Die schöne neue Welt liegt gleich hinter der nächsten Biegung des politischen Stroms, man muss nur an sie glauben. Sie kann und wird mit folgenden angeblichen Weisheiten Schluss machen:
– A Wer nicht arbeitet, kann (soll) auch nicht essen
– B Wer nichts schafft, kann (soll) auch nichts verdienen
A
Was noch vor Jahrzehnten in Westeuropa eine Herausforderung gewesen wäre, nämlich die Versorgung mit Lebensmitteln, sprich einer gut auskömmlichen Portion „Kalorien“, um das Tagwerk zu bewältigen, ist heute Pille Palle.
„Ein Landwirt erzeugte 1900 Nahrungsmittel in einem Umfang, um etwa 4 Personen ernähren zu können. 1950 ernährte ein Landwirt 10 und 2010 sogar 131 Personen“ kann man der Webseite des Bauernverbands entnehmen.
Obwohl einige sozialistische Parteien nach wie vor die Mär von einer darbenden, dürren Arbeiter- und Bauernschicht verbreiten mögen, wird Ihnen das in der EU niemand ernsthaft abnehmen. Abgesehen von wenigen, wirklich bitter Armen, von dürftigen monatlichen Zahlungen Abhängigen (vornehmlich Rentner und sozial Schwache in Ballungsgebieten), „muss heute niemand in Deutschland hungern“ wie hier die Welt zum „Tafelskandal Essen“ schrieb. Vorausgesetzt, er besteht nicht auf einer besonders abwechslungsreichen oder extravaganten Diät, möchte man hinzufügen.
„Von 1950 bis 2012“, so der Bauernverband auf seiner Webseite, „habe sich der Nettostundenverdienst eines Industriearbeiters mehr als verzwanzigfacht. Da die Brotpreise nur um das zehnfache gestiegen seien, könne sich der Industriearbeiter für seinen Stundenlohn heute (2012) mehr als doppelt soviel Brot kaufen wie noch vor gut 60 Jahren.“
Das heutige Lebensmittelangebot ist sagenhaft. Wie die Münchner TZ hier über die neuen Luxusmarken „Feine Welt“ (Rewe) und „Deluxe“ (Lidl) berichtet, haben sich einfache Discounter zu Gourmet-Tempeln gemausert. Mit dem Billig-Aldi-Angebot der 80er Jahre aus einem Dutzend Kekspackerln, sechs Sorten Konserven und einer Pallette H-Milch nicht vergleichbar.
Bargeld wird in diesen Versorgungsparadiesen gar nicht mehr benötigt, man zeigt dem Frollein an der Kasse ein Plastikkärtchen oder den Bildschirm des Smartphones. Kopfschüttelnd sieht man so manchen älteren Mitbürger an diesen Lebensmitteltankstellen vorbeitappen: viel Zeit ist vergangen, seit man beim Bauern noch Milch in der Kanne und die Brezel nur beim Bäcker bekam.
Die moderne Landwirtschaft hat es, sekundiert von einer hochgerüsteten Lebensmittelindustrie geschafft, in den Industrieländern einen Menschheitstraum wahr werden zu lassen: Es gibt dort keine Versorgungsengpässe bei den Grundnahrungsmitteln mehr, man verzeichnet Überschüsse bei der Produktion und kann sich Dank trickreicher Haltbarmachung auch eine großzügige Vorratshaltung erlauben. (Und immer noch landen jährlich laut einer WWF-Studie, hier beim Spiegel allein in Deutschland rund 18,4 Millionen Tonnen Nahrungsmittel im Müll.)
Vorbei also die Szenarien, in denen ein hungerndes Volk die Beherrscher gewaltsam von der Macht trennt und sich in den Besitz ihrer Vorräte bringt. Was könnte sonst noch die von den Regierigen gefürchtete Revolte auslösen ? Neidische Blicke auf die, die mehr besitzen?
B
Es reicht, die Unterschiede mit viel, viel Geld zu nivellieren. Die böse Floskel vom „Unnützen Esser“ hat heutzutage ausgedient. Jeder kann die wichtige Funktion des „Verbrauchers“ ausfüllen, der die guten Dinge zu schätzen weiß, die eine unermüdliche Industrie täglich ausstoßen kann (muss). Wer zuviel genießt, wird sofort daran gesetzt, sich am eigenen Übergewicht abzuarbeiten und kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
Hat er nicht die nötige Penunze, um sich das ersehnte Stück Genuss zu kaufen, so lässt man ihn eben anschreiben. In Form des Hypotheken-, Überziehungs – oder Konsumentendarlehens, oder eines flexiblen Guthabens in irgendeiner elektronischen Form (Geldkarte, Bezahlapp, Geschenkgutschein usw.). Solange der „rollover“ gewährleistet ist, kann das Geliehene auch später und abermals auf Pump zurückgezahlt werden, und man kann auf Garantien, ob es tatsächlich jemals zurückfließen wird, verzichten.
Wie der Guardian hier 2013 beschrieb, war die sogenannte „Ninja“ – Maxime bei der Kreditvergabe an Leute die „no income no job no asset“, also kein Einkommen, keinen Job und kein Vermögen hatten, bis zur Finanzkrise in den USA oft die Regel. Nichts deutet darauf hin, dass sich seither irgendetwas groß geändert hätte. Daran scheint der letzte Schrei in der Welt der Sozialpolitik nun anknüpfen zu wollen:
Unconditional Basic Income and Cash Transfer Programme
Zuletzt hat das in New York ansässige Roosevelt Institute (Motto: „Bis wirtschaftliche und soziale Regeln nicht allen dienen, sind sie für nichts gut“) die Auswirkungen der „Mutter aller Sozialprogramme“, also des bedingungslosen Grundeinkommens, auf das Wachstum in den USA untersucht, und herausgefunden, dass dessen Einführung „für jeden amerikanischen Volljährigen bei 1.000 US-Dollar monatlich zu einem Wirtschaftswachstum von bis zu 13,1 Prozent innerhalb der nächsten acht Jahre führen könnte.“
Man braucht Leute, die in den Malls für Umsatz sorgen, die Autos und Häuser kaufen und den Laden in Schwung halten. Ka-ching, wie es so schön im Lied von Shania Twain klingelt. Wichtigster Faktor für Wirtschaftswachstum bzw. Bruttosozialprodukt ist jenseits des großen Teichs alleine das „Consumer Spending“, also der private Konsum von Waren und Leistungen. Zentraler Stützpfeiler als Sicherheit für die enormen Schulden der privaten Haushalte die Entwicklung auf dem (Hypotheken) Häusermarkt.
Das hat man in Europa inzwischen begriffen und fleißig kopiert. Glaubt man der „Zeit“, dann wurden seit der Öffnung der Geldschleusen der Zentralbanken auch in Deutschland viele „Vermögen“ durch die Ausreichung der berüchtigten subprime-Kredite (also an nicht Kreditwürdige) geschaffen. Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt, die Wähler, mag man sich damals unter Finanzpolitikern und Bankiers zur Rechtfertigung gesagt haben.
Und bis heute mögen sie der Meinung sein, dass sie nebenbei endlich das Rezept für das Paradies auf Erden gefunden haben: Die Bevölkerung vermittels einer allmächtigen Produktionsmaschinerie bequem auf ewig zu versorgen. Das Kunststück, sie von einer allumfassenden Medienindustrie dauernd abgelenkt zu halten und durch eine umfassende Überwachungstechnologie so gut zu kontrollieren, dass sie nicht auf dumme Ideen oder die schiefe Bahn kommen, beherrschen sie bereits.
Wer diesem Glauben anhängt, den schreckt der Gedanke an eine Weltvereinigung nicht. Die Beseitigung der banalen Ursachen für Ungleichheit und Neid ist der perfekte Deckel auf dem Schmelztigel, in dem die gesamte Menschenheit endlich zusammenfinden kann. Jeder hat im Überfluss zu Essen, ein warmes Plätzchen, einen Flachbildfernseher an der Wand, ein Sechserpack im Kühlschrank und Geld auf dem Konto. Natürlich darf der entsprechende Pkw nicht fehlen.
Nicht wenige deutsche Spitzenpolitiker ahnen hinter den Bildern von offenen Grenzen und einer Fülle „geschenkte neuer Menschen“ die nichts anderes vorhaben, als endlich einmal nach Herzenslust zu konsumieren, diese schöne neuen Welt, in der niemand mehr schuften muss, um sich etwas zu leisten. In der sich alle rund um eine gedeckte Tafel herum gut Freund sind, und wo keinem mangelndes Benehmen oder fehlende Sprachkenntnisse übel aufstoßen.
Waren denn die letzten Befreiungen vom Joche der Unfreiheit nicht auch ein einziges großes, erfolgreiches Konjunkturprogramm? Ein Konsum-Karussell? Die enormen Zuwächse an Kaufkraft durch die Aufnahme der armen DDR-Bürger, der Sturm der Osteuropäer auf die westlichen Märkte ? Das ließe sich durch mehr Teilnehmer am Giralverkehr (hier Sparkassenwerbung in leichter Sprache) noch toppen. Mehr Menschen, mehr Geld, mehr Konsum. Das Deutsche Institut für Wirtschaft sieht da große Möglichkeiten, für die Investoren ihren „Blick erweitern sollten“.
Und wie bereits Norbert Häring schrieb, hat Khalid Koser vom Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik, den Schluss schon gezogen, dass das Potential des „enormen Marktes, der von Migranten als Konsumenten geschaffen wird“ oft nicht genutzt werde.
Bei den Inflationsraten in V. hat natürlich kein Produzent Lust auf Produktion. Als in DE damals die Währumgsreform durch war, 40 Mark Kopfgeld für jeden, 1948, Sie erinnern sich? – da waren die Leute bass erstaunt, dass schon am nächsten Tag die Läden voller Waren waren – ein Wunder. So schaut’s aus, Sagglzement.
Wer bezahlt den ganzen Irrsinn?
Gestern meldete tagesschau 24 in einem „Bericht“ über neue Konzepte zur Schaffung von Wohnraum, dass eine „Initiative“ von Stadtplanern erstmalig die Verstaatlichung privaten Eigentums fordere. Die Grundsteuerdiskussion ist nur Vorgeplänkel. Ziel ist die Zwangsenteignung der Bürger.
Und glauben Sie nicht dies sei nur so dahingeredet. Es beginnt immer im Kleinen bevor es dann richtig schlimm wird.
Also wer bezahlt den Irrsinn?
Mmw
Und das, wo doch der Weizen und somit auch das Bier aus dem Nahen Osten kömmt! Was machen die Chinesen nur falsch, wenn sie den Afrikanern Produkte aus deren „Gunstregionen“ abkaufen?
Sind Sie Agrarlobbyist?.
Also von Quantenmechanik hielt Einstein auch nichts, insbesondere nicht von statitischen Überlegungen, gar von der Unschärfe eines Heisenberg. Seine Begründung: Gott würfelt nicht. Vorsicht mit solchen Sachen, nix für ungut.
Ca 18,4 Mio Tonnen landen im Müll? Na sowas. Und wie viele zig-Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen in den Entwicklungsländern und versauen denen dort ihre lokalen Märkte? Hochsubventioniertes Zeug, dadurch derart verbilligt, dass sogar die dort in Afrika etwa mit ihren niedrigen Gestehungskosten nicht mithalten können. Und wir erkennen: Jeder zweite Euro, den ein Landwirt hier „verdient“ kömmt vom Steuerzahler, also genau von dem, den der Landwirt angeblich „ernährt“ – cui bono, wer ist hier der Bonobo, wer … nimmt wen aus? Wer nährt wen?
Lektüre Sambisa Moyo: „Dead Aid“ – vom Unglück Afrikas durch unsere Agrarpolitik. Nebst Fluchtursachen. Moyo ist sambische Nationalökonomin, die weiß was. Lobt die Chinesen, weil die den Afrikanern was abkaufen, vornehmlich Agrarprodukte von hoher Qualität. Haben die nämlich jede Menge, brauchen unseren Schrott nicht. Sollten wir besser selber fressen. Oder gleich gar nicht produzieren.
Soso, das hochsubventionierte Zeug ist also schuld … Kleiner Tipp: Simbabwe war und Südafrika ist noch (!) ein Nahrungsmittelexporteur mit hochprofessioneller und hochrentabler Landwirtschaft. Hat sich aber geändert bzw. wird sich vermutlich bald ändern. Woran das wohl liegt? Bei einem giesemann vermutlich am amerikanischen Imperialismus, der zieht zur Not immer, sonst könnte ja das eigene Weltbild zusammenbrechen.
Aber egal, ich bin sowieso längst der Meinung: Zaun drumrum und die Afrikaner sich komplett selbst überlassen, dann sind „wir“ auch an nichts mehr „schuld“. Dürfte im gleichen Zug auch das Problem der Überbevölkerung auf der Welt lösen. Win-win also!
Was heißt schon „schuld“, lieber Stefan H.? Bei TE wird des öfteren die EU mit ihrem Wahn kritisiert, zu Recht manchmal – und itzt wird hier die Agrarsubvention, die mit Abstand der größte Etat der EU ist, vehement verteidigt. Was nu? „Schuld“ hierbei ist übrigens vor allem die starke Agrarlobby Frankreichs, die jede Änderung zum Besseren mit Brachialgewalt verhindert. Warum wohl?
Die Subvention zahlt der Steuer- oder Beitragszahler, nur die Landwirte profitieren davon, produzieren Überschüsse, die Anderen ihre Märkte versauen können.
Ein bisschen hat sich schon was verändert: Bei uns in Niederbayern verdienen die Bauern ihr Geld bei BMW in Dingolfing – nicht alle, gewiß, aber sehr viele. Effekt: Das mit der Milli lassen sie sein, weil’s nix bringt dank der niedrigen Milchpreise, die Gegend stinkt nicht mehr so erbärmlich durch die ausgebrachte Kuhscheiße, auch bekannt als „Odel“ – denn Odel verpflichtet. Es wird halt zuviel Milch produziert, zu Milchpulver verarbeitet, nach Afrika verschifft, versaut dort den Landwirten ihre Märkte, weil sie trotz ihrer niedrigen Gestehungskosten gegen das subv. Zeugs nicht ankommen können. Das Wasser liefert Nestlé … .
Das ist nur ein Beispiel, es gibt derer noch viele. In vielen Ländern Afrikas, auch die, die Sie erwähnen, kann man praktisch das ganze Jahr über ernten – wenn man’s kann, da haben Sie recht. Soviel zu unserem „Gunstklima“.
Die Amis lassen wir bei Afrika mal weg, Afrika ist „unser“, also Europas Hinterhof, den wir sträflich vernachlässigen – mit den Folgen der Migration wie bekannt. Die Deutschen haben da einen Vorteil, weil ihnen spätestens 1919 alle Kolonien abgenommen worden sind. Wir könnten mit Namibia mal anfangen (auch Kamerun und das ehemalige Deutsch-Ostafrika etwa, das allerdings durch Islam versaut) – Namibia, dort steht zum Empfang am Flughafen in Windhoek: „Welcome to the country, where milk and honey flow“ – sag ich’s doch. Fahren Sie mal hin, sehr schön dort. In Swakopmund am Atlantik meinen Sie, das sei die Nordsee: Dort ein Gebäude mit der Aufschrift „Amtsgericht“, die Leute sind sehr deutschfreundlich, wenn Sie eine Schwarzwälder Kirschtorte zum Kaffe bestellen, so kann es Ihnen passieren, dass eines von den pechschwarzen Mädelchen sich mittendrin, Sie beim Futtern, leicht verbeugt und fragt: Alles recht? Geologisch betrachtet ist Namibia übrigens einmalig, für den, den das interessiert. Die „Etoschapfanne“ im Norden des Landes ist artenreicher als der berühmtere Krüger-Nationalpark. Im Süden fällt manchmal Schnee im Juli/August, keine Zeitverschiebung. Gleich nebenan liegt Botswana, mit seiner vorbildlichen Tourismuspolitik – hochpreisig und nachhaltig. Simbabwe/Rhodesien: Vergessen Sie’s derzeit. Und bedenken Sie bitte: Afrika ist kein Land, sondern ein riesiger, atemberaubender Kontinent. Und die Leute dort sind keine kleinen Kinder (nach Dambisa Moyo, sambische Nationalökonomin), sondern prächtige Menschen – leider davon zu viele Taugenichtse, auch wahr.
Wenn der Minus macht, dann soll er’s sein lassen. Klar, Kostenrechnung ist nicht Jedermanns Sache.
Deswegen auch das „Höfesterben“, weil der Nachwuchs sich das richtigerweise nicht antun möchte.
Das Problem ist, dass die Veänderungen zu schnell geworden sind und sich die Menschen nicht mehr anpassen können.
Sitzt ein Preusse im Biergarten zu München, sieht, wie ein Bayer eine Maß stemmt, o’ziagt – und wech isse. Dann: Zenzi, no‘ a Maß. Hebt auf, ziagt o‘, und wegga. Erneut: Zenzi, no‘ a Maß. Hebt auf, ziagt o‘ … .
Der Preiss‘ kriagt immer größere Augen, hockt immer noch vor seiner ersten, halb leer gesoffenen Maß, es reißt eam und er hebt an zu sprechen und sacht zum Bayer: Also ich könnte niemals so viel drinken, ich drinke immer nur so viel, wie ich Durst habe. Der Bayer: Jo, jo, wia’s Vieh.
Soviel zum Anpassungsvermögen des Menschen an sich.
Eine Woche großflächiger Stromausfall und Sie werden dieses Land nicht wiedererkennen. Kein Strom, kein Wasser, kein Gas, kein Sprit keine Lebensmittel (nach 3 Tagen sind die Regale leer und die Versorgungs-Pipelines sind leer),alle Kommunikationskanäle tot, keine Medizin, kein Schutz gegen Plünderer etc etc. Unsere Regierung arbeitet fleißig dafür, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit ständig steigt.
Nur ein kleiner schwarzer Schwan, und nichts geht mehr wie zuvor.
Wie sagte Gottfried Benn: Hinter dieser blumichten Tapete lauert der Verderber schon…
Utopia wird immer große Anziehungskraft auf kurzfristig und mit dem Bauch Denkende ausüben.
Der Artikel orientiert sich meiner Meinung nach zu einseitig an dem individuellen Konsum von Nahrungs- und Genussgütern und evtl. noch Wohnbesitz als wichtigsten Wirtschaftsfaktor. Hier hätte man auch die Einkommen der deutschen ( sei es in Form von Rente, Gehalt, Regelsatz, Kindergeld etc.) ansteigen lassen können. Das hätte den privaten Konsum auch angehoben, denn auch die gern genannte arme Rentnerin hätte mit mehr Geld durchaus noch Konsumpotential nach oben. Das Problem wäre bei der Erhöhung der Sozialleistungen wäre, dass dies finanziert werden muss durch die arbeitende Klasse, ohne das sich ein Mehr an steuer- und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ergeben hätte. Bei einer Erhöhung der Gehälter wäre die Konsequenz, dass die Wirtschaft dadurch weniger konkurrenzfähig wäre, und Arbeitnehmer freisetzen würde. Also hat sich die Regierung entschieden, die Einkommen der deutschen Bevölkerung rel. stabil, und im internationalen Vergleich recht niedrig zu belassen, oder gar abzusenken, und mehr Menschen in das deutsche Sozialsystem zu holen, die langfristig durch ihre Abhängigkeit von Sozialleistungen nur ihre Grundbedürfnisse befriedigen können. Der eigentlich gewollte Effekt ist meiner Ansicht nach, dass für diese Menschen nach Einschätzung der Politik Wohnungen gebaut werden müssen, sie Unterstützung bei der Integration benötigen, die Asyl- und Sozialanträge bearbeitet werden müssen, und sie dann anwaltliche Hilfe brauchen, um gegen diese Bescheide vorzugehen etc. , und natürlich müssen sie auch essen und trinken, was ein Hochfahren der Lebensmittelproduktion bedeutet, mithin einen Gewinn für die Bau- und Lebensmittelindustrie. All dies sichert Arbeitsplätze, bzw. führte zu einer Personalaufstockung, nicht nur im ö.D., sondern vorwiegend bei den freien und kirchlichen Trägern, bei Anwälten etc. Dieses „Mehr“ an einheimischen Arbeitskräften ist dann verpflichtet, sich an den eigenen Kosten für den Arbeitsplatz über Steuern und SV- Beiträgen zu beteiligen, und kann mehr konsumieren als vor Arbeitsbeginn. Nein, die ganze Aktion der Politiker hat keinen humanen Hintergrund, sondern dient ausschließlich wirtschaftlichen Aspekten, wobei die Migranten nach deren Vorstellung eben nur als Konsumenten von Sach- und vor allem, Dienstleistungen gesehen werden, die das Wirtschaftssystem für Deutschland am laufen halten sollen. Das wird nicht lange funktionieren, denn die Kosten der Migration werden die Einnahmen bei weitem übersteigen, weil die Sozialausgaben erheblich höher sind, als die Einnahmen durch Steuer- und Sozialbeiträge. Aber die freie Wirtschaft, und damit die Politik, wird sich über das selbstgenerierte Wirtschaftswachstum freuen, der Steuerzahler wird es hinnehmen müssen, dass die Kosten der Migration an ihm hängen bleiben. Von den Folgen für das hiesige Zusammenleben und deren (nicht nur materiellen) Kosten mal ganz abgesehen (aber auch das sichert und vermehrt, zynisch betrachtet, Arbeitsplätze, z.B. bei der Polizei, Staatsanwaltschaft, JVA, Krankenhäusern, Beerdigungsinstituten usw.). Damit ich hier nicht falsch verstanden werde: Finde ich richtig daneben, was hier passiert, aber ich versuche nur eine Erklärung zu finden, warum sich kaum ein Wirtschaftsbetrieb gegen die seit 2015 bestehende Situation stemmt, die Kirchen nach nochmehr Weltrettung rufen, und, wie die BTW gezeigt hat, die Mehrheit der Wähler dies unterstützt. Es ist für mich eben nicht nur der individuelle Konsum, sondern das wirtschaftliche System dahinter, das zwecks heiliger Kuh „Wirtschaftswachstum“ gefüttert wird und werden soll.
Wenn die herrschende Elite die eigene Bevölkerung nicht verachten würde, hätte man auch jedem 10’000 Euro gutschreiben können. Helikopergeld sozusagen. Aber Migranten sind eben auch billige Arbeitskräfte und diese werden anscheinend immernoch stark nachgefragt – trotz „Fachkräftemangel“
Na ja, vielleicht nicht jedem, aber denjenigen, die das Geld garantiert umsatzsteuerpflichtig wieder in Umlauf bringen – müssen – schon. Oder sie nicht auch noch fiskalisch, sozialgesetzgeberisch zu berauben.
Der König sprach zum Kardinal: Halt du sie dumm, ich halt sie arm.
Guter Kommentar, aber der der Herr Kohleofen hat das doch sarkastisch gemeint, oder?
Sarkastisch? Das glaube ich nicht, denn der IWF, aber auch andere EU- Länder, fordern seit längerem, das in Deutschland der Binnenkonsum durch Einkommensanhebung gesteigert werden soll. Auch wenn, aber insbesondere weil sich dadurch die Produktionskosten erhöhen, das deutsche Produkt dann im internationalen Wettbewerb nicht mehr so stark nachgefragt wird, und sich der vielkritisierte deutsche Exportüberschuss reduzieren ĺieße. Wirtschaftswachstum ließe sich dadurch nicht erreichen, also organisiert man eine gesteigerte Nachfrage im Land nach Sach- und Dienstleistungen, z.B. durch Migranten, und hält ansonsten der bisherigen Exportorientierung fest. Ich bin nun keine Fachfrau für Wirtschaftsfragen, aber so erkläre ich mir das Verhalten der deutschen Politik zur Migration.
Höhere Einkommen ist die eine Seite der Medaille, der Verzicht des Staates, Niedrig- und Mindestlöhnern auch noch was abzuzwacken an Steuern und Sozialversicherung wäre die andere. Aber dem steht der allgegenwärtige Staatssadismus entgegen … . Den Leuten die ohnehin horrende Umsatzsteuer aus dem Kreuz zu leiern, müsste bei den Hungerleidern eigentlich reichen, oder?
Übrigens: Wie kann man/frau Umsatzsteuer hinterziehen? Ganz einfach: Nix kaufen, alles selber machen. (Hab‘ mir oft schon überlegt, was mich mein Leben so kostet und ob es nicht besser wäre, das Ganze … .).
„Der Mensch lebt nicht von Brot allein.“Das ist doch unser Problem seit 1945, mehr konsumieren als produzieren. Und zum Schluss der Witz mit den Migranten und deren Potenzial. Nein. Danke.
Das mit der materiellen Gleichheit der Neid verschwindet, ist ein Trugschluss. Dann geht es erst richtig los: Die Alten gegen die Jungen, die Dummen gegen die Intelligenten, usw. wen es interessiert: Helmut Schoeck: Der Neid in der Gesellschaft.
Ja, natürlich würde dieses „Helicoptergeld“, denn nichts anderes wäre ja ein BGE, für viel zusätzlichen Konsum sorgen. Dafür müsste der Staat nur bereit sein zusätzliche Schulden zu machen. Er würde dann zunächst sogar in Geld schwimmen. Denn selbst wenn man davon ausgeht, dass ein Teil des Geldes nicht in den Konsum gesteckt werden wird, sondern zur Deckung alter Schulden, oder zum Kauf von Wertpapieren bzw. Immobilien genutzt würde, so kann man doch davon ausgehen, dass 10% des BGE direkt in Form von Umsatzsteuer direkt an den Staat zurückfließt. Bei den aktuellen Zinssätzen also viel mehr, als der Staat an Zinsen zahlen muss. Nach ca. 1,5 Jahren würde der Staat noch einmal kräftig „verdienen“, dann wären die Steuern auf den gestiegenen Gewinn von Produktionsunternehmen und Verkaufsgeschäften fällig.
Die Schulden selbst müssten gar nicht zurückgezahlt werden, denn niemand würde das Geld vermissen, es läge ja als Schuldschein im Depot und würde Zinsen bringen.
Einige Jahre würde das ohne weiteres sauber funktionieren.
Aber „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“. Vielen würde es vielleicht tatsächlich ausreichen, satt zu sein und genug Geld zu haben um sich einiges an unnötigem in die Wohnung zu stellen, aber es gäbe genug, denen das nicht reicht. Der Mensch seht sich nach Bestätigung, nach Lob und Aufstieg. Einige würden dieses Bedürfniss über Lernen befriedigen, andere übers Schreiben, oder Lehren. Ein Teil würde schlicht depressiv und mit Medikamenten auf Linie gebracht. Ein Teil würde Selbstmord begehen und ein Teil würde schlicht agressiv werden. Selbst mittels eines guten BGEs kann man nicht alle Wünsche befriedigen. Super Wohnungseinrichtung, Markenklamotten, Auto und Drogen (Alkohol, Nikotin, Tabletten, sonstiges) sind nicht komplett zu finanzieren. Man muss sich entscheiden, was man will, und so gäbe es recht schnell Neid, weil man das, für das sich der Nachbar entschieden hat, eben auch haben möchte.
Aber ok, die Staaten würden sich damit wahrscheinlich noch einmal 5 bis 10 Jahre Ruhe erkaufen :-))
Vorallendingen erkauft man sich damit steigende Preise! Das BGE ist eine Luftnummer und unmoralisch. Gewinner sind die, die das Geld als erstes erhalten und ausgeben. Sie treffen noch auf die alten Preise. Die Preise steigen dann. Verlierer sind die Produzenten, (also die, für ihren Lebensunterhalt arbeiten), sie treffen auf die neuen Preise und werden durch den Kaufkraftverlust um einen Teil ihrer Lebenszeit gebracht. „Ein Gewinn, dessen Herkunft zu denken gibt.“ (Ludwig von Mises)
Es ist nur eine Umverteilung von den Fleißigen zu den Faulen. Es kommt auf die Güterseite an und nicht auf die Geldseite. Erhöht sich die Geldseite, steigen die Preise entsprechend. Der Wohlstand kommt aus der Menge von Gütern und nicht aus der Geldmenge.
Haben Sie die Ironie nicht bemerkt? Ich setze noch einen drauf: Jeden Monat wird im Dorf ein Haus angesteckt. Die (Bau)wirtschaft boomt, alle haben Arbeit und der Wohlstand breitet sich aus.
Unbedingt ! Verjubeln wir unsere knappen Ressourcen für den schnellen Reibach. Es wird doch immer gesagt Deutschlands mehr oder minder einzige Ressource ist seine Bildung. Ihr „verlockender“ Vorschlag lautet: Niedrigstes Niveau reicht völlig um zu konsumieren.
Wie lange wird es dauern bis dieses Schneeballsystem der Idiotie sich bitter rächen wird? Man stelle sich das Endergebnis eines solchen Formungsprozesses vor. Bildungs- und antriebslos, von Medien berieselt. Anti Evolution.
Was heisst hier „Endergebnis“? Das ist Realität – zumindest für breiteste Schichten … .
Wie finanziert sich noch mal der Konsum unqualifizierter Menschen? Ach ja, die steuerzahlende Wollmilchsau arbeitet einfach noch ein paar Jahrzehnte länger um die importierten „Konsumenten“ mit den nötigen Mitteln auszustatten.
Das alte Prinzip: Den Gewinn streicht ein elitäres Grüppchen ein, bezahlen und die Nachteile erdulden geht an den Bürger.
Wo andere Länder Kompetenzfestungen ausbauen wird unsere Prämisse: Es reicht wenn Du den Weg an die Kasse findest. Statt Bildung, Ansporn und Ausschöpfung des menschlichen Potentials, Nutztierniveau. Falls sich noch irgendwer die Frage stellen sollte wie Zivilisationen zugrunde gehen. Genau so.
Noch eins. Wie war das in USA als sich jedermann, egal ob er es sich leisten konnte oder nicht, Immobilien gekauft hat. Dies hat sicherlich zu dicken Bonuszahlungen in der Branche geführt. Das daraus resultierende Elend nach dem platzen der Blasen war dann nicht mehr so witzig.
Und was kommt dann, wenn alle Menschen dieser Welt in Einigkeit und Sattheit wunschlos vor sich hin konsumieren?
Dann kommt Paul Watzlawick und leitet sie zum Unglücklichsein an. Ach was, das braucht er gar nicht, denn er beschreibt ja nur, wie „wunschlos“ glückliche Menschen ticken:
»Was kann man nun von einem Menschen … erwarten? Überschütten Sie ihn mit allen Erdengütern, versenken Sie ihn in Glück bis über die Ohren, bis über den Kopf, so daß an die Oberfläche des Glücks wie zum Wasserspiegel nur noch Bläschen aufsteigen, geben Sie ihm ein pekuniäres Auskommen, daß ihm nichts anderes zu tun übrigbleibt, als zu schlafen, Lebkuchen zu vertilgen und für den Fortbestand der Menschheit zu sorgen – so wird er doch, dieser selbe Mensch, Ihnen auf der Stelle aus purer Undankbarkeit, einzig aus Schmähsucht einen Streich spielen. Er wird sogar die Lebkuchen aufs Spiel setzen und sich vielleicht den verderblichsten Unsinn wünschen, den allerunökonomischsten Blödsinn, einzig um in diese ganze positive Vernünftigkeit sein eigenes unheilbringendes phantastisches Element beizumischen. Gerade seine phantastischen Einfälle, seine banale Dummheit wird er behalten wollen …«
Zitat aus Paul Watzlawick „Anleitung zum Unglücklichsein“.
Ein Zitat eines Zitates. Ursprünglich ist es von Fjodor Dostojewski, aus „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“.