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Der Westen muss zu sich selbst finden

Zeit für Ernsthaftigkeit: Was zu tun ist

26.02.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Psychologische Analysen helfen nicht weiter. Weiter hilft nur, dass der Westen sich selbst befragt, denn seine große Stärke besteht darin, dass er ein lernfähiges System ist. Um ein Wort von Carl Schmitt zu variieren, Putin wird uns zu unserer eigenen Frage als Gestalt.

In einem ist Olaf Scholz uneingeschränkt beizupflichten, es ist Putins Krieg. Diese Erkenntnis führt zu der allerdings beunruhigenden Feststellung, dass rationale Umgangsformen und Mechanismen zumindest partiell außer Kraft gesetzt sind. Es existiert in der russischen, in Putins Politik ein Maß an Irrationalität. Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut, hatte einst Lord Acton geschrieben. Tolkiens „Herr der Ringe“ unterscheidet sich von den Fantasy-Romanen in seinem Gefolge fundamental dadurch, dass aus tiefster Menschheitserfahrung, in Mythen archiviert, über das diabolische Wesen der Macht nachgedacht wurde. Selbst der harmlose Hobbit Frodo vermag sich der deformierenden Wirkung der Macht kaum zu entziehen.

Sie besteht kurz und lapidar darin: zuerst hat man die Macht und dann hat die Macht einen. Ist der Punkt erreicht, wird derjenige alles tun, um die Macht zu erhalten, ihrer nicht verlustig zu gehen. Entscheidend ist das „alles“. Wladimir Putin hält im Augenblick alle Möglichkeiten in seiner Hand. Es gibt keinen Mechanismus, kein Gremium, das ihn aufhalten oder absetzen kann. Vor Jahren wurde mir ironischerweise mal ein russischer Putin-Kalender geschenkt: zwölf Bilder von Wladimir Putin, eins für jeden Monat, Putin im Cockpit eines Jagdflugzeuges, mit freiem Oberkörper in der Taiga auf Jagd, im Umgang mit gefährlichen Tieren wie Tigern. In Westeuropa möchte niemand seinen Präsidenten mit freiem Oberkörper sehen. Es war nicht einmal ein subtiles Machotum, sondern ein Gossen-Machotum, das der Putin-Kalender erzählte.

Doch psychologische Analysen helfen nicht weiter. Weiter hilft nur, dass der Westen sich selbst befragt, denn seine große Stärke besteht darin, dass er ein lernfähiges System ist. Um ein Wort von Carl Schmitt zu variieren, Putin wird uns zu unserer eigenen Frage als Gestalt.

WISSENSCHAFT IST KEINE POLITIK
Die Krise der fünften Gewalt
Erstaunlich ist nicht, dass Putin den Krieg eröffnet hat, erstaunlich ist, dass diese Eskalation niemand ernstlich in Erwägung zog, seit Jahren nicht. Die deutsche Russlandpolitik unter Schröder und Merkel stellt ein einziges Desaster dar, illusorisches Kalkül bei Schröder und fahrlässiges Desinteresse bei Merkel, die eher gegen als für Deutschland regierte. Das Denkmal der Fehleinschätzung ist Nord Stream 2. Wichtiger als die Fehler der Vergangenheit zu analysieren, ist nun, die Frage zu beantworten, wie sich der Westen künftig verhalten soll, wie er aus dem Zustand der Dekadenz herausfindet und wieder zur wirtschaftlichen Dynamik und zum produktiven Selbstverständnis zurückfindet, in einem Wort, wie wieder eine Politik für die Interessen seiner Bürger sich etabliert, denn die classe politique hat in einer immer perfekter werdenden Realitätsferne die Interessen der Bürger vergessen oder sie als reaktionär abgestempelt, als ob Leben und Zukunft, Familie und Freiheit reaktionär wären.

Was wäre also zu tun? Wagen wir erste, sicher nicht vollständige Gedanken. Die Hauptsache ist, die Verwechslung von Rhetorik mit Realität zu beenden. Wir müssen darüber reden, was tatsächlich ist, und nicht wie dieser oder jener darüber spricht, wie es ist. Inhalte auszubremsen, indem man sie mit Ideologie kontaminiert, führt zu einem eklatanten Wirklichkeitsverlust. Statt politischer Romantik anzuhängen, müssen die Debatten wieder auf dem Boden politischen Rationalismus erfolgen, muss sich vom Utopismus abgewandt und sich dem Realismus zugewandt werden.

Was heißt das im Einzelnen? Manches wird kurzfristig, manches erst mittelfristig zu bewerkstelligen sein, doch unabhängig davon, hat es jetzt in Angriff genommen zu werden:

  1. Deutschland muss wirtschaftlich unabhängig werden, in der Hauptsache von Russlands Verbündetem, China, aber auch energiepolitisch von russischem Erdgas und Erdöl. In einer immer digitaler und mobiler werdenden Welt bekommt die Thematik Energiesicherheit eine strategische Dringlichkeit. Es ist Zeit für eine neue Ernsthaftigkeit, sich von Büllerbü-Träumen zu verabschieden. Der Irrweg des Ausbaus der erneuerbaren Energien ist zu beenden. Kurzfristig kann Deutschland seine Energiesicherheit nur herstellen, wenn es die Kohleverstromung wieder aufnimmt – und so es möglich ist, Atomkraftwerke wieder in Betrieb nimmt. Mittelfristig wird man nicht umhin kommen, Atomkraftwerke zu bauen. Die beste Sanktion gegenüber Russland besteht in der energiepolitischen Unabhängigkeit gegenüber Russland. Das muss so schnell als möglich erfolgen.
  2. Schlüsselindustrien müssen in Europa wieder stärker ausgebaut werden. Dass die EU die Chipherstellung in Europa fördern will, ist grundsätzlich richtig, auch wenn am Weg, den die EU einschlägt, durchaus Zweifel anzumelden sind. Genauso aber müssen die Grundstoffe für Medikamente in Europa produziert werden, um von China unabhängig zu werden. Gleiches gilt übrigens auch für die Schwerindustrie und für die Aluminiumherstellung. Europa, allen voran Deutschland muss sich als intelligente Werkstatt der Welt verstehen. Der Weg in die sogenannte Dienstleistungsgesellschaft ist ein Irrweg. Deutschland hat, alle Anstrengungen zu unternehmen, eine moderne Industriegesellschaft, eine Industriegesellschaft des 21. Jahrhunderts zu werden. Automatisierung und Digitalisierung, intelligente Verfahren spielen hier eine entscheidende Rolle. Darin besteht übrigens auch die Lösung für eine alternde Gesellschaft und nicht in der Masseneinwanderung in die Sozialsysteme.
  3. Hierzu bedarf es einer Bildungsreform, die geradezu einer kulturellen Erneuerung gleichkommt. Die Gender-Lehrstühle gehören abgeschafft. Die Ideologisierung der Universitäten und Hochschulen ist zu beenden. Deutschland benötigt weniger Migrationsforscher, stattdessen Biotechniker, Physiker, Mathematiker, Techniker. Geisteswissenschaften müssen, wie einst von Wilhelm Dilthey konzipiert, wieder Geisteswissenschaften werden. Die weltanschauliche Neutralitätspflicht der Universitäten und Schulen ist wieder herzustellen, ideologische Indoktrination durch Lehrpläne zu beenden. Kompetenzpädagogik muss durch Leistungspädagogik ersetzt, die Leistungsfähigkeit des einzelnen gestärkt, die Teamarbeit eingeschränkt werden.
  4. Den Pluralismus zu stärken, setzt voraus, statt einer aktivistischen Information, wieder eine objektive Information zu betreiben. Nicht der belehrte Mensch, sondern der gut informierte, vermöge seines Verstandes urteilende Bürger ist das Leitbild einer Demokratie. Die Stärke der Demokratie, die durch ihre Pluralität Dynamiken freisetzt, wirkt nur, wenn die Demokratie und die Freiheitsrechte nicht eingeschränkt werden, wenn der Verfahrensweg, nicht der Weg per ordre de mufti gestärkt wird. Nicht die Bürger sind für die Politiker, sondern die Politiker für die Bürger da. Werden gerade die Stärken der Demokratie geschliffen, wird die Demokratie geschwächt. Das wird deutlich in dem kläglichen Bild, das der Westen angesichts Putins abgibt. Putin hält sich nicht an die Spielregeln, die der Westen in beispielloser Naivität für sakrosankt hielt – und der Westen hat im Augenblick keine Möglichkeit, diese Spielregeln verbindlich durchzusetzen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Westen sich selbst in Frage gestellt und seine Werte selbst bekämpft hat – er leuchtet nicht mehr, er hat sich lächerlich gemacht. Deshalb ist es wichtig, dass der Westen aus dem suizidalen Wokismus aussteigt und zu seinen Werten, die in der Aufklärung begründet worden sind, zurückkehrt.
  5. Natürlich muss die Verteidigungsfähigkeit gestärkt, die Bundeswehr reorganisiert, vernünftig ausgestattet und die Wehrpflicht wieder eingesetzt werden. Die Bundeswehr darf nicht durch immer neue „Ermittlungen gegen „rechts“, durch immer neue mediale Hysterien und Verdächtigungen verunsichert werden. Das gilt generell für die Sicherheitsorgane. Ansonsten wird nicht die innere und äußere Sicherheit gestärkt, sondern die Gesellschaft immer fragiler und verletzlicher.
  6. In Zeiten der Inflation und steigender Energiekosten darf der Staat an der von ihm mitverschuldeten Belastung der Bürger nicht verdienen. Deshalb muss die Mineralölsteuer herabgesetzt und die CO2-Steuer abgeschafft werden. Zudem kann die Bürokratie eingeschränkt werden, wenn überflüssige Berichtspflichten abgeschafft werden. Notwendig ist eine Steuerreform. Stichwort: schlanker Staat. Die finanzielle Unterstützung der NGOs hat zu entfallen, schließlich heißen sie Nichtregierungsorganisationen, und die 1,1 Milliarden Euro im „Kampf gegen rechts” sollten umgewidmet werden und der Dämpfung der steigenden Energiekosten dienen.

Es ist an der Regierung, sich der alten Ideologien und der Utopien zu entledigen, und sich in einer neuen Ernsthaftigkeit diesem 21. Jahrhundert zu stellen, in dem sich in den nächsten Jahren entscheiden wird, ob der Westen eine Renaissance erlebt oder autoritäre Mächte die Herrschaft übernehmen. Nichts wäre schädlicher, als sich an der eigenen Rhetorik zu berauschen. Nüchternheit ist gefragt. Wenn sich die Regierung aus leicht einsehbaren Gründen dazu nicht in der Lage sieht, ist es die Aufgabe der Opposition, diese Alternative zu vertreten. An dieser Frage wird sich entscheiden, ob Merzens CDU Opposition oder Anhängsel der Regierung sein will. Es ist Zeit, mit den Wohlstandslügen der Vergangenheit zu brechen. Salopp formuliert, die Wirklichkeit in diesen Tagen zeigt, dass wir mehr Schein als Sein sind.


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49 Kommentare

  1. Gut gebrüllt Löwe,aber wer wird dich hören? Da ist weit und breit in der Politik keiner zu finden, der nicht nur mit brüllen, sondern willens und fähig wäre so etwas umzusetzen. Warum auch, hat doch alternativlose und abwartende träge Gefälligkeitspolitik über Jahre ausgereicht um mehrheitlich sogar gelobt zu werden. Diese Mehrheit mit schlotternden Knien wegen ideologisch erzeugter Ängste hat auch zugelassen, dass bereits ab Kindergarten und Schule feministische grün Soziologie eine Traumwelt geschaffen, in der die harten Realitäten und Probleme dieser Welt sich mit Wunschdenken und kindliche Spinnerein bewältigen lassen. Nun sind sie bereits da, die leicht zu lenkenden ohne eigenen Willen. Die sich durch den von den Vorgenerationen geschaffen Wohlstand nun endlich lieber selber auf Straßen festkleben, statt die Mühsal auf sich zu nehmen bessere zu bauen und mit hoher Leistungsbereitschaft selber tatsächlich den notwendigen technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt vor an zu bringen. Und diese Mehrheit mit immer weniger Realitätssinn und fehlendem hartem Leistungswillen sollen nun so einen schwierigen Prozess, wie vorgeschlagen, auch nur annähernd in Gange setzen und vollenden können? Die Zeit ist längst vorbei.

  2. Ganz vorn steht der Rückbau des Sozialstaates. Für sich selbst sorgen zu können, ist ein elementares Zeichen von Freiheit.
    Aber dazu muß man den Bürgern mehr von ihrem selbsterarbeiteten Geld lassen.
    Es darf auch nicht mehr sein, daß gescheiterte Existenzen nur „in die Politik“ zu gehen brauchen, um für immer ausgesorgt zu haben.
    Vor dem Handeln müßte allerdings das Erkennen stehen – und da habe ich so meine Zweifel.

  3. „In Westeuropa möchte niemand seinen Präsidenten mit freiem Oberkörper sehen!“

    Zumindest in Deutschland nicht. Weder heute, noch vorgestern 😉

  4. Die Säuberung könnte bei den unter Fünfzehnjährigen noch gelingen, alle darüber hinaus sollte man von der Dummheit säubern, dann wäre die erste Säuberungsaktion bei der Jugend überflüssig und nun sollte man sich die Frage stellen wo man anfängt, die Älteren berührt das nicht mehr und gottseidank sonst würde so mancher aufgrund seiner Abgleichungsmöglichkeit vielleicht noch über sich hinauswachsen, wenn man das alles so sieht und dem Untergang einer Kulturnation entgegen sehen muß, was an Ungeheurlichkeit nicht mehr zu toppen ist, dank dieser linken Vögel die sich bei uns richtig breit eingerichtet haben, während die anderen dafür sorgen, daß sie auch noch unterhalten werden.

  5. Das wird alles nichts. Deshalb schauen wir uns nach einer anderen Heimat um.

  6. Alle sechs Punkte würde ich unterschreiben.
    Die Ausführung würde aber bedeuten, Deutschland vom Kopf auf die Füße zu stellen. Das ist mit den im Lande agierenden Eliten aber leider kaum vorstellbar. Schlicht, weil parteipolitisch ideologisierte und zunehmend inkompetente Menschen, deren Tun nicht am Wohl und Fortschritt des Landes orientiert ist, zumeist die Herrschaftsgewalt über die für die Neuorientierung erforderlichen Institutionen – von der Politik über die Medien bis zur Kirche und Kultur etc. – besitzen.

  7. „Nicht der belehrte Mensch, sondern der gut informierte, vermöge seines Verstandes urteilende Bürger ist das Leitbild einer Demokratie.“ Die meisten Menschen interessieren sich doch gar nicht dafür, wollen einfach nur tun, was ein Vorturner ihnen sagt. Monty Python hat es im „Leben des Brian“ auf den Punkt gebracht:
    Brian, vor der Masse: „Geht nach Hause! Ihr seid alles Individualisten!“
    Darauf die Masse: „Ja, Brian!“
    Nur eine verlorene Stimme krümelt hinterher: „Ich nicht.“

  8. Ein Masterplan, den man auch „Zurück-zu-den- Wurzeln-Plan“ nennen kann. Solch ein Plan wird von der überwiegenden Mehrheit, die sich die 3 gewählten Minderheitsparteien teilen, als „reaktionär“strikt abgelehnt. 

    Und wenn man sich vergegenwärtigt, dass wir es mit realtätsresistenten Leuten in der Politik zutun haben, teils beschämend ungebildet, teils vom links-extremen Weltrettungswahn beseelt, teils von Machtgier befallen, überbezahlte Leute, die nie etwas geleistet haben, nur ihrem Ego und Narzissmus zugetan, sich selbst von der enteigneten Bevölkerung sich skrupellos bereichernd, dann weiß man, dass die verbliebene 30%ige Minderheit mit Verstand nichts daran ändern wird. 

    Wir werden uns an die sich ankündigende, und schon offiziell angekündigte Katastrophe von Stromrationierungen, unbezahlbarer Energie, Deindustrialisierung mit allen Verwerfungen durch ungebremste Masseneinwanderung und systematischer Naturzerstörung durch grün-sozialistische Phantastereien gewöhnen müssen. 

    Ein Übriges wird die jetzt einsetzende sich beschleunigende Inflation besorgen, und auch die systematische Zerstörung der Freiheit in Deutschland und die totale Kontrolle durch die Abschaffung des Bargeldes. All das ist geplant und findet aktuell durch die angebliche Pandemie mit Impfzwang seine ausgetestete Basis – sozusagen die Blaupause für den neuen Zustand des Daseins des unbedingt gehorsamen Menschen.
    Wir haben es zugelassen. wir haben Machthaber an der Regierung, die gegen uns arbeiten und nicht für uns.

    Das ist wahr.  

  9. Ach Herr Mai, face it: Sarah-Lee „eklige weiße Mehrheitsgesellschaft“ Heinrich ist als Bundessprecherin der Grünen Jugend gesetzt zusammen mit ihresgleichen die nächste Bundesregierung zu bilden. Und spätestens dann wird das, was vom Abitur noch übrig geblieben ist zusammen mit Ausbildungen, Prüfungen und geschützten Berufsbezeichnungen als diskriminierend abgeschafft (was ja auch im Wortsinne richtig ist: Wenn ich eine bestimmte Ausbildung habe, diskriminiert sie mich von denen, die dieses Wissen nicht haben). Jeder soll sich seinen Beruf zusammen mit dem Geschlecht einmal im Jahr frei aussuchen können. Hat ja schon Karl Marx beschrieben („…morgens zu jagen, nachmittags zu fischen…“). Und ihre große Schwester im Geiste macht es ja schon vor, dass ihrer Ansicht nach eine simple Wahlpflichtvorlesung dazu berechtigt, sich Völkerrechtlerin und Juristin zu nennen. Glauben Sie im ernst, dass jemand aus der Generation Quote sagen wird „Wir sind um unsere Bildung betrogen worden. Das müssen wir jetzt anders machen!“? Dazu müsste schon ein Napoléon uns neu überfallen und die allgemeine Bildungspflicht wieder einführen. Aber wo soll der herkommen? Aus China?

  10. Was den Zustand der Bundeswehr angeht: So haben wir ihn uns doch vorgestellt! Allerdings ist diese Misere selten öffentlich thematisiert worden, weil a)dies ja eine Kritik an der Frau Bundeskanzlerin bedeutet hätte; b)die Handlungsunfähigkeit des Heeres ein Wunschtraum aller Linken und damit auch der großen Mehrheit der Hauptstadtredakteusen war und ist und weil c)ganz allgemein bei einer Mehrheit der Glaube vorherrscht, die solidarische Beschäftigung mit den Problemen der Militärs sei irgendwie „nazi“. Was man übrigens dadurch noch verstärkt, dass der Verteidigungsminister j a kein Fachmann, sondern neuerdings immer eine Frau sein muss. Meine Güte, der US-Verteidigungsminister ist eine Erscheinung, der man zutraut, sein Land zur Not auch alleine beschützen zu können! Sowas brauchen wir!

  11. Die Bilder im Putin-Kalender haben eine Botschaft: Seht her, ich bin einer von Euch, ein Macher und kein halbgebildeter Sesselpubser. Das mag populistisch sein, aber Populismus ist nicht per se schlecht.

    Die Frage was zu tun ist, stellt sich für mich ein wenig anders dar:
    Vor den im Text genannten Punkten muss Deutschland zuallererst die eigenen Interessen definieren und dies nicht nur mit Blick auf Russland, sondern auch mit mit Blick auf die NATO, die EU und die USA.
    Die wirtschaftliche Unabhängigkeit darf nicht zuerst auf Ebene der EU betrachtet werden. Wir sind ja nicht nur von russischem Gas, sondern auch von Stromlieferungen aus dem europäischen Ausland abhängig und treiben diese Abhängigkeit immer weiter voran. Auch die Abhängigkeiten in der EU sorgen dafür, dass der Einfluss der Anhänger des „Great Reset“ stetig zunimmt, indem Regierungen zunehmend von den „Young Global Leaders“ und „Global Shapers“ ‚penetriert‘ werden (Zitat; Klaus Schwab). Auch politisch motivierte Einbürgerungen sollten mit großer Skepsis betrachtet werden (25. Februar 1932, Fürstentum Braunschweig).
    Um dahin zu kommen, dass ‚wir nichts mehr besitzen und glücklich sind‘ sind entsprechende Maßnahmen bereits in vollem Gange. Dazu gehören die ständigen Netto-Zahlungen an die EU, Abgaben wie die EEG-Umlage und CO2-Steuern und zuletzt die Beseitigung des Mittelstands durch fragwürdige Corona-Maßnahmen.
    Nur wenn Deutschland weitestgehend unabhängig ist, kann der Souverän weiterhin entscheiden, ob er die jeweilige Regierung weiterhin haben will oder diese bei den nächsten Wahlen absetzt. Wenn wir erst in der sog. ‚Smart City‘ und der damit einhergehenden ‚Post Voting Society‘ angekommen sind, ist der Souverän endgültig außen vor und die Demokratie beseitigt. Hierzu ein Auszug aus dem Dokument ‚Smart-City-Charta‘ (Langfassung) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit vom Mai 2017 (Seite 43):

    Visionen eines hypervernetzten Planeten
    Wie könnte ein solcher hypervernetzter Planet dann aussehen? Wir können einige Visionen oder Disruptionen beschreiben, die das Internet of NO things mit sich bringen kann:

    3. Post-ownership Society
    Dank der Information über verfügbare geteilte Waren und Ressourcen macht es weniger Sinn, etwas zu besitzen: Vielleicht wird Privateigentum in der Tat ein Luxus. Daten könnten Geld als Währung ergänzen oder ersetzen.

    4. Post-market society
    Im Grunde genommen sind Märkte Informationssysteme, die Ressourcen zuteilen. Als Informationssystem funktioniert ein Markt jedoch sehr einfach. Er übermittelt nur, dass eine Person dies oder das gekauft hat; wir wissen aber nicht warum. Künftig können Sensoren uns bessere Daten als Märkte liefern.

    6. Post-voting society
    Da wir genau wissen, was Leute tun und möchten, gibt es weniger Bedarf an Wahlen, Mehrheitsfindungen oder Abstimmungen. Verhaltensbezogene Daten können Demokratie als das gesellschaftliche Feedbacksystem ersetzen.

    Die Ähnlichkeiten zu den Vorstellungen des Great Reset sind kaum zu übersehen. Und es gibt ein weiteres Pamphlet aus einem Bundesminsiterium, in dem laut über ein Szenario für ein Sozialkreditsystem wie in China nachgedacht wird (‚Foresight Wertestudie‘, Bundesministerium für Bildung und Forschung, August 2020, Seite 123 ff.). Irgendwie muss ja über die Zuteilung von (knappen) Ressourcen entschieden werden, beginnend mit ‚angebotsorientierter Energieversorgung‘

    • Die postmoderne Gesellschaft steuert eindeutig auf eine neue Art des Kommunismus mit noch nie dagewesenen Einschränkungen der individuellen Freiheit zu.

  12. Ich denke, man sollte ganz praktisch und konkret vorgehen: Weg mit den irrsinnigen Coronamaßnahmen. Lauterbach entlassen. Schluss mit dem Impfwahn. Das wäre schon mal ein Schritt in Richtung Rationalität, leicht zu bewältigen. Dann können wir weitersehen.

  13. „Fahrlässiges Desinteresse bei Merkel…“ Ich glaube nicht das es Desinteresse war, aus meiner Sicht ist es eher Unfähigkeit und völlige Überforderung bei der Einschätzung komplexer Zusammenhänge. Nahezu alle Ihre Einschätzungen führten zu katastrophalen Fehlentscheidungen. Doch sie war störrische und beharrlich darin andere Meinungen abzulehnen. Schon alleine ihr Starrsinn bei der Verweigerung der vertraglich zugesicherten Wehretats im Rahmen der NATO führten natürlich auch zu der Situation, dass die BW heute nicht einsatzfähig ist, andere Beispiele könnte man ohne Ende anführen, aber ich denke, jeder kennt diese! Man sollte diese Person nicht länger mit Samthandschuhen anfassen, sondern endlich Ihr Tun aufarbeiten und korrigieren!

    • Das ist schlichtweg unmöglich unter einer Regierung, die Merkels Agenda gemeinsam mit den sog. größten Oppositionsparteien CDU/CSU mit noch größerer Vehemenz umsetzen will.

  14. Tja Wehrpflicht.
    Bedenken Sie, was Sie den jungen Männern aufhalsen: Sie müssen ein System verteidigen, bei dem sie bis 70 arbeiten dürfen und dazu noch 70% Abgaben zahlen müssen bei einer weiterhin forcierten Zuwanderung von Subproletariat.
    Für wen lohnt sich denn dieses System noch mal ganz ketzerisch gefragt?

  15. Nachtrag : Der Westen allgemein und Deutschland speziell braucht wieder mehr Testosteron und Männlichkeit, nicht im Sone von Altmaier und Braun natuerlich, vor allem, aber nicht nur in der Politik. Ohne eine deutliche Zurueckdraengung des Feminismus, d. h. der weibliche Wahrnehmung der Realitaet und der Kategorien, in den aktuell „operiert“ wird, wird es nicht gehen. Die „Übertragung“ der Gefuehlswelt aus „Beziehungskisten“ in die (Welt) Politik, die Rettungs – und Verklaerungsphantasien, das gesamte Pippi – Langstrumpf – Verhalten mit dem Glauben, die ganze Welt wuerde natuerlich folgen, die Abkehr von Leistungs – und vor allem Ergebnisorientierung auch in der Politik muss beendet werden, besser heute als morgen. Es geht nicht um „Empathie“ fuer Alles und jeden, um Erklärungen und Taeter/Opferzuteilungen, um Zuschreibungen und Interpretationen nach persönlicher Sympathie, um paradiesische Pilcher – Träume, wenn man es mit Gestalten wie Xi, Putin, Erdogan usw. usw zu tun hat. Das gilt natuerlich nicht nur in der Außenpolitik. Den“ edlen Wilden“ gab und gibt es nicht, egal, wie er aussieht. Die Chance, dass es hier ein Revirement zum nüchternen Realismus gibt, ist allerdings sehr gering. Den „Rest“ wird es freuen.

  16. Zur Ihren aufgezählten Punkten:
    Bisher hat der Ukraine-Krieg bei kaum jemand etwas von seiner Agenda geändert. Robert will weiterhin seine Klimarettung durchziehen, Annalena ihre feministische Außenpolitik, Scholz ist sowieso alles egal und Lindner macht einfach, was gut ankommt. Und die CDU schließt sich der Ampel an – mit Bedenken. Bei KEINEM setzt irgendein Umdenken ein. Sollte sich Russland in Europa durchsetzen (was nicht passieren wird), wird man nach einer kleinen Schampause Russland und Putin eigentlich ganz gut find.
    Allerdings ist es viel wahrscheinlicher, dass China seinen Einfluss in Europa vergrößert.
    Die BRD und die EU wird weitermachen wie bisher.
    Die USA werden sich vor allem um sich selbst kümmern. Und da spielt die Ukraine gar keine Rolle. Der Konflikt China/Taiwan spielt dagegen sehr wohl eine Rolle.
    Die Hauptkunst und das Hauptproblem in Europa wird in Zukunft sein, wie man dialektisch das moralischen Schwachsinn Reden und das realistische opportunistische Handeln rhetorisch unter einen Hut bringt.

  17. Alles richtig, Herr Mai, endlich wieder zurückkehren in die Realität dieser Welt. Sind Sie sicher, dass dieses Zurückfinden in die Realität von der Crew der „Young Global Leader“ in unserer Regierung geleistet werden kann, oder darf? Das ist nämlich die andere Seite des Problems. Ist nicht bereits die Greenpeace Chefin ins deutsche Außenministerium eingezogen? Vielleicht sollten Sie Ihren Appell an Herrn Soros, Herrn Gates, Herrn Schwab, usw. richten. – Zum Thema „Lernfähiges System“, das sehe ich wie Sie. Planwirtschaft wird immer der Realität hinterher hinken. Planwirtschaft ist vom System her nicht innovativ. Wenn wir heute feststellen, dass Politiker in höchsten Ämtern in dubiose Finanzgeschäfte verwickelt sind, beweisen sie doch, dass sie an eine funktionierende Planwirtschaft selber nicht glauben. Es ist wie bei der Politikern, die das Bildungsniveau an den allgemeinbildenden Schulen senken und ihre eigenen Kinder auf Privatschulen schicken.

  18. Herr Mai, haben Sie sich bei all den Punkten, die „jetzt in Angriff“ genommen werden sollen auch die Demografie in Deutschland und der EU angeschaut? Da ist die Luft raus. Eine junge Generation, die all dies mit Energie und Gemeinsinn angehen könnte, fehlt schlechthin, dafür gibt es massenhaft verwöhnte Einzelkinder in eingebildeten existeniellen Krisen und integrationsunwillige MiHiGrus.
    Wer soll denn die neuen Kernkraftwerke planen, bauen, betreiben? Wer soll in der in „intelligenten Werkstatt“ arbeiten. Wer solll die zurückgeholten Industriearbeiten ausführen und zu welchen Hungerlöhnen – denen in China oder denen in Indonesien? Da wir kaum Rohstoffe selber haben, müssen wir die, um selber produzieren zu können gegen Produkte eintauschen – Deutschland als Werkbank der Welt mit Mindestlohn? Welche Kraft soll die Ideologen und Genderasten aus Politik und von den Schulen und Universitäten verbannen – und wohin mit denen? In den Untergrund (dort fühlen sich Ideologen besonders wohl) oder in die soziale Hängematte? Welche stabile Währung haben wir noch um Knowhow aus Asien einzukaufen? Welche Soldaten sollen Autokraten Einhalt gebieten? Wenn jeder Gefallene einen ausgelöschten Familienzweig bedeutet, wie soll die Gesellschaft dies aushalten? Wie soll ein Land, das noch nicht mal seine eigenen Grenzen schützen kann international irgendwelchen Aggressoren Einhalt gebieten?
    Lesen Sie doch nach bei Herrn Gunnar Heinsohn über die globale Verteilung der „Mathegenies“, dann erkennen Sie auf welchem Weg wir uns befinden. Russland kann wengistens noch Rohstoffe nach Asien liefern.

  19. “Der Westen muss zu sich selbst finden“.
    Dazu ist er schon lange nicht mehr in der Lage. Und nicht erst seit “ein paar Jahren“, nein seit Jahrzehnten. Auch fehlt die Erkenntnis, wo man sich befindet, in welchem Teil der Achse. … Am Anfang oder zum Ende.

    Weiter: “Weiter hilft nur, dass der Westen sich selbst befragt, denn seine große Stärke besteht darin, dass er ein lernfähiges System ist.“ Diese Aussage ist einfach lachhaft. Muss man jetzt Beispiele aus der jüngeren Geschichte anführen? Ich denke Nein. Jeder der interessiert ist, geschichtliches Bewusstsein hat und noch bei Verstand ist, wird in ein paar Minuten aus eigener Erinnerung und kurzer Recherche feststellen, absurder geht’s nicht mehr.

    Absolut wahr ist jedoch: “… zuerst hat man die Macht und dann hat die Macht einen“. Diese desaströse Entwicklung geschieht nicht nur im Großen, sondern auch runter bis in’s Klein-Klein.

    Wo ich allerdings fast uneingeschränkt als Bürger hinter stehe und unterschreiben würde, sind die Aufzählungen der Verbesserungen und “theoretischen“ Lösungsansätze. Aber ich befürchte das ist Wunschdenken. Nachdem seit min. über 30 Jahre Alles “mit Bravour in die Grütze gefahren wurde, ist ein “Heilprozess“ eine Generationsaufgabe. Ich werde das auf keinen Fall noch erleben. Zumal der Fall in den Abgrund noch lange nicht zu Ende ist. Der Aufschlag kommt erst noch. – Ich habe mich oben bewusst nur als Bürger definiert, ohne irgend welche Typisierung. Denn dass mittlerweile durchaus verschiedene “Bürgertypen“ in diesem Land herumlaufen, ist wohl den Meisten klar. Also einfach klassisch >Bürger<, ein Mitglied der Gesellschaft, so wir denn noch eine sein sollten.

  20. Alles richtig, aber ich fürchte nicht ausreichend. Es gilt, zwischen Folgen und Symptomen und deren Ursachen zu unterscheiden und um die Ursache des aktuellen Zustandes in allen Bereichen geht es. Wenn man z. B. in dem, was wir Politik nennen, nicht mehr politisch agiert, sondern persönlich/private Kategorien aus dem täglichen Miteinander, sprich Befindlichkeiten, in der Politik zum Maßstab macht, ist das Scheitern in der realen Welt klar. Die Frage ist, wie und warum kam es zu diesen ins ändern Phaenomene als Ergebnis eines Prozesses, der lange vor Merkel begann und von dieser lediglich genutzt wurde, unter dem Beifall der Mehrheit, und das bis heute. Der durchaus willentlich herbeigeführt Zustand dieser Gesellschaft und der Mehrheit ihrer Biedermann-Individuen im Einklang mit einem von dieser Gesellschaft erwartungsgemaess bejubelten Politsystems ist der Boden, der in inzwischen sämtlichen relevanten Feldern des öffentlichen Lebens zu den gleichen Ergebnisse geführt hat. Man kann sich die einzelnen Sektoren und das dort taetige Personal herausgreifen und wird immer gleich fündig. Die Systemaffinitaet von Merkel zu Russland und China würde hierzulande partiell begruesst, weil sie auf den entsprechenden Boden traf, der partiell nichts mit dem System zu tun hatte, aber das Erwuenschte versprach. Wie (und von wem) sollen die zutreffend angesprochenen Aenderungen in einer infantilisierten, realitaetsverdraengenden, auch verbloedeten, neurotischen Gesellschaft konkret umgesetzt werden? Wenn man heute an das „Bildungssystem“ herangeht, wird man sich unversehens einer ziemlich breiten Front gegenueber sehen, die keinerlei Interesse an einer nicht fuer alle positiven Reform hat. Man denke nur an das Anforderungs- und Bewertungssystem. Wenn Sie den lebensuntuechtigen, konkurrenzvermeidenden Bewerbern Ihre universitären und beruflichen Spielwiesen wegnehmen, in denen sie bei richtiger Gesinnung! nichts liefern muessen, wird die Reaktion der Schreihaelse und ihrer Erzeuger entsprechend sein. Ich empfehle dringend einen Einblick entweder qua Beruf oder qua Gasthoerer. Aber natuerlich ist der dafuer verantwortliche Zustand der mittleren Generation nicht besser, von den Wahlentscheidungeb der aelteren (Damen) ganz abgesehen. Das Problem sind die „demokratischen“ Akteure „unten“ wie „oben“, zueinander passend, wenn auch nicht immer aus denselben Motiven. Selbst Massnahmen wie z. B. die zur Kernkraft oder zur BW sind ja nicht nur oben unerwünscht, sondern auch mehrheitlich in der Gesellschaft. Sobald man hier und in anderen Bereichen konkret werden wuerde und (persoenliche) Leistung, Verantwortung und Pflichten auch nur erwähnen, was unvermeidlich ist, gibt es Aktivitäten, von denen man in Sachen Corona nur träumen kann. Die Sache ist durch. Jedes Gespräch zeigt die Sinnlosigkeit des Versuches, den Verstand, mitunter auch „nur“ das Interesse, zu aktivieren. Demokratie und das, was dazugehört, ist ganz sicher kein Meister aus Sch’land, jedenfalls in der nach 1945 erzeugten Verfassung.

  21. Gut gebrüllt. Dann ziehen wir uns doch gleich, wie weiland Münchhausen, am eigenen Schopf aus dem Sumpf? Nein, lieber Mai. Der Gaul ist tot. Und es sind viel zu Viele, die sich aus Leibeskräften daran festklammern weil sie wissen, dass sie es zu Fuß nicht einmal auf den Gehweg schaffen. Die Chose sinkt. Schon lange. Es mag ein Glücksfall sein für spätere Analysen, dass der Knall in der Ukraine noch rechtzeitig kam, um das Allerschlimmste abzuwenden.

  22. Sehr geehrter Herr Mai,

    Sie bündeln all das auf beispielhafte Weise, was vernünftige Menschen im einzelnen seit langem fordern.
    Das Stichwort heißt Rundumerneuerung oder – was auf das gleiche hinausläuft – Besinnung auf die alten Tugenden und Stärken.
    Dieses Deutschland war mal in manchem vorbildlich.
    Nur: Ohne einen kompletten Austausch des Führungspersonals auf allen Ebenen wird es nicht gehen.
    Und da ist bis jetzt nicht mal ansatzweise etwas in Sicht.
    Es wird sich, wie immer, am Ende die Machtfrage stellen.

  23. Und es bedarf einer „Re-Maskulinisierung“ der Universitäten, der politischen Redaktionen des ÖRR, und der Politik. Oder sagen wir doch gleich: der ganzen Gesellschaft. Die von Ihnen genannten 6 Problemfelder hätten wir dann entweder gar nicht oder in einem geringeren Umfang. Wir sollten wieder gescheite Autobahnbrücken bauen anstelle von „Missoirs“!

  24. Jeder realitätszugewandte Mensch wird Ihren Forderungen zustimmen, Herr Mai.
    Aber die Gründe für die von Ihnen angesprochenen Defizite sind gleichzeitig auch die Gründe für ihre Unkorrigierbarkeit.
    Nietzsches letzter Mensch korrigiert nicht, er kann es nicht und schlimmer: er will es gar nicht. Er vegetiert mit seinen kleinen Lüstchen vor sich hin und lässt sich nach Belieben lenken. Selbst seine Nächsten lässt er in den Kliniken alleine krepieren, ohne dass er aufbegehren würde. Dieses infame im Stich lassen seiner Nächsten kann er natürlich famos rationalisieren. Wie alles. Selbst das, was er morgens im Spiegel sieht.
    Die westliche Kultur ist am Ende ihres Entwicklungszyklus angekommen. Den für mich zentralen Grund für diese Entwicklung haben Sie nicht angesprochen: der Verlust einer Sinn stiftenden Identität. Allen hohlen Phrasen zum Trotz gibt es keine „westlichen Werte“, für die wir etwas machen würden, was unbequem wäre.
    Selbst unseren narzistischen Hypermoralismus leben wir ja auf den Schultern der jeweils anderen aus.

    „„Ehemals war alle Welt irre“ — sagen die Feinsten und blinzeln.“
    Sie irren in der zeitlichen Verortung.

  25. Man kann einen Bären bis aufs Blut reizen, indem man ihn in die Enge treibt, ihm auf die Pfoten schlägt, ihn mit Nadeln piesackt. Nur sollte man dann nicht erwarten, dass er ruhig bleibt. So ist es auch im Verhältnis des Westens zu Russland. Statt Russland nach 1990 einzubinden hat man ihm die NATO vor die Tür gestellt, man hat es NordStream 2 bauen lassen und nach der Fertigstellung (und vor dem Einmarsch der Russen) gesagt: Wir wollen das nicht. Wir sollen uns nun unabhängig machen von China und Russland? Tut mir leid, das erscheint mir sehr naiv. So, wie als man in der DDR den Mikrochip neu erfinden wollte, um unabhängig zu werden. Bei der Produktion von FFP2-Masken ist man diesbezüglich schon auf dem Boden der Realität gelandet. Ich kann sagen, was statt dessen geschehen wird: Man wird noch abhängiger von den USA werden, indem wir z. B. deren Fracking-Gas kaufen. Insofern kann man sagen: Putin hat den Verstand verloren und ist in die Falle der USA getappt, wie Europa auch. Beide, Russland wie die EU werden nun über Jahrzehnte geschwächt sein und die USA (und China) lachen sich kaputt.

  26. dass der Westen“:
    Man sollte vielleicht mal hinterfragen, ob irgendwelche Begriffe für die Zukunft noch gelten.
    „Der Westen“ ist im Grunde „Amerika und seine Verbündeten“. Die Bevölkerungsverteilung in den USA verschiebt sich. Die Interessensverteilung der USA auf die verschiedenen Weltregionen verschieben sich ebenfalls. Die USA werden sich also stärker von Europa abwenden.
    Europa wird weiterhin der USA hinterherdackeln. Weil es gar nicht anders kann.
    Aber von Europa aus zu überlegen, was „der Westen“ tun kann, ist so lächerlich.

  27. Erst dem russischen Bären ständig vor der Nase rumtanzen und sich dann aufregen wenn der das nicht mag und die Tatze hebt. Ist Putins Krieg, ja was auch sonst! Wo wir doch die Guten sind und dieser bösartige Bär das einfach nicht erkennen will. Auf ihn mit Gebrüll. Vor allem Letzteres klappt ja schon mal hervorragend.

  28. Ihr Forderungskatalog in Ehren, aber von den Roten und Grünen ist das nicht zu erwarten und was Putin anbelangt so ist das sicher sein Krieg, das hat nichts mit Weisheit zu tun die das feststellen, die anderen waren die Kriege von Bush sen., Bush jun., Clinton und Obama und da hat es man es vergemeinschaftet und heute ist es Putins Krieg, wie schon das doch klingt, als ob man selbst vom Nimbus des Friedens umgeben sei und dabei auf die eigenen Bürger einprügelt, wenn sich die anständig und gesittet auf der Straße zu Wort melden.

    Nun mag es ja jedem selbst benommen sein, Zustände zu beschreiben, aber man sollte immer noch die Kirche im Dorf lassen, wenn man die Sauereien dieser Welt betrachtet und die gehen nun mal von allen aus und hat in der Regel eine Ursache und problematisch wird es nur, wenn man überall auf der Welt herumballert und meint den Sheriff abgeben zu können und den Hilfssheriffs den Stern anheftet, mit der Maßgabe tot oder lebendig und wer so verfährt hat doch seine Rolle auch nicht richtig verstanden und deshalb lasse ich mich von niemand vereinnahmen, denken kann ich noch allein und wer rechtlos handelt, erntet rechtlose Reaktion, das ist nun mal so und wird sich auch niemals ändern.

    Wer dann noch das Vergnügen hatte, den beiden Atlantikern bei Maischberger zu folgen, der konnte doch von Amtswegen die Tatsachenverdrehungen selbst vernehmen und wie immer, wird es so hingedeichselt das es paßt, leider nehmen die anderen das für sich auch in Anspruch und nun sollen die Leute sehen wie sie damit klar kommen, da hilft nur noch mehr Propaganda um den geistigen Bewußtseinszustand drastisch einzuschränken, dann ist man auf der sicheren Seite und mehr braucht man auch nicht, wenn die Volksseele kocht und der Ruf erschallt kreuziget ihn, warum wissen sie dann leider auch nicht.

  29. Sehr Wahr Herr Mai. Ergänzend zu Ihrem 6 Punkte Plan sollte meines Erachtens nach das Verbot bzw. die Unterlassung von politischer Einflussnahme sogenannter NGOs, sowie die Einstufung der Antifa (und ihrer politischen Unterstützer) als Terrororganisation, hinzugefügt werden.

  30. Wenn sich die Regierung aus leicht einsehbaren Gründen dazu nicht in der Lage sieht, ist es die Aufgabe der Opposition, diese Alternative zu vertreten.

    Diese Alternative wäre weniger Staat, weil der Staat das Problem ist! Der Staat hat die Probleme, z.B. die Abhängigkeit vom Erdgas durch seine inventionistische Politik erst verursacht. Kein Problem in diesem Land, dass nicht durch die Poltik verursacht wurde – unter güter Mithilfe der CDU.

    Und von der CDU soll diese Alternative kommen? Für die alles „alternativlos“ ist?

  31. „Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut, hatte einst Lord Acton geschrieben.“ Das gilt nicht nur für Putin. Putin unterscheidet sich von Leuten wie Scholz, Macron, Trudeau, Biden nicht grundsätzlich sondern nur durch das jeweilige Umfeld. Es sind skrupellose Seelen mit Gier nach Macht, nach Geld, nach Aufmerksamkeit. Andere Menschen und ihre Probleme bedeuten ihnen so wenig wie rote Linien. Bloße Manövriermasse. Putin hat Scholz & Co. einen großen innenpolitischen Gefallen getan. Er lenkt die Aufmerksamkeit von den Brüdern und Schwestern im Geiste ab und ermöglicht ihnen, sich als Verteidiger der Freiheit zu inszenieren und Probleme auf Putin zu schieben wie bisher auf die Ungeimpften. Vermutlich wird auch wieder Solidarität eingefordert. Ihr verbales Getöse ist bloßer Theaterdonner. Dass in D bei den Krankenkassen die Hütte brennt, den Energieversorgern der Schweiß auf der Stirn steht, der Mittelstand systematisch ruiniert wird, der Immobilienmarkt ein Skandal ist, die Inflation steigt und die Lieferketten bedroht sind, das alles wird wieder ignoriert oder wir werden hören: Putin ist Schuld, haltet den Dieb!
    Allerdings wird es nicht viel länger dauern als die Zeit, die Putin benötigt, um sein Ziel zu erreichen. Falls er es überhaupt erreicht, denn innenpolitisch hat er sich offenbar verkalkuliert und wie es in der Ukraine weitergeht ist schwer zu sagen. Danach geht es in D weiter mit der blamablen Inkompetenz und der völligen Weltfremdheit einer sich selbst feiernden Elite. Sandburgen helfen aber nicht gegen die Flut und Illusionen nicht gegen die Realität. Bekannt ist der Witz, bei dem jemand vom Dach fällt und an jedem Geschoß, an dem er vorbeikommt, ruft: so weit, so gut. Hierzulande ist es anders, hier ruft man allen Bewohnern zu: Mir nach!

  32. Wir müssen darüber reden, was tatsächlich ist, und nicht wie dieser oder jener darüber spricht, wie es ist.“

    Tja, das Geschwätz ist aber der zentrale Punkt der Postmoderne, die de facto die Staatsideologie aller Länder „des Westens“ ist. Solange, wie „Wirklichkeit im Diskurs erschaffen wird“ (also durch Geschwätz beliebig „konstruiert“ und „dekonstruiert“ werden kann) und eine möglichst objektive Widerspiegelung der Realität gar nicht gewollt bzw. als nicht relevant oder gar nicht möglich eingestuft wird, kann grundsätzlich keine Besserung des dramatisch verwahrlosten Zustands erfolgen.
    Seitens der herrschenden und an ihrer Herrschaft partizipierenden geschwätzigen Klasse wird es freiwillig unter keinen Umständen irgendeine Veränderung geben, denn dann würde ihre pure intellektuelle Nacktheit im gleißenden Sonnenlicht unübersehbar – und das wäre zwangsläufig das Ende von Macht und Pfründen. Und solange es noch den geringsten, erbärmlichsten Trampelpfad in das Dickicht des Geschwätzes gibt, werden sie ihn einschlagen, bis die Realität so mächtig ist, dass der eingeschlagene Weg zurück schlägt – voll in die….
    Sicher werden dann nach anarchisch-präzivilisatorischer Manier Sündenböcke gesucht und (symbolisch) geschlachtet werden. Das hilft aber nichts, denn das ganze Ding ist systemisch. Es stammt mitten aus dem geistig verwahrlosten Wohlstandsbürgertum – also der Mitte der Gesellschaft, der wie der Hydra immer wieder neue schwätzende Köpfe entwachsen solange es existiert.

  33. Statt politischer Romantik anzuhängen, müssen die Debatten wieder auf dem Boden politischen Rationalismus erfolgen, muss sich vom Utopismus abgewandt und sich dem Realismus zugewandt werden.

    —————————-

    Sehr gute Analyse, sehr gutes Fazit, alles richtig.

    Jetzt brauchen wir nur noch politisches Personal, welches dazu in der Lage ist das umzusetzen, und zwar sofort.

    Die Scholz- Kapelle wird das wohl eher nicht können, Kevin Kühnert auch nicht.

    Wer also soll das tun?

  34. Nicht zu vergessen, alle zurückschicken, die über einen sicheren Drittstaat gekommen sind und voll alimentiert werden.Sowie auch „Armutsmigranten“ aus der EU. Alles in Einklang mit EU-Recht

  35. Punkt 1.bringt ein kommisches von alten Zeiten bekanntes Gefühl – als ich am Ende meines Studiengangs war habe ich in dem Raum unseren Lehrer ein Buchlein gesehen – es stand auf der Heizung. Ich habe gefragt was das ist. worauf einer der Lehrer hat mir das Buchlein in die Hand gedrückt und verpflichtet es zu lesen. Das war Juche – ein Produkt des Geistes von Kim Il-Sen. Der Rest ist nur eine Träumerei. Wobei ich durchaus denke dass die Medienwelt sich verändern wird, nun dass die Propagandamaschine wird nicht verschwinden. So wie es aussieht werden wir ehe in eine Diktatur leben, wenn wir Glück haben wird es uns wirtschaftlich gut gehen. Man sieht wie gut vernetzt die heutige Eliten sind und wie sie von nichts schrecken – in Kanada haben sie gerade den Notstand ausgerufen und beendet – die Leute sitzen in Knast, manche leben wohl nicht mehr, weil sie die Zerstörung ihrer Lebensgründlagen (ohne Gericht wohl bemerkt) nicht ertragen konnten. Teile der Notstandregelungen wurden in normale Gesetzgebung umgesetzt – das bedeutet die Proteste kann man jeder Zeit mit Gewalt und ohne Gerichte auflösen. Wir sind zwar noch nicht da aber der Weg ist denk ich mal klar. Zensur ist heutzutage eine Privatsache – das machen Google usw selber. Das zu verändern wird schwer besonders dass der Krieg in Ukraine (wie auch immer dazu gekommen ist, und was auch immer da passiert ist, ich erlaube mir ein Urteil wenn der Staub und Hysterie weg sind – also in 2-3 Jahren) die Zensur eher stärken. Für Zerschlagung der Propaganda Maschine braucht man mehr als nur Wünsche – da muss man wohl die Regierung stürzen und die Parteifunktionäre aus Bundes- und Landtage verjagen. Während die Medien dann die nächste Krise herbeizaubern. Was ich meine – es wird nicht passieren.
    Was passieren kann ist eine Wirtschaftskrise. Je nachdem das alles ablaufen wird mit dem Krieg und mit der Pandemie aber auch mit der Stimmung auf der Börse wird sie früher oder später zuschlagen. Ich meine die Sünde der Covid-Ära das sind doch wohl nicht Milliarden sondern Billionen die auf die Finanzmärkte gepumpt wurden.
    Die linken Aktivisten und die stille Mehrheit die das ganze untestüzt haben aus mir einen Zyniker gemacht. Ich glaube an nix mehr. Außer dass das Ende kommt. Das kommt nämlich immer.
    Dann machen die die übrig geblieben sind weiter. Das nämlich ist auch was immer nach den Krisen passierte. Irgendwann hat sich die Gesellschaft zusammengetan und den neuen Anfang geschafft.

  36. Ein ausgezeichneter Beitrag, Herr Mai, gratuliere! Ihr „Sechs-Punkte-Programm“ geht sehr gezielt auf die Schwachpunkte unserer Politik und Gesellschaft ein. Vielleicht sollte man es als Petition einbringen, ich meine, es würde auf eine breite Zustimmung treffen. Ich würde sofort unterschreiben.

  37. Weiter hilft nur dass der Westen einen russischen Präsidenten Putin, hinter dem das russische Volk steht (und wenn wir das in Frage stellen ist das eine Lüge), so abfällig, geradezu provozierend abfällig, in der Vergangenheit behandelt hat. Will man diplomatisch bleiben, was Verpflichtung geradezu ist, gehört es sich nicht – und da gabs ja noch die Möglichkeit einer Diplomatie – dass eine deutsche Aussenministerin in Moskau dermassen schnippisch und fast angewidert mit dem russischen Aussenminister öffentlich aufgetreten ist und zwar im belehrenden Ton – wie man zu einem „bösen kleinen Kind“ spricht.

  38. Zitat: „Es ist an der Regierung, sich der alten Ideologien und der Utopien zu entledigen, und sich in einer neuen Ernsthaftigkeit diesem 21. Jahrhundert zu stellen, in dem sich in den nächsten Jahren entscheiden wird, ob der Westen eine Renaissance erlebt oder autoritäre Mächte die Herrschaft übernehmen.“
    Ach du liebes Bißchen, Herr Mai, wen bzw. welche Regierung sprechen Sie denn da an? Jede der im Westen heute agierenden Regierungen sind aus dem selben Holze geschnitzt. Welche sollte denn zu der Einsicht gelangen, daß das was sie fabriziert, zum Untergang des jeweiligen Landes führen wird?
    Sie sind m. E. ein Träumer, der zwar die völlig richtigen und heilsamen Erkenntnisse und Vorschläge hat was zur Abwendung des drohenden Desasters zwingend nötig wäre, der aber ein weiterer einsamer Rufer in der Wüste der im Niedergang befindlichen westlichen Hemisphäre ist. Vergessen Sie’s – die Welt ordnet sich derzeit neu, und der sog. Westen spielt dabei nur noch eine Rolle – für die er noch nicht einmal etwas beizutragen hat – dort geht die Sonne unter, wenigstens für viele, sehr viele Jahrhunderte.

  39. LERNFÄHIG?

    Wie lernfähig (und nebenbei auch demokratisch) ist denn der linksverrutschte und zum linksgrünen Bullerbü verkommene Westen heute noch? Wobei Bullerbü ja nur die Fassade ist, hinter der sich eine Globalisierungshydra versteckt. Wenn der Westen mal aus seiner Dekadenzfalle heraus käme, dann täte er nicht nur sich selbst etwas Gutes, er würde vielleicht auch nicht an anderer Stelle Löcher aufreißen, die dann zu Konflikten und Brandherden führen.

    Wie lernfähig ist z.B. unsere von linksgrünen Einheitsmedien und linksgrünem Politkartell geprägte Gesellschaft? Ja, auch ich war mal überzeugter Anhänger des Westens, als wir in der Bundesrepublik noch Meinungsausgewogenheit und soziale Marktwirtschaft hatten, als die USA noch Mondlandung und muscle cars hatten statt heute gender und woke-Irrsinn.

    Dass ich das heute anders sehe liegt nicht nur daran, dass ich jetzt älter bin (wie es linke „Faktenchecker“ behaupten werden). Ich selbst habe mich nicht verändert, der Westen allerdings enorm – und eben nachweisbar nicht zu seinem Vorteil.

    Akzeptabel wird er für mich erst dann wieder, wenn er wertkonservativer und weniger verlogen wird, wenn er gesellschaftliche Fehlentwicklungen (woke, gender, etc.) eingesteht und konsequent begradigt, wenn er realistischen, maßhaltigen Wohlstand im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft sucht statt wohlstandskrankes Linksgrün-Bullerbü, wenn er demokratische Meinungsvielfalt und konservative Parteien wieder zulässt.

    Es gibt hier viel zu tun, aber nur ganz wenige sehen es und noch weniger packen es an.

  40. Das sind wunderbare Gedanken, und genauso würde es gehen. Aber 1) haben wir noch die kritische Masse an Wissenden und Kompetenten, um dieses Land wieder nach vorne zu bringen, oder sind schon zu viele außer Landes gegangen? und 2) was machen wir mit den anderen? Wie will man die Trägen, Inkompetenten, Kriminellen, die Lügner, Schleimer und Sesselwärmer zu einer produktiven Tätigkeit umerziehen? Also diejenigen, die jetzt Freude an der Macht ohne Verantwortung hatten? Wer sollte das durchsetzen? Da sehe ich das eigentliche Problem, und ohne einen drastischen Impuls von außen wird sich nichts tun. Ich denke, dass Putin in der Ukraine dafür noch nicht reicht.

  41. „seine große Stärke besteht darin, dass er ein lernfähiges System ist“ – nein, das war er vielleicht einmal – früher. Jetzt ist Deutschland in der Hand einer Politikergeneration von Studienabbrechern und Absolventen von geistes- kulturwissen- und theaterwissenschaftlichen Studiengängen ist. Es darf bezweifelt werden, dass diese Menschen von ihren ideologisch geprägten Mantren abrücken werden.

  42. Krieg ist immer ein Verbrechen, aber wer hat denn den russischen Bären in die Ecke gedrängt? Die Ukraine ist Russlands Rote Linie, das war klar, der Westen hat mit dem Feuer gespielt und sich verbrannt.
    Für Russland ist die Ukraine Kleinrussland, die Keimzelle der russischen Nation und nicht verhandelbar. Das kann man ablehnen, schließlich ist die Ukraine völkerrechtlich ein souveräner Staat und kann selber bestimmen, wem oder was sie sich anschließen will, aber so ist es eben, Putin hat nunmal diese Rote Linie, das war sicherlich auch den Geheimdiensten bekannt.
    Da kommt dann die Frage auf, ob es im westlichen Bündnis nicht Kräfte gibt, denen die eskalierende Lage sehr entgegen kommt.
    Die Verlierer sind wieder einmal die Europäer, Russen und natürlich die Ukrainer. Die Angelsachsen sind „Seeland“ und weit weg, während das „Herzland“ blutet.
    Deutschland soll kein russisches Gas kaufen, das gilt natürlich nicht für die USA selber, die kaufen munter weiter ihr Rohstoffe ein.
    Zeit, noch grundsätzlicher nachzudenken.

  43. „Der Feind ist die eigene Frage als Gestalt“ so das Orginalzitat von Carl Schmitt. Da Putin jetzt der Feind ist oder zum Feind erklärt wurde (ob auch Russland der Feind ist, „der Russe“, ist wieder eine andre Frage) ist er offensichtlich auch die „eigene“ Frage, wenn man überhaupt der Maxime von C.S, folgen will. Stellt sich die Frage, was ist die eigene Frage und wonach fragt man, wenn man fragt, offenbar nach der „Gestalt“, also dessen was man selber ist oder möglicherweise was man als Ungestalt besser nicht sein sollte.
    „Der Feind ist die eigne Frage als Gestalt“ ist allerdings auch anders deutbar, nämlich so , dass der Feind die „eigene Frage“ ist und man dieser „Gestalt“ lieber ausweichen will als sich ihr zu stellen. Möglichweise ist diese Frage auch gar nicht zu beantworten, weil die Konsequenzen so unangenehm sind und alles über den Haufen werfen, was man als richtig und angemessen gesehen hat.

  44. Die freiheitliche Demokratie wird gerade im „Westen“ geschliffen. Lernfähigkeit? Offenbar nicht die Bevölkerungen, da diese sich den sich etablierenden (oder bereits etablierten) totalitären Ideologein und Systemen zu großen Teilen freiwillig unterwerfen. An die Stelle der freiheitlichen Demokratie und Gesellschaftsordnung tritt „Democracy Incorporated“, wie Sheldon Wolin dies formulierte.

    Lernfähigkeit zeigen die „Eliten“, die auch diese Krise wieder nahezu perfekt nutzen werden, um die wirtschaftlichen und machtpolitischen Ziele zu erreichen. Die ganzen Krokodilstränen, die von sogenannten Politikern und Organisationen vergossen werden, kann man sich eigentlich schenken. Macht und finanzielle Aspekte sind immer der Antrieb für Kriege. Warum sollte dies hier anders sein. Und dies betrifft auch diese Aspekte für die westlichen Staaten und Nutznießer.

  45. Nicht ein einziger Ihrer Wünsche wird in Erfüllung gehen. Merkel hat ganze Arbeit geleistet. Deutschland ist geistig verarmt. Genesung ausgeschlossen.

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