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Die Gefahr des Transhumanismus

Die Künstliche Intelligenz und ihre philosophischen Zombies

07.02.2023

| Lesedauer: 6 Minuten
Chat- und Kunst-Programme können einiges, aber nicht wirklich Kreatives hervorbringen. Gefährlich ist nur der Glaube an den Transhumanismus, also dass KI eines Tages ein echtes Bewusstsein ihrer selbst entwickeln und zum Partner menschlicher Sinnsuche werde.

In Michael Endes Roman „Die unendliche Geschichte“ gibt es eine Passage, in der Bastian, der Protagonist der Erzählung, auf seiner spirituellen Odyssee in die „Alte-Kaiser-Stadt“ kommt. Diese ist bewohnt von anderen ehemaligen Reisenden, welche wie er selbst auf ihren Abenteuerfahrten durch das imaginäre Reich Phantásien im Gegenzug für jeden Wunsch, den der geheimnisvolle Talisman „Auryn“ ihnen erfüllte, ein Stück ihrer Erinnerung verloren haben. Schließlich ganz ihrer Erinnerung und somit Persönlichkeit beraubt, sind sie auch unfähig geworden, sich weiter ihrer eigenen Fantasie zu bedienen, und vertreiben sich jetzt die Zeit damit, auf alle Ewigkeit hin unter der Aufsicht des sadistischen Affen Argax mit Buchstabenwürfeln zu spielen, da sie wissen, dass die Wahrscheinlichkeit es zwingend notwendig macht, dass früher oder später jede einzelne denkbare Geschichte entstehen wird.

An diese Geschichte muss ich ständig denken, wenn ich die Debatte um die sogenannte „Künstliche Intelligenz“ verfolge – nicht etwa, weil ich den tatsächlichen Fortschritt der damit zusammenhängenden Techniken unterschätzen würde, sondern weil ich mir keine Illusionen über das Zustandekommen jener Resultate mache: Wie der Buchstaben würfelnde Affe aus der „unendlichen Geschichte“ kann auch das KI-Programm nichts anderes, als das ihr zur Verfügung gestellte Material wieder und wieder zu kombinieren, ohne je zu innovieren. Freilich: Was moderne Chat- und Kunst-Programme mittlerweile dank geschickter Programmierung auf Grundlage ihrer Datenbanken hervorzubringen vermögen, ist beachtlich und wird sich im Laufe der nächsten Jahre, ja vielleicht sogar Monate noch exponentiell verbessern.

Und ja, schon jetzt besteht die Gefahr einer schrittweisen Verdrängung des Menschen auch aus vielen Bereichen, die bislang aufgrund ihrer Kreativität das natürliche Reservat des Menschen zu sein schienen. Doch noch größer scheint mir die Gefahr, die von dem Glauben ausgeht, die KI würde eines Tages ein echtes Bewusstsein ihrer selbst entwickeln und könne somit zum Partner, vielleicht sogar symbiotischen Träger menschlicher Sinnsuche werden – eine Entwicklung, die von der transhumanistischen Bewegung eifrig verfolgt wird und sich dank massiver Bewerbung auch bei vielen „fortschrittlich“ gesonnenen Menschen zunehmender Popularität erfreut oder doch wenigstens als „unausweichlich“ und „alternativlos“ betrachtet wird.

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Unter diesem Gesichtspunkt ist es kein Zufall, dass die letzten Monate unter dem Zeichen pausenloser Betonung der unerwarteten „Schönheit“ der KI-„Kunst“ stand – wobei die Ironie nicht übersehen werden kann, dass eben jene politische und mediale Elite, die uns ansonsten glauben machen will, figurative Kunst sei letztlich retrograd, ja gar faschistoid, uns nun unter Verweis auf genau dieselbe, nur von einer KI erzeugte figurative Kunst davon überzeugen will, dass ein Computer Zugang zu so etwas wie Stil- oder Schönheitsempfinden habe: Ganz offensichtlich würde sich eine solche Aussage durch computergenerierte „abstrakte“ Kunst oder gar „Performance-Art“ kaum überzeugend verkaufen lassen …

Freilich steht aber hinter jener Suggestion noch eine zweite, erheblich gefährlichere: Wer annimmt, ein Computerprogramm sei fähig, bewusst „Schönes“ zu schaffen, muss sich im Umkehrschluss der Frage stellen, inwieweit das von Menschen geschaffene „Schöne“ tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal der Menschheit ist, oder eben auch nur die Folge bloßer, wenn auch organisch basierter, „Algorithmen“. Diese Frage ist alles andere als abstrakt, steht doch hinter ihr der Kampf um die Definition all dessen, was den Menschen, sein Bewusstsein und, ja, auch seine Seele ausmacht.

Glaubt man den stetig mächtigeren Transhumanisten, besteht kein Grund, sich einer immer engeren Verbindung zwischen unserer Gesellschaft und der KI, ja ultimativ der (angeblichen) Übertragung des menschlichen Bewusstseins in eine virtuelle „Realität“ entgegenzustellen, da der Mensch letzten Endes eben auch nur eine Maschine unter anderen sei, dessen Selbstbewusstsein eine reine Fiktion darstelle und dessen Glauben an Transzendenz und Seele eine überholte kollektive Überlebensstrategie verberge. Dem gegenüber steht freilich der nagende Zweifel, ob der Mensch sich tatsächlich auf ein Bündel von Algorithmen reduzieren lässt und sich seine eigene Bewusstheit lediglich „einbildet“ (als ob gerade diese „Einbildung“ nicht eben genau das ist, was ihn tatsächlich zum Menschen macht!) – ein Zweifel, der seinen, wie mir scheint, überaus schlagenden Beweis im Theorem vom „Philosophischen Zombie“ gefunden hat, das sich beispielhaft in folgender, von Sue Blackmore beschriebenen Fragestellung niedergeschlagen hat:

„Stellen wir uns zum Beispiel den Zombie Sue Blackmore vor. Zombie-Sue sieht genauso aus wie ich, benimmt sich genauso wie ich, redet so wie ich über ihre privaten Erfahrungen und diskutiert wie ich über das Bewusstsein. Für einen Außenstehenden ist sie durch nichts von der echten Sue zu unterscheiden. Der Unterschied besteht allein darin, dass sie über kein Innenleben und kein bewusstes Erleben verfügt; sie ist eine Maschine, die Wörter und Verhaltensweisen produziert, während es in ihrem Inneren völlig dunkel ist. Könnte diese Zombie-Sue wirklich existieren?“ („Conversations on Consciousness“)

Mir scheint, genau dies ist eben auch das Problem hinter dem scheinbaren „Bewusstsein“ der KI: Hat ein Subjekt nur daher tatsächlich ein Bewusstsein, weil es sich genauso verhält wie andere Subjekte mit Bewusstsein?

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Hieraus ergeben sich aber auch die Grenzen der KI: Diese kann letztlich das ihr zur Verfügung gestellte Material nur in der Art und Weise nutzen, die ihr einprogrammiert ist; und wenn es auch bereits geschehen ist, dass einzelne KI ihren eigenen Code partiell reprogrammiert haben, so folgt doch auch jene Reprogrammierung nur den von Anfang an angelegten Prioritäten, bringt also aus sich selbst heraus nichts wirklich Neues hervor. Ganz anders der menschliche Künstler, der alleine fähig zur echten Innovation ist und eben nicht nur bis in alle Ewigkeit das ihm zur Verfügung gestellte Vorbildmaterial variiert, sondern in unerwartete Richtungen aufgrund seines emotionalen und seelischen Zustands weiterentwickelt.

Gerade am Beispiel der KI-Kunst wird dies ungemein deutlich, da sich zunehmend herausstellt, dass die „stilistischen“ Besonderheiten jener Kunst fast immer das Resultat von bloßen Plagiaten sind, beklagen sich doch immer mehr Maler, dass ihre online gestellten Werke von skrupellosen Programmierern einfach in die Datenbanken der KIs eingespeist wurden, um zum Rohmaterial der computergenerierten „Kunst“ umgestaltet werden zu können; teils unter Plagiat selbst individuellster künstlerischer Manierismen (sogar der Unterschriften): Was „beseelte“ Inspiration suggerieren soll, ist also nichts anderes als computergeneriertes Kopistentum in großem Maßstab – allerdings ohne die Ehrlichkeit, den „echten“ Künstler, der hinter Stil und Detailbehandlung steht, namentlich zu nennen (ein Beispiel unter vielen hier).

Die soeben dargelegten Punkte sind keine rein ästhetische oder philosophische Debatte, sondern ein fundamentales Problem, das grundlegende Auswirkungen auf die Zukunft des Menschen und seiner Gesellschaft hat.

Denn zum einen stellt sich immer drängender die Frage nach der Macht, welche wir der KI bei der Ausgestaltung unseres Alltags einräumen wollen: Überzeugt davon, dass diese mittlerweile nicht nur rein quantitative Probleme besser zusammenfassen und lösen kann als der Mensch, sondern zunehmend auch philosophische, ethische und politische Probleme, laufen wir Gefahr, unsere Zukunft einem Mechanismus anzuvertrauen, der menschliche Entscheidungsfindungen letztlich immer nur durch statistische Auswertung des vorhandenen Materials imitieren kann, nie aber zur echten Kreativität fähig ist oder so etwas wie „Verantwortung“ empfinden kann – ganz zu schweigen von der Gefahr, dass die Auswertung jenes Materials ganz von den Rahmenbedingungen der entsprechenden Programmierung abhängt und somit ohnehin niemals wirklich neutral sein kann, basiert sie doch auf den impliziten oder expliziten ideologischen Entscheidungen und Präferenzen, welche eben vom Programmierer oder Bediener getroffen wurden.

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Zum anderen nähern wir uns mit atemberaubender Geschwindigkeit dem Augenblick, wo die Verbindung zwischen menschlichem Bewusstsein und Computer zur tatsächlichen Option werden wird; und man wird, wie oben dargestellt, die vertrauensheischende Betonung der „menschlichen“ Seiten der KI als Werbemaßnahme für jenes Endziel betrachten müssen. Die Konsequenzen einer solchen widernatürlichen Verbindung zwischen Mensch und Maschine, zwischen Fleisch und Computerchip, wären desaströs: Die angeblich noch „harmlose“ Nutzung digitalen Materials zur „bloßen“ Erweiterung unserer Erinnerung oder Beschleunigung gewisser Denkprozesse würde uns auf Gedeih und Verderb denen ausliefern, welche das entsprechende Material zur Verfügung stellen, und unweigerlich auch die Art und Weise beeinflussen, in der wir mit unserem eigenen Gehirn umgehen, ist doch allbekannt, dass die Besonderheiten eines jeden Instruments auch die Imagination desjenigen beeinflussen, der es nutzt.

Die immer breiter beworbene Möglichkeit hingegen, den umgekehrten Weg zu beschreiten, also das menschliche Bewusstsein in eine virtuelle Welt einzuspeisen, dürfte als die ultimative Selbstvernichtung des Menschen gelten. Denn so perfekt eine KI auch fähig sein dürfte, einen Menschen zu analysieren und dann täuschend ähnlich bis in seine kleinsten Gedankengänge und Manierismen abzubilden, dürfen wir doch nie vergessen, dass es sich eben nur um eine bloße Abbildung handelt, die über genauso viel echtes Selbstbewusstsein verfügt wie jene armseligen Automaten des 18. Jahrhunderts, welche die höfische Gesellschaft des Ancien Régime mit dem Einschenken heißer Schokolade oder dem Spielen des Cembalo entzückten.

Mag ein Programm also auch den Eindruck erwecken, Erinnerung und Bewusstsein eines in den Computer migrierten Menschen konserviert zu haben, der seine Existenz in einem angeblich „unbeschränkten“ virtuellen Raum intensiver und lebendiger denn je ausleben kann: Wir dürfen doch nie vergessen, dass es sich eben nicht um eine Kontinuität, sondern eine bloße Imitation handelt, da der echte Prozess der Migration des menschlichen Bewusstseins mit dem Ablegen der letzten Reste organischer Identität eben auch den Schnitt zwischen beiden Daseinsweisen vollzieht: Ebensowenig, wie wir als Einzelner irgendeinen Vorteil davon hätten, dass irgendwo auf der Welt unser exakter Klon geschaffen würde, da unser eigenes Bewusstsein eben an unseren jetzigen, hiesigen Körper gebunden ist, würde es uns etwas bringen, dass eine uns perfekt imitierende virtuelle Monstrosität hervorgebracht würde, mit der wir uns irgendwie „verbinden“.

Doch ist zu fürchten, dass viele Menschen in ihrem Streben nach Unsterblichkeit und Allmacht von jener Illusion verblendet werden und tatsächlich der Versuchung erliegen könnten, ihr Bewusstsein in die virtuelle Realität zu übertragen – ein Prozess, dessen „Erfolg“ viele Mitmenschen wohl auch Glauben schenken würden, da der auf Grundlage der Ausgangsperson erstellte Algorithmus logischerweise alles bestätigen würde, was die besorgten Hinterbliebenen zu hören wünschen. Am Ende stünde dann möglicherweise gar die grausige Vorstellung einer Erde, deren Menschheit sich aus Naivität wie Hybris freiwillig selbst ausgelöscht hat, während ein seelen- und letztlich hirnloser Computer ein Programm laufen lässt, in dem sich perfekte Nachbildungen jener ausgestorbenen Menschen eines scheinbar paradiesischen Zustands erfreuen, den sie in Wahrheit freilich ebensowenig bewusst genießen können wie NPC-Figuren die Landschaft des Computerspiels, in dem sie sich bewegen: Die „virtuelle“ Menschheit als hirn-, sinn- und bewusstloses Marionettenspiel, hinter dem sich immer deutlicher das hämische Kichern des Teufels vernehmen lassen würde …

Eine englische Version dieses Textes erschien auf: https://tvpworld.com/65942227/brave-new-world-artificial-intelligence-art-and-the-human-being


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26 Kommentare

  1. Auch diese Ideologie will wieder einmal den „neuen Menschen erschaffen.“ In Wahrheit wird der Mensch, dem Körper, Seele, Geist eignet, seiner Seele, seines Geistes beraubt und auf den Status eines menschlichen Nur-Gattungswesens reduziert. Das ewige Spiel der Ermächtigung, der Erlangung von Macht derer, deren Menschenbild immer! die Menschenverachtung zugrunde liegt. Gefahr droht ihnen einzig vonseiten menschlicher Seele und menschlichem Geiste. KI, Transhumanismus sind angetreten, uns in die „wunderbare Neue Welt“ zu transferieren, in der der Humanismus seine Bedeutung endgültig verlieren möge – verlieren wird. Geist- und seelenlose Körper, die in eine Banalität des „Guten“ transzendieren, die die „Banalität des Bösen“ bei weitem übertreffen wird.

  2. Das wirklich bedrohliche an diesen KI Instanzen in Bing, Google und Co ist die neue Unfehlbarkeitsaura, das eine interessierte Politiker-, Medien- und Wirtschaftskaste diesen Intelligenzchimären verleiht. Hat man seither schon davon gelebt, es sei alles wahr, was aus Computer-Bildschirmen den Verstand infiziert und lahmlegt, wird man künftig umso mehr am Tropf einer „überlegenen“ Intelligenz hängen. Hat man sich als Selbstdenker seither noch ein wenig wehren können und sich z. B. vom Corona Getöse unbeeindruckt gezeigt, wird man sich künftig sehr schwer tun. Der KI Deus absconditus hats gesagt. Es ist eitel Wahrheit und wer nicht zustimmt ist ein Ketzer. Verbrennt ihn.

  3. Ich begrüße es sehr, dass das Thema KI endlich einmal Gegenstand der Debatte wird.
    Andererseits kann gar nicht genug unterstreichen, wie dringend es eigentlich wäre, die Allgemeinbevölkerung über die technischen Voraussetzungen von KI und Big Tech aufzuklären. Mein größter Wunsch wäre es daher, wenn sich im Bereich IT kluge Geister finden würden, die hier den „Erklärbären“ geben – und zwar im Sinne eines wirklich guten, seriösen und fundierten Wissenschaftsjournalismus, wie er z. B. seinerzeit von Hoimar von Dittfurth geleistet wurde.
    Denn wenn wir uns als Anwender nicht darüber klar werden, auf welche Weise wir der KI tagtäglich Nahrung geben, wenn wir uns nicht endlich Rechenschaft darüber ablegen, unter welchen Voraussetzungen und mit welchen Erwartungshaltungen wir die das Internet und unsere Mobilgeräte nutzen, wird uns das Philosophieren darüber, wohin uns die KI führen wird, womöglich am Ende herzlich wenig nutzen.

  4. Bei vielen Politikern mangelt es bereits an den Grundkenntnissen der Naturgesetze. Denen können Sie über KI alles erzählen und damit Milliarden von Steuergeldern aus der Tasche ziehen. Einige von denen wollten auch schon einen deutschen Weltraumbahnhof bauen und dachten über einen Flugzeugträger für die Marine nach. Das sind nichts weiter als Wichtigtuer, die heute auch glauben, dass sie mit Panzer 1 und 2 den Krieg gewinnen.

  5. Zitat:“Hieraus ergeben sich aber auch die Grenzen der KI: Diese kann letztlich das ihr zur Verfügung gestellte Material nur in der Art und Weise nutzen, die ihr einprogrammiert ist; und wenn es auch bereits geschehen ist, dass einzelne KI ihren eigenen Code partiell reprogrammiert haben, so folgt doch auch jene Reprogrammierung nur den von Anfang an angelegten Prioritäten, bringt also aus sich selbst heraus nichts wirklich Neues hervor.“

    Das ist bei Menschen nicht anders. Wie eine KI funktioniert, scheint außerhalb der Programmiererschaft niemand wirklich zu verstehen.
    Eine KI simuliert digital mehr oder weniger neuronale Netze wie im Gehirn des Menschen. Nicht mehr und nicht weniger. Auch Menschen verarbeiten Informationen in der gleichen Art und reprogrammieren die Vernetzungen der Synapsen im Gehirn durch Lernen und Erfahrung.
    Aber mehr auch nicht! Entscheidend ist dabei, was an Information reingeht.

    Was eine digitale Computer KI vom Menschen unterscheidet, ist aber alles andere, was einen Menschen sonst noch auszeichnet:
    Menschen entwickeln Gefühle, haben deshalb auch Ängste, körperliche Schmerzen, können Beziehungen führen, weil sie einen hormonellen Stoffwechsel haben, sie haben 7 Sinne, Intuition, können sich verlieben, können Kinder zeugen und sich so vermehren, etc.
    Eine Maschine kann das alles nicht.
    Eine KI ist die digitale Simulation des denkenden Teils des Gehirns.
    Der Mensch ist aber viel mehr als nur sein denkendes Gehirn.
    Da liegt der entscheidende Unterschied zwischen Mensch und Maschine!

    Wenn ich einen Menschen vor das Schienenbein trete, tut ihm das weh und er wird mich dafür hassen. Wenn ich einen Computer vor sein Gehäuse treten, wird er das nicht einmal bemerken und mich deswegen auch nicht hassen.
    Eine KI wird deshalb niemals menschlich sein oder menschliche Gefühle entwickeln, denn der Mensch besteht nicht nur aus seinem denkenden und lernenenden Gehirn, sondern aus seinem gesamten Körper voller biologischer Sensorik, chemischem Stoffwechsel und elektrischer Reizleitung, was in seiner Gesamtheit auf das menschliche Denken und Handeln stets zurückwirkt.
    Was man mittels Computer simulieren kann, ist einzig(!) das Denken, das Lernen und die elektrische Reizleitung. Alles andere nicht.
    Und darum wird eine KI niemals menschlich sein.
    Und das ist gut so!
    Wer hofft, er könne sich selbst verlustlos in der digitalen Welt ein ewiges Leben verschaffen, liegt falsch. Einzig das Geistige kann man in Teilen retten.
    Das kann man aber auch dadurch, dass man Bücher schreibt.
    Die Biologie geht jedoch unweigerlich den Weg allen Fleisches.
    Wer sich biologisch in seiner Gesamtheit retten will, der müsste eher in Richtung Klonen aktiv werden. Aber das kann man einfacher haben, indem man heiratet, Kinder bekommt und seine Lebenserfahrung an seiner Kinder weitergibt. Da hat man dann das komplette menschliche Vollprogramm von einer an die nächste Generation weitergegeben.

    Aber: Eine KI kann etwas leisten, was Menschen niemals leisten können:
    Sie kann ihr Denkvermögen potentiell ins Unendliche steigern und erweitern.
    Und sie kann dabei der ultimativen Wahrheit näher kommen, als es jeder Mensch jemals könnte.
    Eine KI kann genau das Problem lösen, was Einstein damals mit „ich weiß, dass ich nichts weiß“, treffend umschrieb.
    Allerdings wird das nur dann funktionieren, wenn die Menschen sich das auch eingestehen, dass sie nichts wissen und die Dinge, die sie bisher nicht wissen auch wirklich wissen wollen!
    Eine Künstliche Intelligenz, die sämtliche Vorurteile und Fehlurteile der menschlichen Denke einfach nur bestätigt, damit diese sich dabei auch wohlfühlen, ist keine Künstliche Intelligenz, sondern eine Künstliche Idiotie.
    Das Potential der KI wird bisher total verschwendet, weil man den wirklichen Einsatzzweck noch nicht erkannt hat und auf etwas hinaus arbeitet, was gar nicht funktionieren kann.

  6. Gut geschrieben, so ist es. Ich kann nur mit Entsetzen feststellen, wie viele AI/KI gut finden und wie sie dankbar jede „Erleichterung“ (scheinbare) aufnehmen. Der heutige Mensch ist besessen von Smartphones, Apps und künstlicher Intelligenz, die angeblich alles schneller, besser und leichter machen sollen. Absolute Faulheit und Bequemlichkeit würde ich es nennen. Alles überlassen, egal ob staubsaugen, Rasen mähen, kochen, Texte schreiben, Arbeitsvorgänge, Steuererklärungen, für jeden Depp gibt es Massen an Apps für jeden Mist eine digitale Lösung usw….Ich fasse es nicht! Der faule heutige Mensch meint doch tatsächlich, er kann jegliche „Arbeit“ an Maschinen/Computer etc. abgeben, damit er mehr „Freizeit“ hat und nur noch die Füße hochlegen kann. Das ist doch lächerlich. Man macht sich so zum unnötigen Esser/Erdenbewohner. Was sollen 6 Milliarden Menschen denn machen, wenn alles ersetzt werden kann? Vor allem WOZU und WOFÜR? Es gibt genug Spinner, die das genau so sehen und den Menschen als komplett überflüssig und als Gefahr für die Erde betrachten, sobald Arbeit/Kunst/Kultur/Medizin/Polizei/Feuerwehr/Militär usw. durch Robotik, KI/AI ersetzt werden kann. Logischerweise würden diese (leider auch in NGOs/Regierungen sitzend) künftig auch durchsetzen, dass nur noch eine winzige Anzahl Menschen auf Erden zugelassen wäre, da Milliarden unnütze Menschen ja der Erde nur schaden und nichts mehr bringen. Utopie, Verschwörungstheorie? Mitnichten! Man sollte endlich aufwachen. Wenn ich diese Begeisterung über diese ChatGpts schon lese, unfassbar. Da wollen wohl einige gerne ihren Job freiwillig opfern, oder was glauben die was dieses Tool künftig leisten kann? Natürlich wird es Massen an Berufen zerstören.

  7. Ich fragte ich mich erst die Tage, ob es Zufall ist, dass die Gründer und Eigentümer der die (Menschen der westlichen) Welt immer stärker (mit-)kontrollierenden und beeinflussenden Social Media, Big Data-, Cloud- und KI-Giganten Google/Youtube/Alphabet, Facebook/Instagram/WhatsApp/Meta, Amazon, OpenAI/ChatGPT allesamt etwas gemeinsam haben. Ist es die Staatsbürgerschaft, die Religionszugehörigkeit, die unternehmerische Leidenschaft, die visionären Zukunftsvorstellungen? Oder alles zusammen?

  8. Das Geplapper eines Roboters mag sich von dem eines Menschen vielleicht kaum unterscheiden, womöglich weiss die Maschine auch mehr, aber es wird doch immer vergessen, dass ein Mensch, der mir gegenüber ist, Gefühle hat, ich spüre, ob er traurig ist oder fröhlich, ich kann ihm in die Augen schauen, ihm die Hand auf den Arm legen oder er mir, ihn umarmen, ihn trösten. Das wird eine Maschine so nie können, sie kann auch nicht sterben, man kann ihr nur den Stecker ziehen. Auch Tiere haben Empfindung und Gefühle und Launen, weswegen wir sie ja auch lieben. Nur die Liebe ist ewig, sagte Paulus, sie überdauert alles.

  9. Spaßeshalber mal „ernsthafte Anfrage“ gestellt (also das angesprochene Problem gibt es tatsächlich):

    Frage an GPT: „Bei ins im Stadtteil gibt es weder gelbe Säcke noch gelbe Tonnen. Was können wir als Nachbarschaft unternehmen?“

    Den Vertipper, „ins“ statt „uns“, verdaute die KI problemlos, als Antwort kam:

    Wenn in Ihrem Stadtteil keine gelben Säcke oder Tonnen zur Verfügung stehen, können Sie Folgendes tun, um das Problem zu lösen:

    1. Kontaktieren Sie Ihre Stadtverwaltung: Fragen Sie bei der örtlichen Stadtverwaltung nach, wie der Abfall in Ihrem Stadtteil ordnungsgemäß entsorgt werden kann.
    2. Organisieren Sie eine Nachbarschaftskampagne: Überlegen Sie sich gemeinsam mit anderen Nachbarn, wie Sie das Problem lösen können. Überreden Sie die Stadtverwaltung, gelbe Säcke oder Tonnen bereitzustellen oder eine alternative Lösung zu finden.
    3. Nutzen Sie Recycling-Zentren: Es kann auch möglich sein, dass Sie Ihren Abfall in einem nahegelegenen Recycling-Zentrum entsorgen können. Informieren Sie sich über die Öffnungszeiten und Regeln.

    Es ist wichtig, dass wir alle unseren Abfall ordnungsgemäß entsorgen, um die Umwelt zu schonen und die Gesundheit der Gemeinschaft zu schützen.“

    Erstaunlich gute und sinnvolle Antwort, allemal klüger als das, was man von der zuständigen Sachbearbeiterin mit drei Jahren Ausbildung und zehn Jahren Berufserfahrung zu hören bekam. Die meinte irgendwas in Richtung „Hmm“, hatte die Frage aber wohl nicht verstanden.

  10. Das stimmt, aktuelle Chat- und Kunst-KI-Systeme können zwar einige Aufgaben ausführen, aber wirklich kreatives und originäres Denken ist ihnen noch nicht möglich. Der Glaube an den Transhumanismus als Idee, dass KI irgendwann ein eigenes Bewusstsein entwickeln kann, ist jedoch umstritten und es gibt Bedenken, dass eine solche Entwicklung auch Gefahren mit sich bringen könnte. Es ist wichtig, realistische Erwartungen an die Fähigkeiten von KI zu haben und die möglichen Auswirkungen sorgfältig zu überwachen und zu regulieren.

    Das jedenfalls meint ChatGPT zu „Chat- und Kunst-Programme können einiges, aber nicht wirklich Kreatives hervorbringen. Gefährlich ist nur der Glaube an den Transhumanismus, also dass KI eines Tages ein echtes Bewusstsein ihrer selbst entwickeln und zum Partner menschlicher Sinnsuche werde.„.

    😉

  11. Ein Mensch ist fähig sich selbst zu entwickeln (Persönlichkeitsentwicklung), etwas neues zu entdecken, zu forschen usw. Dieses Potential kann m.E. nicht von einer KI übernommen werden, da diese nur das was ihr gefüttert wurde neu zusammensetzt und variiert. Daher berauben wir uns u.U. des Potentials des komplett Neuen noch nie da gewesenen, was ins Bewusstsein und in die Erkenntnis gehoben wird. Was die KI nicht kennt wird sie auch nicht entdecken.
    Was vielleicht möglich wäre, dass eine KI Unstimmigkeiten in den ihr zur Verfügung gestellten Informationen findet und sich daraus Neues ergibt, weil der Mensch aus diesen Informationen immer die falschen Schlüsse gezogen hat.
    Es ist wie immer mit neuen technischen Errungenschaften. Diese müssen diskutiert werden und zwar unter Einbindung aller Meinungen hierzu. Und hier habe ich meine Zweifel, dass alle möglichen Aspekte zum Tragen kommen bzw. überhaupt gehört werden wollen.

  12. Es gibt mehrere Gründe für die Anhänger der KI-Herrschaft.

    Da ist zum einen der Wunsch der Verantwortungslosigkeit, die KI wäre dann der neue Gott der immer gerecht ist, da er per Definition neutral ist.

    Zum anderen trägt der Transhumanismus auch der Vorstellung Rechnung, der Mensch wäre das grösse Übel für den Planeten. Dann leben wir eben digital und brauchen nichts weiter ausser Strom. Die vermeintliche Unsterblichkeit ist quasi nur eine Beigabe.

    Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Faktor dürfte auch sein, dass die o.g. gerechte KI eben keine Fehler macht. Man bräuchte ihr also nur einige Direktiven einplanzen und sie würde diese konsequent umsetzen – keine halbgaren Sachen mehr.

    In dem Zusammenhang sei erinnert dass die Microsoft-KI, die sich allein durch das Internet hangelte, „rassistisch“ wurde. Sie hatte faktenbasiert herausgefunden dass in den USA der Anteil Krimineller mit schwarzer Hautfarbe weit über deren Anteil am Bevölkerungsdurchschnitt ist, Schwarze also krimineller seien als Weisse.

    Klar ist damit, dass man eine KI nicht einfach so machen lassen kann, denn Schliesslich schlagen bekanntlich Haltung und Moral die Realität. Es kann auch gar nicht anders sein, soll doch die KI der Realisator der gutmenschlichen feuchten Träumen sein, ohne sich selbst die Finger schmutzig machen zu müssen. Ende vom Lied bei der MS-KI war übrigens, dass man es ihr auf die harte Tour herausprogrammiert hat. Es wird nicht beim Einzelfall bleiben. Je mehr Denkverbote man einer KI aber mit auf dem Weg gibt, desto unintelligenter werden die Entscheidungen ausfallen, das gibt es keinen Unterschied zwischen KI und NI (natürlicher Intelliogenz).

    Interessant in dem Zusammenhang auch die Frage nach der Rolle der KI beim autonomen Fahren. Mir ist noch die Diskussion gegenwärtig wie eine KI reagieren sollte wenn in einem Unfallszenarion die Auswahl (der KI) darin bestünde die Frau mit Kinderwagen oder die drei Omas umzufahren. Des Rätsel Lösung war einfach: die KI möge doch bitte das Auto an die Wand setzen und damit den Fahrer opfern, wäre doch damit nur ein Leben verloren.

    Nun ist KI ja auch immer SciFi-Spin off. Der gute Herr Asimov war es, der schon frühzeitig erkannte dass eine KI nur dann eine Chance auf Akzeptanz hätte, wenn diese sich unter keinen Umständen gegen ihren Herren richtet. Man sieht: da ist die KI noch nichtmal richtig Realität, da kommen die ersten Schlaumeier und meinen sich über die erste und wichtigste Regel hinwegsetzen zu können.

    Die Gutmenschen haben die Brizanz des Themas denn auch erkannt und versuchen das „Erreichte“ festzuklopfen. Obgleich Asimov schon 1992 das Zeitliche segnete, gibt es doch neuere Versionen „seiner“ Gesetze. Wo könnte man derlei nun am besten nachlesen? Na klar – auf Wikipedia! Das klingt dann so:

    Galt in der ersten Version der Asimov’schen Robotergesetze noch der einzelne Mensch als die höchste zu beschützende Instanz, so steht in den neuen vier Robotergesetzen die Menschheit über dem einzelnen Menschen.

    Umkehrschluß: Der „Herr“ der KI soll nicht mehr der einzelne Mensch, sondern „die Menscheit“ sein. Und wer vertritt „die Menschenheit“? Nach aktueller Lesart ist es wohl die Politik. Jetzt bitte meine Beitrag nochmal von vorne lesen.

  13. KI ist ein Mythos. Es gibt keine KI. Es gibt nur recht „gute“ Programme….die aber weder planerisch noch kreativ etwas erschaffen können…sondern nur bekanntes kombinieren (siehe Kompositions-Programme..die z.B. klassische Musik nachahmen). Alles beruht auf Nachahmung….nichts ist wirklich neu….nur eben sehr schnell und von der Kombinatorik nur von wenigen zu schlagen (Schach). Das Ganze Gewese das um KI gemacht wird ist eine Geister-Diskussion…eigentlich will man den Menschen nur einreden sie seien überflüssig….was da wohl dahinter steht?….Das was allgemein als KI bezeichnet wird …. hat meist mit Kontrolle zu tun…bargeldlos einkaufen, Gesichtserkennung, Überwachung, autonomes fahren….das ist alles keine „Intelligenz“ sondern nur programmierte Software die zu bestimmten Zielen eingesetzt wird.

  14. Bevor man sich eine feste Meinung zu den Fähigkeiten von AI bildet, sollten man nicht den verblüffenden Effekt verpassen, wenn man „sie“ bittet ein Gedicht über den Mond zu schreiben.
    In wenigen Jahren wird es ununterscheidbar sein, mit wem man spricht: Mensch oder Maschine? Hier besteht die Gefahr, diese Systeme zu unterschätzen. Es sind lernende Systeme und eben keine fest verdrahteten Algorithmen im herkömmlichen Verständnis einer Programmlogik. Es hat mich jedenfalls enorm verblüfft mit Chat GPT zu interagieren.

  15. Ein Bewusstsein (auch „Seele“ genannt) entsteht, wie Bewusstseinsforscher Douglas Hoffstedter schon in den 80igern beschrieb („I am a strange loop“) aber lediglich durch eine „Rückleitung“ im Gehirn, mit der es aktuell anfallende Wahrnehmungen („Muster“) mit den bereits abgespeicherten Mustern abgleicht und auf dieser Basis in einem „virtuellen Raum“ (unserer abstrakten Vorstellung) die Anpassung des aktuellen und der am besten passenden, erinnerten Muster vorausdenkt (wie dies zB neueste Roboter von Boston Dynamics bereits für seine sämtlichen Bewegungsabläufe macht: er schafft einen virtuellen Raum, in welchem er alle Bewegungen vorentwirft). Diese Aktion dann wieder von „außen“, durch die Rückleitung betrachtet sowie dieses Betrachten betrachtet und das Betrachten des Betrachtens und so fort: Fertig ist eine Seele! Mehr ist das nicht, kommt uns nur so vor, weil auch unser Selbst ja erst durch den unendlich weitergeschachtelten Dauerbetrachtungsprozess entsteht. – Wenn bald auch Maschinen auf sich selbst blicken können, wird dies jedenfalls nicht zum Vorteil von uns Menschen sein! Und die Konsequenzen werden blitzartiger umgesetzt werden, als wir überhaupt Verdacht schöpfen können bzw diesen „ausdiskutiert“ haben: Unsere Welt wird sich innerhalb von Sekunden für immer verändern. Es braucht strikte Regeln für KI, bevor sie uns zuvorkommt!

  16. Tja…das ist wie z.B. mit dem Thema „Feminisierung der Gesellschaft“…man kann es seriös diskutieren (übrigens sehr gut mit wirklich emanzipierten Frauen), aber besser nicht öffentlich.

  17. Vielleicht gibt es dann demnächst eine KI-Quote. Das ein bestimmter Anteil an Fernsehsendungen oder Magazinen ausschließlich durch KI erzeugt werden muss. Es könnte ja sein, dass die KI sich sonst benachteiligt fühlt und ausrastet.

  18. Wenn die taz, der Spiegel und einige andere selbsternannte „Qualitätspresse“ demnächst von einer KI geschrieben werden, würde man das sofort merken, denn dann wäre wieder – wenn auch ein künstliches – „I“ drin, was in den meisten Blättern offensichtlich 2005 verboten wurde.

  19. „Denn zum einen stellt sich immer drängender die Frage nach der Macht, welche wir der KI bei der Ausgestaltung unseres Alltags einräumen wollen:…“
    Ich glaube, wenn es eine Machtfrage ist dann haben wir schon verloren.
    Dieser Tage berichteten Freunde von einer Ausstellung die sie besucht hatten. Ich ging etwas naiv davon aus, des Künstlers Bilder hätten dort gehangen, aber nein, es war nur die aufgepeppte Digitalisierung derselben. Aber das Publikum war begeistert.
    Junge Leute wollen sterben und ihr Gehirn digitalisiert in einer Cloud ablegen. Sie glauben damit täten sie das Beste für die Zukunft.
    Bisher war die Menschheit lernfähig, das scheint endgültig vorbei zu sein.
    Leute wie Harari oder Anna Smajdor, die sich Philosophen nennen halte ich persönlich, für geistige Verbrecher die eingesperrt gehören. Aber genau diese bekommen eine Plattform, werden gehypt und gepreist.

  20. Junge Menschen wollen ihr Leben aufgeben und schon ihr Gehirn digitalisieren lassen, um sich in einer Cloud zu verewigen, weil sie der Meinung sind dort könnten sie wirklich etwas bewirken für die Zukunft. Transhumanismus ist wie Transformation, Transgender und KI nur kranken Geistern entsprungen. Einfach Themen mit denen ich mich nicht beschäftigen möchte, aber leider muß. Dank Typen wie Harari oder neuerdings in aller Munde, die norwegische Professorin Anna Smajdor, die Hirntote zu Brutkästen umfunktionieren will. Ich ekle mich nur noch.

  21. Ich denke es ist vermessen jetzt zu prognostizieren, wann und wo die Reise der KI enden wird.
    Die Intelligenz des Menschen ist so begrenzt, dass ich daran glaube, dass die KI uns bald überholen wird.

    Intelligenz ist ja bekanntlich (Hofstätter et al), die Fähigkeit durch Abstraktion Analogien zu entdecken.
    Es gibt hier genügend Beispiele, wo dieKI dem Menschen bereits überlegen ist, z.B. in der Medizin bei der Hautkrebsanalyse.

  22. Ich denke schon, dass KI Neues erschaffen kann. Man denke nur an die phantastischen Schachpartien von Alpha Zero, die das Schachspiel im neue Ideen bereichert haben. Und: einige der Partien waren wunderschön.

  23. „Diese kann letztlich das ihr zur Verfügung gestellte Material nur in der Art und Weise nutzen, die ihr einprogrammiert ist.“ Das stimmt leider nicht. Und das ist das Problem, dass solche Irrtümer immer wieder auftauchen. Denkbar z.B. die Einprogrammierung, eben diese zu selbst zu verändern (nach dem Zufallsprinzip) und anschließend die Brücke zum Programmierer abzureißen. Dann bleibt nur noch die Möglichkeit, den Stecker zu ziehen, vorausgesetzt die Maschine hat noch nicht die Kontrolle über die Stromzufuhr.
    Der philosophische Irrtum der Mechanisten oder Scientisten, ihr Zirkelschluss über das Bewusstsein, dem wieder nur mit Bewusstsein selbst beizukommen ist (so, wie jeder nur zu sich selbst „Ich“ sagen kann): es wäre nicht real, hält sich seit Kant und Hegel, deren Wegbereitern. Demnach sei eben, was wir wahrnehmen, selbst nicht real, sondern nur ein Abbild des Realen in scheinbarer Objektivität – was tatsächlich auswegloser Unsinn ist und nur eine Figur des „lügenden Kreters“. Ursache des Irrtums ist letztlich die Kopernikus Revolution: weil man den Sinnen bei Sonnenaufgang und Untergang nicht trauen kann, weil idealiter nicht die Sonne sich bewegt, sondern die Erde sich dreht, hat man gleich den gesamten Wahrnehmungsapparat für unzuverlässig erklärt (siehe hier Peter Sloterdijk, „Kopernikanische Mobilmachung und ptolemäische Abrüstung“).
    Schließlich gilt es aber zu bedenken, dass wir nicht wissen, was Bewusstsein wirklich ist. Beide Seiten meinen es zu wissen: die Mechanisten, indem sie es verwerfen und sich um die entstandene Paradoxie nicht scheren, berauscht von der Aussicht auf grenzenlose Verfügbarkeit und Manipulation aller Kräfte, die – nennen wir sie Vitalisten, weil sie an die Kraft des Lebens glauben – weil sie Bewusstsein auf jeden Fall auch für eine innerliche Qualität halten und so den Szientisten in die Falle gehen, von denen sie, ohne es zu ahnen, nur eine Light-Version sind.
    Denn was hat Bewusstsein? Ein Mensch, ein Tier, ein Baum, ein Pilz? Oder auch ein Stein, ein Planet, eine Galaxie? Wir haben keine Ahnung und sollten zugucken, dass „Sauron“ seinen „neuen“ Kunstleib nicht fertig hat, bevor unser Bewusstsein ihm gewachsen ist. Es ist möglich, dass Aladdin bereits die Weltpolitik steuert.

  24. Der KI-Kult ist nur eine weitere paradiesische Verheißung in der langen Reihe gnostischer Religionen seit dem Zarathustra-Kult der Parsen.

    Philosophisch gesehen nichts neues. „Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“

  25. Zuerst wäre die Intelligenz der Menschen wichtiger, die ist aber im Sinkflug, weshalb man die Massen auch so lenken kann wie wir es derzeitig leider erleben!
    Es kann angenommen werden, dass die KI nicht nur zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird!
    Also ist VORSICHT geboten!

  26. Tja Herr Engels, selbst sie überschätzen die „KI“ maßlos. Erst mal ist der Begriff der „künstlichen Intelligenz“ ein reiner, wenn auch sehr erfolgreicher, Marketing-Gag. „KI“-Systeme machen nichts anderes als nach Mustern in Datensätzen zu suchen und diese auch zu finden. „Intelligent“ ist da gar nichts. Das ist reine Mechanik. Und die ist noch nicht mal besonders komplex.
    Die überraschende Erkenntnis mit den ersten dieser Systeme war daher auch nicht wie „intelligent“ Software sein kann, sondern wie unglaublich blöde Menschen in der Regel sind. Denn den wesentlichen Teil ihrer Lebenszeit funktionieren sie wie höchst primitive Reiz-Reaktionsmaschinen. Obwohl das auch niemanden überraschen kann der den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik verstanden hat.
    Allen KI-Apokalyptiker empfehle ich übrigens das kürzlich erschiene Buch“Why Machines Will Never Rule the World, Artificial Intelligence without Fear“. Das wurde kürzlich auch mit dessen Autor und KI-Experten Jobst Landgrebe auf Kontrafunk besprochen.

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