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Leicht gemacht

Wirtschaft, rot-grün in leichter Sprache

von Gerd Maas

31.08.2017

| Lesedauer: 3 Minuten
Markt und Wettbewerb kommen im SPD-Wahlprogramm in leichter Sprache nicht vor, geschweige denn Eigentum und Freiheit. Die Grünen lassen Wirtschaftsthemen möglichst beiseite. In leichter Sprache ist Wirtschaft eigentlich nur ein Umweltproblem.

Das Konzept der „leichten Sprache“ ist eine vorauseilende Kapitulation angesichts der selbstverschuldeten Volkslegasthenie. Ein Kniefall vor der Ausdrucklosigkeit. Die Aufgabe eines Anspruchs an die allgemeine Bildung als Grundlage der freiheitlichen Demokratie.

Aber die leichte Sprache ist auch eine Offenbarung. Mangels Möglichkeiten, feine Unterschiede zu formulieren, ist es deutlich schwieriger, die wahren Absichten mit Floskeln und Weichmachern zu vertuschen. Ein paar Einblicke, welches Wirtschaftsverständnis sich aus derart erleichterten Wahlprogrammen enthüllt.

Bei der SPD werden alle Arbeitnehmer von der Regierung bezahlt. Löhne sind grundsätzlich und im Speziellen zu Wahlkampfzeiten ein gewichtiges Thema der SPD: „Alle Menschen sollen genug Lohn bekommen. Lohn ist das Geld, das man für seine Arbeit bekommt.“ Und die SPD ist der Meinung: „Viele Menschen machen gute Arbeit. Dafür sollen sie auch genug Geld bekommen.“ Eine Regierung mit Martin Schulz als Bundeskanzler hätte dementsprechend auch eine klare Lösung parat: „Wir werden die Arbeit wieder gut und gerecht bezahlen.“ Faszinierend, dass auf diese Idee nicht schon vorher jemand gekommen ist.

Freilich muss man auch erwähnen, die SPD meint schon, „unsere Firmen in Deutschland sollen sehr gute Arbeit machen“ („sollen“!?), und gesteht sogar zu, „sie sollen damit viel Geld verdienen“. Relativiert das allerdings umgehend mit der Anrüchigkeit einer klaffenden Gerechtigkeitslücke: „Es sollen aber alle Menschen in Deutschland etwas davon haben.“

WAHL IN SCHLESWIG-HOLSTEIN AM 7. MAI
Die Entmündigung der Bürger durch „leichte“ Sprache
Klar, ohne die SPD würden die Unternehmer und Manager den ganzen Gewinn nur wieder in die eigene Tasche stecken und sinnlos verprassen. Da ist es besser, der Martin nimmt‘s ihnen vorher weg und verteilt alles neu und gerecht. Und er zahlt damit nicht nur die Löhne, sondern er muss sich überhaupt um alles kümmern: „Es ist wichtig dass es unserer Wirtschaft gut geht. Dafür brauchen wir zum Beispiel: + gute Handwerker + gute Betriebe. Dafür wollen wir Geld ausgeben.“

Markt und Wettbewerb kommen im SPD-Wahlprogramm in leichter Sprache nicht vor, geschweige denn Eigentum und Freiheit. Kein Wort. Das will man Leicht-Lesern offenbar nicht zumuten.

Bei der SPD wird die Wirtschaft von Politikern und Regierungen gemacht. Unternehmen treten nur als Erfüllungsgehilfen auf – Unternehmer dahinter gar nicht. Den Betrieben gesteht man nur bedingt gewisse Verdienste zu, um sich nicht Neidhaftigkeit vorwerfen lassen zu müssen.

Von Marktwirtschaft ist nicht ein Hauch zu spüren. In leichter Sprache offenbart die SPD ihr Ideal einer zentral geregelten Wirtschaft. Eigentlich kein Wunder bei einer Partei, die programmatisch nach wie vor ausdrücklich in der „stolzen Tradition des demokratischen Sozialismus“ steht. Im üblichen Politsprech übertüncht man das gerne mit Wir-stehen-natürlich-auch-hinter-der Wirtschaft-Floskeln. Die leichte Sprache lässt hinter die Fassade blicken.

Die Grünen stellen es ein bisschen schlauer an. Die lassen Wirtschaftsthemen sowieso weitmöglichst beiseite. In leichter Sprache kommt die Wirtschaft eigentlich nur als Umweltproblem vor: „Boden, Luft und Wasser sollen sauber bleiben. Wir wollen noch mehr Erneuerbare Energien. Es soll keine Kohle-Kraftwerke mehr geben. Dafür muss sich unsere Wirtschaft ändern. Unsere Wirtschaft soll mehr mit Erneuerbaren Energien arbeiten. So kann es sichere Arbeits-Plätze geben.“

Nachdem schon die ganze Wirtschaft offenbar renitent umweltschädlich ist, sind die großen Unternehmen allein schon wegen ihrer Größe die apokalyptischen Reiter der drohenden Ökostrophe: „Wir wollen neue Regeln für große Unternehmen. Diese Firmen schaden der Umwelt. Zum Beispiel durch Luftverschmutzung.“ Je größer, desto dreckiger, so einfach kann man sich die Welt stricken.

Neudeutsch – Evolution des Guten
Das war’s dann auch schon. „Wirtschaft“ wird zwar noch als „schwieriges Wort“ erklärt – die wichtigsten Merkmale der Wirtschaft sind „Dinge herstellen“, „Dinge verkaufen“ und „Arbeits-Plätze schaffen“ – aber wen interessiert eine Definition von etwas, das ansonsten nur unwesentlich behandelt wird. Ganz abgesehen davon, dass auch hier ganz abstrakt DIE Wirtschaft herstellt, verkauft und schafft, und nicht Unternehmen und Unternehmer. Da lässt sich zumindest ahnen, dass im grünen Verständnis Wirtschaften nicht unbedingt etwas sein muss, das mit Eigentum, Markt und Wettbewerb zu tun hat.

Wobei man beim grünen Light-Wahlprogramm insgesamt den Eindruck gewinnt, dass ihnen Wirtschaft, wenn sie keine größeren angenommenen Probleme macht, schlicht ziemlich egal ist. Wozu Unternehmen, bei uns kommt das Einkommen aus dem Geldautomaten und die Produkte aus dem Bio-Kaufhaus.

Am Rande, ein wenig abseits meines Themas, sehr spaßig fand ich bei den Grünen die Aussage: „Es soll mehr Elektroautos geben. Sie verschmutzen die Umwelt nicht.“ Da hab ich dann endlich verstanden, was „Leichte Sprache“ wirklich heißt: Für-dumm-Verkaufen.

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45 Kommentare

  1. da war ja sogar die DDR klüger. Sie hat der Volksbildung einen hohen Rang eingeräumt, so dass alle, die nicht ganz auf den Kopf gefallen waren, in der DDR eine gute Schulbildung und Ausbildung erhielten.
    SPD-Bildungspolitik ist inzwischen unter das Niveau des DDR-Volksbildungsministerium unter Margot Honecker abgesunken. Die Quote derer, die noch nicht mal richtig Deutsch schreiben oder kopfrechnen können nach 9 oder 10 Schuljahren steigt, selbst mit Schulabschluss sind diese Jugendlichen oft unfähig, eine Lehre zu absolvieren weil Grundwissen fehlt.
    Diese Volksverblödung führt dazu, dass man auch politisch leichte Hand hat, mit billigsten Parolen und leichter Sprache den Wählern Geschwafel als Programm zu verkaufen. Schöne neue Welt im Anmarsch, mit einem Heer von Epsilon-Menschen die nicht mehr aufmucken, brav konsumieren und alle 4 Jahre eine Partei wählen die Nettigkeiten verspricht.

  2. Schlußendlich müssen sich eben die Deutschen den zukünftigen Herrschern unterorden, Punkt. Dann sprechen Sie in Zukunft halt „Kanack Deutsch“.

  3. Den Unsinn unserer Proporzdemokratie kann man an folgendem Beispiel hervorragend demonstrieren:

    1. Die Grünen sind aktuell in der Opposition
    2. Die Grünen werden bei dieser Bundestagswahl vom Wähler für ihre Politik abgestraft und erhalten deutlich niedrigere Ergebnisse als 2009 und 2013
    3. Trotzdem sind die Grünen die einzige Partei, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Regierung sitzen wird – ob nun in einer Jamaika-Koalition oder in einer R2G-Koalition.
    4. Die AFD hat trotz höherem Wählerzuspruch keinerlei Chance auf eine Regierungsbeteiligung.

    Mein Fazit:
    Karl Popper hat recht, dass unsere Proporzdemokratie nur eine Demokratie 2. Wahl ist.

  4. Angenommen, sie sind mit der GroKo unzufrieden.
    Wie wollen Sie die GroKo abwählen ?

    Es ist absolut unmöglich.
    Sie werden wieder alternativlos zumindest eine der Parteien in der Regierung wiederfinden.
    Und perfider Weise werden Sie erst im Nachhinein darüber informiert, wer mit wem koaliert.

    Die Grünen landen z.B. automatisch in der Regierung, selbst wenn sie ihr historisch schlechtestes Ergebnis einfahren.

    Und wenn Sie sich die Kommentare der SPD anschauen, dann übernehmen sie keinerlei Verantwortung über das, was in der Regierung passiert ist – Sie waren ja nur Juniorpartner der GroKo.

  5. Egal, was sie wählen – es wird ein unverdauliche Eintopf herauskommen.

    Aktuell gibt es da wohl nur die drei gruseligen Optionen des Schreckens:
    1. Große Koalition
    2. Schwarz-Grün-Gelb.
    3. Rot-Rot-Grün

    In den USA haben Sie hingegen eine echte Alternative:
    Der Kontrast zwischen Trump und Hillary Clinton ist enorm.

  6. Das ist nur in der Theorie so.

    Der Kontrast zwischen Trump und Hillary Clinton ist enorm.
    Zwischen den „unterschiedlichen“ Parteien bei uns sehe ich leider keine Unterschiede.
    Und wenn diese unterschiedlich Parteien dann Koalitionen bilden, dann kommt ein unverdaulicher Eintopf dabei raus.

    Aktuell gibt es da wohl nur die drei gruseligen Optionen des Schreckens:
    1. Große Koalition
    2. Schwarz-Grün-Gelb
    3. Rot-Rot-Grün

  7. Ich kenne natürlich die Antworten.

    Aber ich würde sie gerne aus dem Munde von „crooked“ Angela persönlich hören. Schliesslich bin ich gezwungen sie mit meinen Steuern zu finanzieren, obwohl ich mit demokratischen Mitteln alles unternehme, damit Sie nicht weiter ihr Unwesen treiben kann.

    • Das ist sehr lobenswert, aber allein demokratische Mittel helfen da nicht weiter.

  8. Dann meinen die aber nicht die, die nicht Mädchen oder Jungs sind, oder die, die beides sind, oder so. Das ist gemein. 🙂

  9. Da die SPD kein Interesse an Deutschen hat, ist sie von diesen auch
    nicht wählbar.

  10. Gehört der Begriff Armutszeugnis auch zur leichten Sprache? Dort, wo Politiker
    sinnvolle Rahmenbedingungen setzen sollen, sind sie schwerfällig oder untätig,
    aber sie meinen ernsthaft beurteilen zu können, welche speziellen Abläufe und
    Strukturen in einem Unternehmen notwendig sind.

    Ich sah gerade einen Ländervergleich in Europa beim Breitbandausbau. Für
    Deutschland stelle ich fest, dass wir bei den Breitbandanschlüssen endlich in der
    digitalen Steinzeit 4.0 angekommen sind. Beispielhafte Zahlen der Glasfaser-
    abdeckung: Litauen 95 %, Rumänien 60 % und Deutschland ca. 7 %. Endlich
    fließt die digitale Innovation in unserem Land …

  11. Klasse!
    Wirklich ein gekonntes Beispiel für „leichte Sprache“.

  12. Wird das Programm für Erstklässler geschrieben? Seit wann dürfen die schon wählen?
    Aber selbst Kinder in der 4. oder 5. Klasse wären mit solchen Sprüchen unterfordert.
    Eine Beleidigung für’s Gehirn.

  13. Na dann, weiterhin viel Vergnügen in der eigenen Selbstverständlichkeit.

  14. Demokratie ist, wenn man zum Wählen geht.
    Auch wenn schon vorher klar ist, daß Angela Merkel Bundeskanzlerin wird.
    Denn wir haben eine parlamentarische Demokratie.
    Wer Bundeskanzlerin wird, bestimmt die Richtlinien der Politik.
    Sie kann was entscheiden, muß aber nicht. Besser sie entscheidet nichts, dann kann die EU-Regierung das für Sie tun. Denn wir Deutsche sollen ja übernommen werden.
    Das wäre besser für uns.

  15. Ich nehme es zur Kenntnis und habe eine andere Meinung dazu. 🙂 Diskussion passt sehr gut zu den vergangenen Wahlrecht-Artikeln. Aber letztlich muss ein demokratischer Führer Mehrheiten organisieren, egal ob in einem Mehrheits- oder Verhältniswahlrecht.

  16. Schön auch die Ausführungen zum Klimaschutz:
    „Klima-Schutz
    Klima ist zum Beispiel das Wetter.
    Das Klima auf unserem Planeten
    muss geschützt werden.
    Damit auch in Zukunft alle gesund
    und gut leben können.“

    Da ist ja das große Bilderlexikon meines 3-Jährigen Sohns wissenschaftlicher. Wen zum Kuckuck wollen die Grünen mit diesem Gestammel ansprechen? Gibt es tatsächlich Menschen (älter als 2 Jahre), die so etwas benötigen und die gleichzeitig wahlberechtigt sind? Dann mache ich mir wirklich Sorgen um die Demokratie.

  17. Grandios: bin beim schnellen Runterscrollen hier hängen geblieben (S. 11): „Integration
    Ein Beispiel:
    Jemand kommt neu in ein Land.
    Die Menschen nehmen diese Person auf.
    Die Menschen helfen dieser Person.
    Die Person gehört zu diesem Land dazu.
    Die Person fühlt sich in dem neuen Land zuhause.
    Man sagt auch: Die Person ist integriert.“

    Genau sowas hab ich immer vermutet, wie sich die Grünen Integration vorstellen: Der Immigrant kommt her, läßt sich helfen und fühlt sich pudelwohl. Die Intergrationsleistung haben ausschließlich die „Gastgeber“ zu erbringen. Der Immigrant läßt sich bespaßen und muß selbst gar nichts beisteuern. Danke für den Link.

  18. Wenn du es nicht verstehen tust ist das schade. Aber es macht nix. Du tust einfach nur auf deinem Wahl-Zettel dein Wahl-Kreuz bei der SPD machen. Dann tut alles gut werden.

  19. Meine Befürchtung: „Schon länger hier Lebende“ wird es nicht ebenfalls, sondern vor allem gravierend treffen

  20. Wofür steht Martin Schulz?

    „Das ist Martin Schulz.
    Er will Bundes·kanzler von Deutschland werden.

    Martin Schulz hat als Buch·händler gearbeitet.
    Ein Buch·händler arbeitet in einem Buch·laden.

    Martin Schulz kennt die Probleme der Menschen.
    Er macht schon lange Politik.
    Er war Präsident vom europäischen Parlament.
    Deshalb kennt sich Martin Schulz mit Europa sehr gut aus.
    Er will Deutschland und Europa besser machen.“

    Keine Satire: https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Regierungsprogramm/Regierungsprogramm_Leichte_Sprache.pdf

  21. Um mal in dieser Sprache zu bleiben, wenn mehr als 50% die SPD wählen, wird Merkel nicht Kanzlerin. Wenn mehr als 50% die FDP wählen, wird Merkel nicht Kanzlerin. Wenn mehr als 50% die AfD wählen, wird Merkel nicht Kanzlerin. Und selbst wenn es weniger als 50% sind, muss Merkel nicht Kanzlerin sein.
    Das am Ende Merkel gewinnt, könnte auch darin liegen, dass jede denkbare Alternative klein geredet wird. Selbst von Ihnen. 😉

  22. Im Printheft hattet Ihr ja ein Interview mit Professor Eisenberg zur momentanen Sprachverstümmelung. Danke nochmals dafür! Tut gut zu lesen, dass es noch vernünftige Köpfe zu diesem Thema gibt.

    Liest man so das ein oder andere, bekommt man leicht das Gefühl in einem Land voller Vollpfosten zu leben. Oder halt in einem Land, in dem das Volk zu Vollpfosten umerzogen werden soll.

    • Schreibweise in „Leichter Sprache“: Voll-Pfosten 🙂

  23. Wisooo denn? Das ist doch ganz einfach. Demokratie ist, wenn
    Menschen unterschiedliche Parteien wählen dürfen und am Ende wird Angela Merkel Bundeskanzlerin. Einfache Sprache ist wirklich toll. So fühlt man sich als Wähler*in endlich ernst genommen. 🙂

    • In leichter Sprache nichmal eine Erklärung zum Unterschied zwischen Diktatur umd Demokratie.

      – Im der Diktatur hat man nur einen Kandidaten zur Auswahl
      – In unserer Demokratie man man zwischen Merkel und Merkel wählen.

  24. Und so handelt es sich nicht mehr um die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, sondern um die Sozialdemokratische Partei. Der Menschheit. Nicht mehr und nicht weniger. Und „der Deutsche“, der gehört nun mal nicht zur Menschheit. Er befindet sich noch (bis zu seiner Befreiung durch unseren Herrn und Vater, den Genossen Schulz) im Fegefeuer seiner untilgbaren Erbschuld. Leider.
    „Völker hört die Signale,…“

  25. Müsste denn nicht auch und gerade in einfacher Sprache gegendert werden, der Geschlechtergerechtigkeit halber? Oder ist das Gendern gar schon eine spezielle Variante nicht nur einfacher Sprache, sondern einfachen Denkens?
    Lasset uns beten: Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich…

    • betreutes Denken ist die richtige Wortwahl. Der Bürger soll nicht mehr nachdenken, sonder nur noch nachbeten. Wie in der Kirche.

  26. Das mit der einfachen Sprache macht die Partei auch nicht wirklich für die Armen im Geiste, sondern nur, um sich dicke zu tun vor den „Menschen da draußen“, also vor uns.

  27. Bei Politikern ist für mich auffällig, dass sie zu allen Lebensumständen – auch wenn wenig bis keine Fachkenntnis dazu herrscht – super Ideen und tolle Vorschläge präsentieren. Mach es so, oder so oder besser so usw. Nur leider fällt auch auf, dass diese Allwissenden uns selten bis nie damit überraschen oder beglücken, beispielhaft voranzuschreiten und z.B. unternehmerische Exempel statuieren so von der Theorie in die Praxis.
    Wer hindert die Gewerkschaften oder die Parteien daran, mit Ihrem Potential, das ja wohl vorhanden sein muss, denn woher käme sonst die Gewissheit, den Stein der Weisen zu besitzen, z.B. ein Unternehmen zu gründen, das genau das tut, was politisch korrekt ist – ihrem Ideal und dem Ideal aller Menschen natürlich – am nächsten kommt. Also erfolgreich sein am Markt und „gerechten Lohne und Gehalt“ bezahlen. Was ist daran schwierig?
    Wer oder was hindert sie daran, mit gutem Beispiel voranzugehen? Ich vermute es ist ihr Wissen darüber, dass es sich sehr gut formulieren läßt wie´s geht, aber die Umsetzung ein ganz andere Spielesammlung ist.
    Verdacht – es sind halt nur: Schlaumeier und Schwätzer. Und diese schicken sich an, die Geschicke eines Staatswesen zu leiten, und über Dinge zu entscheiden, die sie im Kleinsten weder können, noch versuchen, noch verstehen.
    Also sogar größenwahnsinnige Schlaumeier und Schwätzer? Ist das erlaubt?

    • Nun m.E. werden ja in den allermeisten Fällen im Rahmen des Machbaren faire Löhne gezahlt – zumindest bei inhabergeführten Unternehmen, die den überragenden Teil der Wirtschaft ausmachen -, das taugt aber nicht als sozialistisches Feindbild, deswegen werden Schimären gepflegt.

  28. SPD und Grüne in leichter Sprache:

    SPD: Auch wenn wir von nix Ahnung haben, wollen wir die Kontrolle über alles. Planwirtschaft ist toll.

    Grüne: Auch wenn wir von nix Ahnung haben, wollen wir zurück ins Mittelalter. Mittelalter ist toll. (Die Handys kriegen wir dann aus China)

  29. Hat auch ein Bisschen was von diesem typischen letzten Wort berühmt-berüchtigter Trump-Tweets. Traurig!

  30. Als Wähler muss man sich ja schon blöd vorkommen, wenn man jetzt noch Wahlprogramme in Teletubbie-Sprache bekommt. Da drängt sich einem der Eindruck einer Aristokratie auf: übers dumme Wahlvolk lacht man hoch oben im Elfenbeinturm der Scheindemokratie während man ihnen für Blöde erklärt, was man nach der Wahl schnell wieder vergisst.
    Und sich dann über mangelndes Interesse echauffieren, man leiste ja so enorm wichtige Arbeit.

  31. Guter Artikel.
    Ich bin immer noch fassungslos, dass die Parteien einen ansprechen, als wäre man 5 Jahre alt.
    Zum Glück macht die AfD das nicht. Von denen habe ich letztens gute Plakate gesehen, die z.B. Herrn Maas, als Gollum, vor der Kulisse von Mordor zeigen und ein Text wo das Wort Zensur vorkommt. Ein weiteres zeigt Herr Özdemir und Herrn Hofreiter, als Hobbits,vor dem Auenland, wo niemand Fleisch ist, keine Atomkraftwerke, keine bösen Autos und alle glücklich sind. Die fand ich wirklich originell. So ein Herr der Ringe Thema, dass dürfte dem Zeitgeist eher entsprechen.

  32. „Markt und Wettbewerb“ würde weite Teile derer, die schon länger hier leben, auch nur überfordern. Die leichte Sprache musste eingeführt werden, damit auch die Sonderschulabiturienten in der Lage sind, das Tagesgeschehen verfolgen zu können. Die Selektion findet nicht mehr in der Schule statt, sie erfolgt erheblich später und führt zu folgendem Mix.

    Das ist das neue Deutschland nach 40 Jahren unablässiger Bildungsreform. Bevölkerungszusammensetzung wie folgt:

    1. Eine Minderheit aus Schul- und Studienabbrechern. Arbeitsscheu, dumm wie Bohnenstroh aber redegewandt. Häufig anzutreffen in der Politik, in Verbänden und in leitenden Positionen der Verwaltung. Besitzt das Meinungsmonopol und hat sich „den Staat“ unter den Nagel gerissen.

    2. Die überwiegende Mehrheit: lieb, aber blöde. Überall anzutreffen. Liebt die leichte Sprache und ist als Gerechtigkeitsabiturient überwiegend sogar auf sie angewiesen. Opfer der Bildungspolitik der unter 1 Genannten. Politisch eher uninteressiert. „Es läuft doch“. Läßt sich vormachen, die vorgenannte Minderheit sei in der Lage, Nützliches für Deutschland zu tun und folgt dieser, auch wenn deren Hirnriß kaum mehr zu übersehen ist.

    3. Eine weitere Minderheit: Gut ausgebildet und zu eigenständigem Denken fähig. Politisch interessiert, aber leider mit der Schaffung des BIP beschäftigt um die unter 1 Genannten zu alimentieren und die unter 2 Genannten in Lohn und Brot zu halten. Zeichnet sich durch große Leidensfähigkeit aus. Begehrt selten auf, weil sie zu sehr damit beschäftigt ist, die hirnrissigen Auflagen der unter 1 Genannten umzusetzen.

    Gnade uns Dieser oder Jener, falls die unter 3 Genannten mal die Lust verlieren sollten.

  33. Einen Aspekt dieser perfiden Masche der „leichten“ Sprache sollte man nicht vergessen: es ist die Vorbereitung darauf, auch denjenigen Wahlrecht zu geben, die derzeit per Gesetz ausgeschlossen sind, nämlich all denjenigen, die ihre Geschäfte nicht alleine besorgen können und unter Betreuung stehen.

    Denen muss man, auch wegen der meist doch vorhandenen intellektuellen Einschränkungen, die Grund für die Betreuung sind, alles möglichst leicht und einfach erklären. Und natürlich so, dass die eigene Partei als der große Retter auftreten kann. Als Retter der arbeitenden Klasse, als Retter der Umwelt etc. Dazu bedarf es stets eines Feindbilds, jemanden, vor dem man „retten“ muss. Diese Rolle hatte bei den Linken schon immer das Unternehmertum und die Wirtschaft. Diese simple Weltsicht eignet sich bestens für ein Wahlprogramm in „leichter“ Sprache!

  34. Sie haben vollkommen recht, mit dem was Sie schreiben H. Maas. Um die politischen Ziele der rot – grünen Weltverbesserer zu erkennen, bedarf es aber nicht dieser intellektuellen Zumutung, die sich leichte Sprache nennt.

    Was mich wirklich fassungslos macht ist, dass ausgerechnet diejenigen, die vorgeben sich für die ( einfachen ) Menschen einzusetzen, genau diese wie Idioten behandeln, während sie selber von deren Arbeit sehr gut leben. Für dieses Verhalten gibt es das Wort „Chuzpe“, in Wikipedia als eine Mischung aus zielgerichteter, intelligenter Unverschämtheit, charmanter Penetranz und unwiderstehlicher Dreistigkeit beschrieben. Mit einem Wort, m e n s c h e n v e r a c h t e n d.

    Wer mag sich mit einer derart widerlichen Ideologie und deren Vertreter eigentlich noch befassen ?

  35. „…unsere Firmen in Deutschland sollen sehr gute Arbeit machen“…
    Wieso „unsere“? „Unsere“ Firmen gab es beispielweise im DDR-Sozialismus. Was daran „unsere“ war, sah man nach dem Zusammenbruch der DDR, nämlich Nix. Vielen Dank auch noch.
    …„Es ist wichtig dass es unserer Wirtschaft gut geht. Dafür brauchen wir zum Beispiel: + gute Handwerker + gute Betriebe. Dafür wollen wir Geld ausgeben.“…
    Mit welchem Geld bitteschön möchte Schulz seine Staatsbetriebe denn aufbauen? Und den vorhandenen Betrieben, die den Staatshaushalt erarbeiten, könnte er am effektivsten mit weniger Abgaben helfen. Und man könnte aufhören, die sozialen Sicherungssysteme zu sprengen, in dem man Millionen illegale Migranten ins Land hineinbittet und versorgt.
    Bei dem grünen Quark bleibt man einfach sprachlos zurück.

    • Das ist kein grüner Quark, daß ist Merkels Quark!

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