Leben wir in „rohen“ Zeiten? Sprachlich anscheinend ja; denn das Wort Verrohung hat im öffentlichen Diskurs stark zugenommen: In der ZEIT ist es seit 1946 rund 500 Mal belegt, die Hälfte der Belege stammt aber aus den letzten fünf Jahren. Auch der Fokus des Wortes hat sich verändert: War früher die „Verrohung der Sitten“ das Hauptthema, ist es heu„te die „Verrohung der Sprache“.
Sprachverrohung = „Kraftwörter“
Worin besteht diese Sprachverrohung? Traditionell versteht man unter einer „rohen“ Sprache die Verwendung eines Vokabulars, das in den Wörterbüchern als „derb“, „salopp“, „vulgär“ oder „obszön“ gekennzeichnet wird. Das bekannteste deutsche Klassikerzitat (Götz von Berlichingen, Dritter Akt) gehört zu diesem „unfeinen“ Sprachregister, und der junge Goethe war sich dessen durchaus bewusst: Er schickte im Juni 1773 ein Exemplar des gerade gedruckten „Götz“ an einen Freund, der in Gotha ein Liebhabertheater betrieb, und bat ihn, mit Rücksicht auf das weibliche Publikum die derben Ausdrücke, die sogenannten „Kraftwörter“, abzumildern:
Und bring, da hast du meinen Dank,
mich vor die Weiblein ohn Gestank.
Mußt‘ all die garstigen Wörter lindern,
aus Scheißkerl Schurk, aus Arsch mach Hintern!
Das Götzzitat selbst ̶̶ „Sag deinem Hauptmann: vor ihrer kayserlichen Majestät hab ich schuldigen Respekt. Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsch lecken“ ̶ verhöhnt den Hauptmann, der den aufständischen Ritter Götz von Berlichingen auffordern lässt, sich zu ergeben. Diese Respektlosigkeit ist typisch für Kraftwörter; sie sind ein sprachlicher Tabubruch (Das sagt man nicht!) und werden deshalb, bezogen auf eine Person, häufig als „Beleidigung“ aufgefasst und juristisch verfolgt.
Sprachverrohung = „politisch inkorrektes Sprechen“
Kraftwörter sind allen Deutschsprechern bekannt und machen es einfach, einen Sprachgebrauch als „roh“ zu bewerten. Seit einigen Jahren werden aber auch Ausdrücke und Aussagen als „Sprachverrohung“ bezeichnet, die überhaupt keine Kraftwörter enthalten: Zum Beispiel die „15 Beispiele für die Verrohung der Sprache“, die 2015 der damalige schleswig-holsteinische SPD-Vorsitzende Ralf Stegner im Netz veröffentlichte; die ersten drei lauten (Zitat):
- Neonazis und Ausländerfeinde heißen jetzt besorgte Bürger.
- Menschen, die sich für andere einsetzen, heißen jetzt Gutmenschen.
- Wir sind das Volk meint nicht mehr eine Bewegung für Freiheit und Demokratie sondern eher völkisches „gesundes Volksempfinden“.
In diesen Beispielen meint „Verrohung der Sprache“ nicht einen deftigen Wortgebrauch, sondern mit Wörtern verbundene „böse“ Gedanken, anders gesagt: Was nicht politisch korrekt ist, gilt als „roh“ ̶ womit der politische Gegner in eine Ecke gedrängt wird, die Argumente überflüssig macht. Fazit: Die „Verrohung der Sprache“ ist einerseits ein Faktum (vor allem in den sozialen Netzwerken), belegt durch Schimpfwörter, Beleidigungen und Pöbeleien, andererseits ein politischer Kampfbegriff, um die eigene Diskurshoheit zu sichern.
Worte und Taten
Bei der öffentlichen Diskussion um die Sprachverrohung geht es nicht um stilistische oder ästhetische Fragen des Sprachgebrauchs. Vielmehr wird ein direkter Zusammenhang zwischen Sprechen und Handeln hergestellt nach dem Grundsatz: Aus Worten folgen Taten. „Die Verrohung der Taten beginnt mit der Verrohung von Worten“, weiß der SPIEGEL (8. Juli 2018); „Hetze wird Gewalt“, titelt die SüZ (28. Juni 2019), und der Bundespräsident erklärte kürzlich: „Wo die Sprache verroht, ist die Straftat nicht weit“.
Die Gleichung „rohe Sprache = rohe Gewalt“ klingt einleuchtend, geht aber sprachlich und politisch nicht auf. Wenn rohe Sprache zu einem gewalttätigen Verhalten der Sprecher führt, dann müsste ja im Umkehrschluss gelten: Sanfte, politisch korrekte Sprache verhindert Gewalt. Nun wurde für die Verbreitung einer „achtsamen“, niemanden verletzenden Sprache unter den Deutschen noch nie so viel getan wie heute: Schulen, Kirchen, Medien und Zivilgesellschaft bemühen sich seit Jahren intensiv um ein sprachlich „respektvolles Miteinander“. Warum nimmt dann nach herrschender Meinung die Verrohung der Sprache trotzdem zu? Und das nicht nur im Alltag, sondern akustisch auch im Theater, weshalb ̶ so die Regisseurin Andrea Breth in einem Interview (Cicero 7/2019) ̶ sie von ausländischen Kollegen häufig gefragt werde: „Warum schreien die [Schauspieler] eigentlich alle so bei euch auf der Bühne?“.
Falls die Gleichung „rohe Sprache = rohe Gewalt“ stimmt, müsste Sprachverrohung auch ein typisches Merkmal politischer Gewaltherrschaft sein. Im Falle Deutschlands, also der NS-Diktatur (1933-45) und des SED-Regimes (1949-89), trifft dies aber nicht zu: Beide pflegten eine bürokratisch-korrekte Herrschaftssprache: Was hinter Wörtern wie Grenzverletzer, Endlösung oder Euthanasie (griechisch „guter Tod“) steckte, nämlich Schießbefehl, Genozid und Massenmord psychisch Kranker, ist rein sprachlich nicht erkennbar.
Spekulation statt Fakten
„Verrohung der Sprache“ (das Stichwort ergibt bei Google rund 30.000 Treffer) ist heute im öffentlichen Diskurs ein beliebtes Argument: Es bietet den Vorteil, nicht über die Sache reden zu müssen, sondern über die Sprache, konkret: bestimmte Formulierungen, die dann moralisch bewertet werden. Die reale Welt mit ihrer Sachgesetzlichkeit lässt sich so rhetorisch ausblenden.
Aber folgen aus sprachlichen Äußerungen nicht auch entsprechende Taten? In bestimmten, oft formalisierten Sprechsituationen durchaus: Ein Gerichtsurteil, Testament oder militärischer Befehl wird normalerweise eins-zu-eins in Handlungen umgesetzt. Aber grundsätzlich sind Reden und Handeln zwei Paar Stiefel: Eine Redensart wie (jemanden) aufs Wort glauben setzt voraus, dass man sich auf Aussagen Anderer nicht selbstverständlich verlässt, und gerade in der Politik wird der Vorwurf „Leere Versprechungen“ oder „Viele Worte, wenig Taten“ gerne erhoben. Ob und wie Worte zu Taten werden, ist meist nicht voraussagbar und bleibt also Spekulation.
Wenn ich mich noch recht entsinne steht in der Bibel irgendwo:
Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen.
Und wenn man mal so spielerisch Schwert und Wort austauscht ??
Ich glaube, dass die Über-Schwemme der Comedians, Possenreißern und sog. Satirikern, die sich ja nun auch dauernd überbieten müssen, großen Anteil an der Sprachverhunzung haben.
Die übelste Verrohung in der Politik der letzten 10 Jahre ist der von Grün-Links ausgerufene „Kampf gegen rechts“. Er ist das Grundübel, das unsere Gesellschaft spaltet. Dass heute dessen Initiatoren und über eine Verrohung klagen, ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten.
Die Erfinder des Faschismus, italienische und französische Literaten, erfanden diesen über eine feine Sprache, nicht eine rohe oder grobe. Es waren Ästheten, die den Weg schufen, dass Künstlerfiguren wie Mussolini und Hitler an die Macht kommen konnten. Dazu kam die notwendige PLattform des Liberalismus, um solch eine verwerfliche Mentalität auch breitenwirksam werden zu lassen, denn ohne Liberalismus wäre diese Verbrechermentalität in einem entsprechend wachsamen Gemeinwesen ja verboten worden. Freie Presse war also die Vorausetzung für die Ausbreitung und Machtgewinnung des Faschismus, so merkwürdig das erstmal klingen mag.
„Rohe Sprache“? Normale Leute nennen sowas „mal Tacheles reden!“.
Benutzen Sie wieder das »ß«, dann passiert das kaum noch.
…ich haase solche Feler auch -)
„Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein“-Kollegin Roth zum wunderbaren Beispiel, schaffte ein erstaunliches Kunststück Silvester 2015: Augsburger Allgemeine:
„Das sagt Claudia Roth zu den sexuellen Übergriffen in Köln
[…] Vor allem im Internet sei eine Verrohung der Debatte um die Flüchtlingspolitik zu beobachten. „Dort macht sich schon ein organisierter Mob daran, zur Jagd auf nicht-weiße Menschen aufzurufen und Rache zu üben“, sagte die Grünen-Politikerin “
Nachdem zu dem Zeitpunkt bereits über 400 Straftaten nur in Köln durch bestimmte Männer registriert wurden, überwiegend sexuelle Übergriffe, Diebstähle und Körperverletzungen. Selbstverständlich können weder Rache noch generell Selbstjustiz und Aufrufe dazu toleriert werden, aber auch hier handelte es sich doch weitgehend und wenn überhaupt meist Obszönitäten.
Wären hingegen die Frauen und Mädchen auf der Domplatte nur beschimpft worden, hätte davon bis heute niemand erfahren. Was in aller Welt mussten diese Typen für einen Sprachgebrauch haben, wenn die so etwas taten.
**
Inzwischen kommen nur noch so ungefähr 3 Meldungen pro Großstadt überhaupt zur Veröffentlichung in den Polizeiberichten – obwohl Martinshörner unablässig durch die Straßen schrillen. Die Ihnen nächst gelegene Stadt finden Sie per Suchfunktion hier: https://www.presseportal.de/blaulicht/
Was würde Herbert Wehner von der ganzen Sache halten? Ich höre quasi sein Nuschelnden Furor aus dem Jenseits. Da würden den Linken Sprachpolizisten die Trommelfelle platzen.
Wer Sprache regeln will, will Gedanken regeln!
Hier schon mal Anschauungsmaterial.
Wobei dieses „Glossar“ nicht das einzige zur Zeit gebräuchliche ist.
Was sich zwischen den Fassungen von 2015 und 2018 wohl verändert hat?
https://www.neuemedienmacher.de/download/NdM_Glossar_www.pdf
https://www.neuemedienmacher.de/Glossar_Webversion.pdf
Ich weiß, Satire darf alles, und prinzipiell finde ich die Kroymann gut. Aber warum beschleicht mich hierbei ein komisches Gefühl? Obwohl, oder weil alles so politisch korrekt ist?
https://youtu.be/t70TiEPxlPI
Vielen Dank für den Link. Das muß man mehrmals sehen und sich so seine Gedanken machen. Danke Die Kroymann spielt Ihre Rolle aber gut, meine ich.
Ach so, wollte ich noch sagen: Satire darf nicht alles. Denke da an diesen „Zicken-Bömmel“
Kann man unter sprachlicher Verrohung auch sprachliches Barbarentum verstehen (Rapper), muss man das nicht auch notwendigerweise? Wie sollte man sprachliche Debilität, z.B. einen Irrtum im Beiwort, einordnen, ein kontraintuitives Attribut, ein Akzidens, das als solches nicht mehr ernst sondern nur noch als ungehörig wahrgenommen werden kann? Ist das nicht auch eine Verrohnung der Sprache aus Dummheit oder propagandistischer Intension?
Beispiele zum Nachdenken finden sich viele. Es gibt viele Türken in D, manche davon mit Doppelpass, aber spricht man deshalb gleich von einem türkischen D? Es gab eine sowjetische Besatzungszone in D, aber sprach man deshalb gleich von einem sowjetischen D? Ich vermute eher nicht. Die Türkei gehört nicht zur EU. Ein Beitritt wurde ihr bisher nur in Aussicht gestellt. Eine türkische EU wird es wohl auch nach einem fiktiven Beitritt nicht geben, da die Attribute der EU eben abendländischer Provinienz sind und deren Übernahme in die jeweiligen Institutionen der Türkei gefordert werden.
Beim Islam scheint allerdings alles ganz einfach zu sein. Der Islam gehört in gewisser Hinsicht zur christlichen Kirchengeschichte (8.-11. Jh.) und man könnte sagen, der Islam gehörte für eine gewisse Zeit zum Christlichen Weltbild, weil er antike Quellen „herüberrettete“, die sonst nirgends mehr angetroffen werden konnten. Aber „gehörte“, das ist faktisch Vergangenheitsform.
Die Religionen im Orient und Okzident standen sich zu dieser Zeit auch wegen der geografischen Nähe ihrer Entstehungsgeschichten noch viel näher, d.h. auch in intellektueller, kultureller Hinsicht, als dies heute der Fall ist. Viele Fragen, die einzelnen Religionen betreffend, wurden z.T. auch erst später richtungsweisend entschieden. Dabei kann die Frage, ob die „Kirchen“ von damals auch die „Kirchen“ von heute sind, auf den ersten Blick verneint werden? Ganz offensichtlich deshalb, weil Konzilien und Synoden im Abendland immer wieder neue Akzente gesetzt haben und die Erwartungen der Bedürftigen und zu Tröstenden mit den Religionsströmungen beständig abglichen (Reformation, Aufklärung). Es gibt in diesem Sinn ein christliches Deutschland mit mindestens zwei Fraktionen, das als Teil des Abendlands verstanden wird (auch nach dem 1000-jährigen Reich). Zustände des Seins wurden ständig durch Prozesse des Werdens synthetisch verarbeitet und abgelöst. Das Christentum hat so den Status eines Attributs christlich in Bezug auf Deutschland erlangt. Das „gehören“ vermittelt eben dieses Attribut, das Christentum gehört zu D (wie lange noch ist jedoch offen).
Wer so frei ist, darf die sprachlichen Assoziationen auch für den Islam und das Attribut islamistisch in Bezug auf D im Geist ausbreiten, wie dies von „Weisen“ aus dem Bundespräsidialamt unter Wulff vergenommen wurde. Das Resutat „gehört zu D“ erscheint mir jedoch nicht nur sprachlich verfehlt sondern auch grenzdebil. Es hält keiner gebräuchlichen Sprachanalyse, Interpretation stand, außer man subsumiert es unter eine pragmatische Haltung, nach der man unter Butter auch Margarine verstehen müsste.
Ist das schon Verrohung oder nur einfach harmlose, fürsorgliche Böswilligkeit im Beiworte? Vielleicht sollte man mal eine kleine Anfrage an das Auswärtige Amt stellen, wieso der Islam seit Wulff zu Deutschland gehört. Das Ergebnis wäre vermutlich zumindest sprachlich ein ernüchterndes Dokument disruptiver Verortung zeitgenössischer politischer Missverständnisse? MAASlos übertrieben auf jeden Fall.
[…Der Islam gehört in gewisser Hinsicht zur christlichen Kirchengeschichte (8.-11. Jh.) und man könnte sagen, der Islam gehörte für eine gewisse Zeit zum Christlichen Weltbild, …] Ich fürchte ich muß da noch einmal nachlesen, das kommt mir jetzt sagen wir spanisch vor. Anders herum darf man einen (Bund-)Schuh daraus machen, denn der Islam hat Bezüge zum ~600 Jahre älteren Christentum. Für letzteres ware er aber von Anfang an und bis heute die ultimative Gegenbewegung. Waffenstillstand und gegenseitige Toleranz sind die einzige Möglichkeit der Koexistenz. Kompatibel ist da nichts.
Lesen: 39 Seiten mit allem, was mit westlichen Werten nicht kompatibel ist in „Scharia für Nichtmuslime“ von Bill Warner.
Ich erinnere eher Massaker als ein Miteinander. Und wer die kulturellen Schätze tatsächlich gerettet hat, wird seit Jahrhunderten auch eher einseitig zugeschrieben.
Ich sage nur: Geiler Artikel, den muß doch das ** verstehen!!
Habe die gleiche Erfahrung wie Sie gemacht. Meine Kommentare auf den Plattformen von Spiegel und Welt wurden umso eifriger zensiert, desto höflicher ich mich ausdrückte. Es war ganz klar der Inhalt, nicht die Sprache, die zur Zensur führte. Ich habe das auch systematisch getestet, indem ich unter verschiedenen Nicks ein und dieselbe Aussage einmal höflich formulierte und einmal vulgär. Die höflichen Aussagen wurden eindeutig häufiger gelöscht als die vulgären. Meine Hypothese lautet deshalb: die Bildungssprache wird von den Zensoren als die gefährlichere gefürchtet, während die rohe Sprache als selbstentlarvend betrachtet und gerne durchgelassen wird (sofern sie nicht eindeutig den Tatbestand der Hassrede oder des direkten Aufrufs zu einer Straftat erfüllt). Sollte mein Befund triftig sein, widerspricht er eindeutig der Behauptung, Zensurgesetze oder Zensurpraktiken seien nötig, um der Verrohung der Sprache entgegenzutreten. Diese Behauptung ist nur ein Vorwand. Es geht in Wahrheit darum, unliebsame Meinungen zu unterdrücken, gerade dann, wenn sie nicht roh, sondern höflich formuliert sind.
Es gibt Handlungen und Verbrechen die derart widerwärtig und verabscheuungswürdig sind, dass es nicht mehr möglich ist, die dadurch ausgelösten Empfindungen in Worte zu fassen. Zumindest nicht in „gepflegter Ausdrucksweise“.
Wer aber durch Sanktionen, die „gepflegte Diskussion“ erzwingt, tut dies in der Absicht das Verbrechen herunterzuspielen und zu relativieren. Man erhält damit absichtsvoll den „gepflegten Mörder und Vergewaltiger“, weiche Begriffe hinter denen schwerste Straftaten stehen. Beispielhaft hierzu das „Schubsen“ (vor die U-Bahn).
Harte Begriffe wie Pervers oder Asozial dürfen nicht mehr verwendet werden, da sie von ihrer Natur her, Bezeichnungen für Minderheiten sind. Gott sei Dank nur für Minderheiten, möchte man sagen. Aber gerade eben dieses Gott sei Dank ist verboten, da es sich auf Minderheiten bezieht und dieser Begriff in „Benachteiligte“ umgedeutet wurde.
Als Angehöriger einer Minderheit befindet man sich damit automatisch in einem Schutzraum, nicht nur sprachlich, denn die „Minderheit“ als solche ist zu einem sehr erfolgreichen Geschäftsmodell der Sozialindustrie geworden. Deswegen ist aus dem kritikwürdigen, ehemals Asozialen, der schützenswerte, heutige sozial Schwache geworden.
Durch das Verhindern derber und unflätiger Sprache, wird die Abbildung der Realität vermieden, das Böse geleugnet und der Schutz dagegen unterdrückt.
Mhh, wenn zB Menschen die gegen eine unkontrollierte Zuwanderung oder die gegen die -sehr oft auch papierlosen- Asyl-Erschleicher sind als Nazis oder Rassisten bepöbelt werden, ist dies dann auch eine Verrohung der Spache oder wird dadurch zumindest die Verrohung der Sprache unterstützt u gefördert? Denn hier wird doch zB das Wort „Nazi“ o. „Rassist“ völlig zweckentfremdet und aufgeweicht!?
Auch wenn die TE-Artikel sonst recht kurzweilig und informativ sind, so erscheinen mir diese Aussagen redundant, weil das beste Mittel der Manipulation durch Politik (und Marketing) ist und bleibt nun mal die Sprache. Diese wird in den höheren Hirnregionen verarbeitet und prägt so deutlich intensiver als zum Beispiel Bilder. (Man teste zum Beispiel Farbtafeln mit abweichend geschriebenen Farben) Und jede Gruppe entwickelt auch eine eigene Sprache und jeder der dazugehören will/ soll eignet sich diese an. Da gehört auch das ganze Grünsprech dazu und je einfacher desto eingängiger. Aus meiner Sicht kann eine Sprache nicht verrohen, sondern nur der Umgang zwischen den Menschen, welches sich wieder in deren Sprache manifestiert. Deshalb ist die aktuelle Sprache der Politik auch besserwisserisch und bevormundend.
Auch ich will, wie Sie werter Kapitaen, keine Namen nennen.
Verdummung durch Sprache scheint Verrohung durch Sprache in nicht Vielem, oder anders gesagt kaum nachzustehen. Danke für diese „Vielosovieh“. Ich teile diese relativ uneingeschränkt, vielleicht sogar vielosoviechisch (?).
Dem letzten Nichtgenannten kann man nur empfehlen sich wenigstens mal mit Jean-Jacques auseinanderzusetzen, alt genug wäre ja schon. Auch Rousseau pflegte eine so innige Beziehung zur Natur, ohne sich über die Konsequenzen so recht bewusst zu werden.
Stigmatisierung Andersdenkender ist eine Angelegenheit die heute angeblich vermieden wird (PC), weil ja alles so wissenschaftlich und moralisch zugeht und ohne Hintergedanken formuliert wird. Dass sie sich allerdings so lebendig in der MSM-Journaille wiederfindet, verdient aber eben doch der Erwähnung. Die meisten Verfasser tun dies eher gewohnheitsmäßig, weil sie es nicht anders gelernt haben, und unsereins weiß sich eben manchmal nicht anders zu wehren, gegen den offiziellen „Diskurs“.
Wenn der Islam zu D gehört, was ist dann mit dem Nationalsozialismus? Gibt es so etwas wie Vergangenheit, zeitliche Abgeschlossenheit im offiziellen Sprachgebrauch? Die Verwendung von „Nazi“ scheint aktuell in der offiziellen Wahrnehmung noch nicht als Sprachverrohung angesehen zu werden. Spezialdemokraten, Linke und Grüne & Co geben hier wohl den Maßstab vor. Aber ist das noch Fliegenschiss oder schon mehr?
Sprachverrohung verbreitet sich da, wo sich Respekt und Höflichkeit verabschieden.
Begonnen hat das bei uns mit den 68ern!
Heute kommen im Mainstream vermehrt Sprachverdrehung, Sprachverschleierung und offene Lügen hinzu, was viel schlimmere Wirkungen hat als Sprachverrohung, die ja leicht zu erkennen und einzuordnen ist. Jene sind es, die das öffentliche Klima gründlich vergiften.
Also: Schönschwätzerei kann sehr wirksam die dahinter oder darunter liegende Brutalität verdecken. So heiß Islam plötzlich „Friede“, Krieg und Dschihäd wird so Friede, jeder, der hier her kommt ist ein Flüchtling, ein Flüchtender – und sei es, dass er aus den Horden der Verfolger stammt – den Verfolgten ein Horror. Kritik an Kinderehen, die Mahnung, dass Artikel 2 GG auch für muslimische Mädchen gelten solle, wird hingegen zu „Volksverhetzung“ – das Volk könnte ja merken: Das muss ich bezahlen. Denn Kinderehen beschleunigen die demographische Eroberung der Gegend hier, die Generationenfolge wird auf 15 +/- gedrückt. Usw.
IMMER WEITER UNTER DIE GÜRTELLINIE
Vor allem die Zuwanderung aus primitiveren, zum Teil auf archaischem Verhalten basierenden Kulturen, bringt eine immer weiter zunehmende Verrohung nicht nur der Sprache, sondern der gesamtem Gesellschaft. Im Vergleich dazu ist die hierzulande die seit jeher zu findende Gossensprache (oder die Fäkalversion wie sie sich z.B. gelegentlich eben auch bei bedeutenden Dichtern findet) eher harmlos.
Schlimmer sind da schon unterbelichtete Dinge wie „Fack u, Goethe“, die heute schon Unterrichtsgegenstand darstellen. Man muss kein Spießer sein, um darin eine tiefe Respektlosigkeit, ja Verhöhnung unserer besten kulturellen Werte zu erkennen. Wer weitere Beispiele für sprachliche Verrohung haben will, der höre sich Texte von Rappern an, die zumeist Migrationshintergrund haben. Im Einzelfall kann das noch (unfreiwillig) komisch sein, in der inflationären Masse aber nicht mehr.
Außer der Verrohung von Sprache und Sitten (Vergewaltigungen, Schwimmbäder, etc.) gibt es noch das, was man als Missbrauch oder Degeneration von Sprache bezeichnen könnte. Dazu gehören Dinge wie „Schreiben nach Gehör“: Sprache ist ein semiotisches System, das auf der Grundlage von Unterscheidungen (in der Phonetik spricht man z.B. von „Lautdiskrimination“) oder Konventionen beruht. Werden Letzere (wie beim Schreiben nach Gehör) systematisch ausgeschaltet bedeutet das nichts weniger, als die Sprache ihrer Funktionalität zu berauben.
Des weiteren wird Sprache bei uns in erheblichem Ausmaß für politische Indoktrination und Manipulation missbraucht. Wir werden mit Beispielen tagtäglich regelrecht zugeschüttet, nicht nur von Seiten solcher Leute wie Stegner, sondern auch der geballten Links-Mainstreamjournaille.
Auch „political correctness“ kann als Beispiel des Missbrauchs von Sprache angesehen werden. Das Ganze kann wohl mehrere Wurzeln haben, Überreiztheit und Paranoia spielen vermutlich genau so eine Rolle wie die Festigung einer gefühlten Machtposition: indem man sich einem vermeintlichen (ochlokratisch herbeigeführten) Mainstream zugehörig fühlt wähnt man sich stark, versteck sich feige hinter der Masse. Um als neues Jakobinertum mittels Sprache Gewalt auszuüben, alle zu ächten, die sich der sprachlichen Diktatur nicht unterwerfen wollen.
Unsere Gesellschaft ist nicht nur in sprachlicher Hinsicht auf keinem guten Wege.
1. Rohkost.
Herrschaftszeiten! Sollen die Warmduscher von der Sprachpolizei sich zum Teufel scheren. Kruzifix! Wollen einem wohl den Mund verbieten!
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2. Durchgegart
Hunde die bellen beißen nicht, sagt der Volksmund. Wählt euch die Flüche angemessen und geschickt, dass sie ihre Wirkung tun. Gerade das deutschsprachige Repertoire ist ja so wunderbar.
Halleluja!
Diese Diskussion über Sprache erinnert ein wenig an die Diskussion über gewaltverherrlichende Computerspiele, die man vor vielen Jahren geführt hat. Wie diese dürfte Sprache für die allermeisten nur ein Ventil sein, um einem tief liegenden Ärger Luft zu machen. Wer wirklich gewaltbereit ist, mag sich einer „rohen“ Sprache bedienen oder auch nicht. Nur aus dem Gebrauch von Sprache lässt jedenfalls keine Gewaltabsicht herauslesen.
Man muss nicht immer bis zum 3. Reich oder zum SED-Regime zurückgehen, um Beispiele für eine bürokratische-korrekte Herrschaftssprache zu finden.
„Schwangerschaftsunterbrechungen“
für die hunderttausendfache Tötung ungeborenen Lebens ist zusätzlich eine Tatsachenverfälschung. Oder werden die Schwangerschaften nach der Unterbrechung etwa fortgeführt ?
„Soziale Indikation“
In einem der reichsten Staaten der Welt, der eine Billion Euro an Sozialtransfers ausgibt und auch 2stellige Millionensummen für Zuwanderung in unsere Sozialsysteme bereitstellt.
„Armut“ und „Verarmung“
in einem der sozialsten Staaten der Menschheitsgeschichte, in dem die Ärmsten der Armen immer noch besser leben, als 2/3 der Menschheit.
Man tut gut daran, auch einmal kritisch den aktuellen Zeitgeist zu hinterfragen
Ich kenne nur „Schwangerschaftsabbruch“?
Einfach mal im Duden nachsehen oder „Schwangerschaftsunterbrechung“ googlen…..
Unterbrechung? Hemmung? Schwierig, mir das vorzustellen, wie soll das gehen? – Bestreite nicht, daß es im Duden steht, aber von der Logik der Begriffe her ist es merkwürdig. Aber vielleicht führen sie da irgendwann auch noch die Abseitsregel ein. 🙂
Milliardensummen – zweistellig. Also 20 bis 50 Mill. p.a. In Millionen sind das 20.000 bis 50.000 Mio., also bisschen mehr als zweistellig.
Verrohrung der Sprache – mir erscheint das „Schlagwort“ einerseits eher als ein untauglicher Konditionierungsversuch, um berechtigte Kritik an z.Zt. vorherrschenden Zuständen bzw. Meinungen kaltzustellen; andererseits liegt es auf der Hand, dass durch die Veränderung der Gesellschaftsstruktur -insbesondere durch Asylanten/Kriegsflüchtlinge/Armutsflüchtlinge/Geflüchtete/Wirtschaftsmigranten/usw.usf. – die deutsche Sprache immer mehr zu einer „einfachen Sprache“ verkommt und so ihre geschätzte Besonderheit verliert.
Zu dem Hinweis „politisch inkorrektes Sprechen“, las ich soeben folgenden Artikel in der nzz:
https://www.nzz.ch/meinung/wer-zuerst-rechts-ruft-hat-gewonnen-warum-der-kampf-gegen-rechts-gefaehrlich-ist-ld.1494940
Worte=Taten? Widerworte=Straftaten? Da muss ich aber heftig schlucken wenn alle meine Worte wirklich Taten hervorgerufen hätten müßte ich schon lange im Knast sitzen. Soll man also die Widerworte schon mal präventiv verbieten wegen Straftatgefahr? Muss man den Bürger schützen vor seinen eigenen Worten? Worte entstehen aus Gedanken, sollte man also……..nein das will man nicht, nie nich!! War es nicht ein Herr Fischer von den Grünen der mal zum BT Präsident sagte: Mit Verlaub Herr Präsident sie sind ein Arschloch! Fing damals die Verrohung der Sprache an? Ist da still und heimlich ein Damm gebrochen? Ich weis es nicht, die deutsche Sprache ist schwierig und ist in den letzten Jahren immer undeutlicher und oft muss man altmodische Begriffe erst erklären, weil sie kaum noch einer kennt. Wenn heute zum BT Präsident sagen würde: Mit Verlaub Herr Präsident sie sind ein Enfantterible! Müsste er erklären: Also ein Enfantterible ist ein……!
Als erstes Zeichen einer Verrohung der Sprache sehe ich seit langem die (aus offiziellen Mündern postulierte) Bezeichnung „Hass“ für alles, was nicht nach dem Zeitgeist spricht oder schreibt. Bis vor einigen Jahren ist mir das Wort Hass kaum je begegnet, inzwischen mehrmals täglich. Damit wurde begonnen, unerwünschte Wortmeldungen zu stigmatisieren und zu verunglimpfen.
Eine weitere Verrohung sehe ich darin, dass man keine Meinung mehr vertritt sondern für die einzig tolerierte Haltung „kämpft“, die Andersdenkenden „bekämpft“. Politiker wollen sich mit der Opposition nicht mehr auseinandersetzen sondern sie „stellen“.
Inzwischen regen sich die Deutschen nicht einmal mehr über verrohtes Denken auf, das sich in Äußerungen wie „enteignen“ oder „Wahlrecht entziehen“ äußert.
Wenn die Journalisten Deutschlands das Parlament allein wählen dürften, dann hätte es eine Dreiviertelmehrheit von Grünen, SPD und Linken (dazu gibt’s Studien). Trägt das nicht auch zu einer Sprachverrohung bei, wenn sich alle Andersdenkenden von der Vierten Gewalt dermaßen beherrscht und indoktriniert sehen? Oder die Tatsache, dass wir zwar alle die öffentlich-rechtlichen Anstalten fürstlich zwangsentlohnen dürfen, aber es darf kein Magazin, keine Talkshow, keine Dokumentation dort erscheinen, die auch nur einen minimalen Hauch rechtskonservativ daherkommt, auch wenn der Anteil der GEZ-Zahler, die dies gut fänden, sicherlich bei 30-40% liegt (wenn nicht höher). Hätten wir nicht hier bei Tichy unsere kleine Meinungs-Wärmestube, wo man auch mal was politisch Halbkorrektes loswerden kann, dann wüsste man gar nicht wohin mit seinem Frust.
Bei „Verrohung der Sprache“ denke ich an die Texte des „Deutschen Hip-Hops“ (aka „Deutschrap“), der sich ab Mitte der 1990 zu etablieren begann. „Deustch“ in Anführungszeichnen, da die meisten dieser Rapper einen Migrationshintergrund haben. Dass dieser „Deutschrap“ sehr oft Sexismus, Homophobie und Gewalt propagiert und welcher Sprache er sich dabei bedient, das ist kein Geheimnis. Dennoch werden diese Sprachverroher mit Preisen überschüttet, also gesellschaftlich honoriert und akzeptiert.
Zitat: . „Deustch“ in Anführungszeichnen, da die meisten dieser Rapper einen Migrationshintergrund haben.“
> Mhh, ich meine, es wurde hier statt dessen auch lange Zeit der Begriff „Türkdeutsch“ verwendet.
Also ich bin gegen eine Sprachpolizei. Ist dieser Satz bereits eine Sprachverrohung?