„Die Ukraine ist ein fester Teil Europas“, erklärte am 10. Mai 2022 die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in Kiew. Im Umkehrschluss heißt das: Russland gehört nicht zu Europa. Oder: nicht mehr? Die Zugehörigkeit Russlands zum „gemeinsamen Haus Europa“ – die Formel prägte 1985 der sowjetische Generalsekretär und spätere Präsident Michail Gorbatschow – ist seit zwei Jahrhunderten strittig.
„Russland ist ein europäischer Staat“
Am Anfang des modernen Russland war Peter der Große (1694–1725): Er ließ den Bojaren (Adeligen) die Bärte abschneiden, führte (west)europäische Kleidung ein und verlegte die Hauptstadt aus den Holzbauten Moskaus in eine steinerne Neugründung, Sankt Petersburg, als „Fenster zum Westen“. „Man kann sagen“, urteilte 1929 der russische Kulturhistoriker Alexander Koyre (1892–1964) im französischen Exil, „dass die gesamte Geistesgeschichte des modernen Russland im Wesentlichen durch ein Faktum bestimmt ist, nämlich dem Kontakt und Gegensatz Russlands zum Westen.“
„Russland ist ein europäischer Staat“, schrieb 1767 Katharina die Große – übrigens auf Französisch (La Russie est une puissance européenne), der damals international führenden Sprache. Daraus folgte politisch, das Land zu „europäisieren“, konkret: den Rückstand in Bildung, Wissenschaft und Technik gegenüber (West)Europa aufzuholen. Zu dieser Europäisierung bildete sich im 19. Jahrhundert aber eine politisch-kulturelle Gegenbewegung aus, deren Grundsatz lautete: „Russland ist anders als der (dekadente) Westen“.
„Russland hat einen eigenen Charakter“
Russland besiegte 1812 das Heer des französischen Kaisers Napoleons, das Moskau erobert hatte, und vertrieb es aus dem Land; 1814 marschierten russische Truppen in Paris ein. Russland wurde zu einer europäischen Führungsmacht und verstand sich unter Zar Nikolaus I. (1825–1855) als Hüter der alten, vorkonstitutionellen Ordnung: „Für Glauben, Zar und Vaterland“ lautete die Devise. Der Unterrichtsminister des Zaren, Sergei Ouvarov, prägte dafür 1832 die – bis zum Ende der russischen Monarchie (1917) gültige – ideologische Formel: „Orthodoxie, Autokratie und (russische) Nationalität“. Von diesen drei „Staatsprinzipien“ ist nur die Nationalität eine allgemein europäische Idee (über nationale Identität wurde damals auch in Deutschland oder Frankreich diskutiert), die orthodoxe Religion und autokratische Staatsform sind spezifisch russisch.
Die nationale, religiöse und politische Besonderheit Russlands gegenüber dem Westen betont heute mit ähnlichen Worten Staatspräsident Wladimir Putin (geboren 1952); in seiner Rede zum „Tag des Sieges“ sagte er am 9. Mai 2022:
„Wir sind ein eigenes Land, Russland hat einen eigenen Charakter. Wir werden niemals unsere Liebe zum Vaterland [= Nationalität], unseren Glauben [= Orthodoxie] und unsere traditionellen Werte und Bräuche [= Autokratie?] … aufgeben. Im Westen scheint man diese jahrtausendealten Werte abschaffen zu wollen.“
Russland = Eurasien
Die Sonderstellung Russlands wurde und wird auch geopolitisch begründet, im sogenannten „Eurasismus“: Den Begriff prägten 1921 (nach dem 1. Weltkrieg und der bolschewistischen Revolution in Russland) vier russische Intellektuelle im bulgarischen Exil, darunter der Sprachwissenschaftler und Mitbegründer des Strukturalismus, Fürst Nicolai Trubetzkoy (1890 Moskau – 1938 Wien); in ihrem Programm heißt es: „Russland ist ein Sechstel der Erde, Eurasien, und eine Welt für sich, deren Schicksal sich unabhängig von den Nachbarländern im Westen (Europa) bzw. Osten und Süden (Asien) entscheidet.“
Die Eurasisten beurteilten „die europäische Kultur als in jeder Hinsicht dekadent, außer in Technik und Wissenschaft“, und forderten, dass „die russische Kultur“ die Grundlage einer supranationalen „eurasischen Kultur“ sein müsse. Das sowjetische Russland und sein kommunistisches System lehnten sie ab: „Der Atheismus und die Wirtschaftspolitik der Kommunistischen Partei steht im Widerspruch zu den geistigen Grundlagen Eurasiens.“
Ende der 1920er Jahre zerfiel die eurasische (Exil)Bewegung. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, 1991, erlebte ihre Theorie als „Neo-Eurasismus“ eine Renaissance, allerdings mit einer geopolitischen Modernisierung: Im Westen des eurasischen Russland stehen nun weniger die europäischen Mächte als vielmehr die atlantische Vormacht USA.
Postsowjetischer Raum
Den Grundgedanken einer „eurasischen Mission“ des russischen Volkes vertrat Putin in mehreren Grundsatzartikeln, die 2012 bis 2013 erschienen. „Das russische Volk ist staatsbildend, seine große Aufgabe ist es, zu ver-einen: Durch Sprache, Kultur und – nach einem Wort Dostojewskis [1880] – „seine Fähigkeit, alle Stimmen des Universums aufzunehmen“. […] „Die Eurasische Union ist ein Projekt, in einem neuen Jahrhundert mit einer neuen Weltordnung die Identität der Völker Eurasiens und ihres geschichtlichen Raumes zu bewahren. Ein vereintes Eurasien bietet für den gesamten postsowjetischen Raum die Chance, Mittelpunkt einer globalen Entwicklung zu werden anstatt Anhängsel Europas oder Asiens.“
Ukraine
Der postsowjetische Raum besteht, geographisch gesehen, aus Russland, genauer: der Russischen Föderation sowie den Staaten, die nach dem Ende der Sowjetunion auf deren Gebiet im Westen und Süden (Kaukasus, Zentralasien) entstanden – insgesamt vierzehn mit rund 5 Millionen Quadratkilometer Fläche. Von den sechs Neustaaten im Westen wollten die baltischen Länder (Litauen, Lettland, Estland), die eine eigenstaatliche Tradition hatten, von Anfang an politisch nicht zu einem russisch dominierten Eurasien gehören, sondern zu (West)Europa. Weißrussland verband sich mit Russland, bei Moldawien und der Ukraine zog sich der Entscheidungsprozess in die Länge. Hier liegt eine Wurzel des Ukrainekonfliktes, den Russland seit dem 24. Februar 2022 durch offenen Krieg zu lösen versucht.
Dieser Krieg wird von Putin narrativ eingebettet in die ruhmreiche Geschichte der Verteidigung des großen Vaterlandes Russland. In seiner Rede zum 9. Mai zieht er einen Bogen von den Feldzügen des Kiewer Großfürsten Swatoslaw (943–972) über die Schlacht bei Borodino (1812) gegen Napoleon bis zu den Kämpfen im 2. Weltkrieg um Kiew, Sewastopol, Charkow und Stalingrad. Wer ist heute der Feind? Antwort: „Nazis“, „Neo-Nazis“, „Nato-Länder“, „Nato-Block“, oder kurz: „der Westen“. Die Rede endet mit einem dreifachen Ausruf: „Ruhm unseren heldenhaften Streitkräften!“; „Für Russland! Für den Sieg!“; „Hurra!“. Der Name „Ukraine“ kommt übrigens nicht vor.
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Die Streitfrage „Gehört Russland zu Europa?“ wird seit zweihundert Jahren nicht nur in Russland diskutiert, sondern auch – zeitweise sogar hauptsächlich – unter Russen im Ausland, im politischen Exil. Russland ist Exilland: Das autokratische Regierungssystem zwang und zwingt Andersdenkende in Massen zum Exil – nach Europa, in den Westen.
Russland hat es immer schon nach Westen gedrängt, gegen den Widerstand der „Narodniki“, die lieber allein in der Taiga hocken wollen. Ein tolles Kompliment der Russen an uns: „Die Eurasisten beurteilten „die europäische Kultur als in jeder Hinsicht dekadent, außer in Technik und Wissenschaft“, und forderten, dass „die russische Kultur“ die Grundlage einer supranationalen „eurasischen Kultur“ sein müsse.“
Sie erkennen offenbar, worauf es ankommt – irgendwelches „wokes“ Getue ist dagegen irrelevant. Vielleicht verspürt die russ. Armee in der UA gerade, wie viel besser die westliche Technik ist … . Wenn sie das auch haben wollen, dann müssen sie in die Nato, basta. Dann kriegen sie alles vom Westen – sehr zum Nutzen und Frommen der Russen selbst. UNS kann es eigentlich egal sein, wenn die sich ihr Leben versauen. Ist auch nicht anders als beim Moslem. Allerdings: DIE bleiben draußen, sind ja noch sturer als der Russe. Weil zwar auch göttlich-orthodox stimuliert, aber doch ein wenig anders. Kruzifixnochmal. Und der Patriarch von Moskau schwenkt den Weihrauchkessel, während der von Kiew dagegen hält. Slawen untereinander halt, das ruckelt sich ein, was soll’s. https://www.tichyseinblick.de/meinungen/russland-und-der-westen/
In wie vielen James Bond Filmen ist ein Russe Bonds Gegenspieler?
Der „Westen“ tut sich schwer, mit Russland zusammenzuwachsen. Dem gemeinen Bürger wird es über den Film vermittelt. Es ist eine subtile Manipulation, aber vermutlich sehr wirkungsvoll.
Wie viele Afrikaner,Brazilianer, Mexicaner, Portugiesen Polen oder Inder sind gegen Bond angetreten und Ihre Majestät bedroht?
Peter der Große hat europäische Kultur per Befehl im russischen Adel eingeführt. Russland hat immer danach gestrebt, Beziehungen mit Europa aufzubauen.
Dieser Tage ist es wirklich schwer, etwas Positives in Russland zu sehen. Die Außenpolitik, die Agression überschattet alles andere.
Meine Hoffnung ist, dass die westliche Weisheit zum Schluss gelalngt, dass Putins endlich sind und dass die Jugend – in Russland und außerhalb – eine gemeinsame Zukunft braucht.
Ob Russland zu Europa gehört? – Dank seiner Lage kann Russland entscheiden, wo es hingehören will. Die meiste Bevölkerug lebt jedoch westlich vom Ural, geographisch also in Europa. Ob Europa sie dazu zählen will, vermag ich nicht zu sagen. Ökonomisch wäre es richtig, denn die Kultur und die Ressourcen sind da. Ideologisch? – wir werden sehen, was die Zeit ohne Russland bringt.
Seit wann gehört Rußland zu „Europa”? Oder die Türkei? Die östlichen Grenzen des Kontinents sind im Grunde willkürlich, so, wie Europa überhaupt zu einem eigenen Kontinent zu erklären. Denn, Kultur hat einen Kontinent per se noch nie definiert, vielmehr ist das Subjekt Kontinent ein rein geographisches. Und in dieser Hinsicht ist Europa nichts weiter als eine Halbinsel von Asien, nicht viel anders als Indochina oder Indien, nur größer. Die übliche östliche Grenzziehung Ural ist daher völlig willkürlich, man könnte genauso gut schon die Weichsel, oder die Wolga heranziehen.
Daß man Europas Ostgrenze so weit nach Osten verlegt, hat also eindeutig politische Gründe. Denn die Russen sind seit dem Frühmittelalter orthodoxe Christen, und das macht sie, sozusagen, zu „Europäern”, um so mehr, als der Europa-Gedanke in der alten Heimat der Orthodoxie, also Konstantinopel, entstand.
Trotzdem sind die Russen keine Europäer. Wenn sie es wären, sind es auch die Perser (auch ein altes Hochkulturvolk mit direkter Landverbindung bis nach den Niederlanden) oder die Araber. Diese jedoch ordnet man dem „Orient” zu, so wie auch die Türken, und das insbesondere, seit sie Muslime sind.
Natürlich sind die Russen ein weißes Volk, ein christliches, und damit irgendwie westlich. Wenn man aber diesen Begriff unbegrenzt aufdehnt, um auch möglichst alle, die man will, unter einen Hut zu bekommen, so sagt er am Ende gar nichts mehr aus. Die westliche Kultur ist ein Produkt mediterran-latinischer, keltischer und germanischer Erbmasse. Entstanden in der Antike, verbreitet im Mittelalter in slawische Gebiete und konsolidiert als Höhepunkt mit der Renaissance und Aufklärung, ist ihr Epizentrum irgendwo im Dreieck zwischen Rom, London und Paris, und sicher auch der US-Ostküste als Ergebnis der Auswanderungen nach Amerika. Der Rhein markiert die östliche Grenze dessen, was wahrhaftig rein „westlich” ist. Darauf folgt eine breite Übergangszone, und dann kommt eben – der Osten, die Taiga, Asien. Rußland.
Es ist ja bereits das durchaus oft als elend und lästig empfundene Schicksal Deutschlands, der Deutschen, nicht wirklich rein zum Westen dazuzugehören, aber auch nicht zum Osten. Je nach dem, welche Schicht in Deutschland hegemonial war, wurde mal das östliche (Preußen, Kaiserreich, NS, DDR, Habsburg und Österreich) oder das westliche Element (Heiliges Römisches Reich dt. Nation, Rheinbund, BRD) stärker oder exklusiv betont.
Das aktuelle Deutschland hat sich 30 Jahre lang der Lebenslüge hingegeben, die von den Westalliierten für die BRD getroffene Ausschließlichkeitsverortung im Westen für die gesamte Nation fortführen zu können. Der Krieg der Russen gegen die Ukrainer hat dieses Kartenhaus zusammenfallen lassen, und so mäandert Deutschland nun wie ein angeschlagener Boxer taumelnd herum und weiß weder, was es ist, noch wo es hingehört. Das kommt davon, wenn man sich konsequent ein ganze Leben selbst verleugnet.
Zwischen Russen und Deutschen gibt es durchaus manche Gemeinsamkeiten. So haben die Russen definitv eine im Europäertum wurzelnde Kultur. Sie sprechen keine asiatische Sprache, und sind, zumindest von der Prägung her, Christen. Doch die Tage der Kiewer Rus, des Ostgotenreiches auf der Krim oder der Don-Kosaken sind lange vorbei. Sankt Petersburg mag eine schöne Kopie von Paris sein, aber eben nur eine Kopie. Rußland greift schon lange tief nach Asien aus, ja, wesentliche Teile Asiens gehören zu ihm, mehr als die Fläche von China und Indien zusammen. So wie Deutschland war es Rußland in den entscheidenden Jahrhunderten verwehrt, am europäischen Imperialismus teilzuhaben. Mehr als Alaska sprang nicht heraus, so verkaufte man es an die Amerikaner, freilich ohne vom Öl in Alaska zu wissen. Deutschland bekam nur ein paar bedeutungslose Landstriche in Afrika, als die wertvollen Claims in Amerika, Asien und Afrika längst abgesteckt waren.
Das hat bei beiden Völkern zu einer Mischung aus trotzigem Selbstbeharren und stiller Innerlichkeit geführt. Immer wieder unterbrochen von geradezu verzweifelten Ausbrüchen, das versäumte nachzuholen. Der Großkotz des Auftretens beim Boxer-Aufstand („am deutschen Wesen soll die Welt genesen”) findet seine unmittelbare Fortsetzung im verbissenen Weltbürgertum der BRD-Eliten, denen Bali und die Tramuntana geläufiger und näher sind als die Lausitz oder das Sauerland. Man verachtet das Eigene, liebt das Fremde und bleibt sich bei aller Birkenstock-Spießigkeit doch erstaunlich treu zwischen Gartenzwerg und Luther-Bibel. Nichts ist „deutscher”als ein Robert Habeck oder eine Claudia Roth, egal wie sehr sie es verleugnen. Heuer gehts nun wieder gegen den Iwan, wie schon die Großväter.
Die Russen fanden in der Sowjetunion und dem eingeschmeckten Georgier Stalin ihre ersehnte Kompensation für Jahrhunderte der Demütigung und Abgehängtheit. Die ganze Welt zitterte vor ihnen, beinahe ging in ihrem Reich nie die Sonne unter, zwischen Waldiwostok und Marienborn. Doch kein Reich hält ewig, und mit Stalins Tod begann der langsame Abstieg, der mit dem staatlichen Ende 1990 gar nicht endete, es folgten die dunklen Jahre unter Jelzin. Auch die Russen haben diese Janusköpfigkeit, die in Peter dem Großen, Schostakowitsch, Solschenitzin, Anna Nebtrenko einserseits und den Massakern von Bucha, Katyn oder dem Holodmor andererseits ihre Ausgreifungen hat. Sie wären so gerne „Westen” (darum haben sie halb London und Marbella aufgekauft) und fürchten sich doch vor nichts mehr als wie die Westler zu sein.
Das ist ihr Schicksal, dem sie nicht entkommen können. Nikolaus II. und Jelzin versuchten, das Land nach Westen zu ziehen, beides endete im Desaster. Putin versucht nun den Mittelweg Alexander III. Doch ihm fehlt eine Armee wie die von 1944 und ein General wie Schukow oder wenigstens Brussilow. Er, und die Russen werden selbst erkennen müssen, daß und wie sie sich verrennen. Das aber ist der Kampf der Russen.
Nicht unserer. Wir haben unseren eigenen. Wir stecken, genauso wie die Russen, in einer tiefen Sackgase. Wir gehören weder in die EU noch die NATO, und je länger wir das verleugnen, umso schlimmer werden die Krisen. Aber wir sind Europäer. Hörte man auf, das mit der EU und dem Linksliberalismus gleichzusetzen, es wáre sicher ein Anfang aus dem Teufelskreis heraus
Ein sehr lesenswerter Beitrag. Chapeau!
DE gehört dorthin, wo es ist: Mitten in Europa, umgeben von so vielen, recht unterschiedlichen Nachbarn wie kein anderes Land dieser Welt. Das ist einerseits problematisch, wie die Geschichte bis 1945 gezeigt hat, andererseits aber auch eine einmalige Chance: Das Land, das inmitten der innovativsten Region des Planeten sitzt, kann wieder, wie vor den Nazis, ein internationales Zentrum für Naturwissenschaft und Biowissenschaften werden, als „Apotheke der Welt 2.0“ von mir aus. Wenn sie es sich nicht erneut selbst versauen.
Ja , Russland möglichst schnell an Europa anbinden und den Amis , die nichts anderes im Sinn haben als Krieg und Europa zu Schwächen wo es nur geht die Freundschaft sobschnell wie möglich kündigen . Aber dazu braucht es Politiker und keine Marionetten , Schul und Studienanbrecher , Callcenterboys usw.
Schritt für Schritt. Erst werden Russen schon in der Schule entmenschlicht: „Sie sehen aus wie Menschen aber es sind Monster“! In unserer Propaganda ein Volk von wilden Horden, Mördern, Vergewaltigern, Kinderschändern denen wir erst die Zivilisation beibringen müssen. Jetzt werden die Russen enteuropäisiert als etwas Fremdes, nicht Kultiviertes, unglaublich Rückständiges während wir natürlich die Krönung der Zivilisation sind. Der Kieewer ist Europäisch der Moskauer nicht. Die Angriffe gegen dieses große Land ist der Versuch seine Entwicklung als Irrweg hinzustellen und unsere eigene als die wahre und richtige darzustellen. Dabei wird natürlich verschwiegen, daß unsere westliche Gesellschaft gerade dabei ist sich selber abzuschaffen. Auflösungserscheinungen, Infatilität, Dekadenz, Verblödung Allerorten aber werden als die höchste Form der menschlichen Gesellschaft gefeiert. Die Muslimisierung schreitet voran die Christen sterben aus. Wenn die Russen sagen, eure Technik nehmen wir gern aber eure Moral und Überheblichkeit könnt ihr behalten, so ist das schlecht von ihnen dabei sind die nur ehrlich. Die Abkopplung vom Westen ist gewollt denn wir haben ihnen außer Technik nichts mehr zu bieten. Auf unseren woken Sozialismus incl. Genderismus, Kampffeminismus und Transfeminismus können die Russen gern verzichten und tun sie auch. Die Welt besteht eben nicht nur aus der EU und USA sondern vielen anderen Ländern und Völkern die im Prinzip die selbe Einstellung haben. In Afrika und auch anderswo z.B. Indien ist unser Geld gern gesehen aber glaubt jemand wir könnten Mohamedaner, Hindus, Buddisten mit unseren kulturellen und gesellschaftlichen „Errungenschaften“ beeindrucken oder gar zum nachmachen bewegen? Nie und nimmer! Russland ist das größte Land der Erde, erst geschätze 30% seiner Rohstoffe sind erschlossen, was da noch im Boden liegt wissen die Russen selber noch nicht. Dazu kommen die Chinesen die sich vornehm zurück halten und ihre eigenen Interessen verfolgen die den Amis noch richtig Kopfschmerzen bereiten werden. Fazit: Wer auch immer auf den Zusammenbruch, einen Putsch oder eine Revolution in Russland hofft oder herbei reden will hat nichts von den Russen verstanden. Ob die Russen noch einmal dem deutschen Volk verzeihen werden, wie es das schon einmal gemacht hat, wage ich zu bezweifeln.
Russland sollte seinen Weg gehen, außerhalb Europas. Seit dem Kriegsbeginn gibt es keine friedliche Koexistenz mehr mit Russland. Putin hat alle belogen. Selbst kurz vor Kriegsbeginn hat er Scholz und Macron frech ins Gesicht gelogen. Europa kann sich Krieg nicht leisten. Deshalb ist Russland weder Freund noch Partner.
Eigentlich sind doch die Bedingungen (Theorie), dass Russland und Europa zusammenwachsen, sehr gut. Russland (Bodenschätze, Land usw.) sowie Europa (Industrie usw.) ergänzen sich eigentlich auf idealer Weise,. Dazu kommt meine Überzeugung, dass mit eine wirtschaftlichen Zusammenarbeit und den dahinter stehenden Entwicklungen der erfolgversprechendste Weg hinsichtlich demokratischen Änderungen ist.
Die Frage ist jedoch, wer hat kein Interesse daran, dass Russland und Europa zusammenkommen und damit auch auf der Welt eine stärkere Position erhalten? Die Antwort hierzu ist öffentlich, kann man nachlesen bzw. Amerika macht daraus kein Geheimnis und hat bisher alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass es hierzu nicht kommen kann.
Fazit: Europa ist zu schwach, sich gegen Amerikanischen Interessen durchzusetzen und seinen eigenen Weg zu gehen bzw. dieses zumindest zu versuchen. Solange dieses der Fall ist, wird eine Distanz Europa zu Russland immer weiter aufrecht gehalten.
Europa ist zu schwach, sich gegen alle anderen Interessen von Moskau bis Washington und Luxemburg bis Brüssel durchzusetzen, und zu unfähig und unwillig, überhaupt einen eigenen Weg zu gehen.
Unser BIP besteht zum Großteil aus „Dienstleistungen“ und verpufft, ohne Werte für die Zukunft zu schaffen, wie Herr Spahn gerade beschreibt.
Noch aufgeblasener wird das alles durch die Co²-Abgabe, die die Preise für alles verteuert, aber nichts zur Wertschöpfung beiträgt.
Ein zu groß aufgeblasener Luftballon, der demnächst platzen muss!
Man hätte die ausgestreckte Hand Putins nehmen können aber wir taten es nicht. Eine Freihandelszohne und Kooperation von Lissabon bis Wladiwostock, unser know how und deren Rohstoffe und die Amis hätten ihren Dollar einpacken können. Wer hätte da wohl was degegen haben können?
Es gab nie eine ausgetreckte Hand Putins. Es gab nur Lügen und Täuschungen. Ein KGB-Spitzel eben, der nie das meint, was er sagt.
Russland ist kein „europäischer Staat“. Europa besteht aus Nationalstaaten, die alle nicht über eine bestimmte Größe hinauskommen. Russland ist ein Imperium. Und es muss auch wie ein Imperium geführt werden, sonst zerfällt es.
Genauso könnte man sagen, Deutschland ist ein Schweizer Kanton.
Die Beschreibung der zivilisatorischen und moralischen Verfallserscheinungen in Europa mag in vielen Teilen seine Berechtigung haben, die Schlussfolgerung, dass frische Impulse aus Russland kommen könnte ist völlig absurd. Russland ist viel zu rückständig in seiner Entwicklung und zu andersartig im Denken. Man beobachte bitte das alljährliche Spektakel zu den Feierlichkeiten zum Kriegsende am 9. Mai in Moskau. Letzlich ist das alles was Russland der Welt und Europa im Speziellen zu bieten hat, und das ist wenn man ehrlich ist doch herzlich wenig. Obervolta mit Atomwaffen (Helmut Schmidt) trifft die Sache doch ziemlich genau.
Europa hat in seiner langen Geschichte immer mal wieder Perioden des Niederganges oder wenn man so will, Zeiten der Dekadenz erleben müssen. Gleichwohl hat unser Kontinent auch stets die Kraft der Erneuerung und Neuerfindung gefunden. Zugegeben oft aus Folge äußeren Drucks und manchmal leider auch geboren aus bitterem Zwang.
Die Vorstellung das Russland in irgendeiner Form zur Reanimation unseres Kontinents beitragen könnte, kann nur als Bedrohung betrachtet werden.
„Die Ukraine ist ein fester Teil Europas“, erklärte am 10. Mai 2022 die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in Kiew.
Seit Jahren setzen Politiker, Journalisten, Moderatoren usw. den Staatenbund EU mit dem Kontinent Europa gleich. Alleine daraus erwächst dieser Größenwahn der EU Bürokraten und vor allen Dingen deutscher PolitikerInnen.
Wenn die Ukraine fester Bestandteil Europas ist, dann ist es auch Weissrussland. Moskau liegt definitiv in Europa, ist also auch fester Bestandteil Europas.
Es geht, wem auch immer, darum, zu spalten. Den Amerikanern liegt nicht an einer guten Zusammenarbeit zwischen Russen und Deutschen. Und das mit der Energiepolitik wie mit Russland hat einen ganz anderen Hintergrund, als sie uns glauben machen – von Schellnhubers „Transformationsagenda“ ganz abgesehen: «Die Politik der USA war es immer, zu verhindern, dass Deutschland und Russland enger zusammenarbeiten» schreibt ein Jaques Baud vor Kurzem in seinen Betrachtungen. Lesenswert.
Wenn man von einer anderen Ebene schaut ist zudem erkennbar, dass sich viele der christlichen Länder gerade selbst schwächen oder gar das Licht ausmachen. Jedenfalls alle, die sich da einmischen.
Aber Amerika verschiebt keine Grenzen in Europa. Russland tut das. Spalten geht durch Reden, Krieg führen ist etwas anderes. Russland führt seit 2014 wieder Krieg in Europa. Amerika tut das nicht.
Mir scheint, dass Russland, das ich von Kaliningrad bis Wladiwostok ganz gut kenne, ein europäisches Land ist, das aber in seiner staatspolitischen Kultur weit hinter der europäischen Staatsentwicklung zurückgeblieben ist. Dafür sind sowohl der orthodoxe Religionskultur, die zaristische Blockade der Aufklärung, und der Sieg des Marxismus-Leninismus wesentlich verantwortlich. Es gibt keine vom römischen Recht beeinflußte Rechtskultur, und keine Tradition einer Rechtsentwicklung wie wir sie seit der Magna Charta (1215) kennen. Deshalb sind die russischen Eliten anders, und Ultra-Nationalisten versuchen sogar, die russische Kultur und Zivilisation als etwas ganz Eigenständiges zwischen Europa und Asien zu positionieren. Die meisten Russen halten dies für unsinnig, sie verstehen sich als Europäer ( von den nicht-russischen Ethnien kann ich das nicht so genau sagen ) und sie grenzen sich ganz entschieden zu den Asiaten, und Chinesen im besonderen ab. Russen essen auch im auf chinesisch getrimmten Restaurant in Irkutsk nicht mit Stäbchen. Das machen dort nur Westler. Russland ist anders, Russland ist schwierig, und wird es auch noch länger bleiben. Russland wird einige Zeit damit leben müssen, dass Europa, und der Westen, den rabiat-autoritären Staat als Bedrohung sieht, ohne dass die russische Bevölkerung in seiner großen Mehrheit deswegen unsere Feinde wären. Der vom Putin-Regime verursachte Rückschlag ist bitter.
Wie kann ein Land wie RU europäisch sein, wenn 4/5 seiner Fläche außerhalb Europas liegen? Wie kann die Türkei europäisch sein, wenn nur 1/10 ihrer Fläche in Europa liegt? Russland ist vom europäischen Teil dominiert. Aber viele Völker innerhalb RU sind keine Europäer. Tschetschenen sind keine Europäer sondern Asiaten. Der gesamte russische Kaukasus ist asiatisch-islamisch besiedelt. Russlands Osten ab Ural ist asiatisch. Tatarstan ist türkisch-islamisch. Russlands System läuft völlig anders wie im Westen. Persönliche Freiheiten spielen kaum eine Rolle. Nationalisten sind stark wie nie, staatlich massiv gefördert, aber der Kreml wirbt damit, in der Ukraine Nationalisten und Nationalismus zu bekämpfen. Das alles ist schizophren. Europäer müssen RU als Bedrohung sehen, denn es ist nachweislich eine. Der Krieg gegen die Ukraine hat die Büchse der Pandora nach 90 Jahren wieder geöffnet. Damit ist bewiesen, dass Russland die europäische Nachkriegs-Friedensordnung nicht anerkennt. Diese aber ist die Grundlage der EU sowie der Westbindung. Aus meiner Sicht ist das nicht verhandelbar. Wer wieder Grenzen in Europa verschiebt, kann weder Freund noch Partner sein. Dieser Konsens war Eckpfeiler der gesamten Nachkriegsordnung.
Ich bin offensichtlich auch ein Eurasist. Ich hoffe aber, das hat keine praktischen Konsequenzen wie Ausbuergerung.
Solche Diskussionen (Ukraine gehoert zu Europa, Russland nicht, Islam gehoert zu Deutschland etc.) lenken nur ab von wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen, die die eigentlichen Ursachen von Konflikten sind. Was haette denn eine Erkenntnis, dass Russland nicht zu Europa gehoert fuer praktische Konsequenzen? Russland hat eigenstaendige Interessen. Auch wir Deutschen haben eigene Interessen, aber entweder haben unsere Eliten das vergessen, oder sie fuehlen sich nicht als Deutsche oder sie bekommen von anderen gesagt, was ihre Interessen zu sein haben.
Die Faszination für den Westen, insbesondere seine Produkte, sei der Kern der russischen Identität, sagt die russische Kulturwissenschaftlerin Dina Khapaeva. Das ist nicht positiv gemeint: „Ohne die Ablehnung des Westens existiert die russische Identität nicht.“
Khapaeva beschäftigt sich mit Putins Erinnerungspolitik, deren Ziel „die Wiederherstellung eines Imperiums, die Militarisierung der öffentlichen Meinung und die Propagierung von Staatsterror als großer nationaler Tradition“ sei. „Weil Putin und seine Kumpane kein Projekt für die Zukunft haben, können sie nur zurückblicken und die Vergangenheit nachahmen, glorifizieren“, sagt sie.
Die Wissenschaftlerin verweist auf den russischen Roman „Das dritte Imperium“ von Michail Jurjew. In diesem Roman legt ein russischer Herrscher namens „Wladimir II.“ den Grundstein für ein Reich, zu dem auch Europa gehört. Diese Expansion beginnt mit einer russischen Invasion in der Ukraine.
2014 nannte die russische Tageszeitung „Wedomosti“ den Roman „das Lieblingsbuch des Kreml“ und schrieb, Gerüchten zufolge hätten viele Mitglieder der Präsidialverwaltung, darunter auch Putin, das Buch gelesen.
Das Buch spielt in der Zukunft, es beschreibt, wie Russland Europa unterwirft. Darin beginnt der Aufbau des russischen Imperiums mit einem Krieg gegen die Ukraine. Russland wird in diesem Roman von einer Militärpolizei regiert und terrorisiert. Aus Khapaevas Sicht ist das heutige Russland auf dem Weg in ein solches System: „Was wir heute erleben, ist eine Nachfrage nach staatlichem Terror“, sagt sie im Interview mit ntv.de. „Leider glaubt ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung, dass Staatsterror, wenn er passiert, zum Wohle Russlands ist. „Russen leben vom Feindbild Westen.
Viele der Wertungen von Khapaeva erscheinen schlüssig. Das „System Putin“ unterscheidet sich fundamental von den Nachwendejahren unter Gorbatschow und Jelzin. Beide kamen nicht aus der Machtelite des Geheimdienstapparats, einem Staat im Staate. Putin denkt und handelt wie ein KGB-Spion. Offensichtlich von Beginn der Machtergreifung an. Und so hat er auch das Land umorganisiert. Krieg als Mittel zur eigenen Machtausdehnung über die eigenen Landesgrenzen hinaus erscheint aus Sicht des KGB-Spions legitim. Macht wird zum bloßen Selbstzweck. Das war unter Putins Vorgängern anders. Lügen, täuschen, alle und jeden belügen, all das erscheint nach KGB-Denke legitim.
Mit Vertretern des „Systems Putin“ wird es in Europa keine Zukunft geben. Das sollte der Westen Richtung Russland kristallklar kommunizieren. Entscheiden werden es am Ende die Russen, wen sie als Anführer wollen. Europa muss nicht mit Russland zusammenarbeiten. Der Westen braucht Russland nicht, brauchte es noch nie. Das heutige Russland setzt ausschließlich auf Angst. Jeden Tag kommen neue Drohungen aus dem Kreml. Angst ist keine Basis für Zusammenarbeit.