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Schleswig-Holstein

Wahlsonntag: Medien wieder pro Merkel?

04.05.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Warum signalisieren SPD-freundliche Medien vor dem Endspurt, dass Schulz es doch nicht packt, nachdem sie seit dessen Nominierung voll ins andere Horn geblasen haben? Um an den kommenden Wahlsonntagen nicht bei denen zu sein, die falsch lagen?

Sonntag wird in Frankreich zwischen Le Pen und Macron entschieden. Wie das ausgeht, steht nicht fest, wenn Sonntag abends in Schleswig-Holstein wohl klar sein wird, welche Vorlage die Wähler dort für eine Woche später in Nordrhein-Westfalen liefern. Das Ergebnis im bevölkerungsreichsten Bundesland wirkt dann erfahrungsgemäß wie eine kleine Bundestagswahl.

Was die politischen Wasserstandmeldungen für die Bundesebene von Forsa und INSA sagen, liegt unwesentlich auseinander:

Der STERN intoniert seine politische Botschaft so: „Die SPD büßt im Vergleich zur Vorwoche zwei Punkte ein und fällt wieder unter die 30-Prozent-Marke“. Der Tagesspiegel schreibt: „Rund drei Monate nach Sigmar Gabriels Verzicht machte sich der Merkel-Herausforderer rar auf der bundespolitischen Bühne. Wer immer auf Magie gehofft hatte, muss feststellen, dass Schulz doch nicht über Wasser gehen kann: In den Umfragen fallen er und seine Partei zurück, die Union zieht vorbei. Wo bleibt da der kämpferische Auftritt des Kandidaten? Wo das Feuerwerk an Ideen, an dem sich die Gegner abarbeiten müssen?“

Beide Blätter gelten weder als Anhänger der CDU noch von Merkel persönlich. Warum signalisieren sie kurz vor dem Endspurt, dass Schulz es doch nicht packt, nachdem sie seit dessen Nominierung voll ins Schulz’sche Siegeshorn geblasen haben? Um an den kommenden Wahlsonntagen nicht bei denen zu sein, die falsch lagen?

Einen Anhaltspunkt für die vergleichsweise positiven Ziffern der FDP und damit gleichzeitig die veränderte Aufmerksamkeit, welche die Meinungsführer-Medien dieser Partei nach langer Zeit wieder widmen, liefert der Media Tenor: In beiden Bundesländern kriegen die FDP-Leute gute persönliche Bewertungen, Kubicki , der mit einem Regierungswechsel in Kiel rechnet, bessere als Ministerpräsident Albig und Lindner bessere als CDU-Laschet:

Sind die Meinungsführer-Medien nach dem Umschalten von pro Merkel auf pro Schulz wieder zur Kanzlerin zurückgekehrt – und deshalb auch wieder freundlich zur FDP? Politische Gründe in der Sache habe ich keine ausgemacht. Sie? Sonntag wissen wir mehr.

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51 Kommentare

  1. Des Pudels Kern: Die beste Theorie nützt nix, wenn die Praxis anders ist, weshalb Lindners Beitrag zwar auf das Gutherz der Deutschen abzielt, aber in Wahrheit den tatsächlichen Verhältnissen im Land um mind. 10 Jahre hinterherhinkt.

  2. Ich empfehle, sich das folgende Interview eines Top Bankers zum Thema Massen, Medien, Eliten, Manipulation usw. im Netz einmal in Gänze durchzulesen (gibts auch als Video glaub ich):

    „You have to manipulate lots of things because nothing can be seen as it is. Everything has to appear to be something different. You see the people as a flock of sheep. You put a couple Border Collies and drive them in a direction. And to be honest with you, I still see that happening around me. People are still, through the systems and methods that we ourselves used to use, being treated in that same way. And it still works. People still don’t understand how it really works and are still on the level of “as long as I have my beer” and whatever, completely self absorbed, also a survival mechanism. I mean it is the program after all, but you still see how stupidly easy it is to put people in a certain direction. When you are the one pulling the strings, that is.

    Interviewer: Mass psychology.

    Bernard: Yes. Much later in all those studies and discoveries I found a document, which they are claiming is bullshit of course, (…) And nowadays I recommend everyone to read the whole of that incredibly boring document. Just work through it, read it through.“

    („Dutch Banker Blows Whistle“)
    Siehe auch Des Griffin, ‚Wer regiert die Welt‘, pdf im Netz.

  3. Die Wahlprognosen und die flankierende Medienberichterstattung dienen nicht nur der Manipulation des Wahlverhaltens. Bei den Ungeheuerlichkeiten, die dem Bürger heute täglich durch Politiker und Medien mit einem höhnischen Selbstverständnis präsentiert werden und die jegliches Demokratieverständniss konterkariert, muss man sich die Frage stellen, ob bei den Verantwortlichen nicht auch der Grundpfeiler einer Demokratie, nämlich die freie unmanipulierte Wahl zur Disposition steht. Wenn die Wahlprognosen im Vorfeld der Wahl der Manipulation dienen, dienen sie wohlmöglich nach der Wahl auch der Legitimation des Ergebnisses. Wenn das Wahlergebnisse ungefähr dem entspricht, was vorher prognostiziert wurde, ist der Vorwurf der Wahlfälschung leicht vom Tisch zu wischen. Es würde mich daher nicht wundern, wenn die Prognosen für eine bestimmte unliebsame Partei bis zum September auf „um die 5%“ sinken, um dann das Scheitern an der 5%-Hürde als vorhersehbar aussehen zu lassen.
    Natürlich ist auch bei uns Wahlfälschung strafbar (Par. 107a StGB). Theoretisch kann man dafür bis zu 5 Jahren Haft bekommen. Nur gibt es bei uns scheinbar immer nur „Wahlpannen“ und davon steht halt nix im Gesetz.
    Schönes Beispiel ist die Bürgerschaftswahl in Bremen 2015. Siehe hierzu auch folgenden Link.
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bremen-ergebnis-der-buergerschaftswahlen-muss-korrigiert-werden-a-1069034.html
    Der damals verantwortliche Landeswahlleiter ist weiterhin, auch für die Bundestagswahl 2017, Wahlleiter in Bremen. Es gibt also keine Konsequenzen. Warum also, sollten die Verantwortlichen dieses scheinbar vollkommen risikolose Werkzeug zur Durchsetzung ihrer Interessen nicht nutzen?
    Ich möchte hoffen, daß wir in unserem Land noch nicht so weit sind, aber die täglichen Realitäten lasen meine Hoffnung schwinden.

    • ne, sabbeln ist was anderes (s. Sabbels‘ World)

  4. Das ist so bei den Puppenspielern im Kasperltheater: mal zeigen sie den Kasper, mal das Krokodil. Mit fünf Jahren ist man noch überrascht.

    Hauptsache: es schauen ALLE aufs KASPERTHEATER.
    Statt selbst aktiv zu sein und mit den Puppen zu spielen.

    GEZ noch?

  5. Den MSM ist es auch Wurst, ob die GROKO mit Merkel oder Schulz an der Spitze weitergeführt wird. Entscheidend ist für die, es bleibt alles so wie bisher, d.h. die Migration geht so weiter – gebremst nur – wichtig – vor der BTW. Der größtenteils wenig politisch interessierte Wähler mit noch vollem Bauch wird nicht für Veränderungen kämpfen, nicht mal zum Protest auf die Straße gehen und so bleibt alles beim alten. Damit wir die Merkel endlich loswerden, muss notfalls der Schulz den Kanzler machen. Möglicherweise wird’s da noch schlimmer, aber wir bekommen sonst die Merkel nicht los. Zu Kohls Zeiten – des Allzeitkanzlers – wurde schon mal andiskutiert die Kanzlerzeit auf zwei Wahlperioden zu begrenzen – ohne Konsequenz. Ich wähle zwar AfD, aber noch genügend andere werden eine links dominierte Regierung anstreben. Dann muss es eben so sein. Ein User schrieb auf einem anderen (?) Portal: „Ich mache bald wieder nach Australien. Vorher werde ich Euch noch eins reinwürgen: Ich wähle für Euch Merkel ! Hahaha !“ ….Wir müssen offenbar noch tiefer in der Sch….. stecken, bis eine Mehrheit das erkennt und auch handelt !!!

  6. So auch ich.
    Der AFD fehlt die eine, alles überstrahlende Persönlichkeit.
    Politisch wirklich gute Leute sind ja da. Aber die machen keine Stimmung.

    Allein, es fehlt der richtige DJ, damit der Tanz beginnen kann.

  7. Kann das in Deutschland nicht eine Angstwahl sein?
    Da schwingt die Hoffnung auf ein bisschen Stabilität mit.

  8. Dieser vermeintliche Lagerschwenk der Medien kommt genau so bei Chulz an; das ist eine Art Kommunikation, die die Medien mit ihrem Liebling pflegen: „Du musst was tun, sonst koennen wir Dich nicht mehr pushen!“ Wenn ich recht habe, dann kommt erscheint er alsbald wieder auf Buehne: „Tri tra trallalla…“

  9. Wenn wir ein wenig über den Tellerrand von Merkelland schauen, dann sehen wir einen deutlichen, globalen Trend: Das Verschwinden der Sozialdemokratie. Das Erscheinen des Tünnes aus Würselen hat zwar eine kurzfristige aber starke Production von Glückshormonen bei ein paar Vollidioten ausgelöst, mittlerweile will kaum noch einer vom Tagegeldbademeister reden.

    • Es juckt mich zwar, Ihnen zuzustimmen, aber bei 100% Schulzomania von „ein paar Idioten“ zu sprechen, ist doch wohl arg geschönt.

      Mein Vater hat sein Leben lang SPD gewählt.
      Heute wüßte ich noch nicht einmal, ob ihm das Programm der AFD noch zu weit links wäre.
      Auf Typen wie Schulz hatte der aber schon immer einen Hass.

  10. Zitat: „Sind die Meinungsführer-Medien nach dem Umschalten von pro Merkel auf pro Schulz wieder zur Kanzlerin zurückgekehrt – und deshalb auch wieder freundlich zur FDP?“

    Der Grund dürfte auch etwas mit der alten Weisheit – der Feind meines Feindes ist mein Freund – zu tun haben.
    Denn indem man die FDP vor der Wahl wieder hochjubelt, schadet man direkt der AfD.
    Etliche bürgerliche Wähler (so auch meine Eltern) haben leider immer noch Bedenken, eine wirkliche Alternative zu wählen, und da kommt so eine Alternative-light gerade recht.
    Von konservativen Stimmen haben die selbsternannten Liberalen immer schon profitiert (um nicht zu sagen „gelebt“), sei es durch gezielte Leihstimmen oder eben enttäuschte Wähler.
    Nur, ändern wird die FDP nichts. Da muß man sich nur einmal Lindners O-Ton beim Cicero durchlesen…

    http://cicero.de/salon/leitkultur-debatte-integration-ist-mehr-als-das-erlernen-der-deutschen-sprache

    Lindner: „Ich halte nichts von konservativen Träumereien von einer angeblichen Leitkultur… All das ergibt sich aus dem Grundgesetz…. Mehr und eine bessere
    „Willkommenskultur“ braucht niemand.“

    Fazit: Gesetzestexte reichen der FDP als Leitkulturplacebo.
    Das heißt im Klartext, sie will überhaupt keine Leitkultur.

    • Wo Lindner allerdings recht hat, hat er dort recht mit seiner „Alternative light“:

      „Was ist es also, das uns verbindet? Die gelebte Liberalität macht unser Land aus. Würde und freie Entfaltung des Einzelnen sind geschützt, die Freiheit und Unabhängigkeit der Presse, das freie Wort und das Recht auf eine eigene Meinung, die Geschlechter haben die gleichen Rechte, homosexuelle Paare können zusammenleben und ihre Liebe öffentlich zeigen.

      […] Deutschland ist kein christlicher Klub.“
      Genau das ist ein wesentlicher und vor allem übergreifender, verbindender Teil unserer Kultur und uns wäre schon viel geholfen, würden wir uns daran halten.

  11. Tja die Medien haben alt alles, geschmeidig, anpassungsfähig, lustig, langweilig, stinklangweilig, biegsam sind sie all dies, was sie nicht haben ist: eine eigene Meinung. Das benötigt man 2017 nicht mehr, wozu auch Pluralismus, eigene Meinung, Demokratieverständnis, echtes wohlgemerkt u. Offenheit, war gestern, als Medien noch ernsthaft als Medien bezeichnet werden konnten. Was Obige darstellenn sind lediglich Verkündungsmaschinen für die große weiße Frau aus Meck-Pomm….

  12. Das dahinte liegende Schema scheint mir sehr einfach zu sein: Zuerst mussten die Medien Schulz hoch schreiben, damit es für die CDU überhaupt eine Chance für eine Groko mit der SPD gibt. (Das ist das positive Medienwunder Schulz)
    Dann mussten sie die Grünen runterschreiben, um RRG unmöglich zu machen. Was nicht schwer fällt, da die Grünen genug Vorlagen dazu liefern. (Oder glaubt jemand, dass eine Partei sich ansonsten in 12 Monaten ihre Prozente halbieren kann? )
    Jetzt müssen sie Merkel wieder aufbauen, damit die Groko unter Führung der CDU zustande kommen kann. Und so wird es kommen.
    Deutschland soll, nach den Kreisen, die bestimmen was in den Medien steht, weiterhin mit Merkel (und dem Eurokraten Schulz) dafür sorgen können, dass der Plan eines links-liberalen GrossEuropa aufgeht.
    Dabei gilt wie immer: Zuerst steht es in den Medien. Dann wird es durch die Demoskopen bestätigt. Und dann wählt das Volk das, was in den Medien steht und von den Demoskopen bestätigt wurde. Gelenkte Demokratie in Perfektion. Und alle tun so, als wüssten sie nicht, was gespielt wird…

    • Nein, es gibt tatsächlich jede Menge Leute, die das glauben, was ihnen hier vorgespielt wird.
      Kaum zu glauben, wie oft ich die aktuellen GMX-Schlagzeilen zu hören bekomme, wenn über die AFD diskutiert wird.
      Da ist man dann sogar gegen Volksabstimmungen.
      Denn auch die sind schädlich…..steht bei GMX.

      In der Tagesschau und dem Spiegel steht inhaltlich das selbe.
      Nur mit leicht verbesserter Grammatik und Stilbildung, die aber in den letzten Jahren auch im freien Fall sind.

      • Die Leute haben es schwer die Wahrheit zu erkennen. Das schafft man nur, mit Intelligenz UND Ausdauer UND mit politischem Interesse. Ein Normalbürger hat keine Chance, die Manipulationen in einer Massendemokratie zu erkennen. Dazu sind sie zu subtil. Zum Beispiel, muss man sehen, dass auch alternative Medien oft nur ein Ventil für den Unmut der Leute mit den herrschenden Verhältnissen schaffen. Sie tragen damit zur Stabilisierung des Systems bei und sind sogar erwünscht, weil die Mächtigen genau wissen, dass solche Ventile den Druck aus dem Kessel nehmen.

      • Die Masse der, oft sublimal oder sonst fast unterschwellig im Informations-Rauschen gesendeten und empfangenen Impulse machts. Der stete mediale Tropfen formt den Mainstream-Wähler, deshalb ist ja der Durchgriff der Agenturen auf alle Kommuniktaionsformate so wichtig.

        „Der Newsroom ist insgesamt Teil der Kundenagentur dpa, die sich als Zentralredaktion der deutschen Medien versteht. Wir versorgen sie zielgenau mit den Inhalten, die sie für ihre eigenen Kunden brauchen, nutzbar für Zeitung und Internet, Radio und Fernsehen, e-Paper und Handy“
        („dpa: Deutsche Propaganda Agentur?“) (mm news)

      • Ja, es ist sublime Propaganda vom Feinsten. Das Verrückte ist, dass wenn man Leute, egal welcher Herkunft und welchen Standes, darauf anspricht, diese nichts davon wissen wollen. Wie sagte Heinrich Heine so schön: „Die Deutschen haben die Bibel durch die Zeitung ersetzt. Sie glauben, was drin steht.“ Im Fassadenkratzer sind noch ein paar schöne Zitate von Heine, die zeigen, dass es nie anders war in Deutschland.

      • Ich darf mir, wie wohl alle hier, dann immer wieder solche Perlen um die Ohren hauen lassen:

        „Ich kann nicht sagen, dass ich Angela gerne mag oder nicht. Vielmehr würde ich sagen, wer ist besser? Sind nicht alle Politiker irgendwo gleich – gleich schlecht, gleich gut, wie auch immer? Ich interessiere mich nicht für Politik, halte mich aus solchen Diskussionen immer heraus, genauso wie aus religiösen Dingen. Das sind heikle Themen, die man mit Vorsicht genießen sollte.“

        Vergleiche -> Woody Allen, ‚Zelig‘:
        „Leonard Zelig besitzt eine besondere Eigenschaft: Durch seine Unsicherheit gegenüber anderen Leuten passt er sich mental und physisch an die jeweilige Umgebung an. In der Nähe von Gangstern wird er z. B. selbst zum Gangster. Er wird durch diese Eigenschaft als menschliches Chamäleon weltbekannt.“

        https://uploads.disquscdn.com/images/b181f75765e9b9d5442bbf1a0161cff97dd7f2bed2d773a2f0ce8a60dd398d14.jpg

      • Schön ist auch die Passage aus Douglas Adams Sci-Fi-Roman „Macht´s gut und danke für den Fisch“ (Per Anhalter durch die Galaxis, Band 4):
        »Er kommt aus einer sehr alten Demokratie, weißt du . . .«
        »Du meinst, er kommt von einem Eidechsenplaneten?«
        »Nein«, sagte Ford, »so simpel ist es nicht. Nicht ganz so unkompliziert. Auf seinem Planeten sind die Leute Leute. Die Anführer sind Eidechsen. Die Leute hassen die Eidechsen, und die Eidechsen regieren die Leute.«
        »Merkwürdig«, sagte Arthur. »Ich meine, du sagtest, es wäre eine Demokratie.«
        »Sagte ich«, sagte Ford, »ist es auch.«
        »Und warum«, sagte Arthur, der hoffte, er höre sich nicht lächerlich begriffsstutzig an, »schaffen sich die Leute dann die Eidechsen nicht vom Halse?«
        »Das kommt ihnen ehrlich gesagt nicht in den Sinn«, sagte Ford. »Sie haben alle das Wahlrecht, und so nehmen sie schlichtweg an, daß die Regierung, die sie gewählt haben, mehr oder weniger der Regierung nahekommt, die sie sich wünschen.«
        »Du meinst, sie wählen tatsächlich die Eidechsen?«
        »Aber ja«, sagte Ford achselzuckend, »natürlich«
        »Aber«, sagte Arthur und stürzte von neuem auf die Kernfrage los, »warum?«
        »Weil, wenn sie keine Eidechse wählen würden«, sagte Ford, »käme vielleicht die falsche Eidechse ans Ruder.« 🙂

      • Hahaha! Suuuper, Herr Zorn! :-))
        Danke für den Lacher!
        Beste Grüße,
        Hase

      • Das sagen Sie aber was! Für mich ist das, was bei GMX abgesondert wird unterste Schublade, Sch….journalismus vom Übelsten!

    • Absolut zutreffende Analyse der Mechanismen und der medialen Intentionen, ich unterschreibe jedes Wort Ihres Kommentars!

      • Das Verrückte ist: Wenn man das Schema aufdeckt, und das ist in zehn Sätzen möglich, sagen die meisten Leute: Nö. Das kann doch nicht sein, dass die uns sooo verarsch… Das glaube ich nicht. P.S. Korrekterweise müsste es heissen: Die meisten Leute in Deutschland. Weil dieses Land immer noch obrigkeitshörig ist wie vor einhundert Jahren.

      • Ihre Erfahrung teile ich leider. Zudem höre ich sehr häufig die Erwiderung: „NEIN! So einfach KANN es nicht sein!“, z. B. bei der Erklärung von Fiat-Geld (Norbert Häring), Fragmentierung der Informationen (Prof. Mausfeld), Energiewenden-Irrsinn und anderen Themen des aktuellen Irrsinns.
        Ockhams Rasiermesser scheint für die meisten Mitmenschen nur noch eine suizidale Bedrohung zu sein… Erwähnen darf man dieses rationale Prinzip jedenfalls nicht, sonst sieht man gleich die Angst in den Augen. 🙂

        Sapere aude! („Nö, ich war gerad‘ beim Arzt…“)

  13. „Wer in Deutschland regiert, bestimmen Bild und Glotze“ – G. Schröder.
    Also Friede, lässt jücken…

  14. Meine Meinung/Antwort: Weil die Mär vom „Schulz-Effekt“ ein von Anfang an künstlich erzeugter, politisch und medialer Heißluftballon war, dem die Luft ausging, noch ehe er richtig abgehoben hat. Obwohl der gute Mann eigentlich alles verkörpert, was einem am Typ Berufspolitiker so sauer aufstößt, hinderte das weder ihn, noch die ihn flankierende Medien-Zunft, sich als Galionsfigur einer neuen Gerechtigkeit (der über Wasser wandelnde Sankt Martin …) zu inszenieren. Da die Nummer aber nicht funktioniert(e) und an Lächerlichkeit selbst den damaligen „Münte-Effekt“ noch in den Schatten stellt, ist es schon irgendwie lustig u. bezeichnend zugleich, wie sie nun mühsam versuchen die Kurve kratzen, um hinterher nicht als die absoluten Hochstapler (…) dazustehen.

  15. Die Groko wird sich schon abgesprochen haben, wie das Spiel zu laufen hat, damit Merkel wieder Kanzlerin wird.

    Vergessen Sie nie, wieviel Macht die Politik in der Hand hat, um über die gesetzgeberische Gestaltungsmöglichkeit, einfluss auf die Wirtschaft zu nehmen.

    Ich Behaupte mal, großes Theater fürs Volk!

    Nur, und nur die Einführung direkter Demokratie wird daran etwas ändern! Alles andere halte ich für Wunschträume.

  16. Im Grunde ist es völlig überflüssig, sich über die BTW auszulassen. Rund 60% der Wähler wählen Pest oder Cholera, und wie die Stimmverteilung dabei aussieht, ist völlig egal. Welche Epidemie bei uns bis 2021 grassiert ist mir eigentlich Wurscht.

  17. Warum solte der gemeine Standardwähler Merkel gegen Schulz austauschen wollen? Schulz ist eine Art Merkel mit Bart, der „menschlich“ etwas „sympathischer
    rüber“ kommt als Gabriel und einen Teil alter SPD-Wähler, die sich grollend abgewandt haben, wieder binden kann, ohne politisch wirklich im Grundsatz eine neue Schiene zu fahren. Der Kurzzeithype ist als typisches Strohfeuer kurz aufgeflammt, Substanz , um die Flamme am Brennen zu halten ist nicht vorhanden. Dazu Rot2Grün ist manchen wegen außenpolitischer Unsicherheiten (Wagenknecht) nicht geheuer, was auf der anderen Seite dem Altgewohnte in Gestalt der FDP wieder 1-2 Prozentpunkte beschert.

    Eine wirkliche Alternative als grundsätzliche Weichenstellung ist Schulz absolut nicht, wie gesagt, eine Merkel mit Bart. Alles „eins“ in trauter Eintracht auch wenn man ein wenig bolzt und scheinkämpft. In Wirklichkeit mag der Hosenanzug den Bart und umgekehrt.

  18. Könnte sein, dass die CDU hier das Rennen macht. Albig und Stegner haben nicht nur Fans hier.
    In dem Ort, wo ich wohne, hängt eine Deutschlandflagge mit einem Bananenbund in der Mitte. Womöglich gibt es auch noch die eine oder andere Stimme für AfD.
    Macht dann zwei.

      • Ich hatte eben die Vision einer Deutschlandflagge mit einem Bund Möhren in der Mitte und der halbrunden Umschrift: „Hasenfürze an die Macht!“ – Diese Vorstellung gefällt mir!
        🙂

      • Lol.:)

      • Ja, Messer-Jocke und Blut-Svente nerven manchmal,
        aber sonst ist alles toll 🙂

  19. Marine Le Penn hat es heute auf den Punkt gebracht:“ Frankreich wird auf jeden Fall von einer Frau regiert werden: entweder von mir oder von Frau Merkel. „

  20. Ziemlich sicher ist den Schreiberlingen der Massenmedien die Führerin doch näher als der SPD-(Sau-)Stall.
    Gabs da nicht unlängst ein Kaffeekränzchen zwischen Friede Springer und Merkel?

    Ich hatte ohnehin seit längerem den Eindruck, daß Mr. „Nobody“ Schulz von den Medien nur deshalb wie ein Souflé bis auf gigantische Größe aufgeblasen wurde, um ihn dann kurz vor den Wahlen, (wie schon bei den Pilcher-Verfilmungen dramaturgisch erfolgreich erprobt) mit der Nadel anzustechen.

    Bei dessen inneren Werten wird folglich dann auch nicht mehr übrig bleiben als ein paar verblaute und verblichene Wahlplakate und einige welke Luftballons mit seinem verschrumpelten Konterfei drauf.
    Der Mann kann doch nix.

    Die Schande bleibt der SPD mit ihrer 100%-Zustimmung für diesen…..“Kandidaten“……aber trotzdem auf Generationen am Bein kleben.

    Der erste smarte Mann, der die Bühne mit festem Auftreten, nationaler und hochaggressiver Gesinnung betritt, wird hier alles abräumen.
    Und dabei wird die Art der Partei hinter ihm keinerlei Rolle spielen.

    Von links sehe ich personell da allerdings nichts kommen.

    Schaun mer mal..

  21. Sehr geehrter Herr Goergen, nun, nachdem es offensichtlich bei Schulz um einen Heißluftballon ohne Ofen handelt, merken die Medien, dass es mit seiner Sachkompetenz und seinen Fähigkeiten nicht so weit her ist.
    Da ist doch Merkel („ihr kennt mich ja“ – aber anscheinend doch nicht) die sicherer Bank. Ursula Mohn (Bertelsmann) und Friede Springer (BILD etc.) tun ein Übriges! Leider wacht der deutsche Schlafmichl erst auf, wenn er zum Schafott geführt wird, also in der finalen Lebensphase …

  22. Wenn die Sozialisten Merkel aufbauschen, wollen sie bei ihren Parteigängern sowas wie eine Wagenburgmentalität auslösen…

    Freundlich zu Lindner? Vielleicht der Hoffnungsschimmer auf die Ampel in NRW, bekanntlich ist die FDP preiswert zu haben.

    Aber ja, es wird spannend, insbesondere wenn ein bürgerliche Mehrheit mit der AfD möglich wäre, dann folgt das große Kotzen(GroKo)…

  23. Ob die Meinungsforschungsinstitute RICHTIG oder FALSCH liegen, lässt sich verlässlich nicht prognostizieren. Mit einiger Sicherheit lässt sich dagegen sagen, dass unser Land nach den diesjährigen Wahlen FLACH liegen wird.

  24. Bei diesen Vorhersagen kann ich ja nur noch resignieren (und trotzdem die AfD wählen). Wechselstimmung sieht weißgott anders aus. Das deutsche Volk bzw. die schon länger hier Lebenden wollen offenbar nichts anderes als diese
    Kanzlerin, diese Groko und diese Politik. Deprimierend.

  25. Ich habe eine leicht abweichende – spekulative – Wahrnehmung: Das – statistische – Selbstverständnis der Journalistenzunft geht zunehmend in die Richtung von Spin-Doktoren, die ihren Klienten (oder sollte ich vielleicht eher Patienten sagen? 🙂 nicht nur von der Welt berichten, sondern diese auch in dem Sinne erklären, dass sie – nach Spin-Doktor-Art ggf. indirekt – nahelegen, wie die Klienten/Patienten sich in einer solchen Welt verhalten sollten…

    Und in diesem Sinne hat sich ein „guter“ Teil der Journalistenzunft (der man eine gewisse Intelligenz ja nicht grundsätzlich abstreiten kann 🙂 anscheinend davon überzeugt, dass ausschliesslich nur eine wiedererstarkte FDP eine zu starke AfD verhindern kann, und arbeitet kräftig in diese Richtung mit. Mit Erfolg, wie man sieht…

    Falls jemand in meinem – grundsätzlich ernst gemeinten – Kommentar Ironie findet, dann darf er sie behalten. Ich habe nämlich noch genug davon… 😉

    Ceterum censeo AfD esse eligendam…

    • Ich habe gestern meinen Stimmzettel für die NRW-Wahl abgeschickt und zum ersten Mal seit Jahrzehnten nicht mehr die SPD gewählt, obwohl ich sogar mehr als 20 Jahre aktives Parteimitglied war. Wie war es: Ceterum censeo AfD esse eligendam…. Schönes Wochenende, Mabell.

      • Gut gemacht! Gleichfalls, und jetzt haben Sie es sich ganz gewiss verdient! 😉

        Ceterum censeo Alternationem pro Germania esse eligendam…

  26. Es ist doch für die NGO und Lobby Medien in Deutschland egal welche Marionetten Partei von CDU oder SPD das Rennen macht…ob Schulz oder Merkel…wichtig ist nur, dass diese zwei Marionetten Parteien eine neue Auflage der Großen Koalition zustande bringen und dazu muss die AfD klein gehalten werden. Zur Not geht für die NGO und Lobby Medien auch ein Zusammenschluss von CDU, SPD und Grüne….Hauptsache man bringt seine politischen Marionetten (Merkel, Schulz und Co.) durchs Ziel.

  27. Egal wie es ausgeht und wer am Ende hier und da noch einen Prozentpunkt gewinnt, oder verliert: Der Wahnsinn dort wird weitergehen und auf Bundesebene auch.
    Man will sich gar nicht ausmalen, wie das Land in 4 Jahren aussieht.

    • Leider haben Sie recht. Mir persönlich reicht es schon, wie das Land bereits heute aussieht; aber in 4 Jahren werden wir uns wohl nach den Zuständen in 2017 zurücksehnen…

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