An den Stasi-Akten wäre beinahe die deutsche Wiedervereinigung gescheitert. Als im August 1990 bekannt wurde, dass die Unterlagen des aufgelösten Staatssicherheitsdienstes ins Bundesarchiv kommen sollten, erhob sich in der noch existierenden DDR ein Sturm der Entrüstung. Mit Demonstrationen, Mahnwachen und einem Hungerstreik protestierten empörte Bürger gegen die geplante Enteignung ihrer Geschichte. Um die Zustimmung der Volkskammer zum Einigungsvertrag nicht zu gefährden, vereinbarten die beiden deutschen Regierungen deshalb in letzter Minute, dass die Hinterlassenschaften der Stasi in Ostdeutschland bleiben sollten. Nicht der Präsident des Bundesarchivs, sondern der Pfarrer Joachim Gauck übernahm die Unterlagen – und avancierte bald zum Namensgeber der weltweit größten Aufarbeitungsinstitution.
Enteignung der Geschichte – Mahnwache des Neuen Forums vor der früheren Stasi-Verwaltung in Rostock 1990 (1)
29 Jahre später planen die Regierungsfraktionen mit Unterstützung der FDP, das damals abgegebene Versprechen zu brechen. Am Donnerstag soll der Bundestag beschließen, die Stasi-Unterlagen-Behörde im nächsten Jahr aufzulösen. Zuständig für das Erbe der DDR-Geheimpolizei wäre dann kein dem Parlament verantwortlicher Bundesbeauftragter mehr, sondern ein dem Staatsministerium für Kultur und Medien gegenüber verantwortlicher Beamter. Einen entsprechenden Entschließungsantrag hat der Kulturausschuss Anfang August dem Parlament zur Annahme empfohlen.
Was CDU/CSU und SPD dazu bewogen hat, ausgerechnet im dreißigsten Jahr des Mauerfalls das bedeutendste Symbol der Friedlichen Revolution zu beseitigen, ergibt sich aus dem Antrag nicht. Im Gegenteil: Die Gründung der Stasi-Unterlagen-Behörde wird darin als „weltweit einmalig“ bezeichnet, dessen Leiter „national und international hohes Ansehen“ genieße. Zur Begründung wird nur ein zeitlich unbestimmter Beschluss aus der vorangegangenen Legislaturperiode angeführt, der den derzeitigen Bundestag nicht bindet. Bislang liegt weder eine Abwägung der Vor-und Nachteile noch eine Berechnung der Folgekosten vor.
Möglicherweise ist es vor allem der Wunsch des Behördenchefs selbst, der die Regierungsfraktionen dazu veranlasst hat, sein Amt in großer Eile abzuwickeln. Im Januar 2021 läuft Roland Jahns zweite Amtszeit ab, eine Wiederwahl ist qua Gesetz ausgeschlossen. Nur wenn der Bundestag seinem Vorschlag folgt, als Ersatz für die Behörde einen Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur zu schaffen, könnte der 66-jährige weiter machen.
„Weltweit einmalige Behörde“ – Fotos von Protesten gegen die Überführung der Stasi-Akten ins Bundesarchiv 1990 (Open-Air-Ausstellung vor der früheren Stasi-Zentrale in Berlin)
Eine sachliche Begründung, warum die Stasi-Unterlagen-Behörde gerade jetzt abgeschafft werden soll, findet sich jedenfalls nicht in dem Antrag der Regierungsfraktionen. Auch in dem darin begrüßten Konzept, das Jahn zusammen mit dem Präsidenten des Bundesarchivs im März vorgelegt hat, steht sie nicht. Als Grund für das geplante Aus der Aufarbeitungsbehörde wird darin nur genannt, dass die Stasi-Akten „dauerhaft gesichert“ und „zukunftsfest“ gemacht werden sollen.
Selbst Außenstehenden fällt der Widerspruch ins Auge, wieso man etwas abwickelt, um es dauerhaft zu sichern. Seit beinahe drei Jahrzehnten liegen die Stasi-Unterlagen sehr sicher und so lange das Stasi-Unterlagen-Gesetz gilt, ist auch ihre Zukunft nicht bedroht. Zudem sollen nach den Plänen der Regierungsfraktionen die gesetzlichen Bestimmungen unverändert bleiben sollen und auch die Mitarbeiter übernommen werden, so dass sich am praktischen Umgang mit den Stasi-Akten wenig ändern dürfte.
Was sich allerdings ändern wird, ist, dass die größte Institution zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit ab 2021 nicht mehr existieren wird. Kein Bundesbeauftragter wird dann mehr den gesetzlichen Auftrag haben, die Öffentlichkeit über das Wirken der Stasi zu informieren. Die Zahl der Außenstellen in den ostdeutschen Ländern wird mehr als halbiert werden, was erhebliche Folgen für die dortigen Bildungsprogramme haben dürfte. Die geplante Verschmelzung wird beide Archive zudem über Jahre hinweg mit sich selbst beschäftigen – und entsprechend lähmen.
Über Jahre hinweg gelähmt – Eingang zum Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin
Schon jetzt hat das Bundesarchiv damit zu kämpfen, dass es zu Jahresbeginn ein anderes Archiv mit rund 250 Mitarbeitern integrieren musste – die Wehrmachtsauskunftsstelle. Auf deren Website kann man nachlesen, dass sich als Folge „gerade in der Übergangszeit längere Wartezeiten leider nicht vermeiden lassen.“ Die Stasi-Unterlagen-Behörde hat aber über 1300 Mitarbeiter und ist damit deutlich größer als das Bundesarchiv selbst. Hinzukommt, dass beide Archive auf unterschiedlicher Rechtsgrundlage arbeiten, so dass die Archivare in Zukunft nach zweierlei Recht agieren müssen. Sinnvoller – und billiger – wäre es, die Stasi-Unterlagen-Behörde in den nächsten zehn bis 20 Jahren weiter abzuschmelzen und erst dann die Akten ins Bundesarchiv zu überführen.
Beunruhigend ist aber nicht nur die Auflösung der größten Institution zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und das dadurch drohende organisatorische Chaos. Als Alarmsignal muss auch gelten, dass die Öffentlichkeit auf die Pläne bislang weitgehend gleichgültig reagiert. Während frühere Versuche, die Stasi-Unterlagen-Behörde aufzulösen, regelmäßig für Empörung bei Ex-Bürgerrechtlern, Opferverbänden, Medien und Politikern sorgten, hat im Bundestag bislang nur die AfD dagegen protestiert. Noch vor drei Jahren, als die SPD ultimativ die Überführung der Stasi-Akten ins Bundesarchiv forderte, schaltete sich Unionsfraktionschef Volker Kauder persönlich ein und verhinderte das geplante Ende der Behörde. Jetzt, so scheint es, interessieren sich nur noch wenige für den Umgang mit den Stasi-Akten.
Umso ungestörter konnten die Pläne in den zurückliegenden Monaten vorangetrieben werden. Hinter vorgehaltener Hand hört man, dass sich vor allem Haushaltspolitiker an den hohen Kosten der Behörde stören. Da sie nach der Deutschen Welle den zweitgrößten Posten im Kulturetat des Bundes bildet, würden manche die jährlich 100 Millionen Euro gern anders verteilen – ohne zu bedenken, dass die Kosten nach der Überführung im Wesentlichen gleich bleiben oder wegen der notwendigen Investitionen sogar steigen werden.
Kein Interesse an den Stasi-Akten – Ehemalige Zentrale des DDR-Staatssicherheitsdienstes in Berlin
Manche Unionsabgeordnete meinen zudem, dass das Bundesarchiv die Akten besser verwalten würde. Diese Einschätzung fußt vor allem auf den Erfahrungen mit Gaucks Nachfolgerin Marianne Birthler, die sich in ihrer Amtszeit in Prozessen mit Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl verzettelte, statt sich um eine effiziente Verwahrung und Herausgabe der Akten zu kümmern. Fast drei Jahrzehnte nach der Gründung ist die Stasi-Unterlagen-Behörde jedoch mittlerweile zu einem professionell arbeitenden Archiv herangewachsen. Eine externe Organisationsuntersuchung ergab 2018, dass in keinem Bereich grundlegende Defizite bei der Aufgabenerledigung bestehen.
Allerdings, so kann man dem Überführungskonzept entnehmen, gibt es nach wie vor erhebliche Probleme. Der konservatorische Zustand der Stasi-Dokumente sei häufig schlecht, ihre Lagerung erfolge größtenteils an ungeeigneten Orten und mehr als die Hälfte der Akten sei bisher nur in geringfügig erschlossen. Die Digitalisierungsrate bei den Dokumenten betrug im vergangenen Jahr lediglich 0,2 Prozent. Die Lösung dieser Probleme nun von dem viel kleineren Bundesarchiv zu erwarten, erscheint wenig realistisch. Sie ist Aufgabe des Bundesbeauftragten für die Stasi-Akten.
Digitalisierungsrate von 0,2 Prozent – Stasi-Minister Erich Mielke bei der Sportvereinigung Dynamo im März 1983 (2)
Die Frage, wer die Akten des DDR-Staatssicherheitsdienstes in Zukunft verwalten soll, mag politisch interessierten Zeitgenossen vergleichsweise unbedeutend erscheinen. Für Deutschlands Umgang mit der kommunistischen Vergangenheit ist sie es jedoch nicht. Schon jetzt haben Geschichtsvergessenheit und die Wiederbelebung antikapitalistischer und sozialistischer Ideen ein beunruhigendes Ausmaß erreicht. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages wären deshalb gut beraten, die Behörde zu erhalten. Vor einer Entscheidung sollten sie darauf bestehen, dass ihnen das zuständige Staatsministerium für Kultur detailliert darlegt, welche Auswirkungen die Überführung der Stasi-Akten haben würde und was diese den Steuerzahler kostet. Im Zweifel sollten sie dem Appell von mehr als 60 Bürgerrechtlern und Aufarbeitungsinteressierten folgen, in dem es heißt: „Anstatt sie zu zerschlagen, rufen wir zur Ertüchtigung der Stasi-Unterlagen-Behörde und ihrer Außenstellen auf. Geschichte lässt sich nicht abwickeln.“
(1) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0905-026 / Sindermann, Jürgen / CC-BY-SA 3.0
(2) Bundesarchiv, Bild 183-1983-0325-037 / CC-BY-SA 3.0
Der Beitrag ist zuerst bei WELT und hubertus-knabe.de erschienen.
Sonnenklar!
Mich wundert keineswegs, dass es im Interesse eines rot-grünen faschistischen Systems ist verräterische Spuren der linken Vergangenheit zu beseitigen. Bzw. sie systematisch vergammeln lässt. – Sagt ein Wessi! –
Der Grund liegt doch auf der Hand. Die Union räumt damit ein Hindernis für eine Koalition mit der Linkspartei aus dem Weg, die Ende Oktober in Thüringen droht. Bzw. langfristig auch woanders. Denn die AFD ist für die inzwischen linke Union ganz pfui. Und die SPD hat ja seit dem Weggang Lafontaines kein Problem mehr mit den Linken…
„An den Stasi-Akten wäre beinahe die deutsche Wiedervereinigung gescheitert“
Übrigens die Wiedervereinigung wäre nicht gescheitert, der Westen wäre überrannt worden und die DDR wäre kollabiert.
Die Form wäre eine andere gewesen!
Kohl wollte auch eher einen langsamen Übergang, das ging damals rasend schnell.
Ein Historiker, der so ein Quatsch erzählt…naja
Falls Angela Merkel einen Geheimauftrag hatte, ist er somit erfüllt. Vielleicht ist es auch auch nur ein Geschenk an die Linke, um sie fit zu machen für die anstehenden Alle – gegen – einen – Koalitionen gegen die AfD.
Der Vorgang erinnert mich an das Umfallen der SPD in den späten Achtzigern, die sich der DDR – Forderung anschloss, die Erfassungsstelle für die Verbrechen des DDR-Regimes in Salzgitter abzuschaffen, die einzige Institution, die die Staatsverbrecherschergen in der DDR in ihrem Tun damals noch behinderte, da sie doch damit rechnen mussten, eines Tages dafür zur Verantwortung gezogen zu werden und die somit eine dringend benötigte Rückenstärkung für die Opposition in der DDR darstellte.
Wie dem auch sei, die Abschaffung der Gauck-Behörde ist gesellschaftlich verheerend. Passt aber, wie andere schon anmerkten, auch perfekt in den „Kampf gegen Rechts“.
Die Zusammenhänge mit den Stasi Akten und hier aus meiner Sicht besonders die Personen Gauck – dessen Kinder erst die DDR per Ausreiseantrag verlassen und dann (was einmalig war) als BRD Bürger wieder einreisen durften – und der Frau Merkel, deren Rolle im Stasi Fall „Havemann“ immer noch Fragen aufwirft, ebenso das Verschwinden der Stasi Akte der Frau Merkel. All das ist in Vergessenheit geraten und zwielichtige Personen aus der Zeit der Stasi sind nach wie vor zwielichtig.
„Am Donnerstag dieser Woche will der Bundestag beschließen, die Stasi-Unterlagen-Behörde aufzulösen.“
Passt doch perfekt ins Bild des sich zwischenzeitlich von der DDR ( hieß das noch Kampf gegen den Kapitalismus) übergeschwappten etablierten „Kampf gegen rechts“.
Da sag noch einmal einer die DDR sei gefallen. Die ehrenwerte demokratische Bonner Republik ist gefallen, nichts anderes.
Ich finde es bis heute höchst bedauerlich, das man die fairen und angemessenen Nürnberger Prozesse nach
89 nicht für die verantwortlichen der DDR wiederholt hat.
@Ali
„Da sag noch einmal einer die DDR sei gefallen. Die ehrenwerte demokratische Bonner Republik ist gefallen, nichts anderes.“
Vielleicht decken kommende Historikergenerationen mal auf, dass hinter dem 1967 von Dutschke ausgeplapperten „Marsch durch die Institutionen“ ein superstreng geheimer Plan steckte, die DDR künstlich aber glaubwürdig zusammenbrechen zu lassen, der BRD beizutreten, und diese dann von innen aufzufressen.
Verdammt, Linke sind einfach intelligenter als Rechte, und zäher, und … und … und …
Nachtigall, ick hör dir trapsen… Diesem Regime ist alles zuzutrauen, und was der Pfaffe salbadert mit seinem pseudostaatstragendem Habitus, ist mir auch wuppe.
in diesem Staat ist nichts mehr zu retten. (Punkt)
Wenn die Recherchemöglichkeiten für Historiker in den BStU-Akten auch nur andeutungsweise so gut wären, wie im Bundesarchiv, wären die meisten Historiker zufrieden. Ob das mit der Überführung der Akten so wird, bleibt abzuwarten. Unbestritten ist die entsprechende Kompetenz im Bundesarchiv dafür weitaus größer als in der BStU. Auch ist eine Trennung von Forschung, politischer Bildung und Archiv durchaus sinnvoll, da etwa der Auftrag zur politischen Bildung nichts mit der Kontrolle über das BStU-Archiv zu tun hat und die privilegierte Stellung der Abt. Bildung und Forschung gegenüber anderen Historikern von Anfang an hoch umstritten war. M.E. kommt es mehr auf die konkreten Regularien der Überführung und des anschließenden Zugangs an. Die Überführung der Akten selbst ist sinnvoll. Deren Erschließung kann nur besser werden. Was die BStU da in 30 Jahren geleistet hat, ist durchaus suboptimal. Alos Forrschung an den Universitäten und historischen Instituten, politische Bildung bei den dafür zuständigen, vorhandenen Einrichtungen und Archivalien ins Archiv! Schuster bleib bei deinen Leisten!
Historiker, es geht auch um Datenschutz und Persönlichkeitsrechte!
So einfach ist das mit der Schuldfrage nicht!
Ich hätte ja auch mal gerne das Adressbuch von Mark Zuckerberg, wenn der meins hat!
Sehr geehrter Herr Knabe:“Danke für Ihre Bemühungen die Verbrechen der Stasi und entsprechender Institutionen der „DDR“ und Beteiligter der Nachwelt erhalten zu wollen.
Genauso wie die Verbrechen der Nazis sind die Verbrechen der DDR zu werten und zu behandeln.
Es gab Zeiten, da war ich stolz, Deutsche zu sein. Das ist lange her.
Wer braucht denn diese Behörde noch? Nach 30 Jahren. Die Methoden wurden aufgearbeitet, verfeinert und werden heute subtiler angewandt. Das nennt sich heute dann Kampf gegen Rechts.
Mit jedem Tag wird es offensichtlicher, dass mit dem Fall der Mauer die DDR-Diktatur nicht beendet wurde. Durch die Fehler, die im Umgang mit der Aufarbeitung der DDR-Diktatur gemacht wurden, war es damals eigentlich der Anfang vom Ende der Demokratie Gesamtdeutschlands.
Die Täter und Ideologen von einst wurden nicht bestraft oder zur Rechenschaft gezogen, sondern durften ihr Zerstörungswerk 30 Jahre lang ungehindert vollenden. Sie woben mit den Ideologen im Westen gemeinsam in aller Ruhe im Verborgenen ihre Netze, in denen wir jetzt gefangen sind.
Nun sind sie am Ziel und wir staunen, unfähig uns jetzt noch zu wehren, wie sie wieder die Macht an sich reißen und wie Stück für Stück die Geschichte umgeschrieben wird.
So ist es! Man braucht sich nur das heute noch wirksame Netzwerk vom 1985 aufgelösten KBW ansehen.
Laut Wikipedia: „1982 stellte der KBW die politische Arbeit weitgehend ein und löste sich nach langwierigen Verhandlungen über die Verwertung seines Millionenvermögens 1985 auf.
Einige seiner Mitglieder wurden später in der Bundes- und Landespolitik in führenden Positionen aktiv, darunter Reinhard Bütikofer, Winfried Kretschmann, Ursula Lötzer, Krista Sager und Ulla Schmidt.“
Auch Joschka Fischer, Walter Steinmeier ebenso wie Gerhard Schröder haben sich bis 2007 von dem ehemaligen Parteivorsitzenden der KBW Hans- Gerhard Schmierer beraten lassen…usw..
Das man heute ausschließlich nach rechts blickt kommt also nicht von ungefähr, sondern ist von ganz langer Hand geplant
Wenn man nach rechts blickt kommt es natürlich ganz entscheidend darauf an aus welcher Position man nach rechts schaut, was man dann rechts von der Position aus sieht. Von ganz limks sieht man rechts natürlich mehr als wenn die eigene position ion der Mitte ist
Jeder kennt ihn doch, den Spruch:
Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
Auch Genossin Merkel dürfte ihre Freude daran haben, für sie ist es die tägliche Bestätigung auf dem richtigen Weg zu sein, sie hat gleich doch so viele Dafürsprecher aus Funk und Fernsehen, dazu all die ebenso etablierten wie linksgrünen Gazetten – dazu quasi Staatsbetriebe die ihr zur Seite Springen(John Doe Kaeser grüßt in Freundschaft, liebe internationalen Kapital-Genossen), ein Selbstbedienungs-Sozialistisches Schlaraffenland in dem sich die Pfründe gut sichern lassen. Eine Hand wäscht die andere.
Ihre „Demokratie“.
Opportunisten und Versager, vor der Geschichte, vor dem Bürger, vor dem Volk.
Ihre Namen und ihre Taten werden gesichert, und sei’s auf einem Schmierzettel der ohne Mühe mehr Wert ist als das was diese Versager in dem von ihnen geschaffenen Selbstbedienungsladen darstellen.
Gerade in der heutigen Zeit, wo man alle Dokumenten digitalisieren und damit der Nachwelt zur Verfügung stellen könnte, alles unter den Teppich zu kehren, ist sehr verdächtig. Mir ist schon in der Schulzeit meiner Kinder aufgefallen, dass die Unkenntnis über die DDR gravierend ist. Das erklärt auch, dass heute so viele Studenten die Linken wählen. Spricht man sie darauf an, erhält man oft die Antwort, die Verhältnisse in der DDR seien doch gar nicht so schlimm gewesen. Erklärungsversuche sind zwecklos.
Auch in aktuellen Lehrwerken zur Erwachsenenbildung, z.B. 100 Stunden Deutschland für den Orientierungskurs für Ausländer, wird so gut wie gar nicht über die DDR gesprochen. Es fehlt: SBZ, RAF, Untertauchen der RAF-Mitglieder in der DDR, schwerwiegende Eingriffe ins Privatleben wie Zwangsadoptionen usw. Liegt wohl daran, dass der Marsch der 68er durch die Institutionen so erfolgreich war und sowohl Akteure als auch Sympathisanten heute an den Schaltstellen der Macht sitzen.
Ich wäre dafür, die Lehrpläne dahingehend zu überarbeiten, dass Parallelen in Ideologien analysiert werden. Aber mit unserer Damenriege an der Spitze wird das wohl nicht gelingen. Übrigens ist den über 200 Genderprofessorinnen anscheinend noch nicht aufgefallen, dass trotz Sternchen nach wie vor die Begriffe „herrlich“ und „dämlich“ im Wörterbuch stehen. Früher fand ich dieses Sprachpaar auch sexistisch, aber mittlerweile kann ich die Bedeutungsentwicklung nachvollziehen.
„Liegt wohl daran, dass der Marsch der 68er durch die Institutionen so erfolgreich war und sowohl Akteure als auch Sympathisanten heute an den Schaltstellen der Macht sitzen.“ Die legen gerade erst richtig los.
An Vulkan: Eine Digitalisierung retter leider gar nichts für die Nachwelt, da man Digitalisate nur mit der dazu passenden Soft- und Hardware lesen kann. Beides ändert sich jedoch ständig. Versuchen Sie doch mal eine Diskette aus den 90er Jahren auf Ihrem PC zu lesen! Deshalb werden Dokumente noch heute auf Mikrofiche fotografiert, die Digitalisierung ist nur ein Nebenprodukt für die Gegenwart. Im übrigen ist im Bundesarchiv gar nichts unter den Teppich gekehrt. Jeder kann da frei in (im Unterschied zur Gauck-Behörde) meist gut erschlossenen Archivalien recherchieren.
@Dr. M. Kubina
Digitalisierung befasst sich doch nicht nur mit dem Aspekt der Konservierung. Wir leben in Zeiten künstlicher Intelligenz, da stehen ganz andere Möglichkeiten im Fokus: Aufbau semantischer Netze, selbstlernende Systeme (KI), intelligente Durchsuchbarkeit, automatisches Zusammenfügen zuvor „geschredderter“ Informationsbruchstücke, Reduzierung von Komplexität und Verwaltungsakten, u.s.w.
Darüber hinaus: Speichermedien und Rechnersysteme lassen sich, wie der IT-ler sagt, „migrieren“. Das ist Status Quo und technisch überhaupt kein Problem.
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Hier geht es um etwas anderes: Der Bürger hat eben ein Empfindlichkeit dafür, wenn er den Verdacht schöpft, dass etwas klamm heimlich abgewickelt werden soll.
Man will die Erinnerung an die verbrecherische Natur des Sozialismus auslöschen.
Die Hintergründe: Diese Behörde diente weniger der Aufarbeitung, sondern war eher ein Instrument zu Bekämpfung des politischen Gegners. Das sieht man nicht zuletzt auch daran, daß sie jetzt, wo sich dieser politische Gegner etabliert hat und man mehr mit ihm zusammenarbeitet, man sie nicht mehr haben will. Gegen den neuen gemeinsamen Feind – die AfD – läßt sie sich nämlich nicht einsetzen.
In 40 Jahren wird es hoffentlich wieder eine solche Behörde geben. Forscher werden recherchieren, wie es dazu kommen konnte:
Leiter der hessischen Filmförderung trifft sich mit Mitglied des EU-Parlaments – und verliert seinen Job:
https://www.welt.de/vermischtes/article200885120/Hans-Joachim-Mending-Filmfoerderung-trennt-sich-nach-Treffen-mit-Joerg-Meuthen-von-ihrem-Chef.html
Die Causa Hubertus Knabe wird dann auch endlich aufgeklärt.
Für die Verwaltung kann man doch gleich die AAS unter der „Stasi-Expertin“ A. Kahane einsetzen. Die bringt schnell Ordnung in die Unterlagen. Passt nach ein paar Tagen Sortierarbeit alles in einen Schuhkarton.
Vielleicht möchte man im Zeitalter neuer Bespitzelungs- und Denunzierungssysteme möglichst wenig an die Stasi erinnern und etwaige Gedanken an die Übertragung einer solchen Dokumentations- und Aufklärungseinrichtung auf andere (neuere) Bereiche verhindern.
Das Timing ist schon irgendwie verdächtig. Jetzt, wo die häßliche Fratze des Sozialismus überall wieder auftaucht, und wir auf dem besten Wege zu einer neuen Öko-Stasi zu sein scheinen, diese symbolträchtige Behörde aufzulösen, riecht irgendwie komisch.
Zufälle gibt es. Herr Knabe wird abgesägt. Frau Kahane wird staatstragend. Herr Gysi regiert indirekt in einigen Bundesländern. Frau Merkel ordnet ihr Vermächtnis. Herr Müller in Berlin macht sich zum nützlichen Idioten der Kommunisten. Eine gewisse deutsche Gründlichkeit ist feststellbar. Es spricht nicht für das Vetrauen in das eigene Handeln. Das schlechte Gewissen wirkt im Unterbewusstsein. Auf diesem Handeln liegt kein Segen.
Es ist erschreckend wie zielgerichtet die Schrecken des Sozialismus dem öffentlichen Interesse entzogen werden. Der kindlich schön geredete Mythos, das der Kommunismus eine Staatsform sei „in der alle das gleiche besitzen“ (Ursprung KiKa oder Teletext für Kinder), Enteignungsphantasien und planlose Planwirtschaft, sind schon deutliche Anzeichen wohin die Reise geht.
Herr Knabe kann ja ein spezielles Lied von den frechen Machenschaften der Alt DDR Seilschaften, die ihn mal kurz entsorgen wollten, singen.
Das Entscheidende scheint doch zu sein, dass die politische Unabhängigkeit zukünftig nicht mehr besteht. Aufarbeitung passiert dann nach Gut-dünken des jeweils amtierenden Ministers. Im Zweifel sogar einem der Links-Partei. Nach meinem Kenntnisstand hat Dombrowski als Chef der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft mit der Überführung ins Bundesarchiv keine Probleme. Gerade sein Dachverband hätte vernehmbar protestieren können.
Die Nazi-Unterlagen werden heute noch mit verve gehegt und gepflegt. -Vielleicht muss man so sarkastisch sein und sagen, dass die Ost-Faschisten bei der Beobachtung der Aufarbeitung des West-Faschismus „gelernt“ haben, wie hinderlich es für die eigene weitere Karriere sein kann, wenn man die alten, belastetenden Unterlagen nicht verschwinden lässt. Nun, da die SED ..äh.. PDS ..äh, wie nennen sich doch jetzt.. ..ach ja: LINKEN schon in einigen Landesregierungen sitzen und sich für weitere anbiedern, tja, da ist jetzt wohl die Zeit gekommen, die Altlasten schleunigst noch vorher verschwinden zu lassen.
-Es gilt weiter die alte Erkenntnis: „Wer nicht bereit ist, aus der Geschichte zu lernen, ist dazu verdammt, sie erneut zu durchleiden!“. Also nur zu: avanti dilettanti!
Ewig muss es diese Behörde nicht geben, aber bestimmt noch solange fragwürdige Ex-Stasis und IMs (… hieß da nicht eine Erika? …) unter uns sind.
Wozu sollte diese völlig nutzlose behörde weiter erhalten werden und zig Milliuonen verschlingen? Damit einige Bürger der DDR in Papierschnipsel wühlen können?
Alle komprimentierenden Daten zb. die vom Herrn Gauck (er durfte einige Stunden unbeaufsichtigt seine Ordner wälzen) wurden bereits gelöscht, also weg damit.
Das ist Arbeitsbeschaffung für Wessis. Die arbeiten unsere Geschichte auf.
Ach, diese Behörde hat uns weder vor wirken von Gysi noch vor Merkel bewahrt.
Dazu war sie nicht in der Lage.
Kann weg.
Danke, die Daumen nach unten kommen bestimmt von dort Angestellten ohne Argumente, deren warmer Arbeitsplatz daran hängt.
Ich konnte sowieso nie verstehen weshalb gerade ein Wessi diesen Posten bekommt. Noch dazu verdächtig: Einer von den Grünen.
Eine Lösung wäre die vorhandenen Dokumente zu scannen und öffentlich zur Verfügung zu stellen. Fertig. Da braucht es keine Posten für Westhistoriker mehr.
Sie haben aber das Problem, das berichte geschrieben wurden, die nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Wenn sich der betroffene nicht wehren kann, ist das schon schlimm.
zu der Zeit wurde viel unsinniges Zeug aufgeschrieben, nur um seine Ruhe zu haben. Wenn man die Umstände nicht beurteilen kann, ist das nicht so einfach. Mich hatten sie damals auch versucht zum Wachregiment nach Berlin einzuziehen. Das würde gut bezahlt, als 18 jähriger wusste man nicht unbedingt, das das Stasi war. Und in der Kaserne den Ausweis weggenommen, ich möchte den sehen, der sagt, ne Jungs ich will dann mal nach Hause, ich unter schreibe hier nichts. Das hat man als jüngelchen nicht so einfach durchblickt. So und dann zieht da heute das einer aus der Tasche. Die haben nur deswegen einige Moderatoren abgesägt. Ich hatte mich damals nur aus der Schlinge gezogen, weil ich das über einen Bekannten wusste, das das der Stasi unterstellt war. Das war ein ganz normaler Wehrdienst.
Es scheint hier gerade eine „abgestimmte“ Aktion zu geben. In Leipzig macht seit geraumer Zeit das linke Stadtmagazin „Kreuzer“ gegen den Leiter der Leipziger Stasigedenkstätte (die so genannte „Runde Ecke“) mobil. Vergangene Woche wurde ein offener Brief von angeblich ehemaligen Mitarbeitern veröffentlicht. Mit Namen werden die Mitarbeiter nicht genannt, aber sie stellen sich im Brief wie folgt vor:
„Wir sind u.a. studierte PädagogInnen, JuristInnen, HistorikerInnen, PolitikwissenschaftlerInnen, SoziologInnen sowie GeisteswissenschaftlerInnen“
Damit ist eigentlich klar, wer hier aktiv ist.
Quelle: https://kreuzer-leipzig.de/2019/09/19/offener-brief-aus-der-runden-ecke/
Danke für den Link. Bei einem Besuch der Runden Ecke vor ein paar Jahren habe ich als Wessi viel über die Methoden der Stasi erfahren. Warum muss ich bloß in letzter Zeit so häufig daran denken?
Im Übrigen muss endlich die Akte von AM her.
„Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Was nicht mehr in der öffentlichen Darstellung auftaucht, wird in der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden. Geniales Konzept dieser Regierung und sicherlich mit tatkräftiger Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung. So obliegt es doch der ehemaligen Stasi-Mitarbeiterin Anetta Kahane, das DDR-Unrecht und die Stasi-Vergangenheit zu verklären und aus den Köpfen der Menschen zu beseitigen. Mich würde es nicht verwundern, wenn man sich seitens der Regierung schon Angebote über Groß-Shredder eingeholt hätte. Im Unterricht werden DDR- und Stasi-Vergangenheit schon nicht mal mehr thematisiert, dann dürfte das gänzliche Auslöschen des Archives nur eine Frage der Zeit sein. Und damit auch die Akte von Frau Dr. Merkel, falls sie dort liegen sollte …
die ist wohl längst in Amerika. (Moskau?)
Wenn man vergleicht, die NS-Stelle in Ludwigsburg arbeitet seit 1958 die Naziverbrechen auf: https://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article144471197/Archive-fuehren-zu-neuen-Nazi-Verbrechern.html
Da hätte sich eine Partei trauen sollen, die vorzeitig u schließen.
Aus Paritätsgründen mit schließen. Spart auch Geld. Hilft, z.B. BW-Auslandseinsätze zu finanzieren.