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Ende des Afghanistan-Einsatzes

Vor Ort Lob und Anerkennung für Bundeswehr-Soldaten – Zuhause nur eine stille Formalität

01.07.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Angesichts der Behandlung der Afghanistan-Rückkehrer sollte sich niemand wundern, wenn nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die Bundespolizei und die Dienste über Nachwuchsmangel klagen.

„Außer Spesen nichts gewesen!“ So dürfte wohl die übereinstimmende Meinung der Deutschen zum so abrupt in dieser Woche zu Ende gegangenen Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr lauten. Zwanzig Jahre waren unsere Frauen und Männer in Uniform fern von zu Hause im Einsatz. Immerhin stellte die Bundesrepublik mit insgesamt 160.000 Soldaten im Laufe von zwei vollen Jahrzehnten das nach den USA größte Kontingent bei der Ausschaltung des Al Qaida-Terrorismus. Die Täter und Hintermänner des bislang größten Terroranschlags auf die freie Welt, des Angriffs auf die Twin Towers und das Pentagon, wurden bestraft und die Organisation neutralisiert. In der Heimat fast verschämt verschwiegen, von ihren Kameraden, gerade der US-Armee vor Ort, ob ihres Mutes und ihrer Tapferkeit hochgeschätzt, verloren dabei auch 59 Deutsche nicht einfach ihr Leben, sondern sind für die Sicherheit von uns allen gefallen. Nicht wenige davon waren Angehörige der zuhause immer wieder übel beleumdeten KSK-Kräfte, die gerade wegen ihres Einsatzes in Afghanistan mehr Anerkennung und Achtung verdient hätten. Das gilt auch für die Polizei; aus persönlicher Profilierung wurde dort das Spezialeinsatzkommando vom hessischen Innenminister verleumdet und aufgelöst. 

Es war beschämend zu sehen, wie formal und ohne jegliches offizielle Protokoll die Heimkehrer empfangen wurden. Niemand kann sich wundern, wenn nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die Bundespolizei und die Dienste über Nachwuchsmangel klagen. Wer will schon seine Haut für einen Staat und eine veröffentlichte Meinung zu Markte tragen, die sich im Kern ablehnend von einem abwenden. Oder was ist es anderes, wenn unter den Kriterien des Bundesamtes für Verfassungsschutz das alleinige „Stolz-sein“ auf Deutschland zu einem Kennzeichen rechtsextremen Gedankengutes erklärt wird? Für wen haben denn unsere Soldaten in Afghanistan ihr Leben riskiert, wenn nicht im Auftrag Deutschlands, auf das man dann ja auch stolz sein können muß?

Doch die Bilanz dieses Einsatzes geht im Sinne der Afghanen weit über die Beseitigung des Al Qaida-Unterschlupfes und deren Infrastruktur hinaus. Schulen wurden gebaut, Straßen gelegt, eine Stromversorgung geschaffen und Krankenhäuser eingerichtet. Tag für Tag zeigten auch unsere Soldaten, dass es noch eine andere Welt gibt als die mittelalterlichen Vorstellungen des radikalen Islam. Diese Eindrücke werden bleiben, selbst wenn jetzt eine Rückkehr der Taliban-Herrschaft mit all ihren Grausamkeiten droht.

Stellt sich die Frage nach einer Alternative. Um auf Dauer dem gepeinigten Land und seinen Menschen wenigstens eine Art von Frieden zu garantieren, hätte es der ständigen Präsenz westlicher Truppen am Khyber-Pass bedurft. Man hätte einen Schrecken ohne Ende in Kauf nehmen müssen, der von den Bevölkerungen des demokratischen Westens dauerhaft nicht mitgetragen worden wäre. Die Lehre daraus kann nur eine neue Art von Realismus sein. Schon die Sicherheitsberaterin von George W. Bush, Condoleeza Rice, zeigte zu Beginn des zweiten Irak-Krieges mit ihrer Einschätzung, man habe ja auch in Japan und Nazi-Deutschland eine Demokratie aufbauen können, und das ginge nun auch im Irak, eine erstaunliche Naivität und wenig Sinn für Geschichte und Kultur in anderen Teilen der Welt. Die Schlussfolgerung daraus kann nicht zukünftige Untätigkeit sein. Nur, ein bißchen mehr langfristige Strategie, Analyse und operative Planung für den Tag danach wären angebracht.

Übrigens, nicht überall ist zur Befriedung von Konflikten die langfristige Anwesenheit ausländischer Kräfte auszuschließen. Gelungene Beispiele sind Südkorea, Zypern, aber auch Bosnien-Herzegowina und das Kosovo. Als ich nach 20 Jahren in der vergangenen Woche zum ersten Mal wieder in den kosovarischen Städten Pristina und Prizzen war, erkannte ich so gut wie nichts wieder. Entstanden sind dort prosperierende Wirtschaftskreisläufe, ein sichtbarer Wohlstandszuwachs für große Teile der Bevölkerung und ein gesellschaftliches Klima, das nur mit Gewalt von außen wieder vernichtet werden könnte. Als Deutscher hört man immer wieder großes Lob für die Rolle, die gerade die Bundeswehr bis heute durch ihre Anwesenheit spielt. Einigkeit besteht aber auch darüber, daß ohne diese Präsenz, und besonders die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten im Kosovo ihren größten militärischen Stützpunkt in Europa eingerichtet haben, der Frieden schon morgen wieder vorbei sein würde. Das gilt übrigens auch für andere Teile des Balkan. Ein Grund mehr, unseren Soldaten Achtung und Anerkennung zu erweisen – auch bei der zur Zeit gefährlichsten Mission im Kampf gegen den organisierten islamistischen Terror in Mali und an vielen anderen Stellen der Welt.

Es lohnt sich eben doch, Verantwortung zu übernehmen, denn es geht beim Kampf gegen die hybride Kriegsführung des Terrors auch um die Sicherheit in unseren Städten und Gemeinden. Zur Verantwortung gehört aber jetzt auch, diejenigen vor Ort, die uns zur Seite standen, nicht im Stich zu lassen. Das wäre schäbig und würde den Einsatz mit einem schalen Nachgeschmack versehen.


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27 Kommentare

  1. Es ist eine Schande das die ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben nicht ehrenhafter empfangen werden ! Man hat wahrscheinlich Angst das welche in rechten Chatgruppen unterwegs sind ! Junge Leute sollten sich fernhalten ! Da die Politik den Leuten keinen Respekt zollt !

  2. Sorry Herr Gafron, meine Sicherheit musste weder jetzt noch in der Vergangenheit am Hindukusch verteidigt werden. Das war lediglich geniale Rhetorik von Peter Struck. Im Gegenteil ich finde es verrückt das unsere jungen Männer aka Soldaten ihren Kopf in einem uns fremden Land hinhalten und die genuinen jungen Männer dieses Landes hier in Schland auf Stütze leben und es unsicher machen. Die mit viel Geld und Schweiss gebohrten Brunnen, die Mädchenschulen, Stromleitungen etc werden schneller wieder in Schutt und Asche liegen als Sie denken. Das zeigen viele Hinterlassenschaften der Entwicklungshelfer.

  3. Mir fehlt in der Lobeshymne auf die serbische Provinz Kosovo eine Strophe über die serbischen Enklaven, die sehr bedrängt werden (Entführungen, zuweilen Progrome). Das Damokles-Schwert hängt täglich über ihnen.

  4. Wozu soll eigentlich anderen Ländern ständig unsere Lebensweise aufgedrückt werden?
    Es funktioniert doch nicht mal in deutschland selbst. Auch hier wollen doch die nichtdeutschen ihre Kultur weiterleben, genau wie die es ausjahrhunderten gewöhnt sind.

  5. Die Bilanz ist, 20 Jahre dort in Afghanistan gewesen,160.000 Soldaten eingesetzt,
    13 Mrd. Kosten verursacht, 59 Tote sind zu beklagen und ungezählte weitere Opfer mit schweren Traumata und Verletzungen. Und das alles für nichts, absolut gar nichts!

    Man hat den Afghanen und besonders den Frauen Hoffnung gemacht und lässt sie jetzt im Stich.

    Und von den Mali- Verwundeten hört man auch nichts mehr.

    Als ehemaliger Reserve- Offizier bin ich wirklich entsetzt.

    Was ist los mit unseren Politikern? Man kann nur noch entäuscht sein über dieses Verhalten.

    Wer wählt solche Leute? Das deutsche Volk vertreten die jedenfalls nicht!

  6. Zitat: „Ein Grund mehr, unseren Soldaten Achtung und Anerkennung zu erweisen – auch bei der zur Zeit gefährlichsten Mission im Kampf gegen den organisierten islamistischen Terror in Mali und an vielen anderen Stellen der Welt.“

    > WOBEI diese „Anerkennung“ schon VOR Einsatzbeginn erfolgen sollte indem man unseren Soldaten VERNÜNFTIGES, HEILES u. MODERNES Material(zB -auch bewaffnete- Drohnen) und Ausrüstung in die Hände gibt.

    ~~~~~~

    Über (auch)das politische „Begrüßungskommando“ brauche ich hier mit Blick auf unsere „Politelite“ wohl keine weiteren Worte verlieren außer:

    Pfui Deibel diesen linksgrünen Regierungsversagern aus CDU/CSU und SPD. Welch eine Schande für dieses Deutschland.

    • Respekt, Dank und Anerkennung fehlt unseren linken Politiker für die Saldaten genauso, wie für unsere Polizisten, inkl. SEK. Und da ist auch kein Wunder, dass sich viele Bürger genauso verhalten. Sie halten den Kopf hin für das Politikversagen und bekommen Null Dank dafür. In den USA sind Eltern stolz, wenn ihre Kinder zu den Marines gehen.

  7. Ob diese „Hilfskräfte“ die woke Ansicht der BRD teilen? Würde mich nicht wundern, wenn diese „Hilfskräfte“, wenn sie einige Zeit hier sind, auch irgendwie „auffallen“ könnten. Das sind ganz normale Afghanen mit ganz normalen afghanischen Ansichten. Und was die von der real existierenden tollen BRD wohl denken werden, wenn sie hier sind?
    Die meisten dieser „Hilfskräfte“ haben das wegen Geld getan und nicht wegen irgendwelcher westlicher Werte.
    Außerdem habe ich gehört, dass die Taliban sehr human sein sollen, und nur die feindliche Offiziere „bestrafen“, die einfachen Soldaten in Ruhe lassen.

  8. „… sondern sind für die Sicherheit von uns allen gefallen“:
    Meine Sicht der Dinge: Es gab die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA. Alle Staaten der NATO haben den Bündnisfall ausgerufen. Was militärisch natürlich ein Schwachsinn war, aber politisch und emotional sicherlich nötig. Sonst hätte man es sich mit den Amerikanern endgültig verscherzt.
    Der hochwahrscheinliche Drahtzieher Osama bin Laden war in Afghanistan und wurde von der damaligen Taliban-Regierung nicht ausgeliefert. Daraufhin haben die USA diese Regierung bekämpft und gestürzt.
    Die USA gingen dann nach Afghanistan rein. Warum, weiß ich nicht genau. Um Osama bin Laden zu finden? Um einen neuen prowestlichen Staat aufzubauen? Um die berühmten Brunnen und Mädchenschulen zu bauen? Und als Verbündete mussten wir mitgehen.
    Jedenfalls waren die Taliban Islamisten, die sich immer nur um Afghanistan gekümmert haben, nicht um den internationalen Terrorismus.
    Ob der Einsatz in Afghanistan das Beste war, was man zur Bekämpfung des islamischen Terrorismus tun kann, würde ich bezweifeln. Aber wir hatten keine Wahl. Die USA wollten es und wir mussten es tun, um die USA nicht komplett zu verärgern.
    Im Grunde ist es ganz einfach: Wir als Verbündete mussten tun, was die USA wollten. Und Soldaten gehorchen Befehlen.
    Ob das sinnvoll oder sinnlos ist, spielt keine Rolle.

  9. Die Afghanen wissen, wie die Welt ohne Taliban aussieht. Denn bevor sie kamen, lebte man in Afghanistan weitaus weniger islamisch. Aber das liegt wieviele Jahre zurück? 20? So erzählte es mir eine junge Frau aus Afghanistan. Verschleierung erst mit den Taliban. Als Schutz, um nicht in die Büsche gezerrt zu werden.
    Die Einflussnahme ausländischer Staaten erzürnt Afghanen. Dass ihr Land Kampfplatz ist. Eine Armee gibt es nicht. Welche Armee könnte sich auch gegen Rußland etc. zur Wehr stzen.Taliban sind Untergrundkämpfer. Gut im Kampf, aber schlecht für die Freiheit der eigenen Bevölkerung.
    Inzwischen ist ein Kampf der Taliban für den Islam.
    Und darüber gestülpt die Machtinteressen der anderen Länder.

  10. Apropos Nachwuchsmangel bei Bundeswehr und Polizei:
    Man hört überhaupt keine Zahlen dazu. Dabei kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass intelligente junge Leute sich diesem Druck von allen Seiten noch freiwillig aussetzen wollen, der auf diesen Berufen lastet.
    Man sollte über Zahlen reden, bevor es Peng! macht und niemand mehr da ist, der für Sicherheit und Ordnung bereit steht!

  11. Das „Gute“ an dieser Missachtung der Sicherheitskräfte ist allerdings, dass die Herrschaften, die sie evtl. einmal später zum Schutz vor dem Volkszorn benötigen, von ihnen an heute erinnert werden könnten.
    Der Diensteid wird halt nicht auf Parteien/auf Personen geleistet, sondern aufs Volk.

  12. „Für wen haben denn unsere Soldaten in Afghanistan ihr Leben riskiert, wenn nicht im Auftrag Deutschlands (…)?“

    Für geostrategische und energiepolitische Interessen der USA (u.a. Gaspipelines). Die Bundeswehr und alle anderen Truppen waren für die Amerikaner kostenlose Hilfskräfte ohne eigene Interessen. Verteidigungsminister Struck verschleierte das der deutschen Öffentlichkeit, indem er behauptete, die Sicherheit der Deutschen müsste am Hindukusch verteidigt werden. Lächerlich. Wäre dem so, hätte man nach 2001 nicht x Millionen neue Moslems einwandern und große Moscheen bauen lassen.

    „Die Schlussfolgerung daraus kann nicht zukünftige Untätigkeit sein. Nur, ein bißchen mehr langfristige Strategie, Analyse und operative Planung für den Tag danach wären angebracht (…)“

    Die schwache Demographie der westlichen Staaten wird zum Problem, geeigneten Nachwuchs für Militär und Sicherheitsdienste zu finden. Zwangsläufig werden die Kontingente mit Migranten aus Afrika, Nahost und Asien aufgefüllt werden müssen, die dann auf einmal wieder in ihrer alten Heimat stehen und gegen frühere Landsleute kämpfen sollen. Ich meine, dass das keine Lösung sein kann.

    Der Westen hat gar nicht mehr die demographische Stärke, um sein überdehntes Militärnetz weltweit zu halten. Man wird sich auf Jahrzehnte weitestgehend zurückziehen und an seiner demographischen Schwäche arbeiten müssen. Der Afghanistan-Einsatz ist letztendlich auch an der Stärke des afghanischen Bevölkerungswachstums gescheitert. Den Taliban wuchsen ständig junge Kämpfer nach.

    Der Afghanistan-Einsatz war die größte geostrategische Pleite der USA und ihrer Verbündeten seit dem Vietnam-Krieg. Leider werden daraus wieder nicht die richtigen Schlüsse gezogen werden. Der Westen macht einfach weiter wie bisher.

  13. Für was wurden diese 59 Menschenleben verschleudert ,einfach mal so,für die dümmliche Nibelungentreue gegenüber einer Großmacht,jeder Vollidiot hätte wissen können dass an diesen Strukturen schon Massen an Material ,Geld und Soldaten gescheitert sind ,weshalb also unsere Landsleute ,weshalb wurden diese Menschenleben mit der Billigung einiger Parteien verheizt.Der sinnlose Opfergang wäre weitergegangen hätten Biden /Trump(ja Trump) nicht den Abzug so vehement vollzogen ,keine weiteren Fragen….

    • So funktioniert Politik. Was sollte man denn stattdessen tun? Die USA ernsthaft verärgern? Die Folgen würde ich gerne sehen. Wo wir so exportabhängig sind.
      Wir sind mehr oder weniger ein Satellitenstaat der USA und ohne die USA derzeit gar nicht überlebensfähig.

  14. “Gelungene Beispiele sind Südkorea, Zypern, aber auch Bosnien-Herzegowina und das Kosovo.“ Korea geteilt.Zypern geteilt. Kosovo wird von fast allen Staaten Südamerikas nicht anerkannt.Ebenfalls nicht anerkannt wurde das Kosovo von fast allen Staaten Asiens sowie Afrikas. Auch Spanien und Griechenland haben die Anerkennung verweigert. Vogel-Strauß-Politik überall.

  15. Von Gafron wieder mal typisches Rechtfertigungsgerede und versuchte Sinngebung des Sinnlosen. Afghanistan ist weder der Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Korea oder Zypern sondern ein Land mit einer Bevölkerung an der sich schon die Engländer, die Russen und die Amerikaner, letztere mit allen ihren Nato-sociii die Zähne ausgebissen haben. Von außen mit militärischen Mitteln ist in diesem Land nichts zu machen. Nach dem Abzug wird man sehen wie eine Provinz und eine Region nach der anderen von den Taliban kontrolliert werden wird. Ein starkes Drittel aller Afghanen wird sich denen zuwenden, die militärisch dominieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden das nicht die Regierungstruppen sein. Die beiden anderen Drittel sind jeweils Partei. Taliban und Contra-Taliban.
    Afghanistan ist speziell, wie schon seine Landschaftsformationen speziell sind. Ideal für einen Guerilla Krieg wie kaum ein anderes Land auf diesem Globus.

  16. Ich danke unseren Soldaten, die den Kopf hinhielten, damit es in einem niemals friedlichen Land einigermaßen „ geordnet“ zuging. Sie haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt, obwohl die Bundeswehr eigentlich nur ( sic!) zur Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland vorgesehen ist. Dass diese kleingeistige Saarländerin, die auf diesem Platz eine totale Fehlbesetzung ist, nicht in Erscheinung tritt und die Soldaten ehrt, passt zur Einstellung unserer „ weiblichen“ ( hüstel) Politiker. Merkel hat sich bis jetzt auch nicht in Würzburg sehen lassen. Geht denen alles an ihrem „ Allerw…n“ vorbei. Wer es jetzt noch nicht kapiert hat, Frauen in der Politik sind mit „ eiskalten“ Wassern gewaschen.

  17. Den Soldaten, die überall in der Welt in sog. „Friedensmissionen“ ihren Dienst tun (müssen), gehört mein Respekt.

    Den Politikern, die diese Soldaten größtenteils vollkommen sinnlos überall hin in Welt hinschicken, gehört meine grenzenlose Verachtung !

  18. Das Märchen, dass die 59 Deutschen für die Sicherheit von Deutschland gefallen wären, dass die Sicherheit „am Hindukusch verteidigt wird“, das glaube ich auch nicht, wenn es auf TE gepredigt wird. Deutschland und Japan waren nach dem zweiten Weltkrieg am Boden, die Bevölkerung desillusioniert. Kein Nationalsozialist hätte noch Unterstützung für einen Kampf bekommen. In Afghanistan ist das anders. Wer dort Demokratie einführen will, trifft nicht auf ein Volk, das sich unterordnet und den vorgegebenen Weg gemeinsam gehen möchte. Man kämpft gegen einen großen gewaltbereiten Anteil der Bevölkerung dort an. Damit ist das Demokratieprojekt von vorne herein gescheitert. Die Toten sind nicht für Deutschland gefallen. Sie sind im Auftrag des Bundestags gefallen, der die Lage bewusst oder unbewusst falsch eingeschätzt hat.
    Man hätte mehr für die Sicherheit Deutschlands erreicht, wenn der Zustrom von gewaltbereiten Afghanen nach Deutschland unterbunden worden wäre. Vermutlich wären weniger Deutsche gestorben, auch weniger Zivilisten in Deutschland, und man hätte viele Milliarden Euro nicht zum Fenster rausgeschmissen.
    In Mali passiert seit ein paar Jahren dasselbe. Weiß denn irgendjemand, für wen oder was die Bundeswehr sich dort einsetzt?

  19. Warum war keiner von der AfD da, um die letzten Heimkehrer zu begrüßen, welch eine verpasste Chance!

    • Recht haben Sie soweit. Dennoch möchte ich meinen Gedanke einwerfen, dass wenn die AfD gewollt hätte(vllt wollte sie ja sogar auch), ob die militär. Führung die AfD auf den Platz zu den Soldaten gelassen hätte?
      Vermutlich ist es aber genau so wie Sie sagen.

  20. Ich war früher selbst sogar eimal Zeitsoldat. Zu einer Zeit, als das Land noch nicht verkommen, verrückt und ein rotgrünes Irrenhaus war. Und ich war es sogar aus der Überzeugung, etwas Gutes und Richtiges zu tun. Heute würde ich aus Gewissensgründen den Dienst und jeden persönlichen Einsatz in jedweder Form für das Land verweigern.

    Wen oder was soll ich denn bitteschön verteidigen? Ich bin doch nicht bescheuert und riskiere mein Leben oder meine Gesundheit für all die Roths, Göring Eckhardts, Habecks, Baerbocks, Kippings, Stegners, Kahanes, AKK’s und wie die alle heißen. Für all das linke Gesocks, die selbst keinen Finger an der Waffe für das Land rühren würden, oder Opfern zu Hilfe eilen würden, aber dafür sehr gerne ein vom erarbeiteten Geld arbeitender Steuerzahler alimentiertes Leben führen.

    Oder für rund  87% der Wähler, die solche Artefakte ständig wählen? Ich bin doch nicht bescheuert. Womöglich auch noch abgeknallt in einem muslimischen Kuhdorf voller Analphabeten, wo derweil die jungen Männer aus diesen Ländern ins lustige Merkeldeutschland reisen, um dort vom Steuerzahler ein alimentiertes und bequemes Leben zu führen? Und wer sich entblödet zu behaupten, dass „unsere Sicherheit“ am Hindukusch verteidigt wird, der möge sich bitte höchstselbst auf den Weg dorthin begeben. Aber das tun diese Leute natürlich nicht.  Sorry, aber das heutige  Merkeldeutschland ist es mir nicht (mehr) wert. Meine neue Heimat ist es hingegen schon.

  21. Ja natürlich,es hat sich total gelohnt nach Afghanisten zu gehen. Da hat man in 20 Jahren nichts erreicht, und kann daraus die Lehre ziehen, dass die Nato komplett gescheitert ist. Um so erstaunlicher, dass man scheinbar doch nichts gelernt hat, Militärmanöver an der russischen Grenze abhält, und mit Kriegsschiffen vor der Krim auftaucht. Sicherer macht das unser Leben nicht.

  22. Ich habe es noch im Ohr wie Peter Struck tönte das die Sicherheit D. auch am Hindukusch verteidigt wird. Ja, ja Brunnen bauen und Schulen für Mädchen errichten, das wurde ganz groß in den Vordergrund geschoben. Nur da gab und gibt es Einheimische, die das nicht so recht wollten und jetzt erst recht nicht wollen. Wie es richtig im Artikel heißt, nach 20 Jahren, außer toten Soldaten und Spesen, nichts gewesen. Aber man lernt ja nicht dazu, die nächste Verteidigung der Sicherheit D. steht ja schon im Raum, Mali!!

  23. Gut das sie wieder zu Hause sind. Holt sie alle wieder zurück. Auch den Gefallenen und Verwundeten, und ihren Angehörigen, größten Respekt und Mitgefühl.

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