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Serie: "Wo kommst du her?"

Die Frage „Wo bischt dau her“ war immer ein gutes Zeichen

28.12.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Die ersten zehn Jahre meines Lebens spielten sich entlang einer zehn Kilometer langen Straße ab. Trotzdem hat das für eine Geschichte des Fremdseins gereicht. Die Frage „Woher bischt dau?“ war dabei einer von zwei Gesprächsöffnern.

1979 sind wir nach Humes gezogen. Da war ich noch keine fünf Jahre alt. Als ich nach 15 Jahren weggezogen bin, wurde ich immer noch gefragt: „Gell, dau bischt net von hier?“ Eigentlich ist die Frage angesichts der Umstände ein Witz: 15 Jahre. Mein Stiefvater ist im Nachbarort Hierscheid geboren, ich in Illingen und die ersten fünf Jahre gelebt habe ich in Merchweiler. Zehn Kilometer lang ist die Straße von Hierscheid, über Humes, Uchtelfangen und Illingen nach Merchweiler. Aber nein. Ich bin nicht von hier. Ich habe eine Geschichte. Ich bin eine Geschichte.

Am häufigsten habe ich die Frage gehört, als ich 16 und 17 Jahre alt war. Damals bin ich viel getrampt. Und es ist gut, eine Geschichte zu haben, wenn du trampst. In der Zeit habe ich gelernt, Small Talk zu führen. Ob ein Autofahrer dich mag, kann einen Riesen-Unterschied ausmachen; entscheidet darüber, ob er dich nach fünf Kilometern an seinem Zielort absetzt oder einen Umweg von zehn Kilometern macht, um dich heimzufahren. Weil er dich mag. Weil er erzählen will – oder deine Geschichte zu Ende hören.

Wer in ein fremdes Auto einsteigt, hat erstmal wenige Informationen über seine Mitfahrgelegenheit. Und ja: Wer lange genug trampt, trifft unweigerlich auf Freaks. Es ist die Ausnahme, aber eine Sache der Wahrscheinlichkeitsrechnung, bis man auf sie trifft. Aber für sie wie für die Mehrzahl der normalen Fahrer gilt: Eigentlich gibt es nur zwei Fragen, um das Eis zu tauen – Was machst Du oder woher kommst Du? Die allermeisten Gesprächseinstiege variieren nur diese beiden Fragen. Ich habe nie erlebt, dass jemand ob dieser Fragen brüskiert war. Es gab die, die erzählen wollten, und die, die zuhören wollten. Das hast du als Tramper recht schnell erkannt und bedient – du wolltest die Extra-Kilometer mitnehmen.

Humes und Hierscheid sind Zwillingsdörfer. Beide liegen in der gleichen Bergsenke. Die eigentliche Landstraße führt um sie herum. Die Abgrenzung war früher recht strikt. Das galt gegenüber dem jeweils anderen Ort noch viel stärker als zu den anderen Orten der Nachbarschaft. Meine 14 Mitschüler in der Humeser Grundschule kannte ich fast alle aus dem örtlichen Kindergarten. Ich war kein Außenseiter, der sich öfter prügeln musste oder gar Prügel einstecken musste. Aber trotzdem war ich ein Fremdkörper in der Klasse.

Das hatte individuelle Gründe. Im Sport der Grundschule waren Sprint und Turnen gefragt, meine Stärken sind Ausdauer und Kampfkraft. Sodass ich da nicht punkten konnte. Vor allem sind wir aber jeden Nachmittag zu meiner Großmutter nach Merchweiler gefahren. So war ich in den Humeser Spielzirkeln nie drin. Das schneidet dich auf dem Schulhof von gewissen Themen ab, das lässt dich manche Insider nicht kennen.

Es hatte aber auch gesellschaftliche Gründe. Da war der Punkt, erst zugezogen zu sein. „Woher bischt dau?“ Aber wichtiger waren die Verwandtschaften. Eine der örtlichen Parteien brachte mal ein Humeser Telefonbuch raus. Das war peinlich: Ein Drittel der Haushalte verteilte sich auf einen Nachnamen, ein anderes Drittel auf den zweiten Namen und weniger als ein Drittel blieb für die restlichen Namen. Und dann war Humes erzkatholisch. Obwohl nur etwas mehr als 2.000 Einwohner hatte der Ort seinen eigenen Pfarrer. 13 von 15 Kindern gingen regelmäßig in den Gottesdienst. Nur zwei nicht. Die andere war evangelisch und ging dann irgendwann trotzdem in den katholischen Gottesdienst. Aus der Gemeinde habe ich mich ganz bewusst ausgeschlossen. Aber das bekommst du dann halt auch zu spüren.

Heute würde man einen Film draus machen: zwei Millionen Euro Filmförderung, zwei Zuschauer und eine zweistündige Diskussion nach der Premiere, warum der Staat Leuten wie mir helfen müsste. Ich lese von solchen Filmen. Ansehen würde ich mir so was nie freiwillig. Geprägt hat mich die Philosophie von Filmen mit John Wayne: Du bist Sheriff und der mächtige Viehbaron will seinen Sohn aus dem Gefängnis freipressen? Jammer nicht. Schließ dich mit einem Säufer, einem Grünschnabel und einem senilen Alten im Gefängnis ein und wenn die Mörder kommen, dann schieß sie über den Haufen. Das mag weniger anspruchsvoll sein als eine dreistündige Identitätssuche – aber zielführender.

Ich für meinen Teil wurde Mitglied im Ringerverein. Wenn ich in Schlägereien kam, hatte ich ganz gute Chancen, die zu gewinnen. Das hilft auf dem Dorf. Vor allem aber hatte ich durch den Verein einen stabilen Freundeskreis. Die ersten zehn Jahre in Humes waren nicht wirklich schön. Sicherlich nicht die, die ich mir aussuchen würde, um sie nochmal durchleben zu können. Aber sie haben mir eine solide Grundausbildung in Schule und Sozialem ermöglicht. Und ich habe sie nicht als so bedrückend empfunden, wie sie eigentlich waren.

Erst mit zehn Jahren begann mein Leben sich zu erweitern. Fortan habe ich jede Erweiterung als Gewinn gefeiert. Nie vergessen werde ich den ersten Abend, jenen fiebrigen Moment, in dem ich meine erste eigene Monatskarte nach Lebach hatte. Die Idee, den Ort jetzt jeden Tag verlassen zu können – auch außerhalb der Schulzeit –, hatte etwas Bezauberndes. Ich habe sie reichlich genutzt. Als ich später zum ersten Mal Hermann Hesses „Stufen“ las, musste ich mich daran erinnern. Von da an habe ich nach Möglichkeiten gesucht, den Radius zu erweitern. Die Frage „Woher bischt dau?“ war dabei ein Zeichen des Erfolgs. Je öfter ich diese Frage hörte, desto besser gelang es mir, meine noch kleinen Grenzen zu erweitern.

Noch während der Schulzeit bin ich weggezogen, habe meinen Wehrdienst geleistet und bin dann schließlich lange in Mainz hängengeblieben. Die Frage kam jetzt auf Hochdeutsch, Rheinhessisch, Pfälzisch oder oft auch Bairisch. Ich habe sie nie als Affront aufgefasst – sondern als wohlvertrauten Gesprächseinstieg. Ich mag meine Geschichte. Ich pflege sie. Freue mich, Details einzupflegen, die ich bisher vernachlässigt habe, aber hübsch sind: etwa dass meine Wiege in Merchweiler über einer Kneipe stand und ich noch heute gerne in Eckkneipen verkehre.

Die britische Monarchie im Minenfeld der antirassistischen Identitätspolitik

"Woher kommen Sie?"

Die britische Monarchie im Minenfeld der antirassistischen Identitätspolitik

Identitätspolitiker wollen aus der Frage nach der Herkunft eine rassistische Beleidigung machen. Spannenderweise fordern fast genau die gleichen, dass man selbst von Fremden deren Pronomen kennt und nutzt – zum Kennenlernen also quasi erst mal die sexuelle Identität austauscht. Wie soll ich mir das in der Praxis vorstellen? „Hallo, ich bin Mario. Meine Pronomen sind er und ihm. Zu 90 Prozent bin ich ein Mann, der es mag beim Vernaschen einer sauren Gurke durch ein Schlüsselloch beobachtet zu werden. In Vollmondnächten stelle ich mir vor, eine Frau zu sein, die von einem Piraten als Sklavin gehalten wird. Aber frag mich nicht, wo ich herkomme! Das wäre mir zu intim und würde mich an unverarbeitete Stellen meiner Biografie erinnern.“ Wäre beim Trampen einen Versuch wert gewesen.

Die Pogues singen in „Thousands are sailing“ über irische Immigranten auf ihrem Weg nach New York. Im Refrain heißt es übersetzt: „Wo immer wir hingehen, feiern wir das Land, das uns zu Flüchtlingen macht.“ Deine Geschichte nimmst du mit. Zur Not über Ozeane. Sie ist in dir, deine Geschichte ist du. Ich werde immer Saarländer sein. Aktiv: Wer es hören will, bekommt es erzählt. Manchmal auch, wer es nicht hören will. Auf Extra-Kilometer bin ich nicht mehr angewiesen. Aber auch passiv bin ich überall Saarländer: Wenn mir jemand in Berlin an einem einschlägig bekannten U-Bahnhof erzählt, was er jetzt mit seinen Exkrementen machen will – ja, sowas passiert hier –, beschützt mich der Saarländer in mir und denkt sich: „Is moh was anneres.“ Und geht weiter.

Deine Geschichte bist du. Und wer dich kennenlernen will, fragt dich nach deiner Geschichte. Es mag Menschen geben, die das nicht erzählen wollen. Das ist okay. Die Sprache schenkt einem tausend Möglichkeiten, das auszudrücken. Schon bevor man auch nur ein Wort bemüht hat. Selbstverständlich ist das zu akzeptieren. Beim Trampen gab es auch die, die gemeinsam schweigen wollten. Ist egal, du nimmst die Fahrer, wie sie sind – was zählt, sind die Extra-Kilometer.

Doch die Frage nach der Geschichte tabuisieren zu wollen. Die Frage nach dem anderen zu einem rassistischen Hass-Verbrechen zu machen, das gleich maximal bestraft wird – nämlich durch die Vernichtung der bürgerlichen Existenz. Das ist ein Verbrechen. Ein Verbrechen am Zusammenleben. Es tötet jedes Zusammenleben. Es tötet die Chance, den Fremden kennenzulernen, einen Freund aus ihm zu machen. Die Chance beginnt nicht bei dem Austausch über Körperöffnungen, in denen man Penetration mag – sondern mit den beiden Fragen: „Was machst Du?“ und „Wo kommst Du her?“

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61 Kommentare

  1. Jemanden zu fragen. wo er oder sie seine Wurzeln hat, hat mit Rassismus nichts zu tun, sondern schlicht mit Interesse an fremder Kultur.
    Nur wenn man sein Gegenüber wirklich kennenlernt, kann man sich gegenseitig verstehen, etwas dazulernen und so überhaupt erst richtig miteinander kommunizieren.
    Die Deutschen haben das mit dem Interesse an fremder Kultur tendenziell schon immer so gehandhabt. Stichwort: Humboldt.
    Wo das herkommt, dass man daraus plötzlich einen Rassismus konstruiert, kann ich mir schon vorstellen. Das hat seinen Ursprung nicht bei uns, sondern eher beim Kolonialismus aller Anderen, so wie z.B. den Franzosen, den Briten und besonders auch bei den Amerikanern und den Arabern mit ihrem Sklavenimport aus Afrika.
    Wir werden jetzt mit allen ins gleiche Boot gesetzt.
    Obwohl wir damit relativ wenig zu tun hatten.
    Ich halte eine Identitätspolitik, die die Wurzeln der Völker nicht aus dem Blick verliert, nicht für rassistisch, sondern für absolut richtig.
    Zu den eigenen Wurzeln zu stehen, anstatt sie zu verleugnen und zu „canceln“, ist doch nicht falsch. Für niemanden. Das mag dem ein oder anderen vielleicht auf die Nerven gehen, wenn er oder sie trotz Geburt in hiesigen Landen wegen der vielleicht andersartigen Hautfarbe andauernd nach den Wurzeln gefragt wird, aber das eigentliche Problem ist doch eher, wenn jemand von seinen oder ihren Wurzeln von vornherein nichts wissen will.

  2. Wir haben 33Jahre in Dossenheim bei Heidelberg gelebt und galten immer als ‚Zugezogene‘. 2015 hieß Dossenheim viele Neubürger willkommen. Zwei Jahre später gab es einen Prozess gegen einen Dossenheimer‘ wegen Kindesmissbrauch. Als der ‚Dossenheimer‘ zum dritten Mal nicht vor Gericht erschien, erfuhren wir, dass es sich bei diesem um einen der willkommengeheißenen Neubürger handelte, der innerhalb von nur 2 Jahren zu einem Dossenheimer‘ geworden war. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

  3. Nur sollten wir langsam nicht mehr die Frage stellen, wo kommst Du her, sondern besser, wo willst du hin!

  4. Bei den Kommentaren hier fällt auf, dass offenbar keiner selbst die Erfahrung gemacht hat, wie es ist, als Person mit „Migrationshintergrund“ wieder und wieder nach der Herkunft gefragt zu werden. Hier kann ich als Betroffene helfen.
    Zum einen ist es in den allermeisten Fällen tatsächlich Interesse oder Neugier, eine Abwertung („Rassismus“) ist damit nicht verbunden. Insofern ist die pauschale Verunglimpfung aller, die so etwas fragen, natürlich Quatsch.
    Zum anderen nervt es aber manchmal schon, Unbekannten Auskunft über den Familienstammbaum geben zu sollen. Je nach Situation halte ich mich da auch manchmal kurz und gebe zu erkennen, dass das den Frager eigentlich nichts angeht. Würde ich Müller mit Nachnamen heißen, kämen ja auch keine Fragen nach der Herkunft der Familie.
    Insgesamt sind die Fragen in den letzten Jahren aber seltener geworden und kommen jetzt fast nur noch von Leuten, die einen wenigstens etwas kennen (was ich dann auch ok finde).
    Ein Sonderfall sind sicher alle, denen man ansieht, dass die Familie nicht seit Generationen in Deutschland ansässig war. Dunkelhäutige bekommen diese Fragen sicher auch mit abwertendem Unterton und wenn es zu oft passiert, sind sie sicher auch allergisch dagegen. Das kann ich verstehen.

    • „Würde ich Müller mit Nachnamen heißen, kämen ja auch keine Fragen nach der Herkunft der Familie.“ Eben doch. Wenn Sie als norddeutscher „Müller“ oder geborener Magdeburger nach München ziehen, würde Ihnen auch oft die Frage gestellt, ob Sie in Bayern geboren und aufgewachsen sind.
      Vielleicht sind Migranten da doch übersensibel, auch wegen der hierzulande hart geführten Rassismus-Diskussion, die so viele schräge Verdachtsmomente beinhaltet. Der „abwertende Unterton“ mag hier und da faktisch da sein, das möchte ich gar nicht bestreiten, ist aber auch eine subjektive Interpretation. Kommunikation ist nicht immer eindeutig zwischen Sender und Empfänger, sagt uns die Psychologie.
      „Je nach Situation halte ich mich da auch manchmal kurz und gebe zu erkennen, dass das den Frager eigentlich nichts angeht.“ Streng genommen geht Ihr Gegenüber kaum etwas an, das Sie betrifft. Also Funkstille.

    • Ich werde hier gefühlt fünfmal am Tag gefragt, wo ich denn herkäme und es macht mir nicht das Geringste aus. Ein bisschen nervt es manchmal, dieselbe Geschichte das fünfte Mal am Tag zu erzählen, aber das war es dann auch schon. Wer sich da diskriminiert fühlt, hat nicht alle Latten am Zaun.

    • Diese Erfahrung kann man auch nur dann machen, wenn man selbst Migrant im Ausland ist. Auf meinen Auslandsreisen beruflich oder privat wurde mir sehr oft die Frage nach meiner Herkunft gestellt. Da war ich dann der „Deutsche“ in ganz wenigen und sehr selten Fällen der „Bosch“ oder der „Kraut“. Und? Muss man einfach mal aushalten können und sich nicht gleich selbst infrage stellen. Es ist oft eine Frage wie gehe ICH damit um, nur darauf habe ich selbst einen Einfluss. Bei einem Nachnamen „Müller“ kommt einfach deshalb keiner auf diese Frage, weil es einfach Unsinn wäre in Deutschland nach der Herkunft zu fragen. Das hat nur etwas mit Logik zu tun und sonst keinen Hintergrund.

    • Sie sollten noch mal lesen. Viele hier waren als Migranten in fernen Ländern und teilen ihre Erfahrungen gerne mit. Deutlich wird aber auch, dass es in Deutschland unter Deutschen selbst durchaus üblich ist, freundlich nach dem woher und wohin zu fragen.
      Wenn da jemand nicht antworten will, wird man das akzeptieren – ihn entsprechend in Ruhe lassen – und sich das Seine denken.
      Und dass hier eine migrantische Sichtweise Ihrer Ansicht nach zu kurz kommt liegt ja nicht an den schon langer hier lebenden und bei TE kommentierenden Menschen.
      Wo aber sind die Migranten, die sich mitteilen möchten und ihre Erfahrungen bei TE zum Besten geben? Spielraum ist genügend – er müsste nur genutzt werden!

    • Was denken Sie wie es mir als Süddeutsche in Hamburg ging? Wo kommst Du denn her, wo kommst Du denn her usw. Auf die Idee mich diskriminiert zu fühlen bin ich allerdings nicht gekommen.

    • Oh doch, ich wurde in Franken geboren und lebe schon lange in Bayern. Wenn Sie wüssten, wie oft ich gefragt werde „wo kommst Du (denn) her?“

    • @Marotabel
      Wie ist das mit dem Aufeinander zugehen da, wo Sie herkommen?
      Wie schafft man da Verbindung, wie findet man da einen Weg, sich miteinander bekannt zu machen – wenn nicht über genau solche Fragen?

    • Dummsinn! Natürlich wurde jeder schon mal danach gefragt wo er herkommt. Egal, wo ich in der Welt unterwegs bin, werde ich das auch gefragt. Das Problem ist wohl, das es einen Unterschied macht, ob ich gekommen bin um was mitzubringen (Geld, Know How), was in der Regel auf Deutsche im Ausland zutrifft, oder ob ich gekommoen bin, um die Sozialsysteme zu belasten.

  5. ….und ich staune immer wieder wie wenig, vor Allem Westelbische, über die Geographie ihres Heimatlandes wissen. Besonders lustig ist immer, wenn ich kaum verstehbare Calcentermitarbeiter frage, ob Sie denn wüssten wo sie grad anrufen. Artig wird oft, noch öfter auch nicht mal das fehlerfrei, die Posleizahl und der Ort abgelesen. In welchem Bundesland das liegt wissen die in 10 von 10 Fällen nicht. Trotz PLZ vor der Nase. Und in welche Himmelsrichtung sie telefonieren wissen die schon gar nicht……Aber es sind immer schön lange und für mich lustige Gespräche. Ich hoffe dann immer, dass deren Vorgesetzten oder Auftraggeber davon etwas mit bekommen.

  6. Um auf die Frage gelassen reagieren zu können, bräuchte man: Heimat. Haben immer weniger und finden immer weniger Leute wichtig. Mir egal, ich finde Heimat cool, solange sie kein Gefängnis ist.

  7. Wurde ich nach meinem Woher gefragt, ergab dies meist interessante Gespräche über Deutschland, das sehr oft als Tourist vom Fragenden besucht war.
    Die Frage beinhaltet Interesse an der Person.
    Wer Gegenteiliges behauptet, sollte seinen Geisteszustand klären lassen.

  8. Sagt mal, von wo kommt ihr denn her?
    Aus Schlumpfhausen, bitte sehr
    Sehen alle da so aus wie ihr?
    Ja, die seh′n so aus wie wir …“

    Na, DAS ist doch ein klassischer Opener …

  9. „Die allergrößten Versager in diesem Prozess sind die Kirchen, denn sie hätten nichts Anderes als die christliche Lehre lehren müssen, um diesen Prozess zu verhindern. Aber sie haben diese christliche Lehre sang- und klanglos dem Zeitgeist geopfert.“ Aus diesem Grund bin ich letztes Jahr aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Zumindest deren Führung hau sich vollständig dem Zeitgeist und der Grün/ roten Regierung unterworfen. Vor allem im Bereich unmenschliche Coronamassnahmen und Flüchtlingspolitik.

  10. Ein wichtiges Thema schön auf den Punkt gebracht.
    „Was machst du – wo kommst du her“ bekundet Interesse für den Menschen und seine Identität. Man tauscht sich aus, erzählt ein wenig, geht wieder auseinander.

    Dass Identitätsverwirrte solche Fragen kriminalisieren, liegt in der Natur der Sache. Sie wissen nicht so genau, womit sie sich identifizieren. Was sie machen, darüber können sie nichts berichten, denn sie sind nur mit sich selbst beschäftigt. Und projizieren auf die Allgemeinheit.

    Es ist aber ein aufgebauschtes Nischenthema. Die allermeisten Menschen sind ganz anders, nämlich in diesem Sinne normal.

    Gestern an der Brotzeittheke: Die Verkäuferin versteht Kartoffelsalat anstatt Karottensalat. Eine Kollegin korrigiert sie. Darauf sie: Ich bin doch Ausländerin. Ich: Ja, da darf man das falsch verstehen, aber mir passiert sowas auch öfter. Gelächter von allen Dreien, und noch ein paar Kalauer ausgetauscht. Alle waren nachher fröhlicher als vorher.

  11. Die Frage “ Wo kommst du her “ bedeutet zu 95 % Interesse an der Person und nur ein Dummkopf sieht etwas anderes darin!
    In den vielen Jahren in denen ich in meiner Heimat in Deutschland gelebt habe bin ich oft gefragt worden wo ich herkomme und hab auch selbst danach gefragt.
    Nun lebe ich in Schweden und an meinem Akzent hört man aus welchem Land ich komme, werde aber auch oft gefragt aus welcher Gegend Deutschlands ich bin. Manchmal werde ich auch auf englisch angesprochen wenn mein deutscher Akzent vielleicht zu stark durchkommt ;-)).
    NIE käme ich auf denGedanken mich beleidigt zu fühlen und kenne auch zum Glück niemand der sich durch eine solche Frage beleidigt fühlt.
    Was Chebli angeht frage ich mich nicht zum erstenmal wie eine so dumme Person einen solche Position erringen konnte. Ist es wirklich heutzutage ein Pluspunkt, wenn man sich für eine Position in der Politik bewirbt, das man so überhaupt nichts kann ?
    Dieser Eindruck verstärkt sich leider immer mehr!

  12. In der Odyssee ist die Frage „Wo kommst Du her?“ die allererste, die man einem Ankömmling stellt. Die zweite Frage „Bist Du Seeräuber?“ wird heute nicht mehr gestellt (auch nicht mehr im modernen Griechenland, wo die erste Frage noch ganz üblich ist und früher höchstens von der Frage „Wo haben sie so gut Griechisch gelernt?“ verdrängt wurde), obwohl sie in abgewandelter Form wieder berechtigt wäre.
    Aber das Wichtigste: Die Neugier erschöpft sich nicht darin, den Ankömmling in eine Schublade zu stecken, wie man heutzutage glaubt. Vielmehr will man ihm Geschichten entlocken, unterhalten werden und bestenfalls mehr über die Welt erfahren.
    Das Verbot der Neugier ist so ziemlich das Spießigste, was ich mir vorstellen kann.

  13. Die Frage „woher kommst du“ ist mir in meinem Leben sehr häufig gestellt worden. Im Schüleraustausch mit 14 Jahren in Südfrankreich bis später bei beruflichen Aktivitäten z.B. in Norwegen und selbst im Urlaub z.B. in Afrika, war diese Frage normal. Ich persönlich habe diese Frage immer als eine Form der Wertschätzung, als Interesse an meiner Person empfunden. Ich habe hinter dieser Frage nie einen persönlichen Angriff oder eine Abwertung vermutet. Es liegt wahrscheinlich nur an mir, meine persönliche Biografie sieht auch ganz anders aus, als die der Menschen welche heute die alleinige Deutungshoheit beanspruchen. Jeder so wie er kann…..die Einen können mehr, die Anderen sind häufig verletzt und ein Opfer. Ja, sie sind ein Opfer aber nur der eigenen Gedanken und Haltungen.

    • Die Frage ist doch, weshalb und wieso sich Politik so tief in unser persönliches Verhalten einzugreifen erdreistet – und ob wir es zulassen, das, was für uns gewachsen und „normal“ ist, von solchen, die gerade über uns gesetzt wurden, tatsächlich verändern zu lassen.
      Machen Sie doch einfach, was Sie wollen! Und das sollte für jeden Menschen gelten, dem seine Freiheit in diesem einstmals unserem Lande noch etwas Wert bleiben will!
      Vielen, die da her laufen, denken ja auch nicht daran, sich auch nur im Geringsten an unser Recht und Gesetz zu halten. Es interessiert sie einen feuchten Kehricht. Wie solche in politischen Positionen viel zu oft auch.

  14. Lieber Herr Thurnes,
    ich muss gestehen, dass ich Sie bisher immer als Vielschreiber mit einer Beliebigkeit an Themen empfunden habe.
    Aber diese wunderbare Geschichte über ein wichtiges Thema und seine Folgen für diese Gesellschaft hat mich sehr berührt.
    Bitte mehr davon in diesem Stil…für mich sind Sie damit ein beträchtliches Stück näher herangerückt an den mit Abstand besten Schreiber bei TE, Herrn Wendt.

  15. Eine wunderbarer Artikel, welcher eindrucksvoll den Unsinn der Verbotsversuche nach der Herkunft zu fragen, deutlich macht.
    Ich gehöre auch zu den Menschen, die gerne und oft die Frage „wo kommst du her“, stellen. Besonders Taxifahrten lassen sich so sehr unterhaltsam gestalten. Die Fahrer, in der Regel Migranten, waren eher erfreut, dass ich die Frage gestellt und ich Interesse an ihrem Herkunftsland und der politischen Lage hatte. Nicht anders bei anderen Begegnungen. Das was Menschen erzählten war häufig informativ, unterhaltsam und ließ die Zustände in ihrem Herkunftsland nicht selten in einem anderen Licht erscheinen, als es uns offizielle Kanäle erzählten. Nicht ungewöhnlich ist, dass man zu einer gemeinsamen Einschätzung gelangt.
    Das was mit Migranten funktioniert, funktioniert auch unter Deutschen.Die Frage „wo kommst due her“, ist häufig der Türöffner für interessante Gespräche..
    Die Frage „wo kommst du her“, ist wohl eine der wichtigsten, wenn es um Integration geht. Nur wenn wir Interesse füreinander zeigen und bereit sind uns miteinander auseinanderzusetzen, haben wir eine Chance, dass Integration gelingt. Insofern sind die Verbotsversuche der Frage „wo kommst du her“, absoluter Unfug und kontraproduktiv.
    Ich habe mir schon häufiger die Frage gestellt, ob nicht diejenigen, welche die Frage unterbinden wollen, den Dialog verhindern wollen. Auch deshalb verhindern wollen, weil ein gespaltenes Volk wesentlich einfacher drangsaliert werden kann, als große Volksgruppen mit gleicher Haltung.

  16. Identitätspolitik, Gender, Geschlechtsumwandlungen, Generationenkonflikt, Klima haben einen gemeinsamen Ursprung: (Kultur)Marxismus und damit das langfristige Ziel: den Zusammenhalt der Menschen im Sinne eines internationalen Faschismus zu zerstören. Geschichtslosigkeit und Vergangenheitsvergessenheit gehen damit Hand in Hand. Wie oft wurde ich im Ausland gefragt, woher wir kämen? Mein Mann bzw. unsere Tochter wurden gefragt, woher er/sie käme oder woher ihr Papa käme. Harmlose, freundliche Fragen, die uns die nettesten Bekanntschaften, ja sogar Freundschaften brachten. Diese dümmliche Antwort „von hier“ zerstört jede Kommunikation. Den einzigen Spaß, den sich mein Mann mit Menschen erlaubt, die ihm von vornherein umsympatisch oder nervig erscheinen, ist die Antwort „von zu Hause“. Mag es daran liegen, dass sich viele ihrer Herkunft schämen, weil die Eltern illegal ins Land gekommen sind? Andererseits ergibt auch das keinen Sinn, denn illegal eingereiste Venezuolaner machen in den USA keinen Hehl um ihr Heimatland, ganz im Gegenteil, die echten Sozialismuserlebthabenden finden drastische Worte für diese Gesellschaftsform.
    Vor einigen Wochen ereignete sich doch ein royales Skandälchen, als eine in Stammesornat erschienene Afrikaner von einer weißen (!) Dame auf ihre Herkunft angesprochen wurde. Es war die pure Provokation! Würde mein Mann in traditioneller Kleidung in Deutschland herumlaufen und für jedes Selfie Geld verlangen, würde er am Abend reich sein.
    Das Interessante an Identitätspolitik ist aber der Fakt, sobald ein „Weißer“ sich für die Herkunft interessiert, ist es rassistisch, kann man das Herkunftsmerkmal aber zum eigenen Vorteil einsetzen (Bewerbungen, Strafmaß usw.) wird es übertrieben hervorgehoben. Meines Erachtens ein Fall für eine Psychotherapeutie!

    • Ist eigentlich schon mal wem aufgefallen, dass sich die „Eingereisten“ gar nicht um uns scheren?
      Nur, wenn sie Fragen haben oder alleine nicht weiter kommen, gehen sie in Kontakt. Ansonsten lassen sie uns halbwegs unfreundlich links liegen, wenn sie nicht gar in uns hinein laufen – sogar, wenn man nachbarlich nicht weit entfernt voneinander wohnt und sich so gut wie täglich begegnet.

  17. Sehr schöne und gelungene Idee diesen Teil der Transformation auf ein paar saarländischen Käffer runterzubrechen. Die Idee der Strafbarmachung der eigenen Interpretation seiner Identifikation und der des Gegenübers ist ja leicht durchschaubar und liegt auf der Hand. Aber zumindest noch sind Kontrolle und Nachweis dieser höchstrassistischen Herkunftsfrage recht schwierig. Und so werde ich weiterhin jeden Menschen, dessen Herkunft mich interessiert mit besagter Frage konfrontieren und je nach Antwort mit einem „Un watt willste hier?“ ergänzen.

  18. Es gibt viele „woke“ Menschen, die sich leidenschaftlich gerne aufregen und andere Menschen gerne in eine negative Ecke stellen. Dazu konstruieren sie den größten Blödsinn. Auch ich bin in jungen Jahren viel „getrampt“ und gerne in Lappland gewandert. Abends am Lagerfeuer saßen junge Menschen unterschiedlicher Nationen zusammen und die erste Frage war: „Where do you come from?“ Für mich bedeutet diese Frage nach wie vor Interesse an einer Person und keine „rassistische Ausgrenzung“. Genauso „schwachsinnig“ ist der heute negativ gedeutete Begriff der „Kuturaneignung“. Seit es Menschen gibt, haben sie von anderen Kulturen Dinge übernommen, die ihnen gefielen. Das ist wohl eher als Kompliment zu sehen. Besonders witzig finde ich, wenn die „Kulturaneignung“ von (nach alter eropäischer Tradition???) gepiercten und tätowierten weißen Menschen empört zurückgewiesen wird. Was sagen denn wohl die Maori, Aborigines und Papua dazu? Das ist doch alles geklaut. Wenn „Kulturaneignung“ verboten wäre, dürften die „Schwarzen“ bei uns auch keine europäische Kleidung tragen…

    • Wenn „Kulturaneignung“ verboten wäre, dürften die „Schwarzen“ bei uns auch keine europäische Kleidung tragen…
      Und sollten sich nicht selber klar ab- bzw. ausgrenzen. Die Initiative Schwarze Menschen in Berlin, etwa, vertritt nach eigener Aussage „die Interessen Schwarzer Menschen“, bietet „Räume und Aktivitäten für Schwarze Kinder und Jugendliche“, fördert „politische, Schwarze Projekte“, unterstützt „Schwarzen Aktivismus.“ Man stellt also letztlich die Hautfarbe heraus, möchte aber mutmaßlich nicht darauf angesprochen werden mit dem Satz, wo man herkommt (weil das Gegenüber wahrnimmt, dass man schwarz bzw. PoC ist). Ein Widerspruch.

      • Und dazu auch: keine Kartoffeln, keine Tomaten, kein Paprika, kein Mais, kein Kakao, also auch keine Schokolade – das nimmt ja alles kein Ende mehr! Blödsinn im Quadrat mit dem Ziel, die Gesellschaft in eine verfügbare Masse zu verwandeln, denen alles egal ist, weil ihnen jeglicher Bezug zu allem fehlt.
        Dummheit ist grenzenlos!

  19. Absolut richtig ihre Analyse. Schön zu beobachten war das, als Merkel dem Gröhe die Deutschlandfahne aus der Hand riss und weg warf. Die Fahne, die Hymne, die Nationalmannschaft und vieles mehr wurden und werden verteufelt, um ja keine Gemeinsamkeiten oder Patriotismus zu fördern. Kinder sollen ganz früh den Eltern entrissen werden und den Kindergärten und Schulen auf Linie gebracht werden, möglichst ohne Identität und Prägung durch die Familie. Außer bei den Migraten, die sich mit ihren Clans genau in die andere Richtung entwickeln, funktioniert das ganz prächtig, Vereine sterben, Gewerkschaften sind zahnlos, Kirchen haben sich derartig entkernt, wie sonst nur die CDU, und verlieren mehr und mehr Mitglieder. Es ist niemand mehr da, der ggf. Gegen die grüne Ideologie aufbegehren wirksam könnte.

  20. Ich werde immer fragen, „wo kommst du her“? Das lasse ich mir doch nicht von den Grünen verbieten.

    • Tja. Illegal passlos „Eingereiste“ sollen wohl so geschützt werden.
      Denn wahrscheinlich versagen sie im Lernen der deutschen Sprache schon alleine deswegen, weil sie ja auf erste Fragen wie:
      wie heißt Du – wo kommst Du her – und dann – was ist Dein Beruf – lügen müssen. Und diese Lügerei dann permanent durchhalten. Wahrscheinlich empfinden sie diese Fragerei des Pädagogen gar als Angriff auf ihr wackeliges Gerüst, mit dem sie sich „auf dem Amt“ dennoch durchsetzen und dauerhafte Alimentierung durchsetzen können.

  21. Ferda Ataman, ihres Zeichens Antidiskriminierungsbeauftragte, hat das Hashtag #vonhier kreiert, weil sie die Frage „Woher kommst du?“ nicht mehr ertrug, schrieb die ZEIT. Viele „Deutsche“ werden das jedoch oft gefragt, wenn sie nicht an ihrem Geburtsort leben, weil sie zum Beispiel einen Dialekt erkennen lassen.
    „Was machst Du?“ und „Wo kommst Du her?“ Das Missverständnis, dem einschlägige Migranten(verbände) erliegen, ist doch, dass es ausreicht: „Ich bin aus Köln“ zu sagen. Im Rahmen der schnellen Einbürgerung, die kommt, wird man das bald schon nach wenigen Jahren Deutschland antworten können, ggf. als Deutsche(r) in gebrochenem Deutsch. Und damit sein Herkunfts- und Bezugsland am besten gar nicht mehr thematisieren. Denn wenn das Gegenüber danach fragt, ist’s ja Rassismus pur, wie wir wissen.
    Merke: Den Pass seines Herkunftslandes im Zuge der Doppelpass-Diskussion neben dem neuen deutschen zu behalten, ist aber im Ampel-Zeitalter Aufrechterhaltung der Doppel-Identität und wunderbar, stärkt angeblich die Integration hierzulande. Also: Man möchte sich  selbst schon noch als Türke oder Afrikaner fühlen, aber wehe, jemand anderes erkennt das. Dann ist es schlimm.

  22. Die Frage nach der Herkunft zeigt Interesse am anderen. Auf Reisen ist sie stets der Beginn einer freundlichen Unterhaltung. In den USA wird sie quasi von jedem gestellt, den man trifft (Reaktion oft: Ah, Deutschland, da will ich auch mal hin oder oh, da kam meine Großmutter her…etc.). Wunderbar! Nie käme ich auf den Gedanken, die Frage wäre rassistisch. Man hat den Eindruck, die Woken wollen den Menschen die Menschlichkeit abtrainieren.

    • Und wie viele sind begeistert von Deutschland, was sie wirklich nur aus Erzählungen kennen.
      Der eine kauft bei Aldi ein, gibt es in den USA, weil seine Vorfahren aus Deutschland kamen und es dort „deutsches Essen“ gäbe – zwar nur Tütenspätzle, aber immerhin. Der andere findet Deutschland und die Menschen so freundlich, Klischee Oktoberfest und Bier.
      Sogar im tiefsten Arizona und Nevada kennt man Hamburg, Frankfurt, München, weil man in seiner Armyzeit dort war. Und immer wieder: die Menschen sind nett! Ich schäme mich regelmäßig zutiefst und muss von Glück sagen, dass mich nie jemand fragt, wie ekelhaft, unsympathisch und abwertend sich viele Deutsche über Amerikaner äußern, ohne das Land ebenfalls zu kennen.

      • Ich habe dort viel gelernt. Und für mich diese netten kurzen Begegnungsgespräche mit Fremden, die das Herz erfreuen, hier in mein Leben eingebaut. Und wenn ich dann mit einem Lächeln durch die Straßen laufe lächelt vielfach jemand zurück!

    • „Man hat den Eindruck, die Woken wollen den Menschen die Menschlichkeit abtrainieren.“ Der Eindruck ist richtig. Und das Synonym für „woke“ ist bescheuert.

  23. ich arbeitete in München in einem wirklich multinationalen Team und alle verstanden die Frage „Where do you come from“ als Interesse an ihrer Person. Sie erzählten mir von ihren Heimatländern wie Indien, Chile, USA, Südafrika und ja auch aus Nigeria hatte ich einen Kollegen. Voller Stolz erzählten Sie mir von den unterschiedlichsten Gegebenheiten / Mentalitäten der einzelnen Gebiete in ihren Ländern, zeigten mir im Internet Bilder und sie fragten auch mich, wo aus Deutschland ich herkomme.
    Ich erinnere mich noch sehr gut, wie die Sueddeutschen Zeitung anfing die Frage „wo kommst Du her?“ zu stigmatisieren. Eine junge Türkin beklagte sich in der SZ über die Diskriminierung, die in dieser Frage stecken würde. Rassismus kam erst später dazu. Sehr schnell änderte sich unser Betriebsklima. Wir Deutschen mussten jeden Buchstaben auf die Goldwaage legen, also gabs kein kurzes Small Talk vor Meetings mehr. Auf den Fluren, in Aufzügen nur noch ein „Hi“, noch nicht einmal das Wetter war noch Aufzugsgespräch. Immer mehr war zu beobachten, dass sich im Unternehmen, in der Kantine usw. Gruppen nach Herkunft bildeten.
    Ein indischer Kollege erzählte mir, wie seine Kinder in der Kita, der Schule gemobbt wurden, nicht von deutschen Kindern – „Ihr Deutsche dürft ja nichts mehr sagen“. Er bedauerte uns Deutsche von ganzem Herzen.
    Das alles ging mir durch den Kopf, als Nahles von uns eine Willkommenskultur forderte. Meine internationalen Kollegen und Kolleginnen haben schon lange Deutschland verlassen. Die Firma hat den IT Bereich massiv geschrumpft und Softwareentwicklungen ins Ausland verlagert. Mit ein Ergebnis der unsäglichen Diskussion wenn jeder Buchstabe diskriminierend, rassistisch wird und harmlose Fragen politisiert werden.

  24. Sehr nett und zutreffend geschrieben. Damals machte man nicht so ein Theater um jeden Zugezogenen oder Zugewanderten. Die Leute waren hier und bekamen ihre Chancen. Fertig. Sie haben sich angepasst und es wurde ihnen geholfen. Heute läuft es anders. Diejenigen, von denen man Hilfe fordert haben sich anzupassen. Die eigene Integrationsleistung ist ein „kann“ und kein „muß“. Dies verdanken wir zum überwiegenden Teil dem daür verantwortlichen Teil der politischen Kaste die nicht weiß wie man Geld verdienen muß. Es sind die Forderer und Nehmer.

  25. Die Frage nach der (geographischen) Herkunft ist völlig normal. Das rassistisch zu finden haben sich doch irgendwelche „woken“ ausgedacht und Leuten eingeredet. Ich finde das meist ganz interessant, wo jemand verwurzelt ist, und anhand von Haut- oder Sprachfarbe ist die Frage doch naheliegend. Stellt sich dann heraus, daß eine Person genau wie ich in „E“ gebürtig ist, obwohl ich das anhand von Äußerlichkeiten nicht zwingend vermutet hätte, dann ergeben sich oft anregende Gespräche über die Herkunft der Eltern.
    Ich stelle diese Frage immer gern, und selbst gebe ich auch gern entsprechende Auskunft, es ist, wie Sie schreiben, Herr Thurnes, Gesprächsöffner.
    Nie und nimmer wäre ich auf die Idee gekommen, daß so eine simple Frage, die doch immerhin Interesse am Mitmenschen erkennbar macht, irgendwie verfänglich sein könnte. Das kam mir erst in den Sinn, als das mit der Wokerei Fahrt aufnahm, und genau betrachtet ist solches Sprechverbot der eigentliche „Rassismus“, unterstellt das doch unterschwellig, daß Leute anderer Rasse irgendwie minderwertig wären, man darum nicht nach fragen darf.

    Da finde ich den anderen Gesprächsöffner, die Frage „was machst du“, schon schwieriger, das könnte Leuten peinlich sein antworten zu müssen, arbeitslos zu sein oder in vermeintlich niederer Tätigkeit befindlich.

  26. Wenn ich jemanden nicht mehr fragen darf, wo er herkommt, dann ja noch viel weniger, wie er heißt oder was er macht. Kurzum: Kennenlernen unmöglich!

    Nun, ich kann damit leben. Mein Drang, Leute kennenzulernen, die den Eindruck machen, nicht von hier zu sein, hat in den letzten Jahren ohnehin stark nachgelassen.

    • Bei illegal Eingereisten mit ausgedachten Herkunftsgeschichten ein dauerhaft Gewinn bringendes Überlebensprinzip – bis hin zum Nachholen des Gesamtclans.
      Ich schaue in ihre Gesichter und erkenne, was mit ihnen los ist. Und dass es mehrheitlich kein gutes Ende nehmen wird. Weder mit uns noch mit ihnen.

  27. Dabei werden zukünftig anhand BIOmetrischer Daten genau diese Fragen gestellt werden! Aber zum Glück kann ja ein „künstlich Intelligenter“ kein Rassist sein! Oder vielleicht doch?

  28. Im Hotzenwald (ein kleiner Extrabereich des Schwarzwalds mit traumhaftem Alpenblick Richtung Italien) war die erste Frage immer: „Wem ghörsch?“ – Wem gehörst Du? Hier hatten sich die Sitten des Klosters St. Blasien und die ganze Leibeigenschaft so tief in das Bewusstsein der entrechteten Bauernschaft gegraben, dass man noch im letzten Jahrhundert nicht anders denken konnte. Bei irgendwas im Dorf mitzumachen oder „Mitglied“ einer der Reval, Rothändle oder Eckstein rauchenden Saufkreise zu werden, war aufgrund des Dialekts praktisch ausgeschlossen.

    • Quatsch! Mit „Wem ghörsch?“ war nicht gemeint, wem man gehört, sondern wo man hingehört, zu wem man gehört: Also schlichtweg die Frage danach, welcher Familie man angehört.

      Ursprüngliche Dialekte zeichnen sich oft durch Verkürzungen und Vereinfachungen aus und werden durch heutige weichgespülte Hörgewohnheiten mitunter als sehr direkt empfunden oder gar als barsch fehlinterpretiert. Hinter den kargen Worten schlug aber manch wärmeres Herz als in Leuten, die heute „gewaltfreie Kommunikation“ pflegen, um sich damit als moralisch überlegen zu inszenieren. Trifft noch mehr auf jene zu, die lautstark und autoritär „kultursensible / gendergerechte Sprache“ propagieren oder „Mikroaggression“ und „passive Aggression“ nebst „Hass und Hetze“ beklagen.

      • Meinen Sie? Sie sind offenbar nicht im Hotzenwald aufgewachsen und kennen die winterkalten Kirchbänke um das Kloster herum nicht, vor allem aber nicht die Hirne dieses „inzestuösen Bergvolkes“ mit den krumm gewachsenen Zähnen, wo vor gar nicht so langer Zeit die „jungen Weiber“ alle ans Kloster gingen (in den Kellern dann grausige Funde von sehr jungen Skeletten). Familienstrukturen wurden dort gar nicht erst zugelassen. Alle paar Jahre wurde der „Bauer“ ausgetauscht. Nicht ganz unähnlich den Sklavenplantagen in der Karibik, in deren Folge auf den Inseln immer noch keine Familienstrukturen haltbar sind und fast alle Frauen „alleinerziehend“.
        Ansonsten: das Lager der Gendernden ist für mich auch das Lager der Perversen. Falsches Feindbild.

  29. Ich bin immer der Meinung, wer seine Geschichte versteckt, hat was zu verbergen.
    Man muss mit seiner Herkunft nicht hausieren gehen, aber wer seine Wurzeln nicht kennt, der weiß eben nicht, wo er steht. Er ist entwurzelt und haltlos. Aber in Zeiten, in der die Familie diskreditiert wird, wohl nicht verwunderlich.
    Wer also das Selbstvertrauen von zuhause mitbekommen hat, zu seiner Herkunft zu stehen, ist in diesem Leben im Vorteil!

  30. Aber wir sollen doch gar keine Freunde sein bzw. werden. Wir sollen alle isolierte Idioten ohne Familie und ohne Bindung, dafür mit auf programmierter Scheinindividualität in Regenbogenfarben sein, die nur nach oben blicken und auf den nächsten Befehl warten. Wie Tiere. Wie Hunde. So hätten sie es zumindest gern…

    • Viele machen dabei liebend gern mit, sitzen gern einsam im Homeoffice, zählen die Stühle um ihren Esstisch genau ab, wenn der Staat sagt wieviel am Tisch sitzen dürfen! Polizisten gehen mit dem Zollstock durch die Straßen, damit wir uns ja nicht näher kommen und zur Begrüßung gibt’s kein Bussi mehr, sondern den steinharten Ellenbogen!

    • Ja. Und deshalb werden wir diesen Gauklern stets in die Parade fahren und ihnen zeigen, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen!
      Vade retro, Scharlatane, Citissime!

    • Es gibt also nicht nur einen, es gibt Millionen Diederich Häßlings.
      Dank hiesieger Lehrerschaft, Onkeln, Tanten, Vätern und sonstigen Vorbildern. Da kannste als Einer, von den 20%lern nix machen. Ausser sich unter Seinesgleichen zu bewegen, und sonst Abstand, gerne auch über den heimischen Sprachraum hinaus, zu waren.
      Übrigens haben wir noch nie diese Frage als Disskriminierung verstanden.In anderen Ländern wird das als Selbstverständlichkeit genommen und als Antwort oft die eigene Heimat erklärt, und Sehenswertes beworben.

  31. Es stimmt, die Frage nach der Herkunft ist ein Anzeichen von Interesse.
    Dies zu einem „Hass Verbrechen“ umzumauscheln, will die Bevölkerung abrichten und einschüchtern (Verbrechen), jeden noch so Fremdartigen widerspruchslos – und ohne das walten von Vorsicht hinzunehmen. Im neuen angestrebten Vielvölkerland.
    Was dieses Verbot (das Abrichten) völlig Ad absurdum führt ist der Punkt, dass man Leute von denen man Probleme erwartet nicht fragt woher er denn komme. Da wechselt man eher die Straßenseite. Und das nennt sich auch nicht Hass sondern in heutigen Zeiten eher eine gesunde Vorsicht.
    Dass einen die Volkerzieher mit derart weltfernen, in Masse produzierten Zwangsregeln in ihr Weltbild pressen möchten, sagt sehr viel über die „Qualität“ und das „Staatsverständnis“ dieser „Erzieher“ aus.

    • Sie nehmen uns unsere Normalität.
      Um, wie Merkel schon erklärte, ihrer ausgedachten, illusionären „neue Normalität“ Gültigkeit zu verschaffen.

      Deshalb kommt dann u.a. so einer wie Steinmeier zu Weihnachten ums Eck, dessen Kernsatz in der Predigt zu Weihnachten laut Herrn Tichy lautete:
      „Ich wünsche mir, dass die Älteren auch spät im Leben noch einmal bereit sind, sich zu verändern.“
      .
      Tja. Aber wenn man ein wenig intelligent ist und an der von Kant propagierten „Mündigkeit“ geschnuppert hat, kann man sich infolge doch nicht einfach derart dumm stellen, und solchen solches an der Realität vorbei durchgehen lassen?
      Wenn wir mitmachen, geht es aus, wie bei Orwell, Huxley oder Bradbury beschrieben – wahrscheinlich eher blutig schlimmer.

      • Ihr letzter Satz. Ich bin sicher dass es „krachen“ wird. Wer will schon in einer Mehrklassengesellschaft leben, während andere Gruppen sich gütlich tun – auch unser Spezialnachwuchs und die Herrschenden. Das zerstört alles an Leistungswillen und „Zusammenhalt“..
        Nachsatz: Ich habe kein Problem mit gebildeten, fleißigen, eingewanderten Menschen, die ein Minimum an Spielregeln einhalten.
        Aber diese Abnahme des ungebildeten Bevölkerungsüberschusses von Dritte Welt Ländern, beinhaltet diesen Typus nur ganz selten.

  32. Ja, so war das „früher“. Genau genommen erst ein paar Jahre her, dass man unverfänglich nach dem wer, wie, wo, was fragen konnte, ohne gleich einer entsetzlichen Straftat schuldig zu sein, die allerdings nur in den Köpfen der Woken Deppen existiert, die aber mittlerweise das Land in Geiselhaft haben.

  33. Mein Eindruck, fragt man einen Fremden woher er kommt, wird das in der Regel sehr positiv aufgenommen, der Gegenüber freut sich darüber sogar! Lobt man dann noch seine Deutschkenntnisse ist der Gegenüber sogar glücklich. Was in Dreigottesnamen soll hieran rassistisch sein? Das sagen uns Leute die uns Willkommenskultur predigen wollen! Wieder so ein Beispiel, das hier Verrückte die Oberhand gewonnen haben!

  34. Sehr treffend und irgendwie „ergreifend“.
    Chapeau!

  35. Wie soll ich denn täglich aushandeln, wenn ich die Kultur meines Gegenübers nicht kenne? Kein Wunder, dass Politiker bei solchen Verweigerungen Verhandlungen nicht mehr können. Verbote und Sanktionen sind stattdessen in.

    M. E. ist das gesunde Neugier auf den Anderen. Aber es könnte natürlich dazu führen, dass meine Erkenntniswelt nach diesen Unterhaltungen nicht mehr zum politischen „Narrativ“ – was für ein schönes Wort! 🙂 – bzw. zum Mainstream passt.

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