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Panik vernebelt den Blick

Söder versemmelt die Wahl

06.10.2018

| Lesedauer: 5 Minuten
Mit den Grünen, mit denen man bereits einen Regierungskurs ins Auge fasste, begann die CSU zu kuscheln. Die Botschaft, die Markus Söder damit aussendet, ist verheerend: Hauptsache ich bleibe Ministerpräsident, gern auch in einer Koalition mit den Grünen.

Wie man aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen kann, zeigt nicht nur die SPD im Bund, sondern auch die CSU in Bayern. Über die SPD in Bayern nachzudenken, lohnt sich nicht, denn die sinkt langsam unter die Wahrnehmungsgrenze. Demokratietheoretisch ist es eigentlich zu begrüßen, wenn Parteien, die lange an der Macht waren, zur Erneuerung in die Opposition geschickt werden. Das setzt allerdings ein funktionierendes Parteiensystem voraus, das auf der Unterschiedlichkeit und Unterscheidbarkeit der Parteien beruht. Doch immer häufiger erscheinen SPD und CDU als Fußnoten der Grünen.

In neun Tagen wird in Bayern gewählt und die Zustimmung zur CSU und zum Ministerpräsidenten Markus Söder scheint wie Eis in der Oktobersonne zu schmelzen. Die letzte Umfrage taxiert die CSU bei noch vor wenigen Tagen undenkbaren 33 % der Wähler, die ihre Stimme der CSU geben würden. Sicher, noch nie galt größere Skepsis Umfragen gegenüber als Heute und in Bayern.

VOR DEM 14. OKTOBER
Landtagswahl Bayern: Viele Unbekannte
Erstens sind über 50 % der Wähler noch unentschlossen, wen sie wählen wollen. Das ist allerdings für die CSU und für die SPD ganz und gar nicht tröstlich, weil es die Möglichkeit eines last-minute-switch beinhaltet, dass sich nämlich Wähler der beiden Parteien in der Wahlkabine für die AfD oder die Grünen entscheiden. Zweitens scheint durch die Interpretation der Umfragen ein gewisses politisches Interesse durchzuschimmern, sollen Umfrageergebnisse Stimmungen erzeugen und verstärken. Sie werden zur Propaganda der in Teilen parteiischen Medien.

Unverkennbar ist in den letzten Monaten die Tendenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der großen Zeitungen, die Grünen hochzuschreiben. Zum einen haben die Mehrzahl der Medienschaffenden die SPD abgeschrieben und die Regierungsbeteiligung der Grünen zu ihrem Projekt erhoben. Sie wollen es dem dummen Volk geradezu bis in die Wahlkabine hineindiktieren, dass sie ihr Kreuz bei den Grünen zu machen haben, wenn sie weiterhin als anständig gelten und zu den Siegern gehören möchten.

Zum anderen besteht ein großes Interesse der rot-grünen Medien, den nur mäßigen Widerstand der CSU gegen die Merkelsche Politik ein für alle mal zu brechen. Dem bayrischen Löwen soll ein Maulkorb verpasst werden.

ASYLPOLITIK
Seehofer sabotiert das Fachkräftezuwanderungsgesetz
Der Bundeskanzlerin Angela Merkel käme eine krachende Niederlage der CSU und eine schwarz-grüne Regierung in München ohnehin sehr gelegen und würde ihre Pläne, sich im Dezember als Parteivorsitzende wiederwählen zu lassen, befördern. Sie scheint die erste Parteivorsitzende zu sein, deren Macht das Desaster der eigenen Partei noch verstärkt. Freilich, auch hier geht der Krug nur solange zum Brunnen, bis er bricht. Nach dem erwartbaren Debakel der CSU in neun Tagen werden Merkels Getreue in den Medien unterstützt von den Grünen die Botschaft ins Land tragen, dass man nur verliert, wenn man die an sich vernünftige Politik der großen Bundeskanzlerin kritisiert oder gar gegen sie opponiert.

Dass die in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz wahlkämpfenden Guido Wolf und Julia Klöckner die Wahlen verloren haben, weil sie treu die Merkellinie verteidigt und erst kurz vor Toresschluss in einer Art Panik sich kritischer zur großen Parteichefin positioniert haben, wurde von den meisten politischen Kommentatoren wahrheitswidrig ausgeblendet. Die Wahrheit ist jedoch, dass den kritischen Schwenk in die andere Richtung die Wähler ihnen einfach nicht mehr abgenommen haben, er kam zu spät und zu inkonsequent.

DEMOSKOPIE KANN MEHR
Wer heute welche Partei wählen will und welche vielleicht morgen
Für die CSU ist das Bild, das in den Meinungs- und Wahlumfragen von ihr gezeichnet wird, verheerend und ausgesprochen schädlich, denn selbst, wenn es nicht die Realität korrekt wiedergibt, entsteht immer stärker der Eindruck, dass die CSU sich im freien Fall in der Wählergunst befindet. Sie riecht nach Niederlage, was dazu führen kann, dass sich Wähler von ihr abwenden, weil sich Menschen nun mal von Trends beeinflussen lassen. Niemand will zu den Verlierern gehören. Der Anschein, der von der CSU erweckt wird, ist für die Partei gefährlich – und sie hat dem nichts entgegen zu setzen, sie hat weder ein Ass in der Hinterhand, noch im Ärmel. Daran trägt der bayerische Ministerpräsident die Hauptschuld, auch wenn man die nach einem Wahldebakel Horst Seehofer zuschieben wird.

Das Stichwort für Söders Fehler lautet Unstetigkeit. Der Wähler weiß nicht, wofür Markus Söder steht. Da befindet er sich in der Gesellschaft von Guido Wolf und Julia Klöckner. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt konnte entgegen des Bundestrends sich behaupten, weil er von Anfang an seiner Merkel distanzierten Linie treu geblieben war.

NICHT DER DIESEL- DIE POLITIK STINKT
Der Diesel-Skandal – Politikversagen pur
Im Frühjahr gab Markus Söder den Konservativen und führte das Kreuz in den bayerischen Amtsstuben ein. Den Migrationsplan von Horst Seehofer unterstützte die CSU mit lauten, zuweilen zu lauten Kommentaren. Als es dann zum Showdown mit der Bundeskanzlerin kam, verließ die CSU-Oberen der Mut und der Parteivorstand ließ Horst Seehofer im Regen stehen, so dass nach gesichtswahrenden Kompromissen gesucht wurde. Markus Söder wich von seiner Wahlkamplinie ab und versuchte, nun den Liberalen zu geben.

Nicht nur mit Blick auf Bayern hätte die CSU die Konfrontation mit der Bundeskanzlerin aushalten müssen, selbst um den Preis, dass die Koalition in Berlin geplatzt wäre. Was die Koalition wirklich wert, wie porös sie ist, hat man Tage später in der Causa Maaßen gesehen. Damit nicht genug, ließ man Seehofer in Berlin im Stich, auch in der Causa Maaßen, wo sich Seehofer eindeutig im Recht befand, verstieg sich sogar noch in einen Wahlkampf gegen die AfD und machte sich so zum Wadenbeißer der Grünen. Mit den Grünen, mit denen man bereits einen Regierungskurs ins Auge fasste, begann die CSU zu kuscheln. Die Botschaft, die Markus Söder damit aussendet, ist verheerend: Hauptsache ich bleibe Ministerpräsident, gern auch in einer Koalition mit den Grünen.

Wenn man soweit geht, geht man bald nicht mehr, sondern wird nur noch gestoßen. Und exakt in diesem Zustand befindet sich die CSU, sie hat sich ohne Not in die Situation begeben, getrieben zu werden.

NEUES BUCH VON NASSIM NICHOLAS TALEB
Warum Politiker den Kopf verlieren, wenn sie ihn nicht hinhalten
Eigentlich müssten alle Alarmsignale angehen, dass zum ersten Mal seriös die Verdrängung der CSU von der Macht in die Diskussion kommt. Der FDP-Chef Christian Lindner schließt eine Regenbogenkoalition von Grünen, SPD, Freien Wählern und FDP nicht aus. Die Umfragedaten geben das her. Allerdings lehnen diese Koalition die Freien Wähler ab. Dass auf die FDP in Bayern kein Verlass ist, zeigt sich, wenn die Jungen Liberalen gemeinsam auch mit der Antifa zur Großdemonstration in München aufrufen. Es geht nicht darum, dass man sich zufällig in einer Demo mit Extremisten befindet, was ja anderen vorgeworfen wird, die sogar noch ermahnt werden, genau darauf zu achten, mit wem sie „mitlaufen“, als ob das in einer großen Demo immer so eindeutig feststellbar ist. Nein, die Jungen Liberalen demonstrieren nicht nur Seite an Seite mit der Antifa, sie rufen sogar in einem gemeinsamen Aufruf mit der Antifa, mit Extremisten zur Großdemo gegen die CSU auf. Weniger Liberalismus war nie in der FDP, aber die FDP ist ohnehin keine liberale Partei.

Markus Söder und die CSU stehen allein. Allein gegen die anderen Parteien, allein gegen die Medien, allein gegen den Trend, den sie sogar noch befeuern, weil sie für den politischen Gegner Wahlkampf machen. Eine Chance, das Blatt zu wenden, haben sie eigentlich nicht mehr, weil sie in der Unzuverlässigkeitsfalle stecken. Sie haben die Wahl an dem Tag verloren, als sie ihren Parteivorsitzenden als Bundesinnenminister im Konflikt mit der Bundeskanzlerin fallen ließen. Vielleicht reicht es noch für eine Koalition mit den Freien Wählen, die von der Skepsis, die CSU-Wähler angesichts der Beliebigkeit, des Unsteten der Partei, profitieren könnten. Vielleicht geht die CSU ein Bündnis mit den Grünen ein, was Söder und Co. über die Runden rettet, aber der CSU mittelfristig extrem schaden würde, der CDU übrigens auch, denn sie nähert sich der Implosion. Vielleicht tritt tatsächlich das Unwahrscheinliche einer Regenbogenkoalition ohne CSU ein, undenkbar ist es nicht mehr. Die CSU wird unter Söders Führung zum tänzelnden Löwen. Jetzt allerdings ist er auf Glatteis geraten.

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73 Kommentare

  1. Der verstörendste Sachverhalt bei Söders Tändeleien ist, dass durch grüne Politik (Grüne, SPD, CDU) verursachte Probleme, gegen die man sich mal tobend aufbäumt, dann wieder kniefällig akzeptiert, und am Ende deswegen bei etwa 30% landet, damit gelöst werden sollen, dass man mit den Grünen koaliert. Sich mit dem Unrat verbrüdern, damit der Besen im Schrank bleibt? Schätze, das wird klappen! Hallo, Herr Söder, Bayern ist das Bayern von heute, weil dort NIE Grüne regiert haben. Was glauben Sie, wieviel Zustimmung die CSU nach vier Jahren schwarz-grüner Regierung bekommt, und wieviel die AfD??? Ich freu mich auf die Gesichter!

  2. Ich hatte noch was vergessen:
    Schäuble gestern oder heute:
    „Es wäre in der Demokratie nicht so schlimm, mit einer Minderheitsregierung zu regieren, falls die SPD aussteigt, er könne sich das vorstellen“
    Bei Schäuble ist mir in den letzten Jahren besonders aufgefallen, dass gerade er auf das Vergessen der Wähler setzt. Was hat die CDU nach dem Scheitern von Jamaika im letzten Jahr gegen den Begriff Minderheitsregierung gewettert.
    So ändern sich die Zeiten
    Herr Schäuble, das funktioniert nicht mehr, irgend wann merkt das auch der Blödeste

    • Da bin ich mir nicht so sicher: Unterschätzen Sie nicht die Dummheit und Vergesslichkeit des Wahlbürgers!

  3. Die letzten WE war ich an Wahlkampfständen der Parteien in Bayern. Diese Leute können einem leid tun, stehen sich den ganzen Tag den A… in den Bauch und obere Führungskräfte reißen mit dem selbigen alles wieder ein
    FDP: mit Martin Zeil-Kandidat Weilheim-Schongau gesprochen, im Mai hatte sich Karl Lagerfeld, ich glaube in TE zu muslemisch importierten Antisemitismus geäußert, Reaktion Lindner: das sind Haßtiraden!! darauf angesprochen war H. Zeil völlig uneinsichtig, ich hätte noch einen Vielzahl von Beispielen, meine Gefühl: FDP in Bayern knapp rein oder raus, jedenfalls unbedeutend
    CSU: die Leute am Stand sind völlig hilflos, weil keine Argumente, die CSU hat unzählige Chancen gehabt und keine ergriffen. Dobrindt hält sich z.Zt. auffällig zurück, sich in Zeitungen zu äußern. Das Treffen Weigel, Merkel, Söder löst bei mir ein verheerendes Signal aus, wie kann man bloß so blind und taub sein, aber gut man wird es in einer Woche so gewollt haben. Am Stand den kommenden Migrationspakt UN angesprochen, da stellt man sich völlig ahnungslos, den TE Artikel sollte man sich als PDF speichern und als Postwurfsendung in die Briefkästen, unglaublich was da abgeht.
    Am 15.10 wird das Hauen und Stechen losgehen, ein Bündnis mit den Grünen, die noch linker sind als die Linken sowie ein weiter so mit Merkel wird der CSU den finalen Stoß versetzen.
    Zum Schluß ein Dank an TE, sich so wacker zu halten, das ist eine Abonnement wert, Cicereo hat mich schwer enttäuscht, da versteckt man sich zunehmend hinter der Bezahlschranke.
    Bei WeltOnline gibt es in den Kommentarspalten einen
    „Gottes kleiner Querulant“ der oder die immer emsig versucht, linksgrünen Müll abzusondern, vielleicht sitzt er oder sie mal bei Lanz auf der Couch.

  4. Bei fast allen letzten/vergangenen Wahlen wurden die Grünen vorher hochgeschrieben. Warum? Die Erklärung wäre ganz einfach:

    Die überwiegend linken Medien benötigen eine argumentative Basis, weshalb die eigentlich kleinste Oppositionspartei (im Bund, aber auch in Bayern) überall medial präsent sein soll. Würde es nach der letzten Wahl gehen, wäre in Bayern als Opposition die SPD überall präsent, im Bund die AfD bzw. die FDP. Sowohl FDP als auch AfD sollen aber nicht die Funktion des Oppositionsführers erhalten, denn dieser muss „eigentlich“ immer links sein, egal, ob wir eine linke Regierung haben oder nicht.

    So wie z.B. letzte Woche bei Illner. Thema „Diesel“ Gäste aus der Politik von „Union“ einer, obwohl zwei Unions-Parteien, einer SPD und die grüne Baerbock. Dazu der linksgrüne Dudenhöffer als Experte und ein linker Verbraucherschützer, ein „VW-Dieselgeschädigter“ als Vertreter des kleinen „grünen Mannes“ (oder „kleines grünes Männchen“) und ein Vertreter der französischen Automobilindustrie (Renault).

    Was soll man dazu noch sagen?

  5. Wenn Jugendliche wählen dürften, das war einmal bei der SPD eine Überlegung wert, denn erfahrungsgemäß wählen junge Menschen eher links. Doch in Bayern bei der U-18-Wahl gewinnt die CSU, gefolgt von den Grünen die damit tatsächlich die SPD ablöst, aber auch die AfD kann mit knapp 8% punkten. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass junge Menschen mehrheitlich konservativ als politische Präferenz wählten. Es brechen neue, konservativere Zeiten an wie in den USA, mit zeitlicher Verzögerung schwappt das über den Atlantik. Und die illegale Migration, der UN-Menschen-auf-dem-Schachbrett-Verschiebe-Bahnhof das Europa zu Eurafrika machen würde wird die politischen Ansichten der Bürger eindeutig pro Heimat, pro homogener Zusammensetzung in heimatlichen Strukturen verändern. Da steht eine no Boarders no Nations Bewegung wie die Grünen es im Herzen sind und von den Menschen die sie wählen noch nicht erkannt wird auf der gegnerischen Seite.

    Mit seinem erklärten Gegner geht man keine Koalition ein, wie übel das ist sieht man an den politischen Ergebnissen in Ländern und in „Berlin“. Nur eine Minderheitenregierung ergibt Sinn, es wird sich nicht verbogen und wenn gut für die Sache geworben wird, wird mancher Parlamentarier auch Vernunft statt Ideologie walten lassen und helfen dafür eine Mehrheit im Parlament generieren, oder auch nicht. Dann passiert wenigstens kein Murks den weder die eine noch andere Gruppe Parlamentarier vor ihren Wählern erklären müssten.

    Söder macht einen Fehler, oder sein Generalsekretär, die gute Laune Spitzenkandidaten der Grünen sind Trojaner. Es muss sich gegen die Grünen ausgesprochen werden, ja das müsste es.

  6. Die Umfragewerte der CSU sind unterirdisch, weil die linksgrüne Lügenpresse sie in Grund und Boden schreibt? Kann man so sehen. Ich bin mir da nicht so sicher – der mündige Wähler in Jahr 2018 hat mannigfaltige Möglichkeiten, sich zu informieren; ich selber tue das von taz bis Tichy in finde überall hilfreiches und schwachsinniges. Meinungsbildung heißt ja nicht zwangsläufig, dass man sich eine Filterblase sucht, das dort Verbreitete nachplappert und ansonsten das Denken einstellt. Somit wähle ich heuer wie viele andere Bayern auch strategisch konservativ-liberal und mache mein Kreuz bei der zweitstärksten Kraft.

  7. Eine Koalition mit den Grünen würde das Ende der CSU bedeuten, da damit die CSU ganz auf die Merkelsche Linie gezwungen wird und sich zum Hans-Wurst macht.

    Söder kann zwar Seehofer opfern aber seine Fehler kann er danach nicht mehr auf ihn schieben. Deswegen könnte eine voreilige Trennung von Seehofer als „Wahlopfer“ politisch unklug sein.

    Einzig eine Koalition mit der AfD würde Söder helfen Profil zu zeigen. Oder er lässt sich auf FW und FDP ein, mit dem Risiko mit zwei Partnern mehr Probleme zu haben.

  8. Liegt es an Söder, dass die CSU um 35% liegt?
    Liegt es nicht vielmehr an „Berlin“?
    Hat nicht Drehhofer zumindest (!!!) ZULETZT in der Auseinandersetzung mit der „ewigen Raute“ und bei heftigstem Gegenwind, teilweise grotesken Darstellungen durch einseitige Presse, wenngleich er IHR nur sehr wenig „abtrotzen“ konnte, ein klein wenig Rückgrat gezeigt???

  9. Söder kann machen was er will, es wird ihm immer alles als falsch aus dem rot-rot-grünen Lager der anderen Bundesländer ausgelegt werden, obwohl sie am finanziellen Tropf aus Bayern hängen.
    Bestes Beispiel ist Berlin, eine der wenigen Hauptstädte in Europa, die nicht vom eigenen Bruttosozialprodukt leben kann.
    Vielleicht kommen ja gerade deswegen immer Schuldzuweisungen, um vom eigenen Versagen ab zu lenken und in Zukunft absahnen zu können und natürlich bis alle „verdienten“ Politiker der SPD, der ehemaligen SED und den Grünen mit Pöstchen in schleierhaften NGO’s versorgt sind.

  10. Auf meine Frage: „Können Sie sich vorstellen, nach der Wahl 2018 eine Koalition mit den Grünen einzugehen?
    Ich bitte Sie mit einem einfachen Ja oder Nein zu antworten.“ an den hiesigen CSU-Direktkanditaten für den Landtag habe ich folgende Antwort erhalten:
    „Eine Antwort in Form eines klaren „Ja“ oder „Nein“ kann ich Ihnen leider nicht geben.
    Grundsätzlich müssen alle demokratischen Parteien miteinander reden können.
    Da ich aber viele erhebliche und grundsätzliche Unterschiede zwischen CSU und Grünen sehe, kann ich mir nicht vorstellen, wie man auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnte, ohne sehr sehr faule Kompromisse.
    Also in der höchstmöglichen Kürze: Ich kann mir eine schwarz-grüne Koalition in Bayern nach Lage der Dinge nicht vorstellen.“

    • Ich kann mich noch – warum auch immer – an einen Fernsehschnipsel erinnern, als wäre es gestern gewesen: Walter Momper im Berliner Straßenwahlkampf 1989 wird von einem Passanten danach gefragt, ob für ihn trotz aller Beteuerungen am Ende nicht doch eine Koalition mit der linksextremen Alternativen Liste in Frage käme. Er darauf mit seinem charakteristischen feisten Grinsen: „Würden Sie mir dit wirklich zutrauen?“ Der Rest ist Geschichte.

  11. Letzten Endes liegt es an den Wählern. Und die verstehe ich schon lange nicht mehr.

    • @Martin L. die Wähler verstehen sich selbst nicht mehr, weil sie nicht mehr wissen, wer sie sind. Vor 100 Jahren wusste ein Proletarier, dass er einer war. Heute glauben 95 %, Deutschland sei reich und sie selbst gehören zum Mittelstand. Außer den 1% wirklich Wohlhabenden, den 4% Empfängern von Hartz vier und den Obdachlosen grassiert der Größenwahn. Echter Mittelstand ist rar. Die meisten sind kleine Selbständige und schlecht bezahlte Arbeitnehmer oder Staatsdiener. Wenn Sie sich in einer deutschen Großstadt wie München, Frankfurt oder Hamburg ein Häuschen kaufen wollen, ist es egal, ob Sie beispielsweise als Soldat zur Mannschaft, zu den Unteroffizieren oder Offizieren gehören; es ist Ihnen immer zu teuer, ob Hauptmann oder Hauptgefreiter. Leider führt falsche Selbsteinschätzung zu falschem Wahlverhalten bzgl. der eigenen Interessen…

  12. Es wird sich nach der Wahl in der CSU schon jemand finden, der plötzlich die AFD als Partner entdeckt und Söder in Frage stellt. Wird aber wohl zu spät sein. Der wird sich dann fragen, was ihn geritten hat, in seinem an sich konservativ gestimmten Land die grünen und roten Gegner zu schonen. Mir völlig unbegreiflich.

  13. Sie haben vermutlich recht, aber trotzdem: NEIN! NEIN! NEIN!

  14. Mit Verlaub: Familienväter („häusliche Gewalt“), abgelegte Liebhaber („Stalker“) oder Fussballfans monatelang ohne Gerichtsurteil präventiv wegsperren zu wollen, und noch mehr Bürger bespitzeln wollen, wie es neue Polizeigesetze der Union vorsehen, ist weder seriöse Polizeiarbeit noch liberal noch im Sinne der Bürger!
    Der FDP daraus einen Vorwurf zu konstruieren, dass sie diese Fehlentwicklungen und staatliche Allmachtsphantasien kritisiert und dagegen demonstriert, ist unseriöse Stimmungsmache.

    • Und wie halten Sie es mit der Einhaltung der Gesetzestreue der Staatsorgane (auch Bayerns) bezüglich der Großzügigkeit bei Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, Einbruch, Diebstahl usw., usf. , ausgführt von millionenfach eingeladenen Gästen eben der Staatsmacht?
      Die FDP ist und bleibt ein Wechselbalg in der Politik.

  15. “ Sie haben die Wahl an dem Tag verloren, als sie ihren Parteivorsitzenden als Bundesinnenminister im Konflikt mit der Bundeskanzlerin fallen ließen. “
    Nein, es war der Tag, an dem die CSU in Bayern mit den Grünen liebäugelte.

  16. Vielen Dank, Herr Mai.
    Klasse Analyse, die ich genau wie Ihren hervorragenden Artikel zum Tag der deutschen Einheit teile.
    Wie es Fritz Goergen ja schon länger im Zuge des Show-down Seehofer – Merkel postuliert hat: Die Lawine rollt, aber die CSU spielt dabei keine entscheidende Rolle mehr, wobei Markus Söder m.E. hier eine viel traurigere Gestalt abgibt als Horst Seehofer.
    Leider zu viele in der CSU habe nicht verstanden, dass der Konfrontationskurs gegen Merkel & Linksgrün richtig war – auch um den Preis des Bruchs der Fraktionsgemeinschaft.
    Rainer Meyer aka Don Alphonso hat es meiner Erinnerung nach bereits Ende 2016 / Anfang 2017 richtig vorhergesehen und beschrieben: Die Wähler in Bayern erwarten, dass die CSU ihren Worten (Herrschaft des Unrechts, etc.) auch Taten folgen lässt. Wenn die nicht folgen, dann erlebt die CSU ihr Waterloo bei der nächsten LTW. Bis zur letzten Bundestagswahl konnte die CSU sich noch hinter dem m.E. vorgeschobenen (aber nicht ganz falschen) Argument verstecken, dass ein Bruch der Koalition zu „Rot-Rot-Grün“ (rechnerisch möglich) führen würde. Und damit vom Regen in die Traufe …. . Nach der letzten Wahl gilt dies nicht mehr und das wissen die Wähler.
    Sollte Markus Söder nach der Wahl tatsächlich eine Koalition mit den Grünen eingehen, um sich über die Runden zu retten, dann hätte das wahrhaft Faustische Dimensionen (neudeutsch: die CSU würde Ihren Markenkern vollständig verlieren).
    Der Satz, FJS würde heute die AfD wählen, träfe dann wahrhaftig ins Schwarze … .

  17. Das, was in Bayern passiert, ist in meinen Augen folgerichtig. Der Konservatismus in Bayern wird gebrochen, damit sich das Land in den Mainstream Deutschlands einreiht. Der Mainstream Deutschlands wiederum muss an den Mainstream der restlichen EU-Länder angepasst werden. Das Ziel bleibt gleich: Zerstörung der Nationalstaaten, Etablierung eines zentralen Superstaates. Demokratie, das Volk als Souverän bleiben dabei auf der Strecke.

    • Dieser „Mainstream“ wird das Land ganz schnell ruinieren. Bayern wäre schön dumm sich darauf einzulassen. Voraisschauender wäre es, sich aus dem Länderfinanzausgleich auszuklinken und „failed states“ wie Berlin und NRW im eigenen Saft schmoren zu lassen.

  18. Die CSU hatte genau zwei Optionen und die schlechteste hat Sie gewählt.

    1. Man hätte auf die AfD zugehen und gegen Merkel agieren können und sich somit in Bayern weiter als starke Partei (CSU) behaupten.

    2. Man geht mit der grün-sozialistischen Merkel-Medien Diktatur gemeinsam unter.

    • Vermutlich setzt Söder auf eine Koalition mit dem FW. Dazu wird es aber nicht reichen.

  19. Tja, …

    … Mr. S. faselt von der Bavaria One und turnt durchs schwarze Glashaus, verprellt die FDP und ändert nach vorherigem Abbürsten augenscheinlich seinen Blick auf die Grünen … .

    Nun ist es ja auch viel einfacher, als konservativ erscheinender Senior-Partner der Grünen zu sagen … „wir wollen das eigentlich nicht, aber der Koalitionspartner“ … als sich mit den sperrigen FW und einer selbstbewussten FDP herumzuschlagen.

    Der Weg zur 30% Grenze scheint da eingeschlagen, um die verhältnisse klar zu machen.

    Dabei bleiben die Kernfragen bleiben nicht nur weiter unbeantwortet, sie werden überhaupt nicht thematisiert:

    I. Klimafreundliche Energiegewinnung nebst Stärkung der Wasserkraft, Energieverbünde über die Grenzen hinaus (CH, AUS).

    II. Stromtrasse Nordsee-Bayern in Erdverkabelung.

    III. Eindämmung der absurden EU-Abgasregelungen durch realistischere Alltags- und Normalfahrten-Grenzwerte? Relativierung der absurd niedrigen NOx-Werte? Bestandsschutz aus Eigentumsgarantie für Fahrzeug-Besitzer.

    IV. Stellungnahme zu den absurden UN/EU-Migrationsplänen, die offensichtlich auch von der CSU locker abgenickt wurden? Was passiert damit im November?

    V. Lösung der sRentenfrage durch steuerliche Unterstützung des Umlagemodells nach 2025.

    Um nur das Wichtigste zu nennen.

    Sendepause …

  20. Mein Eindruck von gelegentlichen Reisen nach Bayern ist, dass sich das Land in der dritten Stufe des Bismarck’schen Bonmots befindet, also zusehends die dritte Generation der Kunstgeschichtestudierer dominiert, und das nicht nur in den Altbau-Fahrradvierteln von München oder Nürnberg. Söder ist genau so einer.
    Es geht dem Land und den Bayern einfach schon zu lange zu gut. Die Anzeichen mehren sich doch schon seit längerem, man denke an den Umgang mit der Münchner Olympiabewerbung, dem Ausbau des Flughafens MUC, und dergleichen. Die einst prächtige Infrastruktur des Landes zeigt genau die gleichen Verschleißerscheinungen wie anderswo. Man fabuliert über ein angebliches so tolles Bildungssystem, aber verkennt, dass große Teile der Wirtschaftsleistung ohne ständigen Human- und Wissenstransfer aus dem preußisch-sächsischen Norden schon seit langem nicht mehr darstellbar wären. Wie viele der gutbezahlten Fachkräfte in München sind denn noch gebürtige Bayern?
    Das alles findet seinen Ausdruck in der real vorhandenen und nicht nur gefühlten „Regenbogenmehrheit“. Und ich meine, die sollte auch kommen. So wie 2016 Rotrotgrün in Berlin. Jaja, das übliche abfällige Gefasel über Berlin aus dem Süden. Mag ja alles stimmen, aber wer kehrt im Alpenvorland vor der eigenen Haustüre? Liebe Bayern, ich mag Euch und euer Land gern, aber Ihr seid nicht anders oder was besseres als andere. Genauso faul, dekadent und selbstverdrossen geworden wie alle anderen Westdeutschen.

    Söder und die AfD in Opposition. Es sollte so kommen. In Hessen und württembergisch Schwaben wird man sich freuen, keine bayrischen Gymnasialflüchtlinge der 5. Klasse mehr aufnehmen zu müssen. Denn das Schulsystem für Neu-Bayern kompatibel zu bekommen für die Turkobayern ist erste Öko-Bourgeoisenwunsch in den urbanen Regionen des Freistaates.

    Wer das nicht mag, sollte über einen Umzug nach Sachsen nachdenken. Bislang war die Wanderungsbewegung, seit 1945, genau umgekehrt, aber wer sagt, dass das ein Gottesgesetz ist? Ski und Rodel gut geht nicht nur am Königssee.

  21. Es wird sich zeigen ob gewisse von den MSM lancierte Prognosen stimmen.
    Ich jedenfalls höre was den durchaus noch gewöhnungsbedürftigen „neuen Landesvater“ angeht nicht sehr viel Negatives. Ich denke es formuliert sich „im Volk“ eher ein „mir san mir“ Berlin gegenüber das in der Wahlkabine dann zur Stimme gerinnt. –

  22. Die Überschrift bringt es auf den Punkt. Söder galt als schlauer Stippenzieher (andere nannten das Intrigant) mit einer großen Portion Bauernschläue. Sein Agieren in diesem Wahlkampf bestätigt das in keiner Weise. Ich habe das Zik Zak in seinem Wahlkampf verfolgt. Im Bierzelt 100 Prozent Positionen der Afd übernehmen um dann anschließend im Landtag und den Medien auf dieselbe einzudreschen. Jahrelang die Migrationspolitik der AM und insbesondere der Grünen auf schärfste kritisieren um dann plötzlich beide zu loben und eine CSU Koalition mit den Grünen in Spiel bringen. Dümmer gehts nimmer.
    Vielleicht liegt es daran dass der Wahlkampf in die Oktoberfestzeit gefallen ist, da hat er wahrscheinlich zu tief in den Maßkrug geschaut und war vernebelt. Aber trotz alledem muß man vor voreiligen Prognosen warnen. In Bayern gehen die Uhren tatsächlich anders. Der Wahlabend könnte noch so manche Überraschung bereithalten.

  23. Eigentlich hatte ich von Söder zunächst keinen schlechten Eindruck. Aber jede Partei die auch nur in Erwägung zieht mit den Grünen zu koalieren ist für mich absolut unwählbar. Und das schreibe ich als noch (> 25 Jahre) CSU Mitglied. Dazu ist die Ideologie dieser Partei viel zu antihumanistisch, antichristlich, antiliberal, fortschrittsfeindlich und in weiten teilen antisemitisch. Mein Großvater hat die Nazis frühzeitig als Unrechtspartei identifiziert. Und ich sehe es als Verpflichtung an auch deren geistige Nachfolger nicht irgendwie zu unterstützen. Weitere Stolpersteine bei der CSU sind da die Toleranz gegenüber der Selbstermächtigung Merkels und für das Internetzensurgesetz.

  24. Ich denke, dies geht ueber die Person Soeders hinaus und hat noch eine systemische Komponente – Die Parteien machten sich den Staat zur Beute (vArnim/Goergen), und Politik gegen das Volk; jetzt machen die Partei-Oberen Politik gegen die eigene Partei-Basis. Denn die Partei-Basis schrumpft (weniger Waehler) bzw. saeuft ab, das macht aber nichts fuer diejenigen auf der Pyramidalen Partei-Hierarchie die noch OBERHALB der Wasserlinie sind, wenn durch eine Koalition Zugang zu Ressourcen und Posten gesichert werden kann. Wer „draussen“ ist hat eh keine Stimme mehr.
    In dem Fall wird durch „kungeln“ und bestechen ein Netzwerk der Ober-Wasser-Traeger gebildet, denn eigentliche Partei-Politik – wie etwa in meiner ugend in den 80ern – gibt es nicht mehr. Trotz enormer Schrumpfung (SPD) kann dieses Spiel der Partei-Bonzen gegen die Basis erstaunlich stabil bleiben.
    Die stabilste Konstellation waere eine explizite dauerhafte, „ewige“ Allparteien-Koalition gegen die AfD -(oder eine implizite solche durch „Kuhhandel“ der Nichtregierungsparteien an anderen STellen, wo sie Macht/Einflass haben, etwa Sozialindustrie, etc. die wir wohl schon haben).
    Das waere fuer das Partei-Establishment der Idealfall, der, siehe Soeder, auch angestrebt wird, das einzige „Problem“ (Gauck) ist (Wahl-)Volk und auch Parteibasis.
    Das wird kommen und auch klappen, solange die AfD gedeckelt werden kann, mit allen Mitteln (Verf.schutz etc.) – man sieht ja, dass in anderen Laendern, die islamtechnisch auch schon etwas weiter sind aals D, ich denke an F, gut klappt, und „populistische“ Parteien (nach dem eben gesagten ist der Begriff „demokratisch“ vorzuziehen) bei rund 25 % stagnieren.

  25. Es mag sein, dass Söder ein paar Stimmen versemmelt.
    Es ist aber Merkels Politik, die CDU, CSU und SPD geschwächt und die AFD und die Grünen stark gemacht hat.

  26. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten, entweder er kann sich in die Sorgen der Bürger nicht hineindenken oder er ist ein Egoist, denn wer als Christsozialer mit den Marxisten zusammen geht beweist, daß er es nicht gut meint mit dem Land und der Bevölkerung, denn ansonsten müßte er das Signal nach rechts aussenden und das darf er nicht, weil sonst die Koalition in Berlin gefährdet ist und demzufolge entwickelt er sich ebenfalls zum Bettvorleger, auch des eigenen Vorteils willen und das ist ungeheuerlich mit einer Partei, die sich jahrzehntelang dem konservativen Stil verschrieben hat, man erinnere sich nur noch an den Ausspruch: Laptop und Lederhose und das werfen sie vermutlich über den Haufen zugunsten einer neuen Linie, die da heißt: Lasset die Kindlein zu uns kommen, denn ihrer ist das Himmelreich in Deutschland und sie sähen nicht und ernten nicht und doch hält die bayrische Staatsregierung ihre Hände über sie, was die anderen machen ist mittlerweile egal.

  27. Grandioser Artikel, dem nichts hinzuzufügen ist.

  28. Großartiger Artikel. Sehr treffend beschrieben, finde ich.
    Ich wünschte mir, Söder würde ihn lesen.. und sich selbst aus Distanz sehen. Er hat nämlich gar kein Gesicht mehr. Genauso wie Lindner.

  29. Söder ist nicht schuld am Erstarken der AfD.

    Söder ist auch nicht schuld daran, dass die deutschen Medien einen Propagandafeldzug gegen die CSU fahren, die ihrerseits fast ohne mediale Unterstützung dasteht.

    Wie ist es möglich, dass z.B. Hannes Jaenicke bei Markus Lanz verkünden darf?
    „Ganz ehrlich, endlich mal ein Politiker (der Berliner OB Müller), der nicht Quatsch redet, (Applaus) … wir haben uns jetzt 6 bis 7 Monate von einem Innenminister herumschubsen lassen, der jede politische Arbeit sabotiert, der die Arbeit dieser Regierung komplett ausgebremst hat, mit diesen Weisheiten: „ich wäre auch in Chemnitz mitmarschiert“ und die „Mutter aller Probleme ist die Migration“ also ich bin, diese Partei die macht mich wahnsinnig. (Applaus) Ich red schon über diese süddeutsche Regionalpartei, die sich aufspielt, als müsse sie Europa- und Weltpolitik machen und das finde ich halt echt traurig, weil wir behindern eine Regierung, die eigentlich arbeiten möchte. Wir haben den Pflegenotstand, wir haben Kita-Probleme, …“

    Warum wird von Markus Lanz nicht einmal ein verdeckter Wahlhelfer von Markus Söder eingeladen, der eine ebensolche Grundsatzrede halten darf, bei der ebenso heftig applaudiert wird?

    Ein weiteres Beispiel für die mediale Demontage Söders war Prantls Auftritt bei Anne Will. Ich kann mich nicht erinnern, dass ein deutscher Politiker einmal von einem Journalisten so angebellt wurde, ohne dass die Moderation eingegriffen hätte.

  30. „Es geht nicht darum, dass man sich zufällig in einer Demo mit Extremisten befindet, was ja anderen vorgeworfen wird, die sogar noch ermahnt werden, genau darauf zu achten, mit wem sie „mitlaufen“, als ob das in einer großen Demo immer so eindeutig feststellbar ist“. Es gibt Videos, die zeigen, dass beim AfD – Trauermarsch in Chemnitz solche Leute, die „Ausländer raus“ gerufen hatten, von den Ordern umgehend aus der Demo gedrängt wurden. Die große Demo am 3. Oktober in München gegen CSU, AfD und das Polizeiaufgabengesetz hingegen wurde selbstverständlich von B90/Grüne, SPD, Linke, FDP, gemeinsam mit wirklich sämtlichen kommunistischen und teilweise gewalttätigen linksradikalen Organisationen, die das Land aufzubieten hat, veranstaltet. Einschließlich der Antifa, SDAJ, DKP, MLPD, FDJ, Antikapitalistische Linke, usw., usf. In der Tagesschau is sowas ein „breites Bündnis von Bürgern“. Zum Kotzen.

  31. Ein letzter Hilfschrei der Wähler in Bayern. Ob er gehört wird, hmmh… mal sehen. Zumindest wurde er in der Vergangebheit gehört, aber Mut und Patex an Partei-Posten verhinderten auch tatsächliches Handeln.
    Seit 3 Jahren ist das Thema Migration , Integration, Kultur , Sicherheit, ein Dauerbrenner in den Medien. 3 geschlagende Jahre, und die Menschen ziehen ein Resumee. Das Ergebnis dieses Resumees wird in Form eines Kreuzes in der Wahlurne Publik gemacht, ohne das hier eine Statistik des Migrationsrats oder sonst irgendwie geartete Berichterstattung eine rosa-rote Welt vorgaukelt.
    Ich denke die völlige Resignation kam im Sommer diesen Jahres. Endlich. Ein CSU-Innenminister der ewig abspult „Wir haben verstanden“. Und nun fordert eben dieser Innenminister Maßnahmen, die „wirkungsgleich“ zur Grenzschliessung sind oder eben diese Grenzschliessung.
    Fazit: Keine Wirkungsgleiche Maßnahmen. Alles wie bisher. „Wir schaffen das.“
    Spätestens jetzt ist allen, auch Nicht-Bayern, klargeworden: ES WIRD SICH NICHTS ÄNDERN!
    Wenn man sich nüchtern die Zahlen zu Wirtschaft, Bildung, Arbeitslsoigkeit etc anschaut hätten die Bayern wenig Gründe die CSU abzustrafen.
    Aber hier geht es um mehr als Landespolitik, es geht um Bundespolitik und für viele Menschen eben auch um Identität, Sicherheit, Anstand, Zivilgesellschaft, Familie.
    Ein Gang in die Opposition wäre aus CSU-Sicht unerträglich, aber nur so eine direkte Wiederwahl mit vielleicht absoluter Mehrheit wieder möglich. Eine Koaltion mit den Grünen, die in Fragen der Migration komplett entgegengesetzte Vorstellungen haben, würde die CSU bis zur Unkenntlichkeit abschleifen und für viele nur noch zu einer CDU in Bayern degradieren.

  32. Hier zeigt sich erneut, daß es den Politikern der etablierten Parteien nur noch um Macht, verbunden mit gut dotierten Posten und ihre Eitelkeit befriedigende Medienpräsenz geht. Vor wenigen Jahren waren die GRÜNEN für die CSU noch die Verkörperung des Teufels, jetzt möglicher Koalitionspartner. Dagegen wird die AfD, vom Programm her bis vor kurzem eigentlich die Zwillingsschwester der CSU, jetzt verteufelt, da sie als Postenkonkurrent gefürchtet ist. Wie sehr ich diese Politiker verachte, könnte ich nur mit hier inakzeptablen und justiziablen Worten ausdrücken. Inzwischen schon jenseits der 70 kann ich mich aber erinnern, daß sich die beiden dominierenden Volksparteien CDU/CSU und SPD zu Zeiten von Adenauer, Strauß, Wehner, Brandt und dem letzten Staatsmann Helmut Schmidt heftig und wortreich kloppten, aber man war überzeugt, daß alle das Wohl IHRES Landes im Auge hatten, wenn auch mit unterschiedlichen Vorstellungen, wie dies zu bewerkstelligen sei.

    • Nicht ganz richtig: Es geht nicht nur um Macht, sondern um das Durchsetzen der Agenda einer 1%-Clique, die das Schicksal der Welt bestimmt. Oligarchen, Superreiche etc., die alles besitzen, und die dann der Geschichte ihren Stempel aufdrücken wollen. Politiker wie Merkel sind nur die Handlanger, die Erfüllungsgehilfen dieser Clique. Merkel selbst denkt sich doch keine Massenmigration aus, die die Zukunft Deutschlands unmöglich macht. Nein, diese Entscheidung wurde von anderen getroffen, die der Ansicht sind, dass das Zerhacken der Völker in unzähligen Interessensgruppen am Ende die Nationalstaaten auflöst und einfache Siedlungsgebiete schafft, in denen sich ab Januar 2019 eh jeder niederlassen darf. Das Prinzip ‚Teile und herrsche‘ ist uralt, aber es funktioniert heute so gut wie vor 1000 Jahren. Leider begreifen das die, die es betrifft, kaum oder gar nicht.

  33. Der Hohenflug der Grünen hängt an genau zwei Punkten:
    Einsetzung von den angeblich gemässigten Habeck und Baerbock (angeblich, weil eben doch Sektengleich wie die anderen, nur viel telegener).
    Entscheidung der Medien und Rundfunkanstalten, Grün zu hofieren, in jede Talkshow einzuladen, jeden Tag ein dickes Interview auf der Prime-Seite, ständiges Vorhandensein in allen News-Sendungen.

    Ob dieses (später wird es vielleicht mal den Tag kommen) von Merkel so vorgegeben wurde? Beides? Hätte sie soviel Einfluss bei den Grünen? Beim Staatsfunk sicher.

    Sõder und die CSU sind auf jeden Fall das Bauernopfer, hier hat Merkel den Daumen gesenkt. Und nach FDP und SPD hat die schwarze Witwe die dritte Partei versenkt.
    Und ist dann wohl endlich bei Ihrem Traum angekommen, Sie und Grün sind zusammen. In dieser Konstellation lässt sich Ihr Plan, Deutschland runter zu wirtschaften, am besten und mit den wenigsten Komplikationen zu Ende bringen.
    Alleine aufgrund dieser Konstellation wird Sie auch weiter machen und noch mal als Kanzlerin antreten.
    Merkel und die Grünen im Kanzleramt, Gute Nacht zusammen.

    • Im Hinblick auf Merkel und die Grünen stimme ich Ihnen 100prozentig zu, aber wenn Söder und Seehofer Opfer sind, dann nur Opfer ihrer eigenen Feigheit. Wenn sie an einem Strang gezogen und sich als konservative Partei selbständig gemacht hätten, hätten sie viel bewegen können. Als Norddeutsche hatte ich im Frühsommer große Hoffnung in eine CSU gesetzt, die sich freischwimmt und bundesweit antritt. Der Zug ist nun endgültig abgefahren, es waren nur Kläffer, die den Schwanz einziehen, wenn das Frauchen schimpft.
      Sie werden verdient gemeinsam mit der CDU untergehen – nur leider zu spät, um hier noch etwas zu retten.

  34. Alle und alles für die Posten – alle und alles gegen die AfD.

    P.S.: Den Begriff „Antifa“ halte ich für falsch, ‚Steinzeitkommunisten‘ oder ‚kommunistische Schlägertrupps‘ treffen es genauer, vielleicht auch einfach – ‚Kommies‘.

    • Einfach „Anti“Fa schreiben.
      Ursprünglich eine Broder-Erfindung: während einer Talkshow warf er einem Berliner Organisator der 1.-Mai-Randalen an den Kopf:
      „Ihr seid nicht die Antifa, ihr seid die Fa!“

      • … oder SAntifa schreiben, das wäre auch sehr zutreffend.

  35. „…aber die FDP ist ohnehin keine liberale Partei“ – Endlich schreibt es mal einer. Mir geht regelmäßig der Hut hoch, wenn hier weiter treu und brav von der FDP als „die Liberalen“ geschrieben wird. Das war mal. Aber seit der parteiinternen Zustimmung zur Euro-Rettungsplanwirtschaft ist „liberal“ in der FDP vorbei, endgültig. Und seit dem Magenta-Parteitag hat die FDP das doch implizit zugegeben, indem sie den Zusatz „Die Liberalen“ aus dem Logo genommen hat. Das war mal ungewöhnlich konsequent. Wir sollten dem entsprechen und auch nicht mehr die Liberalen sagen, wenn wir die FDP meinen.

    • Inzwischen denke ich, die FDP war nie eine liberale Partei. Daher funktionierte auch 1982 der Verrat an der SPD, um nicht zu sagen an Helmut Schmidt, so „gut“.

    • Lindner hat richtig Glück. Er kann gut reden und sieht ordentlich aus. Was könnte er aus der FDP machen? Dummerweise ist hinter den schönen Worten das große Nichts. Als Erkenntnis aus der mehr als peinlichen Regierungsbeteiligung bei Mutti bleibt: Keine Steuerreform versprechen. Das war’s. keine Aufarbeitung, keine Selbstkritik, keine konsequente Isolation von Irrläufern wie Baum, Hirsch und Leutheusser-Schnarrenberger.

      Stattdessen Teil des großen Chors Anti-AfD. Mehr Mainstream geht kaum.

  36. Klasse Analyse, auch in der Zusammenfassung kurz u. knapp auf den Punkt gebracht.
    Danke !

  37. Zu unser aller Glück dauert es ja nun nicht mehr lange bis der Wähler das Sagen hat!
    Ich glaube nur,was der Wähler mit seiner Stimmabgabe ausdrücken wird,das passt denen,die sich „Oben“ sehen nicht wirklich in den Kram.
    Ich glaube der Wähler in Bayern ist das taktieren mit nicht bewiesenen Fakten leid,er wird die abwatschen die ihn schon so lange veräppeln!

    Ich sehe ein „Debakel?“ bei 32% CSU,ein Wert, den Bundesweit keine Partei erreicht.
    Ja,die hochgejubelten Grünen werden sich da wiederfinden,wo sie gestartet sind,um 10-12%.
    Die SPD?,einstellig?,aber wie tief,das dürften die dümmlichen Vertreter Klingbeil und Künast bestimmen,Halten die den Mund,dann reicht es über 5%,bellen die weiter dummes Zeug,ja dann weiß man nicht ods reichen wird.
    Die FDP als ehemals liberale Partei das Zünglein an der Waage,da bekommt man Lachkrämpfe.die müssen erst einmal im Landtag „Landen“,aber wer Antifaunterstützer ist hat es vielleicht auf unentschlossene linke oder rote Wähler abgesehen,frei nach dem Motto : die FDP gehört dazu,mach Ich mein Kreuz mal da.

    Die Unbekannten bei der Wahl sind die freien Wähler und die AfD,beide Fleisch vom Fleische der CSU,es könnte durchaus viele CSU Wähler geben die das erkannt haben und die beiden statt der CSU wählen.

    Der Markus Söder wird für sein hin und hergehopse nicht belohnt werden,aber der Horst ist auch nicht Schuld am Debakel,denn den haben die CSU-ler ganz schön in den Regen gestellt gegen Merkel,und das rächt sich nun!!

  38. Für die Bürger ist es vollkommen egal, wer bzw. welche Partei gewählt wird, denn die Politiker aus allen Parteien unterscheiden sich kaum, sie haben alle die gleichen Ziele: Eigennutz (Job erhalten, Machtposition erhalten, finanzielle Versorgung erhalten) und in Zusammenarbeit mit den Eliten aus der Wirtschaft und mit Unterstützung der Medien die arbeitenden Bürger zu Verdummen und auszunutzen. Leider funktioniert das.

  39. Söder versemmelt die Wahl. Danke, besser kann man es nicht beschreiben. Er und die komplette CSU scheinen vergessen zu haben, was die CSU einmal war: eine KONSERVATIVE (bewusst groß geschrieben) Partei. Und die Mehrzahl der Wähler in Bayern ist genau das: konservativ. Die CSU aber wandelt sich intern wie extern zu einem Grünen-Ableger, weil man den Medien (in denen rund 70 Prozent der Redakteure linksgrün sind) glaubt, die eine linksgrüne Welt widerspiegeln, die es nicht gibt. Die Lösung wäre gewesen: gemeinsam mit AfD die konservativen Wähler abholen. Das will man nicht. Dann geht man mit CDU unter.

  40. Genau, Herr Tichy: „Sie haben die Wahl an dem Tag verloren, als sie ihren Parteivorsitzenden als Bundesinnenminister im Konflikt mit der Bundeskanzlerin fallen ließen.“.
    Vollkommen richtig. Bleibt nur noch hinzuzufügen, das sich Söder da auch noch in guter Tradition zu Seehofer („Herrschaft des Unrechts“) verhält.
    Es ist doch genau das, was die Wähler an den „etablierten demokratischen“ Politikern verzweifeln lässt: Sie lassen als Richtig erkanntes blitzschnell unter den Tisch fallen, sowie sie meinen, ihre Pfründe könnten dadurch in Gefahr geraten oder der rotgrüne mediale Shitstorm drohen.
    Würde man es nicht miterleben würde man es nicht glauben: Merkel untergräbt die „politische DNA“ der Union vollkommen, fährt desaströse Wahlergebnisse ein, spaltet die Bevölkerung, Land und EU und hält sich immer noch im Amt (Kanzlerin und Parteivorsitz)!
    Unglaublich, ein desaströses Zeichen für das Befinden der Union, der Wähler, der Medien und der Demokratie.

  41. Die Mutter der Probleme der CSU ist Drehhofer. Er war nach starken Worten vor der Wahl 17 wieder der Dame in den ….. gekrochen. Die Fast-Pleite danach geht voll zu seinen Lasten. Man hätte ihn sofort ausrangieren müssen.

    Doch nein, einer wie er, den die politische Fortune verlassen hat (aus eigener Schuld) macht man zu einem Minister wieder unter der Dame. Gegen die er erkennbar nie eine Chance hatte und sie auch nie suchte.

    Das Ergebnis, trägt jetzt den Namen Söder.

  42. Man müsste die Parteien dazu verpflichten, vor der Wahl konkrete Koalitionsaussagen zu machen.

    Schwarz-Grün lehne ich ab
    CSU / FW / FDP wäre für mich durchaus eine Option

    Wenn ich also am Wahltag mein Kreuz bei der CSU mache, weiss ich nicht, wen ich in Wirklichkeit unterstütze.

  43. Nicht nur Söder versemmelt die Wahl, auch Seehofer.
    Es sind die vielen Enttäuschungen, die diese Zwei dem Wähler bereiten:
    Ständig gegen Merkel bellen und knurren, dann kuschen und den Schwanz einziehen und sich dann noch als Sieger präsentieren.
    Hoffnungen wecken und dann nicht erfüllen ist in det Politik tödlich.
    Schlimm ist für mich der Aufstieg der vielfältigen Grünen. Die Befragten verwechseln wohl die Grünen mit Bio.

  44. Es sind die Rechtsbrüche der Bundesregierung und die illegalen Grenzübertritte, die Millionen junge Männer aus tribalistischen Kulturen ins Land schwemmen, die von der Bevölkerung abgelehnt werden. Denn damit ist es mit unserer inneren Sicherheit vorbei, auch mit unserem bisherigen Leben. Alle Parteien des linken Blocks (CDU, CSU, SPD, FDP, Linke, Grüne), tragen diese Politik seit Jahren mit. Da helfen keine taktischen Überlegungen und Merkel wird auch nicht davon profitieren, wenn die CSU schlecht abschneidet, warum sollte das so sein? Gefragt sind konservative Parteien und nicht Schwätzer, die so tun als ob, wie die Witzveranstaltung an 3 Grenzübergängen zu „kontrollieren“, wobei nach wie vor jeder, der Asyl murmelt auch ohne Papiere ins Land gelassen wird.
    Wer mit den Grünen koalieren will, die einen Mittelalterkommunismus anstreben, kann nicht ganz bei Verstand sein.

    • Volksentscheide könnten verhindern , dass das Land veränderndes Regierungshandeln
      zur Wirklichkeit wird . Nachträgliche Korrekturen durch Wahlen sind schwierig
      bis unmöglich .

  45. „Weniger Liberalismus war nie in der FDP, aber die FDP ist ohnehin keine liberale Partei.“

    Stimmt. Wie kommt das in der Redaktion an, Herr Mai? Sie schreiben hier ja in einer FDP nahen Zeitung. Werden Sie schief angeguckt?

  46. Wenn es um das Schicksal und die Zukunft von Seehofer und Merkel geht, muss man den Ausgang beider Wahlen, Bayern und Hessen, nehmen. Wenn Seehofer abgesägt wird bei einem für die CSU katastrophalen Bayernergebniss, was möglich aber nicht endgültig sicher ist, steht Merkel bei einem für die CDU miesen Resultat in Hessen auch nicht besser da, was ihre Chancen auf einen neuerlichen Parteivorsitz angeht.
    Der erste bekannte Politiker der CDU, Norbert Röttgen, hat sich mit einer vernichtenden Kritik an der Kanzlerin hervorgewagt. Na gut, Röttgen hat noch das berühmte Hühnchen mit A.Merkel wg. seiner Entlassung als Minister zu rupfen, er ist aber nach wie vor als Vorsitzender des auswärtigen Ausschusses im Spiel.
    Söder und Seehofer mit ihren wüsten Angriffen auf die AfD überziehen im Moment gewaltig. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass heute Alexander Gauland in Der FAZ die Gelegenheit hat, als Gast einen Artikel veröffentlichen zu können, was immerhin ungewöhnlich ist.

  47. Es geht Söderlein, wie allen anderen Etablierten, um ihre eigne Vollversorgung und den Machterhalt. Signal an die Wähler, egal was ihr wählt, ihr bekommt das was wir wollen, selbst wenn sie mit 7 Parteien koalieren, um dran zu bleiben. Ich träume von einem totalen Absturz der CSU/Grünen und SPD. Das wäre mal ein wirkliches Signal in Deutschland und würde die Unsägliche endlich zu sturz bringen.

  48. „Weniger Liberalismus war nie in der FDP, aber die FDP ist ohnehin keine liberale Partei.“ So ist es ! Die FDP gehört der ganz, ganz großen Einheitspartei „Wir schaffen Euch (Bürger) …. noch gibt es etwas zu verteilen“, an.

    Auch die CSU leidet am Merkel Werte Syndrom und taumelt orientierungslos umher.

  49. Auch hier wieder klar erkennbar: ein Politikwechsel kann es nur geben, wenn CSU und CDU bereit sind mit der AfD zu koalieren.
    Wenn auch CDU und CSU die AfD dämonisieren, dann rauben sie sich selbst die Alternative und bleiben letztlich von den Grünen abhängig und das wird der Untergang von CDU/CSU.
    CDU/CSU sind in die linke Falle getappt und bleiben freiwillig drin bis sie verhungern.

    • „…dann rauben sie sich selbst die Alternative und bleiben letztendlich von den Grünen abhängig …“
      Gut auf den Punkt gebracht.
      Es ist nur fraglich, ob das von den Verantwortlichen in der CSU auch so gesehen wird.

  50. Der Analyse von Klaus-Rüdiger Mai zur aktuellen Schwäche der CSU stimme ich zu. Markus Söder hat noch nicht den Status eines Landesvaters erreicht, der über den Dingen steht. Dafür war die bisherige Zeit als Ministerpräsident zu kurz. Jetzt ist die gesamte CSU in Panik und stellt sämtliche Positionen in Frage. Anstatt ihren Hauptgegner, die Grünen zu bekämpfen, wird die CSU den heimlichen Wunsch von Frau Merkel erfüllen, und eine Koalition mit dieser Partei eingehen. So wie es nach den aktuellen Umfragen aussieht, haben Seehofer und Söder das Spiel gegen Merkel und ihre Medien verloren.

    • „… Landesvater …, der über den Dingen steht …“
      Das ist der monarchistische Traum der Deutschen, die generell für eine demokratische res publica schlicht nicht geeignet sind. Es sieht nun einmal so aus, daß die stetige Wiederwahl der Merkel genau diesem Traum Ausdruck verleiht. Die dümmsten Deutschen reden darum ja auch von „Mutti“.

  51. Die CSU wird ihren Einfluss auf die Bundespolitik verlieren, erst recht wenn sie so irre ist und mit den Grünen zusammengeht. Es reicht aber eben auch nicht ständig zu brüllen und in der Sache nichts zu erreichen, wenn man nichts erreichen kann muss man irgendwann die Konsequenzen ziehen und gehen dazu fehlen Söder und Co einfach die „Eier“.

  52. Und wieder zeigt sich die Schwäche unserer Proporz-Demokratie:
    1. Durch die unterschiedlichen Koalitionsmöglichkeiten weiss der Wähler nicht, welche Regierung er unterstützt.
    2. Koalitionen aus reinen Wahlverlierern können die Regierung bilden, wie die Bundestagswahl gezeigt hat.

  53. Wie immer vor Wahlen kommt die reine Kurzfrist-Perspektive ins Blickfeld. So auch hier, Herr Mai. Das kommende und die kommenden Wahldesaster der CSU, das der CDU, FDP und SPD sind nicht kurzfristiger Natur, sondern basierend auf der langfristigen Abwendung derselben vom Wähler und dem Verrat aller bisherigen Grundsätze und Werte. Das zerstört die Demokratie. Die tägliche Schlammschlacht vor Wahlen ist kurzsichtige Verzweiflung und Dummheit.

  54. Was wird aus dem schwarz-grünen Projekt, wenn es keine Mehrheit zustande bringt? Die ist nämlich trotz Propaganda aus allen Rohren alles andere als sicher. Tritt dann die eigentlich belanglose bayerische SPD als Mehrheitsbeschaffer auf den Plan? Schauen wir mal.

  55. Und wieder zeigt sich die Schwäche unserer Proporz-Demokratie:

  56. Die Grünen wollen absolut offene Grenzen für alle. In dieser Frage sind sie die Extremisten. Die CSU will möglichst viele Zuwanderer abweisen. So eine Koalition würde an Italien erinnern. Das könnte auf Dauer nicht gut gehen.

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