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Staatsreligion

Von der fortschreitenden Sakralisierung der Staatsgesellschaft

05.09.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Mit Unterstützung des Staatsoberhauptes grölen die neuen Hohepriester zum Kampf gegen alles, was nicht links ist.

Der Mensch ist ein Wesen, das auch oder gerade inmitten eines selbstgewählten metaphysischen Vakuums des Religiösen, zumindest des quasi-religiös Rituellen bedarf. Deshalb erleben wir alljährlich – auch auf Kirchentagen – ein Patchwork an Religionsversatzstücken und einen bunten Synkretismus/ Eklektizismus, der alle Gegensätze vereint: Astrologie, Kosmologie, Reinkarnation, Zen Buddhismus, Esoterik, magische und okkulte Praktiken. Dazu den Genderismus! Für wieder andere – oder auch dieselben – ist die Klimakatastrophe oder der Antifaschismus oder die Anti-Atomkraft-Bewegung zur Religion geworden.

Interessant ist übrigens, dass – wie Albert Camus 1957 festgestellt hat – der Ort solcher ideologischer Konformität eine Linke ist, die die „schlechte“ Welt des Schöpfers ummontieren möchte in die gute Welt. Dazu braucht der Mensch offenbar Religionen. Auch wenn es sich laut Émile Durkheim hier um „Religionen ohne Religion“ handelt. Religion light eben! Raymond Aron hat dies in seinem Hauptwerk „Opium für Intellektuelle“ (1955) deutlich gemacht. Kommunismus etwa ist für ihn „säkulare Religion“. (Der Buchtitel „Opium für Intellektuelle übrigens wurde bewusst in Anlehnung an Marx’ „Religion als Opium des Volkes“ gewählt.) Für den großen Ausleuchter der Tiefen der menschlichen Seele, Sigmund Freud, war Religion ohnehin nichts anderes als eine universelle, ritualisierte Zwangsneurose.

1989 hatte Francis Fukuyama das Ende der Geschichte angesagt, und er meinte, dass jetzt die liberale Ordnung gesiegt habe, weil sich alle (quasireligiösen) Ideologien erschöpft hätten. Fukuyama lag und liegt falsch. Richtig liegt Joachim Fest: „Die vom Sozialismus gebundenen Bedürfnisse nach einem Glauben und einer Daseinsbotschaft sind mit dessen Ende ziellos geworden und werden nicht lange damit warten, neue Uniformen anzulegen und unter neuen Fahnen zu neuen Phantasiereichen aufzubrechen.“

50 JAHRE UMERZIEHUNG
Die Linke und ihre Utopien – eine ideologiekritische Auseinandersetzung ist überfällig
Neue Phantasiereiche, ein neuer naiver Futurismus? Man lese in diesem Zusammenhang Karl Poppers monumentales Werk „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ – Band II, das 14. Kapitel: „Die orakelnde Philosophie und der Aufstand gegen die Vernunft“. Darin beklagt Popper einen „moralischen Futurismus“, einen „orakelnden Irrationalismus“, mit dem Gefühle und Leidenschaften über Denken und Erfahrung dominierten. Hermann Lübbe würde sagen: Moralismus ist überhaupt der Versuch, Wissenschaft und Empirie durch Moralisieren unschädlich zu machen. Rational ist das nicht: Es ist dies der Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft, der Stimmung über das Denken, des Bedarfs an Wohlbefinden über die Erkenntnis. Es ist dies im Endeffekt Realitäts- und Wissenschaftsfeindlichkeit.

Religionssoziologisch muten viele der heutigen, von den staatstragenden Medien orchestrierten Debatten an wie der Ausdruck eines unstillbaren Devotionsbedürfnisses im Dienste einer guten und gerechten Welt. Der große Wiener Ökonom und Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek aber wusste zu gut, auf was der Anspruch totaler irdischer Gerechtigkeit hinausläuft: Für ihn ist „Gerechtigkeit“ das Trojanische Pferd des Totalitarismus.

Jedenfalls ist es schon eigenartig: Das Religiöse – Ausnahme: Islam – wird mehr und mehr säkularisiert, die Kirchen mausern sich zu politisierenden Moralagenturen, die Zahl der Kirchenbesucher sinkt und sinkt, die Zahl der Kirchenaustritte steigt und steigt. Und dann dies: Das Alltägliche, Profane, Politische bzw. das, was man dafür hält, wird mehr und mehr sakralisiert.

„Zivilgesellschaft“ ist zum zivilreligiösen Narrativ geworden. Keiner weiß zwar, was Zivilgesellschaft eigentlich ist. Hauptsache freilich ist, es kommt links daher und reklamiert für sich, „Mitte“ zu sein. Und Hauptsache, es hat einen sakralen, schier heiligen Touch.

POLITISCH GEWOLLTES STAATSVERSAGEN
Steinmeier: Bundespräsident setzt in Chemnitz auf Konfrontation
Rituale einer universellen Zwangsneurose? Sigmund Freud würde sich bestätigt fühlen, wenn er allein die Vorgänge in und um Chemnitz analysierte bzw. auf seine „Couch“ legte. Denn zur Zeit wird mal wieder ritualisiert „Gesicht gezeigt“; und ständig werden „Zeichen gesetzt“. Man verliert den Überblick. Es fehlen als Steigerung nur noch die Lichterketten. Aber damit ist man ja ein paar Mal ins Leere gelaufen. Zum Beispiel damals, als es keine Neonazis, sondern Araber waren, die im Jahr 2000 einen Brandanschlag auf eine Synagoge in Düsseldorf inszenierten.

Schier klammheimlich willkommen ist all den Gutmenschen nun eben „Chemnitz“. Und so grölen die neuen Hohepriestern nun erneut gegen alles an, was nicht links ist: die Grönemeyers, die „Toten Hosen“, „Kraftclub“ (so könnte übrigens auch eine rechtsradikale Band heißen), die „Fischfilets“ von der „Feinen Sahne“. Zum „Konzert“ der drei genannten Gruppen strömten – vermutlich aus der ganzen zivilgesellschaftlichen Republik – am 3. September rund 50.000 Gutmenschen, „Christen“, Linke, Gewerkschaftler und Co. nach Chemnitz. Kirchentage bringen auch nicht mehr Leute an einem Tag auf die Beine. Wobei thematisch zwischen so manchen Kirchentagen und solchen Konzerten nur noch geringe graduelle Unterschiede bestehen.

Die Methode ist einfach und simpel: Man projiziert Apokalypsen an die Wand, so wie es jeder Sektengründer auch macht. „Antifa“ ist wieder mal die alleinige Staatsräson. Die neuen „Euangelien“ (von griech. „eu“ = gut; also die frohen Botschaften) lauten: „Nie wieder!“ und „Willkommenskultur!“. Wie im Neuen Testament: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Und damit das widerspruchslos bleibt, wird mit apokalyptischen Dysangelien gearbeitet (von griech. „dys“ = Gegenteil von „eu“): „Achtung, Deutschland rückt bedenklich nach rechts!“

Wie weit ist von dort noch zu einem „Gottesstaat“?

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143 Kommentare

  1. Prima Herr Kraus,
    Ihre Bildung ist beeindruckend. Ich freue mich, wie Sie die Lage aus der übergeordneten Perspekive beurteilen.
    Tja, der arme, dumme Mensch. Immer Spielball seiner eigenen Unwissenheit und Bequemlichkeit. Was solls werden… Unsere Kultur ist eine unehrliche … Ist der Mensch/die Gesellschaft denn stark genug um ehrlich zu sein?
    Mfg

  2. Vielleicht sollte man noch eine dritte Affinität des linken Denkens zur Religion, speziell der christlichen, erwähnen, und das ist die Fixierung auf „Schuld“. Wenn immer etwas geschieht, vor allem etwas, das nicht ins Weltbild passt, wird gleich die Frage nach der Schuld aufgeworfen, die monoton und voraussagbar so beantwortet wird, dass die westliche Kultur die wesentliche oder alleinige Schuld trägt (d.h. natürlich konkret die anderen, denn man selbst ist ja durch Erkenntnis bereits gereinigt und veredelt). Die Fokussierung auf die Schuld dient dann dazu, die (unangenehmen) Tatsachen zum Verschwinden zu bringen oder ins Gegenteil zu verkehren (z.B. Terror als „ohnmächtiger Protest“) und die Täter faktisch zu exkulpieren; das wird taktisch hinter Wortnebel wie „erklären“ versteckt, derart, dass man bei Bedarf argumentativ ausweichen kann, wenn jemand das reale Verhalten benennt.

    So etwas kann man beispielsweise nach jedem Terroranschlag beobachten, und wissenschaftlich verkleidete Fabulanten benutzen die Technik auch, um den moslemischen Antisemitismus dem Westen in die Schuhe zu schieben, obgleich dieser in den Schriften und der historischen Praxis des Islam fundiert ist. Eine besondere Ironie liegt darin, dass die monotone Zuschreibung der Schuld gegenüber „dem Westen“ der christlichen Zuschreibung gegenüber „dem Menschen“ analog ist; ein schönes Beispiel für die intrinsische linke Hybris und den impliziten „Rassismus“, um deren verquere Terminologie auf sie selbst anzuwenden.

  3. Danke für diesen Text. Das Gefühl des Sakralen, des Religiösen ist genau die passende Beschreibung für viele Talkshowmonologe. Für die Neulinge gilt, zuerst den politischen Mainstream zu erneuern. Dann bleibt noch etwas Zeit für einen Satz mit Inhalt. Das Narrativ von links, gut, modern, friedlich, weltoffen darf bestenfalls der Migrant der zweiten Generation brechen. Der irrationale modernistische Positivismus hat hier seine einzige offene Flanke. Ansonsten gilt: Wissenschaftliche Erkenntnisse sind nur dann richtig, wenn die eigenen religiösen Ansichten bestätigt werden, Bildung hat sich an den Zielen der religiösen Vorstellungen zu orientieren. Wissenschaften, die für den irrationalen Positivismus regelmäßig problematische Ergebnisse produzieren, werden an den Universitäten finanziell und personell ausgetrocknet. Inzwischen werden z. B. in der Archäologie offen Ergebnisse gefälscht, um positivistische Theoriekonstrukte in der Diskussion zu halten. Ist das nur Scholastik oder schon Faschismus? Am Ende der Scholastik brannten die Scheiterhaufen, um anschließend der Aufklärung Platz zu machen. Am Ende des Totalitarismus standen die Lager. Was steht am Ende der jetzigen Lagerbildung? Ein neuer 30jähriger Krieg?

  4. Unerreicht unser kleiner Akif.
    Sein Synonym für Campino: „Staatspunk“

  5. Eine angebliche „Willkommanskulltur“, immer neue „Demokratie – Projekte“, Konzert gegen „Hass“, auf denen jedes zweite Wort *********** ist:
    Wem dies alles etwas komisch vorkommt, dem empfehle ich einmal den Youtube – Kanal des dunkelhäutigen „Lifestylers“ (ja, er nennt sich halt nun mal so) Nana Demana, der dort eine Diskussionsreihe „Multikulti trifft Nationalismus“ seit glaube ich zwei Jahren betreibt. Hochinteressant, aber ich muss gleich warnen: Einige lieb gewonnene Denkmuster werden dort brutal zerstört, und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was sehr schön in diesen Diskussion zweier (vorgeblicher) extremer Gegenpole herauskommt ist der sehr respektvolle, sachliche Umgang der beiden „Kontrahenten“ und eingeladenen Gäste, die dort auch bei gemeinsamen Sportaktionen gezeigt werden. Leider erhält Nana wohl sehr viel Hass aus der linken Szene, da er nicht mehr so funktioniert, wie sie ihn haben wollen. Schaut es Euch an, und vergleicht es bitte mit den Bildern des „Herz statt Hetze“und „Wir sind mehr“ – Konzertes in Chemnitz. Vor genau dieser Realität hat das links-grüne Establishment und deren Einschleimer so furchtbare Angst: Ein Mensch, der sein eigenes Vaterland liebt, der seine eigene Familie beschützen will, wird in unserer aufgeklärten „westlichen“ Welt selbstverständlich einen Menschen nicht wegen seiner Hautfarbe ablehnen. (was nicht heisst, ihm alles durchgehen zu lassen) Ein Mensch aber, der wie bei diesem Konzert seinen eigenen Stammbaum so abgrundtief hasst, wie soll der ECHTEN Respekt gegenüber anderen Kulturen entwickeln können? Unter den Helmen, auf welche dieses Klientel ihre Pflastersteine bei G20 wirft, könnte ja auch ein Polizist mit türkischen Wurzeln stecken? Diese Ideologie ist voller Widersprüche, diese Leute sind argumentativ so extrem schwach aufgestellt, ausser „Nazis raus“ und „Deutschland verrecke“ kommt dann nichts mehr! Besoffen und Zugekifft, bestimmen diese Schwachmathen die politische Agenda bis in die CSU hinein.
    Übrigens ist „Gender“ und „Christopher Street Day“ fast deckungsgleich mit den Leuten auf diesen Konzerten, das wissen viele Leute gar nicht, wenn sie sich für die Homo – Ehe begeistern!

  6. Danke, Herr Kraus. Der Artikel beschreibt treffend die heutige Gemengelage und die Folgen. Viele bezeichnen sich heute als liberal und merken nicht mal, dass sie im Herzen moralisierende Sozialisten sind.

    Auch ich dachte, dass nach 1989 der ideologische Sozialismus tot ist. Aber was sagt der Sozialist, nachdem sein Staatsexperiment zum x-ten Mal gescheitert ist: „Beim nächsten Mal klappt’s.“

    Aus meiner Sicht fehlt es in Deutschland an mangelnden Wissen über Demokratie, Recht und Freiheit. Der historische Hintergrund fehlt vielen, da in der linken Indoktrination die Geschichte um 1933 beginnt. Viel wichtiger wäre der Weg zum Paulsparlament 1848, d.h. die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, die französische Revolution, der Code Civil, der Umbau des preußischen Staats, die Völkerschlachten und das Hambacher Fest.

    Das passt nicht in den linken Kosmos, weil das Wesen für die essentiellen Werte im Liberalismus stecken. Erst durch die Abspaltung der Linksliberalen wird dieser als Rechtsliberalismus bezeichnet. Und „rechts“ wird heute als böse dargestellt.

    • In der Oberstufe haben wir zu meiner Zeit 3 Jahre Nationalsozialismus durchgenommen. Die Kinder heute müssen das ebenfalls über sich ergehen lassen. Das hat schon nichts mehr mit Aufbau von Wissen zu tun, sondern mit Indoktrination.

  7. Sehr geehrter Herr Kraus, ich stimme mit Ihrer Analyse überein, ebenso mit der von Sigmund Freud. Aber ein Artikel, selbst in Ansätzen wider die Religion, da gibt´s hier wie anderswo ziemlich auf die Fresse. Denn das Wesen der Religion ist, dass sie beansprucht, keine Beweise zu benötigen. Der Glaube rechtfertigt alles. Und genauso verhalten sich die selbsternannten Wächter und Gutmenschen: Fakten und Realitäten interessieren nicht.
    Ihr Glaube rechtfertigt jedenweden Blödsinn.

  8. Die Religio, soetwas wie eine Bindung zum Geistigen liegt ja in jedem Menschen als mehr oder weniger bewußtes Bedürfnis. Substituieren ist also geradezu ein Muß. Dazu gabs Religionen, die allesamt ihren Reiz verloren haben, bei denen, die dies erkannt haben. Die Substitution muß jetzt jeder in sich leisten.
    Das mißfällt natürlich vielen, vor allem Legionen von Institutionen sind darüber mehr als betrübt. Denn wer mag es nicht, wenn man als Leitbulle vor einer Herde Verwirrter steht.
    Darum belieben diese „Bullen“ auch sehr gerne zu verwirren.
    Das alte Spiel – und die Linke lehnt das selbstbestimmte Individuum mit Interesse am Geistigen sowieso ab. Ihr ist ein gleiches Niveau wichtig, das Individuum ist ihr suspekt.
    Damit autet sie sich als Konstrukt, das sich in das rückwärts gewandte Denken anderer, z.Tl. schon Jahrtausender alten Institutionen eingliedert. Darum ist ihr Multikulti und Vermischung wichtig – ein Niveau, gleiche Rechte, gleiche Bedingungen, für Alle.
    Wir hier hatten schon unsere Klassik und Romantik, jetzt brauchen wir so etwas nicht mehr, weil alle Menschen gleich sind – oder gleich zu sein haben.
    Das ist die Idee, die mit den Ideen der deutschen Klassik nichts zu tun hat – dann hätte es die deutsche Klassik gar nicht geben brauchen.
    Es gab sie aber, deshalb ist dieses ganze ideologische Geschwätz dieser Leute ein Verrat am deutschen Geistesleben.
    Ja und?
    Dem Umerzogenen hier mit seinem Leibchenaufdruck „ich bin gläubiger Anhänger der westlichen Wertegemeinschaft“ kann man erzählen, daß die BRD-Regierung (also Merkel und das dazugehörende Politikergeblüt) schon seit 2014 von der Migrationswelle wußte…………
    Danach wird dessen unerhörte Denkfähigkeit anschaulich – im leeren Glotzen.

  9. Die neue Botschaft „Gegen Hass und Gewalt“, vom Bundespräsidenten und SPD-Funktionär Frank-Walter Steinmeier gesponserte, vor 65000 abfeiernden Besuchern von der Gruppe K.I.Z in Chemnitz in die Mikrophone gedröhnt:
    Ich ramm die Messerklinge in die Journalistenfresse
    Trete deiner Frau in den Bauch, fresse die Fehlgeburt
    Ich fick sie grün und blau, wie mein kunterbuntes Haus
    Nich alles was man oben reinsteckt kommt unten wieder raus
    Tret so lange auf dein Kopf bis vier und drei acht machen
    Die Missgeburt vom Jugendamt wird sich eine Kugel fangen
    In der Schule hatte ich eine eins im Tiere quäl’n
    Nach meinem Uppercut kannst du dein Arsch ohne Spiegel seh’n
    Ich hoff, dass ihr bald alle abhaut in die Staaten
    Zum Geburtstag wünsche ich mir, dass ihr aufhört zu atmen…

    Lieb Vaterland, magst ruhig sein. Mir wird diese Republik fremd und fremder.

    Vor dem Hintergrund des Tötungsdeliktes von Chemnitz und den 2 Schwerverletzten! Nicht zu verstehen, nicht zu begreifen, nicht zu fassen.

    Weinen möchte man, angesichts der Medien, der Politik im allgemeinen und des Verhaltens von Merkel und Steinmeier im besonderen. Unsere neue Kultur. Fake News als Prinzip. Framing mit einem halben Dutzend Stichwörtern und die Welt ist beschrieben, die Bilder in die Köpfe verpflanzt, eingewurzelt.
    Ich bin um jeden Beitrag dankbar, der sich mit der Realität, den Zuständen, die neue Gegenwart unserer Republik sachlich, an den Fakten orientiert, aus einandersetzt.

    Ich bin dazu in meiner Zerrissenheit nicht mehr imstande. Zu sehr habe ich, ob des Wahnsinns, den Glauben an die Kraft der Argumente verloren.

    Die brutale Tötung in Chemnitz ist kein singulärer Vorfall. Chemnitz ist an so vielen Orten. Doch, man, wir haben es gesehen. Die Opfer sind ganz schnell ins Dunkle verschoben.

    Danke Herr Kraus, sie geben meinen Gedanken ein Gerüst und mir Stabilität, die ich zu verlieren drohe.

    • Die HipHop Band K.I.Z, die in Chemnitz dabei war, hat unfassbar menschenverachtende Texte voller Hass gespielt, gefördert vom Bundespräsidenten.
      Der Song: „Ein Affe und ein Pferd“ hat folgende Textzeile:
      „…Eva Herman sieht mich, denkt sich: „Was’n Deutscher!“
      Und ich gebe ihr von hinten, wie ein Staffelläufer
      Ich fick sie grün und blau, wie mein Kunterbuntes Haus
      Nich alles was man oben reinsteckt kommt unten wieder raus…“
      https://www.songtexte.com/songtext/kiz/ein-affe-und-ein-pferd-4b553b8e.html

      Laut der Schlagzeile von Merkur.de wurde der Song „Ein Affe und ein Pferd“ in Chemnitz sogar (vor den angeblich 65 000 Leuten) gespielt: „Chemnitz-Konzert Auftritt mit umstrittenen Zeilen sorgt für Kontroverse – und es gab sogar Tränen“

      Die Hetzerische Sprache beim „Der Stürmer“, der schlimmsten Judenhasserzeitschrift der Nazis war nicht schlimmer. Es ist offensichtlich jetzt soweit:

      „Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten.“
      Theodor W. Adorno

  10. Immer locker bleiben. Das ist vermutlich vermutlich der letzte Bundespräsident, den die SPD in diesem Jahrhundert stellen darf. Natürlich wird er noch mal gewählt, aber dann setzen sich die gesunkenen Wahlergebnisse der SPD durch. Die Probleme nehmen solche Ausmaße an, dass der lächerliche Nachwuchs wie Kevin Kühnert und die Überalterung von Ortsvereinen und Wählern das ihre tun. Dazu noch ein paar hundert Einzelfälle im Bereich Migration und das linke Lager ist weg vom Fenster. Außer, ein neues Trio aus Wehner, Brandt und Schmidt entsteht, aber die würden heute wie Herr Sarrazin gleich ein Parteiausschlussverfahren bekommen, weil sie so altmodische Dinge wie Grenzsicherung, Militär, Arbeitnehmervermögensbildung u.ä. befürwortet haben…

    • Damit wird es nicht besser. An die Stelle der SPD rücken die Grüne, die eine „interessante“ Melange bilden. Das stellt der Artikel gut dar.

    • Bedauerlicherweise für mich könnten Sie damit durchaus nicht ganz falsch liegen.

      • Sehr geehrte/r Frau/Herr Mozartin: ich glaube, Sie müssen sich so langsam von der SPD, die Sie wohl zeitlebens geschätzt haben, verabschieden. SPD ist nicht mehr SPD.

  11. Auf dem Weg zum Antifaschistischen Kalifat. Gott sein. Welch eine Aussicht für die SPD.

    • Das mit Gott würde ich fast ausschliesslich Frau Merkel zuordnen, also auch einen Gottesstaat.

  12. Schönen Dank Herr Kraus für Ihre Einschätzung unserer aktuellen Lage.

    Wenn sich ein Volk wie das Deutsche immer mehr vom christlichen Glauben verabschiedet, drängen sich andere Kräfte ins geistliche Vakuum.
    Dann gewinnen Ersatzreligionen an Einfluss wie fremde Religionen, Esoterik, Okkultismus und wie Sie aufführen selbst der Klimawahn, Antifaschismus, Genderismus usw.
    Vielleicht sollten sich die Deutschen wieder auf den Dreieinigen Gott besinnen, damit ER uns aus diesem ganzen polit. Schlamassel herausführt, wie damals das Volk Israel aus der ägyptischen Knechtschaft.

    Auch diese abscheulichen Verbrechen durch illegale Migranten in Chemnitz sind es doch, die „die Lawine“ beschleunigen.

    Unsere Regierung hat die ursächliche Verantworung dafür, von Beileids- und Mitgefühlsäußerungen ggü. den Opfern war kaum die Rede!
    Nein, da wurde stattdessen wieder einmal ein Popanz (Schreckgespenst) in der Form von rechtsradikalen Demonstranten aufgebaut, nur um von der eigenen Schuld durch diese falsche und schädliche Einwanderungspolitik abzulenken.
    Der nächste Popanz wurde von der Kanzlerin ins Spiel gebracht, als sie von Zusammenrottungen und Hetzjagdten schwadronierte.

    Die grün – linken bzw. auch linksradikalen Gegendemonstranten (Antifa) sind auf Geheiß der Machthaber und aus Eigeninitiative aus der Gilde der Gutmenschen zu einer Gegendemonstration aufmarschiert.
    Zu unserem verehrter Herr Steinmeier, sollte er sein Amt als Bundespräsident nicht für a l l e Staatsbürger gleichermaßen ausüben, wofür er doch bei seinem Amtseid geschworen hat (so wahr mir Gott helfe)?
    Nein, er hat die Spaltung in unserer Gesellschaft noch vertieft!

    Dieses Totalversagen unserer Regierung hinsichtlich der unbegrenzten Masseneinwanderung mit den damit verbundenen Problemen, wird sie vermutlich aus den Ämtern jagen.
    Wenn die Probleme überhand nehmen, können sie nicht dauerhaft vertuscht und relativiert werden.
    Meine Vision über unser Deutschland ist kein (islamischer) Gottesstaat, sondern ein Land das sich auf seine christlichen Wurzeln zurückbesinnt ungeachtet der Tatsache, dass die Kirchenführer wieder einmal mit der falschen Seite kollaborieren.
    Sie sollten sich auf ihre Kernaufgabe beschränken, indem sie das Evangelium predigen und den christl. Glauben vorleben.

  13. Nicht Gottesstaat Herr Kraus, sondern Ersatzreligion für eine gottlose Gesellschaft.

  14. Ist jetzt nicht 100% passend zum Thema, aber vielleicht gehoert es doch auch dazu.

    Thema Organspende.
    Bundesbuerger sollen Zwangsspender werden, ja?
    Gilt das dann nur fuer die Bisher-hier-Lebenden?
    Wenn ja, warum?

    Gleiches Mass gibt es naemlich in keinster Weise – egal bei welchem Thema.

  15. Alle die vom „Der Gottesstaat“ labern, sollten das gleichnamige Werk des (hl.) Augustinus gelesen haben … subito! Dann reden wir weiter.

  16. Nachdem nur klar ist, dass es einen großen Bedarf an Religion oder einer unbenannten Entsprechung gibt – eine Ansicht, die natürlich nicht jeder teilt – der sich seine Wege suchtwäre zu fragen, was diese „Demokratiereligion“, wie ich sie schelmisch nennen möchte, ersetzen könnte?

    • Ein konservierter Planet Erde
    • Ein Haus, ein Springbrunnen und ein Schaukelpferd (honni soit qui mal y pense)
    • Der Kapitalismus
    • Der „Fußballgott“
    • Das Smartphone
    • Der wiedergeborene Messias, der nochmal bei Pharisäern aufräumt
    • Oder ein neuer, großzügiger Engel, der sich aber so wenig wie möglich zeigen darf

        ?

    • Da Demokratie würde ich denke JE NACHDEM.
      Zur Zeit bin ich ganz zufrieden damit, viele versierte Stimmen von ehemaligen Profis zur deutschen Nationalmannschaft und ihrem Trainer zu hören.
      Diese Diskussion entlastet den Fussball von Politik oder Religion, kann aber freundlich begleitet werden von Menschen, die sich in allen 3 Bereichen auskennen.
      Also höre ich zu.

    • Ja, so ein Messias, der in den Tempeln der Ersatzreligionen die Fakes und Lügen und Irrlehren von den Tischen fegt. Lasst uns ihn finden! 😉 Das wird schwer.

  17. Sie haben das schwierige sehr leicht durchschaubar gemacht Herr Kraus!
    Dafür meinen Respekt und große Anerkennung!

    Wenige versuchen doch seit jeher die Massen gleich zu schalten, ja ihrer eigenen Meinung zu berauben,und es sind immer Linke die es betreiben,aber leider auch die Kirchen,beginnen sie doch ihren „Seelenraub“ schon spätestens im Kindergarten!

  18. Super!
    Überragender Artikel.
    Ich erlaube mir, das Fazit hier noch einen Zacken weiter zu drehen mit dem Motto der Nonsense-Beilage „WimS“ (=“Welt im Spiegel“) von Eilert/Gernhadt/Knorr in der Pardon seligen Angedenkens. Dort hieß das neue Euangelium: „Pro bono – contra malum!“ – diese Worte standen als „ewig wegzeichen“ über jeder neun Ausgabe der WimS.

    (Francis Fukuyama hat übrigens dieser Tage eingeräumt, dass sein Gegenspieler Samuel Huntington mit seiner Warnung vor dem „Zusammenstoß der Kulturen“ recht gehabt, er dagegen unrecht gehabt habe mit seiner Idee vom „Ende der Geschichte“.

  19. Es ist oft genug von links versucht worden, bereits auf Erden den Himmel zu errichten. Bis jetzt wurde noch jedes Mal die Hölle daraus.

  20. PANTA REI-ALLES IST IM FLUSS
    Was gestern noch progressiv war ist es heute nicht mehr. Denkfaulheit, Bequemlichkeit und bourgeoise Scharchsäckigkeit sind nichts wogegen die Linken immun sind. Sie haben ihrer Denkmuster von vor 30-50 Jahren erhalten, aber diese sind erstarrt und bilden eine unzeitgemäße Verkrustung. Ein Beispiel hierzu: die Nachfolger jener politischen Kräfte, die vor ca. 50 Jahren die überfällige sexuelle Befreiung bewirkt haben machen genau den damit erreichten Fortschritt heute im Rahmen der sogenannten Sexismsudebatte wieder rückgängig. Die Linke von heute ist wie gesagt denkfaul und intolerant. Sie ist so egozentrisch selbstverliebt in jene Dinge, die vor Jahrzehnten eine fesche Antibürgerlichkeit symbolisierten, dass sie auch unter völlig veränderten Bedingungen immer noch daran festhalten. Aber das was damals lebendig war ist heute erstarrt und devital.

    Die Linken sind selbst zu einer engstirnigen Bourgeoisie geworden, dass man dafür schon (sher passende!) Begriffe wie „linkes Spießertum“ oder „alternatives Pharisöertum“ geprägt hat. Wohin man schaut nehmen sie einem die Freiheit, indem sie das Individuum rein willkürlichen Zwängen wie der „political correctness“ oder dem unsäglichen „gender mainstreaming“ unterwerfen. Alles entwicklungsmäßige Sackgassen einer überdrehten, überfeinert-dekadenten Wohlstandsgesellschaft. Das Leben ist heute eher auf der rechten (nicht rechtsradikalen!) Seite. Es ist ein Trugschluss und ein von den Linken systematisch befeuerter Mythos, dass es mehr Links- als Rechtsintellektuelle gibt. Zum Vergleich: die literarische Galionsfigur der Linken, der Apparatschikliterat Bertolt Brecht, war zwar sehr produktiv, hat aber nie den Nobelpreis erhalten. Den haben eher bürgerliche, auf das Individuum hin orientierte Autoren wie Hesse erhalten. Es gibt viele Intellektuelle, die man heute als „rechts“ (eine unsägliche Kategorisierung) einordnen würde: Nietzsche, Benn, Jünger, Spengler, aber eben auch die ganz sicher nicht linken Klassiker wie Goethe, Schiller, Lessing, von Kleist, Lichtenberg oder sogar Heine-um nur ein paar wenige zu nennen.

    In den USA gibt es Fälle, wo Prominente das Lager der ebenfalls zum alternativen Spießertum mutierten „democrates“ verlassen und sich demonstrativ auf die Seite von Donald Trump (und der ist kein Rechter, er ist ein bürgerliches Original) geschlagen haben. Greg Gutfeld etwa, einer jüdische Familie entstammend und populärer Kabarettist und Satiriker, ist von der linken Seite ins Trump-Lager geflüchtet, weil er das moralinsaure Ambiente der Linken nicht mehr aushielt. Ähnliches gilt für Candace Owens, eine ebenfalls aus dem linken Lager kommende konservative Aktivistin mit afroamerikanischem Hintergrund.Oder Mark Steyn, ebenfalls aus einer jüdischen Familie, heute konservativer Journalist und Kolumnist.

    Es ist ein mittlerweile verzopftes Märchen, dass es auf konservativer Seite keine Intellektuellen gäbe. Im Moment ist es genau anders herum: die Linken liefern nur noch Peinlichkeiten ab, wie das geistlose, blutleere „Rock gegen Rechts“-Konzert. Eitle Spiegelfechterei, billige Selbstbeweihräucherung oder lächerlich-donquixotehaftes Reiten gegen Windmühlen wäre passender gewesen.

    Die ganze linke Spießer******* ödet mich nur noch an!

  21. Wer keine nachvollziehbaren Argumente hat, muss es halt mit dem Glauben versuchen.

  22. Danke, Herr Kraus, Sie haben die Situation ausgezeichnet beschrieben. Vielleicht interessieren Sie noch zwei Punkte. Zum einen, dass Karl Löwith seinerzeit die Säkularisierung der Heilserwartung im 19. Jahrhundert in großem Detail analysiert hat.

    Zum anderen scheint mir erwähnenswert, dass im Milieu des delirium sinistre perpetuum nicht nur die hypermoralische Attitüde religionsäquivalente Züge trägt, sondern auch das Denken in seinem kruden Dogmatismus, seiner Selbstimmunisierung und Verachtung der Wirklichkeit. Es ist eine ultraspäte Scholastik, nicht die frühe mit ihrer Auflistung von Pro und Con wie beispielsweise bei Thomas von Aquin zu finden, der man noch ein Erkenntnisinteresse unterstellen kann, sondern die verknöcherte, stupidifizierte, wie sie teils bis ins 18. Jahrhundert an den Universitäten gedieh und der Philosophie und Naturwissenschaft Schwierigkeiten machte, wo sie nur konnte. Wenn sog. Linke so viel Wert darauf legen, die Wirklichkeit mittels Begriffen, i.e. Phrasen zu formen, dann ist das nicht nur in ihrem funktionalen Verhältnis zur Wahrheit, ihrer symbiotischen Beziehung zur Lüge begründet, es hat auch in der Präponderanz des Dogmas seinen Ursprung.

    Wunderbar finden Sie das noch bei dem nugator eruditus Habermas, wenn er etwa davon schreibt, dass „sich die Fakten der Theorie fügen“, nicht etwa umgekehrt, dass sich die Theorie den Fakten anbequemt. Jedem echten empirischen Wissenschaftler stößt so ein Satz übel auf. Der ebenso triviale wie beliebte Einwand Möchtegerngebildeter, dass die Beschreibung von Tatsachen immer bereits theoriehaltig sei, zieht nicht, denn es geht um die grundlegende Perspektive, die den Weg bestimmt.

    Auch möchte ich Ihrem Satz über die Wissenschaftsfeindlichkeit des sinister delirierenden Milieus ausdrücklich zustimmen. Nirgendwo erlebe ich diese stärker, oft nicht einmal bei Kreationisten, und es ist absurd, wenn diese Leute, Lyssenko-Typen, auf einem sog. March for Science mitlaufen. Was in alledem klar wird, ist, wie gering das Verständnis für die eigene Kultur auch unter sog. Gebildeten oft ist und ein wie leichtes Spiel ein Totalitarismus wie der Islam haben dürfte. Es ist alles schon ausgehöhlt.

    PS: Bei „Aron Sperber“ findet sich mit Datum vom 4. September unter dem Titel „Fatwa gegen Sarrazin“ ein auf Herrn Todenhöfer zurückgehendes Bild, bei dem links steht „Thilo Sarrazin schreibt gefährlichen rassistischen Müll“ und rechts ein Portraitfoto von Sarrazin zu sehen ist, das rot durchkreuzt ist, wie man es von abgearbeiteten To-Do-Listen von Killern kennt. Ich empfehle allen Lesern, sich die Sache anzusehen. Linke Mentalität in Reinkultur.

    • Danke für die schönen Ergänzungen! Ein Lektüretipp noch: Arnold Gehlen – Moral und Hypermoral (1969)

      • Danke, ich habe die zweite Auflage von 1970. Auch sind die anderen Werke von Arnold Gehlen empfehlenswert. Phänomenal, wie jemand vor 50 und mehr Jahren klarsichtig analysiert hat. Dagegen sind z.B. die „herrschaftsfreie Kommunikation“ etc. von Habermas eine begrifflich zum Platzen geblähte Widdewiddewitt-Karikatur und werden von atemberaubender Bedeutungslosigkeit sein, um das Geschehen der Zukunft zu verstehen. Welcher „Neuhinzugekommene“ mit Messer und Koran o.ä. wird sich darum scheren!

    • Wenn Sie Habermas weggelassen hätten.
      Es geht Habermas evtl. nicht um die Theorie vor der Praxis sondern eher um das a priori der Erkenntnis oder die Rettung der Transzendenz?
      Lang ist es her für mich und bitte seien Sie versichert meines Respektes vor den empirischen Wissenschaften, aber ich glaube, Sie übertreiben. „Links und Lüge“ spricht sich vielleicht glatt, klingt aber für mich nicht durchdacht.

      • Wie Herr Kraus darstellte und ich weiter erläutert habe, sind Herkunft und Eigenart des linken Denkens religiöser, scholastischer, dogmatischer Art. Was verloren ging, ist das Erkenntnisinteresse, das vielen Religiösen zu eigen war und ist, was blieb, ist das nackte Herrschaftsinteresse, das ein zentrales Charakteristikum von Religion ist, und zwar als „Priesterherrschaft der Intellektuellen“ (Schelsky), d.h. als Macht ohne Verantwortung. Foucault ist ein typisches Beispiel der theoretischen Reduktion auf Macht, am Ende und realiter bleibt von den „Narrativen“ nur das Recht des Stärkeren. Sobald das Interesse keines an der Wahrheit, sondern ein „emanzipatorisches“ wird, ist die Wissenschaft am Ende. Ich führte Habermas vor allem an, weil man an seiner Diktion bis heute schön die metaphysische Perspektive erkennen kann (von der verbalen Aufblasung von Trivialitäten abgesehen): eine Theorie, der sich die Fakten fügen (und oft dann, weil wir an der parareligiös aufstilisierten Theorie hängen, zu fügen haben). Daher auch die phänomenale Unbeweglichkeit des linken Denkens, da ist kein Platz für Neues, nur für Illustrationen des Alten, Habermas selbst ist dafür ein Beleg und Kant nur ein Vorwand, eine Einkleidung, er wird in der Substanz geopfert. Die Assoziation zwischen „links und Lüge“ geht daher über eine Alliteration hinaus. Sich selbst und anderen in die Tasche zu lügen, um sich großartig zu fühlen, ist die Essenz des linken Habitus. Das wird kaschiert durch den infantilen Trick, die eigene Fähigkeit, nicht dazulernen zu können, für einen Beweis dessen zu halten, dass man sich treu bleibe.

    • Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Ich staune nur.

  23. Sehr gut! Aus Sicht der Sozialbiologie ist Religiosität ein ubiquitäres Produkt der Evolution, weil sich Menschen mit religiösen Denkstrukturen leichter zu einem erfolgreichen Kollektiv zusammenschweißen lassen. Tief Religiöse haben z.B. mehr Kinder als Säkulare, weshalb sich der Trait Religiosität über die Jahrtausende durchgesetzt hat. Edward O. Wilson hat das sehr schön in „On Human Nature“ beschrieben.

  24. „Wie weit ist von dort noch zu einem „Gottesstaat“?“

    Aber das genau ist es doch, was ihnen fehlt, diesen neuen „Religionen“ – der Gott, oder von mir aus auch die Göttin. Es gibt kein übergeordnetes Wesen, dass dann auch die Verantwortung trägt. Jeder Einzelne hat die Verantwortung zu übernehmen und damit automatisch zum Teil eines göttlichen. Das ist das verlockende daran. „Gott“ muss sich nicht selbst an die Regeln halten, sondern nur dafür sorgen, dass die anderen sich daran halten. So betrachtet leben wir bereits in einem Gottesstaat. Denn die „Göttlichen dürfen Wälder abholzen, dürfen fliegen, dürfen schlemmen etc.

    • Die „Aufklärung“ hat bei Ihnen offenbar ganze Arbeit geleistet. „Es gibt kein übergeordnetes Wesen, dass dann auch die Verantwortung trägt.“ – davon ist im AT/NT nicht die Rede (aber bei Mahomet oder Luther mit deren Prädestination …), wir haben danach einen freien Willen und sind für -unsere- Taten verantwortlich. Zum Zustand der Welt hat Maimonides im „Führer der Verirrten“ im 12. Jh. ales gesagt, was gesagt werden kann: Die Welt ist gut, von allem, was wir brauchen, ist genug da, zunächst die Luft, dann das Wasser…. Alle Mängel entspringen unserem menschlichen (beliebigen) Wollen, und dieses hat die „Aufklärung“ nun zum Maß aller Dinge gemacht, „Brave New World“. Wie schade, welch ein Fall, was für eine Verschwendung, aber auch nichts Neues unter der Sonne …

      • Ich denke auch, dass das Leben im Prinzip vollkommen ist, würde Fehler jetzt aber nicht gleich dem Einzelnen aufhalsen, denn wir sind Viele.
        Das Universum ist noch zu schnell?
        Es bleibt zuwenig Kraft und Zeit zur Reflexion, zu Verständigung.
        Deshalb bitte ich hier doch so sehr darum.

    • Sie können von Gott nicht gut verlangen, dass er Verantwortung übernimmt für die, die mit ihm sind.
      Diese sind frei geboren (nach Nietzsche) „das Richtige“ zu tun.
      So auch Gott, würde ich denken.
      Wenn Gott Nietzsche gelesen hätte, könnte ihm auch leicht so ein Satz entfahren wie diesem sächsischen König „Macht doch Euern Sch.. alleine“, aber nein?
      Vielleicht ist er derzeit mehr Arzt für die Gesellschaft als irgendetwas sonst.
      Da unsere Welt/das Universum in gewisser Weise ein Wunder ist, wird es dieses Göttliche geben, dessen Teil wir sind.
      Ich bete und bete, bin aber noch nicht weiter.

      • Werte Mozartin,
        machen Sie einfach mal den Kopf frei von aller Philosophie und beginnen die Bibel zu lesen.
        Für intelektuell geprägte Menschen wäre evtl. das Johannes – Evangelium ein guter Einstieg. Vielleicht auch betend die Bibel lesen, viel Erfolg dabei!

  25. Sie treffen wie immer den richtigen Nerv Herr Kraus. Sollte mittelfristig auch die Sportlerförderung wieder dem eines bekannten deutschen Unrechtregimes angepasst werden, haben Sie die Betätigung für Ihre klugen Schlussfolgerungen. Ich gehe fest davon aus, aus wenn Özil ihr dieses Jahr ein wenig in die Suppe gepuckt hat….

  26. Wie es noch bis zu einem „Gottesstaat“ ist, weiß ich nicht. Aber einen Hohepriester, genauer eine Hohepriesterin, haben wir bereits: Anstatt eines Papstes, eines Patriarchen von Rom, haben wir eine Mamst, Matriarchin von Berlin, Angela, die Erste, das Gottesgeschenk (Dorothea = grch. Geschenk Gottes). Und wie das Vorbild in Rom wird man sie, ist sie einmal ins Amt gewählt, einfach nicht mehr los. Es sei denn durch Rücktritt oder Gang allen Irdischens. Und die Inquisition haben wir auch schon. Für die Zukunft sind wir gut gerüstet.

    • Entschuldigung, Dorothea wäre Geschenk der Göttin.
      Gottesgeschenk ist neben Theodor die weibliche Form und also Dorothee…
      Mir gefällt sehr die ostpreussische Version der „Lilofee“, das Lied von der schönen Dorothee, der Königin von Engel-Land.
      Aber Namen können passend sein oder auch nur etwas, nach dem man sich sehr strecken muss, Projektionen, Wünsche etc.
      Sie sind so eine Art Vermächtnis der Eltern, die es ahnen können oder ihre eigenen Wünsche in das Kind verlängern.
      Eigentlich gibt es keine doofen Namen, höchstens welche, die nicht optimal getroffen sind.
      Deshalb bin ich sehr dafür, dass man Namen ändern kann.
      Das tun sehr viele durch Kosenamen…

  27. Die Diagnose halte ich für zutreffend: Es werden religiöse Bedürfnisse auf die Politik projiziert. Das würdigt erstens die Religion herab, weil sie zu bloßer Sozialpolitik verkommt. Es führt zweitens zu enorm schlechter Politik, weil die religiösen Rituale nicht zu guten Handlungsanweisungen führen.

    • Ich sehe bei Merkel nicht die ganz schlechte Politik sondern die Gefahr der religiösen Entgrenzung.
      Deshalb halte ich sie für eine „gefährliche“ Politikerin, nicht weil die Ansätze so verkehrt wären.
      Man muss nur dauernd aufpassen, dass sie dieser Welt noch zuzurechnen ist.
      Es war vielleicht ein Fehler, dass sie Physik studierte und nicht Metaphysik.
      Letztere hat schon auch Regeln, während es bei Merkel evtl. zu sehr „““frei nach Schnauze geht“““.

  28. Exzellent! Es ist der ewige Kampf zw. scheinbar gut und scheinbar schlecht. Alle Religionen und jede Politik folgen diesem menschenimmanenten Drehbuch, nach dem sie mächtiger, überheblicher, verlogener, despotischer und brutaler werden. Das Christentum in Europa hat seinen Zenit überschritten, an seine Stelle trat die linke Politik. Sie ist dabei, zur großen Glaubensrichtung zu werden, die die Anhänger despotischer, verirrter und brutaler werden lässt. Es wogt noch der Kampf um die Vorherrschaft: Vernunft gegen emotionale Irrationalität. Die Vernunft kann nur, s. Christentum mit seinem irdischen Reich, im Laufe einer viele Generationen umfassenden Zeit friedlich die Oberhand gewinnen. Am nachhaltigsten und schnellsten jedoch gelingt dies durch einem Zusammenbruch.
    Auf friedlichem Weg, also durch Wahlen, die notwendige Änderung der Gesellschaft, die diese Politik trägt, zu erreichen, ist sehr unwahrscheinlich, weil Emotionen immer stärker sind. Die Gläubigen müssen wie die „Heil-Hitler“ schreienden Anhänger der Nazi-Religion wieder vor einem Scherbenhaufen stehen, um ihren Quatsch wenigstens in Ansätzen als solchen zu erkennen. Im Fall der deutschen Marxisten zeitigte der Zusammenbruch anno 1989 leider keinen Erfolg, die Protagonisten wurden nicht zur Rechenschaft gezogen, im Gegenteil, sie wurden wie der biblische „verlorene Sohn“ behandelt und durften weitermachen. Daher besteht eine überaus große Chance, dass diese zerstörerische, gegen die natürliche und grundlegende menschliche Mentalität gerichtete despotische, jeden Lebenswinkel erfassende Politreligion mit ihren Protagonisten noch lange bestehen bleibt. Menschen sind mehrheitlich nicht gerade vernunftbegabt, und die Deutschen schlagen sich, wie Napoleon spottend bemerkte, auf Kommando liebend gerne gegenseitig die Köpfe ein!

  29. Großartiger Artikel, danke Herr Kraus!

    „Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft“. Man könnte auch sagen: Triumpf der Lüge über die Wahrheit. Die „gerechte“ Sache erlaubt jedes ungerechte Mittel: Hetze, Täuschung, Verleumdung … Dass unser Staatsoberhaupt da auch noch mitmischt, sehe ich als weiteres Zeichen einer beispiellosen Verwahrlosung unserer demokratischen Institutionen.

  30. „Die Beimischung einiger Tropfen Christentums zu einer linken Gesinnung verwandelt den Trottel in einen perfekten Trottel.“
    (Nicolas Gomez Davila)

    • Grandios! Leider gibt es den Islam nie tröpfchenweise.

  31. Der Artikel is hervorragend, gleichsam geistige Frischluft (P.S. Ich werde spenden.). Aber der unterhaltsame sarkastische Grundton ist angesichts der Bedrohung durch die neuen Totalitaristen aus den Altparteien eigentlich verfehlt.
    Die Zahl der Vernünftigen wird immer kleiner, während die Zahl der ideologisch und religiös Fanatisierten immer mehr zunimmt, wobei insbesondere die zunehmende geschichtsvergessene Verbrüderung von linken Ideologen, verträumten One-World-Globalisten und religiös-orthodoxen Muslimen und Christen „gegen Rechts“ entsetzlich ist.
    Immanuel Kants wichtigster aufklärerischer Aufruf „Jeder soll selber denken und sich ein Urteil bilden!“, droht in Vergessenheit zu geraten. Die Europäische Aufklärung insgesamt – eigentlich die gesamte abendländische Philosophie und damit die Grundlage unseres Denkens droht vergessen zu werden.
    Ich habe vor einiger Zeit mit einem jungen Deutschlehrer! über die Europäische Aufklärung sprechen wollen. Er hat nicht gewusst, was das ist. Er dachte, ich wolle mit ihm über Sexualkundeunterricht sprechen. Zum Lachen und zum Heulen – so wie unsere aktuelle politische Elite.

    • Sie überschätzen die Aufklärung. Diese eignete sich die Errungenschaften ihrer Vorgänger an, in schönen neuen Worten, und verleugnete die Vergangenheit als „dunkel“. Übrigens wie der Islam, für den die Zeit davor eine Zeit der Dschāhiliyya (Unwissenheit, Ignoranz, Torheit) war.

      • Natürlich baut die Aufklärung auf Vorangegangenem auf, wie sonst. Gleichwohl ist sie im Kern genuin neu. Gleiches gilt für die damit untrennbar verbundene neuzeitliche Wissenschaft, erst recht die moderne. Sie baut ebenfalls auf antiken und mittelalterlichen Denktraditionen auf und ist doch zugleich in ihrer Wendung zum Weltlichen, zum Wert des Denkens des Einzelnen, zur Loslösung von vorgegebenen Dogmen, zum Empirischen, zur Entdeckung von Naturgesetzen, sowie der Entwicklung unabhängiger Wahrheitskriterien usw. genuin neu. Im Islam und in China beispielsweise erfolgte dieser Schritt nicht. Und die Zeit vorher war in der Tat vergleichsweise dunkel. Hier hilft eine kritische Lektüre der Originalliteratur, Sie müssen nur z.B. einen Blick in spätmittelalterliche Texte und in Texte des 18. Jahrhunderts werfen. Zur Aufklärung empfehle ich Ihnen z.B. die detaillierte, sorgfältige Analyse von Anthony Pagden „The Enlightenment and why it still matters“, Oxford University Press 2015.

  32. G. K. Chesterton brachte es auf den Punkt: „Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche. Das ist die Chance der Propheten – und sie kommen in Scharen.“ Woran heute nicht alles tief -und militant- geglaubt wird: an die „Grenzwerte“, Klimawandel als Menschenwerk, das Gute der Linken, die sexuellen Orientierungen, Pressefreiheit, Gewaltenteilung, … Der G-tt Israels war und ist die aristotelische erste Ursache aller Ursachen und die Grundlage jeder Vernunft und Erkenntnis, so Thomas von Aquin, das Sein war der Maßstab des Sollens. Aber Kant & friends samt Pippi Langstrumpf „machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt“, 2×2=5, allein der Wille zählt, #wirsindmehr! Schöne neue Welt, mit jeder Neuauflage tödlicher, der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem es kroch und weiter kriecht.

    • Stimmt. Die Neigung zum magischen Denken gehört zur menschlichen Existenz und will irgendwie befriedigt werden.

    • Mein Gott, Sie verrühren da ziemlich viel. Beachten Sie bitte die alte Bestimmung des Denkens als „cogitare est distinguere“ statt „cogitare est agitare“. Die aristotelische erste Ursache war für Aristoteles abstrakte erste Ursache, nicht Gott, dazu haben sie erst Thomas von Aquin et al. erklärt (und dabei gleich mit dem christlichen Gott identifiziert). Was z.B. den Ursprung des Universums angeht, spielt sich das Denken inzwischen auf anderem Niveau ab als dem der Begriffshuberei und fiktiven logischen Zwänge, die sich automatisch in die Realität übersetzen sollen. Denn es ist keineswegs zwingend, dass es eine erste Ursache geben muss, das war dem Endlichkeitsdenken der Griechen, speziell des Aristoteles geschuldet. Es liegt kein logisches Problem darin, eine Kausalkette ins Unendliche zuzulassen. Ob Menschen, endliche Wesen mit Bedürfnis nach einem Boss, irgendwo mal einen anthropomorphen Schlusspunkt setzen wollen – jo mei.

      • Im Transzendenzdenken gibt es doch keine Ursache, sondern ein Weitergehen?

      • Das Problem besteht in der Strategie, logisch Zwingendes oder Erweiterndes als sog. Transzendenz zu konstruieren oder postulieren und dann im zweiten Schritt zur Ursache zu erklären, explizit oder implizit. Welchen Wert hat Transzendenz, wenn sie für die reale Welt wirkungslos ist? Oder ist diese nicht kausal geschlossen? Wenn nicht, müssen Sie das Wirken der Transzendenz aufweisen können, und zwar nicht nur via Prozesse in Ihrem Kopf, die von Wunschdenken ununterscheidbar sind. Es ist die gedankliche Unsauberkeit, der Mangel an Präzision, die an den Adepten der Transzendenz nicht ansprechend erscheint. Soviel könnte man in der Philosophie seit der Antike gelernt haben.

  33. Die linke Ideologie muß sich einen religionsartigen Überbau geben, denn wie sonst könnte man 100 Jahre konstantes völliges Versagen ummünzen in den Willen, es mit noch mehr Verbohrtheit wieder zu versuchen. Der entscheidende Fehler war, dem linken Ungeist nach 1989 nicht mit ******** Prozessen 2.0 entgegengetreten zu sein. Wenn ein paar hundert der Ostblockmachthaber …………… hätte ein Heiko Maas oder Campino heute nicht so ein großes Denuntiantenmaul. Heiko Maas hätte vielleicht sogar erkannt, dass „Auschwitz“ als Begründung für eine politische Laufbahn eine Frechheit ist, und uns wäre einiges erspart geblieben. Kommunismus, mit oder ohne Kreide gefressen zu haben, ist ein Verbrechen, schon an sich, und hat sicher nichts mit Demokratie zu tun.

  34. Sakralisierung der Staatsgesellschaft?
    Kann ich nicht sehen. Was ich aber sehe ist, dass folgendes passiert:

    Als Kanzlerin gebe ich linientreuen Medienfiguren mal das Bundesverdienstkreuz und das wird dann meine schnelle Eingreiftruppe, wenn man die *** am Dampfen ist.

    Siehe Campino, siehe Dunja Hayali.

    Wir haben einen neuen Kreuzritter-Orden am Werk. Diesmal geht es aber nicht gegen, sonden fuer die Unglaeubigen. Verrueckte Zeiten.

    • @Karl Napf: Sie sehen keine Sakralisierung?

      Warum gibt’s dann eine rituelle Exkommunikation (z.B. als öff.-rechtlichen Ausschluss der AfD aus der Gemeinde der »Anständigen« und »Demokraten«)? Warum gibt es den Ruf nach der Heiligen Inquisition (z.B. als Überwachung der AfD durch den Verfassungsschutz – wie von SPD und Grünen gefordert) ?
      Warum gibt es die liturgisch-theatralische Empörung über Ketzer wie Sarrazin? Warum gibt es die allabendlichen Enzykliken korrekter politischer Gesinnung (bzw. »Haltung«) in den Talkrunden und Journalen von ARD bis ZDF?

      Und nicht zuletzt: warum (statt stiller Verachtung) die permanente hysterische Beschwörung eines Höllenfeuers für »Rechte« (Idioten, die auf diese Weise für einige erst »interessant« werden)?

  35. Danke Herr Kraus für diesen reich bestückten, verweisenden Artikel.
    Die letzte Frage ist doch eher rhetorischer Natur?
    Was soll ich dazu sagen?
    Das Göttliche entzieht sich jeder Verdinglichung, Fokussierung/Einseitigkeit und Verabsolutierung.
    Deshalb würde ich den Raum schon freihalten wollen.

  36. Nun haben sie es endlich geschafft: Die atemloseste aller Sängerinnen mutiert nun ebenfalls zur Hohenpriesterin der „wir sind mehr“ Bewegung. Steife Sahne Fischfilet, tote Hosen, die untoten Lindenbergs und Grönemeyers nun vereint mit Everybodys Darling Helene Fischer im Kampf geegn rechts. Das wird lustig. Damit ist der Endsieg der Hohenpriester im Kampf gegen Rechts in greifbare Nähe gerückt. 🙂

    Einfach mal googeln nach: Helene Fischer kämpft jetzt auch gegen „rechts“

    • Will sie ihre Karriere beenden? Wäre ehrlich gesagt eh Zeit.

  37. Die alten, „klassischen“ Diktaturen vergangener Jahrhunderte (die man als rechts bezeichnen könnte) haben sich wenigstens noch damit zufrieden gegeben, dass der Bürger die Klappe hält und die bestehende Ordnung von Gottes Gnaden nicht antastet. Wer sich daran hielt konnte relativ frei leben. Die Städter sicher mehr als der Leibeigene auf dem Land. Aber dass Reiche mehr Freiheiten haben, als Arme das ist ein Naturgesetz.

    ………..

  38. Kampf gegen „rechts“, wobei rechts alles ist, was mit Grün/SPD/ Merkel.Union nicht übereinstimmt als Religionsersatz mit Dogmen, Katechismus, Riten, Liturgie und allem was dazu gehört. Dazu natürlich gewissen“magische“ Handlungen zu Massenbeinflussung wie Brüllkonzerte, tote Hosen, Feine Sahne Fischilet u.a. die gewissen Sentenzen wie „Arschloch“für alle die nicht dazugehören ins Unterbewußtsein implantieren.
    Das ganze manichäisch aufgeladen, Kampf der hellen Kräfte gegen die „Dunklen“, wobei die hellen, also tote Hose, Grün, SPD, Merkel die Guten sind und die Dunklen der Rest.
    Um unentschiedene Seelen wird gerungen. Sozusagen der Kampf der „Engel“ gegen die „Dämonen“.
    Der Witz ist nur, dass eine Gestalt wie Campino, die tote Hose, eher als Dämon mit dämonscher Lärmentfaltung über die Bühne rennt und weniger oder gar nicht als Engel in Lichtgestalt.
    Religionsgründer haben eben immer mit gewissen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen. lol

    • Dass es zum Kampf wird, als Ausgrenzung inszeniert wird, darin sehe ich die größte Gefahr für die sogenannten Guten, es evtl. selbst zu verfehlen.

  39. Ich gebe ihnen ja so recht , Herr Kraus !
    Was soll man / frau gegen diesen Ozean an Blödheit und Dummheit machen ?
    Mich treibt dieser Zustand noch in einen depressiven Zustand !
    Heißt es nicht :
    “ Gegen die Dummheit kämpfen sogar die Götter vergebens ! “
    Klingt irgendwie chancenlos !?

  40. Sehr treffend!

    Linke und grüne Politik füllt heute ein Vakuum, das die rückläufigen Religionen hinterlassen haben. Ihre Ideologien sind Heilslehren, die ehemals eschatologischen Heilsversprechen ins Diesseits verlegt haben. Politische Gegner oder Abweichler werden so zu Ungläubigen bzw. Häretikern von jedenfalls fragwürdigem moralischen Status.

    Das moralisierende bis inquisitorische Auftreten linker Politiker und Journalisten wird so erklärlich. Sie sehen sich in der Rolle von Hohepriestern und leben ihren missionarischen Eifer mit Hilfe der Medien aus. Und sie machen aus dem Gebot der Nächstenliebe (das das Gewissen des Einzelnen anspricht) ein Gebot an den Staat – und eins der Fernstenliebe.

    Der französische Historiker Jean-François Chemain spricht von »politischem Augustinismus« und meint damit eine anmaßende, übergriffige Politik, die »uns zu Heiligen machen will« [siehe: https://vimeo.com/285972828 ]

    Sein Seufzer-Titel im »Le Figaro«: »Migration – wenn die Politiker doch einmal aufhörten, sich als Pastoren zu fühlen.« [ http://www.lefigaro.fr/vox/societe/2015/09/14/31003-20150914ARTFIG00099-migrants-et-si-les-politiques-cessaient-de-se-prendre-pour-des-cures.php ]

    Es ist so wie Chesterton sagte: “When a man stops believing in God he doesn’t believe in nothing, he believes in anything.“ 

  41. Es wird Wohl demnächst Orden regnen für die Initiatoren und Ausführenden dieses Auftritts in Chemnitz. Anders kann der Bundespräsident seine Kulturempfehlung rechtfertigen. Das Nieveau der Musik und Texte zielt mindestens auf Grosses Verdienstkreuz am Bande. Wohlan,

    • Wenn Frau Hallali ein BVK hat, dann darf die Feine Sahne und das Bonbon aus London Hamstead auch nicht fehlen. Warum war eigentlich Udo nicht in Karl-Marx-Stadt !?

    • Dieser Bundespräsident ist die krasseste Fehlbesetzung, die man sich – derzeit – denken kann. Er hat die gebotene Objektivität und Zurückhaltung beiseite gelassen. Etwas Intelligentes habe ich allerdings von ihm noch niemals gehört – nicht einmal etwas, das auf einer annehmbaren Wissensbasis fußte; man denke u. v. a. an seinen Auftritt und das Gerede in Kairo.

  42. Sehr guter Artikel, aber das hier

    „Zum „Konzert“ der drei genannten Gruppen strömten – vermutlich aus der ganzen zivilgesellschaftlichen Republik – am 3. September rund 50.000 Gutmenschen, „Christen“, Linke, Gewerkschaftler und Co. nach Chemnitz. “

    …kann man nicht so stehen lassen. Diese Geschichte möchten uns die Medien und Politik erzählen, Fakt ist aber:

    Machen Sie in einer beliebigen Stadt ein Konzert mit mehreren deutschlandweit bekannten Bands, von denen mindestens eine schon alleine ein Stadion füllt, das auch noch kostenlos, EINTRITT FREI (was sonst z.B. bei Toten Hosen bei 60 Euro anfängt) mit einer Partymeile drumherum, und sie werden immer so viele Menschen zusammenbekommen. Wenn Sie dann noch die Anreise kostenlos obendrauf, wie z.B. der Mitfahrservice Blablacar, dem Besucher teils gar keine Kosten mehr entstehen, was hat das noch mit Demo zu tun? Ja, wären die gekommen ohne Musik und Konzert. Aber doch nicht so.

    Ein vergleichbares Beispiel ist die gern gemachte Masche von Lehrerverbänden ihre Schüler für sich demonstrieren zu lassen. Ich kann mich noch in meiner Schulzeit erinnern an die Durchsage des Direktors am Morgen. „Selbstverständlich findet heute der Unterricht statt obwohl die Schülervertretungen zu Demonstrationen für mehr Bildung aufgerufen haben. Niemand ist vom Unterricht freigestellt. Selbstverständlich haben wir schon festgestellt, dass sehr viele nicht erschienen sind und nun Klassen gebündelt betreut werden. Da ist der Überblick schwer.“ Oder ähnlich. Dann ist man als Schüler zur Demonstration 20 Minuten und hatte einen freien Tag.

    Es hat schon seine Gründe, warum das Wahlrecht jede Art von Begünstigungen und Geschenke vor den Wahlkabinen durch die Parteien verbietet.

    Wer Demonstranten mit Geschenken lockt, ist ein UNDEMOKRAT.

    • Bedenkenswert.
      Es wären aber auch so viele gekommen.
      Ich möchte es nicht kleinreden oder dämonisieren.

      • Da muss ich Ihnen widersprechen! Nur die Kostenfreiheit hat so viele dort hin gebracht, keine Eintrittsgelder, zum Teil auch keine Anfahrtskosten (Flixbus und Konsorten, die auch gerne illegale Migranten nach Deutschland transportierten), Benzingutscheine, ausgegeben von der SPD und dem DGB, und nicht zuletzt Getränke frei von Coca Cola. Und natürlich Party, Party, Party (ich nennen das Tanz auf den Gräbern der Mordopfer und Verherrlichung der Barbarei)

        DAS bringt diese Leute auf die Beine. Wenn dann auch noch jegliche Gegendemos verboten werden, die sicherlich auch eine ganze Menge Leute auf die Beine gebracht hätten, weiß man, woher der Wind weht und was uns wieder weis gemacht werden soll. Es wäre ja auch schlimm, wenn der Hashtag #wirsind mehr, in realiter gleich widerlegt würde. Das wäre aber passiert, wenn die Teilnehmer alles selbst hätten bezahlen müssen.

        Denselben Effekt können Sie übrigens beim Cicero beobachten: alle Artikel, die eine kritische Sicht auf die politischen Vorgänge in Deutschland beinhalten, verschwinden regelmäßig hinter der Bezahlschranke. Die systemkonformen oder -unterstützenden Artikel hingegen kann man kostenfrei lesen.

        Übrigens: der Platz vor der Johanniskirche in Chemnitz ist meiner Kenntnis nach 110 x 140 m = 15.400m² groß. Da sollen 65.000 Menschen gewesen sein? Rechnen Sie mal selber nach, ob das stimmen kann und ob Sie bei einem Platz von 0,23m² (= 4,5 Menschen auf einen m²) noch atmen könnten!! In Duisburg bei der Love Parade sind da Menschen gestorben!

      • Der Cicero muss für genauer recherchierte Artikel Geld nehmen.
        Wovon soll die Zeitschrift leben?
        Eigentlich begreife ich es nicht.
        Sagen wir 10 Euro sollen zuviel sein für eine Zeitschrift, die im Prinzip, obwohl auf den Monat angelegt, jeden Tag online liefert?
        Das betrifft auch TE. Von meiner Seite aus gehe ich allerdings hier nicht so konform.
        Interessant und den Blick erweiternd ist es aber allemal und also spende ich, wenn mir etwas gefällt, Respekt.
        Es sah aber dicht gedrängt aus auf den Fotos.
        Nur weil Sie mit den Linken nichts anfangen können, lösen die sich nicht in Luft auf!
        LEBEN UND LEBEN LASSEN, RESPEKT
        Das will uns doch Ignazio Silone in Fonatmara zeigen.
        Deshalb sehe ich auch eine ganz große Gefahr, wenn experimentell Gesellschaften geformt werden.
        So ein Herr Mounk treibt mir die Haare zu Berge.
        Wenn Menschen nicht mehr zu einem Zusammenleben finden können oder es nur noch mit Mühe möglich ist, dann können Gesellschaften ungemütlich werden oder ausrasten. – Die USA sind m.E. das Gegenbeispiel dazu, jeder ist bewaffnet. -> in meinen Augen ein „Noch Nicht“. –
        DAS muss man aus der deutschen Geschichte herauslesen können und nicht ihre Formbarkeit zu dem eigenen Gutdünken. „Das war aber böse und jetzt MACHEN wir es lieb“ -> „Größenwahn“?
        Herr lass Hirn regnen.

    • Und was für ein Licht wirft das auf die hochgelobte „Zivilgesellschaft“, wenn sie sich so primitiv bestechen lässt?

    • Sie haben recht. Man könnte ebenso an einem Freitag Nachmittag alle Bundesautobahnen sprerren und die resultierenden Staus zu „Demos gegen Rechts“ erklären (Hoffentlich bringe ich jetzt nicht die Falschen auf eine Idee ….).

  43. Ja, zum Konzert kam auch noch K.I.Z. Kleine Kostprobe von den „geilen“ Texten. Natürlich aus dem Kontext gerissen. Aber wenn die Hohepriester, wie der Frank Walter und die Angie darauf abrocken können, ja dann ist ja alles Gut
    K.I.Z
    Boom Boom Boom
    Ich bring euch alle um
    Bring euch alle um bring euch alle um
    Boom Boom Boom
    Ich bring euch alle um
    Bring euch alle um bring euch alle um
    Boom Boom Boom Boom
    Das könnte der Iraker und der Syrer auch gedacht haben als sie Daniel umbrachten.
    Aber ansonsten war die Antifa auf you tube sehr textsicher, und wie es aussieht begeistert dabei.
    So geht es lustig im Text weiter. Jahrzehntelange schulische Indoktrinierung sollen ja nicht vergeblich sein. ………… Boom. Boom.Boom.

    • Top! Wirklich ein geiler Text. Den kann ich mir gut merken (man wird ja nicht jünger).
      Der Song „Alles klar auf der Andrea Doria“ (gerne auch „Angela“ Doria) ist & bleibt trotz der bärenstarken Konkurrenz durch Kiz, steife Sahne und tote Hosen immer noch mein absoluter (deutscher) Topfavorit (was ich von seinem Urheber nicht unbedingt behaupten kann) 😉

  44. Fest steht, dass es ein Bedürfnis gibt, sie aber nicht den richtigen Weg finden.

    Wenn es sie nur alleine gäbe und somit keinen erklärten Gegner mehr, würden sie sich früher oder später gegenseitig die Köpfe einschlagen. Alles schon mal dagewesen.

    Bei politischen Extremisten, wo die seelische Not am größten ist, kommt das typische gegenseitige Misstrauen und ihr daraus resultierendes Kontrollbedürfnis noch dazu, weil noch nicht mal jemandem glauben, der ihre Lieder singt. Das ist nicht einfach nur Spaltung der Gesellschaft. Das ist Selbstzerstörung.

    Das alles nur, weil sie die Lösung an der falschen Stelle erwarten, wie sie es sich in ihren Theorien selber geschnitzt haben.

    Eine andere Frage ist, was sie dafür an Gleichwertigem zurückgeben könnten, wenn es ihnen doch gar so wichtig ist, dass die ganze Gesellschaft bei Strafe der Diffamierung zum Mitmachen in Haftung genommen wird.

  45. Jetzt kommt wohl noch ein offizielles Gesetz. … Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert jetzt, wie zu erwarten war – auf der Website von Demokratie leben! existiert nämlich schon lange ein „Gutachten zur Schaffung eines Bundesgesetzes ‚Demokratieförderung‘“ – „angesichts der Lage ein ‚Gesetz zur Förderung der Demokratie in Deutschland‘, wie sie der ‚Welt‘ sagte. Das Gesetz müsse klar machen, dass es ‚auch die Aufgabe des Staates‘ sei, ‚die demokratische Bildung junger Menschen auf allen Ebenen zu organisieren.‘ Sie klagte über die zunehmende Entpolitisierung der Gesellschaft: ‚In vielen Schulen und Vereinen wird überhaupt nicht mehr über Politik gesprochen‘, sagte Giffey. Die Mittel für die Jugendarbeit seien in Sachsen jahrelang gekürzt worden – „Die Folgen davon sehen wir jetzt.“ (Quelle: ARD)

    In dem Gutachten heißt es:
    „1. Der staatliche Einsatz zur Demokratieförderung und zur Bekämpfung des Neonazismus durch die Finanzierung von entsprechenden Projekten verwirklicht das Konzept der wehrhaften Demokratie des Grundgesetzes. 2. Die Meinungsfreiheit aus Art. 5 GG wird durch eine derartige staatliche Förderung nicht verletzt, da es dem Staat nicht verwehrt ist, auch wertende Äußerungen zu vertreten, die die inhaltliche Ausgewogenheit und rechtsstaatliche Distanz wahren. 5. Für die Errichtung einer neuen selbständigen Bundesoberbehörde, einer bundesunmittelbaren Körperschaft oder Anstalt des öffentlichen Rechts ergibt sich die Verwaltungskompetenz des Bundes aus Art. 87 Abs. 3 S. 1 GG. Für die Errichtung einer Stiftung ergibt sich diese aus der analogen Anwendung des Art. 87 Abs. 3 S. 1 GG. 9. Eine Stiftung des bürgerlichen Rechts oder eine öffentlich-rechtliche Stiftung sind Modelle, die eine Verstetigung mit sich bringen und eine Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure ermöglichen.“

    Das Ganze dürfte auch neue Kosten verursachen. Viel Aktionismus. Hat der Staat bisher denn nicht „die demokratische Bildung junger Menschen auf allen Ebenen“ organisiert? Muss man in allen Vereinen über Politik reden? Wir haben das Grundgesetz, Strafgesetze, Frau Giffey bekommt für ihr Projekt Demokratie leben! allein 2018 über 120 Millionen Euro, die vielen Trägern bundesweit zukommen, Linksradikalismus aber kaum betreffen. Schulen sind schon jetzt für Bildung und auch demokratische Erziehung zuständig. Jetzt noch ein Gesetz? Das vermutlich vor allem gegen rechts gerichtet ist, Vielfalt fördern soll und die Politisierung der Jugend? Welche Politisierung genau? Das Vokabular von Familienministerin Giffey kommt mir auch, Verzeihung, sehr gouvernantenhaft-volkspädagogisch vor. Die Bürger haben „Verlustängste“, ein „tief empfundenes Gefühl …, man sei nicht ebenbürtig, nicht gleich viel wert, man werde nicht wahrgenommen, …“ Selbstverständlich müsse aber sein, dass es keine Angst im öffentlichen Raum geben dürfe. Wer erwachsene Bürger auf Gefühle und „Bedenken“ reduziert, nimmt sie evtl. nicht wirklich ernst und geht der Erkenntnis aus dem Weg, dass Politik konkrete Defizite aufweist und auch Politiker von irrationalen Gefühlen geleitet sein können. Ängste und Gefühle sind kein Alleinstellungsmerkmal von Nicht-Politikern.

    • Frau Giffey plant keine Institution zur Förderung linken Gedankengutes und wenn ich an all die „Eingeladenen von Frau Merkel“ denke, kann ich dem SEHR VIEL abgewinnen.

      • Frau Giffey plant keine Institution zur Förderung linken Gedankengutes

        Ein k zuviel in diesem Satz, und das steht nicht im Wort „linken“…

      • @Mozartin: „Frau Giffey plant keine Institution zur Förderung linken Gedankengutes“. Wenn dem nicht so ist, wäre das gut und o.k. Allerdings steht derzeit der Kampf gegen Rechts doch weit oben auf der öffentlichen Agenda, nicht so die Idee, alle Arten von Extremismus zu bekämpfen oder die Integrationsfähigkeit von Zuwanderern zu erhöhen. Alles wäre aber wichtig, nicht wahr.

        Ich halte persönlich weder eine selbstständige Bundesbehörde „Demokratieförderung“ (oder so) für nötig noch eine neue Stiftung, in der dann mutmaßlich die Institutionen mitwirken, die jetzt schon als bundeszentrale Träger bei Demokratie leben! maßgeblich sind (u.a. Amadeu Antonio Stiftung, Türkische Gemeinde in Deutschland e. V. usw., siehe Website). Weil: Es gibt bundesweit unzählige Organisationen, die vor Ort, auf Landesebene und Bundesebene genau das bearbeiten, was Frau Giffey im Blick hat. Ich gehe davon aus, dass Demokratie leben! ohnehin mit viel Geld weitergeführt wird. Immer mehr übergeordnete Strukturen bringen m. E. nicht unbedingt mehr Demokratie. Allein das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ arbeitet flächendeckend. An seinem Netzwerk waren Anfang 2018 über 2.500 Schulen sowie mehr als 300 außerschulische Kooperationspartner beteiligt (und es gibt ja noch mehr ähnliche Projekte).

        Ich sehe speziell auch nicht, wie von Frau Giffey behauptet, dass an „vielen Schulen …überhaupt nicht mehr über Politik gesprochen (wird)“. Worauf gründet sich diese Meinung? Schulen haben Geschichts- und PoWi-Unterricht, auch Ethikunterricht, der im weitesten Sinne gesellschaftliche Fragen berührt. Sozialarbeit in den Schulen beschäftigt sich auch mit dem Zusammenleben von Schülern. Schulen können aber nicht alle politischen und sozialen Probleme lösen, was ihnen derzeit gern zugedacht wird. (Siehe Klassen mit einem hohen Anteil an Migranten.)

      • Wenn Frau Giffey mit ihrer Demokratieoffensive durchkommt, werden die Schüler das Interesse an der Demokratie verlieren. Wir erleben gerade, wie ein Zuviel an Indoktrination zum Schuss nach hinten wird.

        Die Altparteien haben selber einen Crashkurs in Sachen Demokratie nötig. Diese Superdemokraten wollen den Kuchen für sich allein, aber gewiss keine andere Partei auf der Bühne der Demokratie tanzen lassen.

    • Es sind wesentlich mehr, denn es gibt noch die Co-Finanzierung der Länder + weitere Programme.

    • Besten Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, so ausführlich darüber zu schreiben!
      (Wollte es selbst gerade tun, bis ich Ihren Kommentar gelesen habe.)

    • Die „Demokratieförderung“ von Frau Giffey dürfte aussehen wie die von ARD und ZDF die wir mit einer „Demokratieabgabe“ bezahlen müssen.

      Mir tun alle Schüler leid, die vom Staat des objektiven, selbständigen Denkens beraubt werden, um in die Schablone zu passen, die der Staat für sie vorsieht. Menschen nach einer Norm wie vom Fließband aus der Fabrik.

  46. Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf!

    Es sind quasi-religiöse Tendenzen in vielen Themen, welche die öffentliche Debatte fast täglich bestimmen, zu erkennen. Das ist die fast ekstatische Verehrung des „Edlen Wilden“, der „im Kern gut“ sei und deswegen jedweder Unterstützung bedürfe; das ist die „Schuld der Europäer“ für den Kolonialismus und dessen Ursachen für heutige failed states in Afrika; das ist der „menschgemachte Klimawandel“, der (so unlängst auf WDR5 verkündigt…) die „nützlichen Insekten tötet und die schädlichen Insekten begünstigt“. Das alles kann ich nur noch wahnhaft nennen!

    Und wie bei den meisten mir bekannten Religionen geht es nicht nur um Glauben allein. Nein, für die Verfechter der jeweiligen Glaubensrichtung bietet es – gerne aus der Sicherheit der Masse heraus (des „Mobs“?) – eine attraktive Möglichkeit andere Menschen zu dominieren und zu drangsalieren.

    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass der Begriff „homo sapiens sapiens“ eine vollkommen abwegige Selbstüberschätzung darstellt, dann erbringt die Menschheit in Mehrheit heute diesen Beweis. Wir sind geistig keinen Meter weiter als noch zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges oder vergleichbar grauenhafter Epochen!

    • Vergessen sie nicht die Tendenz der Bildungspolitik, die Menschen immer dümmer werden zu lassen, durch Fächer wie Gender, Islam etc. anstatt Naturwiissenschaften. Vergessen Sie nicht die Verächtlichmachung der Wissenschaft, wie z.B. abwertend der Biologismus, der alles verurteilt, was mit naturgegebenen biologischen Eigenschaften oder Eigenarten zu tun hat!

      Dumme Menschen kann man leichter hinter die Fichte führen, sie belügen und betrügen. Das ist mit der Energiewende, dem angeblich menschengemachten Klimawandel, der Verteufelung von Dieselfahrzeugen, später sicherlich von allen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor etc. auch schon voll in Gange!

  47. Die neue „Religion ohne Religion“, das „Gesicht zeigen“ gegen eine Minderheit, ist die Entscheidung der Masse, einem bestimmten, von interessierter Seite vorgesetzten Wert nachzulaufen. Einen für alle verbindlichen Wert gibt es bekanntlich nicht. Diesen moralischen, religiösen, politischen oder sonstigen Wert für sich zu finden und danach zu leben, ist ausschließlich Angelegenheit des Einzelnen, und die Demokratie hat lediglich die Aufgabe, sicherzustellen, dass dies ungestört geschehen kann. – Und genau dies geht gegenwärtig verloren. Auch aus dieser Sicht wird also ein demokratisches Grundprinzip
    vom herrschenden System gerade zunehmend ausgehebelt.
    Die Warnung vor dem heraufziehenden Gottesstaat, also dem autoritären Staat, ist völlig berechtigt!

    • Und ich traue das auch jedem Einzelnen zu, seine Werte zu finden.

      • Natürlich, aber Faschismus, Stalinismus, Islamismus und sonstwas sind eben auch Wertentscheidungen, also persönliche Entscheidungen für einen bestimmten Wert. Weil das so ist, und Mehrheiten für vernünftige Werte wünschenswert sind, ist es so wichtig, um unsere Demokratie zu kämpfen!

  48. War da nicht die „alte“ Religion doch besser vor allem fürs friedliche Zusammenleben, wo Gott und Teufel zunächst extern verortet sind und man sich quasi immer wieder für einen entscheiden kann? Wie destruktiv erleben wir die derzeit favorisierte „säkularisierte“ Neo-Religion, wo ich als Teil des moralisch „Guten“ quasi selbst zu Gott und Weltenretter und der weltanschauliche und politisch Andersdenkende zur Inkorporation des Satans wird, den ich natürlich als Gott persönlich bekämpfen und als „Abschaum“ (O-Ton von diesem linksradikalen Konzert) am besten vernichten sollte?

  49. Sehr geehrter Herr Kraus,

    was sich vergangenen Montag in Chemnitz abgespielt hat, kann nicht mit politischen oder ästhetischen Kategorien erfasst werden.

    Wir sprechen hier nicht mehr von rechts oder links oder musikalischen Vorlieben. Es handelt sich hier um eine kulturelle Dystopie unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Steinmeier.

    Was sich dort abgespielt hat, war die totale Kulturzersetzung im Sinne der Frankfurter Schule. Veranstalter und die auf der Bühne stehenden sind politisch gelenkte „Kulturverbrecher“, wie man sie nur in der Berliner Republik und nirgendwo sonst auf der Welt antrifft. Gegen diesen Schmutz der dort in die Köpfe junger Menschen verbrochen wurde, sind Sexpistols und The Clash absolute Hochkultur.

    Das jugendliche Publikum trifft keine Schuld. Das sind bedauernswerte Lemminge, die von Schule und Merkel-TV so programmiert wurden.

  50. Um das name dropping fortzusetzen: Schto delatsch? Was tun? war schon zu Dostojewskis Zeiten die Frage der Frage – von Tschernyschewski, Lenin hat’s später nur geklaut. Also, wenn die Analyse stimmt, dass die Masse der Menschen nur mit Vernunft nicht klarkommt im Leben und etwas Höheres zur Sinnstiftung braucht, was tun? Was anbieten? Oder können wir nur noch als Beobachter den Weg in die nächste chiliastische Katastrophe interessiert begleiten? Wie schön ist es, dass das Leben endlich ist.

      • Das erzählen Sie mal all denen, die ausgesorben sind…

  51. Multikulturalismus ist die neue Religion, politische Korrektheit die Inquisition, Meinungsfreiheit ist Ketzerei und weiße Hautfarbe die Ursünde.

    • „Der Islam ist
      der neue Kstholizismus“
      Sophie Hunger

      • Diesen Satz hab ich schon einmals als dümmsten des Jahres bezeichnet und kommentiert.

        Aber gerade in seiner semantischen Dummhei spiegelt er besser als lange Abhandlungen die Unkenntnis vieler Deutschen sowohl des Islam, als auch des Katholizismus wieder.

        Und die Unkenntnis der profunden Unterschiede erklärt die Naïvität, mit der wir Deutsche dem Islam begegnen und (als vermeintlich strengeren »Katholizismus«) arglos willkommen heißen.

        [Wer mehr wissen will, schaue in die kanonischen Schriften und/oder vergleiche die Leben von Jesus und Mohammed]

      • Der gestürzte Papst Benedikt hat sich kurz vor seinem „Rücktritt“ so deutlich wie kritisch zum Wesen des Islam geäußert.
        Damit war das Ende seines Ponifikats besiegelt, heute sitzt ein bekennender Globalist in Rom.

      • PS @Dieter Rose:
        Mein damaliger Kommentar an den Bayerischen Rundfunk

        An:ed.rb@ofni  
        Betreff: Sophie Hunger, Bayern 2 Radio, 17.08.2017 
        Datum: Fri, 18 Aug 2017 16:27:48 +0200An 

        Sehr geehrte Damen und Herren, 

        die Vorstellung von Sophie Hunger war gar nicht schlecht. Aber der Satz «Islam ist die neue katholische Kirche» (aus dem Song «Das Neue») ist einfach scheachsinnig. Er hat aber das eine Gute, dass er den Deutschen den Spiegel vorhält: viele sehen in ihrer Unwissenheit (wie offenbar Sophie Hunger) im Islam so etwas wie einen «härteren» Katholizismus.

        Vielleicht ist ja Mohammed – der Menschen versklavte, Geiseln nahm und vermeintliche Beleidiger eigenhändig enthauptete [siehe die Zeugnisse anerkannter muslimischer Biographien wie Al-Bukhari und Ibn Ishaq – auch nur der «neue Jesus». Am Ende wurde Mohammed zwar nicht gekreuzigt (und er hat auch nicht, wie Jesus, für seine Peiniger gebetet), dafür hat er am Ende in Medina einen ganzen jüdischen Stamm ausgerottet 
        [ https://de.wikipedia.org/wiki/Banu_Quraiza#/media/File:Banu_Qurayza.png ] . 

        Oh heilige Dummheit! Wo sind die blinden Terroranschläge der Kath. Kirche? Wo sind ihre Aufrufe zur Ermordung der «Ungläubigen»? Wo ist wenigstens EIN Video oder ein Schreiben, in dem sie sich zu einem Anschlag bekennt, zu einem aufruft oder einen befürwortet? Stattdessen die Bergpredigt und die absurden Gebote zur Nächsten- und Feindesliebe…

        Genau dieser Unwissenheit, dieser törichten Sicht des Islam als eine (vielleicht etwas strengere) „Art“ von Katholizismus, ist es zu verdanken, dass Politik und öffentlich-rechtliche Medien in der Einwanderung von Millionen Muslimen kein Problem sehen. Die Strafe wird nicht auf sich warten lassen. Paris, Nizza, Brüssel, Berlin, London,… und heute Barcelone sind erst der Anfang… 

        Mit freundlichen Grüßen 
        Marie-Jeanne Decourroux

      • Nun, das kann nicht sein. Der Katholizismus ist wie das Judentum (es ist ja eine seiner „Sekten“) vernünftig, der Islam nicht (und auch nicht der Protestantismus). Wie bewiesen durch Thomas von Aquin (Gegen die Heiden), bzw. kurz vorher durch Maimonides (Führer der Verwirrten) für das Judentum, was Avicenna und Averroes für den Islam nie gelang. Und Luther … mit seinem „Von den Juden und ihren Lügen“ … Ein Vorbote der „Aufklärung“=Verblödung, wie sein gleichnamiger Mitunterzeichner des Wannsee-Protokolls viel später deren williger Vollstrecker war. Seither wird nur noch gelabert …

  52. Treffend ! Was die Aussichten aber nicht unbedingt besser macht, denn die richtig beschriebenen Wirkmechanismen -offenkundig werden durch Konsum, Klamauk und ( reine )Kopulation die „ seelischen“Bedürfnisse der von Allem befreiten „Leerkörper“ nicht befriedigt ( hier geht es aber auch um völlige Zerstreuung durch Events )- sind rational/ aufklärerisch schlicht nicht zu beseitigen. Da die Kirchen spirituell bis auf weiteres ausfallen, eine innere Orientierung fehlt, kommt der Halt und die ( Er)Füllung woanders her, evtl. auch vom Islam, der zwar spirituell eher bescheiden ist, dessen Rigidität aber zumindest so etwas wie einfache Klarheit und Leitplanken für unsere Prinzessinnen und Prinzen bietet, wenn die drei „K „ nur noch anöden und langweilen. Das zukünftige ( wann auch immer vollendete )Staats – und Gesellschaftsmodell dürfte zumindest im Groben stehen. Eine liberale ( echte )Teilhabedemokratie und eine aufgeklärt/ vernunftorientierte Gesellschaft ist es jedenfalls nicht. Etwas Triebabfuhr ist aber sogar im Iran – natürlich mit Dispens vom Geistlichen – erlaubt, unsere Klamaukathleten werden sich schon „ anpassen“ und Konsum gibt es auch im Orient.

  53. Hervorragende Lagebeschreibung des postfaktischen Zustandes der westlichen Welt!

  54. „Es ist dies der Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft, der Stimmung über das Denken.“ Haben wir genau das nicht im Herbst 2015 erlebt???

    • Vorher auch schon.
      Aber Geld oder erneuerbare Energien sind abstrakter.

    • Danke auch von mir, da wird doch schon wieder die Rundfunkgebühr fällig. 17,5€ gehen an TE.

  55. Lieber Herr Kraus, alles schön und gut, aber man muss zugeben, dass im Fall Chemnitz das „Narrativ“ von Anfang an gesetzt wurde: Hetzjagden auf Ausländer toppen Tötungsdelikte von Flüchtlingen. Im Grunde hatte die rechte Mitte in den Medien keine Chance, sie wurde von links auf Nazis reduziert und konnte mit anderen Argumenten nicht durchdringen. Im Fall der Kölner Silvesternacht war es noch ganz anders. Ich vermute, dass das mediale Trommelfeuer nach Chemnitz deshalb so früh und stark eingesetzt hat, weil die Gefahr bestand, dass der ganze politische Flüchtlingskonsens in Rutschen kommt und am Ende sogar die Kanzlerin mitreißt. Erst bei den nächsten Wahlen wird sich zeigen, was die Schlacht gebracht hat.

    Wir können nicht anders auch nach dem Untergang des Christentums als in christlichen Kategorien zu denken. Das führt zu den von Ihnen beschriebenen Erscheinungen der Zivilreligion, zu denen auch das Chemnitzer Konzert gehört, ähnlich wie auch das Konzert von Ariana Grande nach dem Anschlag von Manchester. Hier wie dort lautet das Motto: „Don’t look back in anger“ (Oasis, 1995). Wir sollen alles ruhig hinnehmen, öffentliche Kritik ist rechts.

    Neben dem Glauben geht auch das Wissen vor die Hunde. Die erkenntnisorientierte Wissenschaft wird postnormal. Nun machen sich wissenschaftliche Experten zu Anwälten der „Guten Sache“ und liefern die Lösung des Problems gleich mit. Das gilt vor allem für die Klimaforschung, aber mittlerweile macht sich die postnormale Wissenschaft überall breit. Genderforschung, Rassismusforschung, you name it.

  56. Sehr schön erkannt, Herr Kraus, und treffend formuliert! Die Sakralisierung des Politischen und die Politisierung des vormals Sakralen gehen Hand in Hand. Erst durch den Verlust der religiösen Gewissheiten wurde der Boden bereitet für die neuen säkularen Religionen, wie Multikulti, Natur- und Klimakirche, Genderismus, PC u.a.. Man könnte auch von säkularem christlichen Sektierertum reden. Denn ob es sich um die „Mühseligen und Beladenen“, um modernen Ablasshandel oder um „Erlösung“ durch Selbstaufgabe handelt, die religiösen Vorstellungen stammen ausnahmslos aus dem Christentum. Wo es jedoch um religiöse Wahrheit geht, spielen profane wissenschaftliche Erkenntnise keine Rolle mehr. Und auch der politische Gegner wird auch nicht mehr nach demokratischen Regeln behandelt, sondern dämonisiert, ausgegrenzt, entmenschlicht. „Hass ist keine Meinung“, „Brandmauern hochziehen“ u.ä – die Sprache gibt genügend Hinweise auf die Gedankenwelt der Protagonisten, die sich im Besitz der einzigen Wahrheit wähnen und folglich mit allen Mitteln versuchen, die bösartigen Dämonen auszutreiben, welche die heiligen Gewissheiten in Frage stellen. Daher auch die religiöse Inbrunst mit der gegen Trump, AFD und Pegida oder wahlweise gegen den wissenschaftlichen Fortschritt und moderne Technik vorgegangen wird. Erst die Sakralisierung des Politischen gibt dem neuen Kulturkampf in der westlichen Welt seine Schärfe.

  57. Sollte geteilt werden damit noch mehr erkennen wie SIE instrumentalisiert werden!

    Der Aufwand wird immer größer um vom eigenen Versagen und den gravierenden Fehlern die begangen werden abzulenken die dann Menschenleben kosten.

    Party nach einem Tötungsdelikt, denunzieren der Bevölkerung, Falschmeldungen, Vertuschungsversuche, jedes Mittel scheint inzwischen Recht zu sein um von den eigentlichen Ursachen abzulenken.

    Es läuft nach dem Prinzip der sogenannten Zerstreuungstaktik ab: Man behauptet Dinge, die nicht stattgefunden haben, bauscht sie auf und führt nur darüber Diskussionen. Die eigentlichen Ursachen, warum die Menschen auf die Straße gehen, wie beispielsweise die Morde an dem Halbkubaner Daniel, Mia aus Kandel, Stefanie, dem Arzt aus Offenburg, der vor den Augen seiner Tochter erstochen wurde und viele mehr bleiben dabei völlig unbeachtet. Dabei ziehen wie immer, die gleichgeschalteten Medien und die Politik an einem Strang.

    Fallen sie noch auf die Stimmungsmache der untergehenden Parteien und den Erfüllungsgehilfen in den MEDIEN herein oder DENKEN sie schon selbst?

    Das klassische Ablenkungsmanöver vom Versagen Recht und Ordnung durchzusetzen funktioniert so:

    Jeder Aufschrei soll mit der Rassismus und Nazikeule erstickt werden!

    So unterbindet man die Diskussion über den eigentlichen Skandal bei dem immer wieder folgende Indizien zusammen oder Einzel zum Vorschein kommen:

    Einreise gefälschte Identität oder ohne Papiere, abgelehnter Asylantrag, meistens polizeibekannt, NICHT ABGESCHOBEN!

  58. Sonderzug nach Chemnitz oder „Udo Lindenberg zeigt seine Honecker-Geschenke“, s. BZ vom 2. Juli 2015.
    Reliquien – nie waren sie so wertvoll wie heute.
    Demnächst in diesem Theater – „Die Wallfahrt zum Big Zeppelin“.

  59. Schon seltsam, dieses große Konzert in Chemnitz. Nicht der Mord an einem Inländer durch einen Asylbewerber wurde thematisiert. Nein, es ging gegen jene Bürger, die derlei Events auch weiterhin nicht zur Normalität in diesem (?noch unserem) Land werden lassen wollen. Anstatt sich die Verursacher und Förderer solch niederträchtiger Messerattacken nun langsam mal selber an die eigene Nase fassen, ihre eigenen Irrtümer und die Willkommensbesoffenheit einsehen, geht es gegen die „Intoleranten“. Selbsterkenntnis ist eben nicht die Stärke der Guten. Und ganz sicher werden sich auch die 65000 Multikultifans freudig erregt bei Rechnungslegung dieses Experimentes an den Kosten beteiligen. Was sind da schon einige Kollateralschäden….., nebenbei möglicherweise die Demokratie gleich mit darunter. Welch eine Kluft zwischen Schein und Sein der Partygänger. Wobei das Versagen der Politfunktionäre (Steinmeier, Merkel, Maas usw.) mit Dummheit allein nicht erklärt werden kann.

    • Mit Dummheit allein – nein. Da steckt auch knallhartes Machtkalkül dahinter!

  60. Wir haben es hier mit ganz miesen Wortverdrehern , Hetzern , politisch
    Verblendeten , intellektuellen Tieffliegern zu tun ….

  61. „Der Staat muß zur Kirche werden“ — davon träumte schon der der gutherzig-naive Novize in den „Brüdern Karamasov“. In seiner Beschreibung des Aufeinanderprallens von Idealismus und Zynismus liest sich dieses Buch wie eine Allegorie auf die heutige Zeit. Sollte dies nicht genügend Warnung davor sein, dass vielleicht eine Wiederholung der Gräuel des 20. Jahrhunderts nicht weiter vor uns liegt als die Originale vor Dostojewskij lagen?

  62. Vorweg: Ich bin immer wieder fasziniert und beeindruckt davon, wie viele geistreiche Dichter und Denker Sie stets zitieren können und damit Ihre Analysen immer wieder auf feste Füße zu stellen vermögen. Oft sind es Namen, die ich erst einmal googeln muss, weil ich sie nicht kenne – obwohl ich auch über einen gewissen Bildungshintergrund verfüge und mich nicht für ganz unbelesen halte.
    Vielen Dank jedenfalls für diese erhellende Sichtweise.

    • Erst dann, wenn sie durch eigene Erfahrungen reif dafür sind.
      Kann noch dauern.

  63. Mit seinem Buch „Die göttliche linke“ hat Jean Baudrillard schon 1986 die Grundformeln zum Politikversagen der (französischen) Linken geliefert und ihr den Gnadenstand jenseits aller harten weltlichen Realitäten bescheinigt. Für die deutschen Verhältnisse aktueller denn je. Heute kaum noch vorstellbar: die deutsche Ausgabe von 1986 enthält ein über 20 Seiten langes phantastisches Supplement von Günter Maschke (pööser Rechter!) mit dem Titel „Die Verschwörung der Flakhelfer“, eine gnadenlose Dekonstruktion der geistigen politischen Architektur der Bundesrepublik. Beide, Baudrillard wie auch Maschke, waren übrigens urspünglich Linke, also noch richtige aufrechte marxistische Linke.

  64. Nie war „Kante zeigen“ so einfach wie heute:
    Man besucht ein Gratis-Rockkonzert und fühlt sich moralisch auf einer Stufe mit den Geschwistern Scholl.

    • Das widert auch mich unglaublich an. Voll im Mainstream, gepampert von Medien und Politik und sich dann als edler Widerstandskämpfer fühlen….

  65. Ich empfehle hier ausnahmsweise mal den Blick in die aktuelle Bild. Dort ist sehr schön dokumentiert, wie beim Konzert gegen den Hass in Chemnitz von den Akteuren immer wieder Hass verbreitet und zu Gewalt aufgerufen wurde, so wurde z. B. mit dem Gedanken gespielt, Thilo Sarrazin zu töten und es wie Selbstmord aussehen zu lassen. Das sind die Leute, die unser „Bundespräsident“ mit den höchsten staatlichen Weihen und Empfehlungen bedenkt.

  66. „Es ist dies im Endeffekt Realitäts- und Wissenschaftsfeindlichkeit.“

    Dem kann ich nur zustimmen. Im Übrigen bleibt den gebeutelten Chemnitzern aber auch gar nichts erspart. Auf Einladung der OB Frau Ludwig möchte Angela Merkel Chemnitz (Termin noch unklar) einen Besuch abstatten.

    Gerade das hat den Chemnitzern noch gefehlt. Das ist vermutlich das allerletzte was die große Mehrheit der Bürger sich dort wünschen. Auf diesen Tag bin ich schon jetzt gespannt.

    • Stell dir vor, Angela Merkel besucht Chemnitz und niemand steht Spalier!

      • Da stehen viele Spalier! Da bin ich ganz sicher. Ob es aber, die aus Sicht von Merkel, Richtigen sind, das würde ich bezweifeln.

    • Seibert hat schon durch einen Sprecher zurück rudern lassen. Man will sich auf die „Semantik“ nicht festlegen lassen.

      Nachdenklicher Paul, ich glaube, es werden zum empfangenden „Pfeifen“ ein paar Dresdner dazu kommen…

    • Da wird dann wieder einer aus der Anti Merkel Demo gefischt und seine Existenz zerstört, weil er irgendwie Deutsch aussieht und eine Deutschlandfahne schwenkt, also Nazi by nature.

    • Vielen Dank für die Info, hab unterschrieben und 8x geteilt, Stand vorhin 16434

  67. „Achtung, Deutschland rückt bedenklich nach rechts!“ um nach 1000 km des rückens wieder in der Mitte anzukommen.

  68. Ja, man kann es Religion nennen. Ich habe es schon immer „Willkommensreligion“ genannt, seit 2015. Der Fanatismus der dahintersteckt, ist erschreckend. Und der Hass und die Hetze, die jedem Kritiker (nach Chemnitz mehr denn je) entgegenschlägt, ist so groß, dass ich mir sogar wieder Lager gegen Andersdenkende vorstellen kann. Es raubt einem den Atem. Dazu die Dreistigkeit, den harmlosen Kritikern Hass und Hetze vorzuwerfen – genau das, was man selber bis zum Anschlag betreibt. Entsetzlich.

  69. Der Gottesstaat ist schon da. Und Sie haben seine Eckthesen bereits genannt. Diese werden mit allen Mitteln gepuscht und verteidigt.

    Und wer sich dagegen wehren möchte, führt zwangsläufig einen „Religionskrieg“. Im 21. Jahrhundert. Mein Gott!

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