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Appeasement pur

Warum feiert ein Staatsminister 40 Jahre Mullah-Terrorregime?

14.02.2019

| Lesedauer: 2 Minuten
Heiko Maas, dessen Netzwerkdurchsetzungsgesetz unvergessen ist, sagte erst kürzlich die Teilnahme an einer Sicherheitskonferenz in Warschau ab, aus Angst, dies könnte den Klerikalfaschisten in Teheran missfallen.

Vor 40 Jahren übernahmen Mullahs die Macht im Iran (siehe auch hier). Massenhinrichtungen, Folter und Terror waren die Folge, Beteiligung an den Kriegen in Syrien, im Irak, im Jemen, Unterstützung von Hamas, Hisbollah und anderen Terrornetzwerken im Ausland.

Anlass genug für Staatsminister im Außenamt Niels Annen (SPD), begleitet von seinem zuständigen Referatsleiter, die Machtübernahme in der iranischen Botschaft zu feiern und schweigend zuzuhören, als die „glorreiche Revolution“ angepriesen wurde. Auf Anfrage der „Bild“-Zeitung hieß es, dies sei geschehen, um „Dialogkanäle offen zu halten“. Angesichts der Milliardengeschäfte, die die Bundesrepublik mit dem Iran macht, sollten die eigentlich in ganz vernünftigem Zustand sein. Unvergessen, dass der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) am 20. Juli 2015, unmittelbar nach Abschluß des fatalen Atomabkommens, Iran besuchte, um Deals für die deutsche Industrie einzufädeln. Ausgerechnet am Jahrestag des gescheiterten Attentatsversuchs von Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler machte Gabriel dem von Vernichtsphantasien derilierenden Judenhassern in Teheran seine Aufwartung. Das nennt man diplomatisches Fingerspitzengefühl.

Die Erosion außenpolitisch verantwortlichen Handelns ist in vollem Gang. Der Botschafter Israels in Deutschland, Jeremy Issacharoff, hat erst jüngst das deutsche Abstimmungsverhalten in der UN kritisiert. „Ausgerechnet Deutschland verbündet sich regelmäßig mit den Feinden Israels. Im November unterstützte Deutschland 16 von 21 Resolutionen gegen Israel und enthielt sich vier Mal.“, wird der 64-jährige Diplomat zitiert.

Heiko Maas, dessen Verdienste um die Meinungsfreiheit (Netzwerkdurchsetzungsgesetz) unvergessen sind, sagte erst kürzlich die Teilnahme an einer Sicherheitskonferenz in Warschau ab, aus Angst, dies könnte den Klerikalfaschisten in Teheran missfallen.

Der frühere US-Präsident George W. Bush hat zum 60. Jahrestag des Bestehens Israels für seine in der Knesset gehaltene Rede stehende Ovationen erhalten, als er die Verwerflichkeit dieses servilen Verhaltens gegenüber Terror- und Gewaltherrschern präzise diagnostizierte:

„Einige treten dafür ein, daß wir mit den Terroristen und Radikalen verhandeln sollten, als ob ein geniales Argument sie davon überzeugen könnte, dass sie die ganze Zeit Unrecht hatten. Wir haben diesen törichten Irrglauben bereits früher gehört. Als die Panzer der Nazis 1939 nach Polen vorstießen, erklärte ein amerikanischer Senator: ‚Oh Gott, hätte ich nur mit Hitler sprechen können, all dies hätte vermieden werden können.’ Wir haben die Pflicht, dies als das zu bezeichnen, was es ist: der falsche Trost des Appeasements, der wiederholt von der Geschichte diskreditiert worden ist.“


Der Beitrag ist zuerst hier erschienen.

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28 Kommentare

  1. Als vor über 40 Jahren die Menschen in den iranischen Städten auf die Straße gingen, träumten sie von der „Herrschaft des Volkes“. Dieser Traum wurde ihnen von der Mullah-Kaste recht schnell zerstört, denn die iranischen Kleriker wollten selbst die Macht an sich reißen. Was folgte, war die Diktatur der Ayatollahs, die bis heute anhält und aus dem Iran ein Land der Repression und Willkür gemacht hat. Ohne Grund wähnen sich unsere politischen Dilletanten im AA in der Rolle des selbsterklärten „Vermittlers“. Das ist bequem, denn man sitzt am Tisch der internationalen Akteure, sonnt sich in einer vermeintlichen „Sonderrolle“, bewegt für die Menschen im betreffenden Land durch seine opportunistische Kriechermentalität aber rein gar nichts. Und wer, wie ein Heiko Maas oder ein Niels Annen, sich schon immer gern in der Sonne des palästinensischen Fan-Clubs gesonnt haben, kann nebenbei auch ganz unverholen den ganz persönlichen Antisemitismus ausleben. Und da fühlt sich der „ewige Antisemit“ auch recht schnell in der Gesellschaft anderer Linker wieder und ist von Corbyns Labour Party gar nicht so weit entfernt.

  2. In diesem Zusammenhang sollte die skandalöse Rolle eines Siggi-Pack nicht vergessen werden.
    Er hat es fertig gebracht, einem der übelsten Blutrichter dieses „Gottesstaates“, der unzählige Todesurteile zu verantworten hat, zu einer medizinischen Behandlung in Hannover zu verhelfen.
    Kurz bevor die Staatsanwaltschaft einschreiten musste, es lagen mehrere Anzeigen gegen diese Person vor, war es wieder Siggi-Pack, der für seinen unrühmlichen Kumpan die schnelle Ausreise organisiert hat.
    So hilft man sich eben unter Gleichgesinnten.

  3. Etwas einseitig das Ganze. Weder wird erwähnt, dass die Bevölkerung froh war das Schah Regime los zu sein. Noch werden die Konflikte mit den Sunniten um die Vorherrschaft erwähnt. Und das Bomben der Israelis im Nachbarland oder der Einmarsch der Türken dort ist auch nicht von Interesse. Es geht beim Iran auch um die große Lage wo der Westen die Saudis unterstützt. Die kämpfen in Syrien mit dem Iran um die Vorherschaft. Iran hat sich an die Atomabkommen gehalten.

    • «Iran hat sich an die Atomabkommen gehalten» – Geheimdienste betrachten es anders. Ausserdem waren keine echte Kontrolle (Abama dank) im Vertrag vorgesehen.

      Zuerst war iranische aggressive Politik und erst dann Westen begonnen Saudi ernst unterstützen. Die komische Araber haben Angst von so netten Mullas.

  4. Wir haben doch gewußt, dass die GroKo Deutschlands Tod werden würde.
    „Ab morgen gibts auf die Fresse“, „Unter Merkel wird es keine weitere GroKo geben“ usw. usw.
    Wer heute nun immer noch diese Lügner und Betrüger wählt, macht sich mitschuldig.

  5. Der arme Herr Maas ist ja viel zu spät dran. Es war meine gesamte Generation, die den Mullahs zujubelte. 1979 war ich frisch an der Uni und hatte von Politik keine Ahnung aber einen langen Weg zur Uni. 15 Minuten rennen zum Bahnhof, 30 Minuten fahren nach Saarbrücken, 10 Minuten bis zum Bus, 20 Minuten bis zum Campus und Laufschritt 10 Minuten bis zur Informatik. Und dann standen plötzlich haschvernebelten Studies vor mir und lallten: Heute keine Vorlesung, wir kämpfen gegen den Shah.
    Ich hatte kein Verständnis und ging zur Vorlesung. 6 Studenten waren wir insgesamt und der Prof sagte: Also wollen Sie echt, dass ich eine Vorlesung halte und wir sagten Ja. Ich kannte die anderen fünf noch nicht aber einen davon hab ich geheiratet.

    • So war es damals, bis auf die Jahreszahl. Sie haben sich sicher verschrieben? Denn die Proteste gegen den Schah von Persien begannen mehr als 10 Jahre vor 1979. Im Bonner Hofgarten (1967) war ich nämlich auf der Gegenseite ( Gesetzeshüter) dabei.

  6. Da sind eben die Momente, wo die Masken der Jahrestage-Phrasendrescher für die Toten Juden, herunterfallen.

  7. Die SPD hat in der Außenpolitik nichts zu suchen. Schröder, Steinbrück, Schulz, Gabriel, Maas, alles nur Elefanten im Porzellanladen.

    • Hm, wo sind die überhaupt zu gebrauchen? Jetzt auch noch Finanzministerium, das kann nichts werden, Siggi wiederbeleben, oh nein danke. Gott sei Dank ist der Weg herunter zu 4,9 % nicht mehr allzu weit.

  8. „Warum feiert ein Staatsminister 40 Jahre Mullah-Terrorregime?“

    Weil dieser staatsminister die antisemitische politik unserer bundesregierung und zugehöriger parteien lebt?

    • Es winken Geschäfte, deshalb will man sich nicht unbeliebt machen.
      Rückgrat?

  9. George W. scheint mir kein glückliches Beispiel für ‚ Ethik in der Geopolitik ‚ zu sein. Wenn immer eine ganze Batterie von Fettnäpfchen herumsteht, dann tapst natürlich öfter einmal einer hinein – Gabriel war damals auch dicker. Annen beim Botschaftsempfang musste wahrscheinlich sein – die iranische Hymne hat er ja nicht mitgesungen. Ich hoffe immer noch, dass die Europäer dem Atomvertrag treu bleiben. Wir können die Macht der Ayatollahs nicht ändern. Die vage Hoffnung auf Wandel durch Handel erscheint aber vernünftiger als die Trump-Methode. Das mit Israel ist ein anderes Thema : wenn Deutschland 16 von 21 Resolutionen gegen Israel unterstützt und sich 4x enthält, dann ist das wahrscheinlich regierungsamtlicher Antisemitismus. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung müsste eigentlich Alarm schlagen – oder mindestens zurücktreten. Wenn das mit der ‚ Staatsräson ‚ nur Geschwätz war, dann hilft auch kein Holocaust-Denkmal. Dann ist es möglicherweise auch egal wenn Höcke und seine völkisch-nationalistischen Wirrköpfe das Denkmal beschimpfen. Wirrköpfe der ganz besonderen Art scheint es ja an mehreren Stellen zu geben.

    • ‚Wir können die Macht Hitlers nicht ändern. Die vage Hoffnung auf Wandel durch Handel erscheint aber vernünftiger …‘

      Sie hätten früher bestimmt auch für eine kuschelpolitik mit dem dritten reich votiert…

      #facepalm

    • Ich habe mir mal die Mühe gemacht und das Pamphlet in Ihrem Link gelesen. Sie glauben den Unsinn, der dort steht? Dann kann man Sie leider nur bemitleiden, denn ich habe schon lange nicht mehr solch einen Unsinn gelesen.

  10. Es ist ja nicht nur die ein ungeheures Vermögen der Deutschen für eine großkotzige Migranten-Dauerparty mitverprassende SPD, von der sich frühere Wähler abwenden. Es ist auch eine mit einschlägigen Antisemiten und Terroristen nun schon seit Jahrzehnten immer noch gerne zu Tisch sitzende SPD, von der sich viele Wähler abgestoßen fühlen. Wer Ehrbarkeit auch für eine politische Größe hält, kann um die SPD, einen inzwischen völlig degenerierten Wertehaufen des Menschenverrats, nur einen weiten Bogen schlagen.

  11. Man kann den links/ grünen unter Merkel nicht vorwerfen, dass sie inkonsistent oder im
    Marketing völlig ungeschickt wären, zumindest reicht es für die Masse hierzulande. Während die linke Mischpoke aus Gründen der Ablenkung lauthals den Antisemitismus -( nur )von Rechts ! natürlich -anprangert, betreibt sie auf allen Ebenen und an allen Fronten relativ unverhohlen Politik gegen Israel und unterwirft sich den (radikalen) Muslimen in einer Weise, für die nur noch zensurgefährdete Begriffe zuträfen. Das passt in das bekannte Gesamtbild, zur ideologischen Nähe der Universalismen Sozialismus und Islam, zum permanenten antikapitalistisch begründeten Antisemitismus der Linken, zur feigen Anbiederung an die, die einem richtig „ wehtun können“, und das ohne Rücksicht auf Verluste, und zur Solidarität mit den armen „Opfern“ der kapitalistischen Israelis. Da springen die sattsam bekannten Reflexe an. Und so ganz nebenbei betreiben die antikapitalistischen links/grün/ schwarzen die Geschäfte der Multis, Facebook und co. eingeschlossen, die aktuellen Bündnisgenossen. Ein Hoch auf Eurabia.

  12. Warum die das feiern? Weil zusammenwächst, was zusammengehört. Wie schon in den 30er Jahren, da war die Freundschaft zwischen der deutschen Regierung und islamischen Herrschern genauso groß wie heute.

  13. Was für eine Formulierung „die Dialogkanäle offenhalten“ ! Nein, hier liegt ein bewusster Schulterschluss mit einer religiösen Tyrannei vor. Genauer: mit der politisch akzeptablen religiösen Tyrannei. Ein weiterer Baustein zur Beurteilung des moralischen und intellektuellen Zustandes der SPD. Zu dieser Partei habe ich die Dialogkanäle geschlossen. Einfach nur noch widerwärtig.

  14. Das ist halt der Grüne Sozialismus…der in und mit Deutschland sein Unwesen treibt.
    Es ist dieser Sozialismus in all seinen Erscheinungen..(National, DDR, Grün), der uns Deutsche wie eine Seuche anheftet und alles zerstört was man in der „befreiten Zeit des Sozialismus“ sich aufgebaut hat.

  15. Anstatt sich verblendeten Fanatikern aus dem Iran an den Hals zu werfen, sollten Leute wie Niels Annen sich vor das Restaurant von Herrn Feinberg in Berlin stellen und für seine Sicherheit sorgen.

    • Wobei er eher bei denen in Amt und Würden? ist, die bei der UN gegen Israel stimmen. Und das beständig.

  16. Wer kein Rückgrat hat, muss es auch nicht verbiegen…

  17. Ist der Ruf erst ruiniert, regiert sichs völlig ungeniert…

    Welche Scheinheiligkeit kann man in Bezug auf Nah- und Mittelost den SPD- „Außenpolitikern“ wie Gabriel, Maas, Annen & Co. bescheinigen und nachweisen!

    Und was sagt eigentlich die Dame dazu, die angeblich die Richtlinien der Politik bestimmt? (Wahrscheinlich wie immer: dröhnendes Schweigen.)

    Und wie laut wäre der Aufschrei der Genossen, wenn ein CSU-Minister mit Netanjahu und/oder Trump kuscheln würde…

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