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Neue Milliarden-Steuern

Wie der Staat sich beim Mindestlohn selbst bereichert

02.07.2025

| Lesedauer: < 1 Minuten
Der höhere Mindestlohn schadet nicht nur vor allem den kleinen und mittleren Betrieben. Auch bei den betroffenen Arbeitnehmern bleibt viel weniger hängen, als versprochen wurde. Das mit Abstand beste Geschäft macht der Fiskus.

Arbeit muss sich wieder lohnen, hat die Union in einem früheren Wahlkampf mal als Parole ausgegeben. Tatsächlich lohnt sich jede gearbeitete Stunde – nur nicht unbedingt für den, der arbeitet.

Aber in jedem Fall für Finanzminister Lars Klingbeil von der SPD.

Zum 1. Januar des kommenden Jahres steigt der Mindestlohn um 1,08 Euro pro Stunde auf dann 13,90 Euro. Ein alleinstehender Arbeitnehmer mit Vollzeitstelle bekommt dann monatlich 186 Euro brutto mehr als bisher. Das ist ein Anstieg um 8,6 Prozent.

Doch durch diese Erhöhung steigt die fällige Einkommensteuer um 37 Euro monatlich auf dann 171 Euro. Das ist ein Plus von 27,9 Prozent. Die Sozialabgaben erhöhen sich um 40 Euro monatlich auf dann 521 Euro. Das ist ein Anstieg um 8,4 Prozent.

Tatsächlich bleiben dem Arbeitnehmer von der Erhöhung lediglich 109 Euro. Sein Nettolohn steigt also nicht – wie der Bruttolohn – um 8,6 Prozent, sondern in Wahrheit nur um 6,8 Prozent.

Den Rest kassiert der Staat.

Vom Lohnzuwachs greifen sich Finanzamt und Sozialversicherungen (Rente, Krankenkassen, Pflege, …) mindestens 40 Prozent. Das hat der Bund der Steuerzahler für die BILD-Zeitung errechnet. Und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg (IAB) schätzt, dass die Anhebung des Mindestlohns für etwa sechs Millionen Erwerbstätige dem Staat Mehreinnahmen „von einigen Milliarden Euro jährlich“ in die Kassen spült.

Nur 6,8 Prozent mehr netto für die Geringverdiener, aber fast 28 Prozent mehr Steuern für den Fiskus: Der Mindestlohn ist ein lohnendes Geschäft. Nicht unbedingt für den, der arbeitet. Aber für den Staat.

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48 Kommentare

  1. Und es wird eine Inflation nach sich ziehen, die 7% übersteigt, womit der Mindestlöhner am Ende erneut weniger hat, so wie alle die Male zuvor, wenn so große Erhöhungen aufgezwungen wurden.

  2. dem Staat Mehreinnahmen „von einigen Milliarden Euro jährlich“ in die Kassen spült
    Aber nicht wenn die AG, also meistens Restaurants und andere Dienstleister die die Kosten ja weiterreichen müssen, dichtmachen weil sie keine Kunden mehr finden oder es sie für sie einfach nicht mehr rechnet. Dann „spült“ der Mindestlohn höchstens mal die Sozialkassen gewaltig durch.

  3. Welch ein Wunder – da muss doch tatsächlich auch vom Mindestlohn noch Steuer und Sozialversicherung gezahlt werden …

    Sorry, aber das ist doch wohl logisch. Viel interessanter ist doch, wer verdient in D denn tatsächlich „nur“ den Mindestlohn?
    Die normale Gastronomie zahlt schon lange mehr als Mindestlohn um auch nur eine Küchenhilfe zu bekommen. Auch Putzfrauen erhalten mehr als Mindestlohn.
    Meines Wissens greift der Mindestlohn nur bei Zeitarbeitsfirmen, in der Landwirtschaft (Erntehelfer) und bei Gastroketten ala MacDoof.
    Tatsächliche Auswirkungen hat der Mindestlohn erst in den Lohnrunden der Gewerkschaften, denn die können und müssen nun die Löhne allgemein anheben um den notwendigen Lohnabstand zum Mindestlohn wieder herzustellen.
    Schließlich gibt es den Mindestlohn tatsächlich auch für eine Hilfskraft, die nichts gelernt hat und Deutsch nur minimal versteht. Somit muss der Lohn für eine ausgebildete ( 2 bis 3 Jahre Ausbildung) um einiges darüber liegen. Das wird in der derzeitigen Rezession aber immer schwieriger.
    Wir nähern uns duch einen hohen Mindestlohn immer mehr dem Moment, dass sich Ausbildung nicht mehr lohnt, weil eine nicht ausgebildete Kraft bald genausoviel verdient wie ein Arbeitnehmer mit einfacher Ausbildung weil der Markt einfach keinen vernünftigen Lohnabstand mehr hergibt. Damit wird das, was Deutschland mal ausmachte, nämlich gut ausgebildete Arbeitnehmer, zerstört.
    Warum soll denn jemand für einen aktuellen zukünftigen Stundenlohn von 15,50 € eine dreijährige Ausbildung als Einzelshandelkauffrau machen, wenn man als ungelernte Kraft bereits nächstes Jahr 14,90 € verdient?
    Der hohe Mindestlohn sorgt also nur für eine nachschulische Verdummung des Volks!
    Ganz im Sinne der Linken – aber wohl kaum gut für die Gesellschaft!

  4. noch eine Kleinigkeit:
    Durch die durch diesen staatlichen Eingriff ausgelößte Inflation werden die (Spar-)Vermögen der Unter/Mittelschicht entwertet.
    Im Gegenzug werden natürlich auch die Staatsschulden (Kamelle, wir haben noch 1000Mrd..) verringert (wenn sie denn nicht ständig aufgestockt würden)
    Insofern ist es eine Technik um mit die Sparvermögen /Altervorsorgen/Immobilienwerten der Unter/Mittelschicht in die Hände der politischen Akteuere zu überführen.
    Notfalls macht dann noch die Ehefrau eine N(ear)G(overnment)O(rganisation auf und läßt sich z.B. über das Bundesfamilienministerium die „Lohnkosten“ des vereines in Millionenhöhe finanzieren.

  5. Na ja, das ist nur die halbe Rechnung. Auf der anderen Seite macht der Unternehmer/das Unternehmen weniger Gewinn. Was die Steuern der Unternehmen/Unternehmer senkt.
    Der Mittelstand und drunter kann kaum ausweichen. Die anderen Unternehmen schauen, ob sich das Unternehmen verlegen lässt in Gefilde mit einem freundlicheren Gesicht.
    Wie spekulierte ein Blogger: Vielleicht ist der Mindestlohn ein Mittel, um Leute in der Arbeitslosigkeit zu halten. Denn der Mindestlohn verhindert, dass das „Fachpersonal“ einen Arbeitsplatz finden.

  6. Von Bereichern kann wohl kaum die Rede sein. Eher von Augenwischerei.

  7. Sollte man nicht immer ehrlicherweise mit dem AG-Brutto rechnen? Die Abgänge vom AG-Brutto bis zum AN-Brutto, sind ja eigentlich auch Lohnbestandteil, die bezahlt ja der AG nicht aus der Privatschatulle sondern aus der Lohnsumme.

  8. Von der angeblich großen Rentenerhöhung bleibt den Rentnern auch nicht viel. Rentner zahlen ebenfalls Steuern und Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung.

    • Rentner betreiben keine Wertschöpfung und müssen über die Wertschöpfung der Arbeitstätigen querfinanziert werden. Da sie ihren Mist schlussendlich sowieso nicht selber bezahlen, weil man es ja jemandem wegnehmen muss, um es ihnen zu geben, stellt sich mir die Frage wieso zum Geier die Rentner noch Steuern und Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen sollen?

      Es erscheint mir wie ein riesiges Beamten-Arbeitsbeschaffungsprogramm, bei welchem die Ausgaben für die „Finanzverwaltung“ (das hin- und herschieben von Steuergeldern) mehr als 11% der Steuerressourcen vereinnahmen. Dabei sind jene Kosten noch nicht enthalten, welche Unternehmer und Arbeitgeber bezahlen, um ihre Steuerunterlagen bereitzustellen.

      Ich bin ein Verfechter der Flat Tax, ein Steuersatz auf alle Produkte und Dienstleistungen. Null Abrechnungsaufwand, kaum Finanzverwaltung und die Menschen merken anhand der Produkte und Dienstleistungen wie viel Arbeitszeit und Leben sie der Staat so kostet.

      Die sogenannten „Ausgaben“ des Staates betrugen im letzten Jahr 2.13 Billionen Euro, bei einem voraussichtlich um 200 Milliarden sinkenden BIP (der Wert aller in Deutschland produzierten Güter und Dienstleistungen) von 4.3 Billionen Euro.
      Die vom Staat (Länder und Kommunen inkl.), bzw. der öffentlichen Hand erbrachten „Dienstleistungen“ kostet die arbeitenden Bürger mittlerweile die Hälfte ihrer Arbeitszeit und ihres Einkommens. An dieser Stelle sollte sich jeder mal kurz die Frage erlauben; sind die angebotenen „Dienstleistungen“ des Staates die Hälfte der Wertschöpfung einer ganzen Volkswirtschaft wert?

      Wenn die Bürger sicher, die Infrastruktur sauber und in bestem Zustand wäre, dass Rechtssystem effizient wäre und das Eigentum der Bürger schützen würde, keine Inflation existieren würde, die Renten bei allen für einen guten Lebensabend reichen würden, die Gesundheitsvorsorge Spitzenklasse wäre und die Politik und Bürokratie sich aus dem Leben der Menschen heraushalten würde, dann vielleicht könnte man die Diskussion führen, ob 1/4 oder 1/3 der Wertschöpfung dieses Landes für die oben genannten Leistungen angemessen wären.

  9. Nun, das mag alles sein, ist aber kein Grund, den Mindestlohn abzulehnen.

    Überhaupt plädiert gegen den Mindestlohn nur, wer selber mehr hat. Das ist die simple Wahrheit und jeder hier weiß es auch.

    • Die „simple Wahrheit“ dürfte eher sein, dass sich nicht nur mancher Kleingewerbler überlegt, vielleicht doch nicht eine zusätzliche Arbeitskraft einzustellen und so mancher Imbiss oder manches Menue mal eben etwas vom Preis aufschlägt, das weiß hier wirklich Jeder.

    • Wer für den Mindestlohn plädiert, sollte stattdessen für niedrigere Steuern und Abgaben plädieren. Was berechtigt den Staat, so viel auszugeben, wie er bei uns ausgibt. Das an sich zu ziehen, was er an sich zieht. Die Staatsquote ist viel zu hoch.

  10. Kann ich so leider nicht nachvollziehen. Die Gehälter sind doch Betriebsausgaben und mindern die Einkommen- und Gewerbesteuer des Unternehmers.

    • Ohne Worte! Dafür müßten die Kleinunternehmen aber überhaupt erstmal noch Gewinn machen… natürlich sind das Betriebsausgaben, wie Miete, Energie, Investitionen… u.s.w.
      Wenn kein Gewinn mehr übrig bleibt macht ein Laden früher oder später zu!

    • Vor allem mindert es den Überschuss/Gewinn des Unternehmens (sofern überhaupt noch etwas übrig bleibt und dann steigen wiederum die Preise und 1x dürfen sie raten werd diese wieder dann bezahlen muss. Das nennt sich Lohn-Preis-Spirale, schon mal davon gehört?), das scheint ihnen völlig entgangen zu sein. Ein Unternehmen haben sie offensichtlich noch nie geführt oder?! Ich tippe ja auf Beamter/öffentlicher Dienst 🥳.

    • Von gar nix eine Ahnung, aber davon richtig. Sicherlich nie selbständig gewesen.

  11. das Stichwort ist „kalte Progression“. Wird offensichtlich bewußt von unseren Regierungen des letzten 4tel Jahrhunderts verschleppt.
    aktueller Mindestlohn: (160Std/m a 12,82€)
    brutto 2050€ , macht 1495€ netto bei AG Kosten von 2540€
    (Gehaltsrechner Techniker KK)
    (Also Differenz zum Bürgergeld von ca 1200€ = ca 300€ für 160Std Arbeit)
    bei 160*13,90€ -> 2224€ brutto -> 1594€ netto / AG Kosten: 2756€
    macht also 216€ Mehrkosten bei 99€ Netto Lohnerhöhung für den Arbeitnehmer.
    was ca 10% Mehrkosten entspricht. Die kommen auf die Verkaufspreise drauf (oder 10% der Belegschaft fliegen raus..)
    Die Löhne steigen natürlich auch in den höheren Klassen um den Abstand der Qualifikationen/Tätigkeiten zu waren.
    Daraus resultiert Inflatiion, sprich die Kaufkraft des Euros sinkt.
    Aber : die „Armutsgrenze“ ist ja mit 60% vom Medianeinkommen gekoppelt.
    Folglich „steigt“ die Armut, was dann eine Bürgergelderhöhung ergibt.
    Am Ende haben alle größere Zahlen, können sich aber das Brötchen dennoch nicht leisten (oder der Bäcker kann sich die Produktion nicht mehr leisten und nur Großbetriebe können die schwankungen wegpuffern)
    Nur der Staat freut sich über mehr Geld zum verteilen
    Lösung wäre nicht eine Erhöhung des Mindestlohnes, sondern eine heraufsetzung der Steuereintrittsschwellen, sprich insb. die unteren Einkommen würden weniger Steuern zahlen und hätten mehr zum Leben.
    Damit würde sich der Abstand freies Grundeinkommen zu Leistung durch Arbeit vergrößern und einen Anreiz zur Arbeitsaufnahme bieten – ohne die Papier-Armut zu erhöhen oder jemandem etwas wegzunehmen.
    Das würde wohl eher einen Wirtschaftsaufschwung bringen als die sozialistischen Zwangs und Umverteilungsgedanken…

    • Danke. Sie haben das wunderbare und verständlich aufgedröselt. Es geht denen nicht um das Wohl der Empfänger des Mindestlöhne, sonder um die Steuermehreinnahmen.

      • So ist es! Und sollte man die Lohn- Preisspirale nicht vergessen. Es wird alles teurer und damit steigt automatisch die Umsatzsteuer… und damit bleibt den AN nicht mehr, sondern irgendwann weniger zum Leben übrig…

    • Danke für Ihren Kommentar!
      Die Steuereintrittsschwelle und auch die gesamte Progression müsste verschoben werden.
      Man könnte den Mindestlohn auch als Mittel betrachten, weniger Menschen in Arbeit zu bringen und damit in Abhängigkeit, im Bürgergeld zu halten. Ein Versuch, Wählerklientel herstellen?
      Und: 2021 betrug die Durchschnittsrente für Männer in Westdeutschland 1.218 Euro, für Frauen 809 Euro. Davon gehen noch KV und PV ab.

      • ..und die Mindestversorgung für Beamte 2025 bei 2.100 Euro brutto. Minus etwas Steuern und Null Sozialabgaben.
        Für die 70% bzw 50% Beihilfe dann entsprechen die private KV (ca. 300€).

        Ein A12 (liegt unterm Lehrer) erhält zur Zeit in NI 3.365€ Pension (netto). (-300€ KV).

        „Uns geht es dich gut“ posaunt das CDU-Stimmvieh, kümmert sich um nichts und wählt Merkel und Merz, völlig egal, Hauptsache CDU und kein Nachdenken.
        Und das SPD-Wählervolk tickt genauso.

    • Komplette Streichung der Fleissigenbestrafungssteuer ‚Lohnsteuer‘.

    • Es ist ja auch nicht fair, wenn sich der Mindestlohn für unqualifizierte Arbeit dem Lohn einer Krankenschweister, Elektrikers oder Lehrers zu sehr nahe kommt. Wer wie ein Elektriker verdienen will, soll auch wie ein Elektriker die Voraussetzungen erfüllen… Warum muss hier mit irgendwelcher Fairness anderer Art argumentiert werden?

  12. Falls jemand noch rätselt, was Donald Trump unter reziproke Zölle versteht, dann sind doch die deutschen Steuern ein wirklich anschauliches Paradebeispiel. Denn für jeden Euro, den Sie netto mehr in der Tasche haben, zahlen Sie mehr Steuern und Abgaben. In der Praxis sieht das so aus, dass Steuern und Abgaben doppelt so schnell steigen, wie Ihr Nettoeinkommen. Was viele gar nicht auf dem Zettel haben, sind die angeblichen „Arbeitgeberanteile“, die der Angestellte natürlich selbst erwirtschaften muss, aber nicht auf seine Lohnbescheinigung geschrieben bekommt. Wenn Sie dann von Ihrem Nettolohn noch eine lustige Märchensteuer von 19 % und die ganze Gebührenordnung abziehen, können Sie mal durchrechnen, ab welchen Monat im Jahr Sie für sich arbeiten dürfen. Auf die Lebensarbeitszeit gerechnet, hat das in den meisten Fällen die Auswirkung von 2 vollen Dekaden plus x.

    • Und zusätzlich bitte die dadurch ausgelöste Lohn-Preisspirale berücksichtigen…

  13. zur Erinnerung:

    die Abgeordnetendiäten im BT haben sich in den letzten 10 Jahren von 8252.- € (2014) auf 11.833.- € (2024) erhöht.

    • Das wird nicht alles sein, gibt sicher noch diverse weitere Gelder (Büro, Mitarbeiterschmarotzer, Technik, Entfernungspauschalen?…

  14. Die Bürger steuern längst gegen.
    Statt auf die ersatzloser Streichung der Arbeitsbestrafungssteuer (Lohnsteuer) zu warten, reduzieren die Fleissigen bereits massenhaft ihre Arbeitszeit, um sich gegen diesen Ausbeuterstaat zu wehren.

  15. Der Mindestlohn ist mit dem „Argument“ einführt worden, dass man von seiner Arbeit leben können müsse. Vor dem Hintergrund dieses „Arguments“ finde ich reichlich befremdlich, dass der (a)soziale Staat meint, von dem Mindestlohn noch Steuern abknapsen zu müssen. Noch befremdlicher ist, dass den Wenigsten auffällt, wie befremdlich das ist.

    • Was soll daran befremdlich sein? Lohnsteuer ist das normalste der Welt, ob es nun um 14 Euro oder 40 in der Stunde geht.

      • unser System ist (war) danach aufgebaut, die geringen Einkommen wenig und die hohen Einkommen höher zu besteuern.
        Das ist duch die fehlende Inflationsanpassung leider zuungunsten der unteren /mittleren Einkommen immer weiter verschoben worden.
        in der Theorie könnte ein Einstiegslohn ins Arbeitsleben natürlich genauso besteuert werden, wie das 250t€ Einkommen.
        praktisch führt das zu dem aktuellem Desaster, das immer mehr vernünftig denkende Menschen schlicht nicht bereit sind für 300€-400€ über dem bedingungslosen Grundeinkommen 160Stunden im Monat für eine i.d.R. dann nicht sehr erfüllende Arbeit zu opfern.
        natürlich können wir einfach 60 Millionen Deutschen ein bedingungsloses Grundeinkommen zahlen und die restlichen zu beamten im berliner Politikzirkus machen.
        Zielführend ist das allerdings nicht.
        Besser wäre ein soziale basisversorgung , ein ausreichender Abstand zum Einstiegsgehalt und bei den Einkommen eine ansteigende – aber nicht überzogene- Abgabe die den selbsterarbeiteten Grundbetrag freistellt.
        Zur Kranken/Renten“versicherung“: theoretisch war das mal eine Umlage, praktisch sind diese Kassen in den letzten Jahren um Milliarden von der Politik „erleichtert“ worden um das Geld verwendungsfremd umzuverteilen. Insofern wäre dort ein Zahlungseintritt ab der Grundlohnschwelle durchaus angebracht.
        Wobei diese Systeme durch den Zwangsbeitritt vieler so sowiso nicht mehr stabil sind und reformiert gehören – oder die beitragsfreien Mitglieder bekommen z.B auch nur noch die eingezahlte Leistung da die Solidargemeinschaft so schlicht zerbrechen wird.

  16. Der Griff in die Schneeballsystem – Kassen „Rente“ und „Soziales“ wird durch Mehreinnahmen kaschiert, indem man dem Steuerzahler mehr abpresst. Macht jeder billige Schneeballsystem- Betrüger, der im Knast sitzt.

    „Schneeballsystem? Papa, warum sitzen diese Leute denn nicht im Knast?“
    „Denen gehört der Knast!“

  17. Der Staat ist in Bezug auf Einnahmen ein unerbittlicher und niemals satter Moloch. So nimmt er Steuern immer weiter von bereits versteuertem und vergeudet und verbrennt dazu noch vieles davon in unsinnigen Vorhaben. Er lässt nicht einmal allen Menschen für ihre Leistungen genug zum Leben. Sodas dafür auch noch diie Leistungserbringer weiter abgezockt werden. Er wird nie Genug Geld einnehmen?

    • … und der Staat hat sich so eingerichtet, daß ihm die Demokratie und der Volkeswille nichts anhaben kann. Wird Kritik und Opposition zu groß, wird sie verboten.

    • Wieso ein Fragezeichen – es wären 3 Ausrufezeichen richtig.

  18. Jeder Eingriff des Staates in die Wirtschaft hat erhebliche negative Nebenwirkungen. So sorgt z.B. der staatlich verordnete Mindestlohn, nicht nur für eine zunehmende Anzahl von Niedriglöhnern. Geht dabei der Lohnunterschied zur qualifizierten Fachkraft, die heute ohne zusätzlich laufende Qualifizierung nicht mehr auskommt, verloren, wird der Anreiz für eine höhere Qualifizierung zurückgehen. Auch dadurch werden qualifizierte Fachkräfte zum Mangel. Denn jede Qualifizierung erfordert Wollen, geistige Anstrengung und oft viel zusätzliche Zeit. Niedriglöhner werden aber auch die ersten sein, deren Bedarf durch zunehmende Digitalisierung und KI in naher Zukunft bereits zurückgeht,

    • Nein. KI kann keine Haare schneiden. Kein Bier zapfen und ersetzt auch keine Reinigungskraft. KI betrifft in erster Linie die kreativen Berufe. Grundsätzlich kann KI auch ~ 80% der Verwaltungsfachkräfte ersetzen. Das aber ist nicht erwünscht.

  19. „Nur“ 6,8% Netto? Wie hoch war nochmal die BRUTTO-Rentenerhöhung?

    • Dieses Jahr 3,75 %. So kann sich einerseits nicht nur die 500 Euro-Rentnerin, die nicht hochqualifiziert ist und nicht beim zweiten Kind gestoppt hat, über theoretische 20 Euro monatlich mehr freuen (wird von der Aufstockung geschluckt), sondern auch der 1500 Euro-Rentner, der theoretisch monatlich 60 Euro mehr bekommt, aber nun mehr beim Finanzamt und der Krankenversicherung erhöht zurücklöhnen muß. Alles fein im Staate.

    • Das ist das nächste, das keiner erzählt. Jede ML-Spirale hilft nicht nur den Arbeitern nicht, weil es durch die dadurch erfolgende Inflation mehr als ausgeglichen wird, es vermindert indirekt auch immer weiter die Renten, obwohl mit stark steigender Tendenz schon jeder 5. Rentner in Armut lebt.

  20. Das war doch immer schon so. Nur merken es oft diejenigen nicht, die Mindestlohn beziehen. Und bezahlen muss den Mist immer wer anderes.

  21. Eine Folge des erhöhten Mindestlohns dürfte sein, dass alle anderen Lohnniveaus nachziehen, damit Unterschiede zwischen Tätigkeiten und Berufen gewahrt bleiben. Damit könnte der Staat auch von den sonstigen Arbeitnehmern profitieren.

    • Dann wird noch das Bürgergeld angepasst und schon dreht sich die sinnlose Inflationsspirale weiter. Angesichts dieser Politik sträuben sich mir die Haare. Keinerlei Fachkenntnis zu den dringenden Themen und Aufgaben, nur ideologisches teuer erkauftes Bla Bla. Kompetenz schient heutzutage eher hinderlich zu sein. So wird das nichts mehr mit Deutschland.

      • die „Armuts-“ Grenze ist mit 60% an das Medianeinkommen gekoppelt.
        steigen die Löhne, steigt die Armut, steigt das Bürgergeld…

        (Als armutsgefährdet gilt eine Person, wenn ihr Einkommen (Nettoäquivalenzeinkommen) weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Medianeinkommen) beträgt.)

      • Und genau das ist doch der Plan dahinter… dazu die Lohn-Preisspirale für alle und zack, Umsatzsteuer sprudelt noch mehr!

    • Wenn es denn geht! Es ist erschreckend, was ich jetzt schon herausverhandeln muss, nur um nicht weniger Geld als vorher zu verdienen. Das gleiche Lohnniveau zu halten ist da utopisch.

  22. Anders gesagt – wer Mindestlohn verlangen muss, muss auch eine Mindestleistung vom Arbeitnehmer erhalten.
    Menschen, die keine Qualifikation mitbringen, wird dadurch die Chance genommen, für weniger Geld Erfahrung zu sammeln und beim nächsten Mal mehr Geld zu verhandeln…
    Ja, sie geraten als erste unter die Räder. Insbesondere Ausländer, bei denen Kommunikation wg. fehlender Sprache länder dauert, werden dadurch noch unattraktiver als Arbeitskräfte.

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