, welch geringen Rückhalt „bolschewistische Aufstände“ in Deutschland genossen, zumindest bis zur Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre. Die katastrophale Lage nach der Revolution in Russland stand den Deutschen viel zu sehr vor Augen, als dass man derartige Experimente im eigenen Land hätte wiederholen wollen.

  40. Ein äußerst deprimierender Beitrag,lieber Herr Tichy, der einem auch noch die letzten Illusionen – wenn man überhaupt noch welche hat – raubt. Die besten Zeiten haben wir gehabt, wir arbeiten und zahlen Abgaben in schwindeleregender Höhe, werden in Zukunft träumen von einem Lebensstandard, einem Lebensgefühl und einer Lebensqualität, wie wir ihn/ es nie wieder erreichen werden, damit Italien, Spanien, Frankreich und Griechenland u.a. ihre Schulden vermehren, ihre Staatsbediensteten wesentlich früher in den Ruhestand schicken, ihr Privatvermögen mehren können und lästige Reformen nicht durchgeführt werden müssen. Unsere Kinder und Enkel werden uns fragen, warum wir das zugelassen und uns auf eine Kanzlerin verlassen haben, die ,auf das Innigste unterstützt von einer treuen Gefolgschaft und ebenso ergebenen Medien, diesen Prozess durch ihre Politik verursacht hat. Nicht auszuschließen ist, dass ein Teil der Historiker sie als Zerstörerin Deutschlands und der EU sehen wird, während sie selbst zufrieden sein wird mit ihrem Ziel der Vertiefung der EU, der damit verbundenen Aufhebung der Souveränität der Nationen und dem Umbau der Gesellschaft im eigenen Land, das sie aber nie als ihr Land gesehen hat.

  41. Die Rechnung ist nach meiner Einschätzung noch dramatischer.
    Die bisher angefallenen Kosten „zur Bewältigung der Corona-Krise“ belaufen sich auf bis zu 1,3 Billionen(!) Euro. Die Rechnung „vom Baby bis zum Greis“ stimmt meiner Meinung nach nicht, da die Rechnung nur jene Menschen einbeziehen müsste, die als Nettosteuerzahler tatsächlich einen Beitrag leisten (damit möchte ich nicht die Lebensleistung der früheren Beitragszahler schmälern).
    Von 83 Millionen Bewohnern des Landes gehen, Stand 2017, ca. 44 Millionen einer Beschäftigung nach. Zieht man die Leistungsbezieher (Zuschüsse in jeglicher Form) ab, dann verbleiben ca. 27 Millionen Nettosteuerzahler.
    D.h. jeder dieser Nettosteuerzahler „blutet“ mit mehr als 48.000 Euro.
    Noch heftiger wird diese Rechnung, wenn man von den Nettosteuerzahlern nur jene herausfiltert, die nicht aus öffentlichen Kassen finanziert werden. Dann verbleibt ein „Häuflein“ von 15 Millionen Nettosteuerzahlern, die eine Last von über 86.000 Euro zu tragen haben. Und das betrifft nur jene Lasten, die Dank der „Weisheit“ der verantwortlichen „Corona-Lenker“ verursacht wurden.
    Es sollte sich nun jeder fragen, ob und wie lange das noch funktionieren kann.

    • Zzt. kann man dem „Bluten“ noch einigermaßen entgehen, indem man seine Arbeitszeit soweit reduziert, dass man trotzdem noch zurecht kommt. Wird irgendwann auch nicht mehr funktionieren, weiß ich. Aber perspektivisch wird man auch mit Vollzeitstelle, dank der zunehmenden Geldgier der diversen politischen Ebenen, seinen existenziellen Bedarf nicht mehr bezahlen können. Da mach ich mir lieber jetzt schon/ noch einen „lauen Lenz.“

  42. „Neuerdings wird dieses körperlose Kunstgeld nicht einmal mehr gedruckt. Es entsteht per Knopfdruck der Europäischen Zentralbank. Nach dieser Theorie sind wir in einer Art volkswirtschaftlichem Schlaraffenland angekommen. Alles geht. Und zwar europaweit.“

    Ich verstehe nicht ganz – warum macht man dann nicht per Knopfdruck eine Million auf jedes Konto eines EU-Bürgers? Damit wären doch alle Probleme gelöst. Wenn aller reich sind, ist alles gut.

    Oder hat diese kapitalistische Doktrin womöglich doch das ein oder andere Häkchen?

    Aber Spaß beiseite: Die Melkkuh Deutschland. Das deutsche Durchschnitts-pro-Kopf-Vermögen liegt 18.000 Euro unter dem Italiens.

    8 der 27 EU-Staaten liegen hier vor Deutschland, hierbei Herrn Asselborns Steuerparadies Luxemburg an der Spitze. Deutschland also am Ende des Spitzendrittels bzw. am Anfang des Mittelfeldes.

    Reich ist hier nur der Staat und der verpulvert jeden Cent nach Kräften, wie es halt gute sozialistische Tradition ist.

  43. Herr Tichy, bitte entlassen Sie den deutschen Wähler nicht aus der Verantwortung. Es ist ja schließlich nicht gottgegeben, wer im Kanzleramt sitzt!

  44. Wahlplakat der CDU
    WAS KOSTET UNS DER EURO?a) Muß Deutschland für die Schulden andere Länder aufkommen?
    Ein ganz klares Nein! Der Maastricher Vertrag verbietet ausdrücklich, daß die Europäische Union oder die anderen EU-Partner für die Schulden eines Mitgliedstaates haften. Mit den Stabilitätskriterien des Vertrags und dem Stabilitätspakt wird von vorneherein sichergestellt, daß die Nettoverschuldung auf unter 3% des Bruttoinlandsproduktes begrenzt wird. Die Euro-Teilnehmerstaaten werden auf Dauer ohne Probleme ihren Schuldendienst leisten können.
    Eine Überschuldung eines Euro-Teilnehmerstaats kann daher von vorneherein ausgeschlossen werden.

    • Ja, das stand auf dem Wahlplakat der CDU.
      Was fehlt, ist der Hinweis, wer denn die Stabilitätskriterien als Erster brach, nämlich das Schröder-Deutschland.
      Und damit begannen alle die heute beklagten Probleme. Aber wer will das überhaupt wissen, wenn es nur gegen die CDU geht.
      Vor dem Beitritt Griechenlands zum Euro warnte viele namhaften Leute, so auch der Alt-Finanzminister Waigel. Er lehnte das Beitrittsgesuch Griechenland 1996 noch ab….“Die Griechen schaffen die Kriterien nie.“
      1998, also nur 2 Jahre später befürwortete die Schröder-Regierung den Euro-Beitritt Griechenlands. Und das neue sozialistische Europa folgt.
      Nach dem Warum fragte bis heute niemand.
      Das dann folgende Desaster hatte die Merkel-Regierung zu stemmen. Merkel ist seitdem an allem Schuld….. Einfach nur bizarr.

      • Sie musste gar nix. Sie wollte.

  45. Ich selbst hing dem naiven Glauben an, die EZB werde eine Kopie der Bundesbank. Das mag anfangs auch der Fall gewesen sein, aber diese Täuschung habe ich nach der dritten Fehlspekulation erkannt. Irrtümlich war ich der Überzeugung war, die Umlaufrendite deutscher Anleihen könne niemals unter 2 % p.a. fallen. Nach dem Fall der „2 % Marke“ konnte ich mir quasi als Erweckungserlebnis alles vorstellen, „whatever it takes“! Ergo aus Fehlern und Verlusten gelernt. Bevor es einen Klimakipp-Punkt geben sollte, wird ein Vertrauens-Kipp-Punkt einsetzen, der wie ein Tsunami durch die Märkte fegt und sämtliche Theorien von VWL-Professoren und Professorinnen im Fegefeuer der Eitelkeiten pulverisiert. Die Titanic ist nicht wegen der Kollision mit einem Eisberg gesunken, sondern wegen Materialfehlern. Europa geht schweren Zeiten entgegen, weil man es mit immanenten Konstruktionsfehlern zu tun hat. Normalerweise zahlt, wer bestellt, aber Italien und Frankreich bestellen zu Lasten Dritter. Dies zu erkennen, ist wie ein Realitätsschock, aber hilft die eigenen paar Zwetschgen richtig zu investieren.

  46. ja, so ist es, und das habe ich mehrfach ausgesprochen.Die Verlagerung aller Kompetenzen nach Brüssel ist eine Zerstörung der Institutionen, die unsere Demokratie ausmachen und sichern.

  47. TUI mit knapp 5 Milliarden subventionieren, Lufthansa mit 9 Milliarden. Die halbe EU mit hunderten Milliarden Euro.
    Aber dann nicht 2 Milliarden für Impstoff ausgeben wollen. Die nötigen 100 Millionen Impdosen für Deutschland hätten 2 Milliarden (20 Euro pro Dosis) bei Biontech gekostet. Die hätten auch schnell liefern können. Die Bundesregierung will aber nur 5 Euro pro Dosis ausgeben.
    Daher wartet sie lieber auf den billigeren Impfstoff und nimmt den weiteren Niedergang unserer Wirtschaft und weitere Tote in Kauf.
    Hauptsache, sie wird nicht des „Impfnationalismus“ bezichtigt.
    Das ist Zynismus pur.

    • Ach hört doch mit dem Impfstoff auf. Seit froh darüber, dass er nicht so schnell kommt. Ich würde das an ganz anderen Kosten festmachen: Migranten, allein reisende Kinder und Jugendliche aus allen Herren Ländern. Das schlägt wirklich zu Buche und ist ein Skandal.

  48. Ich muss es nochmal erwähnen, ich zahle dank der EU-Verordnung zur Abrechnung der Wasser- und Wärmewerte im Jahr 1300 Euro mehr an Nebenkosten für 65m². Über 120 Euro im Jahr würde ich mich freuen.

  49. „Flankiert von „NextGenerationEU“, dem zeitlich befristeten Aufbau-Instrument, ist der langfristige EU-Haushalt das größte Konjunkturpaket, das je aus dem EU-Haushalt finanziert wurde. Insgesamt stehen für die Erholung Europas nach Corona 1,8 Billionen EUR bereit. Es soll ein grüneres, stärker digital ausgerichtetes und krisenfesteres Europa werden.“ https://ec.europa.eu/info/strategy/recovery-plan-europe_de#grtes-konjunkturpaket-aller-zeiten
    und „Weil es sich bei den geplanten Hilfen um Zuschüsse handelt und nicht um Kredite, fließt kein Geld an die EU-Kommission oder die Geldgeber zurück. Es handelt sich also um Finanztransfers von den wohlhabenden Ländern zu den klammen. (…) Deutschland bürgt zunächst im Wege von Garantien für 135 Milliarden Euro, das entspricht dem Finanzierungsanteil von 27 Prozent. Doch mit Garantien allein ist es nicht getan. Die Mitgliedsländer müssen ihren Anteil der Anleihen bedienen, also Zins und Tilgung zahlen. Die 135 Milliarden Euro erhöhen also auf mittlere Sicht die deutsche Staatsverschuldung. Wie stark sie dadurch ansteigen wird, ist noch nicht bekannt.
    Wie viel bekommt Deutschland zurück?In der Bundesregierung geht niemand davon aus, dass Deutschland selbst in großem Umfang von dem neuen Programm profitieren wird.“ https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/corona-hilfen-was-der-eu-wiederaufbaufonds-deutschland-kostet-a-a9044f8a-3211-490d-bc33-1928636c19a4
    Plus: „TARGET2-Saldo
    For­de­run­gen der Bun­des­bank aus TAR­GET2
    Be­trag: 1.​136.​001.​702.040,83 Euro
    (Stand: 31. De­zem­ber 2020)“ https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/unbarer-zahlungsverkehr/target2/target2-saldo/target2-saldo-603478
    Aber die Mehrheit will es so. Liest man in den Foren, kommen immer wieder die Forderungen auf, dass die Rentner die Corona Kosten zahlen sollen. Die Mehrheit neidet den eigenen Rentnern die Butter auf dem Brot und verschleudert abermals Steuergelder zur Rettung notleidender Südländer. Italien, Spanien, Frankreich, Portugal wurden schon einmal von den Deutschen „gerettet“. Damals auf dem Höhepunkt der Finanzkrise. Jetzt halt wegen Corona.

  50. Bitcoins sind nur ein virtuelles Gut, quasi ein berechnete Zahlenkolonne (genau genommen eine Menge Bits).
    Das Zeug hat genauso einen Tauschwert wie Glasperlen, Muscheln oder Aktien der Mississippi-Kompanie . Solange man einen „Noch Dümmeren“ findet, geht es gut. Danach ist es wertlos.
    So langsam, aber sicher und schneller torkelt Europa in Hinsicht auf den Kollaps. Bei einer Vermögensabgabe gibt es den großen Stolperstein, dass sie wohl Europa-weit erfolgen müsste …

    • aber das ist der Unterschied zum EU-Papiergeld? Hat das einen Wert? Na also…

      • Den Heizwert?

      • Herr Tichy, Sie haben es doch teilweise selbst beantwortet.
        Es gibt eine Inflation (Anpassung) der Sachwerte, Gold und Aktien. Damit haben Sie eine Wertberichtigung des Geldes. Zinsen negativ – damit werden Sparguthaben (Betriebsrenten, Lebens- und Rentenversicherungen etc.) bereits angepasst. Dank der niedrigen Rohstoffkosten bezahlen deren Exporteure einen Teil der Entwertung – hinzu kommt die Abwertung des Euros gegenüber dem Dollar (war mal bei rd. 1,60$) – damit kann man schon allein 1/3 der Geldmenge erhöhen etc.

      • Nun,
        den hier zelebrierten Pessimismus teile ich nicht, solange der EURO-Raum die weltweit höchsten Handelsbilanzüberschüsse einer Weltwährung erwirtschaftet.
        Es gehört zum guten Ton, dem EURO bei jeder Krise den Untergang vorherzusagen. Nur ist das nie eingetreten und wird auch nicht eintreten. Zählt der EURO heute zu den „Weltwährungen“.
        Warum?
        Draghi hat es verstanden, daß die EZB nun macht, was die FED für die USA, die BoE für Großbritannien immer tat,… nämlich die eigenen Schulden weltweit „weg zu inflationieren“. Denn beide Länder gehören zu wenigen Ländern, die nie eine „Staats-Pleite“ vorzuweisen haben. Dank ihrer „Weltwährungen“. Den USA half der „Petro-Dollar“, den Briten das „Commonwealth“, der EU die weltweiten Exporte.

    • Der Süden wird da schon Mittel und Wege finden, echt zahlen wird der Michel. Kann er ja auch, wenn er auf ausreichend Heizung, Elektroenergie und ein teures Auto verzichtet. Üppiges Essen ist auch out….., ist obendrein gesünder. Für Wähler der Verräterparteien und Genossen halte ich das für angemessen, nach dem Verursacherprinzip.

  51. Geld ist da für die üblichen Verdächtigen.

  52. Gegen Ende ihrer Amtszeit hinterlässt Angela Merkel ein wirtschaftspolitisches Desaster mit Langzeitfolgen. „
    Und das beste ist, es wird ihr niemals angelastet werden, warum?
    Weil die Mehrheit nicht in der Lage ist zu verstehen das Politik kein Tagesgeschäft ist, politische Entscheidungen wirken sich oft erst nach Jahren aus.
    So hat Merkel von den Schröder Reformen profitiert, da die Ergebnisse eben erst ein paar Jahre nach Verkünden eingetreten sind.
    Eine ähnliche Situation haben wir jetzt, es geht noch ganz gut („danke Merkel“), aber die Auswirkungen IHRER Entscheidungen, nehmen wir mal ein softes Thema, Energiewende, wird erst in ein paar Jahren Auswirkungen haben, das wird dann aber eben nicht Merkel zur Last gelegt, sondern dem der dann gerade an der Macht ist.

    • Sorry,
      die Schröder-Reformen haben den Deutschen den größten Niedriglohnsektor in Europa beschert. Das ist der eine Teil der Wahrheit. Der andere Teil ist die Tatsache, daß die Zahl der Gewerkschafts-Mitglieder sich von ca. 10 Mio. auf ca. 6 Mio. reduzierte, was die Streikfähigkeit der Gewerkschaften blockierte und die Löhne stagnieren ließ.
      In der EU stiegen dank des Bruch des Stabilitätspaktes durch das Schröder-Deutschland die Schulden in den MED-Ländern stark an, wurden dort Lohnerhöhungen bis zu 30 % im Vergleich zu Deutschland durchgesetzt, was dann unseren Exporten zugute kam.
      Merkel durfte sich in den Jahren ihrer Kanzlerschaft mit vielen hinterlassenen Problemen befassen. Es ist bezeichnend, daß davon kaum jemand spricht.
      Dazu gehört der Ausstieg aus der Atomenergie 2002, heute „Energiewende“ genannt, auch die „Migranten-Flut“ 2015, die 2014 dank eines Werbefilms für ‚Asyl“ durch die von Schily neu gegründete BAMF mit „ausgesuchten“ Mitarbeitern und der gesetzlich beigestellten „Pro Asyl“ ausgelöst wurde. Nur 2 Beispiele aus einer Vielzahl fehlerhafter politischer Hinterlassenschaften.
      Aber wer kennt sie, interessiert sich dafür?
      Merkel wird dagegen genau so wie Helmut Kohl „erfolgreich“ als „Versagens-Kanzler“ in die Geschichte eingehen. Dafür sorgen schon die „Qualitäts“-Medien….und das nachhaltig.

  53. Der Damm ist gebrochen, es gibt keinen Weg zurück, dass wissen die Notenbanker, die werden das viele Geld nie mehr einsammeln können. Sie sagen es nur nicht offen. Und auch die Schuldenunion ist da. Auch dazu sagen die Politiker nichts, obwohl sie es besser wissen. Die Inflation wird kommen, Experten tippen auf die 2. Jahreshälfte, leider zu spät, um für die Wahlen noch relevant zu sein. Bis der Deutsche Michel etwas begreift wird es längst zu spät sein.

Einen Kommentar abschicken