Ich weiß«, sagte Leo, »aber jetzt will ich den.« – Sein Auftreten war so entspannt wie nachdrücklich.
»Leo, ich habe dich im Laden viermal gefragt, ob du wirklich den Joghurt möchtest, und du hast gesagt, dass du den Joghurt möchtest.«
Leo wollte nun den Pudding seiner Schwester, und kein Hinweis auf die Tatsache, dass er sich doch selbst den Joghurt ausgesucht hatte, konnte ihn davon abbringen.
»Aber Leo«, argumentierte ich, »das sind doch die einfachsten Regeln! Jeder bekommt den Nachtisch, den er sich selbst ausgesucht hat.«
»Ich weiß«, wiederholte Leo, seine Stimme extra langsam, wie man mit einem Welpen spricht, und legte mir eine Hand auf den Arm, »ich weiß, Papa, und ich will den anderen.«
Ich nehme vielleicht in Kauf, hierin paranoid zu wirken, doch kann es eventuell sein, dass Herr Leo zur Überzeugung gelangt sein könnte, die allgemeinen Regeln funktionierenden Zusammenlebens würden nicht für ihn gelten?
Auf ewig (darauf) bestehen
In London waren gestern hunderttausende Menschen auf der Straße; sie sagten, dass sie demonstrierten. (Über die merkwürdigen NGOs gerade hinter Londoner Demonstrationen habe ich bereits im Oktober 2018 geschrieben: Ich glaube den meisten Großdemos heute nicht.)
Es hieß, dass für ein »zweites Referendum« demonstriert wurde (siehe etwa tagesschau.de, 23.3.2019). In ehrlicherem Deutsch: Die NGOs und Politiker hinter den Protesten wollen so lange über den Brexit abstimmen lassen, bis endlich das Ergebnis zustande kommt, dass sich die NGOs wünschen – und dann werden sie auf ewig darauf bestehen.
»NGO« steht ausbuchstabiert für »Non Governmental Organisation« – also eine nicht demokratisch legitimierte Organisation; im Kontext dieser Demonstrationen steht es für wie aus dem Nichts auftauchende Lobbygruppen mit auffallend tiefen Taschen und einigem Propaganda-Knowhow.
Wenn Politiker an der Seite von NGOs demonstrieren (@SadiqKhan, 23.2.2019) oder eine solche Demonstration loben (@PeterAltmaier, 23.3.2019), könnte man sich als Demokrat durchaus wünschen, dass sie uns ihre Absichten etwas genauer erklären.
Gehört werden
Wenn die ersten Menschen ein Mammut töten wollten, mussten sie sich koordinieren, sprich: Einer musste sagen, wo es langgeht. Wenn einer die Richtung vorgibt, wird man noch immer möglicherweise scheitern, wenn aber keiner die Richtung vorgibt, wird man sicherlich scheitern.
Wir Menschen brauchen jemanden, der über uns herrscht, nicht nur psychologisch, sondern auch ganz praktisch (sprich: es hat evolutionäre Vorteile, sich nach einem Herrscher zu sehnen).
Aus dem Bedarf und Wunsch nach Herrschaft ergibt sich die erste Frage: Wie sollen wir bestimmen, wer über uns herrscht?
Ist der Herrscher erst eingesetzt und mit Macht ausgestattet, fragen sich die einzelnen Beherrschten sehr bald, unter anderem: Wie sorge ich dafür, dass der Herrscher meine Sichtweisen und Wünsche zumindest berücksichtigt?
In der Zeit der Fürsten und Könige empfingen die Herrscher täglich diverse Bittsteller und Abgesandte, heute haben wir eigentlich die Demokratie, welche via Wahlen und Ortsterminen sicherstellt, dass der Politiker die Wünsche der Beherrschten kennt und berücksichtigt – doch auch heute kann es nicht schaden, sich mal mit Politikern auf ein Frühstück zu treffen.
Nicht vollständig bedient
Die Demokratie, wörtlich die Herrschaft des Staatsvolkes, ist unsere bislang beste Antwort auf die Frage, wer herrschen soll, und wie wir dafür sorgen, dass jene unsere Sicht der Dinge berücksichtigen.
Der Demokratie-Begriff der Griechen war noch recht exklusiv; als Staatsvolk galten männliche Grundbesitzer.
Mit den Griechen ging auch die Demokratie, bis 1215 in England der revoltierende Adel dem englischen König die Magna Carta aufzwang, die auch den König unter das Gesetz stellte, und jedem Freien wurde das Recht auf einen fairen Prozess zugesprochen (also: nicht den vielen Unfreien) – beides hat sich zum heutigen Rechtsstaat weiterentwickelt.
Eine Demokratie ist von Natur aus unvollkommen. Die teils komplizierten Wege demokratischer Entscheidungsfindung sollen sicherstellen, dass alle Interessen berücksichtigt wurden (nicht: »vollständig bedient«), dass den allgemein akzeptierten Werten und Grundrechten nicht allzu großer Schaden zugefügt wird, dass das allgemeine Gerechtigkeitsgefühl und Grundvertrauen nicht allzu sehr beschädigt wird – und dass bei alldem dennoch das fragile System nicht in und auf sich selbst kollabiert.
Sich Gehör verschaffen
Was sollen Bürger tun, die sich ungerecht behandelt fühlen, die eine Gefahr sehen, die jedoch keine Chance dafür sehen, dass dieses Anliegen im regulären demokratischen Prozess vertreten wird?
Wenn Bürger das Gefühl haben, dass ihre Perspektive nicht genug Berücksichtigung findet bei den Entscheidungsprozessen der Macht, können und werden sie in allen Herrschaftsformen etwas Ähnliches tun: Ob in der Demokratie oder in der Monarchie, im Sozialismus oder im Gottesstaat, die Demonstration ist der bewährte Weg, sich Gehör zu verschaffen, an den etablierten Wegen der Meinungs- und Entscheidungsfindung vorbei.
Gefährliche Gewinner
Ein Bürger, der demonstriert, sagt darin aus: »Ich vertraue den aktuellen Wegen der Entscheidungsfindung unserer Herrscher nicht; durch Lautstärke und zivilen Ungehorsam will ich erzwingen, dass meine Perspektive berücksichtig wird.«
Ein Bürger, der in der Demokratie demonstriert – was aus gutem Grund ein Grundrecht ist! – drückt darin aus, dass er die sonstigen demokratischen Wege der politischen Entscheidungsfindung nicht für geeignet hält, und sie in seinem Sinne umbiegen möchte.
Von der Macht gehört zu werden bedeutet, an der Macht teilzuhaben, bedeutet auch: selbst Macht zu haben. Wenn ein LKW-Fahrer in gelber Weste oder die sprichwörtliche Krankenschwester demonstrieren, drücken sie damit aus: »Ich will mehr Macht oder zumindest Berücksichtigung haben, als die aktuelle Demokratie mir zugesteht!«
Was sagt es aber aus, wenn regierende oder zumindest prominent etablierte Politiker an Demonstrationen teilnehmen? Genau dasselbe: »Ich will mehr Macht oder zumindest Berücksichtigung haben, als die aktuelle Demokratie mir zugesteht.«
Wenn eine unterdrückte Minderheit mehr Teilhabe an der politischen Entscheidungsfindung fordert – und damit an der Macht, dann ist das etwas ganz anderes, als wenn ein regierender oder etablierter Politiker dasselbe verlangt.
Der demonstrierende Bürger fordert mehr Macht, als ihm aktuell zugestanden wird – der demonstrierende Politiker fordert mehr Macht, als ihm aktuell zusteht.
Von der Politik motivierte Demonstrationen kennt man aus Diktaturen (siehe auch »5 Mark und Bratwurst – wenn das System zur Demonstration ruft«), und es ist logisch: Wer bereits über demokratisch legitimierte Macht verfügt, doch weiter mehr Macht fordert, als die Demokratie ihm zugestehen darf, der zielt in der Richtung auf absolute, unkontrollierte Macht, selbst wenn es ihm nicht bewusst ist.
Konservative demonstrieren nicht
Man fragt sich manchmal, warum in Deutschland die Konservativen und Liberalen so selten demonstrieren, und wenn sie es doch tun, warum nur so halbherzig.
Ich wage diese These: Die Konservativen und Liberalen vertrauen den Wegen der Demokratie. Linksgrüne dagegen sind geradezu gezwungen zu demonstrieren, da ihre Ideen im regulären politischen Prozess aufgrund offensichtlicher Absurdität herausgefischt würden (und weil demonstrieren weit einfacher ist als zu verhandeln und Kompromisse zu suchen).
Manche Konservative und Liberale fragen sich inzwischen, ob sie in ihrem Vertrauen auf die Wege der rechtsstaatlichen Demokratie nicht falsch liegen. Merkels offene Grenzen waren nicht die Folge demokratischer Entscheidungsfindung, sondern waren von tagesaktuellen Stimmungs-Umfragen und öffentlicher Hurra-Hysterie begleitet – das Ergebnis ist »eine Großstadt, die jährlich zu uns kommt« (welt.de, 24.3.2019). Braucht es eine konservative Version von Greta, damit die Konservativen demonstrieren gehen?
Mein Pudding, dein Pudding
Herr Sohn beharrte darauf, den Pudding statt des Joghurts zum Nachtisch zu wollen. – Was sollte ich tun?
Man muss wissen, auch ich hatte einen Pudding. Ich bot ihm meinen Pudding an und begnügte mich mit dem Joghurt. Wer weiß, vielleicht hatte er die ganze Zeit darauf gezielt, doch nicht direkt zu fragen gewagt – sie sind ganz schön verschlagen, diese Blagen!
Demokratie ist kein Kindergarten, auch wenn sich derzeit auffällig viele Kinder zu Wort melden – einige der Kinder stehen kurz vorm Rentenalter, andere sollten tatsächlich lieber in der Schule sitzen und noch etwas lernen. In der Demokratie geht es um mehr als Joghurt, in der Demokratie kann und wird es übel enden, wenn man lässig »dann nimm halt meinen Pudding« sagt.
Rätselhafte NGOs spannen Politiker ein. Erschreckend viele Menschen im Westen demonstrieren offen gegen demokratische Entscheidungen und damit de facto gegen die Demokratie.
Es wird allmählich Zeit, für die Demokratie zu demonstrieren. Dieses Jahr bietet sich immer wieder dazu Gelegenheit – in der Wahlkabine. Ich habe nichts dagegen, Plakate zu malen – ich habe es früher selbst getan – doch die wichtigste Demonstration und der wirksamste Protest ist noch immer das Kreuz auf dem Wahlzettel.
In der Wahlkabine lässt sich ganz ausgezeichnet protestieren, zum Beispiel gegen protestierende Politiker.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
Politiker wie der Abgebildete verstecken sich gerne und loben, wenn andere für etwas streiten. Er wacht auf, wenn er alleine in der Wüste steht und eine Nacht allein überstehenmuß. Deshalb meine Empfehlung: man sollte mit dem Kreuz auf dem Wahlzettel nur solche wählen, die das können, die also selbstständig Aufgaben lösen können. Meine Befürchtung: man findet im Bundestag von heute weniger als eine Handvoll und die sind nicht in der Regirungskoalition!
Schade, daß ich nicht mit zu Tische saß. Daß Sie, hochverehrter Herr Wegner (das meine ich tatsächlich so 🙂 !) Ihrem Spross weder die Vorzüge eines nassen Lappens noch die Deutlichkeit deutscher Sprache angedeihen lassen mögen, kann ich verstehen. Obwohl genau das falsch ist.
Man muss Kindern diese Grundlagen menschlichen Miteinanders in aller Deutlichkeit verklaren, nötigenfalls auch mit kraftvoller Stimme – die erfahrungsgemäß weniger gegen das zu erziehende Kind als in Richtung dämlich zwischenkeifender Linksgrüner Mischpoke in veganem Café – man(n) sollte da keinerlei Scheu haben und jenem Gelichter ruhig mal deutsche Sprache in Großbuchstaben beibringen: Diese übertrieben 150prozentige können doch nicht mal mehr hipsterige schwullesbische Dreierbeziehungen mit Migrationshintergrund ab, es langt allmählich.
Und wenn der Junge den vereinbarten Nachtisch nicht haben will, dagegen den anderen, dann bekommt der eben gar keinen – so einfach ist es.
„Von der Macht gehört zu werden bedeutet, an der Macht teilzuhaben, bedeutet auch: selbst Macht zu haben. Wenn ein LKW-Fahrer in gelber Weste oder die sprichwörtliche Krankenschwester demonstrieren, drücken sie damit aus: »Ich will mehr Macht oder zumindest Berücksichtigung haben, als die aktuelle Demokratie mir zugesteht!“
Die obigen wollen nicht mehr Macht sondern bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Dieses dient auch dem Beruflichen Umfeld zum Vorteil.
„Die Demokratie, wörtlich die Herrschaft des Staatsvolkes, ist unsere bislang beste Antwort auf die Frage, wer herrschen soll, und wie wir dafür sorgen, dass jene unsere Sicht der Dinge berücksichtigen.“ – Und verwirklicht, nur in der Schweiz!
Gute Entscheidungen können nur von denen getroffen werden, welche ausreichend Informiert, und für ihre Entscheidungen haftbar sind! Wie es zur Zeit bei uns und in anderen Staaten läuft, werden Sie wissen.
Und schon das Argument, das Volk wäre zu Dumm für die direkte Demokratie, wird vom Schweizer Volk widerlegt.
Herr Wegner liegt in einer Sache falsch. Konservativ und liberal eingestellte Menschen sind seit einiger Zeit vermehrt auf die Straße gegangen, um für ihre Interessen zu demonstrieren. Diese Gruppe von Menschen stammt zumeist aus der wertschöpfenden Mittelschicht, weshalb Demos von dieser Gruppe nicht gern gesehen werden. Daher hat man diese Demonstranten wahlweise als besorgte Bürger, Wutbürger oder Nazis diffamiert. Die wertschöpfenden Mittelschicht wird in Deutschland massiv durch den links-grünen Staatsapparat ausgebeutet. Daher ist es für diesen so gefährlich, wenn liberal und konservativ eingestellte Menschen demonstrieren. Dies erklärt auch, warum Demos durch die Medien komplett ignoriert werden, wenn die Nazi-Keule nicht mehr hilft oder zu weit hergeholt erscheint. Ein schöner Beleg hierfür sind die Demos in Stuttgart.
Wenn Politiker für links-grünes Gedankengut auf die Straße gehen, dann machen sie das in erster Linie, um zu zeigen, dass diejenigen, welche da nicht demonstrieren, die Forderungen der Demonstranten normalerweise durch ihre Arbeit sleistung umzusetzen haben.
Was wäre, wenn man Fehlentscheidungen nicht korrigieren dürfte?
In einer Demokratie wählt man standardmäßig in regelmäßigen Abständen, bis es passt. Beim Brexit würde nur ein Mal korrigiert.
Für Kindererzieher: Verträge mit Pudding und Joghurt kann man nur im gegenseitigen Einverständnis ändern. Wer seinen geliebten Pudding gegen Joghurt tauscht, hat Anspruch auf Differenzentschädigung.
Tja, und damit, dass Sie mit Ihrem Sohn getauscht haben, hat er gelernt, dass man nur lange genug darauf bestehen muss um das zu erhalten was einem eigentlich nicht zusteht.
Von mir hätte er den Joghurt bekommen. Ob er dann ißt oder nicht ist seine Sache. Aber er hat ihn ausgerwählt.
Ihm den Pudding nicht zu geben hätte vermutlich den harmonischen Abend in einen Kriegsschauplatz erster Güte verwandelt.
Da muss man als Eltern nun einmal durch. Sonst erzieht man nämlich die Kinder zu Egoisten.
Erziehung heißt nun einmal nicht nur immer Ja. Viel wichtiger in der Erzihung ist das Nein, bei dem man dann auch bleibt.
Den Joghurt zu geben, wäre die konsequente, den Pudding zu geben, wäre die falsche,
sich Joghurt und Pudding zu teilen, wäre die salomonische Lösung gewesen.
Das gesamte NGO-Unwesen ist aus meiner Sicht illegal. Es umgeht demokratische Willensbildungen, ermöglicht außerstaatliche Einflussnahmen und verschafft Minderheiten oder sogar bürgerschädlichen Anliegen Gehör und Macht. Damit wird der demokratische Rechtsstaat ausgehebelt. Wer im Einzelnen dahintersteht, bleibt im Dunklen.
Grundsätzlich dürften NGOs nicht aus öffentlichen Geldern alimentiert werden, denn damit sind sie keine NON-governmental Organisations mehr, sondern nur noch Governmental Organisations, die die Regierung zur am Parlament vorbei geplanten Durchsetzung ihres Willens benutzt (siehe z.B. DUH und Dieseldebatte). Sie selber wäscht dann ihre Hände in Unschuld und sagt, dass sie dagegen nichts tun könnte, eine Methode, wie sie auch zwischen unserer Regierung und der EU-Kommission läuft.
Sie haben aber den gesetzlichen Boden dafür bereitet, den sie mit Steuergeld-Zuwendungen düngen und dessen politische Früchte sie ernten!
„Frühstück bei Soros“ wäre ein schöner Titel für einen Polit-Krimi (oder ein Drama?).
Genau, nicht Audrey Hepburn im Kleinen Schwarzen, sondern Kaltmamsell Merkel in ihrer unerreichten Blazer-Hosen-Kombination im klassischen Griesheim-Tristesse-Schnitt, passend zur Ödnis und Verheerung im von ihr zukunftsberaubten Land.
Warum nicht einmal eine Leseraktion anstatt kommentieren?
Darf verwendet und geteilt werden! Die Antworten können Sie uns mitteilen wir werden Sie dann veröffentlichen!
Wer macht mit und fordert die Abgeordneten seines Wahlkreises zur Stellungnahme auf?
Wenn sich möglichst viele beteiligen, dürfte das wirkungsvoller sein als jeder Kommentar oder Bericht in den sozialen Medien!
Was unternehmen Sie, um den Asylmissbrauch zu beenden?
Musteranschreiben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
bezugnehmend auf die Ausführungen des BAMF – Chefs Hans-Eckhard Sommer bin ich erschüttert, dass ein solcher Missbrauch unter dem Deckmantel Asyl in einem Rechtsstaat wie Deutschland überhaupt möglich ist und anscheinend geduldet wird.
Hier die genannten Daten, auf die sich mein Schreiben bezieht:
Bei Stichproben gaben „etwa ein Drittel der befragten Asylbewerber, über die Flughäfen nach Deutschland einzureisen“, meinte BAMF-Chef Hans-Eckhard Sommer.
Viele illegale Migranten kommen derzeit per Flugzeug in die Bundesrepublik. Bei Stichproben würde „etwa ein Drittel der befragten Asylbewerber“ angeben, „über die Flughäfen nach Deutschland einzureisen“, sagte der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Hans-Eckhard Sommer, der „Welt am Sonntag“.
Er hält die aktuelle Zahl der Asylanträge in Deutschland für „zu hoch“. „Wir haben im vergangenen Jahr 162.000 Asylerstanträge registriert“, sagte Sommer. „Das ist vergleichbar mit einer Großstadt, die jährlich zu uns kommt.“
Lediglich 35 Prozent erhielten laut BAMF-Chef einen Schutzstatus. „Wir sehen also ganz deutlich, dass viele Menschen hierherkommen, ohne einen Schutzgrund zu haben“, sagte Sommer.
Obwohl er „Grenzen der Belastbarkeit eines Staates“ ausmache, sprach er sich gegen eine Zielmarke für Asylanträge aus. „Wenn jemand mit einem berechtigten Asylgrund herkommt, dann müssen wir diesen auch anerkennen und können nicht statistisch vorgehen.“
54 Prozent der Asylbewerber haben keine Ausweisdokumente.
Weiterhin legten viele Asylbewerber bei der Antragsstellung keine Ausweisdokumente vor. Nach Angaben von Sommer seien dies aktuell 54 Prozent.
Einige legten laut Sommer echte Dokumente aus EU-Staaten vor – „die Papiere gehören aber eigentlich einer anderen Person“. Sie seien gestohlen worden oder mit Absicht weitergereicht.
Sommer sagte: „Zum Teil werden aber auch Fälschungen verwendet. Das ist eine schwierige Herausforderung.“
Ich hätte es für nicht möglich gehalten in Deutschland wo man noch vor wenigen Jahren wegen nicht vollständiger Einreisepapiere die Einreise zum Verwandtschaftsbesuch verweigert hat, solche Zustände möglich sind.
Es möglich ist in Deutschland wo man als Staatsbürger verpflichtet ist eine Reihe von Belegen vorzulegen, um überhaupt eine staatliche Leistung zu erhalten und die Bedingungen hierfür stark eingegrenzt sind, dass man durch vorausgegangene Rechtsverletzungen oder fehlendem Schutzgrund Leistungen erhält.
Es ist mir nicht ersichtlich, dass von ihnen als Politiker etwas gegen diese Missstände unternommen wird und sehe deshalb darin eine grobe Amtspflichtverletzung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern von Deutschland.
Ich sehe mich sowohl als Steuerzahler als auch als Beitragszahler in die Sozialsysteme geschädigt, wenn hier Leistungen gewährt werden an Personen die eigentlich keine Voraussetzungen mitbringen (nur 35 % haben einen Schutzgrund) sich überhaupt in Deutschland aufhalten zu dürfen.
Deshalb nun meine Fragen an Sie, ihre Fraktion und ihre Partei.
1. Wie können sie es persönlich mit ihrem Gewissen und dem Amtseid: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“ vereinbaren an diesen untragbaren Zuständen nichts zu ändern?
2. Werden Sie, ihre Fraktion und ihre Partei vorsorgliche Maßnahmen in die Wege leiten um den weiteren Missbrauch und Rechtsbruch zukünftig auszuschließen? Welche Maßnahmen sind das und bis wann werden sie konkret umgesetzt?
3. Welche Maßnahmen werden Sie, ihre Fraktion und Partei ergreifen, um den bestehenden Missbrauch abzustellen? Bitte nennen Sie konkrete wirksame Vorschläge und bis wann diese umgesetzt werden.
Wir bitten Sie um eine schriftliche Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen
„… es hat evolutionäre Vorteile, sich nach einem Herrscher zu sehnen“
Absolut nicht. Wer sich nach einem Herrscher sehnt, ist Untertan, sollte sich psychologisch behandeln lassen und verdient bis dahin nichts besseres. Es ist auch nicht Aufgabe des Bürgers, ‚dafür zu sorgen, dass der Herrscher seine Sichtweisen und Wünsche „zumindest berücksichtigt“‚, sondern er erteilt seinen Angestellten, den gewählten Volksvertretern und bestallten Regierungsangestellten, diese mit, verbunden mit den dazugehörenden Handlungsanweisungen, setzt Termine, verlangt Vollzug und Rechenschaft.
Deswegen war es doch so absurd, als Frau Künast mit einem Mediengroßaufgebot ihre Kritiker unter den Wählern aufsuchte, um sie zur Rede zu stellen. Im Gegenteil, sie hätte sich bei der Gelegenheit als Angestellte ein paar Abmahnungen und Anweisungen von ihrem Chef, dem Wähler, abholen dürfen. Ich nehme doch an, wenn in einem Betrieb eine Angestellte das Büro ihres Vorgesetzten stürmt, und diesem schimpfend von ihren persönlichen Vorstellungen zur künftigen Mitarbeit unterrichtet, sich dan das Unternehmen nicht mehr in einem guten Zustand befindet.
Lesen Sie Levi Strauß. Es macht selbst unter den primitivsten Umständen Sinn, sich eine Führung oder einen Anführer zu wählen oder vielmehr, sich der einen oder andern Führung zeitweise anzuvertrauen. An jeder Weggabelung entscheidet sich die Gruppe autonom, den Vorschlag A oder den Vorschlag B anzunehmen oder sich zu teilen. Der, dessen Vorschläge insgesamt besser sind als die der anderen, gewinnt evolutionär; die anderen sind in Gefahr zu Grunde zu gehen.
In anderen Worten, ein Herrscher setzt seinen eigenen Willen durch, ein gewählter Vertreter den seiner Wähler; und ein Anführer muß zusehen, wie er seine Gefolgschaft behält, sonst ist er allein.
Einer davon benutzt Gewalt.
Wenn Politiker demonstrieren machen sie Wahlkampf, ganz einfach. Mehr sollte man da nicht hinein interpretieren. Für den Bürger ist das Versammlungsrecht in einer Demokratie dagegen essentiell. Es genügt für eine lebendige Demokratie bei weitem nicht, zu glauben, man müsse nur alle paar Jahre Kreuzchen machen, und dann wäre alles gut. Genau so ist es nicht. Dafür decken einzelne Parteien ein zu weites Spektrum ab. Ich tu mich persönlich schwer, meine Vorstellungen allein in einem einzigen Parteiprogramm zu finden. Politische Entscheidungen werden laufend getroffen und eben nicht nur am Wahltag. Wer also gegen politische Entscheidungen protestiert, auch wenn sie im Bundestag getroffen worden sein sollten, protestiert deshalb noch lange nicht gegen die Demokratie. Ich muss Ihnen da vehement widersprechen, Herr Wegner. Lebendige Demokratie bedeutet eben nicht blindes Vertrauen in die Institutionen auch wenn sie demokratisch gewählt sein sollten, sondern deren Kontrolle und Hinterfragung. Die Linken haben das kapiert, die Konservativen leider noch nicht. Eine Situation wie im Sommer 2015 wäre bei einer kritischeren konservativen Bevölkerung nicht passiert.
„In der Wahlkabine lässt sich ganz ausgezeichnet protestieren …“
Machen manche von uns schon länger. Bislang mit sehr bescheidenden Erfolgen.
Und nun?
Und welche Lehre ziehe ich aus folgender Feststellung:
‚Machen die frz. Gelbwesten erst seit kurzem. Mit deutlich besseren Erfolgen.‘
??
Lieber Herr Wegner, vielleicht ist ja Leo die konservative Version von Greta!
Er hat erkannt, dass demokratische Entscheidungen nichts taugen, wenn man einen sauren Joghurt bekommt und ihn nicht wieder abgeben bzw. umtauschen kann. Was nützt das Kreuz auf dem Wahlzettel bei einem Parteienkartell, das beliebig koaliert und damit immer den gleich-gefärbten Joghurt anbietet, den süßen Pudding, der Macht und Einfluss bedeutet, aber selbst behält?
Wogegen Politiker demonstrieren, ist leicht zu beantworten. Natürlich gegen die freie Wahl vom Nachtisch.
Warum Politiker demonstrieren? Weil sie gesehen werden wollen. Das ist die gleiche Sehnsucht nach Publicity wie ein Zeitungsinterview oder eine Teilnahme an einer Fernsehtalkshow.
Außerdem hat eine Demonstration schon eine politische Signalwirkung. Sie zeigt, dass es den Demonstrierenden bei dem Thema über das Normalmaß hinausgehend wichtig ist nach dem Motto: Schau her, ich mache nicht nur alle 4 Jahre mein Kreuz bei einer bestimmten Partei, sondern ich opfere auch meine Freizeit für meine Ansichten und werde besonders vehement dafür kämpfen. Ein Signal für den politischen Gegner, wie er die Kompromissbereitschaft (oder das Gegenteil davon) einschätzen kann. Aber auch für den innerparteilichen Gegner, der vielleicht eine andere Position vertritt.
Es ist vollkommen absurd! Mitglieder der Regierung loben Demonstrationen, demonstrieren mit…. und man fragt sich: Wogegen? Wieso? Mit welchem Ziel?
Vielleicht ist das auch Teil der allenthalben zu beobachtenden Infantilisierung. Die Demo wird zum sinnentleerten Event, aber der Bürger glaubt, er habe was bewirkt, was für DAS RICHTIGE! Das ist immer wichtig!
Im Kern ist das gaga! Die Menschen werden veralbert (eigentlich wollte ich was viel „Saftigeres“ schreiben, aber dann hagelt es hier wieder Sternchen). Und jetzt noch die Kinder! Mir dreht sich der Magen rum bei soviel billiger Massen-Manipulation!
Was für eine Welt ist das nur geworden?
Wir haben….
a) Demonstrationen für Gerechtigkeit, Weltfrieden, täglich Sonnenschein, bei ausreichenden Regen… weil sonst ist wieder Dürre, wegen Klima und so! Das sind gute Demos! Auch im Hambi! Für so ein Thema darf die „gewaltfreie Linke“ auch mal Hamburg zerlegen oder ein paar „Bullenhelme fliegen lassen“.
b) Gelbwesten-Demos sind „rechts“. Außerdem sind die „gewalttätig“. „Sowas wollen wir in Deutschland nicht!“, war schon zu vernehmen. Obwohl ich gerne wüsste, wie viele von denen, die regelmäßig Paris umgestalten, einen Zweitwohnsitz im Hambi oder der Rigaer Straße unterhalten. Die Hauptaufgabe solcher Zeitgenossen scheint sowieso im Unterwandern von friedlichen Demonstranten zu bestehen, um deren Protest zu diskreditieren.
Man darf davon ausgehen, dass beides mit der Zustimmung der jeweiligen Regierenden geschieht! Einmal laut ausgesprochen, einmal klammheimlich….
Könnten Sie, Herr Wegener, unseren Angelernten und den Spezies mit unsteten Charakter in der Regierung / im Kanzleramt / Bundestag nicht einmal einen Workshop zu diesem Thema zukommen lassen?
Möglicherweise zu spät oder gar umsonst, den Versuch sollte es wert sein! (trotz Bedenken bzgl. Unbelehrbarkeit)
Dushan Wegner stellt bessere Fragen,
als die gesamten 8-Milliarden-Staatsmedien zusammen.
Wenn Politiker demonstrieren, dann heißt das zu Ende gedacht: Wir haben keine Demokratie (mehr?).
Sehr geehrter Herr Wegner,
sie kennen die Menschen aus der ex CZ, mir ist die DDR wieder massiv in Erinnerung gerufen. Auch in der BRD wird sich erst bei der Mehrheit etwas tun, wenn der ökonomische Druck sie dazu zwingt. Das wissen (wussten) die Vorredner des Volkes. Die BRD verfügt Dank Draggi & Co. über eine unablässig laufende Geld Presse, die brauchen aktuell keinen Mrd. Kredit. Und somit wird möglichst viel von den bunten Scheinen unters Wahlvolk verteilt, Zeit erkauft. Am Ende haben die Verantwortlichen uns dann alle lieb, lieben sie doch alle Menschen. Die CZ wird ihre Nische behaupten, die BRD hatte die Chance endlich aus sich raus zu kommen, hatte.
der Karren steckt im Dreck.
den kriegen wir
auch durch zutreffende Artikel,
wie oben, nicht raus!
sozusagen Ende Gelände!
frustriert entäuscht desillusioniert resigniert
Es ist wirklich erschreckend, zu sehen, wie Politiker der Altparteien Jugendlich und sogar Kinder für ihre Ideologien instrumentalisieren. Einfach ekelhaft was nicht alles für den Machterhalt getan wird.