Als Realität bezeichnen wir das, was tatsächlich ist. Zum Beispiel kann es heute auf dem Münchner Marienplatz nur 25 Grad oder 35 Grad warm sein, aber es können dort nicht gleichzeitig 25 und 35 Grad herrschen. Die Temperatur ist ein Faktum. Dagegen ist die Aussage, dass es jedenfalls zu heiß sei, kein Faktum, sondern eine Meinung über die Realität. Der vernunftbasierte Mensch kann zwischen Fakten und Meinungen klar unterscheiden und nimmt idealerweise zuerst die Fakten zur Kenntnis, bevor er sich seine Meinung bildet. Um festzustellen, dass die Menschheit diesem vernünftigen Ideal nicht folgt, muss man derzeit nur darauf achten, wie Menschen und Medien die bisherige Amtszeit von US-Präsident Donald Trump bewerten.
Haltung: Der böse Blick auf Trump
Der ZDF-Studioleiter in Washington, D.C., Ulf Röller, sagte kürzlich im heute journal, Donald Trump habe „bisher, nach sechs Monaten, keinen einzigen Erfolg vorzuweisen“. Daraufhin erhielt Herr Röller von einigen Zuschauern Hinweise auf Entwicklungen, die man recht uneindeutig als Erfolge für Präsident Trump werten müsse: Die Ernennung von Neil Gorsuch zum Richter am Obersten Gerichtshof, der Ausstieg aus TPP und dem Pariser Klimaabkommen, der Rückgang illegaler Übertritte an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, die stabile und optimistische Wirtschaftslage, die Abschaffung diverser als hinderlich befundener „red tape“-Regularien, der beschleunigte Rückzug des IS und der verstärkte Druck des UN-Sicherheitsrates auf Nordkorea.
Herr Röller reagierte darauf mit dem vielsagenden Tweet: „Keine Mauer, keine Gesundheits-, keine Steuerreform, fünfter Rausschmiss, selbst Republikaner sprechen von Chaos. Gute Wirtschaft s. u. Obama“. Vielsagend war diese Reaktion deshalb, weil sie bewies, dass Ulf Röller Trumps Erfolge nicht aus Nachlässigkeit oder böser Absicht nicht genannt hatte – sie existierten für ihn einfach nicht. Auf sie angesprochen, ignorierte er die meisten von ihnen und pickte sich einen heraus – die Wirtschaft – welchen man nach Beliebigkeit der Kriterien immer dem Vorgänger anrechnen kann.
Die „falsche“ Realität existiert nicht
Dieses Spielchen kann man derzeit mit vielen Kommentatoren der US-Politik treiben und landet immer beim selben Ergebnis: Sie halten es für die Realität, dass Trump nichts erreicht hat; genauso wie diejenigen, die sie vom Gegenteil überzeugen wollen, es für die Realität halten, dass Trump zumindest etwas erreicht hat.
Der US-Amerikaner und Schöpfer des „Dilbert“-Comics, Scott Adams, vergleicht diese Situation mit zwei Menschen, die im selben Kino sitzen und dennoch zwei völlig verschiedene Filme auf der Leinwand sehen, während gleichzeitig jeder von ihnen felsenfest davon überzeugt ist, dass tatsächlich nur ihr jeweiliger Film abläuft. Dies funktioniert, weil jeder seiner eigenen Halluzination der Realität aufgesessen ist und sie durch psychologische Faktoren wie kognitive Dissonanz und „confirmation bias“ am Leben erhält und sogar verstärkt.
hart aber fair: Donald Trump ist Jack D. Ripper und Dr. Seltsam in Personalunion
Ein Beispiel, das Adams gerne zitiert, stammt aus der ersten großen Debatte der republikanischen Kandidaten während der „Primaries“, d.h. den Vorwahlen zur Kür des Präsidentschaftskandidaten der Partei: Trump wird gleich zu Beginn von Moderatorin Megyn Kelly mit seinen (nachgesagten oder tatsächlichen) abfälligen Äußerungen über das andere Geschlecht konfrontiert: Er habe Frauen als „fette Schweine“, „Hunde“, „Schlampen“ und „widerwärtige Tiere“ bezeichnet. Jeder normale Politiker hätte diese Situation nicht ohne Ansehensverlust oder womöglich gar das Ende seiner Kampagne hinter sich bringen können. Trump stattdessen rückt kurz das Mikrofon zurecht, hebt den Zeigerfinger seiner rechten Hand und sagt laut und deutlich: „Nur Rosie O’Donnell!“ – woraufhin das Publikum im Saal explosionsartig in Jubel und Gelächter ausbricht.
„Nur Rosie O’Donnell!“
Erreicht hat Trump dies laut Scott Adams dadurch, dass er die ganze von der Moderatorin auf ihn gerichtete Spannung und Negativität der Anschuldigungen aufgesogen und auf eine dritte Person umgelenkt hat, welche bei seinem republikanischen Publikum bereits negativ konnotiert war. Denn Rosie O’Donnell ist in etwa das US-amerikanische Pendant zu Hella von Sinnen. Das ekstatische Gelächter des Publikums verbindet die Auflösung der Spannung mit dem Spott über diese nervtötende Prominente. Ganz nebenbei hat Trump damit auch die Relevanz der Fakten abgehakt, denn wen er mit seinen Äußerungen tatsächlich gemeint hatte, spielte zu diesem Zeitpunkt schon keine Rolle mehr.
Auf Basis dieser zwar vulgär daherkommenden, aber auf hohem Niveau operierenden Überzeugungsarbeit sagte Adams früh und beständig den Wahlsieg Trump vorher – eine Prognose, die ihn bis zur Wahlnacht nebenbei mehrere Millionen Dollar an Aufträgen kostete. Seitdem sieht die Welt freilich wieder anders aus – im Oktober erscheint Adams neues Buch „Win Bigly“ und täglich verfolgen mehrere zehntausend Zuschauer seine Videos auf Periscope, in denen er beim Morgenkaffee die neusten politischen Entwicklungen bespricht.
Trump, unser Präsident
Ein Loch in die Leinwand der einen Realität reißen
Im Ergebnis würde Trump damit ein Loch in die Leinwand der Realität reissen und den Menschen die Möglichkeit geben, durch dieses Loch hindurch die Realität auf eine Art und Weise zu sehen, wie sie es noch nie zuvor konnten. Denn sie würden erkennen, dass jeder schon immer nur seinen eigenen Film verfolgt hat, fortgesetzt und modifiziert durch jedermanns Überzeugung, klüger und besser informiert als ihr Nachbar zu sein.
Trumps unerwarteter Wahlsieg kam daher für Adams einer ganzen Streubombe der kognitiven Dissonanz gleich, denn die Hälfte des Landes war zuvor erfolgreich davon überzeugt worden, dass Trump unmöglich gewinnen könne, da es sich bei ihm praktisch um eine Reinkarnation von Hitler handle. Denn auch das Clinton-Team hatte gut beratene Überzeugungsarbeit geleistet: Wie Trump bediente es sich des Wissens, dass Angst viel besser zur Überzeugung der Wähler taugt als Fakten. Die Anhänger der Demokraten täuschten ihr Entsetzen und ihre Tränen im Augenblick der Niederlage keineswegs vor. Sie waren vielmehr effektiv über Monate hinweg davon überzeugt worden, dass gerade tatsächlich ein rassistisches Monster ins Weiße Haus gewählt worden war. Nur wer das wirklich glaubt, kann in eine derartige Hysterie verfallen. Am Ende fehlten „Crooked Hillary“ in den vier entscheidenden „Swing States“ zusammen weniger als 200.000 Stimmen (von 128 Millionen insgesamt) zum Sieg gegen den Mann, der 2005 in einer Videoaufnahme erklärt hatte, dass er Frauen gerne in den Schritt griff. Doch wie Scott Adams zu sagen pflegt: „You don’t need to outrun the bear. You just need to outrun your camping buddy.“ (dt. Du musst nicht schneller sein als der Bär. Du musst nur schneller sein als dein Camping-Kumpel.)
Beuteteam Clinton: Hillary, die Bills Affärenfrauen verfolgen lässt, wenn sie sprechen
Vor der dritten Phase der Trump-Darstellung der Medien
Wie aufs Stichwort brachten am Dienstag Welt Online, Focus Online, Zeit Online und FAZ.net alle einen wortgleichen dpa-Artikel über Trumps stille Erfolge und die einseitige Medienfokussierung auf die Tumulte um die Russland-Affäre. Es ist durchaus geschickt, in diesem Fall die dpa vorzuschicken, denn so muss sich kein hauseigener Mitarbeiter mit Namen und Bild für einen Trump-positiven Beitrag ins öffentliche Schussfeld begeben. Der Tag, an dem sie sich dann geschlossen über die erfolgten Steuersenkungen und Deregulierungen des Präsidenten, der bis vor kurzem noch als völlig unfähig galt, echauffieren werden, scheint also nicht mehr fern.
Schön, dass Sie es auch so gesehen haben. Der gesamte Part von Sievers zur Nordkorea-Krise war unterirdisch. Ich muss sagen, ich echauffiere mich selten, dafür bin ich schon zu alt, aber dieses Mainzelmännchen treibt ständig meinen Blutdruck hoch. Warum? Weil er diese dümmliche Selbstgewissheit dessen ausstrahlt, der weiss, ihm kann keiner, da er beim Staatssender beschäftigt ist. Und seine Kommentare sind oft einfach nur dumm.
Das war mal. Im 19. und 20. Jh. oder so. Man kann sich nicht auf der Vergangenheit ausruhen.
Dummerweise haben diese Knalltüten bis heute nicht begriffen – und werden das vermutlich auch niemals tun -, dass die NSDAP eben eine national-sozialistische Arbeiter-Partei war. Und damit genau aus ihren politischen Dunstkreis kam. Allerdings sind inzwischen die Parallelen unübersehbar, wenn man nur genauer hinschaut!
Alles irrelevant, Peter. Es ist selbst rechten Deutschen völlig egal, ob und was Trump für die USA erreicht. Die Berichterstattung zu Trump, egal welcher Konnotation, steht in keinerlei Verhältnis zur Nachfrage des Publikums nach Neuigkeiten über Trump. Die Linken können es schon nicht mehr hören, die Rechten denken sich, der wird schon machen und interessieren sich vielmehr für die kommende Bundesligasaison, was auch für viele Linke zutrifft. Trump ist also in Deutschland in erster Linie ein Medien- und Elitenereignis, und auch der Geifer gegen ihn.
Was bleibt, und das beweist Ihr Beitrag so wie der etwas später eingestellte von Michel Rieke, ist jedoch die fundamentale Kränkung des linkslibertären Lagers, daß Donald Trump ÜBERHAUPT gewählt werden konnte und somit vielleicht erstmals seit 1968 etwas geschah, was im linken Kosmos nicht sein konnte. Dabei hätte die Brexit-Abstimmung schon Weckruf genug sein müssen.
Ein wesentlicher Unterschied der reinen Personenwahl, die die Wahl des US-Präsidenten darstellt, zum deutschen Wahlvorgang, ist daß sie ein positives Bekenntnis des Wählers erfordert. Eine deutsche Regierung wird immer nur abgewählt, niemals aber gewählt, zumal man bei den beim Verhältniswahlrecht nahezu unvermeidbaren Koalitionen ohnehin nie so recht weiß, was man hinterher bekommt. Merkel mag das dahingehend aufgelöst haben, das sie im bestehenden politischen Setup Deutschlands mit dem linksliberalen Block aus CDU, SPD, Grünen und FDP in jedem Fall Kanzlerin wird (wodurch die Wahl an sich überflüssig wird) dennoch bedeutet das, daß die, die Trump wählten, sehr genau wußten, was sie taten. Die Erwartungshaltung an den POTUS ist dabei, geschult in über 200 Jahren Demokratie, nicht annähernd so groß wie bei den obrigkeitsgläubigen Deutschen – und so fixieren sich deutsche Journalisten eben auf Donald Trump, verkennend, welche Prozesse innerhalb der US-Gesellschaft abliefen, die eine Wahl, ja erfolgreiche Kandidatur Trumps überhaupt erst möglich machten. Derartige Prozesse gab es ja auch dahingehend, daß 2008 erstmals ein Schwarzer US-Präsident werden konnte, ohne daß die Südstaaten erneut ihre Sezession erklärten, und eine Frau als Präsidentin nicht einmal der Rede wert wäre, selbst bei den Rednecks im Mittelwesten.
Das linkslibertäre Lager hat, zumindest in der angelsächsischen Welt, seine Diskursdominanz, die es seit 1967 innehatte, verloren. Dieser Vorgang ist, anders als die Linkslibertären dachten, nicht reversibel. Er ist sicher nicht so total, daß Trump und die Alt-Right nun durchmarschieren könnten (denn sie stellen ja auch den Status des altkonservativen Establishments infrage – siehe das widersprüchliche Verhalten der GOP bei Obamacare) – aber ein Zurück zum Status ante-bellum gibt es für die Linken nicht. Die US-Demokraten und ihre linkslibertären Kohorten werden noch eine Weile brauchen, sich in dieser Welt zurechtzufinden, insoweit stehen Trumps Chancen auf eine Wiederwahl nicht schlecht.
Das in Sonderwege verliebte Deutschland hinkt wie immer hinterher. Merkel erkauft den deutschen Linkslibertären im September noch einmal eine vierjährige Gnadenfrist – aber aufhalten können sie den Gang der Dinge auch nicht.
Sehr richtig! Ich hätte es nicht besser formulieren können.
Die Beurteilung, ob Sie „irre“ sind, können wir Ihren Psychiater überlassen.
Interessant wäre eher wie Sie den im Artikel thematisierten Trump sehen, wenn Obama und Clinton schon verlogene Schwätzer sind?
Ob das ganze schon an Verschwörungstheorie grenzt? Evtl. nicht, aber Sie scheinen nicht grade begabt zu sein deduktive Schlüsse zu ziehen
„Was an ihm so furchtbar schlimm war, konnte sie dann aber nicht sagen, nur dass er eben schlimm ist.“ Genau wie MERKEL, nur ganz anders, ähm, besser natürlich
„Oder stimmt mit mir etwas nicht, bin ich ein Verschwörungstheoretiker und Quartalsirrer?“
Jawohl, das sind Sie – und wir sind mindestens schon zu Zweit!
Schlimmer ist doch noch: Die Tatsachen werden gleich so ausgewählt, dass sie zur gewünschten Meinung passen. Dem dummen deutschen Erbnazi ist die Wahrheit nicht zuzumuten, weil er sowieso nur die falschen Schlüsse daraus zieht.
Weil sich viel zu viele immer noch ausschließlich aus den sogenannten Qualitätsmedien informieren. Die Tagesschau hat erstaunlicherweise trotz allem noch den Ruf, abends um 8 Uhr das Tagesgeschen mit quasistaatlicher Autorität ausgestattet „notariell zu beglaubigen“.
Wer da auf Einseitigkeiten, handwerkliche Fehler oder verkürzte Argumentationsführungen hinweist oder es auch nur wagt, die verbreiteten Narrative in Frage zu stellen, ist „rechts“, ein „Wutbürger“, ein „Populist“, ein „Antidemokrat“ oder gleich ein „Verschwörungstheoretiker und Irrer“. Und wer will das schon sein?
Man kann den Artikel auch als schönen Denkanstoß betrachten.
Meiner Meinung nach ist das amerikanische Volk auf einen recht produktiven Macher „hereingefallen“.
Ob die andere Alternative, nämlich das an die Macht kommen des Clinton-Clan samt Netzwerk, für das amerikanische Volk besser gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.
„Besonders die schlecht gestellten Schichten haben in ihm nicht die Lösungsansätze ihrer Probleme gesehen, sondern haben denjenigen Lebensstil gewählt, den sie selbst gerne führen würden.“
Die immer mehr ins Abseits geratenden, schlecht gestellten Schichten, haben keine anderen Interessen als irgendein Soap Opera Vorbild zu wählen. Echt?
Ob der Clinton-Clan oder Trump das geringere Übel ist, werden wir evtl. nie erfahren.
Für schlechter gestellte Schichten hat Trump bisher nichts getan, im Gegenteil, er hofiert dubiose Wall-Street Deals und Investments und plant eine verheerende Kürzung der Krankenversorgung.
Das spielt ihm und seinem Umfeld in die Karten, den unteren aber sicher nicht.
Trumps Agenda ist Politik für Reiche – gewählt von Armen. Was wenn nicht der Wunsch nach seinem Lebensstil sehen Sie als Beweggründe?
Trump als Anti-Establishment ist lächerlich, er verkörpert lediglich einen andere Teil.
Clinton ist die alteingesessene Bildungselite der USA, die über Jahre gewachsen und schwer zu durchdringen ist.
Trump ist die etwas zwielichtige Geldelite, viele windige Deals, einige Pleiten, mafiöse Investments.
Was man persönlich bevorzugt bleibt jedem überlassen.
Welche von den gegensätzlichen Darstellungen man glauben soll ist schwierig. Stimmt schon. Allerdings Attribute wie zwielichtig, windig, mafiös, sind schon harter Tobak. Der Mann ist erfolgreicher Geschäftsmann. Erfolg = Suspekt? Wenn er ein „Weichei“ wäre und sich von jedem ins Boxhorn jagen lassen würde, wäre er sicher kein Milliardär geworden.
Welche Beweggründe seine Wähler haben? Wie kann man darüber noch debattieren? Ihre Sichtweise deklariert Trumps Wähler zu Grenzdebilen , die zu dumm sind ihr Wahlrecht vernünftig einzusetzen. Trump hat seinen Wählern versprochen, dass sie von der Politik wieder gesehen werden.
Ich habe vor Kurzem mit einer Amerikanerin auf Besuch darüber gesprochen. Ich fragte sie, was sie von Trump hält.
Ganz furchtbar, sagte sie. Ich fragte dann, warum, was er Schlimmes gemacht häte und dass er doch TITIP verhindert hat und die USA plötzlich wirtschaftlich viel besser dastehen, mehr Jobs usw.
Ihre Antwort: „Ja, aber das ist dann auch schon alles“.
Was an ihm so furchtbar schlimm war, konnte sie dann aber nicht sagen, nur dass er eben schlimm ist.
Guter Artikel, Herr Backhaus, der anschaulich zeigt, dass wir voll im Medienzeitalter angekommen sind. Realitäten zählen immer weniger, es geht um die Vorstellung von Realität im Kopf der Wähler. Dieses Verfahren, dass Image alles ist und Fakten fast nichts, läuft seit den Hidden Persuaders in der Werbung und hat nun die Politik erreicht. Trump ist der erste Präsident, der voll auf dieser Klaviatur spielt, die er als Show Star des Fernsehens bereits eingeübt hatte. Seit Reagan war es in den USA bereits üblich, Zugpferde des Show Bizz als Wahlkampfmagneten einzusetzen. Der Schauspieler als Präsident, der Auftritte hat, für die andere das Script schreiben, quasi der ideale Präsidenten-Darsteller.
Die Medien spielen in diesem Schauspiel die Rolle des eigentlich parteiischen Zensors, der sich jedoch hinter der Maske des Unabhängigen versteckt. In Wirklichkeit sind sie jedoch Parteigänger der einen oder anderen Seite.
Trump wird besonders bekämpft und lächerlich gemacht von den Transatlantikern und ihren medialen Helfern hier in Deutschland, weil sie viel zu verlieren haben. Trump durchbricht das Spiel der Bush-Clinton-Bush -Administrationen, in dem Globalisierung zu Lasten amerikanischer Arbeitspläzte ging, solange die Vassallen Amerikas nur das spektakuläre Haushalts- und Budgetdefizit der USA mittrugen. Erster Profiteur war die deutsche Wirtschaft. Dafür bekamen die Europäer wiederum Rabatt beim Beitrag für die NATO.
Eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland läge zwar im Interesse der deutschen Wirtschaft, aber Trump ist hier nicht frei zu handeln, weil die Medien und die Demokraten und der MIC (Militärisch-Industrieller-Complex) die mediale Front „Putin-Freund“ aufgemacht haben und ihn dort unter gewaltigen Druck setzen. Die Schilderung ist nicht vollständig, zeigt jedoch, wie politischer Gegner, Militär, Industrie und Geheimdienste (Deep State) sowie ausländische Interessen am medialen Bild eines Präsidenten „malen“, um ihn in ihre jeweilige Richtung gefügig zu machen. Objektivität ist da nicht zu erwarten. Auch im medialen Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Was natürlich auch daran liegt, dass jeder in seinem eigenen Universum lebt, und es für das einzig richtige hält (Juli Zeh). Oder wie schon Max Frisch in „Mein Name sei Gantenbein“ sagte: Jeder macht sich einen Spielfilm und hält ihn für sein Leben.
Na und? Es ist egal, ob Trump nun etwas erreicht hat oder auch nicht. An jeder Sichtweise wird etwas richtig oder etwas falsch sein. Die Wahrheit liegt immer in der Mitte. Unsere Probleme in Deutschland sollten oberste Priorität haben. Das offizielle Deutschland sollte endlich seinen Mund halten und die Probleme im eigenen Land lösen. Da hätte man viel zu tun. Frage: Was interessiert uns, wie oft Trump sein Personal austauscht? Das ist seine Sache. Es wäre schön, wenn sich Deutschland auch mal aufrappeln könnte, sein schlechtes Personal auszutauschen. Die EU fällt immer tiefer und jede Zeitung fühlt sich bemüßigt, irgendetwas über Trump zu schreiben, mag es nun richtig oder falsch sein. Ich kann das nicht mehr hören und nicht mehr lesen und will das auch nicht mehr.
Niemand zwingt Sie etwas zu lesen, das Sie nicht möchten.
Ach Herr Röller, wer suchet, der findet. In den ersten 4 Monaten unter
Trump haben die USA pro Monat durchschnittlich 24 Prozent mehr Flüchtlinge aufgenommen als in den letzten 13 Monaten unter Obama. Vergleicht man die
entsprechenden Monatswerte Februar bis Mai der Jahre 2016 und 2017 hat
Trump sogar 34 Prozent mehr Flüchtlinge ins Land gelassen. Das hätten sie den staunenden Zuschauern doch als Erfolg melden können, während Kollege Kleber schon mal das Taschentuch gezückt hätte. Es macht doch nichts, dass diese Zunahme ganz sicher kein Verdienst des Präsidenten Trump ist, Ihre Kolleg*innen loben doch auch gerne Frau Merkel für die Ergebnisse der Unmenschlichkeit des Herrn Orban.
P.S. Bevor sie das als Erfolg des verhinderten Einreisestopps und somit als weitere Niederlage Trumps verkaufen wollen, sollten sie sich über das Prozedere der USA bei der Aufnahme von Flüchtlingen informieren. Sonst kann es leicht peinlich werden für einen Experten in Sachen US-Politik.
Die großen Medienhäuser sind der verlängerte Arm von Interessengruppen – Interessengruppen, denen es an Meinungsmanipulation und eben gerade nicht an Information gelegen ist.
Man erkennt dieses Phänomen doch auch, wenn man sich die Berichterstattung zu Flüchtlingen, Euro und Energiewende anschaut.
I. Flüchtlinge:
1. Erst war es ein moralischer Imperativ. Als dann die ersten Menschen mit ein wenig Verstand vorsichtig nachfragten: Verträgt sich das überhaupt mit der praktischen Vernuft eines Kant? Kann diese Handlung überhaupt wie ein allgemeines Gesetz gelten – und wenn es das könnte, wieso ist es dann nicht das Gesetz?
2. Weil der moralische Begründungsansatz offensichtlich nichts mehr taugte, sollten nicht mehr wie die Refutschis, sondern die uns retten – als Fachkräfte. Nach Köln und den ersten veröffentlichten Statistiken der Arbeitsagentur war leider klar, dass eine große Zahl höchstens im kriminellen Gewerbe fachkräftig wirken kann.
3. Nun ist es wenigstens die kulturelle Bereicherung und der Schutz vor Degeneration in Inzucht, die den unumschränkten Imperativ zur Massenaufnahme konstituieren sollen.
4. Hilft auch das nichts, so wird immer wieder die lächerliche Behauptung vorgetragen, dass man halt überhaupt nichts gegen illegale Migration tun könne. Sozusagen das elaborierte Kanzlerinnernwort „Jetzt sind sie halt da!“. Aber selbst wenn man es etwas tun könne, wäre es ja irgendwie total gemein, etwas dagegen zu tun. Wegen Nr. 1 bis 3.
Interessieren hier Tatsachen? Mitnichten.
II. Energiewende
Der CO²-Ausstoß ist nicht gesunken, die Versorgungssicherheit ist stark gefährdet, die Landschaft verschandelt, die Kosten sind wahnsinnig gestiegen, es wurde von arm nach reich umverteilt und in irgendeiner Form nachhaltig ist der ganze Quatsch auch nicht. Interessieren diese nachprüfbaren Tatsachen? Nein, denn wir sind Vorreiter. Wohin wir da reiten und weshalb keiner nachreitet ist da vollkommen uninteressant.
III. Euro
A. Behauptung: Kein Land haftet für ein anderes
1. Kein Land haftet für ein anderes Land, der Euro wird uns Wohlstand bringen.
2. Wir haften nicht direkt, wir werden nur einmalig Griechenland helfen. Es reicht, wenn wir das Geld in „das Schaufenster“ legen, um „die Märkte zu beruhigen“.
3. Wir verzichten gegenüber Griechenland kapitalisiert auf 40 Mrd. € unserer Forderungen. Das ist aber kein Schuldenschnitt, das sind laut Kanzleramtschef Altmaier nur „Details“, die niemanden interessieren.
4. Wir richten mit dem EFSF und dem ESM einen Schuldenfonds ein, über den doch für andere Länder gehaftet wird. Die deutsche Maximalhaftung liegt schon jetzt gesamtvolkswirtschaftlich bei 3,2 Billionen Euro (ja, deutsche, nicht amerikanische Billionen).
5. Nach der Wahl vermutlich Schuldensozialisierung, ein europäischer Investitionsfonds und europäische Steuern.
B. Behauptung: Europa und speziell Deutschland wird es mit dem Euro viel besser gehen
Deutschland ist seit der Euroeinführung vom Platz 2 des BIP pro Kopf in Europa zeitweilig auf Platz 11 abgerutscht, wir hatten die geringsten Lohnsteigerungen Europas, zeitweise Massenarbeitslosigkeit und kaum Wirtschaftswachstum.
Europa ist seit der Euroeinführung der weltweit am langsamsten wachsende Wirtschaftsraum der Welt. Und für den ganzen Spaß müssen wir jetzt auch noch mit Billionenbeträgen haften.
Warum berichtet darüber niemand, z.B. mal in den öffentlich-rechtlichen Programmen? Weil der Informationsauftrag eigentlich der einer Bundespressestelle ist?